Its der New Dotter .Staats-Zeitung«.« Das Schiller-Denkmal. Wanst Debatte über diesen Ge genstand in dem Verein, dessen Prä sident John Nitsch, Esq., ist. Mister Editeri Nämlich vun wage dem Schiller denlmal-Monjument. Wir hawwe ge stern in Unserem Verein e Mietung dstüwwet gehatt und Jch denk, daß die Prosiedings dervo poblit gemacht IMI sollte. Aus Sie enti, daß Jch der Präsident detvo bin (denn dem Heiß-Han nes hawwe sei Jntrigujen un Kabale unStän keteie, Mich ze störze, nix genutzt als Kollettet for un er is sogar die Bummelkak for welche Affis er sich feinelli noch usss Ticket gedrängelt hof gedotte worn) Un bringe Sie e Bißle was (e , Calumm oder zwee) üwwerMei Verdienste um de Verein un aach iiw werhaupt, un bringe Sie des Pictscher nun der Atti, wo de Lädies-Klobb vun Unsertn Verein gestattet bot un Präsi dentin dervo is, un der Mond ihr Mctscher tönnne Sie aach bringe, weil fee Setretiirin vun der drämatit Sekt schen vun Unserm Verein is, un Mei Sohn Freddie belangt zu die Söhne vun Väter un Memberg vun Unserm Verein, un Jch leg sei Pictscher bei als interessante Lesestoff. Also als Präsident hen Jch die Sach vor die Mietung gebracht bei ze sage: Es is e Mo«schen gemacht, zo: 7eier, daß es schup» hunnert Jahr is, seit er gestorbe is, Unserkn großeLandsmanm Poet un Theaterstiickschreiber Fried rich von Schiller e Manjurnent ze setze, un der Chair wart uff desPleicher oun die Members in Rigsard zu Mittel un Weg —- — — Da tschumpt der Hesse - Hannes (Sie wisse ja, daß er Mich störze will tm Präsident wern möcht) also der hesse-Hannes tschuknpft uff un segt: »Ich bin dergege. Mir solle bezable un nachher timrnt es in de Bronx oder in de Centrell Part. erwerhaupt, was hawwe Mir Brooklyner vun der Kon solidäschenZ Jch bin dergegen." Der Knödelsepp war der Nexte, wo links Wort gebete bot. Jch hen ge sagt: »Knödelsepp, Jch will Dir des Wort gewwe, obwohl Jch weeß, Du thust wieder Dein Fuß enei. Tschen telmen, der Knödelsepp bot de Floor.« Der Knödelsepp bot aiach richtig sein saß enie gethan. Er is nämlich e Mnchner ldes beißt, er sagt, er wär aus Münche, Jch weer awwer, daß er e halbe Stand vun Dache-u derheim is) un er scheint e Eidie ze hawwe, daß der Schiller e Preuß gewese wär un bot sei Red mit die schöne Worte age sange: »Ueberbaupts die Herren Nord deutschen« un bot dann sörchterlich üwwer die Preuße geschimpsL Den Dörre Quetsche Hanneg, wo nach’m Knödelsepp de Floor genomme hot, hen Jch sor außer Ordnung di kliiren müsse, weil er gesagt hot, sei geehrter Herr Vorredner wär e Ka meel, e dumm’s.'« Dann is der CornerlotsLouis, wo e Norddeutscher is, un e sehr gebülde ter Mann (er unnerstiitzt des deutsche Theater bei immer unner die bemerkt gewordene Anwesende an die erste Nächt vun die neue Stücker ze sei un er hält aach die Gartenland un de Simpelassimus un annere patriotische Papiere) uffgesianne un hot gesagt, er hätt in poblik Print gelese, daß die Red dervo wär, e Partnerschipp-Mon jmnent vun Schiller un Goethe ze setze, wie sie minanner Händs schäte un sage «We agree, it is the best«. Er wollt nix gege de Goethe sage, awer des wär nit dem Goethe sei Fjunerell, un er thät nit eisehe, wrukn mer dem Goethe e Monjument setze sollt, weil derSchil ler sei Todestags-Tschubilie hätt. Er thät des for en Jnsult sor de Schiller halte, sei Opposischen in der Dichttnnst mit uss des Postament ze stelle.« Der Schambettist (e Pälzer Lands mann vun Mir hot gefragt: »Muß es denn e Denkmal aus Erz sei? Könnt mer nit e Tschubtli-Schillerseier im Verein halte un der Verein sollt das Geld bewillige sor e Moselwei-Bowle, wo zu Ehren vum Dichtersörscht ge trunte wern «- —« Da ist der Demanten-Pia usfge tschumpt un hot getristhem er thät kein Kschte — Dichterssrscht oder annere « seht, des wär ihm ganz Worscht sz .--· rikoneise, un üwwerhaupt, es wär - Schaud, Geld for so was auszegewwe, s während annere Leit dorch de Trösts M corporiischens un dorrh seelelose W und MondebOvtokusses M wer- thäte. —- — ’ J ho- de Nimmst-Di- zor Ord IIII wie stillst wodwss er nacht W Pt- hot, er wär an PMWUY l l l Jeht hot der Papiermacher Piet, wo der Stage-Manager vun der Drämas tisch Settion is, de Floor genomme un bot gesagt, der Schiller hätt zwar nix oum Theater oerstanne un wann er heii sei Stücken wie de Don Carlos soder Fieöto an eme Hoftheater eireiche that, da thät er ausgelacht wern. Aw wer desse nichts da weniger wär’ der Schiller e großer Dichter z. B. »Der Handschuh« un »Die Glocke« un »Die Kindsmöderin« un »Die Kraniche des Jbikus« un er thät vorsch(age, dem Schiller e schöneres Monjument, wie eins aus Stein un Eise ze setze, bei daß der Verein e dramatisches Abend unterhaltungs - Tschubili - Schiller sestivel veranstalte sollt un er wollt im Zwischenakt vun »Die Wirrwarr« von Kot-ebne wo zor Ausführung ge lange sollt ("zum erschte Man in Ame rika!! Größte Lachersolg der deutsche Theater driiwwe also im Zwischeatt vum «Wirrwarr« wollt er die »Kra niche des Jbitus« vun Schiller riseite. Außerdem könnt mer ja die trauernde Hinnerbliebene e Kopie vun eme Sei vun Trauerresoluschens, wo der Ver ein piisse könnt. zuschicke. » Der Riesepeter, wo e Auchmenber is, hot gesagt, der Kosebue wär all« rigt, des wüßt er. Des wär e mora-. lischer Dichter aus der gute alte Zeit. Er möchte awer wisse, ob des Gedicht vun de Kraniche so wär, daß mer sei Fraue un Töchter mitnemme könnt. «Jbitus« —- des that ihm so verdäch tig klinge. Un dann hot de Riesepeter gesagt, er wär ütvwerhauvt mehr vor a merkliche-B Monjument. Er hätt en Nessju, wo nextes Jahr nach Münche uss die Agemie geschickt wern sollt, sor Bildhauer ze lerne un wann der aus gelernt hätt, da sollt mer ihm den Tschab von des Monjument gewtoe. Der Gvß —- Jch hen genohtißt ge-» hatt, daß er schun vor der Mietung lang mit’m Niesepeter getaltt hot — der Goß hvt dem Riesepeter sei Mo schen geschenkt un des Amendement; derzu gemacht, daß der Konträkt vors die Faundäschen un des Mäsonwerts vun dem Monjument nor eme Manns vun Unserm Verein gegervwe wem derst. (Der Goß ist nämlich im Kon träkt-Busineß.) Wegen dringender annerer Geschäf te — die Brauerei, wo Wir bei Unsere Festivals des Bier dervo nemme, hot e Viertelche Bock geschickt —- ist die De batte iitvtver des Schiller-Monjument cidschornt worn. Jch tannJhne awwer preivätli sage, daß dem Schamvettisisei Moschen die meiste Shonj hoi, gepäßt ze wern. (Dem Schambettst sei Moschen war wege der Moseltvei-Botvle.) Jhne des Nämliche wünschend Mit Nigards hours JohnRitfch. Eöq. Js eigentlich der »Faust« aach vun Schiller, Mister Editer, oder is er vun Grillparzer2 - — perfondözeus per Japaner-. Verschiedene Berichte vom Kriegs schauplatz haben mit Bewunderung von den ausgezeichneten Verhandmit teln gesprochen, die von den Japanern benutzt werden. Sie bestehen aus Strohhvlzkohle und haben die Fähig keit, die flüssigen Aussonderunaen ei ner Wunde in erstaunlichem Grade ins sich ausnehmen. Jedes Stroh, obs frisch, ob alt, ob schmutzig oder rein,1 kann zur Herstellung benutzt werden, «edoch wird gewöhnlich das überall reichlich vorhandene Reisstroh ver wandt. Das Stroh wird in ein ei sernes Gefäß oder einfach aus dens Steinboden eines Zimmers gelegt und( angezündet, nachdem das Gefäß oder die Thüren und Fenster des Raumes geschlossen sind, um die Zusuhr von Sauerstoss zu verhindern. Die so ent standene Kohle ist völlig leimsrei und saugt jede Flüssigkeit sehr stark aus, überdies lostet sie fast gar nichts und kann überall hergestellt werden. Dies Verbandzeug ist eine Erfindung des japanischen General-Arztes Kiluzi. AM Jalsch qetathem Ein berühmter Balteriologe war in seinem Laboratorium eifrig beschäf tigt; um ihn herum standen alle mög lichen Netorten und Gläser mit hatte riologtschen und chemischen Präpanv ten. Da erhielt er den Besuch eines Kollegen aus dem Auslande, der seine Arbeit mit Jnteresse verfolgte. Die Ausmerlsamleit des Prosessors schien besonders aus ein Gefäß gerichtet zu sein, das ganz in Dampf und Rauch gehüllt war. »Nathen Sie, was ich in diesem Topse toche«, sagte der Profes sor. Der Gast sing an, die ganze Skala der Milroorganismen auszu-» zählån »Kugelbalterien?« j » ein.« ; »Kettenlollen?« »Nein« »Spirochaete?« »Nein.« »Dann kann ich es nicht errathen.« »Würstehen«, lautete die Antwort. · ' Eis Gekrümmt-sah Sie: «hossentlich warst Du recht höflich zu Pqpcss Er: »Gewiß-ich habe ihn aus das herzlichste aufgefordert, sein dates lals das meinige zu betrachte-X ) Vor dem Feinde. Siizze aus dem russisch-iapanischen Kriege. Von K. Saminowsli.«) Deutsch von Adolf Deß. Als eine massive Schicht müder, schmutziger, schwitzender Körper ist das Tobolster Regiment aum User eines triige dahinschleichenden kleinen Flus ses in der Mandschurei angelangt. Der lange Marsch in glühender Son nenhisse hat seineWirtung gethan: Die Nerven sind überreizt; sogar essen mag man nicht mehr: nur ruhen, schlafen! schlafen! Die Gefahr der Soldaten und Osfiziere sind müde, abgestumpft, gleichgiltig. Man bewegt sich mecha nisch noch hin und her, schreit und schimpft wegen irgendwelcher Ursachen —- aber das geschieht so lässig und schlapp, als sei das Leben längst er storben, eingeschlafen.... Da, zwei Schritte von mir. liegt mein Freiwil liger, tapferer Ritter des Georgenor dens, Kaigorodom wie bewußtlos da. Der stramme, stets atturate Soldat und kühne Drausgänger, liegt mit der Stirn aus dem röthlichen Lehmboden und »rubt sich aus-". Jch weiß danach) was meine Leute noch leisten tönnen.... Gestern die ganze Nacht marschirt; voroestern im boben Gaolian (Hirse) ouf sumpfigem Boden im Hinterbalt gelegen --- das hat selbst Kaigorodows nicht aus-gehalten. . .. J Zum Zelt des Reaimentsloinman-« deurs kommt der Divisionschef gerit« ten. Der Brigadier ist bereits drin-; nen: außerdem mebrete Stabsosfi-s ziere. Man beratb leise und erregt5s trintt dabei verdrießlich den trüben,s abgestandenen Tbee... Osfenbar ist’ wieder etwas im Wert!...Aber die Leute müssen doch erst schlafen!... Freilich: wo und wie soll man sich wärmen? Der seit 5 Uhr Nachmittags aus tief hängendem Gewölk niederge bende Regen hat sich in einen richtigen Wolkenbruch verwandelt, der alles überschwemmt Der Boden bildet ei nen ganz unmöglichen Brei; tritt man« zwei Schritte zur Seite, so versinkt man in dem zähen, chinesischen Klei ster; geht man zu den zweirädigen Karten, so liegen da schon Dutzende durchnäßter, srierender Soldaten! Es ist bald ein Uhr; ich tann nicht schlafen. Jch weiß, daß der Kriegs rath da auch mir und meinem Kom mando gilt, das sich nicht mehr aus den Beinen halten lann! Richtig, da schreit schon eine Ordonnanz mit hei serer, erlälteter Stimme meinen Na men in die Nacht hinaus: »Leutnant Brusnizin! Herr Leut nant werden verlangt!" Man theilt mir mit, daß meine Ab theilung unverzüglich ausbrechen, die Vorposten ausnehmen, das abziehende Barnaul’sche und Semidalatinstksche Regiment passiren lassen und mit der Tete der Japaner Fühlung nehmen soll! Wir brechen aus. Stocksinstete Nacht. Man sieht nicht Weg noch Steg; ertennt nicht einmal den Ne benmann. Wir orientiren uns beim Schein eines Streichholzes nach dem Kompaß und ziehen vorwärts. Eine Weile geht’å über Sturznckerx dann treten wir in ein Gaolianseld. Die hohen, nassen und wie Bambus bieg samen Stauden schlagen uns in’s Ge sicht, vermitteln sich zwischen den Bei nen und lnistern und rascheln. Wir müssen aber vorsichtig, heimlich mar schiren, um mit den schweren Schuhen keinen Lärm zu machen; denn imGao lian lauern Chinesen, japanische Spinne, die unsere Bewegung dem Feinde sosort mittheilen. Wir som men an den bezeichneten Ort, suchen einen Lagerplatz und legen uns nieder. Es ist jetzt halb 3 Uhr, noch dunkel, aber uns wird etwas leichter. Der Regen läßt nach, die Augen haben sich an die Dunkelheit gewöhnt. Die Leute decken sich mit den haufenweise umherliegenden Blättern zu. Ringsum Cles still, nur das Ra scheln einer Eidechse oder einer großen chinesischen Kröte. Reden —- ist nicht; tauchen —- ebensalls nicht. Man muß still daliegen und warten. Und die Zeit geht so langsam, so tödtlich lang sam hin... Nicht lange dauerts und man ist mit seinen Gedanken in der Heimath, im stillen Mitau . . . Die alte Straße, das Holzpklaster, das kleines 1 l l ! russische Häuschen steht vor mir. Alles so lieb und anheimelnd . . . Da klettert das kleine Töchterchen aus den Schreibtisch und wirst alles durchein ander . . . Jetzt kommt die Mutter . . . »Herr Leutnant!« ruft plötzlich der Unterossizier, ,,sie haben einen Chinei sen erwischt!« Jch reibe mir die Augen und sehe in der trüben Morgendämmerung die jämmerliche, zitternde, Gestalt eines balbnackten Ehinesen, nur in blauen Hosen und breitrandigem Strohhut. Jn der Hand hält er einen großen Korb mit Käse. Jch frage, was los ist, und höre, daß der Chinese aus einem Wege vor den Vorposten gestanden und den Ja panern etwas zugerusen hat. Jch habe » schon viele solcher Chinesen dem Stabe Jzugeschiekt und kürzlichBesehl erhalten, idie Leute entweder lausen zu lassen « n einer barm r«i en Schw dem) Zeig-mich des liechizoptvcrtmndefttxrk Versasserö, Leutnant im 9. Molskischen Jnsmtterieregiment entnommen. oder selbst zu verstören Jn diesem Falle wähle ich den mittleren Weg: der Bursche kriegt seine Prügel und bleibt "gebundeu beim Posten zurück. Den » ..—.e enen die Leute mit und legen sich wieder hin. . . Sie liegen unweit vomWege, schwei gend und geduldig, und warten, ob Inicht Japaner kommen, die sich an Funsere Stellung herannahen wollen. ICZ ist jetzt ziemlich hell; im Morgen ; nebel zeichnen sich die Berge ab, in de inen der Feind sitzt. Aus der äußer sten »Sobla« (Hiigel) nach links er tennt man drei Gestalten auf dem zirnmtbraunen Gestein. Die eine er hebt sich und verschwindet schnell auf einem schmalen Seitenpfade. Das ist ein japanischer Posten; der Seiten pfad führt zum Sammelpunlt .· Aus einer Chinesenhiitte steigt Rauch auf; der Tag bricht an. Die Posten wer den abgelöst und ruhen sich aus. Die Tagposien stehen auf Hügeln an hoch gelegenen, trockenen Stellen. Gott sei Dani: man tann schlafen! Aber da geht’s nuch schon los: »Trach tra—tra—-trach!« schallt es von links, von einem fernen Dorf herüber. Alles springt in die Höhe. Auf dem nächsten Hügel erscheint eine Schätzenlette; die japanischen Magazingeivehre knattern und wir sind bald in ein regelrechtes Gefecht verwickelt. Bald kommt die eine, bald die andere Seitenpatrouille angeraunt: »Ehe feindliche Kolonne!'« »Linis fährt eine Baiterie aufl« Schnell wird der Napport gemacht, die Meldung beglaubigt und ein Frei williger oder Ko't·ai jagt davon. Jetzt beginnen die Geschütze unserer. 11. reitenden Batterie zu spielen, dann auch die der 20sten. Auf dem rechten Flügel inattern die Salven der Semi palatinsler und hinter uns rollt das Feuer unserer 10. und il. Rotte, die unsere Reserve bilden. »Herr Leutnant, Filatjew ist gefal len. Samsonow verwundet!« Offenbar decken wir die Froni. Es spinnt sich etwas Großes an und wir l i i l i i i 1 ( l ! ; - kleines yautlein verschmelzen mir oern Bataillon und thun unsere Schuldig keit als Helden des Tages-. Vertheidi ger der Stellung! Unter stetem Feuer geht es zurück aus die Hauptstellung Da ist die Hölle los-: »Erstes Geschütz: Feuer! Zweite-Z: Feuer! Erste Rotte: Feuerk« Jn diesem Höllenliirm Gedonner und Getnatter werden wir vorn Regi rnent ausgenommen- Niemand denkt mehr an Schlaf: der schwere Tag bei Tandschi und Naidalina ist ange brochen... Da ist keine Zeit zur Ruhe! Und wir sind doch todt rniide und möchten essen und schlafen und... noch so vieles, was loir hier nicht haben! ..-....· - H» , Rove und Damennheeuverlnft. Wenn Männer ihre Taschenuhren verlieren, so kommt dies saft immer daher, daß dieselben gestohlen werden. Anders unsere Evastöchter mit ihren zierlichen Tascheniihrchent Jn einer einzigen unserer westlichen Großstiidte wird der Werth der Damenuhren, de rn Trägerinnen dieselben einfach ver lieren, auf jährlich 825,l)00 geschätzt, und in anderen Städten ist es nicht bessert Man kann darüber schon Be lehrung genug erhalten. wenn man die »Verloren«- und »Gefunden«-Anzei gen in den vielgelesenen Tagesbliittern durchstudirt. Dabei ist noch in Be tracht zu ziehen, daß viele solcher Ver luste niemals angezeigttoerden, da die Betreffenden einen sehr niedrigen Be griff von der Finderehrlichleit haben· Auch diese Verluste müssen zum allergrößten Theil auf das Schuld conto der Mode gesetzt werden« welche in unserer Zeit die Damenwelt sozu sagen zwingt, ihre Taschenuhren in recht unzweckmäßiger und das Verlie ren begünstigender Weise zu tragen. An Auswahl darin fehlt es übrigens nicht« Es giebt etwa 18 verschiedene Arten, wie die Damenuhr von ihrer Inhaberin getragen werden kann, — aber die einzige wirklich sichere ist das, leider «veraltete« Tragen in einer Uhrentafche. Alle übrigen »Manieren sind mehr oder minder verlustaesiibr lich und sind zum Theil noch schlim mer in dieser Hinsicht als das »Gut chentäschchen« sür das Geld! Aber sie dienen Delorations - Interessen und das ist eben vom Standpunkt der Mode die Hauptsache. Die meisten Verluste werden, wie man festgestellt bat, durch jene Sattre aus ein Uhren tiischchen verursacht, welche man bei unt «iob« nennt, und welche in aller lei Formen vorkommt. Jn vielen Cällen geht die Uhr nicht verloren, ällt aber garstig zu Boden ued macht große Reparaturkosten! W Intui. s «Was? Eure Hochzeit schon wieder. lverschoben? Ja, seid Jbr denn ver rückt?« j Bräutigam: »Ach, nein« aber im mer, wenn das Brauttleid fertig ist, Jtommt der Gerichtsvollzieher und i s holt’s !« semanenmieckead Fremder: «Kiinnen Sie mir einen » Zahn ziehen ?« Dorsbader: »Das tönnt’ ich schon f. . . . aber seb’n Sie, es ist schon gleich halb zwölf Uhr, da lohnt es sich nimmer-. Vormittags anzusangenl« W fs . Die beste Cigaree. i i IEine hübsche Anekdote aus ’ dein Leben des eisernen Kanzlers . Ein reizendes Geschick-Mem das unseres Wissens in weiteren Kreisen nicht bekannt geworden ist, hat Furst Bismarek einmal seinen Gästen er zählt, als das Gespräch auf gute Ci gorren gekommen war. Bekanntlich gehörte der große Kanzler zu den em sigsten Rauchern seine Pfeife hat ihm iiber manche Bitterkeit hinüber gehol fen, und wie viel er der Cigarre ver dankte, hat er wiederholt mit demHim weis auf den Wert angedeutet, den ein Glimmstengel im Munde dann hat« wenn man gerade Lust verspürt, einer hochgestellten Persönlichkeit eine scharfe Antwort zu geben. Aber nicht von dieser schätzbaren Eigenschaft des Rauchirautes, die Bismarck im häus lichen Kreise auch durch mehr als ein pikantes Geschichtchen aus seinem er sahrungsreichen Leben erläutert hat« tvar damals die Rede, sondern nur ganz allgemein, ohne jegliche Jronie, rson »guten Cigarren.« Da meinte endlich ein Mitglied der Tafelrunde scherzhaft, auch die löstlichste Extra-’ cigarre, wie sie siir Fürstlichteiten und » Finanzgrößen gefertigt werde, könne nicht mit einer Groschenciaarre kon-. turriren wenn man durch iraend welche Abenteuer —-- auf der Jagd.! auf Reisen, im Kriege --- in eine ciis garrenlofe Gegend verschlagen werdes und dann durch irgend einen wunder- ! baren Zufall in den Besih einer sol chen Groschencigarre gelange. Dieser Bemerkung stimmte der Kanzler fo fort sehr lebhaft zu, und dann erzählte er die Geschichte der Cigarre, die ihm in seinem ganzen Leben am besten ge schmeckt hatte, ungefähr mit folgenden Worten: »Bei Königgrätz war ich mit meinen Glimmstengeln fast zu Ende —- nur einen einzigen hatte ich noch. Da ich aber jene Seligkeit auch schon tennen gelernt hatte, zu der man unter Umständen durch eine einzige, wenn auch schlechte Cigarre gelangen kann, bewahrte ich mir diese letzte sorgfältig auf und genoß sie nur im mer in der Phantasie, was auch eine Art Genuß ist. Und so dlib ich stand: haft, fühlte mich immer wieder als glücklicher Besitzer einer guten Ci garre, wenn auch einer einzigen, und malte mir das Behagen aug, mit dem ich sie nach gewonnenem Siege tauchen würde. Ader es sollte anders kommen. Ein armer Kerl, dem beide Arme zer schmettert waren —- ein Dragoner »s flehte mich um irgend eine Erfri fchung an. Was sollte ich ihm ge-: ben? Jch suchte alle meine Sachen durch. aber ich fand nichts. Da ge rieth ich an meine Eigarrr. Eine Et frifchung war das nun grade nicht· Aber was thut man nicht in einem solchen Augenblick, wenn man helfen möchte und tann nicht helfen! Jch nahm meinem Glimmstengel, brannte ihn an und steckte ihn dem Mann zwi schen die Lippen. Und nun hätten Sie den Glückausdrucl in diesem Gesicht sehen sollen! Diesen Freudenglanz auf den noch vom Schmerz verzerrten Zögenl Und wag ich damals empfun den habe, empfinde ich jetzt wieder. Nie hat mir eine Cigarre so gut ge schmeckt wie diese eine, die ich nicht ge taucht habe!« Stirne-meinem Man hat Bücher geschrieben über die Kunst, stets heiter zu sein; aber es ist mit ihnen nicht besser als mit den Anweisungen, stets esund zu sein. Heiterkeit ist die Fiesundheit les Geistes; aber der Geist hat nicht seltener als der Körper einen Schnu pfen, ein Fieber und eine Migränr. Man ruft ihm vergebens zu: Sei doch munter! — wenn er sich schläfrig föhlt — oder: Sei doch start! — wenn er verzagt und träntelt. Man lann ihn nicht ausziehen wie eine Uhr. Den Schlüssel zu ihm hat noch nie mand erfunden. Er geht sehr un regelmä ig, läuft bald im schnellen Tempo r Entzückung, bald im e rnessenen Andante der ruhigen e trachtung; bald möchte er in Sieben rneilenstiefeln die ganze Welt in fünf Minuten durchrennen, bald liegt er da, faul und abgespaniit und streclt alle viere von sich wie ein Bärenhäuter· - — Beim man Bitteete Umst. Von der Polizei, die stets das Böse will und doch das Gute schafft, erzäh len die »hamb. Nachr.« folgende Ge schichte aus Kopenhagem Ein junges Mädchen aus nicht sehr begütertem Stande war aus Schweden herüber gekommen, um die Ziehungsliste der inlafse der diinischen Klassenlotterie einzusehen und ein Erneuerungsloos fiir die 6. Klasse in Empfang zu neh men. Der Kolletteur theilte i rmit, daß fie in der 5.Klaffe 1000 ronen » gewonnen habe und zahlte das Geld in » Hunderttronenscheinen aus. Die glück liche Gewinnerin machte iri verschiede- ’ neu Waarenmagazinen Eintäufe und bezahlte jede-mal mit einem underl lronenschein Den Angestell en fiel dies auf und sie benachrichti ten heim lich die Polizei Bald erschien eins Beamter tn . iv·it, nahm das Mädchen beiseite und ra te in höflicheni Tone, woher sie das eld habe. Als sie an- « gab, es in der Lotterie gewonnen zu haben, fragte er weiter nach dem Kol- - letteur, zu dem sie zufammen in einer I Drosehte hinfahren. hier stellte sich der Beamte vor und wünschte zu er fahren, ob das junge Mädchen heutet Vormittag . . . Hierbei unterbrach ihn der "Kolletteuk, ftammette Un chnldk gungen und sagte: »Mein He ucetn, ·Sce haben 10,000 Kronen gewonnen, ich tonnte aber leider Phten Aufent hatt nicht mehr etrnitte n.« Au diese Weise hat unbeabsichtigtetwet e d e lPolizei dem jungen Mädchen zu ihrem sGelde verholsetn s Bosheit »Jhre Freundin hat ja ein blühen deö Gestcht.« Rein Wunder, ihr Vater ist ja Drogist!« Aus einer Tiroler Atm »Jch moan allweiL ’5 war a Nord deutscher, der Tourist.« ’ »Woll, woll, schangst amal ? Fremdenbiiachl nach, wann er was dich’t hat, nachher ischt et a Preiß." Besserung. Gattin: »Kakt, ich möchte gern ein bißchen Geld haben.« Gatte: »Ach, das freut mich.« Gattin: »Was-, das freut Dich?« Gatte: »Ja, weil Du in der Regel sehr viel haben willst.« Beim Wirt gefaßt Sie szu ihrem Manne, der benebelt nach Hause Man »Wie siehst Du schon wieder aus-, Du solltest Dich vor Scham in die Erde verkriechen!« Er: »Na, aieb mir man die Keller schlijssel!« I a Jbe erster Gedanke. Junge Dame: »Wie kam es, daß das Manöver so bald abgebrochen wurde?« Osfizer: »Weil sich die Artillerie berschossen hattet« Junge Dame: »Jn wen denn?« Provenbast Mutter: »Du bist heute wieder erst um·els Uhr aus dem Bett, Paula. Schöme Dich vor den Dienstboten.« Tochter: »Habe ich nicht nöthig, Mama, von unser Einem ist es schon viel, wenn man überhaupt aussteht.« Beichte Wahl. Student: »Mein Arzt sagte mi, ich sei hocharadig nervös und müsse entweder das Biertrinken oder das Studiren ausgeben. Gut « ich kann das Studiren bleiben tassen!« Kalbederbliitbt Professor liiber die Bedeutung des Wassers Vortrag baltend): »Und dann, meine Herren, vergessen Sie das nie: Wenn wir tein Wasser hätten, könnten wir nicht schwimmen lernen, und wie viele Leute würden dann er trinken.« Kinder-mund. Der tleine fünfjährige Hans wird zum ersten Male in die Kinderschule geschickt. Als er nach Hause kommt, fragt ihn die Mutter, wie es rbrn ge fallen habe. Es war schön, Mutti, aber ich tann doch auch zu Pause brav sein!« Uniedachr. Herr (trisst in einein besseren Re staurani mit einem ihm bekannten Gasttvirth zu sammen, bei dem er auch manchmal vertehrt): »Nanu, Herr Schmidt, Sie auch hier!" Herr Schmidt: »Ja, warum denn nicht, ich trink’ doch auch gern mal ein gutes Glas Bier.« ...-— Zweifelhaftes Kompliment Junge Frau: »Nun, Herr Ulssefsoy schmeckt das Gänschen?« Gast: »Ich hatte schon mehrmals Gelegenheit, Jhrer Rochiunft das höchste Lob zu zollen, verehrte Frau; mit diesem Gänschen aber haben Sie sich in der That selbst übertroffen!« Ein kurzsichtiser Redner. »Wenn ich nur wüßt’: nicken mir die Leute beifällig zu oder schaler sie alle eint« Ist-hast Vater: »Nicht wahr, herr Doktor, was für originelle Einfälle mein Sohn hatt« Vofmeisten »Gewiß —«— besonders in der Orthographie!« Gute AfIfiiL Fräulein: »Mein Musikzimmer hat eine vorzügliche Akuftit —- nicht wahrs« Nachbar: «O ja —— nebenan hört man keinen Ton!« Linse-reimt Besitztum-up »Meine Frau befindet sich einerErb fchaft halber in Frankfurt!« »Das erzähltenSie mir ja schon vor drei-Wochen »s- erbt sie denn noch im mer«-« Allerdings-. Student Flatto ider seine Ferien auf dem Dorfe oerlebt, wo er Nachts start betneipt heimkehrt): Meine La ternenpfiihle hieri! —- Das sind ja ganz nndaltbare Zustände!« III Morgen mich dein sal. herr Müller idaj Restaurant ver iasiend): »Es ist g'radezu schwerlich, wie theuer so ein saurer Hering tommtt«