Tizxik sankmngki. - - W siqssvssfsquf No. 154. — So jetzt sin ich teddig, JHM zu verzähle, wag unsere Zellebrebschen for e End ge nomme hat. Es is nit komme wie ich eckspeck tet gehabt ben un ich kann sogar sage, es is e Fehljer " gewese. Sie wer’n wunnere, wie das hot häppene könne, wo ich doch soviele Tickets verkauft gehabt hen un also das seinenschiel End von den Bißnesz seckiuhrd gewese is. Sie wer’n auch wunnere, wie es hot möglich sein kön ne, wenn mir so e großes Kraut da gehabt hen un dabei lauter prammi nente Piebels, awwer ich will Jhne reit hier sage, daß niemand sor zu blehme is, als wie der Philipp was mein Hosband is. Jetzt gewwe Se emol acht: Jch hen Jhne rirpohrtet, daß die Schenkelmiinner all erscht an die Bahr sin gange sor en Eppeteiser odder zwei zu nemnie. Am impohr tenste hot dabei osf Kohrs der Phil geöckt, bikahs wann es bei den Bahr heiße duht, dann is er der erschteMann bei die Spritz. Er hot getriet daß es die Bänd gebote hot un ich denke, das is doch gar nit nöthig. Wann ich ihn sor e neues Banett frage, dann kickt er immer, awwer in den Saluhn do hot er immer Geld. Well, die Geschicht hot so lang gedauert, daß ich die Schentelmiinner ihre Ettenschen druss hen kahle müsse, daß das Esse kalt deht wer’n, un do sin se dann so schlucksesiese komme. Well, in die ersch te Lein is die Subp kalt gewese un hot getehst wie Dischwasser. Domit hot mer oss Kohrs keinen Entußiiassem herborruse könne. Jch hen die Wehes weilern en Blick zugeworfe, awwer am liebste hätt ich gegliche sie e Suhppleht an den Kopp zu werfe, bikahs ich den ke, es is e Schehm, wann mer sei Dei ningruhm etiwerteise will un duht die Leut so en Stoss vorseße. Se hoi aw tver gedabn als wann se nicks merke deht. Well, ich hen jetzt mei ganze Hoffnung usf den Wiehlrohst wo se immer so mit blohe duht gesetzt, awwer was wer’n Se denke, der Rohst war angebrannt! waerall hot mer die Riemahrks höre könne, awwer die Mennsohls die hen schon all so gut ge fühlt, daß se sor das Esse enniweg nit viel gekehrt hen. Bei den Kalbsbrote hot der Philipp sein erschte Spietsch mache solle. Er is arig eekseitet gewese un ich hen ihn verschiedene mol in die Nibs pusche müsse. biesor daß er en Statt kriegt hot. Dann hot er seine Draht geklieri un hot gesagt: Lehdies un Schenkelmänneex es is gut genug, mer sin hier sor zu zellebrehte, awwer des MehniAbtscheckt is doch, daß auch e wenig Geld gespend werd. Un sor den Riesen sollte die Schentelmänner nit so stinschie sein un sich emol blohe, die Lehdies neinme all ebbes, meine Alte nimmt e Kimmelche." Dann hoi er sich widder gesetzt un Sie hätte nor emol die Fehses sehn solle, wo die Schentelmänner gemacht hen! Wei, ich hen mich geschehmt wie alles un sor e Weil hot mich mei ganzeJnseit-Zerlju lehschen gestappt. Der Miste Mehr, wo an den Philipp seine grie e Seit gesosse hot, ist usfgestanne un hot ge sagt, er deht arig sartie fühle, daß sein Vorderredner die Such von so en Stendp unt angncke deht. Wann er sor in enz eckspeeltet hätt, das er sich auch noch blohe sollt, dann wär er nie nit komme un er wär schuhr, denselwe Weg dehte auch seine Freunde fühle, tvo er lohlse hätt müsse, daß se immer haupt nur mit gange wäre. Wenn es awwer die Sentiment von die Kom penie wär. daß hier e Latt Geld ge-: spend müßt wer’n. dann deht er vor ziehe sich zurückzuziehe. Do is der Wedesweiler ussgetschumpt un hot ge sagt, sein Freund Philipp hätt jetzt widder emol gezeigt, daß er e großes Kameel wär. Jetzt is den Philipp sei Törn lomme Er hot gesagt er hatt nur sor den Wedesweiler gesproche der immer e Auge sor Bißneß hätt un der vier Woche lang schlecht sühle deht wann diese hier Zellebrehschen pässe deht mitaus, daß er am nächste Dag e loppele Hunnerd Dahler nach die Bank schleppe könnt. Jetzt hots en Krach ewwe. Ei tell juh ich hen während nze Zeit grad wie uss e Pina lusxean gesesse, wo die Pins den ver kehrte Weg eneigesteclt s n Well, wie der Philipp fertig war, do sin all die Gescht ussgestiege un sin sort un blos so e paar Sockersch scn dageblitvwe. Der Wedesweiler hot gesagt: For den Demmetsch duht der Mister Philipp bezahle! Die Bill mach ich heut noch aus Un wann er die sehn duht, un er kriegt nit die Fis, dann hat er e Kan ftituhlchen, die gar nit zu biete is. So e Schehm is noch gar nit dagewese.« Die Wedesweilern hot oss Koth auch ihr Schein Schmartneß dazuaewwe un ich hen auch geticlt wie en Stier. do brauche Se keine Brill. Wie die We deswetletn gesehn bot, daß die Sitt Ltåeh chen so dehnscherns getvotde is, t se die Kimmelbattel herbeige holt. Jch hen e Kimmelche genomme, awwer nit weil ich’s nöthig gehabt den« no blos von wege meine Nötweß nessithee. Die Mennfohls ben auch eins genomme, awtvek die sin davon nur noch mehr eckseitet gewotde un well, for e lange Storie lorz zu mache, es bot e Fett gen-we, die war ntt von schlechte Eltern. Zuertcht sin se all gge den Philipp gange Un der PIMI i so lang resistet wie et gekannt how dann hot er den Wiehlroft uffgepicki· un hat ihn den Wedesweiler an den Kopp geschmisse, daß er for e Weil; ganz gedähft war, der Wedesiveiler,; nii der Wiehlkohst. Ich hen off Kohrsz auch mit geholfe; ich hen mich e Fahrt getäckeli un domit hen ich jeden wo in mei Näh komme is, so geiickelt, daß er; reiten-eh ebäckt is. Welt ei tell jah, es war e te geller Schehm un am liebste( hätt ich gegliche Jhne gar nicks davon« zu schreiwe, amwek Sie hätte’s ja dachi erfahre bikahg die ganze Stadt duht« davon spreche. Mit beste Riegards Lizzie HanfstengeL —--—4Ä Eine geheimnisvolle Insel. Eine Insel, iiber deren Vorhanden sein man noch immer nichts Sicheres weiß, soll im nordöstlichen Theil des Stillen Ozeans zwischen der mexika nischen Küste und den Hawai - Jnseln gelegen sein. Es scheint fast nngtaub-I lich, daß in diesem Meeresgebiet noch, irgend ein Stiick Land unentdeckt ge-t blieben fein sollte, aber der betreffende Streifen des Weltmeeres zwischen dem 15L und 19. Breitengrad und dem 132. und 1539. Meridian westlicher Länge liegt gerade außerhalb des re gelmäßigen Schiffverlehrs. Die mei ften Berichte iiber das Bestehen von Land in diesenRegionen stammen von« Walfangschiffen aus dem ersten Theil des vorigen Jahrhunderts. Kapitiin Beechey auf dem Schiff Blossom be fuhr diesen Meerestheil 1827, ohne Anzeichen von Land wahrzunehmen; dagegen kam der KapitänBelcher 1837 nach der Beobachtung von Vögeln zu der Ueberzeugung, daß die Berichte ijber das Vorhandensein einer Jnsel begründet sein müßten. 1839 nahm ein Schiff der von den Ber. Staaten zur Erkundung des Stillen Ozeans entsandten Expedition unter Walles ; seinen Weg durch das zweifelhafteGe- « biet, vermochte aber die schwebende Frage gleichfalls noch nicht zu lösen. Man schenkte den alten Behauptun gen weiterhin Glauben, bis 1899Pro fesfor Agaisiz mit dem Regierungs dampfer Albatrosz die Meereszone durchfuhr, ohne etwas von Land zu sichten, während gleichzeitigTiefen von 2700 Faden und mehr gelothet wur den. Danach hätte man wahrschein lich den alten Glauben an die geheim nißvolle Jnsel endgültig aufgegeben, wenn nicht 1902 Aapitän Lawlesz auf ; dem Dampfer Australia wieder auf » der Fahrt zwischen San Francisco und Tahiti ein auffallend seichtesMeer gesunden hätte. Es wird zu Gunsten der alten Bermuthung noch das-Schick- I sal der amerikanischen Korvette Le i s t vant angeführt, die 1860 zwischenHas ? wai und Panama zu Grunde ging. Das Wraek wurde 1861 gefunden und schien zu zeigen, daß das Fahrzeug an einem Felsen gescheitert sein mußte. Da noch immer ein Gebiet des Ozean-Z von etwa 75,000 Quadratkilometern unerforscht geblieben ist, kann die Ex istenz einer Insel oder eines RiffH nicht sicher verneint werden. Das tochenve Meer-. Schiffe, die das siidliche Kytladen meet durchfahren, passrren gelegentlich das Geivässer in der Nähe eines Platzes, der mit Recht den Namen Vulkanos führt Dort besitzt das Wasser eine auffallend goldgelbeFarbe und scheint zu kochen. Die Segel bandbiicher empfehlen den Schiffen, geradezu durch diesen Meerestheil n fahren, wenn der Schiffsrumpf ich sehr mit Muscheln und allerhand Ge tliier bedeckt hat. Es genügt dann nämlich, sich eine Viertelstunde in die sem Wasser zu bewegen, Inn alle Au stern, Schnecken und andere Thiere, die sich am Schiffsrumpf angehängt haben, völlig zu beseitigen. Die Mu scheln werden thatsächlich in jenemj Wasser gekocht und fallen dann ab. Man hält das kochende Meer voni Vulkanos, dessen tFarbe übrigens von einem starken Essengehalt herrührt, für eine Art von Sicherheitsventil des Vulkans. Mit dieser Auffassung stimmt die Wahrnehmung überein, daß sich in der Umgebung immer Erd eischiitterungen bemerkbar zu machen pflegen, wenn der gelbe Fleck im Meer einmal verschwindet. ——--·-s—-—— Die Körpersröhe vZier Euro wer-. Nach einer von dem anthropometri schen Comite der British Association, die in London ihren Sitz hat, aufge nommenen Statistik ist von allen eu ropäischen Völkern der Engländer zusammen mit dem Rotweger der größte an Statut. Das Durch schnitthaß beider Völker beträgt lth Otclch US Iclgcll Vck Banc, der Holliiuder und der Ungar mit .l.67 Meter, der Schweizer, der Russet und der Belgiek mit 1.661,iz Meter,! der Franzose und der Deutsche, derent· Durchschnittsgröße merkwürdigen tveise dieselbe ist, mit 1.66 und end-« lich der Jtaliener und der Spanier mit 1.65 Meter. Jnteressant und turios zugleich ist auch eine Zusam menstellung, die dieser Statistik bei gegeben ist. Danach ist der englische Arbeiter im Durchschnitt 1.74 Troß nnd überragt an Wuchs ganz be eu tend den englischen Adli en, den Bür ger und Landmann. n um elehr tcin Verhältniß und in Deut chland. und Frankreich ie reichen und be-. libenden Klassen um mehr als 2Ceu lnieter größer als die armen und be sivlosen Stände. Ein anonymes Billet. Stizze von Ei F a h r o w. Die Gräsin, der Marquis und der Baron saßen im Theezimmer deri Gräsin zusammen. i Es war die Rede von Musik, vons den neuesten Westen, von Philosophie I und Hummersauce gewesen, und dabei hatten die Herren sich ununterbrochen » gegenseitig zum Teufel gewünscht; j aber die Gräsin hatte wieder einmals gar nichts davon gemerkt. »Es ist zu schade,.dasz wir heute auf j diesen Ball müssen!« sagte sie. »Wäre ; es nicht viel netter, wenn wir hier! in meinem Theezimmer sitzen bleibens und plaudern tönnten?« »Wir setzen uns bei Excellenz wie der in das Theezimmer und Plaudern s weiter,« schlug der Marauis vor. - s Aber die Gräsin sah ihn vorwurss- s voll an. »Wenn ich einen Walzer höre, soi kann ich doch unmöglich sitzen blei ben! Und dann habe ich Ihnen auch schon die Gavotte versprochen. Mit Ihnen, lieber Baron, tanze ich Bo ston, das wissen Sie ja.« Der Baron verbeugte sich wortlos. Er war nie sehr redselig; aber heute Abend konnte er noch weniger spre chen als sonst. Er wußte, daß es ein wichtiger-, ein entscheidender Abend werden konnte, denn die Gräsin hatte ihm anvertraut, sie wolle den Muth des Marauig heute aus die Probe stellen. Feige Männer konnte sie ein mal nicht vertragen, —— und nun gar, » seit der Marquis ganz direkt um sie warb, mußte sie Klarheit über diesen Punkt haben ..... Nun waren die Herren im Ballsaal angekommen, hatten Excellenz begrüßt und sich dann kritisch umgesehen: natürlich, es waren wie immer eine Anzahl schöner Frauen vorhanden, aber so reizend wie die Gräsin war keine. Wie hatte nur ihr Gotte solch’ ein Narr sein können, sich um diese Frau zu, bringen! Denn das- war noch je dermann im Gedächtniß, wie turz und vernichtend der Scheidunggprozeß für den Gatten verlauer war, wäh rend die Griifin iu tristallener Reine, die übrigens auch niemand anzutaiten gewagt, aus ihm hervorgegangen Die cfrcellenz fliisterte soeben mit der Gräfin: »Liebste Kleine, eg ist mir schrecklich peinlich, aber —— Ihr Herr Gemahl ist auch aus dem Balle.« Die Gräsiu zuckte unmerklich die Achseln. Sie hatte da nicht aus-teu weichen. Jhr war der Graf so gleich giltig wie ein fremder Mensch —- sie hatte ihn auch früher nie geliebt. Mein Himmel, wenn man mit Sieb zehn verheirathet wird! Aber jetzt war sie dreißig, nnd jetzt ließ sie sich nicht mehr einschiichtern. Weit dritten im Saal hatte sie ihren Estatten gesehen, der, elegant schön, strahlend, wie immer, sich den Damen widmete. Er hatte sie längst erblickt, und anertennend hatte er gedacht, sie sei doch ganz »seiner würdig« gewesen, was Aeußeres be tras. Nur zu engdentend, zu tleinlicht aar nicht ,,grande darne« in mancher Beziehung. Die Gräsin war aus einige Minn ten in dem Schreibzimmer der Haus frau verschwunden und kam mit einem ganz anderen Ausdruck in ihrem süßen Gesicht wieder heraus. —-—- Sie strahlte, und als sie den Baron zum Boston solgte, sagte er: »Sie sehen aus, als hätten Sie seinen lustigen Streich begangen.« ,,Bewahre, ich bin ganz unschuldia!« «Haben Sie schon meinen ehemali gen Herrn Gemahl gesehen Zi« »Ja, nnd ich finde, es ist eine Takt losigteit von Unserer guten Errei lenz .. . .« »Ach, lassen Sie nur, ich bleibe nicht mehr lange hier. Meine Tante Adel gunde wartet zu Hause aus mich. ich habe ihr gesagt, um 1 llhr würde ich zurück sein« »Was-? Und da bleibt sie aiis?« »Sie lann nicht anders, die Arme. Sie wissen doch, daß sie an nächtlicher Schlaflosigteit leidet. Dafür schläft sie dann meistens am Tage —- fann man sich eine angenehmere Gesell schasts- und Ehrendame denken?'· »Ach, dann gehe ich ebenfalls nm 1 Uhr fort; was soll ich ohne Sie auf einem Feste?« »Roinmen Sie noch zu mir; die lTante ist ja da, und den Marauis habe ich ebenfalls zu einer mitterniich tigen Tasse Motta eingeladen.« »Sie sind grausam, schönste Gräsin. Immer wenn Sie mir mit der linlen Hand eine Huld ertheilen, geben Sie mit der Rechten dem Marqnis die gleiche.'« ,,.Jch muß doch die Balance erhal« ten.« »We·shalb? Lassen Sie ruhig meine Wagfchale schwerer werden —- ich warte schon so lange geduldig.« »Der Marquis ebenfalls. Aber seien Sie ganz ruhig, ich glaube, er wird nicht lommen.« »Warum? Wenn Sie ihn einla den?« »Dennoch! Ich habe ihn auf eine »Muthsprobe gestellt, wie ich es mir schon lange vorgenommen habe. Hoffentlich übrigens beobachtet uns der Graf nicht zu scharf. Sie wissen, was für ein Berserler er in der Wuth werden lann.« hoch Der Baron zog die AugenbraueH Waben Sie Angst« liebe Freun din? Seien Sie ohne Sorge, ich fürchte den Herrn nicht Uebrigens —— mit welchem Rechte wollte er eiser süchtig feint« »Ah, er fragt nicht nach Recht oder Unrecht. Wenn er will, so bricht er eben einen Streit vom Zaun und sor Pgte Sie — er schießt so entsetzlich i r.« . ,,Pah! Kommen Sie, nun wollen wir gerade recht ausgiebig diesen Bo ston genießen. O, Theuerste —- hal ten Sie mich meinetwegen fiir einen romantischen Narren,,aber es wäre mir ja eine wahre Wonne, dem Herrn einen Denlzettel anschießens zu kon nen.« Und in ruhiger Kraft zog der Ba ron seine Dame weiter und walzte mit ihr ausdauernd in dem Theil des Saales hin und her, wo der Graf stand und ihn mit einem seltsamen tLächeln durch sein Monocle betrach ete. Eine Viertelstunde später saß die Gräfin in ihrem Coupe und rollte der hellerleuchteten Villa zu, in der Tante Adelgunde auf sie wartete. Villa —-—— zu Fuß, denn er ließ nie seine Pferde im Winter warten. feine Pfede im Winte waten. Der Marauis war nicht zu sehen Er saß in einer verborgenen Ecke im Wintergarten und las ein Billet chen, das ihm vorhin ein Diener zuge stectt hatte. Das lautete: »Er-im Sie vorsichtig, lieber Mar quis. Die Gräfin wird beobach tet von ihrem Gatten. der lediglich auf dieses Fest gekommen ist, um den auf’s Korn zu nehmen, den seine ehe malige Gattin besonders auszeichnet Er weiß, das-, Sie sich urn die Gräfin bewerben —- wahrscheinlich sucht er nur eine Gelegenheit, um sich mit Jhnen zu duelliren.« Das Billet war mit rückwärts lie gender, verstellter Handschrift geschrie ben und trug leine Unterschrift. Da saß der heldenmiithige Mar quis hinter einer großen Musa und zitterte wie Espenlaub Er wagte nicht, sich noch im Ball faal blicken zu lassen, wagte noch viel weniger, der launigen Einladung der Gräfin zum »Ein — Uhr - Kaiser« zu folgen. Um Gotteswillen —--— wenn dieser eiieriiiclitige, einstige Gatte ilnn auflauern-, ihn nach der Villa eilen» sah ——— er war ja einfach ein gelieferter Mann! — - — - - Atti -— der Baron hatte recht Feigheit war wirklich ein Unglück -— Alii am nächsten Morgen um ein Uhr der Marauis in der Villa er schien -- er hatte iniwischen erfahren, dafz der gefährliche Gras schon wieder abgereiit iei - da wurde er von ei nem itrahlenden Brautvaar empfan am. »Wir haben uns heute Nacht um zwei Uhr derloth« rief die Gräfin, deren Augen vor Uebermuth tanzten. »Wer waren Sie, Marqnist Wir ha ben Sie vergeblich erwartet. « Der Marquis bewahrte, eine leid liche Haltung. »Jch?« stotterte er so gut er kannte, —-,,ich war -- ich wurde im Winter garten aufgehalten ich erhielt drin gende Nachrichten und als ich end: lich loskommen konnte, war es zu spät.« Ja, es war zu spät, viel zu sdiit .. Die Gräfin hat nie bereut, einmal in ihrem Leben einen Brief mit ver stellter Handschrift und anonnm ge schrieben zu haben. Es kommt eben alles auf das Wa rum an. --. Wissenschaftttche Mohrenwäsche Der Propbet Jereinias weist an ei ner Stelle darauf hin, daß es außer ,alb des menschlichen Vermögens stehe, seine Hautfarle zu verändern Im Jm Großen und Ganzen theilen wir noch jetzt seinen Standpunkt, denn man hat noch leinen Neger gesehen, der weiß geworden wäre, uied das hüb sche Bild von der Ellhahrcnwäsche hat even deßhalb ein Kind zum Haupt ljelden. Vielleicht aber ist die Zeit nicht mehr fern, wo die Wissenschaft auch auf diesem Gebiet ein Wunder wirken wird, denn in der Physiologie haben sich neuerdings überhaupt merkwürdige Dinge begeben, die man: siir Phantastereien halten würde,z wenn sie nicht durch die Autorität hervorragender Gelehrter gedeclt wür- « ten. Ein Herz, das 27 Stunden in ei nem Eistasten gelegen hat, beginnt unter der Zauberhaud des Forschers wieder zu schlagen. Die Sehnsuchti nach einem Jugendelixir findet einen’ Anhalt an den Entdeckungen eines io bedeutenden Physiologen wie Met schnitofs, der das Alter als eine Krankheit ansieht, deren Heilung nicht außerhalb des Bereichs der Möglich teit liegt. Wenn derartiges ernsthaft in den wissenschaftlichen Veröffentlichungen besprochen wird, so könnte es schließ- - l:ch nur mehr als eine Kleinigkeit ge schätzt werden« wenn jemand Mittel fände, die Farbe der menschlichen Haut nach Belieben zu verändern." Wann dies Ziel erreicht sein wird,» läßt sich noch nicht sagen; sicher aber ist, daß die Wissenschaft auf dem Wege dahin in letzter Heit große Fortschrit te gemacht hat Es war im Jahre 19()1, als zuerst Furth und Schneider aus dem Blut von Insekten ein Ferment ----- dieser schwierig zu iibersetzende Begriff be deutet etwa so viel wie Gährstoks — ansschiedem das sie als Tyroinase bezeichneten. Dieser Name wurde ihm deshalb gegeben, weil es aus das so genannte Throsin wirkt, indem es aus ihm einen schwarzen Körper machi, der dem schwarzen Farbstoss in der Neaerliaut ähnlich ist. Che misch betrachtet ist das Tyrosin eins der Endprodukte, die sich aus der Verdauung des Eiweißes im Darm ergeben. Durch diese Forschun en ist man endlich zu dem überras nden Schluß gelangt, daß die schsnen Far ben der Schmetterlingssliigel in ihrer Entstehung abhängig sind von den trivialen und nach der Meinung Vie ier unästhctischen chemischen Vorgän ; gen, die sich in den Eingeweiden ab sspielem ! Diese Entdeckung war nun die Vor släuserin anderer von noch größerer ;Bedeutung. Bald darauf reichte eine weibliche Vertreterin der Biologie, Florence Durham, der Londoner .Royal Sorietn eine Arbeit ein, worin i die Gegenwart jener Throsinase in der .Haut gewisser sarbiger Wirbelthiere, tz. B. Kaninchen, Ratten und Meer ssshweinchem nachgewiesen wurde. Die s wichtigste Thatsache, die in dieser sBeröfsentlichung zu Tage trat, lag Jdarin, daß dies Ferment einen Farb stosf erzeugt, der in seiner Farbe im «nier mit der Haut des Thieres über einstirnrnt, aus dessen Körper das Ferment entnommen ist. Daraus folgte die Annahme, daß für jede Hautsarbe eine besondere Throsinase vorhanden ist. lsg steht nun nichts der Vermuthung im Wege, daß diese Fermente auch in der Haut menschli mer Wesen enthalten ind. Danach wäre die natürliche Hantfarbe einem Farbstoss zuzuschreiben, der seinen Ursprung in den Endprodulten der Eiweißverdauurig«iin Darm hätte. Wie nun aber fast alle Vorgänge im thierischen und menschlichen Kör per von seh-r verwickelnder Art sind, so war auch dieser damit noch nicht genügend aufgeklärt, sondern es stell te sich heraus, daß die Umwandlung des Throsing in den Farbstoss nun vor sich geht in der Gegenwart eines an deren Stoffes, der diesen Wandel ge wissermaßen auslöst. Das Throsin ist jedenfalls in der Haut jedes Menschen vorhanden. Wie kommt es denn nun aber, daß sich, abgesehen von den vie ten Abweichungen bei den Individuen ein und derselben Rasse, die verschie denen Rassen des Menschengeschlechts auch durch verschiedene Hautsarbe auszeichnen? Darüber hat man auf Grund der neuesten Forschungen ties nachgedacht. Cis wäre erstens möglich, daß der Ge halt an Throsinase bei den verschiede: nen Menschen schwankt. Ferner tonnte dieser Gehalt ein gleicher sein, aker infolge der Verschiedenheit der Umgebung also beispielsweise des Zilimag und seiner mannigfaltigen Einwirkungen, in verschiedenem Gra de in Thätialeit gesetzt werden. Diese l Annahme scheint zur Erklärung der thatsächlichen Erscheinungen am be sten geeignet. Wir wissen, daß die Anpassungsfähigkeit des Menschen und der Einfluß des Sonnenlicht-H wesentlich bestimmend flir die Ent wicklung der Hautfarbe sind. Die farbigen und schwarzen Menschenras sen sind unter der heißen Sonne der Tropen entstanden, und er scheint da nach, als wen das Dunkeln der Haut, das aus der Anhäufung von Farb stofs folgt, den Werth einer Vlnpas sung hat, wodurch sich der Mensch ge oen die nachtheiligen Einflüfse des iibermiißigen Sonnenlichts schützt. Jn dieser Hinsicht haben die neuen Versuche von Schiedt weitere Ent-» hüllungen gebracht. Dieser Forscher experimentirte mit Austern, die er ei ner ihrer Schalen beraubt und dann starkem Licht ausgesetzt hatte. Das Ergebniß war, daß die Thiere auf ihrer ganzen Körperfliiche Farbstoff aus-schieden. . Wurde an Stelle des gewöhnlichen weißen Sonnenlicht-· blaues Licht genommen, so war der Erfolg der gleiche, während rothes Licht den lieschriebenen Vorgang nicht herbeiführte Diese Versuche beweisen also, daß die Ablagerung von Farb stosf in der Haut bei den höheren Thieren wahrscheinlich das tfrgebniß eines chemischen Vorganges ist, der unter dem Einfluß der blauen Strah len des Sonnenlichts eingeleitet wird und den Schutz des Körpers vor den Reizwirkungen dieser Strahlen zum Zweck hat. Durch diese Auslegung findet das Dunkeln, das sogenannte Verbrennen der Haut, und die Er scheinung von Sommersprossen wäh rend der heißen Jahreszeit eine Ver-— niinstige Erklärung. Eine besondere Beleuchtung erhal ten diese Thatsachen nun weiterhin durch den Umstand, daß Mißfärbun gen der Haut auch bei gewissen Krank heiten eintreten, beispielsweise bei der danach benannten Bronzekrankheit (Addison·schen Krankheit), beim Skorbut, bei chronischer Tuberkulose, bei Leberentzundung, bei gewissen Erkrankungen der Bauchspeicheldriisc mit oder ohne Zucketkrankheit, bei der beriichtigten Maiglranlheit (Pellae gra) u. s. w. Die lange Liste dieser Krankheiten legt die Vermuthung na he, daß diese Veränderung der Haut farbe die Folge gewisser Störungen des Stoffwechsels itn menschlichen Körper ist. Bei Leiden, die sich in starter Abzehrung äußern, geschieht wahrscheinlich eine schnelle Zerstörung er Eiweißsstofse im Gewebe. Am Ende dieses Vorgange wird jenes Tyrosin in großen Mengen gebildet, und der menschliche Organioinng sucht diesen iiberflijssigen und wohl auch geradezu schädlichen Stoff log Finder den durch Wirkung der Throsinase," die ihn in Farbstoff verwandelt Die set Fardsiofs wird dann in der Haut alJaelaaert nnd veranlaßt deren Ver särbnna, wic sie bei den aenannien Krankheiten zu beobachten ist« Die durch Krankheit gebildeten Farbslcsfe in der Haut sind nicht beständig, son drrn verschwinden wieder. Wohin werden nun wohl die wei teren Forschungen ans diesem Gebie te führen? Da das Vorhandensein — von Farbstoss in der Haut von der Wirkung der Throsinase abhängt, fo niiißte man auf diese einen Einülnß zu gewinnen suchen; alsdann w rde es möglich sein, die Haut jedes Men schen willkürlich zu verändern. Als Wegweiser wird das Verfahren zur Erzeugung der sogen. Anti-Kösrper dienen. Durch Einimpfung eines Giftstoffs (Toxin) erhält man das entsprechende Gegengift (Antitoxin). Darauf beruht die wichtige Serumbk handlung. Warum sollte es nun nicht auch gelingen, durch Einimpfung von Throsin ein Antityrofin zu er halten? Da für jede Hautfarbe eine besondere Throsinafe vorhanden ist, toijrde man dann auch für jeden Fall eine bestimmte Antityrosinase erzeu gen können. Gelingt aber dies — itiides liegt kein Grund vor, es zu be zweifeln Y— so wird die Anwendung der» verschiedenen Tyrofinasen die Moglichleit geben, durch eine Einim prung einen Menschen von einer ihm uiileiebigen Hautfarbe zu befreien be ziehungsweise ihm eine andere zu er theilen " Die Molsrenwäfche würde damit anf wissenschaftlichem Wege er reichbar geworden sein, und es stände jedem Nester frei, sich in einem Labo ratorium in einen Weißen verwandeln zu lassen. ' -- Deutfchlands Handel mit Maroktrk Im Handel mit Marokko steht England an erster, Deutschland an zweiter Stelle-, wenn man den Handel niit Atgerien dem von Frankreich nicht l)inzurechnet. Seit dein i. Juni 1890 hat Deutschland, schreibt die »Voss. Zig.« mit dein Sultanat einen Handelsma trag geschlossen. Alle durch Deutsch land eingeführte-n Waaren zahlen ei nen zehnprocentigen Einsuhrzoll. Die Berechnung der Zölle geschieht nach den Engrogpreisem den die Waaren aus dein Markt dies Einfuhr lkandelg bei Baarzahlung haben. Das Charakteristische an dein Vertrag ist, daß er Bresche in die berechnete Han delsifoiiruiig Marotlog legte. Fijv einen großen Theil von Waaren wde erst eine Augsuhrerlaubniß —— aller cingg initunter gegen einen nicht ge ringen Aiigfuhrzoll —-— gestattet. Jrs der Hauptsache bringt Deutschland auf den niaroltanischen Markt, neben billigen Metallwaaren, Luxugartikel, fijr die sich stets ein schwierigerer Ab sag erzielen lam, arg sur ioeche ve nnmittelbaren Bedaer Stücksarbb ae und tvollfarbige Tuche, aus reienev Wolle hergestellt, sogen. Levautinet, farbige und indigoblaue Tuche, eilte ieer Satin aus Elberfeld, Wo satin aus Gera und Greiz find die hau t sächlichsten Jmportartikel. Die ei neren Tuche werden zu Hosen, Ja clen und Mänteln der wohlhabenden Araber und Juden verarbeitet, für Lte Armee des Sultans werden hauptsächlich rothe und gelbbrauns Wollstofse geliefert. Groß ist der Bedarf lvie überall in Nordafrika an Seiden- und Brolatstofsen. Was die weiteren, aus Deutschland im portirten Artikel betrifft, so sind zu nennen: Nähmaschinen, nnd war solche mit F)andbetrieb, ferner billige Näh und Packnadeln aus Nürnberg und Fiirtl), ioestsälische Drahtstiste, Thür- und Vorlegeschlösser, Einaille stochaeschirr, Nitrnberger Spieltvaa ren, billiges Glas, Porzellan und Steingur Die Ileingutwaarew kommen aus Saaraemiind, Theeglä fer, in denen der Bedarf sehr groß ist, kommen zum größten Theil aus Böhmen, Porzellantasfen aug- Schle sien. Unter den weiter aus Deutsch land einaefiihrten Produkten spielen noch eine Rolle Antlinfarben, Spiri tus, SIhreEtuoaaren, Pappe lind Pottasche, welch letztere zur Fabrika iion bonEclnnierseise verwendet wird. Vedentender als der Jmport aus Deutschland ist der Export Von Ma rotto zu Deutschland, trotz. der man aelhasten und theilten Schiffs-verhält nisse. Fast fiir alle marotkanischen Ausfuhrartikel ist Deutschland ein sehr bedeutender Abnehmer. Und trenn eg oft den Anschein hat, als wenn der Handel in fremden Händen liegt, so ergiebt sich bei näherem ZU selien, daß es doch deutsche Häuser sind. Eo unterhalten z. V. vielfach deutsche Häuser, die in Belgien sind, einen bedeutenden Handel mit Mai-ok to, andererseits ruht oft der Handel tsiit Ketten ganz in deutscher Hand. Der Vertreter ist ein Deutscher, und auch die in Amerika residirende Fir ma ist eine deutsche Aber auch nach Deutschland aelien bedeutende Men aen von Ziegen , Ochsen und Schaf fellen, ferner ist Deutschland ein be Leutender Abnehmer von bitteren und stiften Mandeln, Bohnen, Erbsen, lsiesrn. "Datteln, Bienenwachsy Oli veniiL Grimmi, Wolle. Jn letzterem Artikel war sriiher ein sehr großes Geschäft, insolae des Stute-is der Wollpreise ist es zurückgegangen Alls dem Getreideaeschäft Marollos ist Deutschland noch uulsetheiligt Von Getreide wird Weizen uud Gerste ausgeführt Es giebt Grinnerungem bei denen alle Glocken bei- Hetzen zusammen läuten. If Ile I Hoslehter: »Wie beißt dieser Theil der afritanifchen Küste'.8« Prinz (s(·l)wcigt, da er es nicht weiß). Hof lcl)rer: »Ganz richtig, Hoheit, es ist die cksoldkiiste.« II II- ds ’s giebt Leute« die ’was Gutes zer stücken, Um’ö ,,lunsigerechl« zusammenzuflk cken. J