Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 05, 1905, Sweiter Theil., Image 16

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    Städtischer Betrieb
Oohn Nitsch, (;sa, tritt entschieden
« dafür ein. --—- Seine Beqründung
der Bortheile von »Municipal
«Ownetfl)ip".
Mister Editeu
Ich fein äbfolutli iII Fäoor datvo.
Nämlich mjunissippel Orvnership vun
dIe Strietcarg un Eleväter Roadg Im
tiefe Subway-Bah:ne.
Rit vielleicht
wege Meint
erddie, wo es
in keine Büsneß
lang aushält,
weil in jedem
Büsneß sei Boß
sich immer ein
bild’t, er, der
Boß, wär
fchmatter wie et,
der Freddie, nit
wege dem Frev
die, Mistet Edi
tet, der en schöne
lebenslängliche
Civilsökwiß-Ri
form - Verset
gungs — Tschab
als Sahn-inten
dent odetTfchief
Jnspettor oder
kp was mit eme gute Selletie un we
dg ze thun bei die städtische Striets
ein-D kriege müßt, no Sein nit wege
dem Fteddie, fonnern an Prinzile
sein Ich for mjunisippel Ort-verschw
Erstens emol faundet es seht gut. .
Iwwek des is Nebefach Jkdkfslls
wär es e gutes Ding for die Piepels !
tm des Povlik Dann, wann die
Strietcarö erst mjunisippel Owner !
" fchip-Pra7)Pe1-ty wätn, da könnt des
Poblik fchur sein, daß jedes- Jahr vier, «
stinf Woche lang bevor der Electschep i
genug Cars laafe thäte. Un des wär
. doch schun e großes Jmprovement.
Daß zwei, drei Curs- an Einem
vorbeifahrn mitaug ze ftappe, wie es
jetz gesicheht, da detht bräucht mer
bei mjunisippex Ownership auch kei
Angst meer ze hawwe E Mann wie
der Pull beim Distriktliedet bot,
for den Ihät jede Car schtappe Ich
Mach e Wett.
« dann nimmer gen-we Oder hatt-we
Wo awirer des- Hauptdenefitt der
bes erei timtne the-T des wär, daß des
Poblif keine so große Respekt Vor disk
Konduiters mehr ze hawkoe braucht,
wann die blos siädtifche EmployieS
wärn, statt wie jetzt Eipresentiffg von
em- große Korporäschen, wo mer nix
tergege saqe derf, mit aus Angst daw
- we ze müsse, daß die Lei: denke, mer
wär e Sofchälist oder en Anärkifcht.
erwer die Korporäfchen selwer ze
schimpfe, des is jetz sehr schlechter
SteiL Des thun blos Lumpe, wo
nix hawme Tiergege üwrver des Go
verment ze schimpfe, des is- einige Zeit
in Ordnung, weil es e Voltsregierung
is, un mer werd doch hoffentlich risse
Volk schimpfe derse
Blos, Tvo Fch in sävor dervo wär,
wann rnjunitppel »1vnctfchip eige
fjihrt werd, daß es vorher bei Law
gefixt werd, wer die Nickels kriege soll.
Dann mer weeß ja, wie schwer esis,
des Mann höher enuff, wo des Geld
kriegt, auszefinne, wann er nit in
Veve Order appointed ig.
Ich wär aach dersot, die Komme
ters, wann sie erst städtifche Employ
ies fein, oiseits ver Juniform en Po
ltestniipoel ze gewese, wo awwer of
k« course mit derselbe zarte Rücksicht un
LIT Dislkeschen gejust werte müßt, wie
fett van die Poliesmänner gege Leit,
·" be nit fes angezoge sein. Jedefalls
Mk e Knüppel der Aufforderung,
leivli ze sieppe, große Nachdruck
;jj«« IM. «
« Un dankt, Mistet Editer« müsse Sie
« Eins bedenke in Fävot vun winni
« - W Owuekschip: Streits wäre
Sie schau emol gehört, daß e Mann,
m en Tschab bei der Zitty bot, den
I steiwillig uffgewwe hätt?
E anneres Argument in Fävor vun s
mjunisippel Ownecschip is wege die4
Freibilletten Jetz kriege blos Alder !
men, Poleegmänneh Letter Cättiers
tu- annere höhere Würdeträger Frie
pässeö sorf umsonst zesahrn. Wann es .
awwer erst der Zitm gehört, da dent ’
nnd hoff Ich, daß eMann, vun dem i
mer weeß daß er nsluenz hot un;
baß er Wohts tontrolt Wes könnt Ich
leicht pruve beim Tschalli) nit nor
Zeeibilletier sor sich un Fämili un
»rents, sonnetn als emol e paar spe- :
schell Preivätcaks for e Trolley-Patty
kriege kann. Unser Aldermän ver:
kehrt jede Tag beim Tschalli, Im wann
der es nit sor Mich fixe könnt, dann
möcht Jch wisse, wer’s kann.
Deswege —-— un for annere Riesens-,
Miste-: Editer, wo nit hierher gehörn,
sein Jsch in Fävor for mjunisippel
Dwaekschip, un ich will hawwe, daß
· Sie in Fävor dervo schreibe.
Mit diesem Wunsche sein Jch einst
exseiie so lang
Mit Rigakds
Youts
John Nitsch, Esa.
JOM Kommischner os m uni
Zins geownte Strietcars op täts,
" unsiiits un ze ebener Erd, des müßt
see schlechter Tschab sei Un
— etks nit is. könnt met ihn ja
. W mache
» « M ais wann »Ich de Tschab hark
--«kx-;-M .- Wes-s M «
»sp« It u —
jzz . « t mitspät rede lasse.
at. Dei ßt nss Peitsch
.-Is«"sz sein sue, m e gutes
. Dann et es ..
III Mit-ficht Such
« « » Der Odise M.
W
sen Ostsee-O Intensitäer
hebe-much
Wir lesen in der Rationalliberalen
Correspondenz: Zu guterStunde wird
ein Brief mitgetheilt, den die Königin
Luise im Jahre 1809 schrieb. Darin
heißt es: »Auch in meinem Schiller
habe ich wieder und wieder gelesen.
Warum ließ er sich nicht nach Berlin
bewegen? Warum mußte er sterben?
..... Lesen Sie nur die Stelle:
« »Nichtswiirdig ist die Nation, die nicht
ihr Alles setzt an ihre Chre.« Kann
diese Stelle trügen, und ich tann noch
fragen, warum ersterben mußte? Wen
Gott lieb hat in dieserZeit, den nimmt
er zu sich'· Dieser Brief ist abgefaßt
vor der Zeit der Freiheitstriege, in de
nen Theodor Körner im Geiste Schil
lers auf die Nation einwirtte, als
Dichter wirkte. Wer sich nicht darüber
im Untlaren ist, in welchem Maße die
tiönigin Luise Einfluß augiibte auf
ihre beiden Söhne, den nochmaligen
König Friedrich Wilhelm der Vierte
und Wilhelm der Erste, wird auch die
erziehliche Bedeutung, die ihre Vor
liebe für Schiller aus die Entwicklung
der Prinzen gewann. nicht unter
schiitzen Als Prinz Wilhelm nachs
der Berliner Revolution fliehen
mußte und erfuhr. sein Haus unter
den Linden siei als Nationaleigentbumj
in Anspruch genommen worden, läs
chelte er und sagte, an feine Brust?
schlagend: »Hier dies Herz gehört der,
Nation, nicht mein einfache-:- sinnst
Nur wer mit seinen ErinnerungenT
noch in die Zeit der Vorbereitung
der Wiederausrichtung von Kaiser.
und Reich zurückzugeben vermag,
schätzt den Werth richtig, den Aus
führungen von Schillers Tell in lan
aen Jahren für die Befestigung und
Erstartung des Nationalbewußtfeins
hatten.
Tragödie in einer Räusefass
mille.
Welch tragische Vorgänge sich zu
weilen im Thierleben abspielen, und ins
welch schönem Lichte sich dabei mitunJ
ter die thierifche Mutterliebe zu eri1
kennen gibt, das zeigt folgender ver
burgter Vorfall in einer Mäusefa
mille. Ein Landwirth im Braun
schweigischen erhielt eines Tages den
Besuch eines Verwandten und machte
mit demselben einen Spaziergang
durch die Felder. Dabei trafen sie
einen Mann, welcher mit einen: Knech
te beschästigt war« einen Hausen
Mullerde wegzusabken Sie unter
hielten sich rnit dem Besitzer des Fuhr
weris und sahen dann, wie eine
Maus dem Mulltsausen entfchlüpste,
die der Knecht sofort durch einen
Schlag mit der Schaufel tödtete. Ein
Gewitter hatte schon einige Zeit ge
droht, jeyt begann es zu regnen, und
die vier Männer suchten vor den
bald stark niederstürzenden Güssen
Schutz unter dem Wagen. Ueber den
aufgewiiblten Mullhausen ergoß sich
das Wasser massenhast und Ospiilte
endlich ein start bevölkertes Mäuse
nest stei. Die Jungen waren nnch
unbehaart, und dem zudringenden
Wasser ausgesetzt darin sie ertrinten
mußten. Die Mutter — denn sie war
allein, da der Knecht zuvor dasMänn
chen erschlagen hatte — nabrn nun
ein Junges in die Schnauze und lief
damit fort, sie schwamm iiber den
mit Wasser angesiillten Straßengra
ben und barg das Junge unter einer
Brücke. Sechsmal kehrte die Alte zu
rück und jedesmal trug sie ein Junges
in der Schnauze den beschwerlichen
Weg unter die Brücke. Die stillen Be
obachter unter dein Wagen waren iiber
diese große Mutterliebe einer Maus
so gerührt, daß keiner von ihnen den
Thierchen ein Leid zusiigen konnte.
Ame- eia »Hu-meines unt-eit.
Born ostasiatischen Kriegsschauplatz»
wird folgendes Stückchen erzählt, dag, l
wenn es sich auch nicht buchstäblich so
zugetragen haben sollte, doch wenig
stens gut erfunden ist.
Zwei Chinesen, von denen der eine
drei, der andere zwei kleine Brote hat
te, waren im Begriff, ihren Mund
dorrath aerneinschastlich zu verzehren,
als ein vom unger geplagter russi
scher Ossizier ich zu ihnen gesellte mit
der Bitte, ihn an dem srugalen Mahl
theilnehmen zu lassen, was ihm auch
dereitwilli st gewährt wurde. Nach
beendeter i ahlzeit übergab der Offi
zrer den beiden Chinesen eine Fünfu
belnote, über derenVertheilung sie sich
dicht einigen konnten, da der Besitzer
der drei Brote dein andern nur zwei
Rubel lassen wollte, während dieser
die Hälfte des Geldes beanspruchte.
Man ging also zum Dorsschulzen, der
den Streit damit schlichtete, daß er
dem Kläger gar nur einen Rahel zu
sprach, dem anderen aber die vier, und
"«war ausGrund folgender Erwägung:
zEs darf als wahrscheinlich angenom
j men werden, daß jeder der drei Theil
nehmer .leichviel Brot verzehrt hat,
also fünss Drittel Brote. Von seinen
zwei Broten hatteKläger dem O sizier
demnach nur einDrittel gesendet der
Bettagte aber vier solche ile, des
halb mußten sie auch die s«ns Nabel
dementsprechend unter sich theilen.
Moll-Mc
f cIst-her aTBnrichdem er dein Leb-;
a en a abgenommen :
Im sind Se jedenfalls mit’m lin
ken zweit ans Un Bette gestie
statt-«
Episoden ans der Schlacht
bei Mulden
s Die strenge Handhabun der Cen
: sur auf beiden Seiten der ämpsenden
um Mulden verhinderte es, daß wäh
rend der Fortdauer der Operationen
genauere Schilderungen von Einzel
heiten gemeldet werden konnten. Erst
später erhielten englische und russische
Blätter Berichte über einzelne Entsp
den, die zeigen, mit welcher Hart
niickigleit undTapferteit auf beiden
Seiten gelämpst worden ist. So
schildert ein englischer Correspondent
bei Olu’S Heer die von ihm beobachtete
Erstiirmung des Dorfes Kanlyachien
durch die Japaner am ft. März; die
von diesem Tage datirte Meldung
wurde bis zum11.Miirz von der
Censur aufgehalten. Der Angrifs
auf das Dörfchen, das 6 Kilometer
westlich von der Eisenbahn liegt.
wurde eröffnet durch eine heftige Be
schießung aus Feldgeschiitzen und
Haubitzen, die hinter einem aufgegebe
nen Eisenbahndamm im Südwesten
aufgestellt waren. Die russischen Ka
nonen im Osten des Dorfes zwangen
durch ihr Feuer die Japaner, mehr
Artillerie heranzufchaffen Der Kampf
dauerte bis zum Nachmittag. Die
japanischen Granaten hagelten nur so
in das Dorf und aus die russifchen
Artilleriepositionen Um zwei Uhr
wurde die Beschießung noch heftiger.
und die Schrapnells und Perlussionss
aranaten fteckten die Dächer der chine
fischen Häuser in Brand. Um drei
Uhr verließ General Oto» sein Zelt
am Fuße des Hügels und beobachtete
zn Pferde das Schlachtfeld. Nach
einigen Minuten begann der Infan
terieangriss, der von der berühmten
Division aus Nordjavan ausgeführt
wurde. Zuerst stürzten zwölf Mann
aug einem nördlieh aelcaenen Dorfe
etwa hundert Meter ijber die Ebene»
vor und suchten dann Deckung Jh
nen folgten mehrere kleine Abtheiluns
gen; als eine Coinvaanie beisammen
rrar, wurde der Angriff in derselben
Art fortgesetzt Tie russifche Attil
lerie überfchiittete sie mit ihrem Feuer,
aber das hielt den Llngriff nicht auf.
Die Japaner fielen zu Dutzenden nie
der und blieben liegen, wo sie gefallen
waren. Manche Vettvundeten erhoben !
sich beim Vorrijclen noch einmal; aber ,
von fünf Mann kam immer nur einer «
an. Gleichzeitig begann das Vorriielen
auf die wiftliche Seite des Dorfes«
Die Rassen befchoffen die Stürmenden ’
heftig- und tödteten und vertvundetenf
viele: jedoch auch hier wurde die Bor- l
wärtgbewegung feinen Augenblick auf- ;
gehalten. Das Getvehrfeuer riß breite ·
Lücken, aber immer wieder rückten
die Japaner ftofzweife vor. Schließ
lich lam der letzte Stoß, die Mann- l
fchaften verfchtvanden im Dorf. Nun
begann das Gewehrfeuer auf der an- -
dern Seite des Dorfes. Die japani
fche Artillerie nahm ihre Thätigteit
wieder auf, bis die Einnahme des
Dorfes telephonifch gemeldet wurde.
Sofort wurde der Angriff auf das
nächfte Dorf begonnen.
Jn dem Kampfe um den Beter-new
Hügel war eine Compagnie Rassen
auf drei Seiten vorn Feinde Umringt.
Ver-zweifelt tämpften sie, bis alle ihre
Patronen erschöpft waren, und auch
dann noch zogen sie sich nicht zurück,
obgleich die anderen Theile des Re
giments bereits den Rückzug ungetre
ten hatten. Unter tödtlichem Feuer
harrten sie aus« bis ein schriftlicher
Befehl ihres Führers sie zum Rückng
zwan . Bei der Brücke über den
Scha o wurde ein Wäldchen ein hal
bes Dusdend Mal von jeder Seite ab
wechseln genommen. Als schließlich
die Japaner herren des Terrains
blieben, lagen auf dem Boden fasi fo
viele Leichen, wie der Wald Bäume
zählte. An einein Tage wurde der
Putilotvhügel von 2500 Granaten
aus Belagerungs- und Feldgefchühen
bornbardirt. Die ·apanifche Garbe,
die auf dem russifden linken Flügel
operirte, griff einmal dreizehn Mal
an, durch ein vernichtendes Feuer hin- .
durch und über Drahtverhaue hin-!
eve , bii sie endlich die Stellung ein- i
nagnr Jn den ver weifelten Lager-f
brauchte man auf bei n Seiten man- i
Tche L« . Einmal lockten die Russen’
eine inere Anzahl Japaner daer s
herang, daß sie einander zuriesem
»Briider, alle unsere Patronen sind
verbraucht!« Als die Japaner auf sie
«3ustiirzten, empfing sie eine furchtbare
Salve, die über hundert tödtete. Jn
einem anderen Fall rächten sich die
» Japaner dadurch, daß sie sich umdreh
jten und anscheinend aus ihre eigenen
Leute seuerten. Die Rassen glaubten,
die Angegrissenen wären ihre Lands
sleute, sie schlossen sich ihnen an, wur
yden nmzingelt und alle getödtet oder
H gefangen.
) Ueber die Zustände, die während der
»Sei-lacht in dem so heiß umstrittenen
Mulden selbst hetrschten, liegen einige
russische Meldungen vor: Jn Mulden
nahm das Leben bis lzum 7. März
seinen gewöhnlichen Ver auf, obgleich
der Kampf in allen Richtun en rund
um die Stadt tobte. Der rt war
voller Wagen. die theils nach Norden,
theils nach Süden gingen und mit
Proviant oder Mit verbundenen Sol
daten beladen waren. Auf der Eisen
bahn herrschte eine siebethaste Thäti -
leit, aber die Bewohner dachten nigt
daran, die Stadt zu verlassen. Aus
den Dächern, Thürmen und selbsi in
den sauengipseln saßen Rassen, Chi
nesen und Orientalen verschiedener
Rassen, die die Kämpfe beobachteten.
Die Rassen letsteten tapseten Wider
gsnd ge n die Angrifse der erbauen
ie en isIn tiiere nnd tappen
meinte-, dti en keinen Zoll breit
»N— —
Iweichen; denn hinter ihnen laa Mut
den mit feinen zahlreichen Verpfiri
guiigsdepots, feinen Artitlerievorrii
then und Lazaretten, feinen Muni
tionsziigen und feinem Artilieriepark
Der 6 März besonders wird von de
nen, die anf dem Schlachtfeid waren,
I nie vergessen werden Das Feuer der
Hing-un und Granaten erfüllte die
Luft s- der Kanin begann schon bei
! Tagesarauen — und erstreckte sich über
keinen Raum von 30 Werft (1 Werft
ji. gl. 1067 Meter) Länge und 10
Werfi Breite; die Schrapnells fielen
in di chtem Regen über das Feld. Ei
Inige Abtbeilungen standen schon fünf
Tage unter Feuer, hielten aber muthia
nnd mit erstaunlicher Geduld aus.
Der schreckliche Kampf währte den
ganzen Tag und die folgende Nacht
mit abwechselnd-ein Glück.
---—
Eine crgeldreherscoldtragös
die.
Hirtenburscinn oder Metallsucher,
nelche zu Treg Alamog Springs, im
Lsirizona er Countn Yavapoh rasteten,
um ihren Durst zu stillen, haben ge
legentlich uber eine Klippe, oder zwi
schen den Aesien eines Dattelbauines,
in ihrer größten Ueberraschung ein
Gesicht lugen sehen, das taurn etwas
anderes als ein Affengesicht fein
konnte. Das war immer nur ein
ssuchn r Moment, denn diese Innere
sind hdchst scheu.
Jn der That treibt hierherum ein
kleines Rudel Affen sein Wesen. Wie
sie, oder ihre Vorfahren, hierher kont
i.ten, darüber wird neuerdings sol
gende Geschichte erzählt:
Vor vielen Jahren waren drei ita
lienische Orgeldreher mit ihren Aesf
lein aus dem Weg vonEhrenburg nach
like-stott, Arizona. An einem Platz
seitab, wo sie unter dem S tten
eines Palo Werde-Baumes rateten,
fanden sie einen alten Wonne-India
ner, welchtr deanerdursten nahe war.
Sie gaben ihm zu trinten und zu es
sen, und aus Dank dasiir erbot sich
oer Mojave, ihnen eine reiche Gold
mine zu zeigen. Nach einigem Zögern
folgten sie ihm auch. Am drittenTage
erreichten sie eine tiefe Schlucht in der
Höhenregion nördlich von Peevles’
Canyon Ein klarer Wasserstrom rie
selte unter einein Felsen hervor, und
noei oder drei tleine Cottonwootx
Bäume wuchsen daneben. Der lahme
Jndianer deutete nach Weiten und
sagte: »Dort ist’s." Dann warf er
sich aus den Boden nnd rollte sich eine
Ciaarettr.
Die Orgeldreber aber eilten in der
bezeichneten Richtung einige Hundert
thards weiter, und richtig! in einer
Zeitenschlucht glänzten ihnen Spuren
eines reichen Goldlaaers aus duntel:
farbigem Gestein in der Nachmittags
fonne entgegen. Die Jtaliener füllten
mehrere Esackchen mit Stücken Qual-z
und Goldtörnern, mußten aber vor
liiusig den Ort verlassen, da ihnen die
Nahrungsmittel ausgingen.
Sie bedeckten aber Alles sorgfältig,
machten sich eine Karte von deni Platz
mit zugehörigen Notizen und brachen
dann auf, nach Wickenburg zu; sie rei
sten während der Nachtstunden, um
einen Angriss seitens der Hualapais,
Feinde der Mojaveg, zu vermeiden.
Wohibehalten gelangten sie bis nach
Tres Alamos Springs, wo sie nackp
tetcn; schon sehr sriih Morgens woll
ten sie die Tour nachWickenburg fort
setzen, sich dort mit frischenVorriithen
versehen und dann sogleich umtehren
und den großen Schatz gründlich he
ben. Den alten Mofave hatten sie
noch bei sich. Aber in der Nacht wur
den sie wirtlich von vier hualapais
angegriffen, welche zwei der Jtaliener
und den alten Moiave umbrachten.
Der Einzige, welcher enttam, kehrte
zurück, ali die Angreiser aus Furcht
vor den Soldaten des benachbarten
»Camv Date« hastig geflohen waren,
verbrannte die Leichen seiner Gefähr
ten (die sonst von den Cojoten ausge
sressen worden wären),vergrub die -
sagte Karte und Notizen in einem
Metalltiistchen unweit der Quelle,
nahm dieGoldsäckchen, die er noch sin
den konnte, an sich und setzte ganz al
lein seine Reise durch die Wüste satt.
. Mehrere TM daraus wurde eine
Leiche irn "st«ensand von nem
Fuhrmann sunden. Der Unglück
Tiche hatte si verlaufen und war trotz
des bijchen sser, das er in seiner
Feldslasche mitgenommen, bald ein
Opfer des Durftes und der Hitze ge
worden Seine steifen Finger hielten
noch die Beutel mit dem Goldauarz
« und einen FetteL welcher kurz von der
Tragödie und der Mine sprach. Der
Fuhrmann aber verfolgte die Ge
»fchichte nicht weiter; er hielt dieWorte
auf dem Zettel für Ausgeburt von
Fieberphantasie und die anze Gegend
war damals febr unsicäer. Jenes
ivergrabene metallische Kästchen soll
T vor Kurzem von einem Viebbirten ge
Ifunden worden fein —- ob die Gold
trnine gefunden wird, bleibt noch ab
i zuwarien.
Die berrenlos gewordenen Affen
Eder Orgeldreber aber paßten sich all
mäblich den Verhältnissen dieser Re
gion an, lebten wahrscheinlich bon
Wildbonig, Mesquitebohnen und
Wurzeln und haben sich mit der Zeit
sogar vermehrt.
———-..-.--—-—
sittlich
Prinzipal HZzum neuen stieg-Orten
nusinecht): lso merkenå sich,
obann, wenn irgend jemandlommi,
:ch bin nicht zu an e
CE ine halbe S un später-J Prin
Hinab benSie riiich denn nicht
ru en hören. Aha inn? he P m l
w rr r pa
aber nachts ie wären nicht-u
haufe.«
W
cui Gier-d von einer schlanke
verschliesse-.
Was eine »Von konstrictor« alles
verschlingen kann, darüber beichtet
Mr. Gardner eine erstaunliche - bat
ische in seinen Weisen durch Brasi
licn«. Die Boa kommt in der gan en
Provinz Goyaz häufig vor und fin et
sich besonders an den bewaldetenllfern
der Seen, Siimpse und Strome.
»Manchnial«, so erzii lt der Verfasser,
»erreichten die Rie enschlangen die
ungeheure Länge von 40 Fuß. Die
größte, die ich jemals sah, fand sich an
dieser Stelle; aber sie lebte nichå mehr.
Einige Wochen vor unserer nlunst
in Cape konnte man das Lieblings
reitpferd von Senhor Lagoeira nicht
finden, obgleich es aus der Weide
nicht weit vom Hause gewesen war,
und obgleich man die ganze hazienda
gründlich absuchte. Kurz darauf
ging einer feiner Vaqueiros durch den
Wald und sah eine Riesenschlange in
der Gabelung eines Baumes, dessen
Zweige sehr zum Wasser herabneig
ten, hängen. Sie war todt, war aber
augenscheinlich lebend von der letzten
Fluth erfaßt worden, und da sie sich
in einemErschlassungszustand besand,
hatte sie sich nicht aus der Baumgabel
ziehen können, ehe die Wasser fielen.
Sie wurde von zwei Pferden aufs
freie Land gezogen und maß 37 Fuß.
Als man sie öffnete, fand man die
eiiras zerbrochenen Knochen eines
Pferdes und das halb verdauteFleisch
Die Kopstnochen waren unbeschädigt,
irsrraus man schloß, das; die Boa das
ganze Thier verschlungen hatte. Alle
Plkten Schlangen können unglaubliche
Mengen verschlucken. ch habe oft
eine Schlange von der icte meines
Taumens gesehen, die einen Froschso
dict wie meine Faust verschlang, und
einmal tbotete ich eine vier Fusz lange
Filapperfchlanqr. die nicht sehr dick
war, die drei Frösche verschluckt hatte.
Dadurch war sie an den Seiten so
nusgeschwollen daf; sie an dieser
Stelle zweimal so dick war wie an
len anderen Theilen. Jch habe auch
eine sein«- diinne Schlange, die auf
Hausdächern umberlriecht, eine ganze
Fledermaus verschlingen sehen, die
dreimal so dick wie die Schlange
selbst war.«
Bäume als Leiter ver droht
losen Ielegrahte.
z Wie der ElelttokTechniter berichtet,
I ist es dem Major Sauire vom ameri
lanifchen Signaltorpg gelungen, fefts
«zustellen, daß man mit Hülfe von
Bäumen Tepeschen drahtlofer Tele
graphie auffangen und sie weiter be
fdrdern kann. Er kam zu dem Er
aelnifz, daß die Bäume alk- metallisch-e
Fühlhörner angesehen werden können
und die Baumstämme als- Leiter für
die Entladungen der elettro magnetii
schen Ströme dienen. Bei hoch os
zillirenden Strömen verhalten sich die
Blätter wie metallische Leiter. Major
Seuire hat ·an diese Weise auf Ent
fernungen von Litndslz englische
Meilen Depeschen übermittelt. Um die
elcltromaanetische Entladuna der
Baume zu beweisen, ist folgender Ber
such ausgeführt worden: Es wurden
fgki Nägel ist Inen Paumftamm ge
aaen un aztviche nrde ein
Telephon aufgehängt; Nu lonnte
man am Hörrohr ganz deutlich das
Strömen der Elektrizitiit aus dem
Baume wahrnehmen.
-—--·
Wie man ehemals reiste.
Einem Tagebuche aus dem Jahre
«1838 entnehmen wir folgende damals
zeitgemäße Betrachtung: Von Berlin
nach Königsberg fährt man je tganz
bequem mit der Eilpof in 3 agen.
Als riedrich der Er im Jahre
1700 hin gingd sich d e Königslrone
aufzusehem beurfte er 12Tage;
denn beide haupt tädte waren durch
teine ahrbare tkaße verbunden,
wenn re nicht der Winterfroft schuf-.
Tiefer Sand, Motiifte und Kniippe
dämme wechselten miteinander. Die
Reise bei Thaupetter im Winter zu
machen, erfordette so viel Mut wie
ein Zug alten deutschen aifek
über die lven nach Rom. Die
Bruche und-Riederunges der Oder
Und Weichsel setzten so rofze Hinder
nisse entgegen, wie diefe eisbedeckten
Berge. Alle Pferde des Berliner
Marstallg waren dazu etappenweise
aufgestellt, aber doch noch ZMW re
auirirt worden, urn die 300 bis 400
Staatswagen, Kutschen, Küchen- und
Rüsttvagen dahin fortzubringen. Und
wiees dahin ging, so war es auch bis
zum letzten Viertheil des 18. abr
hundertg fast auf allen anderen tra
ßen, ja selbst noch im Anfange des
19. fand sich auf den meisten nicht viel
besseres vor. Erst seit 1815 ist darin
eine allgemeine Thiitigteit wahrzuneh
men gewesen, die nur einmal wieder
aanz in Schatten gestellt seinswird,
wenn sich überhaupt statt der Chaus
seen Eisebahnen durchkreisan
—.--. Oh
Judtvidnelle Blasen-in
Der alte Medizinalrath Knactfusz
ladet die älteren Mediziner seines
Korps immer ein, den von ihm er
tbeilten Sprechstunden beizutvohnen,
da dies fiir ihre Studien se r förder
lich sei. heute hat nun "tudiosus
Schwappler dieser Einladun Folge
geleixtet Es erscheint ein sübsches
Bart ts n. Der. Professor fordert
Schwapp er auf, einmal selbst töndig
zu andeln.
»He fehlki, Fräuleins-«
» leide seit heute früh an einem
heft n b« renden Kopfschmerz sowie
aq pen gtett, verbunden mit
fort htendern leichten Brechrei t«
aben Sie’c denn schon mit ezinem
DIE-Ia probirtc«
s
; .
»Es-M »Ja a- wia ich id
' in: « n n.«
Elschent »Aber so dunnn —- weißt
Du denn nicht, daß die Fische im
Wasser leben; die sind doch gar nicht
schmuhig.«
Osbere Forderun
Verehrer: »Sie ahnen nicht« bis d
welchem Grabe ich Sie liebe! Für
würde ich init Vergnügen jeden Au
genblick sterben!« ·
Ballerina: »O, dagegen habe ich
nichts; ich glaubte schon, Sie wollte-d
mich heirathen!« T
Elechem Praxis-Träne machst Dv
Mitwirkle
Leutnant lzuni neuen Burschen):
,Du bist mir von Herrn Leutnant v.
Bärentatz sehr warm empsholen
worden! Du sollst wederoseinen Wein
getrunken, noch seine igarren ge
taucht haben! Jst das wahr?«
Bursche: » u Beschl! Serr works
Wort auch wirklich gorr nix dol«
Unterdrückter Schmerz.
Der kleine Robert: »Ach Manna,
ach Mama!«
Mutter: »Was hast Du denn, mein
Kind, warum meinst Du denn o?«
Der kleine Robert: »Ach, ama,
in bin gestern so hin eschlagen und
habe mich schrecklich gestoßenf
Mutter: »Na darum brauchst Du
Doch heute nicht zu weinen.«
Der kleine Robert: »Na, gestern
Miste-erstanden
Mutter: »Aber Fritz, wie oft habe
ich Dir schon gesagt, daß Du Dir die
Linse mischen sollst!«
Fritz: »Ja, Mamm das hab’ ich
nicht nachgczälplt·«
Im Eistr.
»Im Vertrauen gesagt: Sie sind
schon der neunzehnte Arzt, den meine
Friifu wegen ihres Leidens tonsul
tirt.«
,,Einen zwanzigsten soll sie nicht
mehr nöthig haben.«
Major lszum Reserve-Leutnani, der
leisrichter ift und dem es absolut
richi gelingen will, seinen Zug aus
zurichten): »Na, ins-ein lieber Leut
nani, wer Sie zum Richter gemacht
hat, der lann’5 wahrhaftig nicht ver
a:ittvorlen«?«
»Na, Frau Maier, was will denn
Ihr Junge eigentlich werden-Z«
»Der will Maler werden«
»Ach ne doch, die Antiie und die
iMarie sind ja wohl bei’g Theater, da
; haben Se ja lauter künstliche Kinder!«
VerfebltekiswtseruL
I
i Gute Verlorene-in «
»Herr Müller, darf ich mir erlauben
Zu fragen, wie es Ihre-n Bruder is
der Schweiz geht's«
«Danle, sehr anl. der hat eine feist
iS-iellirna, der sticht rnii dem Finger
jdie Löcher in den Schweizerläfe!«
I Zsrier Wink
T Herr: ,Jch bin sicher, liebes Fräw
Hein, daß Sie an jedem Finger dieses
reisenden höndchens wenigstens zeh
Bewerber haben."
Darnet »Ein einziger, der die ganp
Hand nehmen möchie, wäre mir lie
ber . . .«
Der malitisie Diener.
Pakt-enn: «Wi en Sie denn noch
nicht, daß man tiefe für die Herr
schaft auf einer silbernen Platte her
einbringt?«
Diener: »Das weiß i allerdings,
aber daß Sie das auch chon wissen,
lonnie ich unmöglich ahnen.«
Abschütt
Freier: «Sie dürfen es mir glau
ben, gnädiges Fräulein, ich habt
lange gefchwankt, bevor ich mich ent
schlossen habe, Ihnen her- und M
anuir en....å« d »F ü
kranetm » re n e g
aber —- ichtvanlen xie nur r
weiter!«
Zweieriei Gesichtspunkte-.
Dr. med. A.: »Guien Tag, liebst
Kollege! Lange nicht gesehen! M
gehi’s det Familie?«
Dr, med. B.: (1nit einem liicklli
then Lächeln): »Da-ite, alles gesundk
Dr. med. A.: »Und was macht die
Praxis-W ·
Dr. med. B. (mit einein tiefen
SenszeUI ,,Danie, auch alles geiundk
Gut entwische-.
Gastwirih idee einen Hausknecht
sucht, ins Vorziinmer blickend): »No
nu, sind Sie denn der einzige, der
sich auf meine Annonce ineldei?«
Bewerbm »Den-obre es waren
schon sechs hier, ais ich eintrat, die
habe ich aber gleich alle miteinander
die Treppe hinuntergeivotfen!«
, Gemüll-lich
Zuchihausdiretton »We) kommen
denn Sie schon wieder hers«
Gaum-: »Eine schöne Empfehlung
roin Herrn Staatsankvait!«
Der isnse Rechts-Inhalt
»Wie geht es Dir in Deiner jun
genAgeaxis?«» Oh f « l b ch i
» , von einer e eig’ e ’ i e
ihm eine Woche!« v
sub-it
Toueist der in einein überfüllien
Borg-viel s» its-heim Bett Este-kommt :
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