Umerikanisch. ] l Inzwiichfe des Sportz. —- Woraufj wettet wird. —— Allerlei Vot äge. — Der Ursprung der amerikanischen Metelqu — Die öffentlichen Schulen. Mister Eoitec! Jch mach e Wette, Mister Editek, — fks hen Jch merklich vergesse. was Jch Im sage wolle un konsequentli weeß Ich auch nimmer, uff was Ich hen wette wolle, awwer Des macht nix, deswege machJch doch e Wett. Weil Jch e guter Ams rilän (wenn auch nor ädaptifh bin, deswege muß Jch immer ready sein. e Weit ze mache. Dann e Mensch. wo nit for Sport is, Des- is aach kei guter Ambri tän. Ich mach e Wett. Mister Edi ter, daß Sie Mir nix sage könne, wo hier nit der fok gejust wem thät oder könnt, dtuff ze wette. Jch weeß en Illnge Mann, des hetgt yemt us er e gut ze thuender prominenter Mann in Ajuga awwer selbiges mal war er noch e junger Mann oun achzehn Jahr, der hot in fein Shop e Wett for zehn Mts gemacht, daß er bis Abends verheirath wär. Er hvt die Weit aach Mnne un vnn die zehn Dollets hot et zwei dem Tschöstiß of the Prace ge M, zwei hot er for e geförnifchtes for e Woch bezahlt un mit der salänz hot et die Woch bis zum Zahl tog gelebt. Akt-wer des Heirathe is nit des Ein zige, wo dtuff gewett werd. Es werd uss Einiges un uff Allez e Wert ge macht. Un deswege aebt es a.ich nir, wo nit Räses draus gemacht wem. Beiscctel-, Schlittschulaafe-, Attomobils, Hin-se Misng StiemergRäses gebt es alle Täg. Railroad - Traban räse aach (blos Trolley - Car un Hochbabw Trähns nemme sich ihr Zeit-. Was Mich wunnert, des is, daß noch lei Tanz-Rass- gemacht wem. Wann mer hier Leit an der B r stehn un trinke seht, da denkt mer aa immer, es is- e Räs un gebt um e Wett, wer zeerst gesinischt is. Well, Mister Editer, des is, wo Ich dergege tick. Dann etwas sollt dem Mensche doch heilig sein und wann eMensch en gute Treppe vor sich bot, da soll er keen Sport draus mache. Deg- is Mei Eidir. Jch gleich kee Fridolities mit ernste Sache. Jch glaub, Mister Editer, daß e Mann, wo usf die Vorlieb vun die Amöriiiins, in Allem un aus Allem Bisses ze mache, damit rner e Wett dtusf mache kann, spekulirn that, Jch glaab, daß so e Mann schweres Geld ver-diene könnt. Jch mach e Wett, erl thiit. . s Wann for Jnstenz der Paderusti mit, Jch will emol sage sechs oder zehn atmen Peiäno- Players in e Pettina Playing- Räs sor die Tschampionshipi M der Welt geentert wern that, Mi fter Editer, mit so erer Räs da lönnt stlpveres Geld gemacht wer-n un Jch glaalx daß da verschiedene Millions Dollers in die Wette Händs tschönsche thate. Oder wann for Jnstenz die zehn be ste Hämletspieler sor die Tschämpion schipp der Welt zegleich de Hämlet spie le thäte un wer zuerst bei dem Resi, wo Schweige is, atimmt, der hats gewun ne. Mister Editer, mit so erer Damiet PlayingMäs da könnt mer des größte Zlåeater sor zehn Jahr lang jede Abend e Wo die Bjutti dervo erei kimrnt, des is, daß die Lödies hier grad so sor Sport sein, wie die MannsleiL Wann · for Jnstenz mer Weibsleit minanner talke hört, da hört sich des immer a spie e Räs, welche rervo am erste fertig fwerte that. Un wann Lädies schadpe s thun, da es des doch eigentlich nix ueres wie e allgemeine Räs, welche dem die Weibsleit am schnellste dermit fertig werd, ihrem Hosbiind sei Geld It spende. Jch mach Jhne awwer e Wett, Mi ster Editer, (un Jch wette Jhne noch « . nnert Dollers an der Autseit, daß . eh die Weit gewinn), daß Sie·nit wisse, woher des kimmt, daß jede mit ihm Hosbänd seirn Geld fertig werd, und den Hosbiind zu seim Finish bringt Gen-we Sie uff? Well, Jch will’5 ane sage, wo es berkimme thut. Vun Unsere pödlik Schools timmt es her. Tie ganze Jn strucsschen in die pöblit Schule i-:-. nämlich weiter ni,k, wie e große Rhe tmn die Wuchers-, wer von Edne Dei Pensum am fchnellfte runner tättlc kannmitaus daß die Pjupils was ber vo verstehn, un welche nun ihne di-: Pjupilö am fchnellfte durch en Kttrsui durchs-nippe kann, mitaus daß die Piu MM was derbei lerne. habzch Recht, oder hab Jch Recht? Ich m e WeshJ Hha Ihm des Nckmläe wünschend Mit Biscde Youts Jshu Insel-Eies W salzig-, Do hier nit drei präst werd, des sein die Coutts un die Lato suits. Da muß mer nämlich druffi wette, wo un bei welchem Tschödfch es am längste dauert. Exfept in eine kri minell Suit, wann der Disendänt lee Geld bot. D. O. Esa. Sieht es einen Ruhepunkt tm Weltall ? Dieser gewiß allgemein interessan ten Frage ist der Berliner Astronom Dr. F. Ristenpart näher getreten. Die Sonne ist längst entthront. Sie ist für uns nicht n.ehr, was sie zu Zeiten des Kopernilus war, der feste Punkt, das Centrum aller Bewegungen Auch oie Sonne wandert durch den Raum. Aber wohin die Sonnenreise geht, der unsere Erde und ihre Geschwisterpla neten sich willenlos anschließen mits scn, das wissen ioir nicht genau. Es fehlt eben, wo alles in regellofer Be- » wegung ist, an einem ruhendenPuntte, gegen den man die Fortrückung der Sonne bestimmen tönnte. Wahrschein lich ist jedoch, daß sie sich gegen den siidöftlichen Theil desHertuleS-Stern bildes bewegt und dabei in jeder Se limde etwa 20 Kilometer zurücklegt. Auch am Fixstetnhimmel herrscht nir gends Ruhe. de der vielen Milliæ nen Sonnen it in Bewegung, nir gends greifbar der ruhende Pol iri der Erscheinungen Flucht, nirgends der feste Punkt des Archimedes, von dem aus man die Welt aus den Angeln he den könnte. So schien es bis vor Kur zem. Es war den Arbeiten des astro pbysilalischen Instituts in Potsdam vorbehalten. diesen ruhenden Punkt aufzufinden. Speltralaiialhtische Un tersuchungen haben uns gelehrt, die direkten Messungen zu vervollständi aen und auch jene Bewegungen in den Tiefen des Himmelsraumes zu erken nen, die im Visionsradius, d. h. auf uns zu oder von uns fort, dor sich ge ben. So entdeckte man Doppelstetne, an denen die auflösende Kraft unserer stärksten Fernrohre bisher gescheitert trat. So hat man auch Nebelmasfen entdeckt, die sich bisher dem Auge doll komnien entzogen, und von denen-man nach dem svettrottobischen Berunde annehmen darf, dafi sie ruhende Ob jekte im Weltraum darstellen, wäh rend die Sonnen des Kosmos in rast lofer Bewegung dabinfliegen. Aus den Nebeln rrerden einst neue Welt ftisteme hervorgehen Sie sind in ihrer todesstarren Ruhe das unerschöpfliche Reservoir, aus dem das-— Leben des Rosmos seine Kräfte immer wieder erneut. -.--— Wie lange lebt man- ohne zu essen! Ein Mensch imnormalen Zustande widersteht 20 Tage, Fastende vonPro fesfion haben es· schon auf 30 bis 40 Tage gebracht. Das Pferd kann 25 Tage, ohne zu fressen, leben, voraus gesetzt, daß es Wasser zum Trinken hat; es tann 17 Tage leben, wenn es nichts zum Trinken hat, wird aber schon nach 5 Tagen eingehen, wenn ez frißt, ohne zu trinken. Eine Katze tann es 15 bis 20 Tage mit ansehen, falls sie nur zu trinken hat. Von Hunden weiß man, daß sie schon 30 Tage ohne zu essenexisttrt haben, sind sie jedoch des Getränkes beraubt, so - sterben sie nach 20 Tagen. Das Ka nrnchen lann es 14 Tage ohne Nah rungsaufnahme aushalten, die Tau ben 10, der Spatz jedoch nur 2 Tage. » Den Record im Fasten haben die Krö ten erreicht: Sie haben 2——3 Jahre ohne Speise leben können. ———--..-—-—— Das Juhllåmn des Fiel-erwer wendeten-. Das Fiebertherrnometer tann in diesem Jahre das dierzigjiihrige Ju biliiuni seiner Anwendung für die Temperaturmessung Kranker feiern. Seine Wiege stand im allgemeinen Krankenhaus zu Wien, und im Jahre 1865 veröffentlichte der damalige As sisienzarzt Dr. Wirtinger, der noch heute lebt, seine Erfahrungen über s die neue Untersuchungsmethode in der ; »Wiener med. Wochenschrrft«. An ; fongs wurde die neue Entdeckung kühl zaufgenomrnem bald aber wurde das Thermometer bei allen Krankheiten » methodisch angewendet und erhielt sei nen Platz neben anderm physikalischen Untersuchungsmethoden der Verlus ston und .Austultation, die ebenfalls ;vom allgemenien Krankenhaus in Wien aus ihren Siegeszug über die ganze Welt eingetreten haben. re Ausbildung zur wissenschaftlichen e thode erhielt die Temperaturmessung zdurch die Arbeiten der berühmten Kli niter Traube, Wunderlich und Lieber meifter. Heute kann man sich die Krankenuntersuchung ohne Thermo meter gar nicht mehr darstellen, denn es gilt das Gesetz. daß ein Ueber schreiten gewisser Temperaturgrenzen stets als Zeichen eines krankhaften Zustandes anzusehen ist. Das Ther mometee ist aber wichtig nicht nur siir das Erkennen, sondern auch siik die Peognose vieler Lrantbeitm Wäh rend z. B. Typhus und Wechselsiebek durch besondere Temperatur-tuan ausgezeichnet und schon daran kennt lich sind, ist bei Lungenentzündungen und Masern der tritische Temperatur abfall stets ein günstiges Zeichen, bei Lungen-Tubertutose ist das Fieber von schtimmee Bedeutung, ebenso » zeigt die Thekmometersteigerung im sWochenbett vst den Eintritt des ge süechteten Wochenbettsieberö an. ·-. sie-laut »Meine-, weshalb nennst Du heute die fremde Dame Frau Mittels Sonst nennst Du sie ja immer Flatsch seh-Max i — Ver Schwester Schuld. Slizze von Koloman Milßath. Die Richter saßen alle beisammen im düstern Verhandlungssaalr. Das große, sormlose Gebäude schien vom Nebel erdrückt zu werden. Wie eine rauchlose Wolle strömte er den Fen stern zu und verdunkelte die Eisblw men. Jm Saale selbst war die Lust schwül; ein Pelz- und Schnapsgeruch machte sie noch unerträglicherz das Lüstungsblech aus der obersten Fen sterscheibe drehte sich nur langsam und träge Die Richter lehnen sich matt und müde in den Stühlen zurück. Der eine schloß die Augen, ließ die Hände schlaff herunterhängen und beobachtete stumm das Kritzeln des Schriftsiih rer5. Der andere trommelte gähnend aus dem grünen Tisch; der Vorsitzende schob das Augenalas auf die Nasen spitze und wischte sich den Schweiß von der Stirne. Seine frostigen Au gen hafteten spähend aus dem Aus gange, durch den sich die Zeugen und Angellagten der soeben verhandelten Strafangeleaenheit entfernten. »Ist noch jemand draußen-« fragte er in schleppendem, barschen Ton den Diener. ( »Ein Mädchen....« entgegnete der Diener. »Das Mädchen kann eintreten.« . Die Thiir öffnete sich und das» Mädchen trat ein Ein frischer Luft-; hauch strömte herein der die Gesichter» ein wenig auffrischte. Ein heller Sonnenstrahl schien sich durch denl dichten Nebel zum Fenster geschlichen zu haben zwischen den Eishlumen zu tanzen und den Saal zu beleben. i Es war ein nettes Geschöpf, eines stattliche, herrlich gebaute Gestalt auf der das blumenbesöete Pelzchen so festanliegend saß wie wenn es ihr wies einer Statue angegofsen worden wcire Jhre schwarzen Augen waren zu Bo-; den gesenkt auf der hohen gewölbten Stirne saß eine düstere Wolke l »Was ist dein Begehr, liebesKind?« fragte der Vorsitzende gleichgültig Ein fchroffer, geitrenger Beamter hatt eben fiir nichts Sinn. l Das— Mädchen zupfte verlegen ans ihrem Kopftuch und erwiderte einen’ tiefen Seufzer ausfioßendt ; »Ein schweres-, großes Ungliick hat mich herbeigeführt .. « » Jhre Stimme war weich, traurig und bis ins Herz dringend. « Die Richter waren nicht mehr mür risch. Auch das Bild des Monsarchen und des Landrichters schienen ihr von der stummen Wand freundlich zuzu liicheln, als wollten sie ihr Muth zu sprechen, sie möge nur ihr großes Un glück näher angeben. Sie hat eine Schrift, die es schon sagen wird, aber sie muß das Leib chen auflniipfeln und es mit der hand hervorholen. Aber die abscheuliche Schnalle springt ab undfällt zu Bo den. Der grausame graue Kopf des Bor sißenden drehte sich seitwärts und nur die große, dicke Hand streckte er miß muthig aus, um die Schrift zu über nehmen. »Ein Bescheid!« stammelte er, als er die Schrift mit den stechenden Au gen iiberblicit hatte, »— Anna Bede wird aufgefordert, ihre sechsmonat liche Freiheitsstrafe am heutigen Tage anzutreten.« Dass Mädchen nickie traurig mit dem Kopfe und senkte ties beschämt ihre Augen. Tab-ei löste sich ihr Tü chel tos und ihr rabenschwarzes Haar wurde sichtbar Zitternd legte sie ihre Händ aus’g Gesicht. Es war auch besser, dasz sie es verhüllte, denn, war sie früher eine weiße Lilie, so ist sie jetzt vor Scham lauter Purpur. ,,Borige Woche haben wir die Schrift betommen!« stammelte sie. »Der Dorsrichter selbst brachte sie und erklärte uns den Inhalt. Meine arme Mutter aber sagte: »Gebe, mein Kind, Gesetz bleibt Gesetz, man darf mit ihm teinen Scherz treiben.« Jch » bin also getommen, um die Strafe ab J zubiißen.« j Der Vorsiyende wischte sein Augen ;glas, sein verdrießlicher, kalter Blick » suchte die Gesichter der Kollegen, das ; Fenster, den Fußboden, den Ofen, der l seine feurigen Augen aus ihn richtete ),,Gesetz bleibt Gesetz!« murmelte der ! gestrenge Hm tapspiaenu i Er las noch einmal den Bescheid, Iaber aus dem geschnörtelten Getkitzel war nur herauszulesen, dass Anna Bede wegen hehlereien zu einer halb jährigen Freiheitsstrase verurtheilt worden ist. Das Lüstungsrädchen sing an, sich mit rasender Eile zu drehen· Ein heftiger Wind tüttelte an den Fen stern und schien wie -ein Spukgeist htneinzutnsem »Gesetz bleibt Gesenk« Der grau-same Kopf machte noch mals eine bestätigende Bewegung und die sette Hand setzte die Klingel in Bewegung. Beamten Sie Anna Bede zum Strafhauiaussehert« sagte er dem eintretenden Diener. Der Diener Tiber-nahm die Schrift, das Mädchen wendete sich stummiein nnd ihre rothen Lippen zucktem alt hätte sie noch etwas zu sagen. »Mitan Siebe noch etwas-P fragte det Verwende . Rande-unt n. wen-e M. fa MWM — 's W W »gen, daß ich Eise Bede heiße; meinei Schwester heißt Anna Bede. Vorige Woche ifl sie geftorben.'· »Nun da bift ja nicht du verur theilt?« »Ach, du lieber Gott, warum sollte itb verurtheilt werden? Jch habe ja Niemand etwas zu Leide gethan!« »Ur-zu bift du denn also gekom men?« »Die Sache verhält sich fo: Wäh rend ihre Angelegenheit bei der lö niglichen Tafel war, ist sie gestorben. Und als sie auf der Bahre lag, kam dieser Befehl wegen des halben Jah ’res. Es muß also doch abgefessenl werden. Ach, wie hat sie nur darauf gewartet! Wie gutes nur war. daß i sie es nicht erwarten konntet Sie er wartete ein gerechtes llrtheil!" Die Thriinen flossen in Strömen« Nur fehr fchwer konnte sie wieder fortfahren: »Wir versprachen ihr, alles wieder gut zu machen, was sie wegen ihres Liebhabers verbrochen. Sie hatte den Gabriel Kartonn sehr lieb, seinetwe gen hat sie sich gegen das Gesetz ver gangen. Wir dachten alfo .. « »Was, mein Kind?" »Es möge ihr ewiger Friede ge währt sein, es möge niemand sagen, daß durch sie jemand unbefriedigt ge blieben ift. Die Mutter wird den Schaden erfetzen und ich werde für sie das halbe Jahr absitzen « Die Richter blickten sich lächelnd an. »Ein naives, einfältigeg Mädchen!« fagten sie kopfschüttelnd Auch der Borsitzende war nicht mehr fo zeremo niell froftig Er wischte nicht feine Stirne vielleicht etwas tiefer —- die Augen »Schon gut, liebes Kind,« sagte er leite und sanft. »Warte nur ein we nig, mir ift etwas eingefallen . . .« Er legte seine Hände auf die Stirn und that, als wenn er nachgedacht hätte »Ja, ja, das ist ein Jrrtinth Wir haben die Schrift nicht gut ge macht» ." Sie erhebt ihre großen träumeri schen Augen und wirft erftaunt ein: »Sehen Sie . . . Seh-en Sie . . .« Jn ihrem Tone lag ein verletzender Vorwurf. Der salte Mann suchte wieder das Tafchentuch uno trat zu dem Mädchen bin. »Eben hat man die Wahrheit her ausgefunden!« fagte er. »Gehe nach Haufe und sage der Mutter, Anna war unschuldig-« »Wir wußten es ja!« fliifierte sie, die Hand aufs Herz pressend und ging frohen Muthes heim. ---·-. Die Einladung der Schwieger immer. Als sich Mart Twain, der berühm teste und ersolgreichste amerikanische Humor-ist« im Jahre 1870 verheirathen wollte, beschloß er, sich mit seiner jun gen Frau in Buttan häuslich nieder zulassen. Die Braut bat sich’s von ihm aus, daß er dasMiethen und Ein richten der Wohnung ihr überlassen möge, denn Männer hätten für solche Dinge doch kein rechtes Verständnis « Der berühmte Humorist ging nur all » Zu gern aus ihren Wunsch ein, war er « doch anderweitig mehr als ausreichend - beschäftigt ? Es entwickelte sich nunmehr ein leb Ihaster Vertehr zwischen Buifalo und Ider Stadt Elmira im Staate New ; York, wo Mr. Jervis Langdon, der ? Brautvater, ansössig war. Es man-i s derte Mart Tit-um« daß seine Braut( ihm gar nichts zeigte oder mittheilte von dem, was sie die Einrichtung ihres »neuen Restes« nannte, ihn auch nie um seine Zustimmung oder besondere Lieblingswiinsche seinerseits angings Doch er ließ sie gewähren. Wo er mit : ihr zusammen hausen dürfe, werde esj ihm schon esallen, sagte er sich wohl-; gemuth un heiter. ; Der Hochzeitstag lam, und das» junge Paar reiste am Abend desselben nach Bussalo ab, die junge Frau gab; am Bahnhos ihrer neuen Residenz dem Kutscher die Adresse an, wohin er sah ren solle, und der junge Gatte neclte sie mit ihrer Deimlichthueeei. die ihm bei Ausstattung einer bescheidenen Miethswohnung von drei, vier Zim mern doch etwas zu weit getrieben I schien. » — · Ver Wagen hielt, und das- Junge Paar stieg aus-. Mart Twain wun derte sich, als er bemerlte, daß das ganze Haus vom Keller bis zum Bo den festlich erleuchtet war, wie wenn es sich um eine patriotische Jllumina tion handle. Er wunderte sich noch mehr, als die Thüre aufging, und in ihrem Rahmen feine Schwiegereltern und fast die gesammte Hochzeitsgeer fchaft sichtbar wurden. Sie konnten unmögileh anders- vor ihnen hierher gelangt sein, als indem sie einen Son derzug benutzt hatten. Und die Ver wunderung steigerte sich von Minute zu Minute, als die Schwiegermutter ihn und sein junges Weib im Haufe herumführte, treppauf, treppab, durch jeden Winkel im haufe, und ihm tri umphirend alles zeigte, bei allem frag te, ob es feine Billigung finde. »Aber wie ioll ich denn das versie hen,«' rannte et schließlich seiner jun gen Frau zu, »das kann doch unmög lich alles unsere Wohnung seini« »Ja, Schap, freilich, alles unser!«' «Ader, mein Himmel, Kind —- wie - - -- --·.....-—--·-« in aller Welt soll ich denn eine solche Miethe erschwingen?« brachte endlich der junge Gatte die auälende Sorge seines Herzens zum Ausdruck. »Miethe?! Ach, Mann, wer denkt denn an Miethe·i« jubeltenun die glückliche junge Frau heraus. »Das ist ja alles unser, ganz unser Eigen thum! Denle doch, die Eltern machen es uns zum Hochzeitsgeschenk!« Mart Twain stand da, blickte ganz verwirrt um sich und stotterte schließ lich mit halberstickter Stimme in abge rissenen Brocken heraus: »Liebe Schwiegermutter, so ost Jhr Weg Sie nach Bussalo führt —- und wenn es zweimal im Jahre wäre —- gehen Sie nicht hier vorüber, bringen Sie Ihr Kosserchen mit und steigen Sie bei uns ab. Sie tönnen, wenn Sie wollen, hier übernachten —- und es soll Jhnen keinen Cent kosten!« Der Huniorist war sich treu geblie ben! - Das befrei-ern Klavier. Eine iseneideiiswerthe Einrichtung haben die erleuchteten Stadtväter des kleinen französischen Städtchens Cass sel, auch Castel genannt, getroffen: ie haben eine Klaviersteuer eingeführt. Mit der Billigung von Seiten der srcnzösischenKamnier haben dieStadt ältesten von Cassel jeden Besitzer dieses musikalischen Hausthieres mit einer Steuertare von· zehn Franken bel t. Cassel ist eine historisch denlwiirdige Stadt, da es bereits zur Römerzeit als Castellun Morinorum existirte, und in ihrer Nähe König Philipp der Sechzehnte von Frankreich einen gro fzin und bedeutungsvollen Sieg über die Flamländer davontrag. Auch Wil helm von Oranien wurde hier von den Franzosen geschlagen. Während je doch die Einwohner von Cassel seit diesen beiden Schlachttagen der eini germaßen zurückliegenden etJahre 1328 und 1677 sich im Wesentli n nur mit der Fabrikation von Mützen und Strümpfe-i aus Wolle und Seide be schäftigten, haben sie durch die Ein siihrung der Klaviersteuer das An recht, unter allen französischen Ge n:einschasten, Paris nicht ausgenom men, obenan genannt zu werden. Es «it ferner sehr wahrscheinlich dasz die tfinivohnerzahl des- Städtcheiis, die sich aus T3200 Seelen mit 38 Klavie rin bezifsert, demnächst unaeahnten Aufschwung nehmen wird. Vielleicht nsird die Anregung von Cassel noch irritere Kreise ziehen -—--—-— crigiuelleö Veemächtutfk Eine betannte französische Schau spielerin .st auf eine höchst originelle Art mit einem reichen Vermächtniß bedacht worden. Vor mehreren Mo naten übergab sie einem Freunde, einem reichen Brasilianer, den größe ren Theil ihrer Schmucksachen zum Aufbewahren. Die Juwelen wurden in einem Fach, das der Brasiliatter in einer Bank gemiethet hatte, deponirt. Aber vor einigen Tagen starb der Brasilianer pldklich als er sich auf einer Reife beand. Nun hegte die Schauspielerin große Befürchtung über das Schicksal ihrer Juwelen; nachdem sie die verschiedensten Fauna litäten zu erfüllen gehabt hatte, wurde das Fach in Gegenwart von richter lichen Beamten geöffnet. Die Juwe len lagen unversehrt da. und bei ihnen befanden sich zwölf goldene Visiten lcrten, auf denen der Name der Schaufpielerin eingravirt war. Jede Karte war an der linlen Ecke umge boaen und durchlocht; durch das Loch war ein Band gezogen und an jedem Bande ein Edelstein befestigt Jm Ganzen haben die Visitenlarten und die darn befestigten Juwelen einen Werth von 1604000 Mark. —...——-— s Daö Körper-gewisser der Im tcheu in verschiedenen Jah reizeitem Dr. Richardson hat sich seit mehr als 20 Jahren darum bemüht, an den Jnsassen einer Besserungsansialt, an über 4000 Personen, die Veränderung des Körpergewichts im Laufe dse Jah res zu ermitteln. Die Vorbedingun gen für diese« Forschung lagen außer ordentlich günstig, da die Lebensweise, die Arbeit, die Ernährung. die Dauer des Schlafes für alle der Beobachtung » unterliegenden Leute gleich waren. Ri chardson ist zu dem Ergebniß gelangt, dafz während gewisser Monate des Jahres das Gewicht des menschlichen Körpers eine Vermehrung erfährt und während anderer Monate eine Abnah me. Für die einzelnen Monate hat der Arzt folgende Zahlen gefunden: Januar 0,14 Abnahme, Februar 0,24 Abnahme, März 0,05 Abnahrne, April 0,03 Zunahme, Mai 0,01 Zunahme, Juni 0,52 Zunahme, Juli 0,08 Zu nahme, August 0,07 Zunahme, Sep tember 0,21 Abnahrue, Ottober 0,10 Adnahme, November eine sehr geringe Zunahme, December 0,05 Abnahmr. «Darnach wiirde als-f das Körperges .wicht im Winter durchschnittlich ge ringer sein als im Sommer, die Zu j nahme im April einsetzen. Diese Er Tgebnifse stehen jedenfalls in Wider zspruch mit dein, was man in Laien !trei·sen erwarten sollte. Jm Winter Emachen sich die meisten Menschen we jniger Bewegung als im Sommer. Aber andererseits zehrt der Körper i im Winter zur Erzeugung der nöthi l gen Wärme von dein im Sommer an igefesten Zett. ) MIsersiändniH. » Richter-: »Den Geldschkanl haben lSie geissfneL Das haben Sie doch f eingeräumt?« Angellagtet: »Nee —- ausge räunit!« ! i Selbstverständlich. )A »Also den Brocken haben Sie erstiegen Welchen Weg haben Sie ldcnn da genommen?« i B.: »Selbstvetsiändlich den, wo die Esel rusgeb’n « Reue-unweit Student (bei der Zimmerbermies therin):»11nd die Ritzen im Fußboden iiiiissen Sie auch verstopsen; da kann man ja sein ganzes Geld verlieren!« »Vcieiii!« i Vater (zu seineiii Sohn, der eben in »die Schule gekommen ist« »Nun sieh aber auch zu, Karlchem daß Du bald aus den ersten Platz toniiiist!' - Karlchem »Ach, Papa, da sitzt schon seiner!«· Angesiilirt. 2 Frau (die zum zweiten Mal gebei rathet hat, zum Gatten): »Was, jetzt Anziige von mei ieni Seligen nicht? Jch habe Dich doch extra bei dein Heiraihs- Vermitt ler nach Maß besiellt!« i Vol-ente— - Wirtlilchnfl ’ »So, nun habe ich endlich beiö Henid Jgesunden« »So, wo ist es denn gewesen?« Jin Wäscheschrant « »Na wer kann denn auch aus diese Jdee lonimeni« »Die Schriftstellerin N scheint kin mer in Trauer zu sein?« »Das gerade nicht, aber an den schwarzen Kleidern kann sie sich die lTintensinger so bequem abwischenX i i i ! Paiiende Toileiir. ! i i Ein guter Kerl. i Richter: »Sie haben sich bei dem » Cinbruch die Stiefel ausgezogen?« Angeklagter: »Ja ich hatte erfah ten daß ein Kranker in dem Zimmer ! lag.« . Mus- sich lohnen. I »Ich werde Dich jetzt mit einer net jtcn jungen Dame bekannt machen, ist tein allerliebstes Kind, und nebenbei f ihr Gewicht in Gold werth. « s »Soll mir lieb sein, hoffentlich ist tsie nicht zu leicht von Gewicht " Berti-stig. Herr (zu einem Redatteur, als die ffer am Spazierwege einen Bleiftift ffindet und ihn sofort sorgfältig ver Igräbty »Ja, wag machen Sie denn da?« ) Redakteur: »Ich bitt Sie wie leicht )sindet diesen Bleistift ein Dichterling, xfsetz sich hierher macht ein Gedicht und schickt es uns!« Im Zweifel. Mutter: »Was machst Du denn für ein Gesicht?« Tochter: »Ach, mein Tänzer ist mir tforttviihrend aus die Hühneraugen ge » treten.'« ; Mutter: WAber warum hast Du ihm denn das« nicht gesagt?« Tochter: »Ich wußte doch nicht, daß Es anständig sei, hühneraugen zu ha en.« S ch.lan Gast: »Sagench Sie Herr Wirth, warum haben Sie eigentlich Jhr Gast haus »Bist unglücklichen Geschichte« getauft?« Wirth: »Ja, schauen-« Sie, das möcht halt Jeder gern wissen, und dadurch wird mein Lokal von Neugierigerr gar nicht leer. « Ruc- der Schule. , Jin Examen wird die Gans bespro chen. Der Lehrer fragt nach dern lNutzen der Gang-. Da Niemand auf Idie Federn kommen will, stellt er die TFraget »Nun, wag ist denn in dem J Bette?« ; »Wer-Uml« lautete die prompteAnts jwort s · Glaub-stirbtqu Ersten-. ! Kinder (zum Studiofus in vollem »Wichs, zum Aussehen bereit): »Ontel TNichartY bringe uns heute aber auch lgewiß das versprochene Märchenbuch vom tapferen Schneiderleiu mit! hörst Dut« Studium-: »Werden ja sehen. Viel ! leicht bringe ich Euch allen dafür einen fgeftiefelten Kater mit nach hause. « Ost-hatte Zunge. Frau A.: »Die Hartnrann’schen ha lsen auch eine heirathsfähige Tochter-N Frau B.: »Ja, die fängt schon ei nige Male an, sich zu verloben.« Uebertrnmytt. Der Erste zum Zweiten: »Ach hätte ich Ihr Geld!« Der Zweiten zum Ersten: »Und ich Jhren Verstand!« Der Dritte zu Beiden: »Dann hät tet Jhx Bad-Miching No na! Dienfimagd fzu einer ander-km »Was sagen Sie, bei meiner Hekt- — fchaft giebt’s nichts zu essen? Bei uns kriegen die Goldfische mehr zu essen, als bei Euch die Dienerfchaft.« Takt-up ) »Warum hat der LieutenantBkock eigentlich nur den Dienst quittitt?« s »Es war daSEinzige, was ihm noch zu quittiren übrig blieb."