Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 07, 1905, Sweiter Theil., Image 15

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    zugrandischw «
Presse-stets
R a t he n o w.——Der lsjährige hie
sige Gewehrarbeiter Otto Preuß wur
de von einem Schnellzuge überfahren
und getödtet. Der junge Mann über
schritt am Grünauer Weg den Bahn
torper, ohne zu bemerken, daß der
Schnellzug herangesaust kam. Er
wurde von der Maschine erfaßt und
sein Irr-per völlig zernialmt.
R i x .7ors. —Das Zahn-Denkmal
tn der Hasenhaide wird aus Veran
lassung und aus Kosten der vier Ber
liner Turngaue einer gründlichen Aus
besserung unterzogen werden, da es sich
enwärtig in einem wenig guten Zu
tande befindet.
S e m l i n. —- Durch die Unvorsich
tigteit eines Beliner Geheimraths
wurde bei einer Treibsaad der als
Treiber fungirende hiesige Arbeiter
Seeger angeschossen. Der ungeschickte
Nimrod war von demGeheirnrath Her
mann aus Berlin, der die Jagd ge
pachtet hat, zur Theilnahme an dersel
ben eingeladen.
Brot-ins Ost-rennend
Gumbinnen. — Vom Eisen
bahnzuge überfahren wurde aus dem
Vorntschatscher Ueberwege der 83
jahr. Steinsetzer Schiffler. Der alte
Inann war schwerhörig und kurzsich
ig.
Osterode. —- Zwischen dem Be
sitzersohn Julius Rsoßmann in Pe
terswalde und seiner Schwester Hein
riette herrscht kein sriedliches Verhält
niß. Weil Julius R. etwas leicht
sinnig ist, erhielt Heinriette R. das
väterliche Grundstück Diese Bevor
zu«ung seiner Schwester hat Julius N.
aufgebracht Am Abend des 19. De
zember 1904 zog Julius nach kurzem
Wortwechsel ein Messer und stach da
niit seiner Schwester in den Arm. Die
Allensteiner Strastammer verurtheilte
den Messerstecher, obgleich sich die Ge
schwister inzwischen ausgesöhnt haben,
zu 2 Monaten Gefängniß.
Stallnpönen. -— Die höhere
Privatmiidehenschule in Stallupönen
wird zu Ostern d. J. mit 7 Klassen er
öffnet. Die zelassenriiunie werden in
dem bisherigen Stadtsckrnlgebiiude un
teraebraeht. Die Stadt giebt Raum
und Einrichtung unentaeltlich ber
und gewahrt außerdem der neuen An
stalt im ersterrZchriljahr einen Zuschuß
von 1000 Mart. Hierfür steht der
Stadt das Recht zu, siir jede Klassen
stufe der Schule zwei Freistellen an
arme, aber wiirdige Madchen zu ver
geben.
Ironie-z Iehren-kein
T h o r n. —- Die Verhandlung ge
gen den früheren Leutnant Weffel, der
in Italien verhaftet und nach
langen Verhandlungen an Deutsch
land ausgeliefert wurde, wird noch in
diesem Frühjahr stattfinden. Die
Vorunterfuchung ist nahezu abgeschlos
sen; sie bereitete insofern größere
Schwierigkeiten, als mit den verschie
denen auswärtigen Behörden Schrift
wechfel gepflogen werden mußte. W.
wird nicht vor ein Kriegsgericht ge
stellt. sondern von der Straftammer
des hiesigen Land erichts ab eurtheilt
werden. Er ist r Unter chlagung
und der Wechselsälfchung beschuldigt.
Tiegenhof. —- Joiob Sprung
aus Neutirch, der vor turzem wegen
Brandstiftung verhaftet worden war,
wurde aus dem hiesigen Amtsgetichts
gesängniß nach Elbing gebracht. Er
foll Ende Januar bei seinem Arbeit
geber, dem Hofbesitzer Dhct in Neu
lirch, eine Scheune in Brand gesteckt
haben.
T u che l. —- Ein Zusammentreffen
mit einem Wilderer hatte im Belaufe
Griinthal der Hilfsförster Haufe. Er
rief den Wilderer an und schoß dann
aus ihn, als der Fremde sein Gewehr
nicht ablegte. Der Mann brach zu
fammen, raffte sieh aber wieder auf
und entfloh· Es war der erst im
Herbst 1903 wegen Wilderns zu neun
Monaten Gefängniß verurtheilte Al.
Zabrorth. Der Schuß des Forstbeam
ten hat ihn in den Oberschentel ge
troffen.
pro-ins pour-ers
S chla w e. —- Die Errichtung ei
ner Reichsbank - Nebenstelle hierfelbft
scheint g2sichert zu sein.
S t a r g a r d. —- Jn geistiger Um
nachtung stürzte sich in der Heilige
Geiftftraße die 77 Jahre alte verwitt
rvete Frau Walde geb. Klippenberg
von ihrer im dritten Stock befindlichen
Wohnung nach dem Hofe hinab. Der
Tod trat auf der Stelle ein.
Treptow a. R. —— Hier starb
plötzlich der Landschafts - Syndilus
Justizrath Cnloto. Der Verstorbene
hat lange Jahre dem Kreisausschuß
und dem Kreistage angehört. Land
ratb von Thadden widmete dein Ver
storbenen einen ehrenden Nachruf.
Z a n o w. —-— Commerzienrath Gu
stav Eschenbach, Jnhaber der Firma
August Kolbe u. Co» stistete ein Ca
pital von 8(),()»0 Mott, dessen Zinsen
als Altersrente siir Arbeiter seiner
Fabrik verwendet werden sollen.
Provinz Yes-in
Schwarz - u.—— Vor Kurzem
ist dern Mülle .dwig steigertsti in
Vawlowo ein yeil seines l ohnhau
ses niederaebrannt. Die Ursache des
Brandes ist sicher aus Brandstistung
zurückzuführen da in der Nähe des
abgebrannten Hauses ein Grimmi
itberschuh gesunden wurde, den der
Brandstister in der Eile in dem aus
geweichten Boden verloren hat.
Schwerin, i. Alt-Für dieant
—
1. Ayril 1905 zu ers nende staatliche
evangelische Praparan anstalt wird
die Stadt aus ihve Kosten einGebiiude
errichten. Dieses soll bis zum 1.Aprrl
1906 fertiggestellt werden und wird
etwa · 55,000 Mark kosten. Der
Miethstontratt mit dem Provinzial
schuliollegium soll auf 25 Jahre abge
schlossen werden.
Unruhstadt. —- Ein schwerer
Unglücksfall hat sich in der Familie
des Privatsekreiärs Eckart zugesta
gen. Ein achtjähriger Knabe stieß
beim Spielen in der Küche an einen
aus dem Herde stehenden mit Wasser
gefüllten Topf. Der Topf fiel um
und der Jnhalt ergoß sich auf den un
glücklichen Knaben, so daß er über
und über berbrüht war. Nach einigen
Ftugeden qualvollen Leidens starb der
na .
Provinz Zchkeflem
Lieaniiz. — Ein schrecklicher
llnglüclsfall ereignete sich in der Nacht
aus dem hiesigen Staats-bahnbon Der
Hilfsheizer Ueberschär stand gerade im
Begriff, von seiner Rangirmaschine
herunterzusteigen und sich nach Hause
zu begeben, als er dem Personenzuge
zu nahe kam, von diesem erfaßt nnd
überfahren wurde, so daß der Tod
des Verunglückten ei· ... Ueberschär
ist 86 Jahre alt und hinterläßt Frau
und Kinder.
L u blinitz. —- Vor Kurzem ver
unglückte der Schafsner Katzen der
Zugfiihrerdienste aus der Strecke Luka
liniiz - Preußisch - Herbh verrichtet,
in der Nähe der Station Lissau, da
durch, daß er infolge der Eisglätte
ron der Maschine herabstürzte. Er
gerieth unter die Räder des Zuges und
wurde überfahren Der Tod trat
alsbald ein. Der Verstorbene hinter
liißt eine Frau und fünf unerzogene
Kinder. .
Priebus. —- Vor Kurzem warf
sich der Hausbesißer Winter aus Wie
sau im Walde zwischen Qumälisch
und Wiesau vor des. nach Priebus
fahrenden Eisenbahnzug und wurde
überfahren. Das Zugpersonal nahm
den Schwerverletzten sofort in den
Zug mit aus, doch starb der Selbst
morder noch während der Fahrt.
Wir rtha. —-»(5ine schwere Gas
oergisrung zogen nch oie etngeyorigen
des Arbeiters Mundray in dem be
nachbarten Frankenberg sowie dieser
selbst zu. Mundran kehrte von seiner
Arbeitsstätte heim und fand in der
Wohnung seine Angehörigen bewußt
ics am Boden liegend. Auch er wur
de alsbald von Unwohlfein befallen
und brach zufammen, doch konnte er
sich noch mühsam bis zur Thiir schlep
pen und um Hilfe rufen. Das Er
kranlen der betr. Personen wurde auf
eine Kohlengasvergiftung zurückge
führt«
Provinz zchkeiwtgsxokfleiw
L u n d e n. —— Das Belastungs
material gegen den Nielfen ist erdrü
ckend. Er hat seine Mutter nach fei
ner Ankunft gebeten, nicht vor derPo
lizei zu erschrecken, die nach dem Mör
der der Graan frage. Jn feinen Klei
dern sind vorn Kriminalinfpeltor En
gel aus Altona Flecke gefunden war-I
den. s
U e t e r se n.——Hier starb der Klo- «
sterhofmeifter a. D. Güttsche im Alter
von fast 88 Jahren. Er roar Kampf
genosse von 1848——51 und diente bei!
den Jägers-. Von 1858——1897 wart
er Klosterhofmeifter in Ueterfen und
eine allgemein beliebte Persönlichkeit
Provinz Zacken und Thüringem
Heiligenftadt —- Jn Mar
tinfeld starb an feinem Geburtstage,
an dem er das 83. Jahr vollendete, der
Pfarrer Eduard Gafzmann. Er wurde
1849 zum Priester geweiht, verwaltete
somit bald 56 Jahre .sein Amt.
Herbsleben.—— Der Landwirth
und Maurer Ehrlich von hier, welcher
zeitweise als Maurer in Erfurt ar
beitet, hatte kurz vor der Einfahrt den
Eisenbahnzug verlassen und war,
wahrscheinlich zwischen die Weiche
fpringend, so unter die Räder gekom
men, daß der Kon und ein Bein zer
malmt wurden. Der Tod trat auf du
Stelle ein.
Mel-ringen —- Das Opfer ei
ner unsinnigen Wette wurde der Knecht
Otto Schulze. Er hatte gewettet, ein
Liter Schnaps in kurzer Zeit austrin
ten zu können. Dies that er und trank
auch noch einen Schnitt Bockbier hin
terher; kaum hatte er das Bier ausge
trunken, brach er zusammen und gab
feinen Geist auf.
Schmiedeberg —- Vor Kur
zem brach iu: Haufe des Fabritarbri
ters Barth im benachbarten Großivig
Feuer aus« welches mit r afender
Schnelligteit um sich griff und noch
die angrenzenden Gebäude des Häus
lers Große bis auf die Urnfaffungs
mauern vernichtete.
Tangermiinde. « Aus Rache
schoß ein 15-jähriger Maurerlehrling
dem 12-jiihri(«;en Schultnaben Franz
Kowiat mittels eines tleinen Revol
vers eine Kugel ins Bein
Uheiuland nnd The-oth
Eschwei le r. —- Zicets Erwei
terung des städtischen Wasserwerls be- 1
willigten die Stadtverordneten 140,
000 Markg.
Rh e i n e. —- Aus einer Veröffent
lichung der Königl. Eisenbahndirettion
Zu Münster i. W. geht hervor, daß die
Betriebserössnung der Bahn von Rhei
ne nach Ochtrup zum Oktober dieses.
Jahres zu erwarten sei. An dem !
Grunderwerh wie an dem BahnbmH
selbst ist eifrig gearbeitet worden«
Trier. —- Jn nächster Zeit wird
die Bahn Trier-Ruwer - Zell - Bullay
dem Verkehr geöffnet sein. Abgesehen
i
svon der fiir den Schiffsahrtsverlehr
Ian der Moscl nothwendigen Kanali
! sirung des Flusses bleibt auch nach Fer
! tigftellung der Bahn Trier-Bullah rech
ites Ufer immer noch eine nicht unbe- ;
deutende Strecke übrig, wo die Msosel’
weder zur Rechten noch zur Linken des l
Bahnvertehrs sich erfreut, nämlich in’
den durch den Kaiser Wilhelm - Tun
nel abgeschnittenen sogenannten Kuche- -
mer Krampen eine Strecke von 22 Ki- «
loineter mit etwa 8000 Einwohnern in
15 größeren und kleineren Ortschaf-;
ten. Viele Schwierigkeiten, Hinder
nisse und Nachtheile im Handel und
Verkehr fielen weg, wenn die Bahn von
Bullay auf dem rechten Ufer weiterge
führt iviirde bis Koblenz.
i
Yrovinz Hamen-er und Zranufthweigi (
Kettenburg. —- Hier ist seit
einigen Tagen der Lehrer Tolle plötz
lich verschwunden. Er hat aus weiter
Ferne an seinen früheren Hauswirth
reschriebem man möchte ihm doch,
wenn man etwas von ihm hörte, einen
Kranz mit Heideblumen überfenden
zur freundlichen Erinnerung an ver
aangene Zeiten in der Lüneburger
Heide.
M ii nder. —- Herr Sponholz in
dem benachbarten Ki. - Süntel hatte
vor etwa 14 Tagen das Unglück, bei
Glatieis auszurutschen und sich den
rechten Unterarm zu brechen.
R ethe m. — Ein schwerer Unfall?
ereianete sich hier auf dem Hofe dess
Landwirthg C. Schild. Der Stief-j
sahn des Besitzers Reinecke wollte Heu
vom Boden holen und stürzte dabei
fo unglücklich aus der Bodenlute auf«
die Diele, daß er sich einen schweren»
Schädelbruch zuzog und fchwerverletzt T
nach Hannover in’s Krankenhaus
überführt werden mußte.
Meilkmsnrw
Schönberg-Im rüstigen Al
ter von 52 Jahren entfchlief nach kur
zer Krankheit der Lehrer Pächter.
W o l d e g k.——— Der dreizehnjährige
Schüler Gustav Houd fiel in den auf
dem Turnplatz gelegenenTeich und ge
rieth unter die Eisdecke Mit Anspie
tung aller Kräfte konnte er von dem
Stiefsohn des Ackerbiirgers Dietrich
Vom Tode des Ertrinleng gerettet
werden. ’
9kdenburg.
Harmachhausen. —-— Dach
deckermeister H. Seemann wurde auf«
dem Wege von Warfleth nach seinem
Oeimathgdorfe hier in einem Graben
als Leiche gesunden.
Fissau. —- Hier wurde die den
Thiel’schen Erben gehörige, von dem»
Handelsmann Gravengeter bewohnte
Rathe durch Feuer zerstört.
Yrovtnz Heller-.
Rothenditmold.—-Ein schwe
rer Unglücksfall ereignete sich beim
Rangiren aus dem hiesigen Rangir
bahnhofe. Der Lotomotivhilssheizer
Wilhelm Messerschmidt aus Cassel
stürzte von der Maschine ab und tam
unter die Räder, die ihm über beide
Beine gingen. Während Messerschmidt
an einem Beine nur schwere Quet
schungen erlitt, wurde ihm das andere
gänzlich zermalmt, so daß eine Ampu
tation unerläßlich ift. Nach Anlegung
eines Nothverbandes brachte die Sam
tätscolonne den Unglücklichen in das
Krankenhaus. -
Roßbach. —- Der Ende der 60er
Jahre stehende Auszügler Küllmer
von hier ging nach Witzenhausen. Ge
gen Abend trat er den Heimweg an
und wurde noch in Ellingrode gesehen.
Am andern Morgen fand man ihn
kurz vor dem Dorfe entseelt am Wege
liegen.
Schönstadt. — Ein bedauerli
cher Unglückssall traf die Familie Gim
bel dahier. Jhr 24jähriger, fleißiger
und soilder Sohn wurde beim Fällen
einer Eiche so unglücklich von dem sal
lenden Baume getroffen, daß er kurze
Zeit darauf verschied. Der sofort her
beigeruere Arzt konnte nur den schon
eingetretenen Tod feststellen. Der Fa
milie Gimbel wird allgemeine Theil
nahme entgegengebracht, da sie vor et
wa Jahresfrist schon einen erwachsenen
Sohn durch einen Unglückssall bei der
Dreschrnaschine verlor.
Wie s b a de n. —- Der Einjährige
Wirt erschoß seine Geliebte, die Pri
vatiere Buschheit, in deren Wohnung
und darauf sich selbst.
Oresherzogtpmn Helles.
Klein-Umstadt. —- Die hiesige
Pianoforte - Fabrik von H. Arnold
blickte auf einen 75jährigen Bestand
zurück.
M a i n z·——Der Chaufseur Baum
bach, der kürzlich zwischen Gustav5
burg und Bischofsheim aus demOpel
schen Automobil herausgeschleudertu
schwer verletzt wurde, ist seinen Ver
letzungen im Rochus - Hospital er
Inn-n
Honigs-eilt Heucer
Ha r te n fte i n. —- Dem Stepper
Bleyl von hier ift fiir die von ihm
bewirkte Errettung einer Frau aus der
Gefahr, in einem brennenden Haufe
um’s Leben zu kommen, ihre silberne
Lebensrettungs - Medaille verliehen
worden«
iittengrund. —- Dser 40
Jakre alte Fabrilarbeiter Freier ist
erfroren aufgefunden worden.
Kleinwelta. — Eine muthige
That vollbrachte eine Lehrerin der
Mädchenanftalt in Kleinwelka, indem
fie mit eigener Lebensgefahr den durch
das Eis des Großwelta’er Teiches ein
gebrochenen 8-jährigen Sohn des
Gärtners Leverenz vom Tode des Er
trinlenö rettele.
K r B g i s. —- Der sljährige Land
briefträger Schramm ift auf feinem
Dienftwege im Schneegeftöber in einen
Wassertiimpel gerathen und darin
umgekommen.
L i n d e n a u. — Jn der Lützener
ftraße gerieth der 27-jiihrige Geschirr
fiihrer Karl Richard Schöchert unter
sein Geschirr, wurde überfahren und
auf der Stelle getödtet.
L u n z e n a u. — Zwischen hier
und Berthelsdorf wurde der fünfzig
jährige Haut-arbeitet Franle erfroren
aufgefunden.
M y l a u —- Erhängt aufgefunden
wurde der schon längere Zeit ver
fchwundene Kassirer des hiesigen
Sparvereins Namens Winkler. Jn
der Von Wintler verwaltet-en Kasse
fehlen ungefähr 400 Mark.
Naundorf. —- EZ brannte das
iPaus des Geschirrfiihrers Müller nie
er.
Niederfelitz· —Jn einem hie
sigen Gasthofe hat sich ein gewisser
Benisch aus Spremberg-Neusalza er
fchossen.
sL l b e r n h a u. — Auf einer Wie
se in der Nähe der Stadt wurde der
Arbeiter Max-» aus Böhmen gebürtig,
erfroren aufgefunden.
Sayda. —- Jn Heidelberg bei
Sahda brannte die Scheune des
Bauers Biemann nieder. Die Spri
tzen mußten auf Schlitten transportirt
werden.
Stollberg —- Herr Seminar
oberlehrer Schütze in Stollberg ift
zum Seminardireltor in Waldenburg
ernannt worden.
Ftönigretch Dauern.
S ch w a b a ch. — Jm benachbarten
Markte Schwand ist früh in dem Sta
del des Gürtlers Zeh Feuer ausgebro
chen, das auch die beiden zusammen
gebauten Wohnhäuser des Zeh und des
Schreinermeisters Wehrer einäscherte.
Staffelstein. —- Auf Schloß
Banz ist, 86 Jahre alt, der quieszierte
herzogliche Oberförster Ambros Rei
chel gestorben. Der Verstorbene war
am 1. Februar 1837 als Forstgehilse
in den herzoglichen Dienst getreten.
S t r a u b i n g. — Kasernenbau
inspektor Straßer, der Leiter des hie
sigen Kavalleriekasernbaues, wurde
zum kaiserlichen Reichsinarineamt als
Hochbaudirettor nach Kiautschau be
rufen. An seine Stelle wurde der Re
gierungsbaumeister Schuh von Nürn
berg hierher versetzt.
Treuchtlingen. —- Auf einem
Controllgange zwischen hier und Grott
hard wurde der Bahnwärter und Stre
ckengeher Schacker in der Nähe der
Altmühlbrücke von einem Zuge über
fahren, verstümmelt und getödtet.
Uffenheim. —- Während der 2.
hiesiae Stadtpfarrer Schubmann die
ser Tage zu einer kranken Frau gegan
gen war, um ihr das Abendmahl zu
reichen, schnitt sich seine Frau, offen
bar in einem Anfalle von Geistesum
nachtung, mit dem Rastrmesser den
Hals ab. Als der Pfarrer nach Hause
kam, fand er seine Frau todt vor.
Unterreichenbach.——Auf dem
hiesigen Bahnhof stürzte der bei dem
Brückenverstärkungsbau von der Fir
ma Kuge, Walde Fc Jerath in Stein
bach bei Hall beschäftiate Monteur
Kaiser aus bedeutender Höhe vom Ge
rüst und wurde so schwer verletzt, daß
an seinem Auskommen gezweifelt wird.
Unterweikertshofen. —
Der in Jägerkreisen als Schütze, noch
mehr aber als Hundedresseur über die
Grenze Bayerns hinaus bekannte För
fter Schmid hier erlitt unlänast durch
einen eigenthümlichen Zufall eine sehr
schwere Verletzung. Er wollte ein Kist
chen öffnen, glitt hierbei mit dem Mes
ser aus und durchschnitt sich die Puls
ader und Sehnen der linken Hand, so
daß er in das Krankenhaus zum Ro
then Kreuz nach München verbracht
werden mußte. Es besteht Hoffnung
auf Wiederherstellung
Weiden. s— Im hiesigen Bahn
bofe wurde der Bahnarbeiter Georg
Preyl von einer Rangirmaschine er
faßt und getödtet.
Zusenhofen. — Dem hochbe
tagten Bahnwart Kraft am Zimmerer
Uebergang wollte es bei dem Sturme
nicht gelingen, die Laterne anzuzün
den. Als der Zug in Sicht war, woll
te er die Barrieren schließen, wurde
aber von der Lokomotive erfaßt und
zur Seite geschleudert. Der schwer
Verletzte wird kaum am Leben zu er
halten sein.
Weine-satz
Kaiserslcintern Todtqe
sollen hat sich im Hause Rosenstrasze
12 hier die 72jähriqe Wittwe von
Jatoo Braun aus Quirnliacl). Sie
stürzte die Stiege voin ki. in den 2.
Stock herunter und erlitt einen Schä
delbruch.
L a n d st n l) l. —— Jnfolne Gluti
eises siel in Wallhalven ein Postwagen
um, der Postillon kam unter den Wa
gen zu liegen. Schwer verletzt wurde
er hierher in’s Spital übergesührt.
Ein Bein ist ihm vollständig zer
quetscht, das andere gebrochen.
Pirmasens. -— Inder Güter
bahnhofstraße wurde die Ehefrau des
Maurers Karl Pontes von hier von
einem Kohlensuhrwerk des Händlers
Greiner von Niedersimten überfahren.
Die Frau erlitt dabei derartige äußer
liche Und innerliche Verletzungen, daß
dieselbe in einem besorqniszerregenden
Zustande in das städtisehe Hospital
überführt werden mußte.
Hättst-its Wärst-Acad
Gaildors —- Jm besten Wohl
besmden konnte das Söldner Georg
FDieixichsschk Ehepaa- hiek das Fest
der goldenen Hochzeit begehen.
s Gerlingen.——-Hier wurde der
Wundarzt Böhm, der im Verdacht
steht, den Tod der Ehesrau des Kro
nenwirths Zimmermann von hier ver
schuldet zu haben, verhaftet und in
das Amtsgericht Leonberg eingelie
fert.
Großdeinbach. —- Der 27
Jahre alte Albert Schneider wurde
beim Fällen einer Tanne von dem
stürzenden Baum erschlagen.
’ Kiebingen. — Beim Holzfäl
»len wurde der 60jährige Landwirth
;Bäuerle vom Schlage getroffen und
smar sofort todt. Der Verstorbene
»hinterläßt eine Wittwe und 5 Kinder.
; Neresheim —- Jn Dossingen,
sGemeinde Dorsmerkingen, ist das dem
tAusdinger Joses Schmid und dem
Taglöhner Lukas Hirtenkaus gehörige
zusammengebaute Wohnhaus vollstän
dig niedergebrannt.
O be r st e i n a ch.——K1·jrzlich brann
ten die beiden Scheunen des Bauern
Hofman und Wirth Geiling voll
ständig nieder.
) Ohrnberg. —- Der bei Fr. Eh
renfelb bediensteie Alb. Rößler aus
Oehringen siel vom Gebiilk herab so
Hunglücklich aus den Kopf, daß an sei
tnem Auskommen gezweifelt wird.
Orohyerzogtlimu Indern
» Engelsbrand. —- Das Wohn
und Wirthschaftsgebäude zur»Traube«
lBesitzer Friedrich Duß), sowie das
Wohnhaus von Jakob Schwemmle
Wittwe und Jakob Bohnenberger sind
»ein Raub der Flammen geworden.
t Ra p p e n a u. —- Das Salinen
hotel nebst Wirthschaftsgebiiuden geht
an die hiesige Gemeinde über. Der
Bürgermeister hat das Angebot der
großherzoglichen Regierung — 25,000
Mark für die ganze prächtige Anlage
— angenommen.
Clsafyxottjringem
Zabern. —- Die »Vergiftungs
affäre«, welche im vorigen Jahre die
Eheleute Schmitt Von Dofsenheim in
ein Untersuchungsverfahren brachte,
hatte jetzt noch ein gerichtliches Nach
spiel. Die Eheleute Schmitt waren
damals beschuldigt worden, ihre alte
Mutter bezw. Schwiegermutter vergif
tet zu haben. Es zeigte sich aber, daß
sie unschuldig waren, und sie wurden
wieder auf freien Fuß gesetzt. Die
Ehefrau Höffel konnte es nicht lassen,;
diese Sache immer wieder in gehässi- s
ger Weise vorzubringen und die Be-t
hauptung von der Vergiftung zu wie
derholen, bis schließlich die Eheleutes
Schmitt Strafantrag wegen Beleidi
gung stellten. Die Ehefrau Höffel
wurde denn auch in der Berufungsin
stanz zu 10 Tagen Gefängniß verur
theilt.
Hamburg
Bettemburg. — Der auf ders
Cisenbahnstrecke Bettemburg-Suftgen
im Orte ,,Denstert« genannt, statio
nirte Bahnwärter M. Stoffel wurde
von dem nach Metz fahrenden Schnell
zuge erfaßt und getödtet.
Oesetteichsgtugarm
i
t
i
i
i
l
Lein be r g. —- Jn Stanislaus i
erschon sich der Leutnant des dort
garnisonirenden 24. Jnf.-Regiments
Bruno Manner. Jn drei an seine An
gehörigen gerichteten Brieer gibt er
Zurücksetzung und ungerechte Behand- i
lung seitens seiner Vorgesetzten alst
Motiv der That an. s
Michle. —- Die 56 Jahre altes
Wittwe Marie Jencit sprang hier in l
einen Brunnen, wurde aber noch le- s
bend herausgezogen und ins Spitalx
geschafft. Lang andauernde Krankheit s
war der Beweggrund des Selbstmord- «
verfuches. s
Prag. —- Die Polizei zu Prags
verhaftete den früheren Oberleutnant·i
Max Schmuderer aus Berlin-Hokus
fee, der sechs Jahre Buchhalter der
Deutschen Versuchsanftalt für Hand
feuerwaffen war und in dieser Eigen- l
schaft 6000 Mark veruntreut hatte. I
YOU-eh s
R afz. —- Während vier Männer I
von hier beim Holze-n im Wyler Holz ?
irm ein Feuer beim Mittagsmahl sa
f;en, fiel vom Sturm eine große Fäh
re zu Boden und traf die vier Holz
fällen Der über 60 Jahre alte Jakob
Angst und der etwa 30 Jahre alte
Jakob Rüger blieben auf der Stelle
tedt, die andern Beiden wurden schwer
verletzt.
Freie Htådtr.
L ii b e ck. — Zur Erinnerung an
seinen vor 40 Jahren erfolaten Ein-«
tritt in das väterliche Geschäft bat Ju
welicr Georg Schwartztopf hierselltst
für den Silberfchiatz desJ Senat-·- einen
atoßen vrächtigen, silbernergoldeten
Miinzpoial mit Untersatz gestiftet. Der
Senat hat das Geschenk mit herzlichem
Dank entgegengenonnnen. Der Potal
hat dadurch einen besonderen Werth,
daß an ihm alle Arten alter Liibeeter
Silbermünzen im Betrage von 1 bis
48 Schillingen angebracht sind.
Der Steuermann John Osloalds
Berndtsson aus Gothenburg vom s
Tampfer »Halmstad« der Hollands
Anabats Alte-Bolog, wurde imRathi
hause von Regierungsrath Dr. Geise
im Augerage des Senats die große sil
berne-«- edaille sitt Rettung aus Ge
fahr in feierlicher Weise überreicht. Jn
einer Ansprache hob Regierungs-roth
Dr. Geise hervor, daß die Rettung des
Matrosen Meyborg vom hiesi en
Dampser ,.Trave« unter ganz beson -
ren Umständen mit Einsetzung von
Leben und Gesundheit erfolgt kei.
W
Schweden und Norweg-m
Mit dem Scheitern der Consulatsv
oerhandlungen ist die Frage brennend
worden, ob die Union zwischen beiden
Reichen in Her bisherigen Form noch
fortbestehen soll und kann. Aus den
Aeußerungen der Presse und hervor
» ragender Persönlichkeiten beider Län
« der zu dieser Frage ist ganz besonders
die des Dichters August Strmdberg
interessant, der, trotzdem er Schwede
ist« der einfachen Auflösung der Union
das Wort redet. Er schreibt in der
dänischen Zeitung Nationaltidende:
»Meine Meinung über die Unions
fiage ist die, daß Norwegen seine eige
nen Consuln haben muß, damit auch
wir unsere eigen-en haben. Zwei Na
tionen von so verschiedener Entwick
lung, Sitte, Temperament und Natur
können sich im Auslande nicht von ge
meinschaftlichen Eonsuln vertreten
lass-en. Zwei Völker, die zehn- Jahre
gegen-einander geriistet und sich mit
Krieg bedroht haben, sollen loyale
Fe"r.dse, aber nicht falsche Freunde sein.
Wo man eine uniiberwindliche Anti
vathie nährt, muß man von einander
gehen, aber, wenn man aufgeklärt und
friedliebend ist, zu guter Zeit vorher
sagen: »Lieber, laß uns von einander
aelsenl Willst du zur Linken, so gehe
ich zur Rechten! Laß nicht Uneinigkeit
«·-.in zwischen dein-en und meinen Hir
ten, denn wir sind Verwandt«e.« Wir
sit d Brudervölter5 und zwischen Brü
dern herrscht selten Sympathie, jeden
falls ist das gewöhnlich so; aber wenn
es schwer hält, wenn Noth undZwasng
kommt, dann werden sie gezwungen.
zusammen zu halten.
Brudervölier sind wir, gleich alt,
vielleicht Zwsillingez denn wir began
nen beide in der Sag-enzeit; gleich
mäßig geschwächt als Nationen, gleich
ungefährlich für die Fremden, Leetztts
gleichmäßig gefährlich für einan- .
Die Freiheit lieben wir beide, des
wegen soll nicht der eine des andern
Herr sein, denn dann herrscht ständig
Unfrieden. Jn der Union, die beiden
Gleich-stellung schenken sollte ist der
eine Bruder gewissermaßen des andern
Herr, und da ist Parteilichkeit mit im
Spiel. Das ist keine Gleichstellung,
daß Norwean von Stockholm aus per
Telephon wie eine Filialgeineinde re
aiert wird; es ist keine Gleichstellung,
raf; die norweaischen Stasatsräthe
nicht zu Hause in ihrem Lande woh
nen und mit ihrer Regierung und
ihren Stortingsabgeordneten zusam
men arbeiten können, sondern wie Ge
sandte in einem fremden Lande zu
leben gezwungen sind. Es ist keine
Gleichstellung, daß Norwegens Mini
ster des Auswärtigen immer ein schwe
discher Mann, ein Angehsöriger der
schwedischen Nation ist, die man au
genblicklich nicht freundschaftlich ge
sinnt nennsen kann. Es ist besonders
keine Gleichstellung, wenn das vorwe
gischeVolk nach-Abschluß derVerhand
lungen den schwedischen Reichstag
über seine nähere Zukunft entscheiden
lassen soll· Das ist schwedische Em
mischung in Angelegenheiten des Bru
dervolkes; die schwedische Nation
würde niemals einen Theil seiner Zu
iunft dem norwegischen Stortmg
überlassen.
Laßt Uns von einander scheiden!
Vergessen wir alle alten Streitigkei
ten: den Kieler Vertrag, Eidsvold,
Mosk, den Flaggen.streit, dieses ganze
Knäuel, das durch treulose Diplonmi
tenpolitik und Dynastieinteressen im«
vorigen Jahrhundert in Unordnung
gebracht word-en ist, und das jetzt nur
durch gutgefiihrte Axthiiebe wieder in
Ordnung gebracht werden kann. Laßt
uns von einander gehen zu einer Zeit,
wo wir einander wieder finden und,
wenn wir die Bitterkeit vergessen ha
len, von neuem Freunde werden kön
nen. Denn Freundschaft kann ja nur
zwischen freien Menschen bestehen,
während ein Subordinationsverhält
niß zwischen Brüdern nur Brudserhsaß
erzeugt. Unionsauslösuna daher, für
Norweaens und Schwedseris Wohl!
Denn wir verbrauchen unsere Kräfte
unniitz an einem unlöslichen Problem,
wir versäumen unsere eiaencn Inter
essen in einer werthlosen Zänkerei, wir
verbittern aegenseitia unsere Sinne
sijr kommende lange Zeiten, denn Ver
wandtenhasi wird nicht schnell wieder
aelöscht: Lassen wir uns nicht von
Russland einschiichtern! Denn das hat
ietzt an etwas anderes zu denken,u-nd
droht es, so werden zwei Völker als
Verbiindete aus richtia verstandenem
Interesse oder Selbsterhaltunasdrang
einander besser schützen als zwei falsche
Freunde die singen »Ja bi elster«
(«Jsa, wir lieben«, norweaische Natio
nalhmnne), während sie Kanonen und
biete-ishr zum Gebrauch gean einander
it.itfen.«
Der Vriisibent Roosevselt wird dem
iiaclisr eine Reise nach den westlichen
L·-keaionen antreten. lilrane Bärenund
Berglömen nidaen ihr Testament ma
rl.en, da in diesem vFall von einem
Schiedsgericht nicht die Rede sein
kann
« Jl· kk st
Daß Geld nicht glücklich macht —
das sagen sehr oft gerade die, die
keines hergeben wollen.
si· Ist Ist
Auch bei der Auswahl der nnpfänd
baten Effekten inultipliciete Frau
Ohadwich einer alten liebgewordenen
Gewohnheit folgend, ihre Aniva eins
fnch mit zehn.
Ik It- si
Die meisten Männer find viel öko
nomischen als ihre Frauen glauben.
Sie würden sich manchmal gern mit
einem Schnaps für 15 Cents begnü· "««"
gen, wenn sie nicht wüßten, daß sie
für einen Quarter zwei bekämen und
dabei einen Mickel sparen