Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 24, 1905, Sweiter Theil., Image 15

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    zuglijtndifcheQ
stunden-up
Klein-its — Der Wagen des
Gastwirths Bästlein in Ziel-ingen, aus
dem sich außer B. sein im hohen Alter
stehender Vater befand, fuhr mit ei
nem ihm entgegentotnmenden Fürsten
kerger Bierwagen, de en Führer Gast
wirth Göhring - Bu chlru war, zu
sammen. Bei dem Zu ammenstoß
stürzte der alte Bästlein topfiiber vom
Wagen auf die Straße unter die »
Pferde und erlitt hierbei eine Anzahl z
Verletzungen.
Lands-berg, a. W. —- Gymna
siclditettor Neubauer. der erst vor
zwei Jahren von Halle a. S. an das
hiesige Gnmnasium berufen wurde, ist
von den städtischenBehörden in Frank
furt a. M. sür das dortigeLessinggyw
nasium gewählt worden.
L it b b e n. —- Dem Regierungs
assessor Dr· Loebrs, bisher Hilssarbei
tet im Ministerium des Innern, ist
die tommissarisckx Verwaltung des
Landrathsath im Kreise Liibben,
Regierungzbezirt Frankfurt a. O.,er- ;
nannt worden.
« provtnz Oflpreufzem
M o h r u n g en. — Lebens-über
drüssig war der 80 Jahre alte Alt
sitzer Gottfried Wölt in Herzogswal
de. Schon seit längerer Zeit versuchte
er seinem Leben ein Ende zu machen
nnd erreichte seine Absicht dadurch,
dcß er inseinem Schlafzinnner Kohlen
lind Torf anzijndete, sich dann zu Bett
lsgte und in dem sich entwickelnden
Qualm erstickte.
Osche. —- Mit seinem Revolver
bat sich der Kätner Szyvorra-Altsließ
durch Unvorsichtigteit getödtet. S.
wollte seinen Revolver reinigen, dabei
entlud sich die Waffe, und der Schuß
tras ihn in den Kopf.
P illa n. —- Ersroren ist der Ar
beiter Gertoien aus Peysr. Au dem
heimroege von Pillan setzte er ich im
Walde ermüdet nieder-, um nicht wie
der auszumachen.
Pilltallen. —- Ein unglückli
cher Vorfall trug sich in Gr. Au stu
lchen zu· Der betrunkene Ar iter
Jons Horn sing init den Jnstleuten,
bei denen er wohnte, Streit an und
drang mit Messer nnd Spaten auf sie
ein. Der Jnstmann Johann Womit
leit holte darauf ein Gewehr herbei
und streckte Horn zu Boden, der bald
danach starb. P. wurde verhaftet.
Jrovius Yeflpreufxem
Strasburg. —- Ersroren ist
beim Rohrschneiden aus dem Karrasch
Scharschauer See der 70jährige Ar
Leiter Brosotosti aus Karrasch. Er
war bei der Arbeit infolge eines
Krampfansalles bewußtlos und dabei
ein Opfer der Kälte geworden.
T h o r n. — Als Brandstifter ist
der Besitzer B. Krüger in Schönsee
verhastet worden. Er soll seineSchnei
demiihle, die in der Nacht zum 14.
Januar abhrannte, selbst angezündet
haben. Es find dabei zwei Gebäude
vollständig und ein drittes zur Häls
te niedergebrannt und acht Familien
obdachlos geworden.
Z o p p o t. —- Der durch die letzten
Stürme verursachte hohe Seegang
hat Bernstein in verhältnismäßig
großer Menge an unsere Küste gewor
sen, der von den Fischern mitSchöps
netzen gewonnen wird. Einzelne
Sammler haben von der staatlichen
Ablieferungsauelle zu Danzig ansehn
lichen Fundlobn gezahlt erhalten.
Provinz Epimeren
Stargard. —- Vor Kurzem ge
rieth beim Jahren von Langholz der
in der tleinen Schifferstraße tvohnhaf
te Fuhrmann Fritz Speichert unter
das Fuhrwerk, dieses ging ihm über
die Brust und führte seinen sofortigen
Tod herbei.
Trevtoto a. Toll. Der ver
wilderte Stier, der im September v.
J. dem Hofbesitzer Wünsterberg in
Barton entlief, ist vor einigen Tagen
vom Förster Dielmann in Eichenhorst
bei Friedland erlegt worden.
Wolga st. —- Der 45 Jahre alte
Klempnermeister August Freefe von
hier hatte sich vor etwa 14 Tagen nach
Berlin begeben und dort Wohnung ge
nommen. Als ihm die Mittel aus
gingen, hat er sich dort mit einem Re
voiver erschofsen.
Provinz Vase-.
Ratvitsch. —- Wiederholt sind
hier in leister Zeit dadurch Brande
hervorgeru en worden, daß die Stroh
fnllungen, mit denen die Kellerfenster
versetzt sind, in Brand gesetzt und in
die Keller hinabgestoßen wurden. Auf
dieselbe Weise war auch in dem Keller
einer hiesigen Weinhandlung ein
Brand verursacht worden· Wie in den
früheren Fällen wurde auch hier das
Feuer von Passanten unterdrückt, be
vor es grdßeren Schaden angerichtet
hatte.
Samtkr. —- An einer Jn luen
za-Lungenentziindung starb na kur
zem Krankenlager unser Stadtober
hanvt Biirgermeister Gustav hart
mann im Alter von 57 Jahren nach
?4-jiihriger Amtsthätigleit
Schneidemiihl.——Der Guts
besiterssohn Maximilian Macht-wins
t«- aus Schmieäztowv wurde von der
hiesigen Strafiammer we en- fahrläs
siger Tödtung zu drei onaten Ge
fängniß verurtheilt Er hatte aus der
Jagd aus Verfeben auf einen 12-jäh
regen Schultnaben, den er irrt ümlich
«-in- Waldesdielicht iir einen e bock
Whielt geschossen, so a der ungl eili
ebe Knabe bald daran starb.
Ums-s schiene-.
Muskatu —- Bor Kurzem fand
die feierliche Beiseyung des in Süd
tvestafrita gefallenen eutnants der
Schuhtruppe Grafen Wolf Werner
von Arn-im statt. Die Leiche war in
der Stadtkirche aufgebahrt, wo Hof
prediger Keszler aus Potsdam die
Trauerrede hielt. Nach Beendigung
der Trauerfeier bewe te sich der
Trauerzug nach dem ausoleum, wo
unter Ehrensalut die Beisetzung statt
fand. Als Vertreter des Kaisers war
anwesend Graf Hotenau, als Vertre
ter des Kronprinzen Major von Op
pen, außerdem nahmen an der Feier
theil eine Deputation von Offizieren
:.nd Mannfchaften des Garde-du
ZEOIPT bei dem der Verstorbene frü
her gestanden hat, sowie eine Reihe
drin Depntationen verschiedener Offi
ziertorps.
Pleß. — Vor Kurzem brach in
der hiesigen evangelischen Kirche Feuer
aus, welches bald das ganze Gebäude
erfaßte und völlig vernichtete. Das
daran anfchließende Rathhaus wurde
zierettei. Der Brand dauerte beim
Jltorgengrauen noch. Die Kirche ist
ein altes Bauwerk, erbaut durch Erd
mann Grafen von Protnnitz im Jahre
1742, nachdem Friedrich der Große
die Errichtung fiir nothwendig befun
den und Bauhilfsgelder zur Verfü
gung gestellt hatte. Dieser Bau blieb
von dein großen Brande 1748, welcher
fast die ganze Stadt vernichtet hatte,
verschont. Heute bildet er einen
Schutthaufen, auf dem wohl niemals
mehr eine Kirche erstehen wird. Denn
bei der Größe der Kirchengeineinde ist
anzunehmen, daß eine geriiiimigere
Kirche gebaut werden wird und dazu
reicht der Brandptatz nicht aus.
Provinz Zchkeswig-Hokttein.
Meldors. — Laut Testament
des hier verstorbenen Lands - Bevoll
mächtigten Christian Bittje vom 6.
Mai 1811 war von demselben mit
einem Stammtapital von 8460 Mk.
eine sogenannte Arbeitsanstalt errich- i
tet worden. Aus den Zinsen des»
Stammtapitals sollten alljährlich
Rohmaterialien an Flachs, Hans und
sWolle zum Verspinnen an alte unke
»mittelte Frauen, um denselben Gele
;genheit zu geben« zu verdienen, ange
Hschasst werden. Nachdem diese Ein
lrichtung im Laufe der Jahre immer«
! mehr ihre Bedeutung verloren und fast
’gänzlich unbenutzt bleibt, wird jetzt
»aus diesem nahezu aus 30,000 Mk.
jangewachsenen Stiftungstapttal in
? unserer Stadt eine Kochschule sür her
iangewachsene Töchter unbemittetter
Eltern errichtet werden.
R e n d s b u r g. —- Dtrettor Eber
le, der hiesigen Gass, Elektricitiits
und Wasserwerte, ist vom Magistrat
Hin Liegnttz zum Direktor der dortigen
’Wer!e gleicher Art gewählt worden
und hat diese Stellung angenommen.
Schuslau — Der Betrieb der
sszuckerrasfinerie von Michahclles und
To. ist nicht gestört, sondern wird in
unveränderter Weise fortgesetzt Durch
das Feuer vernichtet ist nur ein großer
tagerschuppenJ der ca. 25,000 Sack
ohzucker enthielt. Die Fabrik be
schäftigt 480 Arbeiter, darunter 180
weibliche. Ueber die Entstehungsur
sache wird gemeldet, daß ein Arbeiter
in Hast genoi. men ist wegen des Ver- t
dachts sahtltisstger Brandstistung.
Frost-s Zadsen nnd spürt-isten
’ Je na. —- Beim Neubau der Uni
versität fehlten, nachdem das Glas
werk Schott u. Genossen 100, 000 MI.
und die Sparkasse Jena 50,0(I)0 Mart
bewilligt hatten, noch 50,000 Mark.
Jn seiner letzten Sitzung beschloß der»
Gemeinderath, die 150,()()0 Mart be-»
tragende Schenkung der Stadt aus
200,000 Mart zu erhöhen, so daß die
fehlende Summe gedeckt ist. Den«
Grundstock zu dem Neubau, der mit
1.050.000 Mart veranschlagt ist, legte
auf Anregung Professor Abbes die
Karl Zeiß- Stiftung mit 344, 000 Mk.
Verlagsbuchhandler Fischer in Jena
schenkte 100,000 Mk. Der Zuschuß
des Großherzogthums Sachsen be
trägt 150,000 Mk» derjenige der be-«
theiligten Herzogthümer ebensoviel.
Kahla. —- Jn der Flur Unter
bodnitz verunglückte der 27 - jährige
Kutscher Schumann dadurch, daß er
beim Holzfahren unter den Wagen ge
rieth. Hierbei erlitt Sch. so schwere
Verletzungen, daß er alsbald starb.
Lindau. — Bei Ausübung sei
nes Beruses um’s Leben gekommen ist
der Knecht Klingner aus dern benach
barten Dothen. Zwischen Lindau und
Rudolssdors stürzte er infolge der
Gliitte und gerieth so unglücklich un
ter seinen mit Feuerungsmaterial be
ladenen Wagen, daß ihm beide Räder
über den Leib hinweggingen. Der Tod
trat bald darauf ein. Der Verun
glückte war 27 Jahre alt und hinter
läßt eine junge Wittwe mit zwei un
erzogenen Kindern.
L ocha n. —- Der Schullnabe Beck
tummelte sich mit noch anderen Kin
dern aus dem Eise des Rittergutstei
chesz dabei tam er einem Luftloche,
welches zur Erhaltung der Fische in
das Eis gehauen ist, zu nahe, sodaß
die Dünne Eisdecke brach und er an
der sehr tiefen Stelle im Wasser ver
schwand. Zum Glück tauchte er wie
der empor, und eine Tochter des Ein
wohnerö Gittel besaß Geistesgegen-"
wart genug, den Knaben am Kopfe zu .
sassen und aus dem nassen Elemente
wieder herauszuziehen
Nordhausen. — Ein Liebes
drama mit verhältnismäßig glückli
s
chem Ausgange spielte sich in aller
Frühe vor dem Gebäude Rogegasse 2
ab. Dort seuerte der Tabakspinner
Frih Grosse hieraus seine völlig ah
nungslose Geliebte und Mitarbeiterin
Lina Böttcher aus Hesserode plötzlich
zwei Revolverschiisse ab und richtete
dann heim dritten Schuß die Waffe
gegen sich selbst. Glücklicherweise gin
gen die beiden ersten Schüsse fehl, so
daß das Mädchen unverletzt blieb,
während Grosse selbst nur leicht an
der Brust verwundet wurde.
Uheinkand und Zsetlsllaketu
»Saarbriiclen«. —- Jn Knatt
trngen ist der Geschäftsagent Schröder
aus Diedenhofen, der Gelder einlassirt
hatte, ermordet auf dem Bahndamm
gesunden worden. Ein Zug hatte die
Leiche überfahren und den Kopf vom
Rumpfe getrennt. Die Untersuchung
ist im Gange.
»S o lin ge n. —--— Jin Herbst d. J.
wird hier ein internationaler Congreß
der Stahlwaarew und Messerwaaren
arbeitest-stattfinden. Jhre Betheili
gung haben bisher die österreichisch
ungarischen, schweizerischen und eng
lischen Fachvereine der in Frage kom
menden Branchen zugesagt.
» T rier. —- Eine Feuersbrunst
ascherte in Hüttersdorf im Saarbezirk
vier Bauernhöse mit Scheunen und
Ställen ein. « .
Winterstvifk. —- Tödtlichver
ungliiclt ist hier ein Bremser vom Zug
personal Frintrov - Oberkiaukcn Der
Mann gerieth aus der hiesigen Station
zwischen die Puffer zweier Wagen,
was seinen sofortigen Tod herbei
führte.
M ii n si e r. — Durch eine Benzin
explsosion im Keller der Firma Gebr.
Meimberg, Manufalturwaaren, ent
stand ein Lagerprand Das Benin
diente zur Speisung eines Reiseauto
mobils der Firma. Durch die Ge
walt der Explosion wurden Thüren
und Fenster im ganzen Erdgeschosz
zertrümmert Der eine Inhaber der s
Firma und ein Hausknecht, welche z«
Z. der Explosion im Keller weilten, er- i
litten bedeutende Brandwunden s
Provinz Haunover nnd Braun schweig.
S p r i n g e. Der Fuhrwertsbesitzer
Konrad Knigge fuhr mit seinem
Sohne aus dem Steinbruche am
Spielbrinie ein Fuder Steine ab.
Auf dem abfchiissigen Wege brach die
Bremsschraube und der Wagen kam
so stark ins Rollen, daß ihn die Pferde
nicht halten konnten. Ein Pferd kam
zu Falle und wurde todtgefahren, auch
Konrad Knigge selbst erlitt eine erheb
liche Verletzung am Fuße.
· Uetzr. — Hier brannte das Haus »
des Seilers FiDeister big auf die Um- s
fassungsmauer nieder. Man niinn1t’
au, das; das Feuer durch den defelten
i -chornstein, welcher noch aus Lehm
i ftcinen bestand, entstanden ist.
Vö l tfen — Ein eigenartiges
Malbeur passirte dem Pferdetnecht H.
er vonhier W. hatte beim Ma
sch. nndreschen de Aufgabe,de1n auf
dem Apparat stehenden Einleger die
Korngarben zuznreichen Bei dieser!
Beschäftigung ist ihm ein Korn in s i
Auge geflogen und bat die Hornhaut i
desselben verletzt Jetzt soll noch eine;
isiterung hinzugetreten sein und ist es
zweifelhaft, ob es der ärztlichen Kunst
aelingt, dem Bedauernswertben das;
Auge zu erhalten. »
Ueskensurg !
Strelitz. —- Es brannte die
Scheune des Handelsmannes Lss mich
Schilling oben in der Fürstenbergep
Straße total nieder. i
Waren. — Das istährige Mei- i
fterfubiliium feierte Herr Tischlermei-» -
s. er H Gusi hierselbst.
W i s m a r. — Herr Bäckermeister !
Bollock verkaufte dieser Tage fein
Grundstück Spiegelberg No.1 an den
Böcker Ohrt hierfelbft fiir 23, 000 M.»
Etwasan
Delmenhorst· —- Der Attuar
gehülfe Pries, der letzthin nicht mehr
un Rathhause erschienen ist« befindet
lieb bei Verwandten in Osternburg.
ist hatte sich einige Unreglmäßigieiten
zuschulden kommen lassen und darum
seinen Dienst verlassen.
Obenstrohr. —- Durch die Ex
plosion einer Kuppellampe wurde die.
Frau des Arbeiters Buß ziemlich ;
schwer verletzt, so daß ärztliche Hülfe;
nothwendig war s
Provinz Heiles-. ;
Kirchditmold. —- Die Ein-’
genieindung unseres Ortes ist mit re-;
gem Interesse der Unterhaltungsstossl
unserer Bewohner-. Cassel benöthigi
zu der geplanten Canalanlage eineni
Theil unserer Gemarlung, und zwarl
das südlich belegene Feld. Dieser
Theil soll einverleibt werden, jedoch
aus den Ort selbst verzichtet CasseL
Marburg. —- Hier starb nach
Zwöchentlichem Kranksein ein hervor
ragender hessischer Handwerker-Kunst
schlossermeister Philipp Seebinger.
Der Verblichene gehörte seit dem Be
stehen der Handwerlölammern zu
Cassel derselben alsVorstandsmitglied
und zuletzt als zweiter Borsilzender
an. Auch im lommunalen Leben
Marburgs spielte Seebinger eine(
Haupttollr. Seit einigen Jahren war
er Stadtverordneter, Mitglied der
städtischen Baucommission, Bezirks
vorsteher im Südviertel Marburgsl
und Vorstandsmitglied in verschiede
nen tommunalen Vereinen. Seebin
get stand im 55. Lebensjahre.
Ordhderzogidun Heiles-.
Friedrichöfelty —- Jnsolge
—
Brandftiftuna entftand in der Hof
reite des Kaufmanns Dehoust ein ver
heerende-s Schadenfeuer.
M ö r le n b a ch. —- Der ZOjäblkge
ledig-s Sohn des MühlenbesttzersStein
kam dem Treibrienien zu nahe, wurde
von diesem erfaßt und ihm buchfiiib
lich der Kopf vom Rumpfe abgerissen.
Neu - ernberg. —- Hiet Ak
rikth der Arbeiter Adam Knös mit fei
nem Schwager in Streit, wobei dieser
ihm einen furchtbaren Stich in die
Schläfe beibrachte. "
S ch e r f e d e. — Ein Automobil
Unfall hatte sich auf der Rietberger
Landstraße bei Delbriick ereignet. Der
Landwirth Berlemeyer kam des We
ges mit feinem Einfpänner, das Pferd
scheute bei Annäherung des Kraftwa
geris, sprang seitwärts und mit einem
kräftigen Ruck wurde der Mann ab
seits geschleudert, gerieth fo unter das
Automobil, wurde überfahren und
furchtbar verstümmelt. Der Schwer
verletzte ist Vater von fünf noch un
mündigen Kindern.
· gönigreich zuwen.
Lommatzfch —- Durch Scha
denfeuer wurden hier zwei dem Braue
reibesitzer Rädchen geböriae Scheunen
mit reiclten Erntevorräthen und Wa
gen vernichtet. Die Schennen hat der
frühere Dachdecker Lehmann, welcher
in der Brauerei gearbeitet hat, in
Brand gesteckt.
Meißen. — Herr Kommerzien
rath Rob. Kurtz in Meißen ift, nach
dem er gebeten, von einer Wiederwahl
feiner Person abzusehen, mit Ende des
Jahr-e 1904 aus feiner Stellung als»
Stadtrath ausaefchieden «
Mittelherwigsdorf.—— Der
Weber Kunze in Mittelberwigsdorf
feierte mit seiner Gattin das goldene
Ehejubiläum
N i e de r p la u i t3.———Das Schuh
macher Heinrich Lenk’fche Ehepaar in
Niederplauitz beging feine goldene
Hochzeit
Pirna. — Hier ist hie frühere
Martetenderin Frau Christiane verw.
Hendrich gestorben. Erst am JO. Jan.
beging sie ihren 90. Geburtstag Die.
nunmehr Verstorbene marschirte im
Jahre 1870 mit dem 107. Jnfanterie- J
Regt. als Marketenderin nach Frank- »
reich und begleitete es auf allen sei-s
nsen Zügen. E
R a d e be r.g. —-— Mitten in vers
Arbeit wurde der Glasrnacher Putzlerj
hierselbst vom Tode ereilt. Am ;
Strectosen sant er infolge Herzschlages »
lautlos zusammen. !
Schönheide. —- Der am 11.I
Dezember in Schönheit-e verstorbene
Sanitätsrath Herr Dr. med. Penzel
hat in seinem Testaniente der Ge- ’
meinde zum Zwecke der Herstellung ös
fentlirlier Gartenanlagen ein Ver
mächtniß von 10,0()0 Mk. ausgesetzt.
W e r d a u. Kiirzlich ist in Wer
dau im Alter von 77 Jahren Rechts
antvalt a. D. Herr Adolf Herntann
Temper gestorben.
sättigt-ists Bauern. »
K a u s b en r e n.——Kiirzlich wurde
im städtischen Mühlbache die Leiche des
Oekonomen Jgnaz Möszmer vonPsor
zen gesunden. Möszmer, der anschei
nend in der Dunkelheit in den Bach
gestürzt ist, hinterläszt eine lranleFrau
und vier klein-e Kinder.
Kötzting —— Das nächst der
Blaihacher Bahnstation gelegene Was
serwerl in Kreuzbach wurde von der
Spulensabrit Max Borger in Nürn
berg täuslich erworben zur Errichtung H
einer Fabrikation halbsertiger Spulen. !
W e i se n he i m. —— Der Zeitungs- ;
trtiger Johannes Eller feierte mit sei- !
ner Ehesrau Elisabetha, geb. Hofs-T
mann, das Fest der silbernen Hochzeit :
im Kreise seiner Familie. »
Wolsrathshausem —-- DerJ
frühere Besitzer der Glassabrit undl
jetzige Wirth in Jenhausen Ludwig;
Irichtstein hat sich mit seinem Jagdge- »
tvehr erschossen. s
F re i s i n g.——Hier wurde der 22- i
jährige Dienstlnecht Joseph Sedl- s
nieyer, bedienstet beim Kratzer in Hall
bergtnoos, beim Moraltvirth nach vor
ausgegangenenn kurzem Streit wegen
Zimmerstutzrnsrhicßens von dem 24
jährigen Diensttnecht Joseph Kratzer
durch einen Stich in die Brust getodtet.
Füssen. ——— Vor Kurzem verun
gliictte der Srliloskdiener Straubinger
in dem Schloßhos zu Neuschtpanstetn»
Er stürzte von einer ins Rutsehen ge
tomnienen Leiter und zog sich eine Ge
hirnerschiitterung und mehrfache Rip-:
penbriiche zu. ’
ertnpfakz.
Oberotterbach. --— Der 75
Jahre alte Privatmann und vorma
liqe Besitzer der Gaftmirthschaft »Zum
Lehsen«, Bnlthafar Beck, eine allge- »
mein bekannte Persönlichkeit, wurdes
rnit zerfchmettertem Schädel todt ins
feinem Bette aufgefunden. Das blut- i
befleckte Beil, mit dem die That aus- ;
qefiihrt wurde-, ist neben dem Bettes
aufgefunden worden. Da alle Schrien- »
te, sowie ·die Kommoden durchwühlt?
waren, ist Raubmord anzunehmenJ
DE on den Mördetn fehlt jede Spur«
Der alte Mann bewohnte allein ein
Haus im Unterdorfe. Ob dem Mör
ner Werthsachen oder Geld in die
Hände gefallen sind, ist nicht zu sa- »
gen.
göntqtetch Pieris-niem
Ulm. — Hier wurde das be
kannte Restaurant zum »Gean
Häusle« in der Theatergaffe hier im
Zwangswege versteigert Das höchste
Angebot mit 60, 000 M. wurde von
derg ilctienbrauerei zum »Schiff« ge
mai-Oh
mWalddof —- Der im hiesigen
Armenhaus untergebrachte 45 Jahre
alte ledige Johann Wendel wurde auf
der Straße von Egenhausen hierher
nahezu erfroren aufgefunden Und als
lsald in’s Bezirks - Krankenhaus nach
Nagold verbracht. Er hat beide Füße
erfroren.
Großherzogthmu Baden.
Mühlenbach — Die Frau des
Joses Singer hatte nach dein Aufstehen
das einzige, 1 Jahr alte Kind im Kin
derwagen in der Stube allein gelassen
und ein offen-es Licht auf den Tisch ge
stellt. Durch die Unruhe des Kindes
scheint nun der Wagen von selbst gegen
den Tisch gefahren zu sein, das Kind
ergriff das Licht und sein Hemdchen
gerieth in Brand. Das arme Gefchvpf
ist infolge der erlitten-en Brandwun
den gestorben.
Pforzheim. —- Der verheira
thete technische Leiter G«ottlie«bSchmie
rer der Firma Emerich SchlkaAEN
Ringfabrii, wurde wegen namhaser
Unterschlagungen verhaften Er fälsch
te die Arbeitsbiicher in vielen Posten
Etsasxsxothrtngw
G e b w e i le r. — Der langjähriae
frühere Präsident des Landesausschus
fes Dr. v. Schlumberger begian in
diesem Monat am 22. den Tag seiner
diamantenen Hochzeit.
Hayingen. —- Ein aeriebenes
Gaunerpaar, der Hitttenarbeiter Leo
pold Pukallus aus Burvach und die
ledige Auguste Bläs aus Hochwialsch,
wurde dieser Tage durch die Polizei
verhaftet und inllntersuchungshaft ab
geführt.
M ii h l h a u se n.—Aus dem vier
ten Stock gestürzt ist das 21,-»-jiihriges
Kind des Telegraphenarbeiters Swab ;
in dek Eisenbahnstmße No. 35. Eil !
rasch herbesiqerufener Militärarzt let-I
stete die erste Hilfe und ordnete die
Ueberfiihrung des Kindes nach dems
Hasenrain an. Anscheinend ist die
Wirbelsäule verletzt und außer einems
Bruch des rechten Knöchels sonst keins
Knochenbruch vorhanden. Mithin ist
Aussicht vorhanden, das Kind am Le- -
ben zu erhalten. i
Treie Städte. i
B r e m e n. —- Aus ein fünsund
zwanzigjiihriges Bestehen konnte kürz
lich das Institut der hiesigen Fluß
lootsen, welches den Lootsendienst zwi
schen hier und Bremerhaven versieht,
zurückblicken. Bis zum Jahre 1880
versah der 1896 wegen Krankheit pen
sionirte J. W. Büssenschiitt mit 4——5
Lootsen provisorisch den Dienst. Dann
wurde das Lootsenwesen von Bremen
übernommen. Jetzt sind 16 Lootsen
zwischen Bremen und Bremerhaven be
schäftigt.
Ertrunlen ist der Leichtmatrose
Wilhelm Unnasch aus Alt Warschow,
der an Bord des Dampsers »Kaiser
Wilhelm der Zweite« in Vremerhaven
Ibedienstet war. An Bord des Dam
prers ,,Bremen« hörte man Hiilferufe,
"auch ein Bootsmann des Dampfers
sah einen Menschen im Hafen treiben.
Er rief ihm zu, sich festzuhalten und:
eilte schleunigst an Land, um den Ver
ungliiclten zu retten. Als er jedoch an
die Unfallitelle kam, war von letzterem
nichts mehr zu sehen. Der Ertrunkene
wird einen Fehltritt gethan haben und
von der Koje in den Hafen gestürzt
sein. Die Leiche wurde geborgen und
zur Leichenhalle geschafft.
»in-empan.
Luremburg.—Der des Raub
mordeg verdächtige Arbeiter Jnk kann
an die luremburgische Behörde ausge
liefert werden, da sich herausgestellt
bat, daß er seine Staatsangehörigkeit
im deutschen Reiche verloren hat.
Bettenburg.——Der 26jährige
Grubenarbetter Michael Duren aus
Gasperich wurde von einem daherlom
menden Gitterzuge erfaßt, wobei ihm
dass rechte Bein zermalmt wurde.
Oesterretchsglngarm
A lg u n d. — Die 37jährige ledige
Wirthin des Gasthauses »Zu: Trau
be« wurde im Gastlokale erschlagen
aufgefunden.
Peitsch. —· Ein Felsenbruch im
Magnetsitsteinbruch bei Mitterdorf irn
Mützthal hat die Arbeiter des Stein
bruche5, Johann Rodler und Jakob
:krampel, verschüttet. Ersterer wurde
sofort als Leiche geborgen, Kranipel
erst nach langem Suchen.
S t e r z r n g. —- Jm Spital seiner
Heimath ist Mareit Georg Kralinger l
vulgo ,,Berger - Jörgele« im seltenen
Alter von 102 Jahren gestorben.
Velde S. — Griisin Stephanie
Welfershetmh gebotene Freiin Zois v. l
Edelstein, ist im 89. Lebensjahre ge
storben.
gichwerz. z
Ge n f. — Polizeirichter Vogt hat «
den strafrechtlichen Werth einer Ohr- ;
feiae auf 15 Fr. festgesetzt. Zu dieser ;
Strafe nebst einem Franken Schaden- ;
ersatz ist nämlich Advolat Baillords
verurtheilt worden, der den muthq
maßlichen Autor dreier Zeilen in ei-t
ner Zeitung, die sich auf ihn bezogen, »
geohrseigt hatte. J
Meich n a u. --- Der wegen be- «
deutenden Unterschlagungen etc. ver-.
duftete und nun steckbrieflich verfolgte
Posthalter und Handelsmann Wolf
von hier hat im öffentlichen Leben
eine hervorragende Rolle gespielt.
Zäziwii. —- Die dritte Appel
lationslanimer des Obergerichts hat
Lin Civil - Jngrnieur Karl Albert
Griissy von Zaziwih früher-en ' Uhu
ber eines Baugeschsäftesin Alt tetten
pei Zürirh, wegen Wechselfälschungen
im Betrage von 5500 Fr. in Zusam
msensluß mit leichtsinnigem Banlerott
zu 115 Jahren Arbeitshaus und zwei
Jahren Einstellung im Attivbürger
- recht verurtheilt.
—
Die Jurernattonale Arbeiter
fchutzeoufereuz9
Die Schweizer Presse veröffentlicht
den Wortlaut der Einladung, die det
Bundesrath an fünfzehn europiiisiho
Staaten zur Theilnahme an der in
ternationalen Arbeiterschutzconserenz
versendet. Die Einladung lautet:
»Herr Minister, im Austrage der von
der Köln-er - Delegirienversamnvlung
der internationalen Vereinigun fiiv
gesetzlichen Arbeiterschutz eing e ten·
Commissison hat uns das Buresau ie
ser Vereinigung ersucht, eine inter
nationsale Conserenz zur Regelung
der folgenden Fragen des Arbeiter
schutzes einzuberusem I. Verbot der
Verwendung des weißen Phosphors
bei der Herstellung von Zündhdlz
chen; 2. Verbot der gewerblichen
Nachtarbeit der Frauen. Was den
zweiten Punkt betrifft, so ergiebt sich
aus den Erörterungen des Bureaus
und den Resolution-en der vorertvahn
ten Commission Verhandlungen vom
10. und 11. September 1908 in Ba
sel), da die Frage folgende Postulate
umfaßt: a) Unter dem Ausdruck
»Frauen« find alle Arbeiterinnen
ohne Altersunterschied zu verstehan
b) das Verbot der Nachtarbeit soll
darin bestehen, daß sämmtlichen In
irgend einem Betrieb, also außerhalb
ihres Haushalies beschäftigten«Ar
beiterinnen, eine ununterbrochene
zwölfstündige Arbeitsruhe von
Abends bis Morgens gesichert ,sEM
soll; c) von den Verboten kdnnen
Ausnahmen fiir alle Fälle drohen
der oder bereits eingetretener Be
triebsgefahr vorgesehen werden; d)
die Arbeiterinnen, welche Rohmate
rialien zu verarbeiten haben, die ei
nem raschen Verderben ausgesetzt
sind, z. B. jene der Fischerei und ge
wisser Arten der Obstversarheitung,
können die Erlaubniß zur Nsachtarbeit
in jedem Falle erhalten, in welchem
dies nothwendig ist, um den sonst
unvermeidlichen Verlust der Rohpro
dukte hintanzuhalten; e) diejenigen
Betriebe, bei denen zu gewissen Joh
reszeiten ein vermehrte-s Arbeitsbe
diirfniß eintritt, werden durch die
Uebergangsstimmung, welche die
Dauer der ununtserbrochenen Nachts
ruhe auf zehn Stunden festsetzt, Zeit
für Ueberstunden finden, deren sie
beim gegenwärtigen Stand ihrer Or
ganisationen bedürfen; f) fiir die
Ausführung der Reformen können
bestimmte Fristen festgesetzt werden.
,,Aufschluf; über diese Fragen ent
halten auch die beiden Veröffent
lichungen ,,Denkschrift über das Ber
bot der Verwendung des weißen
Phosphors in der Zündhölzchenindu
strie« und ,,Denkschrift über das Ver
bot der gewerblichen Nachtarbeit der
Frauen« Diese Denkschriftsen sind
den verschiedenen Regierungen im Jah
re 1904 durch das Bureau der inter
nationalen Vereinigung im Namen der
Commission zugeftellt worden. Wir
haben bei den Regierungen einer An
zahl Staaten in vertraulicher Weise
Erkundigungsen eingezogen, um zw
erfahren, welche Aufnahme ein von
der Schweiz ausasebender Vorschlag
betreffend die Einberufung einer in
ternationalen Conferenz finden wür
de. Beinahe alle Staaten zeigten
sich geneigt, einem Vorschlag zur Ab
haltung einer solchen Conferenz ihre
Zustimmung zu erth-eilen. Der Bun
desrath glaubt unter diesen Umstän
den, seinem bisherigen Vorgehen ent
sprechend, dem an ihn gerichteten Be
gehren Folge geben zu sollen. Auch
wir würden es lebhaft begrüßen,
wsenn endlich, und wäre es auch nur
in beschränktestem Maße, die Jdee
einer internationalen Verständigung
iiber gewisse Fragen des Arbeiter
schutzes verwirklicht werden könnte.
»Wir hegen die feste Zuversicht,
daß die Conferenz sich nicht mit theo
retisch-en Kundgiebungen begnügen,
sondern trachten werde, eine Wirkliche
Verständigung zwischen den Staaten
anzubahnen Wir sind der Mein-ung,
daß die Conferenz zu diesem Zweck
die Grundsätze von internationalen
Uebereinliinften feststellen sollte. Da
mit soll selbstverständlich den Absich
ten der an der Conferenz vertretenen
Regierunqu nicht vorgeariffen wer
den, und es würde der Abschluß der
Uebereinkiinfte selbst vollständig spä
ter-en diplomatische-n Verhandlungen
vorbehalten bleiben. Wir schlagen
vor, die unter Ziffer 1 und 2 und
unter lit. a. bis f. näher bezeichne
ten Fragen in das Programm der
Conferenz aufzunehmen Die Idee
das Verbot der Nachtarbeit auch auf
die jugendlichen Arbeiter auszudeh
nen, ist von Verschiedenen Seiten als
unzeitgemäß bezeichnet und fallen ge
lassen worden. Es steht zu hoffen,
daß infolge der Beschränkung des
Programms auf einige wenige
Punkte die Conferenz eher zu einer
frurlnbringenden Verständigung ge
langen toerde.«
Die internationale Conferenz wird
am Montag, den 8. Mai 19()5» um
8 Uhr Nachmittags, im Ständeraths
faal des Bundeshauses in Bern zu
sammentreten Die Einladung wur
de den Regierungen der folgenden
Staaten zugesaudt: Deutschland,
Oesterreich - Ungarn, Belgiem Dane
rnark, Spanien, Frankreich, Großbri
tsannien, Griechenland, Italien,
Luxemburg, Niederlande, Portugal.
Rurnänien, Serbien, Schweden und
Norwegen.
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Sonderbare Zeitmessung.
»Jn dieser Konditorei traf ich mich
früher immer mit meinem Cousin, und
dann aßen wir Cremetorte, die es hier
in unüberttefflicher Güte giebt!«
»Hast Du lange mit ihm verkehrt?«
f »O ja; einundachtzig Torten langt«