Die große Frasse. N U Nitsch Esq. über Polizei-Re . Hm in New York —--— Das »Sh nf « erklärt. —-- Die wichtige gabe der Bürger Ner Yott5. Mister EditerZ Es macht Mich sick un teiserkd un M fühl. wieJedem, wo afängt, drüw: Ut sc falte, ze sage: »Verge e Sie CI Des is, wie Ich fühle thu. Nämlich die Polie«sfors. Des is nämlich, wo allerveil Jeder dtüwiver tallt oder schreibt oder Spietfches macht, zoder Moschens derwege putt, oder sich versam melt un Re olu schean drüwwer päßt mit plenty Wirasses un Thetfors drein un dorchwachsfe mit schöne Spküch vun Un sere Weiber un Kinnek Un dem Heilgthum vum Ihiiuscichk Herd tm of - course aaas mir « » in Jndignäschen iiwwer de Karnrval of Kreim un mörderische Gängs, dene die Strieis ausgeliefert sein. Un ganz New York is junänimoßli drüwwer, daß die Polies risormt wern muß un jeder Jnhäbitänt is e Kammitti. es ze ihmy awwer Jeder hot wieder en an nete Weg, es azesange. Blos, wo sie all innänimoßli drein fein, des is, daß im Jnterest vun Moräliti un Wti un die höhere moräl un resid schsß Jnteresis der Kommjuniti. un hauptsächlich aach, um des Büßneß ze belebe un de ssremdevertehr ze hebe, die Stadt so schlecht gemacht Ivern muß wie möglich un for Publit Print e Deskripschen dervo gemacht wern muß, daß die Heimatl) vun dem Rai suli so harmlos wie e Sonntags-schul dergege ig. Es is ungeheuer wichtig un impor tänt, Mfter Editer, der übrige Welt dir Jmpreschen ze gen-we daß New York Vun bewaffnete Räuberhorde ge rönnt werd, daß Fraue un Töchter Merhaupt nit un Väter un Söhn blos vnn halb elf Vormittag bis zwei pi em Nachmittags usf die Guß gehn Witwe mitaus qeiillt, gerobbt, genia vocketet un außerdem noch assaulted un getidnäpt zu wem, während daß e Volks-wann oder zwei mit die Händ in der Hofetasch un e Finfezwanzig cenisiggar im Maul sei-guckt Was Mich wunnert, Mister Editer, des is, daß die Spitzbnbe un Rohr-ers nn Mörderes es in so erer schlechte Stadt üswwerhaupt noch aitzhalfe un sieh nit vor die Poliesleit, iro als noch mel größere Spitzham, wie sie selber, Mgestellt tretn, fürchte. Of course, Mistee Editer, is die Stab nach an Unserem Stamrntisch beim Tsrhalli zur Sprach getimme un Ich fein gefragt worn, was Jch Lier die Sach denke thäi. Well, Mister Shim, obwohl Mich die ganze Such schon lang sit-P und teierd macht, so ho: metd och als e poblit Karätter un e Prominenter sei poblit Duties un Jch Den heint March-e en Spietsch gemacht, m Sie als Jnterwjuh bringen könne m- wo eigentlich die ganze Questschen Un die Lösung deroo in erer Notschell gebi. »Ihr Bube« hen Jsch geseggt »der - se Trommel mit der Polirs is des ». m. Sie könne die Poliehs nit seit-Une- mitaus des Sistemm ze töt - jäh Des Sistemrn kann awtoer nit gewier wern mit-aus Laws un Led « Misan un Ledschisläschen kann « seit erriegt wern mitaus Influenz uti »F ever-z rs nit ze hacowe except mer hoc Pull bei dem Sistemm un mer share ke Pull bei dem Sistemm kriege ·" einst-ins de Mann höher enusf gesehe « se hawwr. un de Mann höher enufs F km mer nit sehe mitaus mer hot M bei dem Sistemm. Die Polies s W all right. Blos des Sistemm is - IS toso ze blamirn is. « allgemeinem Beifall un be » »Bei is es awwer aach«-Ruse M Mdlsepp hen sch diese korz W eidrucksvolle ed beendet ge M In mer sollt denke, daß es Jedem . » - eileuchte solle Un daß die Quest z; cis gesoivt hätt konsidert wern .» » . Da fragt der Dörre Quetsche Fug-: »Was is dann eigentlich des Leim- JFMJ. » - · J Josua Uneumuoaienes" yen Hm aefagt »Der kannst mir lieid thun. Des is, was met thun kannst, wann Du noch nit emol weeßt, was- des Si stennn is. Des Sistemm is Ich meen des Siftemm hor, das heißt — des is es ewwsr. Es is nämlich das Prin " zipell vun dem Siseemm, fiftemmäti Mk verheimliche wo drein es ton He thut. Wie kann mer wisse. was Z Ssstemm is, wann des Siitemm Zell-et es nit sage wiss? Und daß es « M nit sage will. des is akad, wo drein M Siftemm vun dem Sifiemin liegt. Da hofcht Du die ganze Such Hannes! M weist Du’s doch- endlich verstehn. ; M thust De noch nit?« Der Hannes bot immer noch so e Makel Gesicht gemacht, als wann er l st- M so recht versteh-n thiit, awiverl TM M Bube bawwe ihn so ausge- j »M, W et sein-M dikiätt bot, die 1 N W M Mfkck g klin. M M Mir-licht nnfchknd Mk Rissen Its-II Nitsch Esq. Im inmzvrrhse durch Zimqu So weit unsere Gerichtshöfe in Be tracht kommen, ist wohl kein Verbre chen so häufig,« wie dasjenige des Meineidsi Die Anwälte winen das besser, als jeder Andere und einer die ser erklärt in einem neuerlichen Wert, daß heute kaum ein einziger Proceß geführt werd-, ohne daß der Meineid sich mehr oder weniger in demselben breit mache. Seiten zwar ist die Aus sage eines Zeugen von A bis Z wis sentlich unwahr; vielleicht ist sogar der größere Theil davon derWahrheit ent sprechend —- aber nicht in dem Punkt, auf welchen Alles ankommt. Viel ist bei uns die Kunst dessireuz verhörs schon mißbraucht worden; aber sie hat unstreitig auch schon sehr wichtige Dienste in der Aufdeckung fal schen Zeugnisses geleistet. Ein Mei ster in dieser Kunst war auch der nach malige Präsident Abraham Lincoln schon im Beginn seiner Anwalt-Hauf bahn. Dies zeigt er auch im ersten Fall, in welchem er einen des Mordes Angeliagten zu vertheidigen hatte, nnd Richter Js. W. Donovan erzählt diese interessante Episode folgendermaßen: Ein gewisser Grayson war ange fchuldigt, in einer religiösen Lagert-er sammlung einen gewissen Lockwood getödtet zu haben, und ein Mann Na mens Sovine wollte Augenzeuge des Mordes gewesen sein. Lediglich aus die Angaben des Letzteren, welche sehr vollkommen mit den Umständen zu barmoniren schienen, wurde die Mord llage gegen Grayson erhoben, und derselbe entging mit tnapperNoth dem Gelynchtwerden. Grayson’s Mutter bestellte Lincoln als Vertheidiger ih reizf Sohnes-. Ul- eH zur Verhandlung kam, er hob Lincoln gegen keinen der Geschwo renen Einwand und nahm auch keinen Zeugen in’s Kreuzoerhör —- mrt Aus nahme des letzten, welcherSooine war. Dieser schwor, daß er die beiden an der-en Männer getannt, und dacgch er Grayson den verhängnisvollen « uß habe abfeuern und davonlaufen sehen. Der Schuldbeweis schien ein volltom mener zu sein. Lincoln musterte den Zeugen still schweigend, und ohne Bücher oder No tizbliitter führte er sodann folgende-E Berhön »Sie waren also bei Lockwood un mittelbar vor der Schießerei und ha ken diese gesehen?« »Iatvohl,« antwortete der Zeuge. »Und standen sehr nahe bei ihnen« trug Lincoln weiter. »Nein. etwa 20 Fuß entfernt.« »Waren’—:« nicht vielleicht nur zehn Fuß?« »Nein, es waren 20 oder mehr.« »Im offenen Felde-« »Nein, im Gehölz.« »Buchenschlag.« »Die Blätter daran sind im August nohl ziemlich dicht?« »3iemlich.« . »Und"Sie denken. das Pistol hier war- das tenutzte?« »Es sieht fo ausl« »Sie lonnten den Angeklagten schie seen sehen — konnt-en die Richtung des Laufes und alles Sonstige sehens« »Jamhl.«'« »Wie nahe war dies zum »Camp meeting?'« »Eine Dreiviertelmeile weg.« »Wo waren die Lichter-« »An der Tribiine des Geistlichen.« »Ehe Dreiviertelmeile weg?« »Jawohl, hab’ Jhnen das schon ein mal gesagt.« »Haben Sie nicht bei Lockwood oder Grayson eine Kerze gesehen?« »Nein. Was wollen Sie denn mit der Kerze?'· »Wo haben Sie dann die Schieße rci gesehen?« »Beim Mondschein« (trotzig). »Also Sie haben die Schieszerei um 10 Uhr Abends gesehen, im Buchenge hölz, eine Dreiviertelmeile von den Lichtern —- sahen den Pistolenlauf — sahen den Mann feuern —- sahen das mindestens zwanzig Fuß entfernt — sahen Alles beim Mondschein und na her eine Meile von den Campmee tina-Lichdern?« «Jatvohl, wie oft soll ich Ihnen das sagen?« Nubig zog Lincoln aus seiner Rock tasche einen Kalender, in blauem Um fchlag, unterbreitete ihn als Beweis osateriab schlug ihn anf, zeigte ihn den «Geschtvorenen und dem Richter und llai dann mit bedächtiger Betonung aus der betre senden Seite die Mit theilung vor, sz der Mond in der be wußten Nacht gar nichtTrchtbar war, sondern erst uin l. Uhr am nächsten Morgen ausging! Allgemeine Verblilffuna. Lineoln aber stellte sofort den Antra , den meineidigen Zeugen unter Anlisage des Mordes zu verhaften, da kein anderer Beweggrund als der, sich selber zu entlasten, ihn habe bestimmen können, tolcherart das Leben eines Mitmen schen wegzskchwiiren zu suchen· So nne gestand nachher wirklich die That. --q Des-inst Gebirgler (sieh!, wie ein Bekgfex auf fern Gastbauötifch einen Strauß gepflückt-et Disteln ordnet, und ruft): «M-ahlzeit!« Der zornig-: Qui-un »Hab' ich eine Muth in mir! Hätt’ ich nur gleich"’was recht Billiges bei der Hand. kurz und klein thät’ ich«s schlagen!« Verdacht Köchin: »Halt da muß ich horchen, denn da wird was ganz Aussage wshnliches verhandelt, weil ’s sogar deu Wiss-i ans dem Zimmer gekro ges W« - I War-tun vie Japaner so klein sind. Jtn vorigen Jahre stellte, wie man sich erinnern wird, eines der verbrei tetsten japanischen Blätter mit großer Beitiibniß se t, daß das Niveau der menschlichen tatur nirgends so nied rig ist wie in Japan. Es ist bekannt, daß Männer von 1,60 Meter im JHeere des Miiado eine Ausnahme bilden; solche Menschen werden im Reiche der ausgehenden Sonne schon als Riesen betrachtet. Zeit wäre es also, mit derartigen Zuständen, die für den- japanischen Stolz so demüthi Haend sind, ein Ende zu machen. Eine Kommission von Gelehrten trat zu ’ sammen, um nach den Ursachen des )nationalen Uebelg zu sorschen und Mittel zur Abhilfe ausfindig zu ma en. Die Kommission hat nun ihre Ar beit beendet und kam in ihrem inter essanten Bericht zu dem Schluß, daß die körperliche Kleinheit des japani schen Volkes aus den Gebrauch von Matten an Stelle von Stühlen und Betten zurückzuführen sei. Das Sißen nach Schneiderart soll den Kreislauf des Blutes in den unteren Gliedern stören und da die Beine mit dem Wachsthum des übrigen Körpers nicht Schritt halten können, bleiben sie schwach. Einige Blätter verlangen nun von der Regierung daß sie den Gebrauch von Matten untersaae und sie durch Stühle ersetze. Die Schüler in den nach euroväischer Art eingerich teten Schulen seien bereits stärker aus den Beinen. Aber es wird noch viel Zeit vergehen, bevor es gelingen wird, die Statut der Nation zu heben. Es ist offenbar viel leichter, Zwergbiiume zu erzielen, als die menschliche Figur zu verlöngern Uebrigens werden sich die Japaner zwischendurch vielleicht über dieses De sicit an robuster Körperlichteit be ruhigt haben. Sie haben aller Welt aezeigt, wie fest sie aus ihren kurzen Beinen stehen und wie rasch sie mit diesen Gehtoertzeugen vorwärts kom men. -.--— spuke- sein Nesse und sein Große-esse. Der Feldmarschall Graf Moltte, neben dem großen Friedrich Deutsch-: lands größter Feldherr, war nicht nur einer der edelsten Charattere seiner Zeit, sonder auch der treueste, anhäng lichste Verwandte Allen seinen Ge schwistern, seinen Neffen und Richten, sväter noch deren Kindern, ist er wäh rend seines langen Lebens Freund und Berather gewesen. Jrn besonderen Maße wurde seine Fürsorge seine-m kürzlich verstorbenen Neffen Wilhelm Ieoltte, dem ältesten Sohn seiner-Bru ders Adolf, zu theil. Den betrachtete er, der Kinderlose, von früh auf als seinen Erben und behandelte ihn wie einen Sohn. Wilhelm v. Moltte war ein trotz auffallendrr Körpergröße schwächliches Kind und zeigte als Jüngling Anlage zu einem Lungenlei den. Da bestand Onkel Helmuth dar auf, daß er die Schule in Altona mit der im wärmeren Wiesbaden vertau sche. Der Lntel selbst brachte den da mals Siebzehnjährigen dorthin, rich tete ihn in einer Pension ein und fand bei all seiner gerade in jener Zeit so gewaltigen Arbeitslast Zeit. in regel tnäßiaernBriefwechsel mit ihm zu blei ben, seine Studien zu besprechen, ihm Rathschläge für seine Gesundheit zu ertheilen Als Wilhelm von Moltte dann, völlig hergestellt, Soldat wurde, unterstützte der Onkel ihn ohne Unter laß mit Rath und That und setzte ihm eine Zulage aus. Moltte hatte in den an Entbehrungen so reichen Jahren seiner Juaend den Werth des Geldes kennen gelernt. Er blieb bis an sein Ende sparsam, so gern und oft er ab. Aber er verlangte von dem Emp än aer, daß er mit dem Gelde »verst·andig umzugehen« wisse und schalt wohl ein wenig, wenn dies einmal nicht derFall zu fein schien· So hatte er am 28. November 1866 seinemNeffen geschrie ben: »Deine Zulage für das erste Quartal werde ich-Dir zum l. Januar über-senden, wenn Du aber wegen der außerordentlichen Veranlassung dieses Sommers inBedriingniß gerathen sein solltest, so schreibe mir . . .'« Und der Reffe schrieb. Wahrscheinlich hatten tich die Bedrüngnisse des jungen Kit rassievFiihnrichs größer herausge siellt, als der Onkel erwartete. Denn inr nächsten Briefe mahnte dieser: «Glanbe mir. wer nicht in derJugend lernt, mit Wenig-ern auszureichem der wird auch im Alter mit Bielein nicht sertia.« Schon etwasstrengey aber in jenem tdstlichen ironitchen Lune, den Maltte gerne anfchlug und durch den doch immer die Güte, der Grundzug seines Wesens, durchleuchtetr, heißt es dann am 2 Dezember: »Mein lieber Wilhelm! Wenn in Zukunft Die Je mand anbieten sollte, Deine Rechnun qen zu bezahlen, ein Fall, der all r isings inPraxis recht selten vortom t, so möchte ich Dir rathen, ihn nicht vier zehn Tage ausAnttvvrt warten zu las sen. Es ist aufmerksamer und klüger-, dann bald zuzuateisen Wenn ich zwar nicht Nun-Reiter der zweiten Reitabtheilung bin, so hat-e ich doch sonst mancherlei Geschäfte auf dem hals und zu tin-nöthier Briesen teine Zeit, aber die Vierte stunde zu ein-ein nöthigen Brief hat man unter allen Umstanden.« Als Wilhelm v. Moltte durch seine Heirath mit der Gräsin Ella Bethustp buc, einer Tbchter des bekannten Par lamentariers, seinen eigenen Hauc itnnd gegründet hatte und eine Schaut munterer Kinder um ihn aufwuchs, fand der Fetdennrschall, von den Klei nen «O·papa« genannt, noch im teßten Abschnitte seines Daseins hierin das I Gläckeineö neuen Familienlebens. Er 1 ; rorrespondirte Mit denGroßnes en und ! Groß-richten so liebevoll und t ilnelk i :iend wie friihet mit ihrem Vater, und nicht ohne ein Lächeln der Rührung vermag man zu lesen, wie noch in den ; Brieer des fast nennzigjälzrigen ) ,.)«.)papa" das Thema des verniin tigen z Geldwerbrauches wiederkehrt Am 29. JOltober 1889 hat er seinem Rothen ; tinde Helmuth zum Is. Geburtotage l ,,ganz ausnahmsweise« fünf Mart ge H schickt, damit der Knabe seine Uhr re FPariren lassen könne. Aber er iigt f hinzu: »Im Uebrigen mußt Du ch T mit Deinem Taschengelde einrichten, nnd wenn Du tein Geld hast, Deine »Uer nicht zu Tode repetiren.« Ein iJahr später sind es zwanzig Mart, die der Großnesse bekommen hat. Er .tragt an, wie er die Summe verwen sren solle und erhält vom Großontel s die.Antwort: »Ich habe Dir das Geld fgeschickh damit Du bei Zeiten lernst, T mit Geld umzugehen. Wenn Du den inanzen Betrag in Deinem Sparkas i icnbuch anlegtest, wärest Du ein ! Geizhals, wenn Du ihn in lurzerzZeit I verläppertest, so wärest Du ein « er Hchwendeu das Richtige liegt in der , Mitte. Wie Du mit diesen 20 Mart l oersährst, so wirst Du einst mit grö iiteren Summen wirthschaften. Wer feine Einnahme voll auggiebt, wird es zu nichts bringen; wer mehr aus« s giebt, wird ein Bettler oder ein itZchwindler.« Das klingt wohl ein , wenig pedantisch, aber doch wie zärt « lich und sorgend zugleich! Jetzt ist des Marschalls Pathentind in Folge des Todes seiner Vaters der dritte Gras v. Moltte geworden. Futter-. Eine angesehene Hamburger Zei tung brachte neuerdings zahlreiche "kizzen von dem dortigen früheren mehrjährigen Aufenthalt der Frau litnestine Schumann-Heini aus der Feder des Schriftstellers G. Wendling Wir lassen hier eine der packendsten dieser Slizzen folgen· H II sit Die Sprechftunde ist vorüber. Der Arzt ist gerade im Begriff, die Gasflammen in seinem Zimmer aus zudrehem Er will schnell Toilette machen fürs Theater, denn er hat seiner Frau versprochen, heute mit ihr »Was Heiling« zu hören. Ernestine Schumann-Heini singt die Königin I der Erdgeister. E Da klovft es und das Dienstmäd ’chen meidet noch eine Dame. Der »Am hat laum Zeit, eine unwillige 1Bemerlung zu unterdrücken, als ihm auch schon eine wohlbekannte Stimme entgegentönt: »Seien’5 halt nit· bös, « Doktor, Walier ist eben von derTreppe gefallen; Sie werden wohl fliclen müssen. Der Wa n, der tnich zum Theater als-holen Illig ftand gerade vor der Thur, und da dachte ins es sei Jhalt das beste, ich packte den ungen iein und führe mit ihm her.« I Der Doltor nimmt der Eintreten dne den Knaben ab, den«sie auf den Helrmen hereingetragen bat. Er unter sucht die nicht unbedeutende Wunde; die ganze Oberlippe ist aufgeschlagen, » Blut fließt aus Mund und Nase. »Ich werde dem Jungen wohl et was weh rhun müssen: sind Sie im Stande, qnädige Frau, den Kleinen zu halten? Ein paar Nadeln sind nicht zu vermeiden.« f Walter liegt willenlos im Arme der JMutterx der Schreck sowohl, wie der Blutoerluft haben ihn arg erschöpft. « »Herr Doltor,'« erwidert sie, »eine ! Mutter kann alles, machend nur :schnell, in einer halben Stunde muß »ich im Theater sein.·« ? »Sie wollten wirtlich singen nach » all dieser Aufregung?« ; »Es muß sein, Doktor, es geht ; nicht« -———— ? Und es ging wirklich! Und wie schön kund mit welch« tiefer Jnnerlichkeit i sang sie am Abend die durch ihre hohe Lage fiir eine Altftimme ohnehin fchon schwierige Partie der Königin der Erdgeister. Der Dotter kam gerade noch recht zeitig genug, um den größeren Theil des Vorfpiels mit anzuhören. Aber einem rechtm Genusse konnte er sich an diesem Abend nicht hingeben. Er meinte immer unter dem dunk len Gewande der Königin das Mut terherz voller Angst und Sorge schla gen zu hören und durch das blitzende Stirnband ihre Gedanken ableer zu tönt-en, die aus der schimmernden Felsenhöhle hin.wegeilen. — nach Haufe —, wo der kleine Liebling noch kinntier nnter Schmerzen wimmernd, reg . Eine große Sängerin als i s s — -——--— --» Dr. Schweuinqerw Leitsåtzr. 1. Schafft euch einen qefunden, ge nuß- und arbeitsftendigen Körper, übt ihn, aber überanstrengt ihn weder im Genuß noch in der Arbeit. 2. Fürchtet nicht den Excefz, aber seine zur Gewohnheit werdende Wiederho lung. Z. Macht euch frei und hütet euch von der Schablone. 4. Liebt den Muth und haßt die Aengstlichleit. ö. Fürchtet nicht die sogenannten Feinde von außen lBazillen, Witte rungseinsllisse u. s. w.), sondern wappnet euren Körper gegen ihren Einfluß nnd ihren Einbeuct). fi. Hütet euch am meisten vor den eigenen ; edlem 7. Glaubt nicht, daß euch sundheit oder Genesung geschenkt wird, sondern wißt, daß sie erarbeitet werden wollen. 8. helft dem Arzt also bei seiner Arbeit, wie ihr hofft, due et euch helfe. S. Vergeßt nie, da es hauptsächlich auf euch nn tommt, daß euer Kiste-er das Instru ment ist« ans dem der Arzt in Tagen. wo es euch schlecht geht, spielt, daß er sein wichtigstes Heilmittel ist. JO. Meidet die GetrohnhettL U. Strebt nach lörperlicher und feeliscter Har monie. Lernt euch selbst kennen, tri tisiren, diöciplinirenk — Auch diese Sätze werden den Tod nicht bannen« das- Leben nicht über die natürliche-; Grenze hinaus oerlönaern. Wer sies befolgt, darf aber hoffen, nicht eherl vom Licht scheiden zu müssen, als bis in toeifer sparsamer und doch nicht! lnausigerer Lebensölonomie der letzte Rest feiner Kraft verbraucht ist. ---—-.----—-— Eine Wolfeiagd irr den Ahruzzerh Die Kälte in diesen Wochen hat die Wölfe der Abruzzen aus ihren ge wohnten Schlupswinteln gefchencht. Sie durchziehen Nachts hungrig die Ortschaften und fügen den Heerden empfindlichen Schaden zu. Jn Capoc cia erwürgte ein Wolf 40 Lämmer und 20 Ziegenböclchen. Jn anderen Ge meinden sind die Verluste noch größer, so daß sich die Gemeindevorstelier zu fammenthaten und einige tapfere Leute mit Flinten bewaffneten, damit sie ge gen einen guten Lohn die Raubthiere abschösscn oder auf andere Weise ver tilgten Bei diesen Jagden passirte folgende ergötzliche Geschichte. Zehn bis an die Zähne bewaffnete Jäger fanden auf ihren Streifziigen in eine Falle eingellemmt eine starle Wölfin die aus Schmerz über ihre jammervolle Lage in erbärmliches Klagen ausbrach. Schon bereiteten sie sich vor, die Anm fte mit Kniitteln und Aexten todtzu schlagen, da wurde plötzlich am Wald saume ein Rudel von 20 Wölfen sicht bar. Die Stöcke fortwerfen, das Ge wehr um den Hals hängen und fort laufen, was die Beine tragen konnten, war das Wert eines Augenblicks fiir die tapferen Nimrodr. Als sie sich am nächsten Tage wieder vorsichtig der Falle näherten, hatte die Wölfin aufge hört zu tlagen und die Wölfe waren verschwunden Sie hatten dem Leiden ihrer Schwester ein schnelles Ende be reitet, indem sie sie auffraßen nnd ge sättigt dadoneilten. Den Jägern war als Jagdbeute nur die in der Klemme stecken gebliebene Vor: erpfote der Wöl fin in die Hände gefallen Verhängnißvolleo Mißver ständntß. Jn der ersten juristischen Staats priifung fragte der Examinator einen nicht gerade übermäßig vorbereiteten Kandidatem unter welchem Kaiser die »Carolina« das Licht der Welt er blickt hätte. Verlegenes Schweian auf Seiten des armen Schwergepriif ren. »Na, unter Karl dem ....« suchte der prüfende Professor ihm drauf zu helfen. Der Angstschweiß trat dem »reine«n Thoren« auf die Stirn. Hülfeiuchend irrte sein unfteter Blick über die weis heitsstrotzenden Köpfe der Prüfungs tommifsion hin, ob nicht ein Geistes-« blitz von diesen fein dunkles Hirn er leuchte. Und siehe, seine letzte Hoffnung iriigi nicht. Ein mitleidiger Professor will ihm die Antwort durch die Zei chensprache übermitteln und hebt zu diesem Zweck die fünf ausgebreiteten Finger der einen Hand oftentativ in die Höhe, um die Zahl fiinf damit an zudeuten, thut dies aber so auffällig und zum Unglück für den Rathsuchen den hinter dem Haupte eines glahtöpfi gen Kollegen Freudestrahlend verkündet der Kan didat feinem Peiniger: »Unter Karl dem Itahlen!« W Kalxhlüitg. »Jhretwegen, EinjährixrsFreiwilld ger Huber,« so fährt der Hauptmann Wütig einen feiner Einjiihrigen an, »hat heute die ganze Campagnie nach cxerzirtz Jhretwegen mußten Griffe und Wendungen immer von Neuem ge übt werden. Das nächste Mal fliegen Sie ohne Weitereg drei Tage in’s Loch.« »Verzeihen der Herr haupt mann,« will der Einjiihrig-Freiwil lige einwenden, aber ein träftiges »Man! gehalten, Herr,« des herrn Hauptmann heißt ihn sofort verstum men. »Der Herr Major« der Herr Oberst, ja auch der General wurden aufmerksam aus Jhr heutiges miserab les Exerzirem die ganze Campagnie haben Sie allein verdorben-« »Aber, Herr Hauptmann,« wirft endlich der Einjiihrige ein, »ich war ja heute gar nicht bei dem Exerzieren zugegen.« — »Dann war es ein anderer,« lautet die taltblütige Antwort des ruhig sich ent fernenden häuptlings. ——- — - — 1 Gegensätze berühren sich. ( A.: »Ich höre, Du haft Deinen; Gehäler fortgejagt?« : B.: »Jawohl! Siehst Du, erstens’ war der Kerl zu gar nichts zu brau chen, und zweitens war er zu Allem fähig!" Der Unter-»Me- im Zu. Untetofsizier Pusste (im soulagi fchen Gatten zu seinen Nettuten): »Na seht Euch ’mal das Nhinozeros ordentlich an, von dem Jhr schon so viel gehört both« Ins den- wes-Missetat »Sie sind Achan-ist« zum Klä er flangu haben: »Der Teufel soll ie o en «Ge[agt hab’ ich es ei war aber nur ein frommer Maul-W Weis-SEND » Das soll mir Einer nachnmcheni uesekfahks ich gen-m Nacht cha- La terne, aus verbotenens Weg, in straf baeem Tempo, mit einem gestohlenen Fahrer einen Schuß-traun . . .. ohne erwischt zu werden!" Ueberraschung. Bräutigam ieinige Tage vor der it zu sein-er Bratw- »Das eine dar ich Dir nicht verschweigen: ich trinke ab und zu ein Gläschen Bier sehr gerne und verschmähe auch gele gentlich ein Schnäpschen nichi!« Braut: »Na, und ich erstl« Rückblick. Bauer izahlreiche Goldstücke vor ihm auf dem Tische zähiend, zu seiner Frau): »A’ guat’s Jahrl is heuer g’tves’n: Jm März is uns unser Häusl ab’brenni, im Sommer bin i’ zweimal überradelt und oamal von au’ Schnauserl überfahren wor’n, und im Herbst hab’n s’ mi« auf der Jagd dreimal ang’schoss·n . . . . wirkli« a« guai«s Jahrl!« Frech. Hausfrau: »Schon wieder zwei Teller zerbrochen; wo soll das hin?« Dienstmädchen (frech): »Wi) auch bieandern hingekommen sind; in den Aschiasien!« Niemals »Jetzt ift ’s schon ein Jahr, daß Sie leine Miethe zahlen, und der Haus hekr verlangt kategorisch, daß Sie auszieh’n.« »Ich auszieh’n, el)’ ich bezahlt habe? Niemals!" Berti-sticht Anzeisr. Festvorstellung im Stadt-Theater. Zur Feier des hier tagenden Vereins der Hotelbesißer eigen-s neu einstudirt und in Seene gesetzt: »Die Räuber« von Friedrich v. Schiller. Beneidenawertlies Lon. »Wie manche Gelehrte versicheer werden die Blonden im Laufe der Zeit ganz augfterben.« Junge Dame: »Ach, wie beneide ich da ini voraus die letzte hübsche Blondine aus Erdenl« Kenner-: »Zwei Paar Bratwiirste für Herrn Bierhuber." Wirth: »Dein stellen Sie nur ein Paar hin, der ist ja schon-betrunken nnd sieht alles doppelt.« Kellner: »Geschicht schon, er hat ja vier Paar bestellt.« Iliisar. Sie: »Unter Ihrer Leitung habe ich doch schon sehr gute Fortschritte im Eislaufen gemacht!« Er: »Ja, leider . . . ." Sie: »Wieso leider?« Er: »Nun werden Sie bald allein laufen tönnen." odchste Zett. »Aber, lieber Kund, die Leute la chen schon über - ine totette Tochter! . . .. Ned’ ihr doch zu, daß ste endlich dreißig Jahr alt wird!« In Gedanken. »Denten Sie, Frau Mithin« gestern wurde unser Kirchthurmwiichter von einem Automobil übersahren!« »Ja,«ja, es wird immer ärger! Jetzt ist man nicht einmal mehr auf dem Frirchthurm vor diesen Ante-mobile sichert« Ueble Folge. hausfram »Herr Doktor, wie denken denn Sie eigentlich über das Frauenstudiurn?« Student: »Der Teufel sollst ho len! Seit meine Schwester in heil-el berg studirt, pumpt f mir beim Onkel alles vor der Nase weg!« Aus-seien Dame, auf der Soiree zu einer Freundin: »Sei-en Sie diese Dame dort, die eben mit demszaushertn kon vetsirt, hat einen Roman geschrieben und ist nun eine Persönlichkeit! Vor knapp zwei Jahren war sie noch eine Person!" A.: »Wenn ich ’mal Nachts lange ineipe, bin ich am nächsten Morgen ganz zerschlagen!« , V.: »So? Sind Sie auch verhei eathet?« So ist es! Frage: Was ist unverschämt? Wenn ein Rechtsanwalt von einem Alienten zwei Hasen geschenkt be kommt und ihm fiir den Dantbrief Gebühren berechnet. Ein Grund. Köchin: »Warum bist Du denn gestern Abend nicht geiommen?« Soldat: »Ach, mit war's so schlecht . . . . ich hätt’ doch nichts essen können!" —.»--« j III been juristische- Existen. « «er Eundidat, wqi verstehen Sb unter ibensler Konkurrenzf« »Wenn ein Konturrent dem anda Kunden zuweiW