Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 10, 1905, Sweiter Theil., Image 15

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    Zäxtändischw i
z
Staude-link
Dietenborf. -—- An einem La-»
terzmm längs der Dorfsteaße wurdel
der 68 Jahre alte Bottchermeisler Hu
man Beet von hier todt aufgefunden.
Odentitche —- Dek Braue
reibesiher Wilhelm-Decier hier ist we
aen Verdachts bee Btnnostiftunq und
des Bettuges verhaftet und in dag Un
tersuchungsgefämniß nach Düsseldorf
eingeliefert worden.
R a m t a t h bei Widdesboven. —
Die Eheleute Nasirer Johann Heinr.
Pfeiffer und Katharina, geb. Esset in
Ramrath feierten das seltene Fest ih
rer goldenen Hochzeit.
Untertath· —---— Es brach in ei
ner Scheune des von dem Acketek H.
Schönen bewohnten Gehöftcs Feuer
aus, das in den in der Scheune la
gernden Frucht und Strohvoträtben
« reichlich Nahrung fand, so daß das
Gebäude in turzer Zeeii bis auf die
Umfassungscnauetn niederkmnntr.
pro-ins EIN-engem
Lügen. —- Zwifchen dem Sohne
des Töpfermeifters Purwien und dem
Gesellen Sipitzti aus dem Kornber
ger'fchen Töpfereigefchäft bestand seit
längerer Zeit ein feindliches Verhält
niß, das auf Brotneid zurückzuführen
war. Vom Gaudzuhn’schen Gasthause
aus, in dem P. mit seinem Sohne
Fechte, schickte er einen Boten in das
Bannicksche Lotal und ließ von dort
den S. angeblich zu einem Herrn bit
ten, der ihm etwas fehr Wichtiges zu
sagen habe. S. erschien auf dem Hofe
des Gaudzuhn und wurde nun über
fallen und mit Messern bearbeitet. Es
gelang ihm, sich seiner Angreifer zu er
wehren und in den Garten seines Ar
beitgeberSZU flüchten, wo er indes ein
geholt und abermals zu Boden gewor
fen wurde. Nun zog S. seinen Re
volver und feuerte drei Schüsse aus
den älteren Purwiien ab, die dessen
Iod zur Fong hatten.
L k, cl. « Wegen Ermordung ihres
Kindes stand die Schanderierin Ka
roline Rosensti aus Trygallen vor
dein hiesigen Schwurgericht. Sie hatte
das 9 Wochen alte Mädchen auf dem
Wege nacb Drngallen. weil es ihr hin
derlich war, in eine Torftaule gewor
fen, wo es erstickte. Der Streisarzt
bekundete, daß die Rosengti geistig
minderwerthia sei. Es wurde infolge
denen nur Todtschlag angenommen
und auf inne Zuchthausstrafe von 8
Jahren Manni.
Frost-z Pest-reichem
Tiegenbof. —— Mit einem Re
valver erlihossen hat fich der Beiwer
fohn Claaßen in Schönste Liebes
gram toll den jungen Mann in den
Tod getrieben haben.
T o l te m i t. « Große Aufregung
herrschte im Fischereitädtchen ToltemitF »
Es n««-:-.den, wie ffi cher erzählen, vom
Gendarm in Toltemit und dem
Frauenbuigee Fischmeister 15 Tolle
miter Wildfischer abgefaßt und die
gepfiindeten Fifcte für 13 Mart öf
fentlich meiftbietend verkauft. Das
Geld fließt in die Stadttasse. Die
Fischeriungen Trautmann und Funt
wider-setzten sich der Pföndung durch
den Fischmeifter, so daß letzterer mit
dem Revolver in der Hand die Pfan
dung und den Vertan der Fische
durchsehen mußte
Provinz Yomnertn
Lepptn. — Eine unglaubliche
Roheit verübte der auf·dem hiesigen
Gut beschäftigte Arbeiter Wilhelm
Tonat. Er gerieth mit dem noch sehr
jugendlichen Arbeiter Paul Pitteltoto
in Streit, wobei er diesem mit einer
harte mehrere wuchtige Hiebe über den
Kopf versetzte und ihm eine mehrere
Kentimeter tiefe Wunde beibrachte.
Der muthige held dürfte einer schwe
ren Strafe entgegensehen.
Neustettin. —- Auf dem hiesi
aen Babnhof wurde der bei der Bahn
verwaltng thäti e 60 Jahre alte Ku
pferfchmred Frie rich Moskau als er
versuchte zwischen zwei Wagen durch
zulrtechen überfahren und der Körper
vollstandcg in zwei Theile getheilt.
Ra h e b u h r. — Eine seltene-Dop
pelfeier beging der Obermeister der
Tischlerinnuna, Tischlermeister Gu
stav Scheel. 80 Lebensjahre hatte er
mit diesem Tage vollendet und 50
Jahre hatte er als Obermeister die
«Ttschlerinnung geleitet. Die Hand
werkerlammer für Pommern stellte
then aus diesem Anlaß einen Ehren
meisterbrief aus.
Provinz Ieise-.
Rogowo — - Der Knecht Joka
ron des hiesigen Maueermetsters
Schulz hatte sich von der Post ein-· Jn
ralidenrente abgeholt und darauf ei
nige Einläufe besorgt. Eis-Eiter besuchte
er ten Nachtwächter. Hier sang der
fast »so-jährige ein geistliches Lied.
Mitten in der Strophe fiel der Be
dauernswerthe infolge Herzschlags
leblos vom Stuhl.
Wollstein· ---- Der Müller-mei
ster Arlt, der im besten Mannesalter
stand, begab sich gesund und munter
zu Bett und tourde friib todt aufge
funden. Ein Herzschlag hatte seinem
Leben ein Ende gemacht.
IIqu Zskeflem
Ratibor. Der Mattose Franz
Schupeltus von hier« ein Sohn des
verstorbenen Elsenbabnschaffners Sch.
stürzte auf dem Damburger handels
steamer »Ptobos« während der Fahrt
von Poet Talbot nach Jqutque aus
« der Fockmasttatelnge aus das Deck her
ab und war sofort todt. -
R ü ck e r s. —- Der ungewöhnlich
starken Kälte ist auch hier ein Men
schenleben zum Opfer gefallen. Der
Ziegelarbeiter Taunek wollte Abends
in das Langcr’sche Gasthaus in Bie
bersdors gehen, muß sich dann aber
unterwegs hingesetzt haben: er wurde
am andern Morgen erfroren ausge
fanden.
Schweidnitz.——Sein40- jäh
rige-S Bühnen - aniläum feierte der
Ober-Regisseur des hiesigen Stadt
theakers, Ludwig Wipper.
pro-ins zisceswtssxokstetir.
Heiligenhafen —- Ein he
deuteudes Feuer äscherte in Mummen
dorf zwei große Scheunen des Land
mannes Nikolaus Rahls total ein.
Es wird Braudstiftung vermuthet.
R a tz e b u r g. —- Seminar -«Ober
lehrere a. D. Mirow ist im 88. Le
bensjahre gestorben. Der Name des
Verblichenen ist mit der Geschichte der
hiesigen Lehrerbildungsanstalt und
auch mit der Entwicklung des Schul
wesens im Kreise Herzogthum Lauen
burg auf's engste verbunden.
Yrovtuz Hechten und Jstirtugew
Langenwetzendorf ——— Der
Mustetier Euril Kahi von der 1.
Kompagnie des 96. Jnfanterie - Re
girnents hat sich von seinem Tritt-pen
theil entfernt und ist hier aufgetaucht.
.-n dem Arnold’schen Gute, wo er als
» tallschwcizer thätig war, stahl er
sich Ziviltleider und ließ seine Militiir
sachen zurück. Man nimmt an, daß
K. sich nach Dresden oder Leipzig ge
wandt hat.
Lauchstiidt. —- Das hiesige kö
nigliche Bad, wegen dessen Uebernahine
auf die Stadt keine Einigung zu
Stande tam, bleibt nun endgültig in
den Händen der Regierung. Wie ver
lautet, sollen sämmtliche Gebäude des
Beides einer Renovirung unterworfen
und die Badezellen der Neuzeit ent
sprechend eingerichtet werden. Auch
das im Jahre 1802 unter Goethes und
Schiller-s Leitung erbaute königliche
Schauspielhaug wird so weit wieder
hergestellt, das; im Sommer in demsel
ben einige Theater - Ausführungen
stattfinden können. 40,000 Mi. sind
bereits von einem Verehrer Goethes
für diesen Zweck gezeichnet worden.
L e i in ha ch. — Laut Mittheilung
des Amtsgerichts zu Magdeburg hat
der Patritulier Fr. Traugott Laute
durch Testament der Stadt Leimbach
42,00() Mk. vermocht, und zwar BIL
000 Mk. der Stadt zur Errichtung ei
nes guten Schulhauses zur Verbesser
ung der Lage der Lehrer, Beschaffung
von Büchern, Lehrmiitetn, Einführung
zur Erlernung der sranztisischen Spra
che, Buchfiitirugstunde uftv., 6000
Mi. der Kirche« 6000 Mi. der Schü
yegesellschaft zur Erbauung eines Eta
blissements.
Mein i n ge n. « Herzog Georg
stiftete anläßtich des hundertiiihrigen
Todestages Schillers 20,000 Mi. als
Grundlage ein-es Nationalsondss für
deutsche Drainatiter.
M e r se l) u r g. - Der Student
der Chemie Herr start Dietrich, der
vor einigen Tagen hier in der Papier
fabrit seine-J Vaters verunatiictte, ist
in Halle an den Folgen seiner schwe
ren Verletzung und der an ihm vorge
nommenen Operation gestorben.
Sondershausen Der
Oberlehrer Dr. Pftööger aus Son
dershausen wurde wegen tnuüchtigen
Verkehrs mit seinen Schülern zu zwei
Jahren Gefängniß und fiinf Jahren
Ehrverlust verurtheilt.
Sie n d a l. Zu Giasmalereien
für den hiesigen Dorn wurden durch
eine Ministerialverfügung 50,()00 Mk.
bewilligt.
Idetncud und Yes-hacken
K o b i e n z. »- Der Festung-Zige
sangene Hüssener wird nach Weichfel
münde gebracht.
M. Gla d lsach. « Fabritbesitzer
Wilhelm Becker aus Odentirclken wur
de wegen Betruges und Verdacht-Y- der
Brandstiftung verhaften
Miiiheini. ——— Die in Menden
belegene Engelbrauerei ging im
Zwangsversteigerungsverfahren durch
die Miilbeimer Bank um 150,000 M.
in den Besiy der Firma Maizfabrit
Gebriider Kellermann in Mülheimgs
Saarn über. ;
M ii n ft e r. Unser Oberpriisi-4
dialneubau geht seiner Vollendungi
entgegen. Das dem Eingang vorge-i
baute Thorhaus wurde bis auf die!
Thür fertig. Die mit stilgerechtent
Sieineinfassunqen versehenen neun
Kompartiments des großen Pracht-l
fensters der Mittelfassade bat man
mit meergriinen sich sehr gefällig aus- l
nebmenden Scheiben ausgestattet Eine
imponirende, start vergoldete Königs
ktone überragt nunmehr das oben icn
Giebelfelde thronende mächtige Stein
tvappenschild mit dem vorzüglich aus
geführten beraldischen Hohenzollerm
adler. Auch die innere Einrichtung
des ein würdiges und stilgerechtes
Seitenstiick zum berühmten nahen
Schloßbau (1767—-1790) bildenden
Gebäudes wird rüstig gefördert.
Solingein ---« Die seit Weih
nachten verschtvundene Les-jährige
Frau des Kaufmannes Schmiy von
hier und ein seit längerer Zeit vermiß
tes 16-jöhriges Mädchen NamenöMai
wurde als Leichen aus der Wupper ge
zogen
i Wiss Hammer und drastisch-eis.
! Nordsternrnen. — Aus dem
Ehiestgeir Bahnhos wurde der Maschi
Inenputzer Schoppe aus Barulen von
einer Lolomotive erfaßt und so gräß
.lich zugerichtet, das-, der Tod aus der
? Stelle eintrat.
! Salzheminendors — Aus
sdem Kan- und Ziegerwerk Sahn-m
;rnendors verunglückte dersBöttcher und
iTagelöhner Konrad Meyer. Der 61
sJahre atte Mann war beim Abbrechen
s von ungebraunten Ziegelsteinen beschäf
:tigt, als plötzlich eine große Anzahl
Steine ihm entgegensiel. Meyer sprang
natürlich zurück und stürzte von der
»ein Meter breiten Straße herunter aus
keine zufällig dort stehende Karte und
izwar so unglücklich, daß er das rechte
sHandgelent nnd eine Rippe brach.
s T ü n de r n. —-— Vor Kurzem ent
)stand hier in dem Wohnwesen des
sBahnarbeiters August Wienian Feuer.
JNeben der Pslichtseuerwehr Tündern
Ierschienen zuerst die Freiwilligen
s Feuerwehren von Hagenohsen und Ern
smern auf der Brandstelle, denen die
sFreiwilligen Wehren von Kirchohsen
lund Voremberg folgten. Den vereinig
ten Wehren gelang es, die zum Theil
stark gesährdeten Nachbarhäuser zu
s schützen. Das Wiemannsche Haus
sbrannte völlig nieder
Un sen. —— Der im Dienst des
Hospärhterg Fr. Feuerhake stehende
sPserdeknecht Friedrich Keese war beim
Pserdeausspannen beschäftigt. Als er
mit den Thieren in den Stall iam und
hinter dem schon dort stehenden Pferde
vorüberging, schlug dieses hinten aus-,
und traf Keese mitten vor den Kopf.
Keese liegt schwer trank darnieder.
Westen-arm
Kralow. —- Lehrer L. Brincker,
der ein Lebensalter hindurch an der
hiesigen Stadtfchule gewirkt hat« ist
beim Magistrat um seine sofortige
Pensionirung eingelommen.
Parchim. —- Statt des von der
Bewerbung zuriickgetretenen Senators
Faull-Malchin ist nunmehr vom Ma
gistratsrollegium Assessor Heil-ernann
eGiistrow mit zur engeren Wahl gestellt
worden.
Odrisl-arg
R ii st e r f ii l. ——«Anla·szlich der Sil
bernen Hochzeit der Eheleute Haupt
lehrer Gravemann wurde dem Jubel
paar vom Kriegerverein ein Fackelzug
mit Musik dargebracht.
Provinz Helleir.
Oberweimar. —— Ein alter
hessischer Geistlicher-, der Pfarrer des
hiesigen Kirchfpiels nnd Metropolitan
der Klasse Fronhansen, Wilhelm
Heldmann, wurde im fast vollendeten
76. Lebensjahre nach längeretn Krank
sein durch den Tod erlöst. Jm vori
gen Jahre konnte der Verblichene, der
Mitglied einer Reihe lirchlicher Be
hörden war, sein 50-sähriges Pfarrer
jubilaum begehen. Heldmann war
früher Pfarrer in Cappel und Wei
tershausen.
Philippsthal --- Zwei Ver
treter der Gewerkschaft Hattorf weil
ten dahier, um wegen des Anlaufs von
Grundstücten siir das in nächster Zeit
in der Nähe unseres Ortes zu errich
tende Fialibergwert zu unterhandeln.
Dem Vernehmen nach hat man die
zwischen der Ulsterbriicle und Röhrias
hof rechts an der Straße liegenden
Ländereien zur Ante-ne des Bergwerts
in Aussicht genommen.
A us Waldecl. « Vor Kurzem
vergnügten sich Knaben im Wesethale
auf dem Eise. Da gerieth das ·j-jäh
rige Söhnclken des lttasiwirths Schan
lte aus Frebershanscn in den ange
schwollenen Bach, der ilin mit rasender
Geschwindigkeit hintvcarifz. Der ist
l jährige Sohn des Zimmermanns Chr.
Kohl sprang ihm nach und entriß ihn
den eisigen Fluthen
orofpdersostdum Hefe-.
K o st h e i m. -- - Auf der neuen
Umsiihrungsbahn MombachsVischofss
heim hat sich der erste Eisenbahnnns
fall mit tödtlichem Verlauf ereignet.
Die hiesige Ehesran Veller schlüpfte
durch den geschlossenen llebergan·a,
wurde von einem Gilterzug erfaßt und
todtgefahren.
Münster b B. Ein bedauer—
licher Unglücksfall ereignete sich hier,
indem das etwa 4 Jahre alte Söhn
chen des Kilfermeisters Karl Mades
unter ein Ochsenfuhrwert tam. Er
wurde an Kopf und Brust schwer der
Seht.
Neu - Jsenburg --—Nach län
gerem Leiden verstarb hier Postmeister
Karl Hieronimus. Der Verstorbene
war lange Jahre im Postamt J dahier
thätig und erfreute sich als ein in ho
hern Grade gewissenhaftes Vertrauen
Zöuisreich zachsem
M eer an e. -- « Fabrikant Bruno
Schmieder, Jnhaber der Firma W. C.
H. Schmieder, die zu den angesehen
sien Firmen der sächsischen Textilin
dustrie gehört, ist hier gestorben.
M e i ß e n. —--Dem Essig- und Mo
ftrichfabrikanten Naumann von hier
ist das Prädikat »Königlicher Hostie
ferani« verliehm worden.
Mülsen Si.Niclas. —- Das
Fest der goldenen Hochzeit feierten
Webermeisier Hermanu Creutziger
und Frau. ;
Neudiirfchen -— Es fiel das
dreijährige Töchterchen des Schmiede-i
meisters Kunze in die Tfchopais and!
erkrank. Die Leiche konnte noch nicht(
geborgen werden.
Sebnitz. — Es wurde hier derl
Nestor der sächsischenSchutzmannschast.
der am Neujahrstage im 83. Lebens
jahre verstorbene Herr Carl Heinrich
Müller, zur letzten Ruhe bestattet.
T ürcha u. — Dem Wegewtirter
Passig hierselbst, der über 45 Jahre
bei der Gemeinde Türchau als Wege
wärter in Diensten steht, ist das trag
vare Ehrenzeichen fiir Treue in der
Arbeit verliehen worden«
Waldheim. — Der Bezirks
ausschuß der KöniglAmtshauptmanw
fchaft Döbeln hat die Vereinigung der
Gemeinde Richzenhain mit den Städ
ten Waldheim und Hartha genehmigt.
W a l d t isr che n. — Fiürzlich ver-»
unglückten im nahen Neunzehnhain bei l
i
den Auggrabungen zum Wasserbau der
Cheinnitzer Wasserleitung durch herein
brechendeg Gestein mehrere Arbeiter
schwer, einer von ihnen, Namens Güti
ther aus HannoveV hatte so schwere
innere Verletzungen erlitten, daß er
kurze Zeit darauf starb
Z to i ck a u.—sAn der Wage auf den
Pöhlauer Sammelgeleisen ist der beim
Wiegen aushülfsweise beschäftigte
Bergzimmermann Stölzel aus Reine-)
dorf während der durch Personal der
Brückenbergschächte vorgenommenen
Vorschubbewegungen todt ausgefunden
worden.
Zönigreich Bat-end
K i P se n be r g. —— Die 17jährige
Postexpeditorstochter Elise Weißenba
ger von hier ist im Bette todt aufge
funden worden. Ein Schlagfluß hatte
dem jugendlichen Leben ein jähes Ende
bereitet.
K i tz in g e n.——Großfeuer zerstörte
das Lagergebäude der Dampfroßhaar
spinnerei Fehrer sowie das angrenzende
Wohngebäude. Das- Fabritgebäude
wurde gerettet.
Landsberg — Die Leiche des
schon seit einigen Wochen abgängigen
48jährigen Sägers Benedikt Fäustle
von hier wurde in der Nähe von Asch
aus dem Wiesbache gezogen.
Markt Redwitz. —- Der Fa
britarbeiter Christ. Frant von Ober
redwitz wurde, als er für seine kran
ken Kinder den Arzt holen wollte, tödt
lich vom Schlage gerührt· Der Ver
storbene hinterläßt eine Wittwe mit
sechs kleinen Kindern.
Münchberg —— Der Direktor
der TürtisckpRothgarnfärberei sFirma
Knab ä- Linhard hier) Adolf Künneth
feierte sein 251ät7rige5 Juviläuin als
Direktor genannter Fabrik.
Mu rnau. —— Der in München
stationirte Wagenwärtergehiilfe König
stürzte bei Einfahrt dei- Gitterzugeö
Nr 2713 in der Station Uffing in
folge Augrutscheng von seiner Bremse;
r zog sich am Kopfe eine schwere Ver
letzung zu.
» Nürnberg. s— Es entstand im
Oelsiederaum der Schuctert’schen Fa
briki an der Humboldtstraße, wahr
scheinlich durch Defettlverden eines
Oelbeliälter5, Feuer. Es verbrannten
etwa 8000 Pfund Ol.
» Penzbe r g. -— Ein eigenartiger
;Boycott ist hier in Scene gesetzt wor
;den. Der Schasterbräu Jos. Pauli in
Bad Tölz hatte dem Pächter Ober
meier seiner hiesigen Wirthschaft am
1. Januar gekündigt Die hiesige Ab
theilung des Verbandeg deutscher
Bergarbeiter hat im Verein mit eini
gen geselligen Vereinen beschlossen,
tein Bier vom Schafterbräu in Tölz
mehr zu trinken, wenn er nicht den
Pächter Lliermeier wieder einsetzt.
Poppenhausen —- Lehrer
tttudvlph Hellmuth feierte mit feiner
Gattin, einer gebotenen Lseininger aus
EibelstedL das Fest der silbernen Hoch
zeit.
R e g e n H b u r g. Der hiesige
Stadtmagistrat hat von d en Bartel’
schen Reliktezr einen in der Nähe der
Stadt befindlichen, etwa 100 Tagwerk
großen Grundcompler urn den Preis
von 20.',300() Mart täuflich erworben
S t r a u bi n g. Der Uebersiih
rer Joh. Schwarz stiirzte aus der
Fähre in die Donau und ertrant.
Waldiiiiinchen — ----- Der als
Junggeselle verstorbene Notar Karl
Kaneberg von MarttO berdorf hat den
Gemeinden Waldmiinchen, Oberndvrf,
Osterhofen und Schlvaben zur Unter
stützung armer, verschuldeter Götter
faniilien, zur Ausbildung armer, tas
lentirter Kinder, die sich einem besse
ren Berufe widmen wollen, u. s. w.,
sein gesammtes Vermögen von 169,
000 Mart hinterlassen. U
Blickes-such
L n d wi g H l) a f e n. Das 19jäl)
rige Dienstmädchen Marie Moor des
hiesigen Bäckerss Wodlsartli gerieth
beim Wäschetochen dem Feuer zu nahe,
s daß seine Kleider Feuer fingen.
Hierbei erlitt das Mädchen solch
schwere Brandwunden, daß es starb.
R ii l z he i in· Vor der Wohnung
des verheiratheten Fabritarbeiterg
Franz Meyer wurde kürzlich gelärmL
Mayer begab sich aus dem Bett auf
die Straße, um Ruhe zu stiften. Jm
Laufe des sich entspinnenden Streite-Z
wurde er durch einen Messerstich in
den Unterleib lebensgefäbrlich verletzt.
Als Thäter tonnnt der ledige Butter
händler Franz Nuber in Betracht, der
flüchtig gegangen ist.
göuigreiec Yürttemserg.
Haigerloch --— Der Schreiner
Martin Lenz itt in Untersuchungshaft
genommen worden. weil er im Ver-—
dachte steht, seinen eigenen Sohn, den
Nachtwächter Anton Lenz in Karls
thal, ermordet zu haben.
Ulm.-—Bauunternebmer A. Wie
lath kaufte iik 51, 000 Mark denGast
hof »Zum ranlfurter Hof«
llb e r q. —- Am Erscheinungs
fest ist in Eschenau der 18j vFahre alte
Sohn des Maurers Jahnle daselbst
im Bühler- Fluß ertrunken.
Oresherzogtpmu Zudem
M d« r le n b a ch.—Jn der ,,Steins
mühte« kam der Eos-jährige Sohn des
Mühlenbesitzers Stein dem Treibrie
ncen zu nahe und es wurden ihm buch
stäblich der Kopf vom Rumpfe geris
sen.
Ne ukirch. —- Der in den 60’er
Jahren stehende Polizeidiener und
Landbriefträger Kern gerieth auf dem
Heimwege von seinem Dienstgange,
vermuthlich infolge eines Schlagan
falles, in den Wolfsgruben und er
trank.
N u ß b a ch. —-— Jnsolge Beandstif
tung wurde der Kinzlerhof, eines der
größten bänerlichen Anwean dieser
Gemeinde, ein Raub der Flammen.
Oberwolfach. — Die 10 jah
rige Tochter des Hansenbauern Sum
kam mit den Kleidern dem Getriebe
einer Dreschmaschine zu nahe; sie wur
de erfaßt und so heftig an das sGestell
der Maschine geschleudert, daß als
bald der Tod eintrat.
ccfafxsoiptptiugeth
Saint-Privat. — Der Groß
herzog von Hessen hat dem hiesigen
Kriegergräberwärter Konr. Volkmann
die silberne Medaille des Ludwigs
Ordens verliehen.
Za been. — Eine traurige Mes
serstecherei, die den Tod zweier jun
ger Männer zur Folge hatte, beschäf
tigte die hiesige Straflammer. Am
2. Oktober gab es in einer Wirthschaft
in Wolf Freibier und es wurde dem
Altohol mächtig zugesprochen; in spä
ter Stunde entstand zwischen den
seindlichen Familien Hüllee und Kie
ner ein Streit. Eine Hauptrolle bei
der Schlägerei spielten die beiden An
getlagien, der Bannwart BaptistMiil
ler und der Ackerer Barnabas Müller.
Wenige Tage nach der Schlägerei er
lagen zwei der Ver-letzten ihren Wun
den. Wer die tödtlichen Stiche den
beiden Opfern beigebracht hatte, konn
te nicht ermittelt werden. Die beiden
Angeklagten wurden daher nur wegen
Betheiligung an einein Raufhandel zu
6 Monaten bezw. 1 Jahr und 9 Mo
naten verurtheilt.
Freie Städte.
B r e me n. —-— Dem Telegraphens
Secretär Lohmann ist aus Anlaß sei
nes Scheidens aus dem Dienste der
sitenenorden vierter Klasse verliehen
worden.
Ihre goldene Hochzeit feierten der
pensionirte Laternenwärter L. Meyer
nnd Frau, Borchergweg No. 2. Beide
sind noch recht riistig und haben somit
Aussicht, sich ihres Lebensabendz noch
lange in Gesundheit erfreuen zu tön
nen.
Llohdlapitän H. Christoffers ist in
Lehe an den Folgen einer Operation
gestorben. Er gehörte zu den bewähr
testen nnd beliebtesten Schnelldampser
Kapitänen des Norddeutschen Lloyd.
Es war ihm vergönnt, mit den von
ihm besehligten Dampfern volle 200
Rundreisen glücklich zu vollenden·
Während eines Balls der Gesang
vereine in den Centralhallen ist der
Schlachtermeister Liibbert beim Tanze
umgefallen und der Tod auf der
Stelle eingetreten.
L iibeel. —--— qie Handlungsfirma
J. Vl. Suclau hierselvst, Beckergrube
No. 166 konnte letzteres auf ein 50-!
jährige-« Bestehen zurückblicken Derj
Begründer der Firma war viel im?
öffentlichen Leben thätig. U. a. warl
er 15 Jahre lana, von 1874 bis 1889,
Präses der Handel-stammen Der je
tzige Inhaber, J. k. A. Snckau, Con
sul fiir Oesterreichs-Ungarn, ist der
Sohn des Gründers.
zitterndan
L u x e m b u r g. ——— Zu Straßen
entstand in einem Hause der Gemeinde
lfriiher Eigenthum des Hm Bricher),
bewohnt von den Familien Fries
Weimann und Belleville-Ley, ein
Schadenfener. Der versicherte Schaden
beträgt ungefähr 100 Frs.
Biwisch ——— Hier entstand eine
Feuersbrunst in dem Gerätheschuppen
des Ackerers Michel Posi. I
Oeflerteichsxtnsarm
i
H a b e r sd o r s. —-— Bei Hartberg
wurde der Grundbesitzer Pischler mit
schweren Verletzungen ain Kopfe und
an der Brust auf einem Baume hän
gend ausgefunden.
F r e i to a l d a u. « Die älteste
Bewohnerin unserer Stadt, die 97
jährige Taglöhnerin Theresia Mensch
ist verstorben.
Friedeberg Jn der Colonie
,,Engelhäsiv« feierte der Steinbrnch
und Wirthschaftsbesitzer Robert Hante
mit seiner Gattin Magdalene, geb.
Klein, das Fest der goldenen Hochzeit
schmis
i
i
!
Rabmenholz Kürzlich
schnitt sich das vierjährige Mädchen
des Hrn. Klaus im Rahmenhnlz
(Sensebe,3irl) mit der Futterschncide
mbaschine vier Finger der rechten Hand
a .
Reichenbnrg. --- Im Alter
von beinahe 63 Jahren starb hier der
in weiten Kreisen bekannte Gemeinde
schreiber undAltisKantonsrath E. Kist
ler zur ,,Rose«, ein umsichtiger Ge
schäftsniann und pflichttreuer Beam
ter.
:--—-—--————
Das Bankerottsesetz.
Der Bericht des Hausausschusies
für Justizwesen über das Bankerott
gesetz hat für diese Siyun des Con
gresses keine Bedeutung me r, aber er
zeigt, daß die Bewegung für den Wi
derruf schon ziemlich zugenommen hat.
Wenn sich eine Mehrheit des Ausschus
ses dafür finden konnte, darf man itn
nächsten Congreß einen erneuten An-·
lan gegen das Gesetz erwarten, ge n
das im Stillen übrigens schon eit
einigen Jahren gearbeitet wird.
Was die Absicht der Gegner des Ge
setze-« eigentlich ist, wird aus dem Be
richt nicht recht klar, denn das vorge
brachte Bedenken über die Verfas
sungsmäßigteit kann doch nur Spie
gelsechterei sein. Wenn dessen Status
zweifelhaft wäre, würde er sicher schon
seit Lang-Im beanstandet worden sein,
und wenn irgend eine Befugni des
Congresses klar gestellt ist, so it dies
doch gerade in dieser Beziehusn ge
schehen, wo es in der Verfaiung
heißt, daß ,,gleichartige Gesetze über
Bankerottloesen siir die ganzen Ver.
Staaten« zu erlassen sind. Das ge
genwärtige Gesetz ist ietzt seit über
zwölf Jahren in Kraft und hat sich.
als was es angekündigt wurde, be
währt, eine wesentliche Verbesserung
gegenüber den Gesetzen der einzelnen
Staaten, die der geschäftlichen Unehr- ·
lichkeit, dem Betruge Thiir und Thor
offen ließen. Der Unfug der bevor
zugten Gläubiger, die nach angemelde
tem Bankerott wie aus einer Versen
kung auftauchten, um mit Scheinfor
derungen die Gläubiger zu übervor
theilen, ist beseitigt, und dem redlichen
Geschäftsmanne, dem sein Unterneh
men mißgliickt ist, wird Gelegenheit
gegeben, wie der Seemann mit repa
rirtem Schiff mit blankgeputztem Deck
aufs Neue die Fahrt zu wagen. Diese
zwei Hauptpunkte sind von M tief
cingreifender Wirkung auf die oral
im Geschäftsleben, daß sie allein das
Gesetz sicher stellen sollten, mag das
selbe auch sonst Mängel haben, die Ab
änderungen wünschenswerth erscheinen
lassen, von denen aber die Erfahrung
bisher wenig berichtet hat.
Dem Mehrheitsbericht steht übri
gens ein solcher der Minderheit des
Ausschusses- gegen.über, die bei den
kiinstigen Berathungen auch zu Worte
komm-en wird, um das Gesetz gegen
seine Angreifer in Schutz zu nehm-en.
Sie kann darauf hinweisen, daß der
Ausschuß bereits vor zwei Jahren, als
sich die Opposition regte, durch eine
Uuifrage bei der Geschäftswelt feststel
leu konnte, daß ein Windes-bankerott
geseh staatlichen Gesetzen über Zah
lungsunfähigkeit bei Weitem vorge
zogen wird. Sie hat auch wohl nicht
Unrecht, wenn sie dem Gesetze einen
Antheil an dem geschäftlichen Auf
schwung der letzten Jahre zuschreibt,
indem sie sagt: »Unsere große Prospe
rität seit 1898 ist mehr oder minder
von dem einheitlichen System unserer
Banterottaesetzgebung abhängig gewe
sen. Durch dasselbe ist dadJ Vertrauen
ini Creditwesen gehoben worden; es
hat eg möglich gemacht, daß jeder
Gläubiger mit Gerechtigkeit und Bil
ligkeit behandelt wird. Wenn das
Banterottgesetz aufgehoben wird und
Staatsgesetze mit der Bevorzugung
lolaler Gläubiger an deren Stelle tre
ten, so wird der Credit darunter lei
den, das Vertrauen der Gläubiger
llassen in die der Schuldner beein
trächtigt werden und das Geschäft
ernstlich darunter leiden.«
Bunde-« Banlerottgesetze sind bis
her nicht von langer Dauer gewesen.
Das erste bestand von 1800 bis 1808,
ein zweite-Z von 1841 bis 1843, das
dritte hielt am längsten aus, von 1867
bis 1878. Mit dein gegenwärtig-en
glaubte man allen vernünftigen An
forderungen der Geschäftswelt ent
sprochen zu haben und iiberzeugende
Gegenbeweise liegen ja auch nicht vor.
Jst es, bis etwa auf kleinere Mängel,
zufriedenstellend, dann sollte, wenn
im nächsten Congreß der Arsturm
»kom1nt, die öffentliche Meinung sich
sehr entschieden zu seinen Gunsten
hören lassen.
H«-.-—
Eine seltsame Posthesörderung
An der Küste der großen Edeln-iden
Jnsel Lervis wurde am 10. Januar
ein schaslederner Beutel mit einem
tleinen Zettel gesunden, aus dem zu
lesen war: »St. Rilda Post, bitte den
Postbeutel zu öffnen«. Jn dem Beu
tel fand man fünf Briefe und zwei
Postlarten von Bewohnern der Jnsel
St. Kilda, die nach verschiedenen Or
ten Schottlanvs adressirt waren. Der
Beutel hatte nur zwei Tage gebraucht,
um den über 60 Meilen langen See
weg zur Insel Lerois zurückzulegen.
Vom Postanii in Stornoway, dein
Hauptorte der Jnsel Lewis, wurden
die Briefe an ihre Adressaten weiter:
befördert. Einige der Briese waren
allerdings so von Seewsasser durch
näszt, daß sie kaum zu lesen sind. Die
etwa 75 Beowhner der abgelegenen
HebrideniJnsel St. Kilda stehen nur
während dreier Sonnnernronate in
Verbindung mit der Außenwelt. Um
Neujahr Pflegen sie darum eine
schwimmende Postsendung in einem
auggehöhlten Holzstück dem Meere an
zuvertraueih und der heftige Nord
1mststiirrii, welcher am 8. d. M. tobte,
besorgte die schnelle Besördeuug der
Post der einsamen Jltcnschern Die
Bewohner von St. Kilda nähren sich
durch Weben von Homespun Tuch.
und die Briefe waren darum meist an
Glasgråwez Vlgknten dsüsk dieses Et
zeugni irer Jausin u rie eri tet.
——·.-.-.--———g ch
So hoch sich auch der Adler schwingt,
So süß die Nachtigall auch singt,
So muß doch diese schweigen
Und jener niedersteigen,·
Wenn sie der Hunger zwingt.