zugländischez t .— - Handarbeit-. Reuenhagen. —- Ein Doppel mord ist hier verübt worden. Jn der Nähe des Bahnhofes wohnte in der Van Cmilie eine aus dem Rheinland stammende Familie Schunck, eine Wittwe mit vier erwachsenen Kindern. Vor Kurzem starb Frau Schunck. Die ser Todesfall scheint den Sohn Wil helm Schunck um den Verstand ge bracht zu haben. Nachdem er nach Hause gekommen war, wurde er proh ltch von Tobsucht befallen, stand auf, tödtete seine Schwester Emtlie durch mehrere Messerstiche in die Brust und verletzte seinen Bruder Otto durch un zählige Stiche mit seinem Schuster messer so schwer, daß er auch bald starb. N e u w e d e l l. —- Als Feuerwebr leute das Lokal des Kaufmanns Flö gel betraten, wurden sie von den Ar beitern Gebrijder Hintz ausgezogen. . Als der Feuerwehkmann Hahn das Lokal verließ, wurde er von den Rom-: dies überfallen und mit Messern undf einer Seiterwasserflasche bearbeitetJ daß er blutiiberströmt liegen bliebzt Hahn liegt schwer trank darnieder. l Vtrevtiiz gtpreiiheiu Johannisburg.——Eineigen artiger Fall von Erstickung ist dieser sTage bei Johannisburg passirt. Beim Kittner Sczepansti in Sdorren war dessen Sohn nebst Frau und einem einjährigen Kinde aus Gelsentirchen zum Besuch. Am 28. December tra ten sie ihre Rüareise an. Von Sdor ren aus ging es nach Johannisburg mit Fuhrwerk; um das Kind vor den Unbilden des rauhen Wetters zu schü tzen, hatten sie es reichlich in Tücher eingewickelt. Als sie, in Johannis burg angekommen, aus dem Bahnhofe nach dem Kinde sahen, fanden sie es als Leiche vor. Reidenbiirg. -—— Inder Trun kenheit mißhandelte der Zimmermann Quasny seine Ehefraii derart, daß sie am folgenden Tage daran starb. Quasny wurde verhaften Ragnit. —- Die Altsitzer Thu rauschen Eheleute wurden gemeinsam auf dem riedhofe in Schustern be graben. r Mann hat ein Alter von 90 Jahren, die Frau ein solches von 74 Jahren erreicht. Der Gotte hat seine Lebensgesahrtin nur um 3 Tage überlebt. Provinz Depression Marienwerder. — Auf Ver anlassung der Staatsanwaltfchaft wurden die unverehelichte Joh. Zie ins ; und der ehemalige Lehrer Nu olf" Milbrod, beide in Pehsten, wegen Berdachts eines Falscheides bezw. Berleitung zum Meineide verhaftet. Rosenherg. —- Wegen einer außerordentlichen Nohheit ghatte sichs der 19 Jahre alte Lehrling Dru-! scheinin aus Traupel vor der hiesigen Straftamnier zu verantworten. Er hatte aus purem Muthwillen nach dem 10-jiihrigen Töchterchen des Schäfers Dalleh aus Traupel mit einemSchinie dehammer geworfen und so unglücklich getroffen, daß dem Kind der Oberkie xer gebrochen, mehrere Zähne ausge chlagen und die Oberlippe durchschw gen wurde. Das Gericht verurtheilte den Bengel zu 9 Monaten Gefängniß. kreist-is Vertrauen« Pollnom — Das Opfer einer unsinnigen Wette ist der etwa 17 Jahre alte Taglöhnersohn Belz auf dem Gute Carlotto geworden Wäh rend des Tanzes wettete Belz mit ei nem gleichaltrigen Kameraden, wer von ihnen beiden das Tanzen wohl am längsten aushalten könne. Belz tanzte darauf so lange, bis er plötzlich um siel und sofort todt war. Polz i n. — Während der Abwe senheit der Eltern goß das dreijährige Söhnchen des Deputanten aus dem Schloßgut Friedrich Poinmerining eine Petroleumflaschr auf den Herd aus, in dem sich noch glühende Kohlen befanden. Die Kleider des Kleinen singen Feuer und er wurde so schwer verletzt, daß er ins Krankenhaus ge- l bracht werden mußte, wo er bald nach seiner Einlieferung starb ; Rummelsbura. —- Der Ei nthiimersohn Karl Witt aus Abbau » ohensriedberg, welcher nach Kollnorv l gefahren war, um Mehl zu holen,: stürzte oorniiber und war sofort eine Leiche. Swineniiinde —- Die Leichen der Zrtrunlenen jungen Leute Willies Tie s und Karl Lobach sind noch im me nicht gebotnen. Die Leichen sind wo verschlagen worden Provinz Leser-. ; Oftrowo. —- Bei "der letztenI grimmigen Kälte ist der Wirth Hoff- ; mann in der Nähe von Kronfchtow et frorenz ! Tirschtiegel — Auf die Er-( mittelung des Mörders des ForstaufH fehers Rau aus Lentfchen hat deri Erste Staatsanwalt in Meferitz einej Velohnung von 1000 Mart gesetzt. pas-m Haken-. l Saarau. —- Entgegen den GR rüchten, nach denen einer der verun slilckten filnf Arbeiter gerettet worden ! th, theilen jeßt die Saatauer Braun lolplenwerke mit, daß leider alle fünf durch den Grubenbtuch verunglückten Arbeiter nicht mehr zu retten waren( und gestorben sind- Vier von ihnenf sind dein Ermessen nach bald todt ge wesen Der fünfte mit N en Brauer, der bis an den hats ver chiittet war, und den man bis zu »den Knieen be freit hatte, ist ebenfalls gestorben. T a r n o w i y. —- Drei vermumm te Mörder drangen Nachts in das Schlafgernach des Ehepaares Kot-lo tvitz und schlugen mit stumpfen Gegen ständen auf die beiden Leute ein. Jn der Todesangst gab Koplowitz den Kasselschliissel beraus, worauf die Räuber 17,000 Mark nahmen und sich entfernten. Ein der That Verdächti ger wurde verhaftet. Provinz zchkefxwig-Hokflein Getior f. — Auf der Ziegelei Rosentrantz zu Groß-Nordfee schlug der Ziegelarbeiter Kloschinsti einen Mitarbeiter infolge einer geringfügi gen Zwiftigkeit derart mit einem eiser nen Rohr iiber den Kopf, daß der Ge troffene anderen Tags den Verletzun gen erlag. Der Thäter ist flüchtig. Hadersleben -L Der dem Hofbesitzer Hausen gehörende HofNor derbjerrnt an der Grenze brannte nie der. Ein Dienstmädchen fand den Flammentod. Die Leiche wurde ver tohlt aufgefunden. pro-ins zachsen nnd Jhäeiugerr. gangewiesenk —- Der Ge schaftsreisende Seeber von hier wurde verhaftet und in das Amtsgerichtsge fangmß in Gehren eingeliefert. Er wrrd des Kindesmordes beschuldigt. Nach der Aussage des Uhrmachers Fes sel, soll Seeber in Schönau bei Unter neubrunn ein Kind ermordet und ver scharrt haben. · P e i ß e n. —- Ein jäher Tod endete« hier das Leben eines pflichttreuen Beamten, des Bahnasfistenten Wein hold. Der ablösende Beamte fand ihn als Leiche vor. Ein Herzschlag hatte dem Leben ein Ziel gesetzt· Riede r. — Der Dachdecler Gott liejb Tinmpe wollte eine Reparatur an einem Dache vernehmen Jnfolge herrschenden Sturmes verlor er au der Steigeleiter das Gleichgewicht un fiel aus einer Höhe von vier Me tern devart aus ein eisernes Staiet, daß er vollständig aufgespießt wurde und schwere Verletzungen davontrug. Sa a l f e l d. —- Zu der Liebestra gödie ist noch zu berichten, ß der ele nt lleidete Herr der 24 « ahre alte nl mte Theodor Wolf aus Leip zig, Humboldstraße wohnhaft, und die Dame die 22ijährige Anna Berg ner aus Langendorf, zuletzt in Leipzig Thonberg, Reihenhainer Straße wohnhaft, ist. Beide wurden schon seit einigen Tagen vermißt. Triebes. —- Der Direktor der Gevaer Jutespinnerei und Weberei in »Triebes, Kommerzienrath Herbst, der« wie gemeldet, 10,0()0 Mi. zum besten zseinier Arbeiter stiftete, wurde zum HEhrenbiirger von Triebes ernannt. ; We im a r. —- Vor Kurzem schnitt Ein einer hiesigen Badeanstalt der enser Student der Rechte Zehrt, aus Essen a. R. gebürtig, mit einemi Rasirmesser die Kehle durch. Der Be weggrund zur That ist noch nicht auf etlart. Man vermuthet, daß ein Iwürfniß mit seinen Eltern in Essen rt in den Tod getrieben hat. Weißenfels. —- Vor Kurzem unternaan in einer Straße am Klo ster der Bildhauer Erdmann aus eine 16-·iihrige Vertauserin einen Mord verxuch Er brachte dem Mädchen me rere Revolverschüsse in den Kopf bei, woran er sich selbst zweimal in die Brust schoß. Beide sind schwer verletzt. Wolferode. —- Ein schweres Schicksal ist über die Familie Müller hierselbst hereingebrochen. Nachdem erst im vergangenen Sommer die Windmühle und das Wohnhaus durch Blitzschlag eingeäschert und der Wind miiller durch den Blitz erschlagen wur de, ist die Mühle, die seinerzeit durch mildthätige Spender wieder aufgebaut worden war, Ietzt abermals durch or ianarti en Sturm vollständig demo ltrt un die arme Wittwe mit ihren Finder-n nun wiederum völlig mittel os. Yceinkand und Deflphakem Herberdr. —- Jn Heven bei Witten drangen Diebe des Nachts in das evangelifche Pfarrhaus ein und stahlen Silberwaaren im Werthe von 800 Mart und Kleidungsstücke im »Werthe von 200 Mark. Jserlohn. -—— Für das hier zu errichtende Kaiser Friedrich - Denk mal sind bis jetzt iiber 21,0()0 Mark aufgebracht. Ueber die Playfrage ist eine Einigung noch nicht erzielt. K o b le n z. —- Vor Kurzem wurde ein Schutzmann Namens Nik rolaus von einem Strolch«durch einen Dolchstich schwer verletzt. Der Thäter wurde von einem Kriminalschutzmann aufgehalten und von diesem durch Re vvlverschüsse ebenfalls schwer verletzt. Lüdenscheid. —- Jn der Fa brik der Firma Gebrüder Voßwiniel zu KierspeWahnhof wurde der 27 Jahre alte Arbeiter W. Wall von ei nem Wasserrade erfaßt und herumge schleudert. Dem Manne wurden beide Oberschenlel, der Untertiefer und die Halswtrbelsiiule gebrochen. Der Tod trat auf der Stelle ein. Minden. —- Oberbürgermeister a. D. Geheimer Regierungsrath Bleel, ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Solingen. —- Das hochwafser der Wupper hat zu Kohlfurterbriicke zwei weibliche Leichen angeschwemmt, nämlich die der Eheftau des Fabri lanten Karl Schmitz von hier und die« der 17-jährigen Alma Meis von Lan genburg, die seit 7 Wochen vermißt wurden. Unna. —- Vor Kurzem hat der Landwirth Habbes hier zuerst das bei ihm wohnende Fräulein Fr. Scheut und dann sich selbst durch einen Schuß getödtet. Da. der Beweggrund zu der That nicht bekannt ist, wird angenom men, daß Habbes in einem Anfalle von Geisteögestörtheit gehandelt hat. Habbes lebte in geordneten Verhält nissen. Westhofen. — Jn der nahe ge legenen Waldung bei Garenfeld wurde der 50 Jahre alte Arbeiter Pohl aus Hagen erschossen aufgefunden. P., als Wilderer bekannt, scheint durch ei nen Unglücksfall ums Leben gekom men zu sein. fDamm-er undZsrauustdweig Hildesheim —- Vor Kurzem machte hier der verheirathete Arbeiter Johann Kopp einen Selbstmordver such, nachdem er zuvor mit Hauzä wohnern Streit gehabt und dabei ge droht hatte, sich erschießen zu wollen. Er schoß sich mit einem Revolver in die linke Seite des haler und verletzte sich schwer Kirchrodr. — Jn einem Hause neben der Süllau’schen Gasttvirth schaft wohnen vier alte Leute, die zu sammen ein Alter von 329 Jahren ha ben. Der Seiler Wilhelm Grethe marschirt mit 90 Jahren an der Spitze seine Frau ist 83 Jahre, Bäcker Georg Schrader ist ebenfalls 83 Jahre und seine Ehefrau 73 Jahre. Lehrte. —- Ein größeres Feuer brach in dem Hause des Maurermei sters Wichmann, Westerstraße 2, aus. Das Feuer griff bei dem heftigen Win de schnell um sich, so daß, bevor die Feuerwehr zur Stelle war, der ganze Dachstuhl inFlammen stand. Nur dem Umstande, daß das Haus niassiv ge baut ist, ist es- zu verdanken, daß das Nachbarhaus vom Feuer verschont blieb. Osnabriick. —- Das hiesige Elektrizitätswerl, welches bisher von der Allgemeinen Elettrizitätsgesell schast betrieben wurde, geht mit dem l. April in die Verwaltung der Stadt über Pein e. —— Der Steinbruchbesitzer und frühere Bürgervorsteher Bauch war wegen Beleidigung des Bürger meisters Apeit von dem hiesigen Schäf fengericht zu einem Monat Gefängniß verurtheilt worden« Die von Bauch eingelegte Berufung wurde von der Strastammer in Hildesheim verwor sen. Ummeln. — Der Aarbeiter Heinrich Rühmtorf, welcher auf der Tonröhrenfabrit als Auflaver in der Grube thätig ist, wollte einen rollenden Kippwagen mit dem linken Beine auf halten. Er gerieth jedoch mit dem Un terschenlel unter das Gestell des Wa gens, wobei ihm der Unterschentel ges brochen wurde. Deckung S ch w e r i n. —- Jn Rüstigkeit und Frische konnte der Hausdiener Christian Kalsow auf den Tag zurück blicken, an dein er vor 25 Jahren in dem Geschäfte des Herrn Hoflieferan ten Kaphahn, in Firma Heinr. Barth, Königstraße 42, in Thiitigteit trat. widersper Metzendorf. —- Der Land mann Stolle, welcher vom Wagen stürzte und mit dem Kopf auf das Straßenpflaster schlug, ist seinen Ver letzungen erlegen. Der Verunglückte war 73 Jahre alt. B a r e l. —- Die Frau des Gärtne reibesitzers Wilhelm-T die sich durch Abtneisen eines Geschwürs eine Blut vergiftum zugezogen hatte, ist gestor ben. provinz Heiles-. Gersfeld — Vor einigen Wo chen verunglückte der Mitte der 20’er Jahre stehende, erst ein Jahr verhei rathete Maurer J. Uebelacker bei Aus übung seines Berufe-s. Er lam beim Heben eines schweren Steines zu Fall und erhielt dadurch innerliche Ber letzungem an welchen er nach schwerem Leiden starb. H a n a u. —- Die Kälte hat in un serer Nähe zwei Opfer gefordert. Der Landwirth Schmahl in Hilderskling war, aus dem Wirthshause kommend, bom rechten Wege abgewichen und ent lleidete sich in seinem trunkenen Zu stande auf einer Wiese. Am nächsten Morgen wurde er von Passanten er froren aufgefunden. M a r b u r g. —- Angeblich weil er keinen Weihnachtsurlaub erhalten, hat sich hier der im letzten Jahre dienende 11’er Jäger Meßner heimlich entfernt. Derselbe wird jetzt steckbrieflich ver folgt· Fwnlfurt a. M. — Jn seiner Wohnung in der Ginnheimer Willen tolonie fand man den 28 Jahre alten Architelten R. Burihardt todt imBett. Er hatte sich eine Kugel in die rechte Schläfe geschossen. Der Grund der That ist unbekannt. Oressemgthmu Helle-n h o chhe i m. —- Frau Carolina Burgess« die Wittwe des Begründers der weltberühmten Champagnerfabril Burgeff E Co. in Hochheim, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Mainz. —- Spurlos verschwun den ist das 19 Jahre alte Dienstmäd chen Therefe»Mühlbauer aus Hohen wart, das bei einer Familie auf dem Stefansberg hier bedienftet war. gönigreith Zackern Niederfetzlit3. —- Jn einem Gasthofe in Niedersedlifz hat sich ein gewisser Benifch aus Spremberg-Neu falza erfchossen. Als Beweggrund für den Selbftmord wird ein unglückliches Liebesverhältniß zu einer Kellnerin vermuthet. P a u f a. — Auf dem Heimwege vom Wochenmarkte erfroren ift der verheirathete Schneider Johann Brand aus Steinsdorf. Der Unglückliche hat te sich zumAusruhen niedergelassen und war dabei erstarrt. Pirna. —- Von den Männerge sangvereinen soll auf dem Grabe Ju lius Ottos, das bei der Umwandlung des Nitolai-Friedhofes in Promenaden erhalten bleibt, eine Steingrotte mit ei ner Stein- oder Bronzeplatte errichtet werden. W e r d a u. —- Ein Großfeuer, das in der Ziegelei des Herrn Krügelstein zum Ausbruch kam, vernichtete infolge des starken Windes sämmtliche zur Zie glei gehörigen Gebäude in kurzer it. W e t t e r l i h bei Mutzschen.—— Leh rer Albin Hösel feierte sein 25jähriges Ortsjubiläum. Zwickau. —- Aus dem Bahnhofe erickau ist der Wagenmacher Werner überfahren und am rechten Knie und den beiden Vorderarmen tödtlich ver letzt worden. eKönigreich Bauern. G e r g w e i s bei Vilshofen. —- Die 84jiihrige Ortsarme ThereseHarpinger kam dem brennenden Zimmerosen zu nahe, wodurch ihre Kleider Feuer sin gen. Da keine Hülfe in der Nähe war, erlitt die bedauernswerthe Frau so schwere Brandwunden, daß sie kurz darauf verschied. Germering. — Jn dem eine Stunde von hier entfernten Gute Hüll, Besitzer Privatier Nägele von Pasmg, brach Feuer aus und äscherte den an das Wohnhaus angebauten Viehstall gänzlich ein G r a se n a u. —- Der Arbeiter Jo seph Gicklhorn in Josephhütte wettete mit mehreren Kameraden, 100 Gläs chen Schnaps zu trinken. Beim 40. Glase stürzte- der Mann Plötzlich vom Stuhle, blieb bewußtlos liegen und starb nach zwei Tagen an Altoholver gistung H a r s b e r g.--sDer von der Kon tiollversammlung heimkehrendeDienst tnecht Otto Heintz von Weselberg wur de in einer hiesigen Wirthschaft im Streite mit einer Hacke erschlagen. L e m b e r a.——Die etwa 70 Jahre alte Frau Lan Schlabbach stürzte, als sie einem Fuhrwerk ausweichen trollte, in den Salzbach und ertrant. M a ß w ei le r. —-— Ackerer Phil. Guth von hier wollte in seiner Woh nung die Treppe hinabsteigen, als er ausrutschte, herunterstiirzte und der art schwere Verletzungen erlitt, daß er bald darauf seinen Geist aufgab. M e m m in g e n. — Rentier Oskar Besemselder feierte mit seiner Ehegat tin in bestem Wohlsein das goldene Hochzeitsjubiläum M o o s b u r. —- Die 37 Jahre alte Brauereibesitzerswittwe Sanni Mühl dorfer hier, Mutter von fünf unmün digen Kindern, wurde von einemBlut sturz befallen und verschied alsbald. Ydeinpsacz. Speisen —- Der hiesige Bischof Dr. v. Ehrler ist ernstlich erkrankt. Äthers-weilen — Jm Hause des Winzers Michael Jung im Sie benmorgen tam Feuer aus, das in kurzer Zeit das Wohnhaus einäscherte. cKönigreich Würtemberg. Herbrechtingen. —- Der an der Brenz beschäftigte Fischer L. Ocker stürzte in den Fluß und ertrant. Holzelfingen. —- Wohnhaus und Scheune des Sattlers Johannes Tröster brannten nieder. Die Ursache des Feuers ist nicht bekannt. h o r b. —- Der 60jährige verheira thete Maurer Th. Stinz stürzte die Rathhaustreppe herab und mußte ins Spital gebracht werden. Horkhe i m. —- Schultheiß Lein setter feierte sein Löjähriges Dienst jubiläum. Aus diesem Anlasse fand ein Festakt statt, wobei ihm vomOber amtmann, von der Gemeinde und von den Freunden und Amtsgenossen zahl reiche Ehrungen zutheil wurden. Drohyetzogtyum Baden. S ii ck i nlg e n. —- Vermißt wird die 34 Jahre a te Ehefrau und das ein zige 114 Jahre alte Töchterchen des Heizers Koch in Murg, der in der Fär berei von Säckermann und Schaerer in Arbeit stand, jedoch wegen unsoli dem Lebenswandel entlassen worden war. S ch l i e r b a ch. —Jnfolge Liebes kummers ließ sich die Wiiihriae Katha rina Dreher aus Mutterstadt nahe der hiesigen Station von einem vonNeclar gewünd lommendenPerfonenzug über fahren. S i p p i n g e n. —- Arbeiter Hu go Billet versetzte feinem Bruder vier lebensgefährliche Messerftiche, so daß der Verle te mit den Sterbesalramen ten verfe n werden mußte. Der Thiiter wurde am Bahnhof Ueber lingen ver-haftet. W a g h ä u se l. —- Oberschaffner Laub wurde hier auf der Station von einem heranbvausenden Schnellzuge er faßt und getödtet. Gliefisxetdtingew Saargemiind.——Wegen Stö rung eines gottesdienftlichen Hand lang hatte sich der 25-iährige Gärtner Reichert aus St. Avold hier vor der Straftammer zu verantworten. Der lAngeklagte war unlängst zur Feier jdes Kirmes nach Stieringen gekom Imen und hatte dort auch einen Kir mesball mitmachen wollen; es wurde » ihm aber mitgetheilt, ein Tanz fände nicht statt, da der Pfarrer einen sol jchen nicht erlaube. Aus Aerger dar ; über eilte er zur Kirche, wo gerade ein i Pater predigte und rief mitten in die tPredigt hinein mit lauter Stimme: »Du Spitzbub — Du willst ja die Leute nur bemogeln!« Die Straf kammer verurtheilte ihn wegen dieses dummen Streiche-H zu zwei Monaten Gefängniß. Freie Hiädtr. B r e m e n. —- Ein ergreifendes »Memento mori« wurde den Schülern des Realgymnasiums vor Augen ge stellt. Jn der Quinta unterrichtete Lehrer Kohlmann in der Naturkunde, als er plötzlich vor den Augen der Schüler zusammenbrach. Ein eiligst herbeigerufener Arzt konnte nur noch den Tod infolge Schlaganfalles fest stellen. Zigarrenarbeiter Hermann Meyer und dessen Ehefrau, Kl. Annenstrasze Js, feierten die goldene Hochzeit. Mey er, der seit seiner Geburt lahm ist, hatte vor drei Jahren das Unglück, überfahren zu werden, und ist auch sonst kränklich. Die achte Klasse des Japanischen Verdienstordens der ausgehendenSon ne wurde dem Gefreiten Niekerke im hiesigen Jnsanterieregiment Bremen verlieben. An Stelle des verstorbenen Kom mserzienraths F. L. Biermann - Bre men ist Zigarrenfabrikant Geheimer Koinmerzienrathh Edmund Schmidt Altenburg zum Vorsitzenden der Ta gscksberufsgenossenschaft erwählt wor n. Erhängt aufgefunden wurde in ei ner Landbude am Butenthor in der Nähe der Fabrik von Koch und Berg feld der Privatmann früher Schank wirth Heinrich Meyer, Lloydstraße 72 ivoh-nhast. L ij b e ck.—Die Bürgerschaft trat kürzlich zur Vornahme der Wahl von Wahlbiirgern für die Wahl eines neu en Senators an Stelle des verstorbe nen Dr. Pleßing zusammen. Wort führer Stiller widmete dem Verstor benen einen warm empfunden-en Nach ruf, in dem er dessen Verdienste um das Wohl des Lübecker Staates her vorhob. Aus der darauf vorgenomme nen Neuwahl ging Dr. Vermehren1 hervor. i c,Lruremburg. » E ch t e r na ch. -——-- Die Beerdigung des Ehrenkondutteurs Hm M. Don delinger wurde zu einer Kundgebung, die die Beliebtheit des Verstorbenen bei Hoch und Nieder in’s hellste Licht rückte. Esch. —- Der aus Luxemburg ge bürtige Arbeiter Math· Welter stach den Arbeiter Peter Tonck so in den1 Hals, daß der Verletzt-e sich in Lebens gefahr befindet. OeflerreichsYngarm W i ed en. -—— Der Major in Pen sion Adolf Gerner, ein 62-jähriger Hagestolz, hat sich in seiner Wohnung, Mayerhofgasse No. 5, aus einem Ar meerevolver eine Kugel durch die rechte Schläfe in den Kon gejagt und ist sogleich todt geblieben. Eine unheil bare schwere Krankheit ist die Ursache der That. K a r l s b a d. —-- Ein interessanter Kurgast, Herr Jngenieur LouisWalt hof, Traberpferdzüchter aus Kali nowska in Rußland, einer der ältesten Kurgäste Karlsbads, ist wieder zur Kur hier angekommen. Herr Walthos kommt seit dem Jahre 1846, also seit 60 Jahren, jedes Jahr im Januar in unsere Sprudelstadt. Königstetten. —-— An der Friedhof mauer hat sich hier der Kas sirer der Nußdorfer Brauerei Franz Fuchs durch einen Revolverschuß ge tödtet· Fuchs war 50 Jahre alt und Lhatte bisher in glücklicher Ehe gelebt. Ladendorf. — Letzthin sollte gegen den 30-jährigen Bauernsohn Anton Helmwein wegen Verbrechens des Todkschlages verhandelt werden. Helmtvein, der sich auf freiem Fuße; befand, nahm sich seine That sehr zui Herzen. Er erhängte sich in der elter- s lichen Wohnung s Lemberg —- Jn Farta wurde der Postbeamte Polakietvicz unter der Beschuldigung verhaftet, ärarisches Gelder veruntreut und Geldbriefe und andere Werthsendungen unterschlagen zu haben. Liesberg — Unweit von Vit ten an der Afpangbahn, in dem der Baronin Kielmansegsg gehörigens Schlosse, brach letztens ein großers Brand aus. Es konnte nur ein Theil s des Schl osses gerettet werden· s gpchweiz. s L a u s a n n e. ——— Alt-Bundesrath s Paul Ceresole ist gestorben. s StGalle11—- Nach 50 Jahrens wurde hier wieder zum ersten Males ein Todesurtheil gefällt Das 26 Jahre alte Dienstmädchen Frieda Kel ler hatte ihren fünfjährigen uneheli chen Knaben ans Angst, ihn nicht wei- s ter ernähren zu können, im Walde er- : würgt und vergraben. l Jeanette und Mir-link Der Londonser Mitarbeiter der Leip ziger Neuesten Nachrichten macht lei nem Blatte folgende niedliche Mittw lungen: Seit langer Zeit hat man ·al les mögliche darüber gemunlelt, daß nicht nur englische Kaufleute Kriegs lontrebande aller Art an die Russen Verkaufen und daß die englische Re gierung diesen Machenschaften gegen über beide Augen recht fest zudriiclt, sondern daß auch thatsächlich mit dem Beginn des Krieges von englischen Wserften aus Kriegsschiffe nach Nuß land geliefert worden sind. Auch das russische Geld stinkt nicht, wenigstens nicht so lange die Japaner von den Händeln nichts wissen. Und wie soll ten sie dort auf solche Gedanken kom men, hat man sich hier doch immer so fürchterlich entrüstet, wen-n die bösen Deutschen, die keinen Allianzvertrag mit den Japanern haben, einige Schnelldanipfer an russische Kunden Vertauften. Und nun ist es doch herausgekom men! Eine englische Firma in Lon don hat mindestens ein Tarpedoboot an Rußland verkauft, und es ist aus der Hauptstadt weg die Themse her untergefahren und dann in Libau ab geliefert worden. Gerüchte darüber sind zuerst in Petersburger Zeitungen aufgetaucht —- vor einigen Wochen. Da war man nur, klug und schwieg. Jetzt steht nun die ganze Geschichte klipp und klar in ein-er amerikanischem Zeitung und wurde natürlich sofort herübertelegraphirt. Man druckte die Telegramme ab, zuckte die Achseln und fügte hier und da die Bemerkung hin zu, daß alles blühender Unsinn sei. Aber schließlich hielten es doch einige Reporter für angebracht, aus der Werft der Gebriider Yarrow in Millwall, Ost-London, näher nachzufragen. Und« da stellte es sich heraus, daß alles vollkommen richtig war. Ja, noch mehr! Die näheren Untersuchungen haben ergeben, daß die ganze Ange legenheit lange nicht so unschuldig ist, wie es nach dem amerikanischen Te e gramm zuerst aussah, und daß die Firma Yarrow durchaus nicht so ge täuscht worden ist, wie es dargestellt wurde, sondern, daß sie ganz- genau gewußt haben muß, was vorging. Die Sache ist so gewesen: Die Firma Yarrow begann vor zwei Jah ren zwei Hochseetorpedoboote zu bauen, die mit Turbinen ausgerüstet wurden und eine Fahrgeschwindigkeit von nahe zu 30 Knoten hatten. Die Schiffe wurden ohne Auftrag gebaut. Als der Krieg ausbrach, waren die beiden Schiffe noch nicht fertig. aber es muß den Leitern der Werft bald ein guter Gedanke gekommen sein, denn man macht-e sich mit einem Male mit Voll dampf an die Arbeit, in 14 Tagen war alles erledigt· Die beiden Boote erhielten die unschuldigen Namen Jea nette und Karoline, jedenfalls schv bezeichnend fiir Hochseetorpedobootr. Uebrigens erklärte ein Beamter der Firma einem Vertreter des Daily Expreß gegenüber, daß die beiden Schiffe genau wie gewöhnliche Tor pedos gebaut seien, und aus die Frage, wie sie denn angestrichen seien, sagte er ganz naiv: ,,ganz so wie russ·i sehe Kriegsschisfe.« Der nächste Schritt war, daß ein gewisser Herr Roch er schien, der meinte, ein amerikanischer Millionär habe ein Auge auf die Karoline geworfen, und wolle sie gern wie einst Mr. Vanderbilt in eine Privatjacht umgewandelt haben. Es wurden ein paar Kajüten eingebaut, Herr Roch warb sich unter den Leu ten der Firma eine Mannschast sitt eine Vierzehntägige Probesahrt an, und bei einem fürchterlichen Stutur wurde in stocksinsterer Nacht die Ver gnügungsfahrt angetreten. Alles das fand man durchaus unauffällig Dte Firma Yarrow hielt es aber doch fiit klüger, der Admiralität den Verkauf des Schiffes anzuzeigen. Diese machte dem Auswärtigen Amte Mittheilung, und das letzter-e schickte sofort einen Boten, um die Auslieferung des Boo tes zu verhindern. Aber man kam zu spät, Fiaroline war längst über alle Berge. Nach 14 Tagen kam die Be satJung zurück und nahm friedlich die Arbeit bei Yarrows wieder auf. Nie mand verrieth,. wo man gewesen war, nur zeigte sich jeder mit dem Resul tat der Vergnügungssahrt äußerst zu frieden. Der Ingenieur, der die Leitung übernommen hatte, brachte einen so großen Check nach Hause, daß es Schwierigkeiten machte. ihn in bar Geld umzusetzen. Trotzdem das Schiff keine Papiere hatte, wurde es in der Themse nicht angehalten, weder Fluß polizei noch Steuerbehörde kümmerten sich um die Sache. Das nennt man doch Glück haben! Aber darüber wundert man sich hier nicht weiter. Dagean findet man es höchst seltsam, daß die deutschen Kanalbiehörden das Schiff nicht im Rordostseekanal ange halten haben. Die ganze Sache ist natürlich jetzt furchtbar unangenehm, denn abgesehen davon, daß die Japaner sich ihr Theil denken werden, muß man sich doch sagen, daß die Rassen bei der Unter suchung der NordseieJllngelegenheit sich nicht so ohne weiteres werden erzählen lassen, es sei vollkommen ausgeschlos sen, daß die Japaner hier Torpedo boote taufen und mit diesen in der Nordsee der russischen Flotte auf lauern konnten, es ist vielmehr bewie sen, daß die-J ganz gut geht« Aus der japanischen Gesandtschaft erklärte man nämlich, man hab-e von der Sache schon längst gewußt, habe aber nichts gesagt treit man doch nichts ändern konnte. ««---.- — Froh zu werden« sei erst guts Die Güte nur gibt freudigen Muth.