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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 24, 1905)
VII We Sonntag. e Anstrengungen der Frau , eine warme Stube zu be Issth —- John Nitsch findet ein Mrmnngsmittel und entdeckt vhallet ein heilmtttcl iftet Editeri Ich muß of course grad gestern so e Kalt gehatt howe, daß Jch fchun des Ist-Wege nit hätte ausrn Haus gehn Nah Des heißt, Jch wär doch ge » Flug-n Beim Tichalli hätt Jch any how e warmej Stab gehatt.j Awwer Jch hen simpli nit gehn« könne« weil Ich biseits dem Kalt noch was Anne res gehatt hen Nämlich Mei Füß! Haupt sächltch der An neu. Un beson- ( ners der großej Zeh derw. Detj Dotter fegt es wär die GautÄ un es thät vumi Weitrinte un vum gute Lebe kimme, awwer Ich glaub es sein die Stim l wel. Mei Deiägonoseg loder heim eg Deiogänes?) is soaar daß es oum Weitrinte vergeht Also annhow Ich hen es gestern gehatt biseiig dem Kalt Könne. Sie mich blamirn, daß Ich geflucht hen wie e Töri? lBei der Gaut is nämlich des Fluche tec Sünd, da thut es Jeder; das heißt, es is nit die Gaut es is oun die StiwweL ) Die Atti hot mich dermit getrost daß Jch emol en recht gemiithliche Sonntag derheirn verbringe könnt Am Nach mittag thiit die Misses Meyer an der Eck timme un mer tdäte Kassee trinke un da thäte mer die schönste Zeit vim der Welt hawwe un everntdina tbät lovli sein gehn. Korz, Jch war drin derfor Jch humpel also nunner in I Dei ningroorn un merk glei das-, es e Hundstält is Die Alti scat, Ich sollt Mich hisetze, wo die Hitz oum Förnäß eraus timmt, da war-s schö warm Des Mädche hätt die Fenster in der Mich uffmache müsse, weil des-Linden feuer nit hott agehn wolle un es.so geschmott hätt Jch setz Mich also uff denS iuhl wo met die Atti higesetzi bot, und wo, wie die Alti gesagt hot Ich pres entli so warm wern thät, wie Toast. Jch setz noch tee finf Minutie da, so is Mir so sonny im Rücke. un es schüttelt Mich otntich voe Kält. Ich lang also mits der Hand an das Loch, wo die Hisz eraus timme sollt ——e eiskalter Luft stronr.macht Mir die Hand erstarrn. Die Atti hot zwar erst behaupt, des wär blos wieder so e Gered vun Mir, blos damit Jch ticke könnt-die Atti bedankt nämlich Einiges, so lang wie es das Gegetheil vun dem es, wo Jch sag,-—awwer feinelli hot sie sich doch der Madschoriti füge müsse, weil all die annere Members vun der Fämili es juniinimoßli gemacht bawwe, daß e zähntlappernde Hundtält wär. Un anestigäschen hot erwäge itellt, daß die Grät dum Förniisz ver- . dtoche is un daß tonseauentli im För IZI tee Feuer gemacht wern könnt. Es is glei nach dem Ofe- oder För sich-rann geschickt wom un der hot Wet, des wär e Kleinigkeit des sollt e bald gefixt hatt-we Des wär III-lich e ausgezeichneter Förniiß. S- sttt thäte hier ie New York gari edit gemacht wem Un er wollt den; Istnäß wieder sein uffixe. Alles« was er zu thun braucht, des wär, ! nach Bufsalo ze schreibe sor e neue Erst — des heißt, er wär nit schur,j IS der Förniß noch gemacht wern thiit » uä ob noch so e Geist ze hawwe wär. ! ja thät er nach Pittödurg schreibe, da Mt so e ähnliche-r Förtiiiß gemachtj W — des heißt, er wißt nit sor gar ob er jest noch gemacht werni t—, ern-wer anydow wär Mei ör- ; III ÅeNomder Onk, er, der fe-" W hätt en selber eigesetzt also thiits sek- Eissc, un Jch könnt Mir wagen MA- daß Ich ihn hätte, de Förnäß Mäch. uit de Ofemann. Jn der Zwischezeit war es immer kälter geworn, trotzdem Ich, während daß die Alti mit m Ofemann im Kel ler war, zwee Wuppdichs gennmme ge hatt heu. Der Küchenfe, wo an warme Täg e sitz gebt zum Vertiicktmern, hot immer noch kefjuft, zu brenne. Awwek geschmokt bot ek, als wenn er’s bezahlt friege thät. Jch hen die Moschen gemacht, daß Jch in eme Heck zum Tfchalli trans pokted wem sollt Die Atti hot aw wer ditlätt, des wär nit nöthig. Wir hätte ja den Gäsftov vun der Kohle ßteszeit bek. Den ihät sie runner hole un azünde Un da wär ka in we uisee wie gar keiner Zeit to--"-fortiibel me suche-vorm un dann kännte Wir Hebt gemäthlich sei. Also der Gasofe is grad vor Mich t un a zünM worn. Es hat IV Warst ch fein vorn geroasted W Un hintre me Ich eiskalt Die XII-Muse TIWfM hotfawwee net-: M aae enge na IIM fis III-net is es nach " . tequ vie Atti horch Wie-M Uns bot glaube XWIIII H- EIN beis küßte un He Ethiit Inst dem Gässchmell nix ushtisse. Es is awwer doch ausgetörnt, daß die Robber s vun dem Gässtod gestärkt war. er hardwärstormann bot nit ofse gebett. konsequentli war lee an dere Robberhos ge kriege un Ich hen Mei Moschem daß Ich in eme Hätt zum Tschalli gebracht wern sollt, noch emol get-alt " Die Alti hot awloer die Moschen wieder uss de Tisch gelegt un bot aus’m Keller en alte Kerosinstov age schlept gebracht, vun dem sie getliimt hot, daß er in sins Minutte so warm mache thät, daß Wir’s nit aushalte könnte. Des bot aach gestimmt. Mer hawwe es aach nit aushalte könne, awwer nit wege der His, sonnern weil des Aas vun eme Oelstov gestunle un geschmokt bot, daß Wir all die Kränl gekriegt hawwr. « Jn der Zwischezeit hawwe aach op stairs die Fenster ussgemacht wern müsse, weil die Alti e Kaminseuer agemacht, awwer die Klapp nit gefun ne bot, so daß des ganze Zimmer voll Schmot geworn is. Da hab Ich en Gedanke gebatt..Jch hen nämlich immer e gute Eidie zu der richtige Zeit. Jch hen nämlich so e Spiritus - Theelessel - Arkansas ment, wo Jch als Wasser soc heiße Hot-Stotsches heiß mach. Des ben Jch Mir hole lofse, ageziindt, un ben an dem Kessel Mei steise Händ gewärmt un wie des Wasser gekocht hol, da hen Jch mit heiße Aeppeltschäcls gemacht. Immer Een nach dem Annerr. Ob Sie es glaabe oder nir, Mister Editer, des hot Mich nit nor ward un tomsortäbel gemacht, sonnern Mei Fuß is so viel besser geworn, daß Jch mei Schuh hen azichn un zum Tschalli gehn könne. Des is der beste Repreis derior, daß es nit die Gaut iss son nern vun die Stiwwel timrnt. JH es nit? Jm Uebrige hot die Atti Recht ge hott: Es is noch e ganz gemüthlicher Sonntag geworn. Des heißt, beim Tschalli. nit derheim. Wie Ich heim bin. ben Jch auch gar nimmer kalt ge fühlt. Sonnetn im GegetheiL Jhne des Ditto dervo toiinschend Mit Rigards Yours Jobn Nitsch Esa. Sie sollte emol unner «Medieini sehe-ji« was enei thun, daß es gege Gaut, wo vun dieStiwwel limmt,« nix Besseres gebt. als heiße Aeppelschiit. Wean Du des ersteMal net suckziedest, trei, trei agän. — D. O. Esq. Eine DiskaelisAuetvote. Bekanntlich hat Ruszland 1878 Ba tum anneltitt, welchen Schachzug England durch die Anneltirunsg der Jnsel Cypern wettmachte. Bald dar auf war der Berliner Kongreß. Eines Morgens sandte Gortschalow einen seiner Attaches rnit einer Mitiheilung an Digraeli. der im Kaiserhos wohnte und gerade beim Frühstück saß. Die Einladung, daran theilzunehmen, lehnte der Attache mit dem Bemerten ab, daß er bereits gesriihstiickt habe. Darauf sagte Disraeli. ans eine Fla sche zeigend: »So nehmen Sie wenig stens ein Glas von diesem vorzügli chen Cypernwein — »probaturn est«!'· -.-——--—— Ersirlichei Miste-sen »Fränlein C.lara, ich liebe Sie aus tichtig und gedenke, Sie zu meiner Frau zu mathem« »Ach, wäre es möglich, Herr För stet? Wenn Sie nur dieses eine Mal wenigstens die Wahrheit sprechen wollten!" Unterseite-n Die Madam: «Minna, ich bin em pört! Wie lomrnt es, daß ich gestern Abend einen Soldaten bei Jhnen in der Küche sah?« Minnm «Det versteh« ich ooch nicht! Jedensallg haben Sie durch’«5 Schlüs selloch geguctt. Sie sollten sich wat fchiirnenl« Nesauchesxlüitr. Onlel: »Was hast Du denn da siir ein Buch, Rudi?« Radi: »Das ist das Tagedieb mei ner Schwester. Jch will blos ’mal nachsehen, ob sie auch die Ohrfeige richtig notirt hat, die ich gestern von ihr bekommen habe. will je ihr nämlich, wenn ich gro bin, alle wie ; dergeben.« - Gtifm Renommasr. »Na, wieder fleißiå Coupong ge schnitten?« » Nennen »Seht fleißig! Gaum-n ;cheete glühend gewiorden.« f - Gusse-entstammt Freier: »Wieviel bekommt denn Jhr Fräulein Tochter mit?« Bankier: «heißt e Frag’! Wieviel wünschen S’ denn?« · Einicisli0. Moderner Dichter (zu seiner Braut): »O, zweier nicht an Unserem Fortkommen mit trägt jeit schon je der Oberster-strich den ich· mache, dreißig Pfennig ein!« , - Ei- IIM Sei-sent »Von wem ist die Locke, die Sie da in hiem Medaillon trag-us« « « meiner Schwiegermutter-K »Meis« . »Nun ja, ste hat mir sie einmal sen und an meinem Namens KJII diese-n Mednillvn senkt-gege foik Schkkckku da Belagerung s Die Nachricht von der Kapitulatton »Von Arthurs verleiht einein Brief Ides Korrespondenten der Londoner »Daily Matl«, B. W. Norregaards, der die Belagerung bei der Arnree Nogis mitgemacht bat, ein besonderes Interesse. Der Brief« schildert mit « großer Anschaulichleit die Schwierig keiten und die Schrecken einer moder nen Belagerung aber auch den Helden tnuth, den die Kämpfer auf beiden Seiten entfalteten. wie die Japaner nach dem Scheitern ihres allgemeinen Angriffs mit größ: ter Vorsicht vordrangen, um den An greifern keinen geringeren Schuy zu gewähren, als ibn die Vertifeidiger hinter« ihren Wällen hatten. Kein Schritt Landes durfte genommen werden« ohne daß ein Etdwall oder Sandsöcte vorgeschoben wurden. Ka sernatten mußten aus dern Wege ge baut werden, in denen die Mann schaftetr nach ihrer Ablösung ruhen und Nachts schlafen tonnten. Meilen lange Laufgriiben (Sappen) mußten gegraben werden, bald durch weichen Alluvialbodem bald durch Schiefer: felsen, dann wieder durch Gestein, das ein Gemisch von Kaltstein, Kiesel und Quarz und so hart war, daßes aus gemeißelt werden mußte. Dabei durf ten die Sapven natürlich nicht gerad linig gegen die Fortg vorriiclen, son tern in Zickzackliniem und da auch von rechts und links her Forts- droh ten, mußten die Sappen in mehr Wins dungen angelegt werden als gewöhn lich. .. Alle Ausfiille der Russen wur den Nachts unternommen, so daß sie die Unterstützung der Scheinwerfer hatten. Sie griffen z.B. jede Nacht tie eingenommenen Palungforts an rsnd wurden jede Nacht zurückgeschla gen. Jn den ersten paar Wochen be: trugen die japanischen Verluste durch schnittlich 100 Mann an einem Tage. Wenn die Japaner ihre Sappen etwas vrn ihrer Basis entfernt vorgeschoben hatten, begannen die Rassen in jeder Nacht ihre Angriffe auf die arbeiten rsen Mannschasten Eine lleine Schaar Soldaten schlich sich unter dem Schutz rer Duntelheit näher, stürzte auf sie los, tödtete sie mit Kugeln, Bajonet: ten oder Tynanritbomven, zerstörte in wenigen Minuten vielleicht die mitb smne Arbeit eines ganzen Tages und zog sich dann eiligst zurück Zuniichst stellt vder Verfasser dar, l Zu den schlimmsten Hilfsmitteln der Russen gehörten die Drahtver baue. Die einfachen oder doppelten Reihen dieser Verhaue waren die stärkste Wsstve Vertheidigung der Forts. Die Japaner schnitten sie mit ihren Scheeren durch, zerrissen sir in ihrer Wuth auch mit Händen und Zähnen, zerschnitten die Pfähle, an denen die Drähte befestigt waren, oder befestigten Seite daran und zogen sie von den Gräben aus nieder. »Dann nahmen sie noch lange mit Pulver ge stillte Bambusstäbe, zündeten sie an nnd verbrannten die Drahtverhaue. Diese Bambusstiide brauchten sie auch beiAngrisfen aus Kasemattenz wenn der schwarze Dampf die Vertheidiger fast erstickte und blendete, unternah men sie ihren Endangriff. Als letztes verzweifeltes Mittel hatten die Japa ner große, eiserne Schilde im Gewichte von 40 Pfund; durch diese geschützt« zerschtiitten sie am Tage im Angesicht der Feinde die Verhaue. Die feind lichen Kugeln drangen nicht durch die Schilde, warfen aber die damit Be waffneten nieder. Trotzdem standen die Leute immer wieder auf und ge langten an die Drahtverhaur. Eine äußerst wirksame Vertheidigung san den die Russen auch in ihren Schein wersern, die die Japaner vollständig blendete-i und verwirrten und den Rassen ihre Stellungen verriethen. so daß jene erbarmungslos dem Feuer l der russischen Repetirgeschiitze ausge setzt waren. Sie mußten Bodenerhe bungen oder kleine Erdhiigel als Deck ung benutzen; sie konnten nichts thun. wußten nicht, wo sie waren und wo der Feind war, und konnten nur in ihr Lager zurückkehren Die Japaner waren vor der Belagerung nicht an Scheinwerser gewöhnt; ein Ofsizier sagte: »Das sind die tödtlichsten Waf fen. en wir ins Auge zu sehen haben«. Von Zeit zu Zeit hörte man das Sausen einer Sterngranate. Eine dünne. kaum bemerkbare Funtenlinie stieg himmelwärts« ein Re .n weißer Phasphorsterne sank lanng durch die dunkle Nacht hernieder-, und auf einige Augenblicke war das darunter liegende Land so hell erleuchtet, wie es I zehn Scheinwerser·nicht erhellen löst-l nen; kein Mann konnte sich unter dem s Lichtschein bewegen, ohne entdeckt zu · — werden. ’ Ueber die Thaten persönlicher Tapferkeit könnte man Bande schrei ben. Es sei nur ein Vorfall während des Angriffs auf die Palunaforts her vorgeht-dem Ein junger Offizier ret tete den Tag durch seinen Heldenniuth. Er wollte nicht folgen, als seine Ka meraden Kehrt machten; er ertlomm mit einer Handvoll Leute vie Brust wehr und Pflanzte eine kleine japani- . fche Fahne auf die Bruftwehr. Er wies auf das Zeichen und rief seinen Leuten zu. sich zu sammeln; sie hielten in ihrer Flucht inne. Unter mörderi fclieni Feuer ftiirrnten sie zum zweiten Male den hilgel hinauf, und obgleich sie zu Dutzenden fielen. waren sie diesmal nicht aufzuhalten. Jrn Nu iiiuberten sie das Glaeii und stürm ten zur Fahne hinauf, die über dem Leichnam ihres tcvferen Führers We und see zu größeren Thaten nn sersertr. Andere Twppen nahmen den stampfrul auf sind stiirnrten vor wärts; dann verschwanden sie im Jn 1:(rn des Fort-. Ueber echs Stunden wogte der Kampf mit ren, Ba jonetten, Handgranaten und Repetlr Geschüäen bin und her; bald hatten die Nu en die Oberhand, dann wieder die Japaner. Am hefti ften todte der Kampf um die Fahne. z iinfzehn Mal rsssen die Rassen sie fort, aber immer wieder kämpfte sich ein tapferer tleiner Japaner zu der Stelle und pflanzte sie von neuem auf; dann wurde der Iapsere von der tödtlichen Kugel ge troffefn. Bei dem allgemeinen Angriff hatten die Japaner in sechs Tagen 14.000 Mann verloren und weitere 4000 bei Tutuschan und den Hitgeln westlich von Louisa Bay; soviel hatten tje auf die ganze Einnahme der Fest ung gerechnet. Die A-Division war fast auf die Hälfte reduzirt, manche Regimenter waren thatsächlich vernich ret. Ein Regiment bestand am 25. Augleft aus sechs Ofsizieren und 208 Mann; anderen ging es nicht viel lesfet. Die Repetirgeschiine von 8 Milli meter Kaliber sind den Russen bei der Vertheidigung sehr werthvoll gewesen, da sie von ein paar Leuten von Ort zu Ort gebracht und fast gar nicht ent decht werden können. Sie schießen er staunlich sicher und sie wurden vorziig lich bedient Die kleineren Ausfiille und Gegenangrifse der Russen wurden mit der größten Entschlossenlyeitaus geführt, und obgleich sie nie ein verlo renes Fort zurückerobertem machten sie doch den Japanern das Leben zur Hölle. Bei diefen Gelegenheiten fan den die verzweifeltsten Kämpfe statt; auf beiden Seiten wurde mit rück sichtsloser Tapferkeit und Wildheit ge tämpst. Unter den vielen Tropbären, die in General Nogis Hauptauartier gesammelt wurden —- russische Ge wehre, Theile von Repetiergeschiitzen Granaten in allen Größen, Werkzeuge der Sappeure, Theile von Kontaktnri nen u. s. w. —- befindet sich eines der gewöhnlichen lleinen leichten Schwer ter ohne Stichblatt, die die russifchen Offiziere gewöhnlich in ein Weltwe henl geschlungen über der Schulter tragen. Ein hölzernes Anhängsel zeigt eine Inschrift in chinesischen Buchsta ben und berichtet in wenigen Worten die Geschichte, wie es genommen wur de. Zwanzig Ruser drangen in das Fort West-Palnng, wurden aber in einem ver-zweifelten Handgemenge von der Garnison zurückgeworsenx nach beldenmiithigem Widerstand wurde je der Mann getödtet. Die tapferen Ja paner bewunderten diese That und sprachen mit der größten Achtung von dem rusfifchen Offizier. Sein Schwert wird sicherlich in einem Museum in Totio einen Ehrenplatz erhalten. M Iannettnrte Stimmen-beten Von Alters her werden dieSiimm gabeln zum Stimmen von Musikin strumenten benutzt, weil sie einen rei nen, klaren. von Nebengeräufchen faft völlig freien Ton haben und weil sie den Ton auf den sie einmal abge timmt find, sehr laege Zeit unverän dert beibehalten. Aber vor einer Sache muß man die Stimmgabeln sorgfältig hüten: Man darf sie nicht magnetisi ren. Denn wenn eine folche Gabel magnetisirt ift, üben ihre Zinten einen folchen Einfluß aufeinander. daß sie ganz anders fchtoingen. alfo auch ei nen ganz anderen Ton angeben, als wenn sie nicht magnetisift sind. Nun wird sich wohl kaum jemand denSvafz machen, eine braucht-are Stimmgabel mit Absicht zu magnelisiren; aber bei den heute vielfach vorhandenen elektri schen Anlagen kann es leicht vorkom men, daß man mit einer Stimmgabel in der Tafchr an eine im Betrieb be findliche kräftige Donomomafchine herantritt: fchoti diefe Nähe der elek trifchen Maschine kann es bewirken, daß die Stimmgabel, an die man vor her gar nicht dachte, ganz unbrauch bar wird, wie ja bekanntlich auch Uh ren, die man in die Nähe einer elektri fchen Maschine brachte, in vielen Fäl len verdorben sind. Der Hering als Cheftifter. Aus London wird berichten Der Heringsfischfang ist im verflossenen Jahre an der schoitifchen iiste sehr gut gewesen. Die Folge davon ist eine be deutende Zunahme der Eheschließun gen unter den fchottischen Fischem Jn Buckie wurden am Sonntag 19 Paare in der Kirche ausgebaiem Die Männer verfüaten durch den Verkan ihres Fangeg über reiche GeldmiiteL Jn Yarmouih war die Heringsfaifon ’in diesem Jahre die zweitbefte, die man kennt. Jrn Ganzen wurden 39, 672 Lassen Heringe gelandei; da jede Last 13,200 heringe enthält, fing man im Ganzen 523,670,400 Fische. Mißverständnis-. Richter: »Sie ha n eingestandener maßen aus der ohnung des Be zirks - Feldwebelö dessen Helm vor fäylich entwendei. Wissen Sie nicht. was darauf steht?" Dieb: »Ei ja wohl! Mit Gott für König und Vaterland!« SUZTIIMU Richter: »Für die Ohrfeige erhalten Sie Izwei Tage Arrest oder dreißig Wärst-est i »Da bitt ch schon as er: ’ i lieber unt die dreißig Mart« - sit-ers hohlen-m Das sitirische Dorf Zitma ist das letzte Dorf vor Nertschinttl, jenem ges-l fürchtetsten aller sibirischen Verban-« nungöorte, in dem sich die Goldminen befinden. Zitma besteht, gleich allen anderen sibirischen Dorferm blos aus einzelnen Häuschen, Jsha genannt. Do keinem Menschen hat je der Name Zitma fo wohl gellungen als ent-. flohenen Verbannten; denn dort sin den sie Nahrung, vielleicht auch Ob dach, und wissen, daß fie, nur wenige Meilen weit von thutst entfernt, auf der Straße nach Europa sich befinden. Alljährlich soll es auch vielen Ber hannten gelingen, iiber Zitma zu ent kommen. Jn den seltensten Fällen wagen es die Flüchtlinge, in irgend einem Hause um Obdach zu bitten, und.selbst die Erlangung von Nah rungsmittel wäre mit großen Schwie rigkeiten und Gefahren verbunden, mituntet auch ganz unmöglich. wenn ihnen nicht von unbekannter und un gefehener Hand der nöthigste Lebens unterhalt auf ihrer Flucht gespendet giiirdr. Das geschieht folgenderma en: Jn einer am Ende des Dorfes ge legenen Jsba, die allem Anscheine nach einein wohlhabenden Bauern gehörte, tvar die Gornitza tjener Wohnraum, der nur bei besonderen Festlichleiten benutzt wird) hell erleuchtet und der große Kachelofen sprühte. Die Fami lie hatte sich vollziihlig versammelt, um den Weihnachtsabend mit einem Feftmahle würdig zu begehen. Knapp ’««nter dem Fenster stand ein gedecktes Tischchen mit einer hellleuchtenden Lampe, einem Kruge Wafser und ei nem Stück Brot« und bei jedem frifch ; aufgetragenen Gerichte stand dieToch ? ter des Hauses auf und setzte eines der besten Stücke auf diefen Nebentisch. Das Mahl war bereits zu Ende und man hatte die gebräuchlichen Choral gefänge angestimmt, als plötzlich die Stimme von draußen tlar und deut lich die Worte rief: »Gott sei mit Euch!« Wie mit einem Schlage ver ; stummte der Gesang und der Haus-va »ter, von seinem Sitze aufftehend, ohne »sich jedoch von seinem Platze zu rüh ’ren. antwortete iu feierlichem Tone: »Und mit Dir. Wir haben Dich er ivartet Dein Theil ist bereit. " Drau szen vor dein Fenster vernahm man . nun das Geräusch tnarrender Schritte im sestgesrorenen Schnee, das Fenster wurde ein wenig geöffnet und eine Hand erschien in dem Spalt, tasiete etwas umher, ergriss dann das Brot nnd verschwand Alle Anwesenden hatten sich ernst und.schiveigend erho ben und standen mit gesalteten Hän den und zu Boden geschlagenen Augen ; da. Jetzt erschien die Hand zum zwei "ten Male und nahm den Krug. »Nimm ihn hin!« sprach der Miischil, ohne den Nops zu wenden. »Heute ist ja der Heilige Abend. Willst du noch etwas?« —-- »Betet siir mich!" tam die Antwort zurück. Man hörte, wie der Krug in langen, gierigen Zügen ge leert iourde, und dann verhallteii all mählich die sich entfernenden Schritte Fim trachenden Schnee . . . . l In allen Häusetn Sibiriens wo wohlmeinende Menschen wohnen, steht »jahraus, jahrein ein solch gedeckter sTisch mit Lampe, Brot und Wasser beim Fenster bereit siir jene, die man nicht sehen soll, das heißt siir die Flüchtlinge. Die Leute thun es, weil sie sagen, daß es Gottes Wille sei, daß sie entstiehen, und somit müsse Jeder ihnen nach Aräsien beistehenx nur zu Gesicht will man sie nie bekommen, um den etwaigen Verfolgern mit gutem Gewissen sagen zu lönnen, man habe Niemanden gesehen und wisse nichts. «--—— Der Hund als Sturm-. Eine Pariser Straßenszenu Ein vornehni getleideter herr ries seinen hund: «Trompette! Trompette!« Mit großen Sätzen tam Trompette heran gesprungen, steckte die Nase in die Lust und schnupperte, als wenn er Unheil witterte. Jn diesem Augenblicke stretst ein Passant den Herrn des hundes mit dem Aerinel Ein Sprung, und Trompette hat-den Mann am Bein gepackt und beißt sich tviithend in seinei Hase ein. Das Opfer schreit vorl Schreck laut aus und macht vergebliche Anstrengungen, sich lag-zureißen Bald hat sich eine große Menschenmenge an gesammelt, die erregt aus den Herren des Hundes loosährt. Trompette be kommt Prügel, aber er gibt seinen Ge sangenen nicht srei. und sein Knurren klingt sehr bedrohlich. Da erscheint die , Polizei, und ihi gelingt es, die start derangirte Hase aus dein Gehege der Hundezähne zu entfernen. Nun begibt sich aber etwas Uner tvartetes: der gebissene Mann tvill sich schleunigst entfernen und nicht einmal die Entschuldigungen Des Herrn des hundes anhören. Trompettes Herr schöpft plötzlich Verdacht und betastet mechanisch seine Taschen. Richtig: die Uhr ist sortl Nun wird ihm alles tlar, - und die ganzeGesellschaft wandert zur Polizei, Trompette siegesstolz bellend und lliissend an der Spihr. Aus der PolizeitVache durchsucht man die Ta schen des Gebissenen«und findet bei ihm wirllich die goldene Uhr und-rette des Dundebesthert Er hatte sie mit geschiettern Griss erbeutet, ali er den Denn sliichtig streii.å Trompette stimmt in seinem S estaumel ein Bellsolo an. das durch Mart und Bein geht; das Publikum, das ihm soeben noch so feindlich gesinnt war, L . " ihm zu, und derPolizeiiomnriss r II sich herab, ihn anerkennend du stre - cheln. was Trompette mit tillsierWltri de iiber sich ergeben läßt. Tags da rauf erhält er von einein Anouytnus ein prächtigee Halsband als Geschentz es trägt die Inschrift »Ehre dem Ta vferen!« und wird sicher den Neid der gesammten Pariser hundewelt erre gen. Man trägt sich auch mit dem Ge danken, Trompette fiir einen der Tu gendpreise der Akademie in Vorschlag zu bringen. Ein antei- Wächter-. Jn Clichy bei Paris besißt eine Dame einen großen Hof, der mit al lerhand Gewier bevölkert ist. Jn ei ner Nacht schlich sich ein Dieb in den Gänsestall. Er hatte bereits drei Gänsen den Hals umgedreht, als er plötzlich ein Geräusch zu vernehmen glaubte. Eiligst flüchtete er aus dem Stall und gelangte nach wenigen Schritten vor einer Hütte. Mit einem kräftigen Griff riß er das Vorlege schloß ab und drang in das dunkle Jnneue ein, um sich zu verstecken. Doch er hatte es sich hier kaum bequem ge macht, als zwei lleine, aber sehr feste Hände sich um feinen Hals trallten und zwei siarte Zabnreihen sich in ihn verbissen. Aus Schmerz und Angst rief der Einbrecher um Hilfe, die denn auch nicht ausblieb. Die Besitze rin des Hofes iain mit ihrem Gesinde und befreite den Eindringling aus den Händen des —- Asfen, der in der Hütte eingesperrt war und sein Haus recht so gut zu wahren gewußt hatte Wy Llllzu wirtlich gen-innrem Richter: »Was tönnen Sie iiber den Angeliagtrn aussagem Zeuge Müller?" »Des is ’n guder Mensch, Herr Nichter, der dut leener Fliege was!« Richter: »Er hat aber doch seine Frau geschlagen!« Zeuge: »Ja, här’n Se, herr Rich ter. des is aber ooch teene Fliege nich!« « Unmislieln Gast: »Sie habekkda um dkkißig Pfennige zu wenig gerechnet.·'« Zahltellner: »Ja wenig, das giebt’g nicht!'« Glückliche Elte »Was Ihr Reisender nicht früher Buchhalter bei Ihnen?« »Ja wohl. Uns-den Reifepoften hat er sich erst denn-them nachdem er sich verheirathet hattet« -..-...-.·.« Ein kleines Mißverständnis-. Tochter: »Papa, wenn ich heirathe, so heirathe ich nur aus Neigung.« Papa: »Selbftverftändlich muß einer dazu geneigt fein.« Geschäftcskifd Lehrer-: »Welchen Nahm bringt das Getreide?« Schüler: »Wie soll ich das wissen, wenn Sie mir nicht sagen, wie theuer man es ton und verkauft-« Einlenchtend. »Warum drücken Sie immer eisn Auge zu, fo oft Sie mich anfehen2« »Erlauben Sie, wenn ich beide Au gen zudriicken würde, dann könnte ich Sie ja nicht nnfehen." Fein sesebern »Jhre Kinder waren wohl sehr P trank und in ärztlicher Behandlung »Von-us schließen Sie das« Den Professor?« »Weil sie oft dieZunge ausfireckenk Bsrshnnns. « »Meine Alte macht ja gar nicht aqu Die muß wohl den Besen nicht finden! Das Hauptpunkt-m Bürgermeister »Sol! mck jeßt z’erft a bissel tarteln oder kegeln oder Politit treiben7« but-erbauen »Raaf’n mer liaber gleich.« Schwer usfssrlar. Luftfchiffer (in der öhe zu feinem Gefährten): »Unser autiger Aus flug mißgliiett wieder, —— ich möchte vor Scham in die Erde sinken!'« tin-stetig. Führer: »G’rad ist der schöne Thurm eingestürzt, den ich Ihnen zei gen wollte!« Tour-ist: »Den ziehe ich Ihnen aber vom Iühreriohn abt« Geselitslxtlh Frau: »Du, der hausherr war da Wenn wir bis heut’ über eine Woche den Zins nicht bezahlt haben, fliegen wir 'raus-P — Mann: Prächtiger Mensch! Wie der auf acht Tage eine Sorge loss« Dichter-Ueber Miit-ritt reundim »Nun, fag' mir doch. lie Ertra, warum in aller Welt Du Deine Verlobung mit Herrn Honig seim aufgehoben hasti» « Senat »Weil er nii in empörender Weise beleidigt hat« ckt mir der Men ch ein teibftverfaßtes Gedicht rnit der eberfchriftx »Als wir jung tw ren«. Als ob ich es nicht noch witte.«