Zuständischeok grub-euer Klein s Loih. — Jm Alter von 67 Jahren beging der Lehrer Do nath sein 50jiihriges Dienstjubiläum. Superintendent Dr. Eisenbeck hielt die Festrede und überreichte dem Jubi lar den Hohenzollern'schen hausorden mit der Zahl »50««. Königs - Wusterhausen—— Von einem Eisenbahnzuge··tibersahren und getödtet wurde aus dem hiesigen Bahnhof der Zimmcrgeselle Karl Pant, der den nach Stortow fahren den Zug benutzen wollte. Ludwigsruh —- Gemeinde-« vorsteher Lage beging mit seiner Ehe srau das Fest der goldenen Hochzeit. Der Bräutigam, der bereits über 24. Jahre das Gemeindevorsteheramt ver sieht, ist im October aufs Neue sechs Jahre in dieses Amt gewählt worden. N e u e n d o r f. —- Das 19jährige Dienstmädchen SchöbeL die Tochter eines in Sorau wohnenden Agenten, hat sich hier mit Lysol vergiftet. Rathenow. —- Ein zweites Denlmal soll dem berühmten Kaval lerie - General v. Rosenberg in Ida-l thenow, der Stadt der rothen hasc ren, errichtet werden« Rosenthal. — Es derbrannteY eine Getreidemiethe des Kossäthen QJ Wache, enthaltend 9 Fuhren Roggen.s Provinz Eli-rennen. Mehlsack. —- Ein llngliiclsfall mit tödtlichem Ausgang geschah auf dem hiesigen Bahnhos. Der Hirt Hip ler aus Heinrilau benutzte den von Allenstein kommenden Morgenzug, um einen Termin in Braunsberg wahrzu nehmen. In der Hast, den Anschluß nicht zu versäumen, derliefz er den Jug, noch bevor derselbe völlig zum Stehen gebracht war, wurde vom Trittbrett erfaßt. auf die Schienen geworfen und überfahren. Der Un glückliche war aus der Stelle todt. Mohrungen. — Der frühere Rittergutshesißer Herr Emil Edler von Graeve auf Gr. Gotteswalde ist in Mohrungen im Alter von 78 Jah ren gestorben. Mit Uebernahme der vom Vater ererbten Besitzung Gr. Gotteswalde im Jahre 1860 trat Herr Edler von Groeve in den Kreistag ein und gehörte diesem bis zum vergan genen Jahre an. Pillupönen. —- Jn Wicknas weitschen wurde der Besitzer Joses Se- « gendorf von feinem Pferde mit dem hufe in den Unterleib geschlagen. Der . Bedauernswerthe ist an den Folgen des Unfalles gestorben. ! Prechlau. — Jn der hiesigen evangelischen Kirche fand zum letzten Male Gotleödienst statt. Laut Ver-; fügung der Regierung ist das Kirchen gebäude wegen Gefährdung von Men schenleben sofort zu schließen. Der Schwamm hat böse Verwiistungen an gerichtet; die Bänte müssen entfernt werden. Der Gottesdienst wird künf tig im Konfirmandensaah den herr Pfarrer Borowslt im Sommer er bauen ließ, abgehalten werden. Jm nächsten Frühjahr soll mit den Er neuerungsarbeiten an der Kirche, die auf 23,000 Mart veranschlagt sind, begonnen werden, jedoch ist nicht aus geschlossen, daß ein Neubau erforder lich sein wird. Provinz petitesses-. (Flbing. —- Ein schreckliches Un glück hat sich in Neustadtertvald er eignet. Der Mühlenbesitzer Wilhelm ist auch Entenschiitzr. Er tvar mit seiner Frau nach Jungfer gegangen, um Einläufe zu machen. Der sechs jährige Sohn nahm während des Va ters Abwesenheit dessen Jagdgervehr, suchte sich eine Patrone, die er in den Lan steckte, und zog den Hahn. Der Schuß trachte, die Schrotladung traf die 13ijiihtige Schwester in die rechte Bauchseite und ging an der Rücken seite wieder hinaus. Als die Eltern in’s Zimmer traten, sahen sie ihr Töchterchen im Blute liegen. Ob es mit dem Leben davontommen wird, bleibt abzuwarten. Gra udenz. — Aus Nahrungs sorgen, hervorgerusen durch Stellen losigteit, hat sich der verheirathete Schuhmacher Johann Dantwarth in Gramdenz mit Salzsiiure vergiftet Der Ungliickliche hatte bereits seit län gerer Zeit Selbstmordgedanten seiner Familie gegenüber geäußert. pro-ins pessimi. Köölirh —- Seinen Verletzun gen erlegen ist im hiesigen städtischen Kranienhause der in Rogzow durch ei nen Revolverschuß verwundete Mau rer Knop, nachdem er Tags zuvor ver sucht hatte, sich die Kehle zu durch schneiden. Die Seltion der Leiche fand statt, die Jnhaitnahme des Thä ters des Maurerg Papte ist in die Wege geleitet. Stargard. — Beim Aussiehen "«3eikiek Schuhe bei vek Mühn zu Schö nebeet ertrant der Müllergeselle Pribs bernotv ans Kannenberg bei Freien tvalde i. P. Stolp. s— Vetstorben ist im z» ssiretstrantenhause die Postschassnerös — wiittve Gruhlte infolge der Verletzun n. die e sich durch einen Sturz aus «-’T « In Fen er zugezogen hat. ,, Ums-n tote-. It o g o w o. —- Bpr Kurzem wurde e hier net-gegründete Fortbildungs schure insGegenwakt der Magistka der Stadtderordneien, des Psarreöi Rogall und anderer Gäste eingeweiht. Die Festrede hielt Bürgermeister Hüh I«er, der auch das Kaiserhoch ausbrach te. Mit einer kurzen Ansprache des Lehrers Förster an die Schüler endete die Feier Schildbetg. —- Mit der Axt erschlagen hat in Jgnoczog bei Schild berg der « Viehhändler Feige seine Schwester, mit der er in Streit gera then war. S ch o l te n. —- Ein schrecklicher Ilngliickssall hat sich in Hohenwalden ereignet. Der Ansiedler Nolltvagen war bei einer Dreschmaschine beschäf tigt. Auf bisher unausgelliirter Wei se wurde er von einem Rade erfaßt und erlitt so schwere Verletzungen, daß er nach einigen Stunden starb. Er Einterläßt Frau und sechs kleine Kin er. Provinz zchkelieir. H i rsch b e r g. — Ein ausregen der Vorfall ereiguete sich im Schulhose l in Quirl im Riesengebirge. Als die Kinder ihre Erholungspause imi Schulhofe zubrachten, gerieth plötzlichi aus dem Schuldache der Schnee insl Rutschen nnd stürzte aus die Kinder-! schaar. Da man Hilferuse dernahm,’ sorschte man nach und befreite ein 7 jähriges Mädchen. Als der Unter richt begonnen hatte, wurde eine Schü lerin aus Psasfengrund vermißt. Man hielt sogleich Nachforschungen und es gelang auch, das Mädchen un ter dem Schnee verschüttet, bewußtlos aufzufinden. Es lam bald wieder zu sich Kamenz. —- Jn den Pult-erfa briken des Kommerzienraths Güttler in Maisriszdorf entstand eine Explo sion, durch die zwei Werte zerstört und acht Arbeiter getödtet wurden. K at to w i V. —- Ein toller Affen pinscher biß vor zwei Monaten acht Angehörige der Besitzerfamilie Stol letzli, welche die Bisse unbeachtet lie ßen. Jetzt sind der Vater und zwei Kinder an den Folgen der Bisse ge storben, während die übrigen an Toll wuth schwer erkrankt sind. Liegnitz.-—Um das Fundaz ment der im Jahre 1714 abgebroche nen alten Johannietirche festzustellen, fanden vor einiger Zeit unter Leitung des königlichen Bauraths Pfeiffer Ausgrabnngen im Garten der jetzigen Johannistirche statt. Es wurde dabei festgestellt, daß die neue Kirche sent recht zur alten gebaut wurde. Die Sohle der alten Kirche lag auch 80 Centirneter tiefer als die neue, der Hochaltar stand an der Stelle, an der sich jetzt die Piastengruft befindet, und wo heute der Marienaltar steht, war der Eingang. Provinz zchkehwtgssoktlein Jhehoe —- Jn Sude starb nach längerem Leiden der pensionirte Lehrer Schröder im Alter von 53 Jahren Der Verstorbene war Segeberger Se minarist und trat 1875 direkt in den Dienst der Gemeinde Neuenbrool. Hier wirlte er unermüdlich, bis vor zwei Jahren seine schleichende Krankheit ihn zwang, das Amt aufzugeben. Provinz Zachseu nnd Thüringer-. Jerichow. — Jm Dorfe GL Wufterwisz, das bekanntlich eine noch aus der Wendenzeit stammende, jetzt vollständig renovirte Kirche besitzt, wird in wenigen Tagen die Cahle'che Mühle abgebrochen. Das alte inter essante Bauwerk trägt im Stände-r die» Jahreszahl 1633. Wind und Wetters haben die Mühle nicht zu Fall ge-t bracht, aber die dichter sich an sie her- l andrängenden Neubauten nahmen ihr das Lebenseleinent: den Wind. Mühlberga. E.——Der im hie sigen Krankenhause untergebrachte Arbeiter Obst von hier wurde vermißt und, nachdem man sofort nach seinem Ver-bleib geforscht, fand man ihn außerhalb des Hauses-, nur mit dem Hemde bekleidet, schwer röchelnd vor. Am Kopfe hatte er eine schwere Ver letzung, an welcher er nach einigen Stunden starb. Es wird angenom men, daß er Nachts ausgestanden und zum Fenster hinausgesehem dabei aber iopfüber aus dem ersten Stockwerte herabgestürzt ist. Naurnberg a. S. —— Der bote lier Friste, Besitzer des »Sächsischen Hofe3«, wurde todt in seinem Bett aufgefunden. Nordhausen· —- Vor Kurzem tödtete hier der Kaufmann Otto Her tel seine Frau und seine beiden Kin der ini Alter von 18 bezw. 11 Jahren, indem er ihnen die Kehle durchschnitt. Dann verübte Hertel Selbstmord. Der Beweggrund zur That ist unbe kannt. Quedlinburg. —— Jnfolge Ueberlastung brach ein Netzriegel an einem Baugeriist. Drei Maurer sind ichtoer verunglückt. Der 67sjiihrige Maurer Giebel starb auf dem Trans port. N a ß n i H. —- Das Gutsbesitzer August Faulmann’sche Ehepaar hier feierte bei verhältnismäßig befriedi gender körperlicher und geistiger Frische die goldene hochzeit. Das Ju belpaar, von welchem der Bräutigam 77 Jahre und die Braut 78 Jahre zählt, wurde zu Haus von Herrn Pa stor Meissner feierlichst eingesegnet. Rudolstadt. —- Das schitne Frauenbiidniß von Lucaö Cranach, dem Aetteren aus dem fürstlichen Schlosse zu Rudolstadt, welches auf der lunsthistorisehen Aussicllung zu Erfurt das größte Aufsehen in den Kreisen der Kunstsorscher erregte, ist jetzt von einem der besten Erwach Kenner, dem Direktor des Kaiser Friedrich - Museums, Dr. Max J. Friedländer, zum Gegenstand einge hender Forschungen gemacht worden. Der Gelehrte rechnet das bis dahin so gut wie unbekannt gebliebene Gemälde zu den liinstlerisch bedeutendsten Schöpfungen Cranachs aus seiner glänzenden Jugendentwickelung. SalzwedeL —- Beim Verkeh ren eines Arbeitszuges zur sites-ver theilung auf der Strecke Beetzendors Salzroedel ist der Arbeiter Gustav Neuschulz aus Salztvedel vom Wagen gefallen und überfahren worden; die Räder gingen ihm über beide Beine. Der Verungliickte wurde in das hiesige Krankenhaus gebracht. Zwei-stand und Beflpdukem B ochu m. ——— Der frühere Redal teur des Wittenser Echo-Z und Annener Tageblatts, Privatlehrer Röhlecle aus Witten, ist flüchtig geworden, nachdem gegen ihn ein Haftbefehl erlassen war. Er sollte sich vor der hiesigen Straf lammer wegen Beleidigung des Kom merzienraths Miillensiefen, begangen durch in den genannten Zeitungen er schienene Artikel. Wie verlautet, hat sich Röhlecke, der erst vor kurzem we gen Beleidigung zu neun Monaten Gefängniß verurtheilt wurde, nach Holland gewandt. D uis bu rg· —- Die Strafkam mer verurtheilte den Gaftwirth Ries, früheren Inhaber des hiesigen Mono polhotels, sowie dessen Ehefrau wegen gewerbsmäßiger Kuppelei zu je einem Monat, sowie deren Oberkellner Ber ten wegen Beihülfe zu einer Woche Gefängniß. Elb'erfeld. —- Der Oberposi secretär Bettes wurde beim Ueber ;schreiten der Geleise aus dem Haupt ; bchnhof überfahren und getödtet. Er binterläßt sieben Kinder ; Millheim —- Der jugendliche Arbeiter Joh. Loock in Miilheirn-Stn ;rum erfchoß in seiner elterlichen Woh »nung in der Klörenstraße aus Unvor sichtigkeit feine 12jähtige Schwester »mit einem Westentafchentefchim Das JMädchen wurde sofort ins Kranken haus gebracht, wo es jedoch bald starb. Hauuoverundgsrauuschwetg Hildesheim -—- ;.-er 22iährige Molkereibesiszer Willi Bock zu Arpke, Kreis Burgdorf- hatte grosse Mengen Margarine bezogen und sie mit »der zvon ihm fabrizirten Butter vermischt. zEr wurde deshalb vom Schösfenqericbt wegen Nahrungsmittelfälsetsuug zu 2 Wochen Gefängniß verurtheilt. Gegen dieses Urtheil hatten der Angeklagte und die Amtsanwaltschaft Berufung erhoben. Die hiesige Straflammer gab nur der Berufung der Amtsanwalt fchaft statt, bestätigte die Gefängniß ftrafe und erhöhte die Geldstrafe auf 200 Mark. M i n de n. — Die jugendlichen Arbeiter Fritz Bubelle, 17 Jahre, und Karl Edle-r, 16 Jahre, geriethen auf ihrer Arbeitsftelle, der hiesigen Kunst wollfabril, wegen einer unwichtigen Sache in Streit. Jm Verlaufe des selben zog Bubelle sein Tafehenmef xfer und stach seinem Gegner damit in den Hals, so dafz dieser blutiiberftrömt zusammenbrach. Edler wurde in das städtische Krankenhaus gebracht, wo er schon in der Nacht seiner Verlehung erlag. Bubelle wurde dem Amtsge richtsgefiingniß zugeführt. O s n a b r ii et. —- Während seiner Vernehmung als Zeuge wurde du«-Ba stor Lamprecht aus Barnstorf im hie sigen Landgerichi von einem Gehirn schlag getroffen und war sofort todt. Zweitensan Neubut-ow. — Aus dem hiesi gen Amtsgerichtsgesängnisz ist der we gen Meineides in Untersuchungs-hast befindliche 36jähriae Borschnitter Le wandowsli aus Brissemow enttvichen. T essin. —- Das 21sfziiihrigeTöch terchen des Arbeiters Schildt kletterte aus den Feuerherd. Die Kleider des Kindes singen Feuer, und infolge der erlittenen Brandwunden starb das Kind. Ebensan. S ch o n e m o o r. —— Wie verlau tet, hat Herr Gemeindevorsteher D. Meyer, welcher seit über 25 Jahre als Genieindevorsteber in unserer Gemein de thätiq war, sein Amt gelündigt. « Bechta. —- Gertrud Aoinbe von hier konnte auf eine süniifnndzwanzia jährige Dienstzeit bei Frau Metam theim in Köln, der Tochter des früher in Vechta im jetzigen Scheweschen Ge schäftshause wohnenden Kaufmannes Moyses, zurückblicken Provinz Heilm. H ö x te r. —- Jn dem benachbarten Godelheim stieg vor einigen Tagen Abends aus dem dort antommenden Personenzuge eine Frauensperson, die unter ihrem Mantel achtwöchige Zwil linge trug. Jn einer Wirthschaft fand sie Untertunst, da sie dem Wirth ver sicherte, ihr Mann werde sie noch am selben Abend abholen. Dieser stellte sich aber nicht ein und der Lotalbesiher Rh sich ge wungen, die Person über acht tn einem Hause zu behalten. Am andern Morgen begab sich diese, wie sie dem Wirthe angab, zur Post, um sich ihren Manne telegraphisch kommen zu.lassen; in Wirlltchteit stieg sie jedoch in den absahrenden Personen zug und ließ die Zw llinge dem Wirth »als Bezahlung« zurück. Hamburg a. d. H. — Jn dem etwa ene Stunde von hier, hart an der Kirchhainer Kreisgrenze, liegenden Darmstädtifchen Dörfchen Maulbach fand man die ganze Familie des in den besten Verhältnissen lebenden Land wirths Reitz in ihrem Blute schwim mend vor. Die Frau war bereits todt, der Mann und die beiden Mädchen hat ten schwere, wie von einem Beile her rührende Kopswunden und der 18jiih rige Sohn war durch Schüfse in Kopf und Hals schwer verletzt· Da die vier Personen nicht vernebmungssiibiq sind, schwebt noch tieses Dunkel über der Angelegenheit Meimbressen. s-— Jn tiefe Trauer versetzt wurde die Familie des Zimmermanns Braun zu Calden. Als der Milchwagen des Ritterguts Mein bressen durch Calden fuhr, geriethen die beiden Kinder der Familie Braun unter die Räder. Das jüngere der Kinder kam mit dem Verlust eines Fingers davon, während das ältere, ein ca. 10sjähriges Mädchen, unter großen Schmerzen seinen Geist auf gab. Oraszherzagthune Bessern Mörlenbach im Weschnitz thale. —- Der in unserer Nachbar gemeinde Bonsweiher vermißte Tag löhner Schmidt wurde im hiesigen Ge meindewald erhängt aufgefunden. W o r m s.—Vom Zuge überfahren ließ sich der 28 Jahre alte Buchbinder Ernst Weber aus Haßleben bei Eise nach. Sein Kon wurde ihm vom Rumpfe getrennt. Der Unsall passirte bei Neuhansen. Hönigreich Fenstern Schwarzenberg —- Ueber fahren und getödtet wurde auf dem hiesigen Bahnhofe der Arbeiter Wei gel aus Bermsgriim Tanneberg. —- Ans unbe kannten Gründen erschoß sich hier der Privatus F. Donath. Weixdorf. —- Hier starb die Lehrerswittwe Frau Böthig bei ihrem Enkel, Herrn Bartunternehmer Ieich ner. Sie war geboren am 14. Jan. 1805, hat also ihr 10(). Lebenjahr vollendet. Zittau. —- Eine Schenlung von 10,000 Mart machte die Zittauer Ma schinenfabril und Eisengieszerei, Al tiengesellschaft für ein vorn hiesigen Verein fiir die Rinderbetvahranstalten in der böhmischen Vorstadt, dem Zit tauer Arbeiterdiertel, zu errichtendes Kinderl)eim. Z ro i ck a u. —- Ter von der Zwiet aner Strafiannner zu zehn Monaten Gefängniß verurtheilte Bank-Agent Händel hat mit grosser Entschiedenheit seine Schuld in Abrede gestellt. Seines Berurtheilung ist auch nur wegen Un terschlagung eines Wechsels erfolgt. Wegen Unterschlagnng der übrigen Wechsel ist er Mangels Schuldbeweises freigesprochen worden. Fröuigreich Bayern-. Lambsheim — Das Rendel hnber’fche Gasthans »Zu: Krone«, Philipp Roob gehörig, gerieth in Brand. Scheune und Wohnhaus sind abgebrannL Lin d a u. — DerVokstand des hie sigen Meldeamts Major Grimm, ein allseits beliebter und hochgeachteter List-sieh ist nach schwerer Krankheit gestorben. Marltbreit. —- Kürzlich fand man den Privatier Storm und seine Haushälterin Karl, Beide ausStühlen sitzend, todt im Zimmer. Sie waren an Kohlengas erstickt. Memrninaen.——Die große Ha genmiller’sche Maschinenfabrik ist im Subhastationswege um den Preis von 100,000 Mart in den Besitz des zwei ten Hypothekengläubigers Friemann übergegangen Mitterslirchen —Das An wesen des Martin Wimmer nebstStall ist völlig niedergebrannt. 1200 Mark Banknoten muten gleichfalls ein Raub er Flammen. M ii r n b e r a. --—— Der in weiten Kreisen hochgsescbiitzie Chirurg Dr. Heinlein spendete vor einiger Zeit 10,000 Mart siir die ärztliche Witt wen - Kasse nnd jetJ gab er wieder 10 000 Mart siir Zwecke der Politlinik. Zweit-Mach N e u st a d t. — Altbiirgermeister Julius Krasft ist im Alter von 78 Jah ren gestorben. Krasst wurde inKaiserg lautern geboren und iam vor langen Jahren hierher. Pforz. --- Jn der Wohnung der Wittwe von Michael Bärinann hier brach aus unansgellärte Weise ein Zimmerbrand aug. Als die Nachbars leute zur Rettung der im Zimmer sich befindenden alleinstehenden Frau Bär mann lamen, fanden sie diese verbrannt alS Leiche vor. Höntgretch Würtemberg N ordheim. « Beim Holzfäl len wurde der 57 Jahre alte Bauer und Weingartner August Franl von einer umsallenden Eiche erschlagen. Oehringen. — Der 75 Jahre alte vertvittwete Taglöhner Gottlieb Kern von Weißlensburg wurde ver mißt. Jetzt wurde seine Leiche auf Markung Langenbeutingen in der Brettach ausgefunden Cannstatt. — Ein hiesiger Bürgerssohm W. Eisenbraun, welcher freiwillig bei der hiesigen Feldartille rieabtheilung seiner Militärpslicht Ge niige leistete, wurde von einem Dienst pserd gebissen und starb an den Folgen dieses Bisses. Reutltngene — Der Fabrik arbeitet Gerspacher legte sich nach ei nem Streit mit feiner Bahnübergang an der » Schienen und ließ sich von einem Rangirzug überfahren. Er wurde kodlltstiindig zermalmt und war sofort o . grau bei dem oft auf die« RottweiL —- Der Obersnfpebl tor Freyler ist wegen leidender Ge fizndheit von feiner Stelle als Bezirks- H obmann des Krisegerbundes zuruckges treten.· Tuttlingen. — Hier fiel die 30 Jahre alte Taglöhnersfrau Mar garete Huber, geb. Ragg von hier, die vom 2. in den 1. Stock führende Treppe ihrer Wohnung hinunter und war sofort todt. Ordszherzogthnm Baden Ketfch —- Der 23jährige Sohn des Oberlehrers Lang hier, der gegen wärtig in Karlsruhe dasForstfach stu diert, ist bei einer Jagd zu Karlsruhe aus Verschen von einem Mitftudenten angefchossen worden. DemVerungliick ten mußte der rechteArm abgenommen werden. M a n n h ei m.——Einhiibfches Weihnachtsgeschenk ließ die Weltfir ma Heinrich Lanz elf Meistern bezw. Arbeitern zukommen, die imLaufe die ses Jahres 25 Jahre bei der Firma beschäftigt waren. Villingen.—Von einem Schlaganfall betroffen wurde auf dem hiesigen Jahrmarkt die 47jährigeFrau des Bürgermeisters Mahler von Pfaf fenweiler. Sie wurde in den nahege legenen Gasthof »Zum Falken« und von dort durch Sanitäts-Vereinsmit glieder in das Spital gebracht, ver schied aber auf dem Wege dorthin. i ( i i i i kaaszesiothtingew ’ Weißenburg. — Die als die( Thäter in der Oberotterbacher Mord assiire verhafteten Leute sind der Acke rer Weber und der Steinschläger Dei-Z. Gleich nach der That war in der Be völkerung der Beidacht auf diese bei den übel beleumdeten Menschen gesal len. Die erste Haussuchng bei dem etwa 5()-jährigen Ackerer Weber war ergebniszlos, ja Weber hatte sogar die Dreistigteit, sich bei der Staatsan waltschast über die Haussuchung zu beschweren. Nachdem ein Verwandter des Weber dann, angeblich Unter dem Einfluß von Gewissensbissen, die Be hörde neuerdings auf Weber hinge toiesen, sörderte die Haussachung eine l.1tbesleckte Laterne und eine blutige: Zündholzschachtel zu Tage. Freie Hiädten ! Bremerhaven. ——— Hier ver starb nach mehrmonatlichen Leiden ein stadtbekannter Seeveteran, der frühere Lootse H. Behrends, im 72. Lebens jahre. Geboten jenseits der Weser, in Waddens, wurde der Verstorbene im April 1856 Weserlootse und trat nach 36-jähriger Dienstzeit als solcher im Jahre 1892 in den Ruhestand. Lootse Behrends hatte seiner Zeit den Cass son, aus dem zur Zeit der Rothesand Leutchthurm steht, an seinen Platz ge lootst. Lübect. -—— Der verstorbene Bä ckermeister Schabel vermachte der Stadt 125,000 Mart zu wohlthiitigen Zwecken. Ciu.(eiuburg. Düdelingen. —- Hier hantirte der Schmiedegeselle Math. Schwiele rcth mit einem Revolver, als dieser sich plötzlich entlad; die Kugel drang oem anwesenden 18 Jahre alten J. Krämer in die Brust. Der Zustand des Verletzten ist besorgnißerregend. Kopstab —- Hier brach Feuer aus in dem Hause des Taglöhner-Z Peter Weder; in kurzer Zeit wurde das ganze Haus zerstört. Nur ein Theil der Möbel konnte gerettet werden. Oeflerreichsglugarm L i n z. —- Jn der Ortschaft Weich stätten bei Linz wurden der Korbma eher Josef Pötsch aus Baden bei Wien erschlagen und beraubt aufgefunden. Verdäditirp den Titaubmord ausgeführt zu haben, ist der 36jährige Bäckeraebil fe Rudolf Krollmiiller zu Haslach in Oberösterreich geboren. Oberleutendorf. — Der 48 Jahre alte Anton Löster warf sich Vor einem Personenzuge nächst Johnsdorf in selbstmörderischer Absicht auf die Schienen, wurde überfahren und sae tödtet. P r a g. "—— Der 17 Jahre alte Zög ling der gräfl. Strataschen Altdemie Heinrich Schmied, der seine Ferien in der Scharka zubrachte, badete bei Selz in der Moldau und ertranl. schwor Genf. —— Es starb hier der Zoll direttor des Kreises Gruf, Hippolite Monnier. L e P o nt ( Jourthal). ———-s Ein 14: jährige-s Mädchen, Louise Nathan das sich auf Schlittschuhen in die Schule begeben wollte, brach auf den noch zu dünnten Eise des Jouxsees ein und er tran . S t. G a l le n.—— An die Stelle des verstorbenen Landaintmanns Zuber-— biihler hat der Verwaltungs-kam der Appenzeller Straßenbahn (St. Gatten Appenzell) als Regierungsrath J. Eisenhut in Gais zu seinem Präsiden ten gewählt. W e t t i n ge n. — Der langjährige Mathematitlehrer am Sesninar in Wettingen, Karl Enholz, tritt am 1. März aus Gesundheitsrücksichten von seiner Stelle zurück. Piontertage in Texas. G. H. v. Konarskh von Weima, Texas, schreibt in den Deutscham. Ge schichtsblätterm Als in den Jahren 1846—1848 der Deutsche Adelsber ein den Entschluß faßte und zur That machte, die deutsche Einwanderung nach Texas zu lenken, wurde zu diesem Zweck die herrlich gelegene Gegend an den Ufern des Comat und des Guada lnpe (da wo das heutige Neu Braun fels liegt), ausersehen, und der erste Trupp deutscher Einwanderer landete unter der Führung des Prinzen Solms. Späterhin wurde auch Fre dericksburgh gegründet, auch unter den Aufpicien des Deutschen Adelsver eins. Die persönliche Bedienung des Prinzen versah ein nun längst dahin geschiedener Elsäßer, Fr. Fischer, der sich mit seiner Familie in den Bergen bei Fredericksburgh ansiedelte. Gerade in jener Gegend waren die Comanche Jndiancr zahlreich vertreten. Zwar begannen sie nicht offene Feindselig keiten, aber sie stahlen den deutschen Ansiedlern ihre Pferde, Esel, Vieh und alles, dessen sie habhaft werden konn ten. Auch aus Kinder machten sie Jagd, und schleppten manches deutsche Fiind in Gefangenschaft Sie griffen die Kinder bei ihren Streifziigen auf, nahmen sie mit, tödteten sie, wenn sie Vor Ermattung nicht mehr mit konn ten, doch die, welche die Strapazen aughieltem wurden nach Indiana weise erzogen und — adoptirt. Es war an einem schönen Früh lingstage Ende Mai, als Herr Fischer seinen elfjährigen Sohn Rudolf nach der nahen Schmiede sandte, ein Pflug eisen schärfen zu lassen. Der Junge kam gerade vom Felde heim, naß ge schwitzt, voll Staub und Schmutz und ergriff ein reines Handtuch, sich das Gesicht damit zu reinigen.«Dann ging er, seinen Auftrag zu erfuuen, aoer kam nicht wieder. Ein Trupp India ner, der durch das Pedernales - Thal streifte, griff ihn auf und nahm ihn mit sich. Vergeblich waren die Ve miihungsen der schwer geängstigten El tern, ihr Kind wieder zu erlangen. Jenes Handtuch, das der Knabe zu letzt benutzt hatte, hob seine Mutter auf wie eine kostbare Reliquie, deutlich zeigte sich darin der Abdruck seines Gesichts. Jahre vergingen. Die Jn dianer stahlen ,,nach wie vor«, nur fiel es auf, daß Fischer-E- von diesen Räu bereien stets ganz verschont blieben. Da, nach vielen Jahren, erfuhr Herr Fischer, daß fein Sohn Rudolf sich bei Fort Sill im Jndianer-Territorium befinde. Er reiste hin und nach man chenMiihseligkeiten gelang es ihm, Rudolf auszufinden und zu reklami ren. Aber der Vater kannte ihn nicht mehr. Dieser »Jndianer« da vor ihm, f konnte der sein längst vermißter Sohn sRudolf sein? Und doch war er ! es, aber er war ganz und voll Jndianer geworden, hatte eine - Jndianerin gseheirathet, mehrere -Kinder in feiner Ehe mit ihr. Der hocherfreute Vater nahm ihn mit zur T Heimath, führte ihn in die Arme der .iiberaus glücklichen Mutter. Aber fo » erfreut er selbst schien, die Eltern wie « der zu sehen, er hatte die Mutter sprache beinahe vergessen, sprach nur ein sehr gebrochenes Deutsch, sodaß die Unterhaltung zwischen Eltern und Sohn schwierig war. Rudolf war anfangs auch wohlgemuth, besonders - da die Eltern und Geschwister ihn mit ;so viel Liebe umgaben, aber bald t wurde er zusehendg von Tag zu Tag smclancholifcher und trübseliger, und eines Tages war er fort, — fort ohne sAbschied. Er hatte Heimweh bekom men nach seiner Familie, nach seiner rothen Gattin, feinen Kindern-. Seine Eltern machten auch keinen weiteren s Versuch, ihn zum zweiten Mal zu re klamiren; sie wußten ja auch, wo er war. Nun sind die längst heimgegan gen, Rudolf aber wohnt oben im Jn dianer-Territorium, wo er eine große Nanch und eine Menge Vieh besitzt, ialso in guten Verhältnissen sich be innen Rudolf Fischer ist nicht der einzige, der auf diese Weise »Jndianer« ge worden ist. Es ist eine sonderbare Thatsache, daß solche, die so von den Jndianern geraubt, und von ihnen auferzogen und schließlich adoptirt wurden, siir das civilisirte Leben voll ständig verloren sind. So ist uns lauch eine deutsche Familie in Freve riclgburgh bekannt, die zur selben Zeit, da Rudolf geraubt wurde, den Verlust . einer kleinen Tochter (9 Jahre alt), I lseioeinte. Die kleine Fredericksburge rin wurde ebenfalls von den India . nern erzogen, adoptirt und heirathete dann einen Jndianer, mit dein sie in » zufriedener Ehe lebte. Auch sie wurde später von den Ihrigen reklamirt, J l,ielt es aber auch daheim nicht lange Hang, sondern bekam Heimweh nach jihrein rothhiiutigen Gatten und ihren Hiindern und kehrte zurück zu ihrem . Stamm. i Die Judianerzeiten sind längst da ! hin, die alten Pioniere von Texas sind ) beinahe alle ,,hci1ngegangen«. Wir leben in gesitteten Verhältnissen; Da, wo früher der rothe Mann den Büs selochs jagte, sind große Niederlassun gen entstanden und das eiserne Roß sauft seuerschnaubend durch die Pati rieu, aber — schön und roinantisch waren jene Zeiten doch, unid vor al lem: die deutschen Pioniere arbeiteten hart für das tägliche Brod, doch wa ren sie fröhlichen lebenslustiger und genügsamer als unsere heutige Gene ration, und sie waren sehr gastfrei, gilfreich und gut — Einer zum Au erm.