Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 17, 1905, Sweiter Theil., Image 11
Mr schreib-links von Tinte Junkme No. 142. WisseSe was? Jst-· hin Je. ahlrett, ahlretti Mci Sickneß von den Boh ling Eckzident » is in e paar . Däg widvet i adjustt gewese anwser dann is ebbes annerschter komme. Mel Lehls un mei Limbs die hen gefühlt, als wann se gar nit mehr zu mich be lange dehte un als ob ich bei jeden Stepp wo ich hen duhn wolle, erscht zu meine Lehgs hätte sage solle: plies seid so gut un gett en Muhf an euch. Mein Bäck, der war alliwtver sohr un ecksiicktlie als wenn er in die Mittel geträclt wär. Mein Kapp, well, das is e ietsch gewese. Hen Sie schon emol as Fühling gehabt, als wann Se gar nicls im Kopp hättet Weil das is mich. Zuerscht hen ich gar nicks in mein Kopp gehabt um dann hen ich gefühlt, als ob der gan e stupp mit Kalten Batten vollgestofst toarz ich hen nicts mehr höhre un nlcks mehr sehn tönne. Wann ich ebbes esse den wolle, dann hot’s getehst wie Kat ten Bätten odder Tischuh Pehper. Buseids daß sin ich immer kalt gewese un ich hen ein Schill nach den annere triegt un ich glauwe, wann ich mich mit Respekt zu vermelde deireckt uff den relthatte Stohf gesetzt hätt, dann hätt ich noch immer gefrore. Jch hen zu mich gedenkt: Lizzie, was is die Mätter mit dich? sell is nit nätsche rell, da tanki mich eins sage, was es will. Jch hen osf Kohks das thle teinder suspischend, bitahs en Fellet wie mich, is doch nit zu all die Erl zerseis gejuhsi. Wie der Philipp im is komme, do hot er gesagt: s i, Lizzie, do machst ja e Fehs als wann dich dei beste Freund gestorwe wär, e Fehs das wie mer ufs deutsch sagt, gucke duht wie dreißig Cents. Das is der Weg wie ich fühle, hen ich ge sagt. Der Philipp hot mit den Kopp gewackelt wie en alter Gaul, wo dran denke duht, daß die schöne Dage von Oraniien jetzt vorbei sin. Jch will emol zu den Wedesweilek gehn. hot er gesagt, der un seine Alte, die sin ziemlich gut mit so Sache gepohstet rn die könne mich mehbie sage, wag cmr duhn solle. Jsch hen schnhr ge dentt, daß das nor en Ecksjuhs hat sein solle sok in den Saluhn zu kam-me Awwer deute Se nur emol an, es hot noch leine drei Minniis ge nomme, do is et mit die Wedeswei-·1 lern komme. Zu die hen ich dann meine ganze Kandischen eclspletyne müsse un wie ich dotch mit wac, do« hot se gesagt: »Li·;zie dichst du fühle, ; als wann du sor garnicks kehre dehst, ! so als wann dich alles wie mer ussi srensch sage dulst tuttmemmschnuppe( wär? Ectsiiclilie, hen ich gesagt, blos; noch e wenig schlimmer. Well, hat die l Wedesweilekn gesagt, du liest se ahlJ keit genug. W e n hen ich? hen ich ge- ! fragt. »Wie kannst du awtret dumm ; rage; du hast was jeder einigermaaße ; gebildete Mensch bot, du host dies Gripr Js das so? hen ich gesagt. Un was muß ich denn da dulin Do bot der Phil gesagt: «Das unnerstehn ich; in die etschte Lein mußt du emol i g- ebaut e startche gute Wißties kinle un dich ins Bett lege, dannj weist du schon widdek gesund wer’n.« »Ich denle auch. daß sell das richtige Mittel iö,« hat do die Wedesweilern gesagt; »wir hen in unseren Siehst! ebbes akig seines un du weist sehn, i daß dich das helfe dicht.« Jch hen T ganz missetablig gefühlt; Kinn-er, heu. ich gesagt, gebt mich tein Wisljie zu drinte; wann e Kimmelche grad so gut is, dann neinm ich e Kimmelche, awwet Wißtie dichn ich dotchin un durchaus nit gleiche. »Ja, hot der Philipp gesagt, ob du ihn gleiche dughst odder nit, das tott jetzt teiiiEts, die Such is, ob es gut for dich is« Un wann das der Reh-Z is, dann mußt du ihn nenune.« Die Wedesweiletn is schon fort gewese un nach e kleine Weil is se widdee komme un hot schnhr genug zweiVottele von den »arig gute Wißtie« gehabt. Jch tschartsche dich blos den Hohliehlpreis for, das meint en Dohlek un e halb die Battei, awtvee for Hewwens Sehts duht kein Mensche ebbes sage, was der Preis is t·itabs mer dehte uns unsern ganze Trehd speulie.« »Js es schade so eb hes feines-« hot der Philipp gesagt. »Weil ei qeß it is. Der geht bis in die kleine Zoh.« Es is fonnie, sa t der Philipp, daß ich den noch gar n t getetzst herr. Er hot sich den Koti ichtruh un e Gläöche hetbeigeholt un dann hot er sich emol e Sämpel ein gegossr. Er hot zueefcht dran ge schtnellt. Schiewiß, hot et sagt,dek Stoff schmellt jo wie Gä elient Er bot awivee doch das Glas angesetzt un schlupp war's leer. Do hätte Se aw toee einvl das Fehs von den P l seh-n solle! Seil war e Seit! Die uge sin ihn timetgange un Thräne wie Auf kummewikem sin ihn die Tschie s etunnee gelaufe. Dann hot er sich sei-n Stpmmeet fest gehalte, als ob er effeeht wär, et dedt ihn eraus falle. Jn e Seckend is er an seine Füß ge tvefe un is in den Ruhm erumge ztichmnph ais wann er teehsig wär. isDann mit einem nial bot ee sich uss i Wedeiwetlern gest-est, hat se am ’ als kriegt un bot gehqllettc Un du ( its duhst deine, so en Sioss zu meine traute Frau zu tietammendef Das is eSchehm, no, das is feine Schehm, l das is e Kreim un reitewcg nemm ich die Baitel zu mein Freund, den Mi ster Mehr, for daß der emol die Such inwestigehte dicht Sell is kein Wiß tie, fell is Peusen, pjuhk un simpel; jetzt will ich emol sehn ob es deine i Jntenfchen gewese is, meine arme » iranle Frau umzubringe Do hot aw wer die Wedeöweilern angewwe! Phi- I lipp, hot se gesagt, du werscht mtchi doch nit ins Unglück fterze wolle. Jch hen mehbie die Battel mit Kahrbolick , Essid getäckelt; fell is awwet doch nur en Mister un keine Jntenfchen » gewese Liwer Phil, plies sei so gut un mach mich kein Trubel nit; ich tschattsche dich ja kein Cent nit for den Stoff « Se hot gegreint wie alles ! un do hot der Phil gesagt, well, dann ! will ich for diesmal noch still fein; awwer mach, daß so nicks mehr häp pene dahi. Do hot se widder gut ge fühlt un is fort. Wie se draus war, hot der Phii gesagt: Mit den Wißiie is gar nicks die Mättet, eckzept, daß die Battel blos en Dahier werth is. Jetzt hen mir die zwei Battele for nai tings un ich hen sdas blos gedalyn, for dich zu pruhfe, daß ich mich nit immer fuhle lossc. Was sage Se zu so en schmarte Mann? Hen SeWortei Mii beste Riegakds Lizzie Hanfstengei. Glasttfche Wellen. Die Erdrinde ist dauernd in Be wegung. Was uns unveränderlich er scheint, starr und fest gestigt für ewige Zeiten. das wogt in Wahrheit, ver schiebt sich, staut sich, zerbricht und fällt am Ende den alles ausgleichen den Kräften zum Opfer. Nur ist das Zeitmaß ein ungeheures. Die Brust unserer Mutter Erde hebt und senkt sich, aber jeder Athemzug währt viele Jahrtausende, viel erleben wir nicht davon, und dann wird es fiir uns winzige Geschöpflein meist eine Kata strophe. Die Wissenschaft verfolgt na turgemäß alle Veränderungen, jeden Stoß, jede Regung auf das gewissen hafteste, ihren feinen Instrumenten entgeht nicht einmal jenes leise Zittern und Frösteln der schrumpfenden Pla netenhant. Alles zeichnen die über empfindlichen Seismographen auf. Nach allen Seiten, als elastische Wel len und Stöße, pflanzen sich die Er schiitterungen von einem Bewegungs -:entrum durch den Erdboden fort. Leider aber kommen sie meist unver hofft, und dadurch entgeht den Beob achtern viel interessantes Material. Jn den seltensten Fällen hat man ein mal Gelegenheit, wie wir einer Notiz des Physitalischen Institutes zu Mar burg entnehmen. die Fortpflanzung der eknstischen Wellen in der Luft und im festen Boden miteinander zu ver gleichen, wie es kürzlich bei Spreng arbeiten in der Nähe von Jenbach in Tirol der Fall gewesen ist. Der Be obachter tonnte dort, auf einer etwa 1500 M. entfernten Bank sitzend, ganz überraschend deutlich zuerst das An tommen der Erschiitterungswelle im Erdboden verspüren, der dann in etwa vier Sekunden die Schallwelle folgte. Hieraus konnte man schließen, daß sich die Wellen im Boden etwa vier bis fiinf mal schneller sortpflanzten als in der Luft, und mithin die beträcht liche Geschwindigkeit von 1600 M. in der Selunde hatten. Im Sieben wa ren die Erschütterungen taurn wahr zunehmen. Eint gifttgc Eidkchsco Unter den Eidechsen, die uns ali zierliche und harmlose Thiere bekannt sind, nimmt das Heloderina horridum eine besondere Stelle ein. Sumichrast, der dieses häßliche Thier genauer stu dirt hat, berichtet, daß er Individuen von mehr als It Fuß Körperlänge ge sehn hat. Das Thier bewohnt aus schließlich die heiße Zone zwischen den Kordilleren und dem Pazisischen Ozean; niemals hat man es aus der Seite des Golseg von Mexito ange troffen. Es ist « iht leicht, die Lebens weise des Helodermas zu beobachten, da es nur im Halbduntel zum Vor schein lommt und sich nicht weit von seinem Schlupswintel entfernt. Das »Reptil bewegt sich außerordentlich » langsam, da seine Beine kurz, dick und ungelenl sind. Bei sehr alten Judi viduen oder bei Weibchen kurz vor der Legezeit erreicht der Leib eine solche Größe, daß er aus dem Boden schleift, wodurch der Anblick dieses bizarren Wesens noch abschreckender wird. Man trisft das Thier an trockenen Orten, am Saume von Wäldern oder an ab geholzten Stellen, deren Boden mit vermoderten Stiimmen und Gräsern lsedeckt ist. Während der trockenen Jahreszeit, vom November bis zum Mai, begegnet man dem Reptil sehr selten, häufiger jedoch in der Regen zeit. Der Körper des Helodermas strömt einen sehr starken und ekelerre genden Geruch aus. Netzt man das Thier, so fließt aus seinem Maule ein Uebrigen weißticher Geifer» der von den sehr start entwickelten Speichel dritsen ausgeschieden wird. Schlögt man das zorntge Neptil, so wirst es sich aus den Rücken und läßt ein tieses Zischen hören. Seine Nahrung be steht aus kleinen Thieren oder auch aus saulendem Fleisch. W Der Traurigkeit kann kein Mensch stetige erwehren, der Verdrießlichleit .e ts » meinZinimer in Ordnung zu bringen. » dem Tisch brannte eine kleine Lampe, s ter hing müde in seinem Stuhl. Das ——---—- .— —- .—-—. -« —.—«-—-...-.----. Die Brüder. Von Hermann Heijermans. »Wir saßen in der Laube,« erzählte mein Freund, »Pauw, Wouter und ihre Mutter und ich. Wir hatten ein ander seit Jahren ni t gesehen. Jch kam eben von der Rei e. · Paulo war ein großer-, blonder Junge, intelligent und scharfsinnig, Wouter, kleiner, runder, lustiger; er schien wohl um neun Jahre jünger zu sein. Trotzdem waren sie höchstens um ein paar Jahre auseinander. Die Mutter, die noch hübsch und jugend lich war, als ich in’s Ausland ging, erkannte ich lau-m wieder; so hatte sie Der Kummer angegriffen. Ein Kum mer, an dem man zu Grunde gehen könnte. Erst war ihre jüngste Toch ter gestorben, dann der Mann, dann noch eine Tochter, dann ein Sohn. Vier Todesfälle in acht Jahren; ent setzlich, nicht wahr-? Die Frau hörte ernsthaft auf unsere Gespräche. Das Lachen hatte sie verlernt. Manch mal sagte sie ein Wort, blicktse·freund kich von Pauto zu Wouter, von Won ter zu Panto, immer mit dem selben s ruhigen, wohlwollenden Interesse. Er innesrungen waren um sie und in ihr, an die graue, mordende Krankheit . . . ; Gegen halb Zehn — ich sollte über Nacht bleiben —- stand sie auf, ums Wir blieben in der Laube. Auf die einen behaglichen Schein verbrei trie. Pautv tauchte eine Cigaretie, Won Gespräch schleppte sich träg fort. Um uns her sang das leise Rauschen der l l ! l l l l l l ’ Blätter in dem dunklen Garten. Die l matt erleuchteten Fenster des Hauses-f I schimmerten durch die schwarze-us s Baumsilhouetten. Wir schwiegen. ; »Das feurig roihe Pünktchen der Cis » garette leuchtete durch den Tabaks-; qualm. ; I hier-, wie Pauw sein bleich-es I Gesicht adicht über den Tisch neigte. » Illnruhig klang seine Stimme. »Du I bist so still, Wouter « - »Ich? Jch2" Wouter fuhr mit ei Ei nem Ruck empor; er stellte sich harm El los fröhlich I » Ja, Du. Du warst schon vorhin I so, als Mutter noch da war; fehlt Dir Etwas?« I »Aber nein . »Warum sagst Du denn nichts-Z« I Und Beide lachten laut aus. Es be I riihrte mich unangenehm, sie in der Dunkelheit der Laube lachen zu hö ! ren; ihre Gesichter waren treideweiß. I »Mir scheint,« hub Pauw wieder I t « an, »daß Du schons seit ein paar Ta gen sehr zerstreut bist abwesend, — wie soll ich’g nennen? Jn Dich selbst gelehrt »- wollte es nicht sagen, während hattet da war. Du leugnest es ja allerdings-, aler aber . « »Ach, Du bist rerriickt!« Wouter lachte-. Beim Schein der Lampe öffnete er seine Cigarrentasa;e, nahm ruht g eine Cigarre heraus und schnitt die Spitze ab. Lustig beleuchtet das flaminende Streichholz sein Gesicht, sein rundes junges Gesicht. Wir tauchten alle Drei. Jn brei ten Schichten zog der Dampf in das sBliitterdach hinaus; wir schwiegen. Aus dem Hause klangen die Stimmen der in der Küche sitzenden Dienstboten. Noch einmal beharrte Pauw: Es ist doch etwas pasjirtits Geschäft lich etwas?. »Was fällt Dir eigentlich ein?« fuhr Wouter aus; »wenn ich Dir doch sage, daß nichts los ist! Jch werde Dich doch nicht beliigen.« »Nun, nun,« meinte der Andere riorwurssvolh »was für große Worte! Warum bist Du denn gleich so ge reizt? Jch frage doch nur aus Jnter esse. st das denn ein Grund, um so auszu ahren?« »Fahre ich denn auf?« fragte Won ter erregt. »Ich tönnte viel eher sa gen, daß Du aussährstz ich bin so ru hig und so gelassen wie Willem (Wil lem bin ich nämlich). »Schön; dann irre ich eben,« sagte Pauw nachgiebiG »um so besser, um so r. »A r da Du nun doch einmal da rüber sprichst,« begann Pauw wieder, mischte ich Dir doch sagen, daß, wenn « ich manchmal still und in Gedanken versunken bin, es aus ganz anderen Gründen ist, als Du vielleicht an nimmst. Komisch, nicht wahr? Wäh rend er sich iiber mich Sorgen »macht, mache ich mir welche ttber ihn.« »Haha,« sagte Pauw mit hartem .Lachen: »Das ist ja eine ganz patente Komödie; sehe ich denn so schlecht aus, taß Du Dich meinetwegen beuan higst? Jch fühle mich so gesund wie ein Fisch im Wasser.'« » »Du sahst heute Abend angegriffen aus. Du radelst viel zu lange.« »Na ja, nun sieht msan’s mal so recht: ich habe heute überhaupt nicht getadelt.'« »Nicht get-adeli? Aber Du thust’S » ldoch sonst jeden Tag.« ; »Steine Lust heute. Zu warm.« s »Ach fo. All right. Jst das nicht « zum Todtlachen, WillemI So sprechen ; wir sehr oft mit einander.« Sie lach s tin und tauchten schweigend weiter. s Vauw lag in seinen Stuhl zurück zgelehnt und blies Bauchringe in das iBlätterdach der Laube. Wouter saß « ruhig Paffend da. Langsam erlosch die Ikleine Lampe. Aufmerksam sahen wir sdanach, bis auch der letzte zaghafts sSchetn verglommen war. Eine ange lnehme Dunkelheit entstand ringsum. Da störte uns die Mutter: »Nicht zu lange draußen bleiben, Wouter Du hast einen Katarrh weg, ehe Du dran denkst. « Und wieder frappirte mich Wouters Gereiztheit. ,,Unsinn, Mamat Son zartes Püppchen bin ich doch nicht! Jhr behandelt mich ja gerade, als os . als ob. Das Gespriich stockte. Wir gingen hinein. Pauw führte mich m mein Zimmer, und blieb noch eine Weile zögernd, mit dem Leuchter in der Hand, stehen. »Weißt Du: vorhin wollte ich es nicht sagen, aber im Ernst: ich beunruhige mich Wonters wegen sehr; siehst Du denn nichts Auffallendes an ihm?« Wi? Nein; nichts « . »Nichts? Es ist aber doch so; ich irre nicht »Was meinst Du denn eigentlich?« »Vaters Krankheit. »Aber wie kommst Du denn da raus? Er sieht ja brillant aus « »Ach, bester Freund, ich kenne die Symptome; wir haben Lehrgeld be zahlt. Bei Truus und Heine habe ich’s langsam kommen sehen. Diese trüg-e rische Gesundheit, den Appetit, das fieberhaste Trinken, die ReizbarteitU »Unsinn » .Du wirst. Wir schwiegen Plötzlich. Wouter war hereingelommen. »Was habt Jhr noch so viel zu re den?« fragte er m-ißtrauisch. »Ich sagte ihm nur Gute Nacht. Wie neugierig Du bist! Gute Nacht, Eriillem, schlas gut!« Jetzt blieb Wouter im Zimmer zu rück. »Ihr spracht gewiß über mich, nicht wahrt-« fragte er unruhig. prch Unsinn! Wie.tommst Du da rau "« »Ich hörte meinen Namens« ,,Keine Spur ....« »So » Ich dachte nur so Brauchst Du noch mass-. .Dentst Du auch daran, Deine Stiefel herauszu stellen? Dann gute Nacht Sag’ mal: findest Du nicht, daß Pauw sehr mager geworden ist? Du hast ihn lange nicht gesehen .. . »Panw? Der ist ja nie dick genese sen .« »Nun, ich finde aber, dase er in letz ter Zeit sehr mager geworden ist; er macht mir Sorgen« »Dir auch".3« »Was meins-« Du damit-I« »Na, Jhr seid wunderlich Der Eine ängstigt sich Inn den Anderen« »Unsinn! Von mir ist nicht die Liede. Ich fühle mich famofx Als-er ei er ist nis: start gewesen. Jn den letzten Monaten fängt er an, Va ter so ähnlich Zu set)»n. Eine frappanie Aehnlichkeit ....« s »Nein, iralsrl;aftia, Willeni, es- ists i keine tiindildung Ich habe mit dein Arzt darüber gesprochen, habe ihn-. Ortwag zur Untersuchung mitgegeben.. Du loeiskt schon Edlecnt wege sallen!« ; Er hatte sich an den Tisch gesetzt und starrt-: mit resorgtein Blick ins tierienlicht Ich nahm die Sache leicht, nnr ihn lxeiter zu stimmen. »Ihr seid ztvei Thoren,« sagte ich lachend; »lauter Einbildung! Und der darf man nicht nachstehen. Eindildung ist die schlimmste Krankheit.« »Wä» es nur Einbildung!« sagte er bedrückt· »Aber man irrt nicht leicht, wenn man schon so viele viele LJLItenschen verloren hat Und un sere arme Mutter, die nichts sichtl« Er war fortgegangen Ich blieb cliein in meinem (,ik:iiner, öffnete das - Fenster und sah die schwarzen Umrisse der Laube im Garten. Einbildung ist eine Qual, dachte ich; und mir ward das Seltsanie dieser beiden Vermu :t)ungen, dieser beiden Aengste klar Aber kurze Zeit daraus sah ich Beide dahinsiechen, Beide sterben, Beide die eigene Krankheit verlug nend, Einer um den Anderen verzwei selnd besorgt Und den ersten Abend in der Laube werde ich nicht leicht vergessen.« Traurig schwieg der Erzähler.« « --- Die Farbe der Spinnen. Es ist wohl bekannt, daß bei einer Iaroßen Zahl von Thieren, und zwar « sowohl bei wirbellosen wie bei Wirbel .thieren, die Färbung an den Seiten Hund auf der Unterseite des Körpers Von der des Rückens Verschieden ist. Meist ist die Rückenfläche am dunkel s!en, die Bauchseite ain hellsten, nnd die Flanken halten in der Färbung die Mitte zwischen beiden. Durch diese letönung mögen die Thiere weniger auffällig werden und der Beobachtung ihrer Feinde leichter entgehen. Von der allgemeinen Regel hat nun ein Na turforscher eine merkwürdige Aus nahme festgestellt, die gerade sehr zu Gunsten jener iiber die Wirkung aus gesprochenen Ansicht spricht. Die Spinnen der Gattung Linnphia haben säinrntlich auf der Bauchseite eine sdunkle Färbung. Die Flanken sind mehrfach mit schrägen weißen Streifen verziert, während dieRiickenfläche noch weit stärker mit weißen oder blassen Flecken und Linien gesprentelt ist. Jm großen und ganzen also ist die Fär bung bei diesen Spinnen gerade ent gegengesetzt wie sonst. Das hat nun seinen guten Grund, denn die Linn phien spinnen wagerechte Netze, in de ren Mittelpunkt sie in umgekehrter Lage hängen, so daß die Bauchseite nach oben weist. Diese empfängt also das stärkste Licht, die Rückenseite das wenigste. Der umgekehrten Körper stellung entspricht also genau die um gekehrte Vertheilung der Schattirung des Körpers. Arzt und Apotheker tu China. Die chinesischen Aerzte sind in Eu ropa durchgehends als Quacksalber verfchrieen. Und doch ist nicht zu ver kennen, daß sie oft große Erfolge er zielen. Durch das Studium ihrer tausendjährigen Traditionen, durch natürliche Anlage und Uebung bringen sie es fertig, eine ganze Anzahl Krankheiten richtig zu behandeln und zu kurirem Freilich gegen den Tod ist auch im ,,hsimmlifchen Reiche« tein Kraut gewachsen, und wirkliche ,,Kurpfuscher« gibt es auch- dort. Ganz Besonders liegt die Chirurgie darnie er. Als Misfionar hatte ich auch einige chinefifche Aerzte angestellt, die vielfach die Vorläufer der Missionare sind. Sie helfen den Kranken, geben ihnen, so weit wie möglich, 1.cnentgeltlichMe dizin nnd durch dieses Werk der Barmherzigkeit machen sie oft die Her Zen zur Annahme des Christenthnms bereit und sammeln sich in den Dör fern viele Freund-e und Christen. Unter diesen Aerzten genoß einen besonders großen Ruf der Doktor Tsautatou, das ist Tfau mit dem großen Kopfe. Der Mensch hatte wirklich einen Kapitalkopf! Weit und breit wurde dieser Name genannt, und viele Stunden weit wurde dieserMann zu Kranken abgeholt. Und wirklich, er machte ausgezeichnete Kuren, fo daf-, ich selbst es wagte, in ein-er Krank heit mich von ihm behandeln zu las sen ——-- und mit Erfolg. Von ihm habe ich dann auch manches iiber die chine sischen Aerzte erfahren, das vielleicht interesfiren dürfte. Jn China kann jeder ,,Doktor spie len«. Examen brauchts da nicht. Meistens sind aber die ,,Friihgebore nen« oder ,,Herren«, wie die Aerzte sich offiziell nennen lass-en, studirte Leute, vielfach solche, die beim allgemeinen Staats-kramen durchgefallen sind. Als studirte Leute müssen sie in China eben alles können, auch Kranke heilen. Wenn sie es recht ernst nehmen, gehen sie bei einem älteren ,,Lehrr« noch eine Zeitlang in die Lehre, um sich tiefer in die Wissenschaft einführen zu las sen und um ——— wenn sie zugleich Apo theker sein wollen, was oft der Fall ist —auch das »Pillendrehen« zu erler nen. Viele dieser Blegciilapssöhne itudiren nur einzelne Krankheiten. Man kennt hauptsächlich neun Zweige ier medizinischen Fakultät: 1. Krank heiten der großen Blutgefäsz 2. Krankheiten der kleinen Blnfgiefäße, B. Fieber-, 4. Hauttrantheitem 5. Augen« trantheiten, G. Hals-, Mund-« und Zahnleiden, 7. Fraueutrautbeitem 8. Zinokhcnleidm V. Fälle der Acupunti tur. Fiir das-« Studium der Krankheiten gibt cis- eiue Menge Bücher, die theil weise mehrere tausend Jahre alt sind, theilweise in einzelnen Familien von Eltern auf Kinder dererbt werden und nicht im Druck erschienen sind. Die Anatomie ist den Cis-triefen fremd. Jsreilich haben fie auch dafür eianch, dass Neitjing, das- dem Kaiser Huangti t2i397 v. Chr.) zugeschriehen wird. Nach ihrer Ansicht liegt das Herz dort, wo wir den Magen haben, und die walte soll im Hinterlopfe sein. Der Elitaun hat zwiilf Rippen, während die Frau dierzehn hat: der Schädel des Mannes Leucht aus acht, der der Frau aus-s sechs Stücken. Jui anzen gibt es 22 wichtige und 56 unwichtige Theile am Körper u.s.w. Uebrigens wissen einzelne, wie mein Tsau, doch etwas mehr als diese alten Schmöker. Friiher soll es in China eigene me dizinische Schulen gegeben haben. Di stritte von 100,000 Familien stellten dafür 20 Schiller, Distritte unter 1(,I(l,000 Familien stellten zehn. Heute bestehen solche Schulen nicht mehr. Indessen hat heute fast jedes Dorf seinen Arzt nnd eine Apotheke. Staat lich ist in jedem Kreise ein Arzt an gestellt --—— natürlich ohne Gehalt. Seine Aufgabe ist eg, bei Verbrechen die Wunden und eventuell den Tod nnd die Todesart festzustellen. Uebri gens ein einträglicheg Geschäft! Da er nämlich das Protokoll aufnehmen, die Wunden zählen und messen muß, liegt es bei ihm, größere oder kleinere, mehr oder weniger oder gar keine Wunden zu finden und zu erklären, daß jener eines natürlichen Todes ge storben oder von Verbrecherhand er mordet worden sei. Die Partei, die ihm die meisten Trinkgelder gibt, wird natürlich am meisten begünstigt. Außer diesem Kreisarzte besteht in Peking noch ein MedizinalhoL der sorgen muß, daß die Regeln der Wis senschaft (!) im Reiche befolgt werden, nnd dessen Mitglieder auch die Aerzte des kaiserlichen Hofes sind. Wird ein Chinese krank, dann sucht cr den Arzt anf, oder läßt diesen zu sich einladsen. Berühmtere Aerzte gehen nicht zu Fuß, sie müssen mit Esel, Pferd oder Wagen abgeholt wer den. Jsm Hause des Kranken ange kommen, muß sich der »Frühgeborene« zunächst ausruhen im Fremdenzim nier, wobei ihm Schnaps und Süßig keiten, unter Umständen ein großes Mahl vorgesetzt werden. Erst nachdem er seinen Appetit gestillt, sucht er den Kranken ans. Nach den ersten allgemeinen Fra gen, ob der Kranke noch essen könne u.s.w. (das Wichtigste beim Ehine sen), setzt der Arzt sich nieder, um den Puls zu untersuchen. Jn sich versun ken sitzt er 5- bis 10 Minuten da, alle siinf Fing-er auf den Puls des Kran ken legend. Endlich verkündet er mit aewichtiger Miene, wo die Krankheit sitze-, orientirt sich noch durch einzelne Fragen und schreibt dann das Rezept. Darauf empfiehlt sich der Arzt, um nach einigen Tagen wieder zu erschei nen. Lohn erhält er meistens nicht, aber er bezieht von den A otheten, « wenn er nicht selbst auch Be wer der Apotheke ist, eine Prozente. Nach guten Kuren erhält er aber reiche Ge schenke. - Apotheler gibt es, wie schon oben gesagt, in jedem größeren Dorfe. Die Hiezepte enthalten meistens viele Arz )neien, oft bis zwanzig Sorten Die lArzneien werden entweder in Pillen ; verabreicht, oder sie werden in natür ; lichem Zustande gegeben und von den TVerwandten des Kranken in einem lkleinen Tiegel gekocht. Dieses Ge s bräu, das meist sehr bitter und ekel crregend schmeckt, und vor dessen Ge ruch der Europäer schon zurückschreckt, wird immer heiß getrunken und zwar mindestens eine große Tasse. Ein chinesisches Werk aus der Mingdyna siie (1368 bis 1644) enthält 27.789 Rezepte. ZU Arzneisen gebraucht der Chinesc iKriiuter und Mitte-kalten, aber auch viele abergläubische Mittel, wie »Dur chenzähne«, Tausen-dfiißler,Skorpione, spanische Fliegen, Mistkäfer, Kauk quappen u. s. w. Der chinesischsc Arzt begniigt sich aber nicht mit Medizinen allein. Be kannt ist das Massiren in China, das besonders bei Kopf-: und Magenleidm angewandt wird. Und wenn gelinde tiuren nichts helfen, dann iniet der Arzt z.B. bei Magenleiden auf den knurrenden Magen und streicht nnd knsetet ihn so lange, bis ihm das Knur ren vergeht. punktirt-. Man sticht mit Nadeln an bestimmten Stellen in den Körper hinein. Die Methode wird viel ange wendet und sehr gelobt. Auch ich habe mich einmal »stechen« lassen. Jch litt schon längere Zeit an Uebelkeit, und der Arzt erklärte mir, mich schnell turiren zu können, wenn ich mich stechen ließe Er sah mir unter die Zunge und bemerkte dort einige schwarze Blutpunkte Er stach diesel ben auf und ich war geheilt. » Nach all diesem wird es der Leser smir glauben, daß es nicht angenehm l Ein anderes Mittel ist die Arn ift, mitten im Innern Chinas krank zu liegen, ohne andere Hilfe als die jeines dieser ,,Friihgeborsenen«. ,,Kein Gläubiger unter der Thür, kein Arzt im Hause, das ist Glück,« sagt ein chinesisches Sprichwort. (Dentsch-s-Asiatische Warte.) Elektrischc Landbahnem Die Fachschrift Railway Age behan delt die Frager ,,Sind elektrische Landbahnen CJnternrban Railivans) prositable?« und kommt zu der Ansicht, jdaß diese Frage noch nicht geschlossen ssei: von ihrer Lösung hänge die theil weise oder gänzliche Einführung der elektrischen Triebtrast auf den jetzigen Dampfeisenbahnen ab Beim allgemeinen Publikum scheint es gar nicht mehr fraglich zu sein, daß die elektrischen Bahnen mit Gewinn bp trieben werden können. Aber das Railtoay Age behauptet, daß es noch unentschieden sei, ob Dampf oder Elek trizität zu jetzigcr Zeit als die billigere Triebkraft betrachtet werden können. Ltlnstinglich als die elektrischen Linien mit geringen Nibellirungzarbeiten an legt wurden, leichtere Schienen und im. ganzen auch eine weniger kostspielig-e Ausriistung hatten, schienen sie außer ordentlich gewinnbringend zu sein. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die den star ken Anforderungen wirklich und er foglreich entsprechenden elektrischen Bahnen einen ebenso soliden Unterbau. ein ebenso festes Bette und so starke Schienen nebst guter Ausriistung ba ben müssen, wie die Dampfbahnem Und dies bedeutet größeres Anlage kapital und vermehrte Unterhaltung-Z und Betriebgtosten Deshalb sei es noch eine ossene Frage, ob sie im Ver gleich zu den Dampfbabnen ebenso prositabel seien. Die preußische Regierung, welche bekanntlich im Eisenbahndienst sehr aktio ist, scheint jene Frage zugunsten der Elektrischen entschieden zu haben. Nach einer Berliner Depesche ist näm lich die Umwandlung der Staatsbahn linien Berlin-Hamburg nnd Berlin Spandau in elektrische Bahnen im Prinzip beschlossen. . Der Fiskus· hatte es bisher aus finanziellen Rücksichten abgelehnt, dem Plane seine Zustim mung zu ertheilcn, jedoch bat er nun mehr seinen Widerstand fallen lassen, weil die Einnahmen der Eisenbahnen sich so glänzend gestaltet haben und stetig sich steigernde Revenuen verhei ßen. Nachdem die Opposition des Fisan einmal überwunden ist, wird die Ausführung der Arbeiten ehestens in Angriss genommen werden. Die Umwandlung in elektrische Bahnen dürfte verhältnifzmäßig wenig Zeit beanspruchen. .——..--.-————— I Jn manchen Theilen des Staates Michigan werden fiir Wölfe Prämien in Höhe von St) gezahlt Warum da nicht schon die Farmer sich auf die Wolfszucht gelegt haben, ist bei der sonstigen Schlauheit des Amerikaners l eigentlich unbegreiflich. I Diejenigen welche alles zu wissen scheinen, missen gewöhnlich am wenig sten V M Manifeste sind in Nußland die Uni xversaLMedizim mit der jedes Leid-en i geheilt wird. ! It- si· » Der General Kuropatkin sollte au genblicklieh im Stande sein, den Ja Ipanern mit Erfolg gegenüber zu tre ten da die Strategen in St. Peters burg anderweitig beschäftigt sind.