Wust schwibkbmt m Pius- sankme No. 141. —- ; Diesen hier i Schreiwebtief ’ schreib ich in mei Bett. Jes- » set ich fm e! arig traute ( Lehdie un for den Riesen . müsse Se mich auch ecksiuhse, wann ich hier un da e Mißteht n die Tschiiagrassie odder wie mer uss deutsch sagt in das Spelle gemacht heu. Wann mer so gejuhst is, immer an en Reidin Tehbel zu sitze un zu schreiwe, dann schafft das gar nit so recht, wann mer dabei ins Bett liege muß. Jch denke Sie wunnere was die Mötter is un wie es gehäppend is, daß ich ins Bett liege muß. En Eckzident is es gewese un niemand annerschter is dasor zu blehme, als wie der Phi lipp was mein hosband is. Osf Kohrs is es nit seine Jntenschen gewese, es zu duhn, awwer dieselwo Zeit is es doch sein Fahlt gewese. Atower ich« will Jhne die Storie emol verziihle sor daß Se selbst tschodsche könne. De an nere Dbend « hen ich e anitehschen triegt, mit ihn zu en Bohlingtlobb zu gehn un weil ich gedentt hen, daß mich e wenig Eckzerseis nicks schade deht un den Philipp auch nit. do hen ich gesagt, ahlreit, mir ackzeppte. Der Philipp hot immer ausbäcte gewollt un hot gesagt: For pittie Seht losz mich aus; wann ich den Tag iwwer so e halwes Dukend mol zu den Wedeswei ter un widder heim gehn, dann hen ich blentie Eckzerseis un biseids daß duhn ich dich doch auch plentie in den Haus wert esißte un das duht sor mich. Well ich hen en arige Schapp gehabt, bis ich den Philipp von das Gegedheil ton winzt gehabt heu. Mer tin also gange un Sie glauwe mich nit, was sich der Mensch so dumm un so dappig ange tellt hot. Oss Kohrs hen ich nicts an- « - "etschter eckspecktet, awwer duhn Se das nit in den Pehper printe, bitahs seht wo der Vhil in den Bohrd oss Ettiutebschen sitze duht, do deht es doch nit gut gucke, wann ich ihn so eweg getowe behi. Wie er zuerscht ge bohlt bot, do is ihn sein Finger in den « Habt von den Bahl stecke gebtitowe un f puttinier hätt er sich den Finger abge risse. Es war e Glück, daß en Dactter in den Klobb war· Der bot ihn reite tveg widder zurecht gesictst un er hot auch weiter bohle tönne. Jch sm schur daß er Jhne noch njcts von seine Dap- . pigteit verziihlt bot, awwer wann ich ebbes mache, dann is er gleich rettig sei Witz iwwer mich zu mache. Jetzt hen ich doch auch emol e Tichedns ihn-en mit ihn zu wer’n. Weil ich hen auch gebohlt un ich muß sage, ich hen die Eidie gehabt, daß das Bohle arig iesig wär; dodrinn sin ich oss Kohrs mistehten gewese; ich tann sogar sage, es is arig hard. Do sin in die erschte ; Lein oie Wohls-. Jch dente meiner bot . wenigstens siwloe un zwanzig Pund gewoge. Jeßt bitt ich en Mensche, was is die Juhs die Dinger so schwer zu mache? Die Mennsohls tönne oss Fiobrs so e Gewicht leichter mennetsche un handele. Die Fellersch hen ia auch Pohte, daß mer e Buschel Pohkehtersch druss tann leae mitaus daß nur e ein zige erunner salle duht. Mir von den schöne Geschlecht sin do nit in it. Wei wann ich mich e Pehr e Kittgloffs tau se un ich sage die Klehrt mei Nomber, dann tragt se mich immer, ov oann mei Behbie schon Rittalosss webre deht. Well for widder uss das Bolsie zurück zu komme will ich Jhne sage, daß mei Bohle von en seientissick Ständveuntgar nit so schlappig war. Der Käppten hot sogar gesagt, wann ich mich erscht abgewöhnt hätt, die Bahls gleich in den Gotter zu schmeiße, dann deht ich mehbie noch emol en ganz gute Bohler mache. Bei den Philipp, do hen se gleich alle Hossnung nis getowr. So ost er gebohlt hat, hot er immer den Bahl nach die Seit geworse wo leine Pinns ware. Die Piebels hen arig geiacht un hen alle Minds Form iwwer ihn gemacht. Sell hot mich schließlich miihd gemacht. Jch hen mich geärgert, daß die Leut auch hier gleich ausgesunne hen. daß der Phi lipp gut for naitings wär un ich hen e paar mol getreit ihn e paar Penn tersch zu gewtor. Do is er aioroer im mer mähd geworde un hot gesagt. er wüßt schon alleins, was er zu thun hot un mer deht ja sage. daß mer von den Dummste noch ebbes lerne könnt, awwer er lönnt nit sehn, was er von mich lerne könnt. Jch weiß ja, daß er immer arig stobbern is, awwer ich hen nit nachgelasse un hen sogar gesagt, er sollt nur emol den Weg treie, wie ich ihn gesagt hen un wann er dann nit imprnhse deht, dann wollt ich tein Wort mehr sage. Wie sein Törn is komme, do hen ich mich hinner ihn ge stellt un hen ihn noch e paar Worte zugewischpert un dann is es gehän pend. Der Fuhl hoi den Bahl aus seine Hand schlippe losse un das schwe re Ding is mich gege mei Nie geiloge Ha is dann mit en schreckliche Kräsch uss mei Zohs get-tappt Do hen ich aw wer en hallet von mich gewivet For lauter Schreae sin alle Vinns umge salle echsent der Ring un do is es en Kranz gewese. Wie ich so hingeplumvst sin, do is gleich der Dadter herbei komme un hot gesagt, ich sollt mich von ihn intvestigehte losse. Do hen ich awiver gesagt: «Nosser, ich deht schon von selbst sieht von mich nemme.« Das tobt mich auch noch fehle! Well um die »Sach lokz zu mache, der Pbil hat e Kertith evedett un do hen se mjch heim ge alFrr. Ich hen ganz schrecklich gefof ert un ich hen die ganze Nacht » mei ieß’che in Kamilletbee aesvelli. ’ Am okgen trat mei Fuß so geschwol le, daß er geauckt hot wie en Ellefantö Fuß. Den Weg is es komme, daß ich ins Bett liege muß. Der Philipp bot arig sarkie gefühlt, awwer das bot mich kein Gut get-ahn. Well, ich hoffe daß ich in e paar Diag driwwer enaus fm un wann der Klobb widsder bohle duht, dann sin ich doch widdek in itt. Mit beste Rieaatds Yours Lizzie HansstengeL Der Salt-m im Theater. Wie sich der Sultan Abdul Hamid im Theater amiisirt, das lesen wir in « ebenso lustiger wie interessanter Form I in einem Pariser Blatt. Wie weiland . König Ludwig der Zweite, liebt er die Separatvorstellungen, bei denen er als einziger Zuschauer weilt, allerdings nicht wie der verstorbene Bauernkönig, : um ungestört sich einem hohen Genusse doppelt hinzugeben, sondern aus — Furcht, aus Furcht, daß man ihm nach dein Leben trachtet. Wenn eine Künstlergesellschast das Land bereist, Coquelin etwa oder Jane Hading oder die Sarah Bernhard, wie jüngst erst, dann ladet er sie wohl ein, in seinem Palast ibm eine Extravorstellung zu geben. Und nun stürzt firb der Hos Zensor aus das Repertoire der bete-es enden Truppe und untersucht die Stücke aus ihre »Sultan-Reise.« Zu erst muß alles heraus, was irgendwie aus den Sultan geniiinzt sein könnte. Um es kurz zu machen, werden über haupt ieine großen Herrscher zugelas sen, aus den Königen werden siniple Grasen oder auch Herzoge. Dann aber heißt es, ganz wie bei der Suttner, »die Waffen nieder.« Waffen darf vor dem Sultan kein Mensch aus der Bühne tragen, nicht einmal die Ossiziere behalzen ihre De gen. Und ferner: nie ein historische-z Stück! Und nichts Ausregendes! Um IHimmelswillen kein Mord oder Todt schlag aus der Szene, kein Giftmokd —-( nichts von alledem, was den Sultan an Attentate erinnern könnte Sind in dieser Richtung alle Vor bereitungen getroffen, so wird die» Truppe bis zum Schloßpark - Gitter Rsührt Hier wird ein Jeder bei amen ausgerusen, sein Name mit dem in der Liste verglichen und dann erst dars das Ganze, unter starker Be wachung, ins Schloß. Diese Vor sicht übt man, um zu verhindern, daß irgend ein Missethäter sich unter der Maske eines Schauspielers in den Palast stiehlt. . . Jm Schlosse ange langt, werden die Künstler zuerst be wirthet. i Soll das Theater beginnen, so hebt sich, wie andernorts auch, der Bühnen vorhang. Und nun blicken die glück lichen Mimen auf einen weiten, dunk len, leeren Saal. Hinter dem Draht gitter einer Loge sehen sie, wenn ihnen das Schicksal günstig, etwas von einein geheimnißvollen, gespensterhafien Schatten; er gehört der Sultanin Mutter,,die die Gnade ihres Sohnes zu dem Schauspiel zuliefv In der ( mittelsten ebenso duntlen Saalloqej siht —- der Sultan, mit lrauser Stirn und rnifztrauischen Augen« das Haupt l mi: dem weißen Bart und die Hände i auf die Kruste seines Stockes gestützt; i wortloz, regungslos starrt er auf die s Bühne. Da ist es nun eine wahre Lust fiir die Komödiantem zu spielen, i und mit Todesverachtung beginnen iie ! ihr Publikum zu »animiren. «Vlötzlich ; gefällt es dein Sultan, nach Haufe zu , gehen. Er hat genug. . Wie sie I reden und stehen, haben die Schauspie ler aufzuhören, iniiten in der Szene, in der Rede oder iin Gesang Der l Sultan hat seinen Stock erhoben: das war das Zeichen. Und nun erlischt auch schon das Licht auf der Biihne, ängstlich tavpend suchen die Schau spieler den Weg ins Freie. Dåschtsdb Der Mißbrauch des indischen Haan hat, wie aus Jndien mitgetheilt wird, siir die dortige Bevölterung sehr schädliche Folgen gehabt. Der indische · Hanf spielt im näheren Orient etwa die gleiche Rolle wie das Odium ins den östlichen Theilen von Ascen enthält Stoff-, vie ska state vereint-s bend wirken, und wird entweder ge- , raucht oder als Beimischung zu Ge tränken genossen. Auch das beriichtigte l Haschisch wikv aus invitchem Hauf ve- s reitet. Ju Jndien ist sein Mißbrauch s weit verbeitet und tärgt sehr dazu bei, die Verwahrlofung des dortigen Vol-— I les zu steigern. Jn einer neuen Ver öffentlichung wird festgestellt, daß in dem großen Jrrenhaus von Lahore ein ; Drittel aller Kranken gewohnheitsmä ßig dem Genuß von Hanf oder, wie der Stoff in zubereitetem Zustand ge-; nannt wird, von Bhang oder Chorus huldigen. Die giftigen Bestandtheilei des Hauses veranlassen nämlich eine bestimmte Art von Wahnsinn, die be sonders gefährlich ist, weil sie sich in plöhlich ausbrechender Tobsucht, gro sier Aufregung, Ruhelosigteit, Lärm sucht und Neigung zu Gewaltthätig teit offenbart. Auch an torperlichen Veränderungen ist die Krankheit leicht zu erkennen; außerdem führt sie einen vollständigen Verlust des Gedächtnis ses ftir die irn Rauschzustand began genen Unthaten herbei. Eine Heilung ist durch ganzltche Enthaltung vom hanfgenuß in einer verhältnißmäßick groszen Zahl von Fällen möglich. Ein gefährliches Experiment.· Novellette von E. F. Philips. Aus dem· Englischen von h. Winkel. »Aber lieber Jimmy, Du bist ja ge wiß ein sehr guter Junge, und ich habe Dich auch von Herzen lieb —— wenn indess Dein Vater nicht einwilligt, wo iu überhaupt davon sprechen?« Esa. James Brennan, der einzige Sohn eines steinreichen Vaters, zerrte uerdiis an seinem Augenglas und stot terte etwas von zweihundert Pfund eigenem Einkommen Fräulein Bella Mercutio lachte laut aus. »Und wollen Sie etioa damit sagen, daß wir auf ein Jahreseinkommen von zweihundert Pfund heirathen sollen? Nein, lieber Jiinmy, wenn ich schon der - Bühne Valet sage, so thu’ ichs nicht um der Liebe in einer Hütte willen, mit Brot und Koffee. Ich bin nicht von der romantischen Sorte Mädchen, oder vielleicht habe ich Sie nicht genug gern dazu. Diese Aussicht sagt mir keinesfalls zu, lieber Junge.« »Aber, aber ich liebe Sie!« stam melte Jiminy. »Ich kann nicht ohne Sie leben, Bellai SagenSie, daß Sie mich auch ein llein wenig lieb ha ben --— nur ein klein wenig, Bello!« »Gewiß, ich habe Sie sogar recht lieb, recht lieb. Aber um Gottes Him mels willen, schauen Sie nicht so trauerweidenmäszig drein. Ich möchte Sie ja eher heute als morgen heirathen, wenn es ginge aber eg aeht nicht. Sie sagen ia selbst, dasi Ihr Vater nicht einivilligen iviirde.'« »Es haben schon Leute mit 100 Pfund jährlich geheirathet,« murmelte Jimmn. .,Aber ich bin nicht derart veranlagt Jch bin zu selbstsüchtig, zu reaiistif -—— zu -—-— was Sie wollen! Und nun trinken Sie Ihren Thee aus-, lieber Freund, und sagen Sie mir Adieu. Je länger Sie dariiber nachgriibeln, desto weniger wird Ihnen die Sache gefal len: und gefallen muß es doch.« »Ich brauche keinen Thee.« brummte Jimmh, und griff nach feinem Hut. »Und wenn Papa seine Einioilligung gäbe?-« »Dann wird Bello Mercutio die Ihre. Und nun Adieu, lieber Junge, » ich habe unt 6 Uhr ein Rendezvous mit ; Teinem Theateragenten, und ioill miri mein Hütchen ausputzen, unt ihm den ! Kopf zu verdrehen.« » Sie hielt ihm ihre Wange zumKusse hin, und er ging. Sie hatten einander im M;1creadh- s Club lennen gelernt, in jenem drama- ; tifchen Amateur:Club, dessen hervor-s ragendstes Mitglied Jimnm Brennan gewesen. Bei der ersten Begegnung’ fing Jimmh Feuer und wurde erhärt. Aber als sie davon Kenntniß erhielt, daß all seine Absichten von der Erlaub- " niß seines Vaters abhängig waren, - lehnte sie seinen Heirathsantrag rund rveg ab, denn von einer heimlichen Ehe, erklärte sie, wolle sie nichts wissen, und : auf feines Vaters Einwilligung sei nicht zu hoffen. Sir Christopher war auch in der That der Letzte, der zu einem solelten Herzensbunde feine Einlvilligung ge geben hätte. Denn er lebte nur seinen Büchern, Münzen und stanbigen Mai nuscripten, und seit dem Tode feiner Gattin hatte er init keinem anderen weiblichen Wesen gesprochen, als init feiner Setretärin, die fiir dreißig Schillina Pro Woche dem alten Bis-eher wurm seit undentlichen Zeiten Schrei berdienste leistete· Und zu diesem vertnöcherten Wei berfeind sollte nun Jirniny hingeben, und von seiner Liebe zu einer thaufri schen Soubrette sprechen. Undenkbar. Am nächsten Tage pochte Jimniy mit strahlendem Gesicht an Bella·H Thüre. ,,Bella! haben Sie mit schrein Thea Ferzgenten ein Engageinent abgeschloi en « — »Nein.« »Das freut mich denn ich habe Ihnen eins an,iubieten! Jch bin neu gierig, oh Sie die Rolle werden spielen können. Sagen Sie, Liebling, wenn ich die Sache so einzusädeln wüßte, daß Sie mit dem Papa in tägliche Be rühruna kämen: glauben Sie, daß ec Jhnen gelingen wurde. ihn zu erobern, und mit dein strahlenden Sonnenschein hres Lächelns die Eiglruste seiner ärte zu schmelzen . . .?« »Im nämlich die Einwilliauna zu unserer Heirath zu entlocten2« »Ja, das mein’ ich, lrenn er Sie lieb, gewinnt. Hören Sie mich an, Bello. Mein Papa hat einen.loeiblichen Se — tretiir —— den möchte ich nun schleuniast entfernen und Sie an ihre Stelle setzen. Sie hätten nichts zu thun, als nach seinem Dittat zu schreiben. Sehr langweilig, siirchterlich lanatueilia, aber sehr leicht. Fräulein Wiltins ist alt und brummia. Welch' löstlidte Veränderung wird also ihre junae, schöne Cousine sitt den alten Herrn lie deuten! Gleich einer Göttin vom Olymp wird sie in seine staubiae Bi bliothet heruntersteigen·« »Ich soll also als Cousine Jhrez Fräuleins Wittins gelten? Und mir wollen Sie das betoertstelliaen?« »So, daß ich ihr Gehalt erhöhe un ster der Bedingung, daß sie Ihnen ein Empfehlungs - Schreiben giebt, in welchem sie sich trank meidet und Sie mit der Stellvertretung betraut. Was sagen Sie dein Mani« »Es llingt wie eine Posse. aber ivenn es eltngt, —— ich will es versuchen. — s Hofsentlich wird mir Jshr Herr Papa auch zahlen ?« »Oh, gewiß, dreißig Schilling per Woche.« »Nu: dreißi. Schilling? Jch dach te, daß der alte Herr im Golde - schwimmt.« hineinschtvirnmen, nicht hinaus. Uebri gens handelt es sich hier um den Preis, der zu gewinnen is .« »Nun gut, ich will’s versuchen. — Wenn Sie die einleidenden Schritte ftethan hoben, lassen Sie mich’s wis en « »Das geschieht noch heut Abend. — Heut pass’ ich die Willins ab und brin ge die Sache in Ordnung. Und jetzt, mein Lieb, seien Sie guter Dinge und geben Sie mir einen Kuß. Sie wer den doch Lady Brenman — mein Wort darauf!« ! Am nächsten Morgen berichtete er schmunzelnd, Misz Wiltins habe sich durchaus nicht abgeneigt gezeigt, wö- J chcntlich ein höheres Gehalt mit drei Monaten Ferien zu acceptiren Zum - Dank dafür habe sie ein sehr warm ge haltenes Schreiben verfaßt, in welchem sie ihrem Bedauern darüber Ausdruck giebt, Privater Verhältnisse halber auf einige Heit plötzlich verreisen zu müs sen. weshalb sie ihre Cousine als fähige Stellvertreterin sende »Seht befähigt und intelligent,« — rief Jimmy begeistert ——- »und nun nehmen Sie den Kampf auf, und sie gen Sie! Wir nehmen sofort einen Wagen, und ich warte an der Stra ßenecte den Erfolg ab.« Eine halbe Stunde später zog die schöne Bella die Glocke an Sir Chri stopherg Haus, und Jimmy wartete geduldig. Nach Verlauf einer Viertel stunde schlug er sich freudig schniunus zelnd aufs Knie. »Die Cousme hat den Posten ange treien. Die Trümpfe sind in ihrer schönen, kleinen USE-and heut Abend geben wir in’s Theater, und nehmen irgendwo ein feines Souper zu Ehren des ersten Sieges!« Am Abend legte sie Nerhenschast ob, und gestand, Herr Christopher sei an fang; etwa-S unangenehm gewesen, nnd sie habe gefiirchtet, er werde sie vor die Thiir setzen. Aber nachträglich sei er überrascht aufgethaut und ganz lie benswürdig und höflich gewesen. »Er scheint nicht halb so brummig zu sein, als man ihn schildert, und sein Sherrn war Prima.« »Er hat Ihnen Sherrn zu trinken gegeben?« rief Jimmniy überrascht; ,,doch nicht den mit dem gelben Sie ael?« »Ja — aber er sieht es nur gern »Ich weiß nicht, was fiir ein Sie gel drauf tvar, aber das weiß ich, daß er ein Bouquet gehabt hat ——.oh! und die Sandtvicheg mit der delikaten Gänseleber!« »Sie haben das Spiel gewonnen, Bella!« rief Jirnmh überrascht. »Mir ist’g, als hört’ ich schon unsere Hoch zeitgglocken.'· Jhre Berichte klangen von Tag zu Tag verheißiinggvoller. Sir Christo pher hatte ihr zu ihrer raschen Auf fassung gratulirt. Sir Christopher hatte erklärt, sie bedeute sijr ihn ent schieden einen Gewinn. Sir Christo pher hatte geäußert, er wüßte wahr hastig nicht, was er ohne die volle Wahrheit zu bekennen. Aber Bella sand eH noch verfriiht: und Jimmv verstand sich dazu, noch ein wenig zu warten. Endlich, nachdem die Komödie uns gesähr zwei Monate gedauert hatte, beschloß er eines Abendg, daß nun die Vombe Platzen müsse. Im selben Au genblick brachte ihm sein Diener ein Telegramm aus Dover, das folgender inaßen lautete: ,,Lieber Junge! Ihr Vater und ich haben heute Morgen geheirathet. Er hat sich so sehr an mich gewöhnt, daß er den tsontrakt permanent machen wollte. - Aergern Sie sich nicht, lieber Jinnny, nnd bewahren Sie Ihre Zu neigung Ihrer Stiesinutter.« —--— Höhe der Mecreowogem Vorn deutschen Reichsmarineaint sind vor einiger Zeit die Koinmandos der Marinesahrzeuge angewiesen wor-v den, während der Fahrten Beobach tungen über die Meereswellen in Be zug auf Geschwindigkeit, Periode, Länge, Höhe und Ort anzustellen und das Ergebniß dem Reisebericht anzu sügen. Ueber die Höhe der Meeres wogen sind die abenteuerlichsten Bor stellungen verbreitet. Sehr zuverläs sige Beobachtungen aus hoher See unterBenußung von Präzisionsinstru menten haben ergeben, daß die Mee resgivellen ein Höchstmaß von BOFnß haben, selbst bei stärkstem Orkan nnd schlinnnster Brandung. Wenn dabei ein Windstoß das Wasser richtig faßt, können einzelne Wellen bis zu höch stens 50 Fuß Höhe entstehen. Bei dem gewöhnlichen Winde, der auf dem Meere weht, erreichen die Wellen eine Höhe von nur 6 Fuß, ja bei wind siillem Wetter ist das Meer »spiegel glatt« ohne die geringste Wellenträus selung. Die Allgemeine Zeitung zu Halle enthielt die für den ersten WeihnachtS tag entloorfene Mittagstarte eines Reftailraiit5. Der zweite Gang lau iet: ,,Schleie blau oder Kinderfilet.« Weihnachten, das Fest der Kinder, hat den Hallenser Gasttoirth wohl be stimmt, ihnen allein einen Braten zu widmen. Oder sind die Portionen etwa so klein, daß sie nur Kindern genügen? II si- III Je heißer es im Fiohlenstreik her· geht, um so schwieriger wird es für das große Publikum, sich nur leidlich warm zu halten« s- it- si Aus Cincinnati kommt die Kunde, daß ein dortiger Bankier durchge brannt sei. Hat er vielleicht geglaubt, Frau Chadwick sei isinter ihm her? spielt-um« Wie alt sind die Spiellarteni Wo stammen sie her? Das sind zwei Fra gen, die den Gelehrten schon viel Ar beit und Kopfzerbrechen verursacht haben ohne daß sie doch bisher zu frieden-stellend gelöst zu werden ver mochten. Neuerdings wird zwar fast allge miein der Orient als die Urheimath der berüchtigten Blättchen angesehen, aber damit dürfte doch nicht allzuviel ge wonnen sein, denn der Orient ist ein weiter Begriff. Erwiesen ist es, daß die alten Eghpter schon mit Karten spielten, aber ob dies-e als Vorfahren unserer heutigen Spiellarten gelten können, erscheint doch ziemlich ungewiß. Jn den Soldatenbriefen, denen wir diese Kenntniß entnehmen, sind die Karten immer in Verbindung mit Kegeln und Würfeln genannt, und diese letz teren benutzte man in großer Ausdeh nung zum BrettspieL Zahllose Wand bildet aus altegyptischier Zeit zeigen uns Männer, die an einem niedrig-en Tischchen an der Erde hocken und auf einem darüber gelegten Brett kegel förmige Figuren rücken. Der Ein-s druck dieser Darftellungen ist ein ganz ähnlicher, wie ihn zwei Schach oder Dame spielende Männer auch gewäh ren. Meist erblickt man zehn Kegel, Von denen die Hälfte schwarz und die andere weiß oder roth ist. Die An nahme liegt nun sehr nahe, daß die in den Soldatenbriefen erwähnten Kar ten thatsächlich nichts als Brettchen gewesen sind. Wenn wir auch sehr gute Kenner der Hieroglyphenschrift besitzen, so ist die Bedeutung mancher Schriftzeichen doch keineswegs so sicher, daß nicht selbst hervorragende Gelehrte auf diesem Gebiese unter Umständen ,,.ltarten« statt ,,Brettchen« lesen könnten. Außerdem ist eS auch leicht möglich, daß die Soldaten unter denen das Brettfpiel besonders beliebt war, des besseren Transports wegen Im Lager zerlegbare ——- das heißt in diesem Fall aus einzelnen Karten zu-. fammenzufügende -—— Bretter mit sich führten. Außer den angeführten Brie fen hat man auch Rechnungen, die von der altägyptischen Herkunft der Spielkarten den Beweis ablegen fol len. Sie sind in der ungefähr 600 Jahre vor Christi Geburt eingefiihrten Volksschrift, der sogenannten ,,demo tischen Schrift«, abgefaßt, und ihr. Inhalt läßt darauf schließen, daß man dazumal zu irgend einsernGesellschsaftss spiel kleine Kartenblättchen benöthigt habe. Welcher Art das Spiel war nnd wie die Karten aussahen —- da riiber Find-et sich freilch kein Wort in» jenen echnungen. Uebrigens möge noch bemerkt werden, daß zwischen Abfassung der Soldatenbriefe und der Rechnungen mehr als tausend Jahre ragen. Daß die Wiege der Spielkarten je-: doch in orisentalischen Landen gestan den hat, wollen die Sprachforscher schon aus dem Namen erkennen. unter dem die ziarten zuerst in Viterbo, im Jahre ]-«579, in Aufnahme gelangten· Er lautet ,,Naibis«-— ein Wort, des sen Ursprung aus einer europäifchen Sprache nicht zu erklären ist, das aber init verschiedenen Worten aus orientas lischsen Sprachen gemeinsame Wurzeln hat. Bevor die starken nach Viterbo tamen, sollen sie-»so vermuthet man wenigstens schon flüchtig in diesem oder jenem Orte Italiens, das dazu mal die Brücke zwischen Europa und dein Orient bildete, aufgetaucht sein. In Deutschland ist es Nürnberg, wo ihrer 1384 zuerst Erwähnung ge schieht, in französischen Werten wer: » den sie erst 1892 genant; 1463 aber? erging in England bereits ein Ein snhroerbot betreffs der ans Italien stammenden Karten. Von nun an verbreiteten sie sich mit ungeheurer Geschwindigkeit in den meisten euro päifchen Ländern. Jn Frankreich zu mal wurden sie in so großen Mengen fabrizirt, daß man 1581 schon eine Spieltartenfteuen die in der Form des Stempels erhoben wurde, ein-— führte Zuerst existirte sie nur als Ansfuhrabgabe, seit 1589 galt sie je-« doch auch für den Vertan im Lande selbst. 1791 wurde sie beseitigt und 1797 wieder eingeführt. Anfänglich hatten die Karten al-« lenthalben das Aussehen der aus Ita lien importirten Trappoliertarten Jhre Farben bezw. Figuren warens Cupi lBecher), Spadi (Degen), De iiari (Geld), Bastoni lStöeke). Die Zahl und Einrichtung eines Karten spiels entsprach im übrigen genau dem eines heutigen Spiels fogenann irr deutscher Karten. Als dann in Frankreich unter Karl dein Zwölften (1422—---61) das Pianetspiel, zu dem tsian nur zweiunddreißig Fiarien brauchte, während das Trappoli-:r slsiel deren zweiundsiinfzia nothwendig machte, Mode wurde, ließ man zwan zig Kartcnblätter fortfallen und gab den Karten andere Bilder. Die Farben Cupi, Spadi, Dienari nnd Bastoni behielt man noch eine Zeitlang dei, aber die daraestellten menschlichen Fi— guten wurden in Damen und Kava liere in der Tracht jener Zeit umae wandelt. Allmählich unterlagen auch die Farben einer Veränderung; aus« Cupi Wurde Coeur, ans Denari Car reau, aus Spaidi Pique und aus Ba stoni Trefle. Freilich geschah es wäh rend mehrerer Jahrhunderte keines wegs durchgehend, daß die Spieltar icnfabrilanten sich streng an diese Re geln banden. Sie stiltzten sich dabei auf die Beh:;uptungen einiger franzö sischer Gelehrten, die wissen wollten« daß das Kartenspiel aus dem Schach— . spiel geradenwegs entstanden sei, und ! laß man demgemäß auch die Karten dilder herstellen müßte. Auf Anord nung diexer Forscher fertigte man Spiele, re aus vier Korn guten aleichgelleideter Soldaten betanden, deren jede sich aus acht Gemeinen, innern Fusztnecht, einem Ritter, einem Könige und einer Königin, sowie« unem Fahnenträger zusammenfetztem "Der letztere entsprach dem Aß. diesen Karten fehlten die besonderm, die vier Farben symbolisirenden Zei chen ganz, man ersetzte sie dadurch, daß man fiir die Kleider ieder Kom pagnie Soldat-en eine andere Farbe wählte. Wenn man mit diesen Kur-s ten Piquet spielte, legte man einfach fünf Gemeine von jeder Farbe fort, wie es auch heutzutage bei uns ge schieht, sofern man z. B. mit deutschen diarten Whist spielen will. Zu welcher Zeit sich in Deutschland das Augsehen der italienischen Trop polierkartcn veränderte, ist ungewiß. Von den bis in unsere Gegenwart er t,«-altenen Spielkarten aus dem Mittel alter sind einige Trappolierkarten und andere gewöhnlich-e deutsche Karten mit den bekannten Farben: Eichel, Grün, Herz und Schelle. Eichel ist curch eine richtige Eichel, Grün durch.l einen Spaten, später durch ein Blatt, Herz durch ein Herz oder eine rothe Rübe, und Schelle durch eine Schelle oder Sonnenblume dargestellt Die Bilder der hohen Karten heißen: Daus (Aß)- König (König)- Ober (Dame) und Unter (Bube). Uebri gens hat noch heute aus manchen deut schen Karten die Coeurdame eine Riibe nnd die Carreaudame eine Sonnen-« otume In der Hand. Wenn ich hier eben von deutschen Karten spreche, so meine ich damit jedoch nicht solche mit den alten Farben Eichel, Grün u.s. n-., sondern einfach ein aus zweiund siinfzig Karten bestehendes Spiel mit den Farben Pique, Treff u. s. w.Alt deutsche Karten werden ja gegenwär tig meist nur noch zum Stat benutzt. Was die Herstellung der Karten an langt, so wurden die erst-en in Deutsch land gemali. Schon 1384 gab es in Nürnberg Fenrtennialer, die sich mit nichts anderem beschäftigten S äter ging diese Kunst dann auf die rief maler oder ,.Jllumienrer« über, die bis in dass siebzehnte Jahrhundert-eine besondere Zunft bildeten. Sie ver sahen Briese und andere Schriftstücke mit rohen Bildern und verkauftensiq aelegntlich auf Märkten und offenk lichen kirchlichen wie weltlichen Festen-. Auch matten sie Heiligenbilder nnd Wappen und illustrirte Traumbiichier, Yiteigsagunggiafelih Legenden, Kalen der it. s.w. Als die Nachfrage nach den Erzeugnissen der Briesnialer der art wuchs, daß sie ihr nicht mehr in der bisherigen Weise genügen konnten, begannen sie noch vor Erfindung der Buchdrnrtertunst ihre Entloiirfe auf mechanischem Wege zu verfi·elf«ciltigen, indem sie sie in Holz, Metall und Eteinplatten schnitten nnd addriicktem Das thaten sie denn auch mit den Spielleuten Sie hatten für diese eine eigene Technik. Sie sehnitten die Figuren in Holztaseln erhaben ein« oestrichen sie darauf vermöge einer Biirste mit blauer Farbe und legten einen feuchten Bogen Papier darüber, um diesen dann mit einem geeigneten Werkzeug an die Formen anzureibein Diese seh: matten, nud ioie man stets deuten tann, ungenauen Abdrijtst mußten am Ende aber doch noch tolos rirt werden« Da das Papier der harten viel zu dünn war, um damit ugiren zu können, so perstärkte man es durch Darunterlleben noch mehrerer Schriften Die unt-erste war der Sauberteit wegen sardsig ge«n1ustert. Diese absiechende geniusierte Rückseite der Spieltarten ist bis auf den heuti gen Tag traditionell geblieben. Im allgemeinen erbliitt man in dieser Art dieS Kartendrurtg den Ursprung des .Hoizfchmttg. Jm Wandel der Jahrhunderte ist natürlich auch die Technik der Karten saorikation verbessert und erleichtert worden. Bis vor gar nicht langer Zeit verwendete man ziemlich allge mein zum Fioloriren der vorgedrucktm sionturen der Kartenbildrr Patronen, heute daaegen thun das nur noch ganz wenige kleine Fabritea Die rößerm bedienen sich fiir den Zweck fgast aller Techniten im Druckverfahrem sogar oft mehrerer gleichzeitig. Zum Schluß sei noch kurz erwähnt, daß es außer französischen und deut schen Karten auch noch Tarottarten gibt, mit denen man ausschließlich Tarot spielt. Ein Tarotkartenspiel rsesteht aus 78 Karten, nämlicheinem französischen Spiel und 21 nur mit Zahlen bezeichneten Blättern, Von denen die erste »Paqat« und die ein« undztoaneigste ,,Mond« heißt, wie fer ner vier dlteiterbilderin »Cavals« ge nannt, nnd einem Blatt, das eines Harletin darstellt. Dier- nennt man ,,(E.slng« oder »Sti«. Diese Tarni tarten sind den alten Truppoliertarlen aanz außerordentlich ähnlich, manche nennen sie sogar fo. . Historisehe Spiellarten nennt man solche, auf denen man Porträts und Darstellunan auc- der Zeug-geschicht erlilictt So hat staiser Wilhelm der Ztrsseite ein Spiel anfertiacn lassen, : LiasJ ihn selbst als Herztijnig darstellt. - Dir Papst- Leo ist Piaitetii:tin, König T Leopold von Velaien tsarreautiinig. i , » . . . 1 ,. » . . s MS Koniarnnen sieht mai-it Diamant Victoria, KöniaiuMarast-ihn Kaiserin t tflisabeth und die Zaciin Die te rijhintesten Minister sind die VulenH und jedes Qlß zeigt eine Biihnenariiiza i --—--.-.--s-—s Schmeichler und Bettler Find — stainccadem « . «