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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 3, 1905)
deutsche-— oder Yankeesp « Welche von Beiden— sind die besten Etemännesi — Maud Nitsch giebt den Yantees entschieden den Vorzug. Theuerster Herr Editerl - halloh, Fremder! Jch bin sicher, Dieses is, was Sie ausrufen werden, wenn Sie diese Zeilen sehen, weil es so M lange Weile ist, seit zuletzt Jch ei nige Linien an Sie getropft habe. Der Grund, für welchen Jch heute die Feder in Hand nehme, is — es wärde mich bliischen machen, es Jhnen bei Wort von Mund zu sagen, ehrlich und wahrlich es wiirde, treuze mein herz und hoffe zu sterben —- gute Nachrichten. Es kommt jedesmal den selben Weg heraus, sowohl bei den Bleigießen wie auch in den Kaffeesatz und andere Proben, wo wir darauf ge macht haben. Nämlich ein Husband fiir mich, und bei dem Aussehen von die Dinge werd der beabsichtigte zu künftige Miance ( is dies der richtige Weg es zu spellen?) ein Yantee sein. O theuerster Freund, liebster Herr Editer, es is beinahe zu gut, um wahr zu sein! Jst es nicht eine hohe alte Dit, wo bevor mir is? Wird es nicht Spaß sein gehn?! Aber, Herr Editer, um jetzt im tod ten Ernst zu sprechen. FFiir den Zweck sder Verlobung und Heirathung geben Sie mich einen Yanlee, jedes Mal. Die Deutschen sind nicht darin dabei und das is tein Traum. Es is lles sehr nett wegen die Deutschen so poetisch und so gefühlvoll se sein, und Gemüth und Alles und «Vis Ideal« oder ,,Engel« und solche süße Namen genannt zu werden, aber wann er Sie dann zu den Engagement ein heimgemachtes Poem bringt, statt einen Diamondsllting wann er Sie Abends ausnemmt und expektirt, Sie sollen die Sterne und den Mond ad meietn und nicht daran denkt, zu fra gen, wie Jch denken würde, daß der Eiscream gehen würde, dann können Sie mich nicht dafür blamiren, wenn Ich fühle, wie einem solchen Manne zu sagen, er solle gehen und sich selbst um den Block herum jagen. Und Jch kann mir nicht helfen, aber Ich habe einen.Verdacht, daß die deut schen Männer nur alle für Natur schwärmen weil man für die Natur nicht wie for den Theater Tickets zu kaufen braucht. Aber don den Deutschen als Bräu tigam will ich gar nicht reden, denn wann ihn auch bei seine Attempts, süß und zärtlich ze sein, meistens seine Ci gar, mitaus welche er eben so wenig Liebe machen wie einiges andere Ding thun kann, sehr im Wege is, so gebt es noch. Aber weiß Jch nicht bei Erfah rung- wo Jch jeden Tag bei verheira thete deutsche Paare vor Mir sehe, daß die Vetsprechungen, wo sie machen vor die hochzeitung alles heiße Luft is?? Wo mir aber ein heiliger Schrecken is an jeden-Deutschen das is, daß er von einem Mädchen expected, sie soll exiirtlh so sein und Alles genau den Weg machen, wie seine Mutter. Und diese Mutters scheinen mir den ganzen Tag und das ganze Jahr nichts gethan R haben wie Kartoffel-Salat und « rtoffel - Pancakes und Kartoffel Dumblings und Gänseschwarzsauer · ( ns, war ein Name!) und Hasen r und Sauerbraten, Celeriesalat Und Schnittbohnen und Nudels und Ists Gott, was noch einen Weg. wo sein Mensch ausfinden oder imitäten J Eis km, zu machen und Strümpfe und Its-wärmet zu stricken, lauter Sachen, s« to ein aus-zu-Datnm amerilanisches ;: Wir keinen Snäp dafür lehrt. « Po die Schönheit bei einen Yanlee » kommt, das is, daß man ziem sicher sein kann, daß seine Mutter auch nicht hat kochen können, und die Mits und Shottcales, wo er —j Mucbmfalls von dem geheierten " , hat backen lassen. Ueberhaupt l Herde Ich mit meinem Husband boar- s sen » denn haushalten is zu viel tb t· um mich zu bliesen. i Rein, Herr Editer, als Hugband für L « Mich jedes Mal einen Yantee, sag’ Jch ? nochmals. Denn nach die Hochzeitungj « is es ersi, wo von den deutschen Mann eine Kurzkömmnisse (is dies richtig J Shortcornmings?) herauskom-! z men. Der deutsche Mann spendet auch Ekel Geld for sich. Denken Sie blos, E r Editor, von den Geld, wo einen tschen Mann seine Cigars und sein Vier und sein Wein und sein Kegelni und sei Kartenspielen kostet, was for schöne Dresses un Juweliererei eine Frau dafür taufen tönnte! Von die deutschen Männer gebt es . i Sekten Das sind die, wo teinen »Und sit-Hase sind, sondern in die Halm-us sißen oder, wann sie sor deut sche Gemüthlichkeit und deutsche Gesel lziskeit sein« dann gehn sie in den Ver spebh Do sie auch manchmal die Frau Minnen die dann den ganzen Wind von Tobakco-Smote den Husten W und sich mit die anderen Frauen -- «n mopsen kann, während die . sich zesarnmen seyen oder zu - i tollen oder an die Bar stehen mbtvem wer das meiste Geld - und· die größte Nummer von , is leer machen kann. Dieses is M und hie-flieh sein. Die de dann sehen sie II M und tauchen dazu III inun sein Wort aus sie eraui f aber auch deutsche Männer, stiegen nnd vor lautet Rusiichieit u d Lesen vergessen He darauf, daß vie an auch einmal ausgekm will zu eine Reception oder eine Fait oder eine Schau oder Einiges. Dieses ist der Grund, Jch bin so froh, daß alle Otalels, wo wir jest probitt haben, einen Yaniee fiir mich zeigen. Auch in den Karten kommt es heraus-, und zwar seht bald. und auch die GliiciSsagekin hat ihn für sicher prophezeit Sie können jetz schon Ihren Lead pencil schärfen, Herr Ediiok, für mir einen seht lieblichen Schreiban für meien Engagitung zu schreiben. Jch werde es Alles recht machen bei Ihnen, Editor, dear. Oh- Ich bin sO happtn fv glücklich. als sein kann. Geben Sie meine Liebe zu allen Herren in die Office. Jhke liebende M i ß M a u d R i ch. Sie sind nicht zornig an mich, weil Jch meine Meinung wegen die Deut schen geschrieben habe. Sind Sie? Miß Mand. Ein Wethnachtögeschenk des Katserö. Ein originelles Geschenk erhält Kö nig Edrvard der Siebente von England in jedem Jahre von seinem taiserli chen Neffen Wilhelm dem Zweiten zum Weihnachtsseste. Es besteht aus einem riesigen Wildschweinslopsr. Ei nem alten Brauche gemäß vollzieht sich das hineintragen dieser in England eine seltene Delitatesse bedeutenden Gerichtes unter allerlei Ceremonien. Daß der Wildschtveinstvps sehr schön und appetitlich hergerichtet und mit allerlei guten Dingen garnirt ist« ver steht sich vvn selbst· Servirt wird er aus einer eigens siir ihn bestimmten riesigen silbernen Schüssel, die, aus die Schrnalseite gestellt, einem normalen Menschen bis zur Schulter reicht. Zwei Diener tragen ihn nun seierlich in den Speisesaal, und in dem Augenblick, da sie aus dessen Schwelle erscheinen, in tonirt die Kapelle, die das Mahl mit ihren Klängen begleitet, ein altes Lied, dessen Text auf Deutsch etwa lautet: Wir bringen dem König aus unserer band Den Wildschweinslops aus fernem Land; Lorbeer und Rosmarin gar sein ihn bedecken, Nun laßt, liebe Leute« ihn sröhlichEuch schmecken! Es versteht sich, daß dieser Augen blick der Glanzpuntt des Fesimahles und namentlich das Entzücken der klei nen und kleinsten Prinzchen und Prin zeßchen ist. —- Ftaiser Wllhelm ist übrigens nicht der einzge Monarch, der Geschenke in eßbarer Form zu iivanurkMsi,baaajPlliiiiin Weihnachten versenden Er selbst er hält vom Zaren alljährlich ein Fäßchen des allerbesten Kaviars und vom Kö nig von England als Revanche eine Auswahl schönster Puten und Roast beess. Anders sen-aimen ,,Willst Du nicht auch heirathen, Emil.?« »Ich trau’ mich nicht.« »Das brauchst Du auch nicht, bas besorgt der Pastor!« In der Folterkammer. Pantoffelheld: »Ihr Foltertammer ist aber nicht vollständig —- da fehlt z. B. ein Pantofsel . . . !«' Wettbewerb. »Mein Fräulein, ich bin in Sie bis über die Ohren verliebt!« »Aber das hat rnir mein Vetter auch schon gesagt!« »Ja, aber —- ich hab’ längere Ohren!« Oelkeite Sorge. »Mama, bleibt mein Brüderchen immer jünger wie ich?« »Aber gewiß!" »Das ist in Glück, dann kann ich ihn immer berhauen!« Triftiser Grund Vater: »Ich geb’ meiner Rosalie in die Eh —- sagen wir 13,000 Mart. Bräutigam: »Sagen Sie 14,000 Mart —- ich bin abergläubisch.« Der Grind »Warum sagt hr kleines Töchter chen immer »nu« .att nein?« »Ja, wissen Sie, sie hat früher ein mal die englische Krankheit gehabt.« Untat-lich. A.: »Was war denn heute aus dem Mvrltplatze sür ein Mensche-raus »laus?" » B.: »Es hat einer behauptet, er zhiitk den Schwaminhuber Wasser Etrinlen seh’n!« Indern-. »Wir-ins ei endlich mein Pro viflpn für ie ermittelung Ihrer heirath, gen Paroan »Im-et upt til-hel« »Dann verlange ich vie Dame.zu tiickl« List M site-r · Theaterbesuchm Mist denn der W mit dem statemele trinkt« M m Un : enneu n II M " ler, der äl- S Wogrw Spinnens-Pe obs Liebe weiß Rath » Jm ersten Drittel des verflossenen Jahrhunderts gab es im Xten Kaval »lerieregirnent einen Oberleutnant sMeierc Es hat im Laufe der Zeit in idiesern Regiment noch eine erkleckliche Uns-A dieses Namens und Ranges ägege , aber nicht einen mehr, der so jsterblich in die Tochter seines Korn jmandeurs verliebt gewesen wäre, als Jgerade dieser Meter. s Selbsttedend hätte er sein Herzblut :hingegeben, urn ihr zu dienen, und da Hvar es denn tein Wunder, daß, als er Heines Tages Thränen in ihren schönen iAugen bemerkte und sie nach dem jGrunde ihres Schmerzes zu fragen Jgewagt hatte, er ihr feierlich schwur-, er swolle Alles und Alles daransetzen, ih rem gequälten Herzen Ruhe zu ver schaffen. Jht Kummer aber war der: Der Brigadeiommandeur hatte ih »rem Vater zu wissen gethan, er wolle sin der nächsten Woche das Regirnent besuchen und bei dieser Gelegenheit solle dann der neue Exerzierplatz der Garnison durch ein größeres Regi )mentsexerzieren, das der Herr Oberst Izu tommandiren habe, eingeweiht wer ) den. Wer die näheren Verhältnisse kann te, wußte ganz genau, dasz der General sfiir den Kommandeur den blauenBrief ,schon bei der kürzlichen Uebernahme »der Brigade bereit hatte und daß die szitirte Gelegenheit Handhaben genug bot, um dem Oberst Fallen zu stellen. LDas war aber noch nicht alles: am unangenehmften war fiir den Kom mandeur, der» sich noch überaus gerne die große Pension verdient hätte, daß das betreffende »Weihe«exerzieren aus dem neuen Platze stattfinden sollte — und das konnte man ihm ganz gut nachfiihlen. wenn man bedachte, daß es sich doch gewiß an dem gewohnten Tische am besten spielt, in dem ge wohnten Bette am besten schläft und folgerichtig auch auf dem gewohnten Exerzierplatze am besten exerziert. Der neue Platz hatte nichts Mar kantes, er ging bei wechselnder Boden beschaffenheit in’s Uferlose ——— dagegen sder alte! Wie ließ sich beispielsweise sdas Regiment so wunderhitbsch auf die ihn rechtwinllig einsiiumenden Pap pelbäume einrichten, wie herrlich ging der Parademarsch auf dem elastischen, durchaus ebenen. gleichmäßigen Boden! s Um keine Linie wich das Regiment von der »Geraden« ab, hatte es doch seine lieben. längstbekannten Direktionöi spunkte u. s. w. s All’ das hatte der Vater des schönen sMiidchens im Schooße der Familie er wogen und daher wußte es die junge Dame. Dem Oberleutnant fiel sein Versprechen, nachdem sie sich von ihm getrennt hatte, centnerschwer auf das Gemüth Wie sollte er helfen —- und sie verließ sich doch darauf! Zudem waren ihm in den letzten Ta gen mehr Pflichten erwachsen, als er sonst zu tragen hatte. Sein Rittmeister war erkrankt und er hatte die Füh rung der Schwadron zu übernehmen gehabt. Es war ihm ganz katzenjäw merlich zu Muthe; er saß.an diesem Abend äußerst nachdenklich in der Res source. Ohne Animus sicterte die Un terhaltung unter den Anwesenden da hin, bis ein Neuhinzutommender die Neuigkeit brachte, den alten Regi mentsarzt habe nun ebenfalls die Grippe ergriffen, die gerade hauste, und daraufhin drehte sich das Ge spräch nur mehr um den alten, wun derlichen Herrn —- und dessen Leibroß. Die beiden waren im Laufe der Zeit derartig zusammengewiihnt, daß sie sozusagen ein Mechanismus geworden waren —- unzählige Aneldoten tut-sit ten darüber. Der Oberleutnant war lange genug im Regiment, um sie alle zu kennen, sie interessirten ihn nicht mehr. wenigstens bei Beginn der alten Aufwärrnungen, bis ihm auf einmal blißgleich der verwegene Gedanke durch den Kon schoß: »Wenn man bei be sagtem Exerzieren den General auf den alten »Jens« brächte! Der lönnte Jalles zum Besten wenden!« Kühn war der Geoante, fast aber kiihn — auszuführen war er jedoch sehr leicht. ,,Zeus" zählte zu der Schtvadron des Oberleuinants und stand ihm also, nachdem sein Reiter erkrankt war, zur Verfügung Zudem war er, troß seiner zwölf Jahre, noch ein höchst stattliches Pferd, das, ent sprechend ausgezäumt, Furore machte was aber die Hauptsache war: des OberleulnantS Schwadron hatte thatsächlich schon den Befehl erhalten, den General bei seinem Kommen mit »einem durchaus verlässigen Pferde« beritten zu machen und das war »Jens« doch! Oder scheute er, oder war er Steiger oder Durchganger? Nun also! — Der Oberleutnani hatte die Zuthei lung »Jens« an den General bis ganz zuleßt in Dunkel zu hiillen gewußt — erst, als er in der Kaserne aus seiner Extrapost, die ihn hierher gebracht hatte, gestiegen war und sich fragend umsah (sein Adjutani hatte bereits bei dem ihm zugetheilten Pferde Posto ge saßt), wurde »Jens« hergeführt. Durch das ganze Regiment ging ein Schmunzeln, während die wahrhaft enise ien Blicke des Obersten sich aus den berleutnant richteten, um zu er spähen, ob dieser vielleicht wahnsinnig geworden sei. Doch der hielt unbeweglichen Gesich iez vor seiner Schwadrvn und so ern psahl sieh denn der Oberst dem Schuhe aller nnd noch einiger heiligen und folgte dem sich an die Tete seyen-den General unter den Klängen der Regi mentsmusit zum Flasernentbore hin aus. Der General war, seiner Gewohn heit gemäß dem Regiment etwa hun rertSchritte vorausreitend, mit seinem Adjutanten eben an der Straßengabe lung angetommen, von wo aus es rechts nach dem alten, linls jedoch nach dem neuen Exerzierplatz ging. Der General wollte also lints abbiegen. Aber das gab’s nicht. Kein Schenkel Idruck, kein Zügelanzug fand Beach Itung. Würdeooll, wie seit langen Jah »ren unter seinem geliebten Regiments Iarzt, verfolgte auch heute »Jens« den altgewohnten Weg. Der General war imachtlos wie eine Puppe —- — und i hinter ihm drein zog das Regiment. Er hätte ja febr wohl ein anderes Pferd besteigen können —— aber durfte er dem ganzen Regimente — er, ein Isiapalleriegenerall —- damit eingeste !ben, dasz er mit diesem nicht fertig swiitdeZ Niemals! So gab er als Mii sgeter nach, und als ,,Zeus" genau 50 HSchritte oor der »hohen Pappel«, ge i rade so, wie dies jeden Exerziertag fein s langjähriger Reiter gemacht hatte, still ihielt, machte er auch das tlugerweise ;mit. Wie es in feinem Jnnern aus ssah, davon ist allerdings besser nicht zu sprechen. Der Ausfluß dieses ver ihaltenen Zornes war denn auch die Anordnung der schwierigsten und lnisflichsten Kunststückchem wie man sie damals noch hatte. Aber daß er dabei den Oberst »er wischt« hätte, war absolut nicht der FFall —- auf seinem »gewohnten Schachbrett war der Meister. So wollte erdenn wenigstens das Regi ment reiten lassen. »bis über ihm der Dampf aufging« —- aber auch das tonnte nicht von ihm erreicht werden -— —- —denn plötzlich neigte »3eus« den Kopf zur Seite, spitzte ganz in tensid die Ohren und dann machte er mit Grandezza »Kehrt« und schritt ebenso würdeooll dem Garnisonsstiidtg chen wieder zu, als er dasselbe verlas sen hatte, denn dort hatte es soeben halb elf geschlagen und genau um diese Zeit pflegte der Regimentsarzt Regi ment sein zu lassen und heimzureiten zur »Visite'«, das war »Zeus« nun einmal in Fleisch und Blut übergegan gen und daran war nichts mehr zu än « bekn« — e ; Der »Alte« betam richtig die große Pension und der Oberleutnant dessen Tochter; den »3eus« aber bekam tein F General mehr zu reiten, nie mehr! i i Eine Weiuknetverel im Kälber « stau. Der österreichische Feldrnarschall v. G. war ein großer Verehrer eines gu ten Tropfens und namentlich seinem Ungarwein schrieb er die heilkräftig ften Wirkungen zu. Eines Tages erkrankten die jungen Kälber auf sei nem fteiermiirtischen Gute an jenen gefürchteten hochgradigen Verdau ungsstörungen, wie sie leider häufig beim Jungoieh austreten und selten gutartig verlaufen, so daß man diese Art Fälle allgemein mit dem Ausdruck »Käthersterbe« bezeichnet. Da kam. dem Feldmatschall ein feiner Einfall. Von dem Gedanken ausgehend, daß» bei gewissen Verdauungsftörungen im menschlichen Organismus ein paar Gläser guten Rothweins oft Wunder thun, ließ er eine Anzahl Flaschen Ungarwein aus seinem Keller holen und stiftete nun unter seinen Kälbern —- sie mochten wollen oder nicht — eine Kneiverei an, daß es eine Art hatte. Jedes Kälbchen bekam reichlich eine Flasche Ungarwein. Der Erfolg war zunächst ein ganz natürlicher in sofern, als die Kälbchen von einer Munterkeit ergriffen wurden. die sehr erfreulich von ihrem vorherigen hin fälligen Zustande abstach, und wenn das Kalb erst vergnügt wird, dann hat es schon teine Noth mehr. Jn der That hob der in dem ungarischen Rothwein enthaltene Gerbstoff die Verdauungsbeschwerden auf, die Kälbchen nahmen bald wieder regel rechte Nahrung und wurden wieder munter und geund. Der Feldmar schall aber war nicht wenig stolz auf seine gelungene Kur. Der Richterisasiwteth von Jedem Der Große Rath von St. Gallen hat den Beschluß gefaßt, daß Kan tans- und Gemeindebeamten die Füh rung von Wirthichaften zu verbieten lei. Die gleichzeitige Ausübung eines derartigen Doppelherufes machte übri gens schon vor mehr als hundert Jah ren auf Nichtschweizer einen eigen thümlichen Eindruck. So erzählt der Europa - Bummler Casanova in fei nen Memoiren folgenden Vorfall, den er in Baden in der Schweiz erlebte: Nach dem Essen, während man mei nen Wagen anspannen wollte, tam die ochter des Gasttvirths, eine ziemlich hübsche Person, in den Saal und sor derte mich auf, mit ihr zu walzen. Es war ein Sonntag. Plöhlich trat der Vater ein und die Tochter entfloh. »Mein den« sagte der Schelm, »Sie sind zu einem LouiWor Strafe verurtheilt!« «Weshalb?« .Weil Sie an einem Feittag getanzt haben-" «Lassen Sie mich in Ruhe, ich werde nicht bezahlen!« »Sie werden bezahlen,« f te er, und zeigte mir ein großes latat, das ich nicht lesen konnte. . appellireP » n wen. mein herrl« «An den Ortsrichter!« Er ging hinaus und wenig-e Mi nuten daraus verkündete man mir, der Richter erwarte mich in dem benach barten Zimmer. Als ich aber in das Zimmer trat, sah ich meinen Schelm mit einer Perriicke nnd einem Mantel bekleidet. »Mein herr,« sagte das Chamii leon, »ich bin der Richter!« ! »Richter und Partei. wie ich sehe!« Er schrieb bestätigte den Spruch und verurtheilte mich noch zur Sah-» lung von sechs Franken siir die Kosten - des Rechtsspruchs. ; »Aber,« sagte ich, »wenn Jbre Toch- . ter mich nicht verführt hätte, so würde ich nicht getanzt haben. Sie ist ebenso strasbar als ich.« · " » »Das ist ganz richtig, mein Herr;" hier ist ein Louisd’or siir sie!« Bei diesen Worten« zog er einen Louisd’or aus der Tasche, legte ihn neben sich aus den Schreibtisch und sagte: »Jest den Jhrigenl« Jch lachte, bezahlte und verschob meine Abreise auf den folgenden Tag. Wunders-drein Der Meister der berühmten Straß burger Münsteruhr ist übertrumpft. Ein Pariser Uhrmacher Leroy hat in sieben Jahren erreicht, wozu der Mün sterrnechaniler ein Menschenalter ge brauchte, und er hat ihn auch dadurch übertroffen, daß er die Uhr als kleine Taschenuhr herstellte, wodurch die Schwierigkeit der Arbeit beträchtlich erhöht wurde. Eine Taschenuhr aus 975 Stücken mit 24 Gehtverten, das dürfte wohl unerreicht sein. Die Uhr zeigt an: Tage, Daten, Schalt jahre, Jahreszeiten aus -100 Jahre hinaus, Mondwechsel, Jahreszeiten, Sonnenwenden, die Tageszeit von 125 Städten sowie Sonnenauf- und -untergang. Außerdem ist darin ent halten ein 3eitmesser, ein Minuten und Stundenzähler, ein Wärme- und Feuchtigkeitsmesser der Lust, ein Ba rometer und ein höhenmesser, der Hö hen bis zu 5000 Meter angiebt, ein Kompaß, ein Nepetirwert derStunden, Viertelstunden und Minuten mit Glo rkenspiel. Jnnen ist noch ein zweites Gehäuse mit einer beweglichen kleinen Himmelstartex die Sterne gehen jeden Tag 236 Sekunden weiter zur mittle ren Zeit vor; bis zur vierten Größe sind die Sterne auf dieser Karte ver zeichnet. aus der man das tägliche Him melsbikd der nördlichen und südlichen halbtugel sehen kann. — Eine andere Wunderuhr wird gegenwärtig in einer Pariser Uhrensabrit in einem goldenen Hundertsrantenstiiek hergestellt. Jn diesem Geldstück, das etwa einem Zwanzig-Dollargoldstiict gleichkommt, befindet sich das ganze Gehwert einer Uhr. Die Arbeit ist so sein, daß daran A) Arbeiter während zwei Jahre be schäftigt sind; der Preis siir das Wun derwert soll 80,000 Fr. betragen. Die Uhr ist als Geschenk siir den Zaren bestimmt. Roman-etliche EhJU sind im preußischen Königs-hause nur sehr vereinzelt vorgekommen. Jm leh ten Jahrhundert schloß König FrFie drich Wilhelm der Dritte eine zweite imvrganatischeJ Ehe mit ver Gräsin von Harrach, die zur Fürstin von Liegnitz erhoben wurde und sich am Hofe allgemeiner Beliebtheit und Ver ehrung erfreute. Seit Friedrich Wil helm-s des Dritten Tode, also von 1840 bis jetzt, sind nur zwei morganatische Ehen im preußischen Königshause ge schlossen worden· Prinz Albrecht, der jüngste Bruder Kaiser Wilhelm-Z des Ersten und Vater des Prinzregenten von Braunschweig, vermählte sich in zweiter Ehe am 13. Juni 1853 mit stalie von Rauch, die am 28. Mai 1853 in den Sachsen-Meiningischen TGrasenstand unter dem Namen Grä sin von Hohenau erhoben worden war. Sie war geboren am 29. August 1820 und starb am 6. Miiärz 1879. Söhne aus dieser Ehe sind die beiden Grasen Wilhelm und Friedrich von hohenau, von denen der ältere in erster Ehe mit einer Freiin von Saurma vermählt war und in zweiter Ehe Prinzessin Margarete zu Hohenlohe -Oehringen heirathete. Der Jüngere ist vermählt mit Charlotte von der Decken. —- Der erste prinzliche Admiral Preußens, Prinz Adalbert, ein Vetter Kaiser -Wilhelrns des Ersten, vermählte sich im Jahre 1851 mit Therese Elsner. Schwester der berühmten Tänzerin Fannh Elsner. Als des Prinzen Ge mahlin erhielt sie den Namen Frau von Barnim. .-.--— schmeichelt-aft. « Der irisehe Tiöeount Kilcoursie, der im englischen Parlament saß, aber eine sehr unbeduetende Rolle spielte, wurde Peer und bekam als solcher den Titel Carl Cavan. Im Wandelgange des Unterhausei begegnete er dem Abgeordneten Fihgerald, redete ihn an und sagte, da er aus dessen Miene schloß, Fihgerald ertenne ihn nicht «O, Sie kennen mich nicht? Ich bin der Carl Eavan" »Ah so« war die Antwort. »Im ersten Augenblick habe ich Sie mit deine alten Esel Kileoursie verwah e « Einzelne Men chen mögen den u mor entbehren t n —- d rMenehi hett ist er unentbehrlich sein«-M. - Wenn Du geliebt, wenn Du gehofft, Wenn Du gestrebt, gerungen. Wenn Du mit arlern Willen oft Dein blutend rz bezwungen: Dann fühlst Du, wie zu vo ern Werth Erwacht Dein ganzes Leben; Denn jeder Schmerz, der Dich he schmett Wird Dich nur höh r heben. Dein Glück, es ist fo selten echt, Und wird Dich oft bethören. Der Schmerz verleiht Dir erft ein Recht, Dem Leb n zu gehören, Ob Du umfingst in Jugendlust Die Welt mit Liebesarmenx Es lehrt Dich Leid erst und Verlust Ein heiligstes Erbarmen. Roquett . W Der lentc »arm« Pole. Im Alter von 110 Jahren ist kürz lich in Warschau der bei seiner Fa milie wohnhaft gewesene Dominik . Lihniewrti verstorben. Er wurde im, Jahre 1794 geboren, als die Theilung« Polens noch nicht stattgefunden hatte, und war somit unzweifelhaft der letzte Angehörige des »Polnischen Reicheö«, der noch die Theilung im Jahre 1796 miterlebt hat. Der Verstorbene war zugleich der älteste Einwohner der - Stadt Warschau. H . Man-in i »Sie machen wohl wenig oder gar iteinee Gesellschaften mit, Herr Dot ? tor « l Akzt: »Nein, ich bin überhaupt s Menschenseind.« « s »So, so! Deshalb sind Sie wohi falsch Arzt geworden?!« Arm-ede. Frau: »Es wird immer besser, jetzt irommst Du schon des Morgens inn Ibetrunten nach Hause, also wenn ei lschon hell ist!« i Mann: »Ich habe mir gedacht, da Du bei Tage nicht so leicht erschrick A wie des Nachts!'« ! Heilige Gesii ble. Braut: »Ich hätte es Dir schon lange sagen sollen, Otto, ich bin ein armes Mädchen . . ." Bräutigam: »Aber —--— Mart — -—wie hast Du so lange —- — mit meinen heilgsten Gefühlen spieteu tönnen?« Ocell. Schmierendirettor:- »Sie können mit der Gage, die ich Jhnen biete. sehr gut aus-kommen —- denn alle Aepsel, bei uns das Publikum aus die Bühne wirst —- werden gleichmäßig ver theilt.«« Hin-erhel. »Der Professor Züngerl soll ja viele Sprachen sprechen!« ,, a, und dazu so vollkommen, daß er o t nicht weiß, welche von den drei zehn Sprachen, die er beherrscht,seine Muttersprache i t!« Nesteriom Gauner: »Da heißt es immer, man soll sich nach der Decke strecken, ig thu’s mein Lebtag nicht mehr, i hat-? mal gemacht, und da bin enau der Decke Salarniwiirste und åchtno ten, und mich haben sie eingesperrtl« Schien-. Herr lzum Freunde): »Du hastdels Baron wieder ein größeres Darlehn gegeben?. ·. Jch würde das an Det ner Stelle nicht thun-» mir stiiM der Mann zu schlecht!« Freund: »O, der lann noch nicht gar so schlecht stehen! er sucht noch immer keine Frau!" Schnell gefaßt Hausfrau sdie Rüchenthiir öff nend): »Und hier ist fztvei Soldaten beemrlend) das Mannschaflszims iner!'« Merkwürdig. »Es-eben Sie mal, was Meier für einen glänzenden Rock anhai.« »Ein Zeichen, daß es ihm nichx gerade glänzend geht« Grund kenn-. »Sie nehmen die Kannibalen wohl gar in Schuh, Herr Baron?« Allerdings —- die haben ja meinen Erboniel aufgefressen!" Tie neiiilniewzeenndim »Assessor Berg hat jeyt endlich Farbe belannt, er will mich heira tl)en.« »Na, wenn er Dir bloß nicht nur etwas weiß gemacht hat.'« q Ein Berichte-. Erster Börsianer: »Was lönnte man wohl heute arn vortheilhafteften laufen?« Zweiter Börsianer: »Kaner Sie Thermorneten die stehen jeyt sehe niedrig.'« Ilittemschentüchr. Gatte: »Na, mein Engel, worun fo benüle Die ju e rau: »Ach Gott, da soll ich Karte-f eln chälen und finde nicht, Bd sie ein Ervapfel eigentlich nn ng .« Mein-. Sitssel: »Na fi nt i e« vkqchmi Wie staa- iu kk WZHFZ warten vergebens auf den isten-· Sprun: »We, bin an tu Verlege helt-lpcrte auf den estenl«