Wiese-Wische Betrachtungen. Ich-z uki e des Charakters und der « Eigenscha ten menschlicher Wesen. » —- Zwecklosigteit guter Votföhr. — -. Zehn Nitsch E . faßt nur einen H en Entsch uß. —- Der Rest ist weigert. , Mistet Editeri ch weeß nit, wie es bei Jhne is, Ui er Editer, awwer bei Mir is es so un is kee Tkaam. Es is nämlich e Säft, daß Jch grad an dene Täg, wo « ch am meiste ze thun hab. bei «Weg vun MMZMUZ am läsiestr, sp zk sage mit Respekt ze ver me l de stiskfaul bin. Des heißt, des bot nix mit der R a i lc o a d ze thun, sonnern Ich mentfchen es nor in Tschene tell als e allge meine philesafi kell Obserwä schen» Weil nämlich jeh die Zeit is, wo die Mensche so thun, als wann sie e Freud dka hätte, in sich ze gebt-, sich sel oer ze erkenne, un sich allerhand Sache · vorzenemme, wo sie bei Erpirienz » wesse, daß sie es doch nit halte, indem mer schau am zweite oder dritte Tag aussmdet, daß mer’s gar nit halte kann. Un wann mer’s könnt, da kimmtmer doch sehr bald zu der Er kenntniss, wo die richtige is, nämlich: »Was is der Juhs?« Un iiwwerhaupt, wann e Mensch die Resoluschen fasse thut daß er annerscht wern muß, da stellt er sich doch e Ar muthszeugniß (Pauperism-Teftimonh) ans, daß er vorher e böser Bruder war, wahrend daß Ich. wann Ich Mir sel ber dreFrag oorleg: »Was is derMät ter mit Mir?« mit dem beste Gewisse die Antwort aewwe kann: ,Ich bin all right, all right!« Un des is aach le Traam Awwer weil Ich doch grad mit phi lesosikellObserwäsclkens angesanse ben, Möcht ich es noch als en fundamentell Grundsatz ussstelle, wo sor alle Mensche inst. namlichr Wann der Mensch so is, so.is er so, weil er’s nit helfe kann. Un wann er’s helfe könnt, wär er erst recht so. Un gege die annere Leit is es sehr edel gehandelt, wann er so is, wie er is, weil es ähsolutli nir uss der ganze Welt gebt, wo die Leit so viel Freud macht un ihne so große Satis säctschen gebt, als wann sie vun eme Mann sage könne: ,,E hot es sich selber zuzeschreibe. Warum is er so gewese?« Also, warum soll mer die Leit disappointe bei nit so ze sei, wie mer is? Awwer in Speit dervo hab Jch trotzdem e Räsoluschen zu Neuiahr ge faßt, un will Jhne presentli saae, was des is. Nämlich: Jch saa gar nix wehr! Wann Sie Mich sor die Riesen fra Ig warum Jch gar nix mehr sag, da ann Jch Jhne eifach antworte: »For was denn? Es is ja doch Worscht, was Jch saa.'« Des heißt, Ich meen des blos in Rigard zu der Alti. mFor Jnstenz gestern bot die Alti an m, was Ich gesagt un Sethan hab, was auszesetze gehalt, un hot Mir über alles Mögliche Vorwürf gemacht. Un mitdie Kinner hot die Atti aeschimpst an die Sörvänt-Görls hawwe es ge fätsrht, daß ihne Horn und Sehn ver ange is. Jetz srag’ Ich Ihne, Mister diter, was hätt es gut gethan, der Atti ze sage, daß Jrh eriictli wißt, warum sie so bös is un nix wie schim gecthäh nämlich weil so e miserables schweiter war un die Wäsch nit hot trockne könne? Was hätt es genützt? Die Atti hätt es ja doch nit zzugegew we! Deswegt sag Jch gar nix mehr. Oder was wär der Juhs, ergend e Punkt ze pässe, wie sor Jnstenz, daß die s Sounso e schöne Frau is? « doch-atra gen-am daß die Alti Mart dami usswindet, daß die - »e Farb bot, als wann sie die hätt, daß sie en Fehler am , un en gewölbte Miete bot, daß sie ted is wie e Barber-Pohl·. daß sie "-hn. e falsche Pertüch ge , » rzöpß Knechte Auges-kaufte " otanxsgestopste Luse un alle mögliche M cauntersit - Apbleiiinzes hat« » das ihr Falsch - Chain blos ge - is, daß der Stoff vun ihr’m « an eine BargaimCaunter gelaast Man die Frau biseits immer nach » " Mocttails schmelle thöt un mer dotwege nit Je wnnnern braucht, die Frau ihr Butscher- un Grocer- ( Bill nit bezahle thät, un ibrMann ans- « sieht, wie die theure Zeit. Deswege « ssa M out nir- 2 Oder wann Jch —- werklich un s wahrhaftig Mistet Editer —- en wich tiae Büsneßqang ze mache hab, un die Alti sagt Mir beim Formeka uff de Kopp zu, daß Jch in erer Bknnelinie zum Sichan gehn thät was wär da der abs, ze sage, des wär e Mist-äht? Die Es« lti thät’s ja dochjiit qlaabr. Des W sog Jch gar mx. Un daheim Neuigkeite verzäble, des b Ich auch uss. Was is der Jubs gros- ? Mer kann des Alletneuefte m " Ie, un dann kann mer schur fei, » les die Atti erstqnö schun lang weeß, W- es besser wezß un daß sie, Ema-, fegt, es wär kiwnsethaupt nit Mr un Ich wsäx imme; der »Dummk EIN kaum Lüge uffinnde losse Näh Mo ts- Jch est vix Awwer Eens will Jch Jhue sage, Mistrt Editen Wann Ach auch gar nix mehr stigde dreht Mir die Alti nachher doch erst recht es Wort im Mund erum un schwört, Ich hätt es nit so, formern annerfcht gesagt. Es hot also eigentlich auch nit viel Juhs, daß Jch gar nix sag. Jch werd awwer doch bei Meiner Resolufchen b!eibe. Die Atti hot ja immer plenty ge sage, un deswege is es for Mich kee Juhs. Jhne das Nämliche wünschend. Mit Regards Yours John Nitsch- Esq. Hund-ein« Die »Nature« veröffentlicht die Zu schrift eines ihrer Mitarbeiter, worin über einen belustigenden Fall von Hunde - Schlauheit berichtet wird. Der Erzähler verkehrt im Hause eines Ge lehrten, der einen Hund hat und in sei ner Bücherei einen Korb sammt Decken aufgestellt hält, der dem unde als Lager angewiesen ist. Allein er Hund hält sich nicht an diese Vorschrift und besetzt, wenn immer ihm dies möglich ist, den Lehnstuhl seines Herrn vor dem Schreibtisch, auf dem er si chseinen Träumen hingiebt. Vor Kurzem be suchte der Gewährsmann des Blattes den Gelehrten und wurde in die Büche rei geführt, wo der Hund wieder auf dem Lehnstuhl lag. Sein Herr jagte ihn davon und setzte sich selbst in den bequemen Sessel. Der Hund wurde iiber diese Störung seiner Behaglich leit schlecht gelaunt und gab seinem Unmuth durch mißbilligendes Knarren Ausdruck Er wanderte unruhig hin und her und lief endlich zur Thür, an der er zu kratzen begann. Dies that er gewöhnlich nur dann, wenn er das Zimmer aus Gründen der Wohlw stiindigkeit zu verlassen wünschte. Der Gelehrte stand dann auch von seinem Stuhle aus und öffnete dem Hunde die Thüre, um ihn binauszulasfen. Aber der Hund machte, als tsein Herr die Thürtlinte gefaßt hatte, kehrt, lief zu dein nun frei gewordenen Sessel und lagerte sich in aller Gemüthlichleit wie der darauf. Sein lebhaftes, zufriede nes Schweifwedeln ließ erkennen, daß er iiber das Gelingen seiner List große Freude empfand. »Es-at terrilsle«. Der kleine Willy (zu seiner totetten Tante): »Ach, Taute, biict’ Dich doch einmal, ich will ’mal was nachsehen.« —- Tantet »Was denn, mein Junge?« —- Willh: »Ja, der Papa sagt immer, Du hast es faustdick hinter den Ohren.« Irr-sittlich Fremder lzum Obertellner seines Gebirgshotels): «Sagen Sie ’mal, wie kommt es denn, daß in Ihrem Bestan rant da drinnen eine so auffallende Stille herrscht? Das Lokal ist doch dicht besetzt.«« —- Obertellner: »Ja, wissen Sie, die Herrschaften sind eben alle mit dem Schreiben von Ansicht-s pvstkarten beschäftigt.« Schon erledigt. lDer Stofselbauer hat zumSchwei neschlachten den Hausmetzger bestellt, der jedoch zu spät kommt): »Jeht brauch i’ toan Metzger mehr, i’ hab’ d’ Sau schon von an Autouobiill über fahr’n lassen.« Aus dem Eife. Leutnant-A.: »Schnappen ja förm lich nach Luft, Kamerad.«--Leutnant B.: »Nein Wunder; habe eben die tleine Engländerin aufgehoben . . . . zehntausend Pfund!« Born-örtlich. Reumanm .Haben Sie schon ge hört, was meine Frau für capriziöse Wünsche hat?« —- Lehmann: «Wieso capriziosi Was will sie denn?« — Neumann: Mach Capri will ste." Ritt. Zimmervermietherin (zu dem ein ziehenden Scheins-vielen der einen gan zen Arm Lorbeerkan die Treppe herausschleppt): »Ach, u meine Güte, all’ das Orünzeug . . . . Sie find wohl Begetarier?« Ein Wint. »Heeroltor, machen Sie doch nicht immer nur Scherze —- prechen Sie doch auch einmal ein ern teö Wort — znm Beispiel mit meiner Mama!« Der rechte Aue-blieb »Auf Wiederseheni Leben Sie recht wohlt« —- »Danle sehr! Aber zum Wohlleben gehört Geld; können Sie mir vielleicht welches pumpen?« Im Eifer. »Das war ein Beifall, als der Schauspieler Knaxler den großen Mo nolog gesprochen hatte. Sogar die« Leichen, die auf der Bühne umherla gen, haben applaudirt!« Der Pautosselheld. »Meine Frau hat solche Angst vor »Gewittern, daß sie jedesmal in den Keller flüchtet, wenn es zu donnern » beginnt.« —- .Na, da sind Sie ja auch einmal eine Zeit lang Herr im ? Hausei« . ; Mißverständni0. Gefängniß - Direktor, einen Haft Itiug cum-neun »Am-se hoffennich Hehen wir uns hier nicht wieder. — "ftling: «Wollen der Herr Direktor i ch pensioniren lassen?« EÆTTMLZELZLIWH Californis e Geschichte von ufus. »Ich denke. wir nennen das Ding die »Last Chance Cabin«, senkte er mit einem kurzen Lachen, als endlich vor der Bretterhiitte am Fu e des da hinter mehrere hundert Fuß hoch fast senkrecht aufsteigenden Felsens ange langt waren, wel nun ihre Woh nung sein sollte. a, hier wollten sie ein neues Leben anfangen. Aber wie sah es darin aus! Der Regen hatte den rothen Lehmboden ivon draußen hereingespült, und auf Idem Boden lagen alte Schuhe und Lumpen von Kleidern, welche Jemand l darin hatte liegen lassen, und der Gips war iiherall von den Wänden und von der Decke abgefallen und lag aus dem Boden; es war ein trostloser Anblick. k Da wurde es dem Manne zu viel, und er sprach bitter: »Mutte, ich kann es nicht mit ansehen, daß du hier hausest —komrn’ laß uns versuchen, anderswo sein Unterkommen zu finden, oder ir i gendwo zu sterben, wenn es sein muß.'« IAber die Frau war stärker als der , Mann, und sie sagte: »Nein, wir mits sen hier bleiben, wir haben nichts An sderes. Und ich tann es aushalten, lwenn du es aushältst—aber ich kann Inirgends sein, wo du nicht bist.« Z So sprach sie, und ihr ruhiges Auge zkontrastirte seltsam mit seinem ruhe J losen Blick. Nur um ihre Lippen zit ? terte es fast unsichtbar; das war das ;einzige Zeichen der tiefen Bewegung, die in ihrem Jnnern herrschte-—an sie dachte in diesem Moment an ihren ; tleinen Sohn, den sie mitgebracht hat-· ; ken. Was sollte aus diesem werden in der Wildniß-? i Und nun holten sie das Gepäck her Tein, welches sie aus dem Pferde mitge z bracht hatten, und bereiteten demKin ’ de ein Lager, so gut es ging, u. dann streckten sie sich selber hin und schliefen tbald ein —- das war die erste Nacht ! in dein neuen hause, die erste Nacht in der »Last Change Eabin«. Ein Leben voll von· Arbeit war es, das nun anhab. Aber mit all der ro mantischen Liebe, mit der Marie, das Kind des Süden-T dem Mann vor-. Jahren nach Colorado gefolgt war, und mit der sie an ihm gehangen hatte, trotzdem er sich nur zu bald als wüsier Trinter entpuppt hatte, init all dieser romantischen Liebe hielt sie jetzt bei ihm aus. Als Alles verloren war in Colorado, was sie gehabt hatten, da hatte sie ihren Gatten dazu vermocht, kdaß er mit ihr in die Wildniß ziehe, sum sern von den Menschen und von den Bersuchungen ein neues Leben an zufangen und wieder ein Mann zu werden. Er hatte es ihr versprochen, und nun arbeiteten sie zusammen, wie sie vorher nie gearbeitet hatten —- im Scherze sagte er einst zu ihr, als sie an der alten Hütte herumhäinmerte: »Wenn du einen Anderen geheirathet ; hättest, so hättest du vielleicht nie ent deckt, was für Zimmermanns-Talent in dir schlummert-« Von Herzen war er gut, und es war so seine Art, mit einem Witz herauszulommen, wenn das Herz ihm weh that; und das Herz that ihm weh. wenn er seine Marie so arbeiten sah. Aber es ging, und sie tamen lang sam vorwärts —- als ein Jahr ver gangen war, da konnten sie schon zwei hundert Dollars von der Schuld ab zahlen, die noch auf ihrem neuen Be sitzthum last«ete. Er sing an, zum Mann zu werden, und Marie sagte mit dein biblischen Wort: ,Jch bin gesegnet unter den Weibern«. Dann aber tam der Tag« an dem ihr Mann nach der entsernten Stadt reiten muß te, um einiges Vieh zu verkaufen — und dieser Tag war der seines Rücksalles. Betrunten verlie er die Stadt und zu Ende war es mit seinen guten Borsätzem niit seiner Selbst achtung, mit allem Guten· Jegt ging es schnell wieder rückwärts, da schien tein halten inehr zu sein, und et sel ber sagte zu ihr mit einer Art Gal genhunior: »Du siehst- wie ei steht Du bist ein tapferer General gewesen, aber du hast die Schlacht verloren und mußt nun die Din nehmen, wie sie .sind. Nimm das ind und ge wieder nach dein Osten. Jch bin sitz zu retten.« Sie blieb, sie hoffte und liebte noch immer. Aber die Liebe starb in ihrem herzen, wie das so weiter ging, und die Hoffnung schwand, und end lich iam es so weit,-daß man ihm sag te sie wolle gehen. »Komm’ mit mir«, sprach sie, »tomm mit uns auf die Berge hinauf wo es einsamer ist, und fange noch einmal neu an, hier geht es nicht mehr, und der Platz wird uns genommen, denn; wir haben nichts mehr bezahlt«. —« Aber er hatte wieder getrunken, und voll von Grimm und Hohn antwortete er: Verd . . » ich habe nun genug neue Anfänge gemacht —- es hilft nichts-L« —- Und er ging fort und sagte, daß er heute nicht mehr tomme .—-— sie solle machen, was sie wolle und was sie nicht lassen könne. Da packte sie ihre Sachen und sagte zu ihrem Söhnchen, der nun ein tüch tiger Bursche geworden war, daß fie nach Virginien reisen wollten, wo ihre Eltern seien. Der Junge war übe-r rascht, aber er war bereit dazu, we er seinen «KönigXerxes«, das war n Esel, mitnehmen könne. Daß ein Vater nicht mitgehen sollte, dai be griff er nicht, und das war ihm nicht recht. Aber schließlich fügte er sich. Bald waren die wenigen hol-selig teiten in Bündel geschniirt nnd ctxf den Esel ges-ach und fort ging’s. Der Junge wurde munter, der Mutter war das Herz so schwer. wie ein Stein — aber es mußte sein, es mußte um des Jungen willen sein. Wie sie aber so durch das langeThal dahinmarschirten, da brach sie sast zu sammen, denn die alte Liebe zu ihrem hat-old, zu ihrem Gatten, kam wieder in ihr Herz, und sie sragte sich immer wieder, ob es wohl recht von ihr war, ihn jetzt zu verlassen, ihn sitt immer zu verlassen. Ja, es ist recht, sagte der Verstand —- nein, es ist nicht recht, sagte das Herz. Und der Verstand und das Herz kampften einen schweren Kampf bis der Abend nahte. Da aber hatte das Herz gesiegt, und noch ehe die Mitternacht lam, da standen sie wieder vor der Hütte. Der Knabe hing schlafend im Sattel des Esels, wo sie ihn estgebunden hatte, sie war daneben ge chritten, durch die helle Mondnacht aus dem ihr bekannten Pfade. Aus der Hütte schimmerte Licht — sie öffnete leise die Thür, der Mann schlies, über ihm stand die bren nende Lampe. Ob er wohl mit der Laterne nach ihr gesucht hatte, als er sie nicht mehr zu Hause sand? Sie legte den Knaben aus sein Lager; er erwachte nicht. Und dann beugte sie sich über ihren Manch-er schlies, und im Traume murmelte er: »Marie, geh’ nicht fort, gieb mir noch eine lebte Chance!« Ja. die gab sie ihm, dazu war sie ja zurückgekommen Und es war, als ob ein neuer Geist, derGeist starker treuer Liebe, mit ihr gekommen war, denn Alles wurde nun besser. Wenige Jah re spiiter war Harold ein geretteter Mann und sie konnten eine kleine gute Farm tausen. Und wieder einige Jah re spiiter waren sie glückliche, wohlha bende Leute und wohnten in einem schönen Hause undLangdon wurde auf eine gute Schule geschickt. Dir »Last Chance Cabin« aber stand noch, und wurde immer wieder reparirt, denn aus ihr war das Glück emporgebliiht, welches nun herrschte. (Cal. Dem.) -— Auch eine Heidentlsah .Unter dein Titel »Wahrheit und lerne Dichtung.« der auf Goethe’s »Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit« anfpiel:, ließ ein Zeitge nosse des Dichters, der sich nicht ge nannt hat« ein Büchlein erscheinen, das wohl nie viel beachtet worden ist« Es enthält faft nur einfältige Marsch gefchichten aus dem alten Weimar, die —auch wenn man sie lritifch betrach tet — keinen neuen Zug zu dem be kanntlich bis zu den geringfiiaigften Rleinigieiten ausgeführten Lebens bilde des Altmeifters hinzufügen Eine Erzählung des Verfassers ver dient jedoch der Vergessenheit um fo mehr entrissen zu werden, als sie ge wiß nur —- Wahrheit ift. Karl Au gust von Weimar hat ja felbft, von feiner Ergriffenheit fortgerissen, ei nem größeren Kreis der Hofgefellfchaft über den Vorfall berichtet. und der Verfasser führt diefe Personen als Zeugen an. Es handelt sich urn die HerzogimMutter Amalie, die eines Tages in Erfahrung gebracht hatte, daß Hei-der nicht das nöthige Geld be faß, um die ihm vom Arzt verordnete Kur in Karlsbad durchzumachen Die herzogin hätte gern geholfen, aber — in ihrer Kasse war Ebbe. Sie hätte sich die paar hundert Thaler nur ver schaffen können, wenn sie ihre zahlrei chen Schuldner ein wenig gemahnt hätte. Diesen wollte fie aber auch nicht weh thun, und fo blieb nichts übrig, als — ihr Schmuck. Damit Herder fein-e Kur absolviren konnte, wanderte ein Stück ihres Schmuckes zutn Juwelier. Niemand erfuhr da von, nur in ihren Aufzeichnungen no tirte die Hersogin den Verkauf des Stückes. Als dann nach ihrem Tode in Gegenwart Karl Augufts ihre Cha touille geöffnet wurde. fand man an Stelle des fehlenden Stückes die Aus tunft über den Verbleib. Der anwe fende Chatouillier, der den Verlauf besorgt hatte, brauchte jetzt das Ge heimniß nicht mehr zu bewahren, er gab den Kommentar zur Aufzeich nung, und der Herzog war von diefern edlen Zu feiner Mutter, wie gesagt, fo er riLfEm baß er fofort den eben anwe en n Kavalieren nnd Damen davon Mittheilung machte. sie hat f- aksse Eite. Aus Budapest erzählt das dortige «Politische Vollsblati«: Eine alte Dame winkt dem Konduiteuk eines Omnibus aus der Andtasshstkahe, er möge halten. Das geschieht promot. »Nun, leben Sie wohl, Frau Grün bergek,« sagt die alte Dame zu der sie begleitenden Freundin. »Ich schreibe Jhnen und lasse Sie wissen, wie es mit gefällt, sobald ich einige Tage dort gewesen bin. Sie haben ja meine Adresse, nicht wahr? Nein? Ach, ich war der Meinung, daß ich sie JFDUM Flegeben hätte. Jch habe sie in meinem rbeitsbeutel hier, zwischen meinem Taschentuch und meinen Schlüsseln. Jch werde sie gleich finden, einen Au igenbliclt Es ist besser, daß Sie sie "gleich mitnehmen, sonst können Sie mir ja nicht schreiben. hier ist sie — nein, das ist ein Rezept sitt meinen hustem Ach, sehen Sie wohl, jetzt habe ieh sie! Nun Sie werden doch nicht vergessen, mit zu schreiben, nicht wahr-? Und wenn Sie Frau Steiner sehen, grüßen Sie sie, bitte, von mit. Sie ist eine teizende Frau, nicht wahr? Aber daß die einen solchen brutalen Mann·geheieathet hat, ist einfach un laubl ! Aber so geht es überall Lin der eltt Meiner atmen Schwesker Marte ist ei ebenso ergangen; die war so sanft wie ein Lamm — gerade so wie ich —- sagte niemals ein böses Wort,.—— that nie ein Unrecht — und konnte sich mit jedem Menschen ver tragen. Nun sehen Sie doch einmal die Unverschämtheit des Konduiieurs, der Mensch ist wahrhaftig abgefahren, ohne mich mitzunehmen. Nun muß ich Uvch ehrt Minuten warten. bis der nächste agen kommt, und ich habe so große Eile!" Vertheilung goldener und sil berrer Verdienstmedntllen an langsähetge Dienst Idckiio Alljährlich vollzieht sich in Mün chen ein erhebender Festatt, die Aus zeichnung treuer, ausdauernder Dienstboten und Arbeiter. Troh der immer kritischer und lästiger werden den Dienstbotennoth konnten kürzlich sechs Dienstboten, welche länger als 25 Jahre dienten, und einunddreißig mit über zwanzigiähriger Dienstzeit bei derselben Herrschaft ausgezeichnet werden. Der Bürgermeister sprach warme Anerkennungsworte, ehrenvoll für die Deiorirten, aber auch für de ren Dienstgeberinnen, welche größten theils mitgeiommen waren. Er be tonte die großen Erleichterungen, wel che im Zeitraum dieser fünsundzwan zig Jahre für die Dienstboten entstan den seien, von der Wasserleitung, dem Gas- und elektrischen Lichte u. s. w. an bis zu den Alterszulagem den Sa natorien und Erholungsstätten. Diese wackeren Beteranen des Dienens be weisen aber auch, daß Arbeitsfreudig krit, Fleiß, Gehorsam, Treue und An hänglichkeit am sichersten da zu finden sind, wo kein Acht- oder Zehnstunden tarif existirt, sondern deren Beruf aus völliger Unterordnung des eigenen Willens unter einen fremden, aus stil lem Ertragen menschlicher Fehler und Schwächen, Bescheidenheit und neid loser Anerkennung der Wohlhabenheit anderer beruht. Solche Dienstboten sind die Zierden ihres Berufes und liefern den besten Beweis, daß der in nere Werth des Menschen von äußer lichem Range unabhängig, daf: reines, echtes Glück nicht durch Glanz und Reichthum bedingt ist. Ebenso ehren voll ist die Auszeichnung aber auch sur die Dienstherrschaften, welche durch ihre menschenfreundliche Gesin nung ihren Untergebenen gegenüber ein gutes Beispiel der Allgemeinheit geben. Wittweuvetbrenmms in stumm Der S. December 1904 stellt einen wichtigen Gedenltag in der Geschichte Indiens dar, nämlich den 75. Jahres tag des Verbotes der Wittwen - Ver brennung. Man tann sich heute laum vorstellen,was siir ein muthigerSchritt es war, denLord WilliamBentinck, der damalige Gouverneur von Indien, un ternahm, als er den Gesetzentwurs ein brachte und durchsetzte, denn er hatte nicht nur« mit einer geradezu winden den Opposition der Eingeborenen zu kämpfen, sondern auch viele seiner ei genen Landsleute waren Gegner des Gesetzes, welches, wie sie meinten, ge gen die religiöse Toleranz verstoße, die den Bewohnern Indiens gewährleistet sei. Diese Annahme aber war unhalt bar. Die Sitte der Wittwenverbren nnug war zwar eine sehr alte bei den Jndiern, und sie beruhte aus Ausle gungen gewisser Stellen in einigen den Hindus heiligen Büchern, aber die Forschungen europäischer Gelehrter ellten sesi, daß sich in keinem der ge heiligten Bücher eine solche Vorschrift wirklich besinde. Die Sitte verdant ihren Ursprung einer wahrscheinli « geslissentlich falschen Auslegung von Seiten der Priester, und einmal zum Bestandtheil der Religion erhoben, war es selbst siir die Aus etliirten un ter den Hindus nicht mög ich, dagegen anzutiimpsem Lord William Bentincks Gesetz aber stellte jede Mitwirkung oder Ausreizung zur Wittwenverbrew nung mit der Mitthiiterschast an ei nem Morde aus eine Stufe, und mit der strengen Strafe, die das Gesek da silr vorsah, verschwand die Sitte sast mit einem Schlage. Merkwürdig schnell verschwand auch die Anhäng lichkeit der Dindus an die Sitte, deren Unterdrückung sie zuerst siir eine Ber gewaltigung hielten, und heute wird ei selbst in ien tautn Jemand - ben. der die ittwenverhrennuns DI der eingestihrt sehen möchte. Eis kleines-statuier Lehrm Also ei meidet sich derse nige nicht, der die Karritatur aus die Tafel gezeichnet hatt Gut, dann be tommt Jeder von Euch eine Tracht Prügel! —- — (Nachden1 er jedem Schüler einige Klapse gegeben, hält er vor dem letzten in der hinter ten Bank inne). Also Du, Schrie er, wenn Du sagst« wer es gezeichnet hat, betommst Du teine Schläge!'« — Schneller: »Ich war’s, Herr Lehreri« Hin der Schmierr. Director: »Meine Herrschaften, die Kerlerszene bitte besonders zu be achten, die spielt der Herr Maier sehr gut; er war nämlich schon wirklich eingesperrt!«« Der kürzeste Wes-. Sie: »Wollen wir unsere Verlo bung unseren Freunden telegraphiren oder telephoniren?«—— Cr: »Wir wol len sie einer Dame mittheilen!« Darum »Die Meiers führen, scheint es, tei ne besonders harmonische Ehe.«— »Nein Wunder; sie ist Staatsanwäl tin und er Vertheidiger.« Gemüthlich. Eulalia (in’s Wasser gefallen, als ihr ein Herr einen Balken zuwirst, in der Meinung, der Herr sei ihr nach gesprungen): »Mein, mein!« —- Herr: »Na, meinetwegen, behalten Sie ihn!« Moder-ne Frauen. .So, ist es also wirklich wahr, daß sich unsere Männer morgen duel liren werden?«- »Ja! Um sieben Uhr im Stadtwäldchen!« — »Hm, wenn man jetzt nur auch wüßte, ob wegen Dir oder wegen mir?« tin-linkshin A.: »Sehen Sie, dieser Mann dort bat unser ganzes eheliches Glück zer stört.« —- B.: »Was,« — A.: » a woblc meine Frau bat selbst zu kochen angefangen, als jener dort uns unsere Köchin weggeheiratbet hatt« Ein Nirnler. Herr Schulze ivorlesend): »Der Ar beiter, der bei dem Einbruche beibri ligt war, wurde in flagranti festge nommen. — Ja, da sieht man wieder die Tüchtigkeit unserer Polizei. Schon bis nach Flagranti haben sie ihn ent kommen lassen ebe sie ihn erwischt ha ch.« r Hautsohlen Bauer izu seiner Tochter): »Was, den Hias möchst heirathen, den Lum pen, den Schafdieb, der bat ja nix.« Beim Boseldändlnn Dame: «Spricht de Papagei auch Schimpfworte?« — ändler: »Nein, aber solch’ junger Vogel lernt ja leicht.« Deshalb. A.: »Sie bleiben ja in lehter Zeit manchmal Abends zu Hause, wie ich l-emerie.« —- B.: »Meine Frau ist ftockheifer.« Ein Seliftlsier. »Nicht wahr, Artbnr, Du hafi mich doch nicht wegen meines Geldes gehei ratbei!« —- ,,Aber, ich bitte Dich, das baben doch fast alles meine Gläubiger gekriegt.« Vor Gerieb t Richter Our Zeugin): »Alfo Sie rveigern sich- Jbr Alter anzugebeni (Zmn Gerichtsdiener): Müller holen Fre. mal den gerichtlichen Taxator r.« Ein Schsetenstdem Studiolus (in der Badeanstaltkr »Bei-Jahren Sie meine Brieftasche recht sorgfältig auf, «..0emeifter, es sics für mebr als 1000 Mark —- Rech ’gen d’rtn!« Inn-nee ,,Wittwe wünscht die alten Kleider ihres gestorbenen Mannes zu verlau fen. Bei solchen, denen sie passen, — Ebe nicht ausgefchlossen.« . ...-..-« .--M-«.-. Ass Uuek bitt. etwa-, ges-tragele schon wieder ein« Schachtel Eigaccttcn — Du machst doch IIW r«