tmupfs Kosakm » s Mitteln sdild aus der Mandschmrei. ngenzeugm Rittrneiftet K r as s nof nacherzählt. Der heiße Tag wich einem klaren, stählen Abend, und langsam erloschl dar gplvige Abend-ach hinter denl gehen Bergen. Als trübe Lichtscheibe and der Mond schon hoch am Him mel und schien auf das Schwinden der i le ten Sonnenstrahlen zu warten, um s in seinem vollen Glanze zu zeigen. l Dunkle Abendschatten umhüllten schon s die buschbewachsenen Felsenhönge ; rechts von uns, während die-nackte» Paßhöhe in unserem Rücken noch in llem Sonnenglanz erglühte. Unsere bist-on hatte eben den schwierigen Wusftieg auf steinigen Felsenpfaden beendet. 50 Werst waren wir heute in engen, steingen Bergschluchten mar schirt. Leute und Pferde waren müde, und mit freudiger Eile wurde das« lang ersehnte Biwal bei der reichen, ges-anders mit Fourage gut versehenen nestschen Branntwein - Brennerei Schaogo bezogen. Riesige Haufen goldgelben Gerstenstrohes, bereit ge legte Vorräthe an Kornfutter ließen die Herzen der Schwadrons-Komn1an deure höher schlagen; denn Stroh hat ten die Pferde während der letzten zehn scharfen Marsch- und Gefechtotage ganz und Kornfutter beinahe ganz entbehren müssen . . . Und hier, hatte General Rennenlampf versprochen sollte den abgehetztem halb verhunger LeertinThieren ein Rasttag gegönnt wer Jch saß auf einem Urooauxen am Thore der Brennerei und blictte in das enge Thal, das sie von drei Seiten umgab; tiefe Abendschatten hüllten es schon ein. Jn den Gemüsegiirten und auf den Feldern biwatirten in langen Reihen die Kosaten-Schwadronen. Schon erglänzten hie und da die ersten Wachtseuer im schummerigen Abend dunkel5 dumpfes Stimmengewirr klang herüber, und munter prusteten die Pferde, die Schnauzen tief in das staubige, lang entbehrte Stroh gesteckt. i Die Vorvosten-Schwadron rüstete sich i zum Ausriickem um die Arrieregarde abzulösen. Während die hungrigen z Pferde ihr Futter verzehrten, schluck-! ten die Leute eilig ihren Thee und ihr s bißchen- Abendbrod hinunter. Kosatent kehrten zu ihren Schwadronen zurück, « gße heubündeL Hühner, Enten am ttel oder mager-e Ochsen vor sich; hertreibend, die sie in den umliegen- J den Ortschaften für theures Geld er- s standen hatten. Chinesen, spitze-Stroh hüte auf den Köpfen, ritten bedächtig » aus ihren kleinen Kleppern vorüber» und verschwaan im grünen Wältxs chen·am Abhange hinter der Born-( leeren . . . , Man rief mich zum Ahendessen Jm 4 se der Brennerei saß der General it seinem Stabschef an einem großen Mühlstein, trank Thee und las auf-i merksam die Papiere, die der Stabss chef ihm reichte. Ein großes Feuer brannte nicht weit vom Mühlstein, und sein flackernder Schein, der als Lampe diente, beleuchtete grell das ernste Gesicht des Generals. Jn dem Hause, das seinem Stabe als Quartier diente, ging es munter ku. Aus dem niedrigen chinesischen isch brannten stolz zwei Kerzen ohne Leuchter; daneben prangte auf zinner nein Teller ein am Spieß gebratenes Hahn und eine große Schüssel mit dampfendem Reis-. Um den Tisch herum saßen die Ofsiziere des Stabeg, darunter unser allgemein beliebter Gast, der österreichische Major Gras Szepticki. immer korrekt in seinem dunkelgrünen Waffenrock, die hohe Ofsiziersmtitze auf dem Kopf. Und nun gesellten sich noch die Offiziere der AnteregardemSchwadron zu uns, die, eben eingetroffen, sich beim General gemeldet hatten: Gras Komarowsti. der Chef, und sein Subalternofsizier. Der Appetit war allseits ein sehr ge » segneter —- seit 5Uhr Morgens hat Jen wir keinen Bissen geno en. Dann begann ein allgemeines, leb stes Ge · ch; Graf Komarowsti erzä lte von - interessanten Erlebni en im renkriege, von den häufigen nächt Uebersällen, von Cronje, seinen . en und seiner Kapitalation »Die Thitr ins Vorzimmer war aus « , draußen kamen und gingen sen und Kosalem Geschäftiges ., Gimmengewirre erfüllte die Luft, til-drunter erscholl trampshast derSchrei see-es Maulese15, und behaglich zufrie ·«, den klan das Rascheln des Strohes, an dem ch« die Pferde wieder gütlich Seen konnten. Die Kosaken trankten ihre Pferde, schütteten ihnen noch reichlich Korn .uttek vor und legten sich unter ihren änteln zur Ruhe. Auch drinnen im Hause wurde es still: die Gäste waren su ihrem Regiment gegangen, die Her Ien vom Stabe hatten sich hingelegt . " Ich trat in den äof hinaus. Die Nacht war in ihre echte getreten: es Mr ganz still im großen Eil-out Der » General saß noch am Mühlstein, in ein -Cespriich mit seinem Stabschef ver « .xieft, die Reste feines Abendessens noch see fich. Die Wachtfeuer brannten Sang am ab, und alles schlief; nur die Beute der Bereitfchafts-Schwadron n noch aufrecht in voller Aus E uns an ihren Feuern Kein Lüftchen regte sich. Wie ver · itbert vom Silberglanze. den der seid ans sie ergoß, standen die M der Gärten und des Wäld Mdinter der Brennerei. nnd die ,- schienen in ihrer tiefen Ruhe dunkler geworden zu sein. Der uner wartete auber dieser monddurch glänzten - acht bannte mich fest. Voll lommene Stille herrschte ringsumher-, und ich vergaß fiir einen Augenblick, wo ich war . . . Da, plötzlich kracht von rechts ein Schuß . . . nach einer Weile ein zweiter, dann ein dritter . . . »Auf den Vorposten, wie immer,« dachte ich im ersten Augenblick. Aber die Schüsse llangen so merkwürdig nahe, viel näher, als die Feldwachen lagen . . . Was konnte das wohl sein? Die Feldwachen hatten nichts gemeldet . . . Aber freilich, in diesem unbegreif lichen Gelände und bei diesem atroba iischen Gegner war ja jede Ueber raschung möglich . . . Und jetzt knatter ten die Schüsse schon ununterbrochen vom jenseitigen steilen Felsabhang herüber, kaum 1000 Schritt von uns entfernt, und pfeifend flogen die Ku geln über mich weg. Schon lief die Bereitschafts-Schwadron rasch an mir vorüber, und besetzte den Rand der Schlucht, die uns jetzt vom Feinde trennte. Ein wildes, weibisch klingen des «Bansa-—a——a——j'« erscholl von dort her, und gleichzeitig, gleichsam als Antwort darauf, tnatterte auch schon das Schnellfeuer unserer Kosa en. « Auf das wilde Geschrei hin erwar tete ich einen sofortigen Bajonett-An griff und lief in das Haus« um meine Waffen anzulegen. Dort war schon Alles im Begriff, ftch eilig anzutleiden »Was ist los?« tönte es mir von allen Seiten entgegen. »Die Japaner treischen und schie ßen,« erwiderte ich, »zu sehen ist noch nichts.« »Herr Rittmeister, soll ich satteln?« fragte mich in diesem Augenblick mein Bursche, der, wie immer, angerufen er- . schien, wo er nöthig war. »Für mich den »Fatilisi". siir dich die »Loreley'«, den Saurnsattel auf die »Dapu«! Vergiß nichts, und warte ruhig am Thor!'« Säbel und Revolver - im Laufe anlegend, trat ich wieder auf E den Hof. Die Kugeln pfiffen ganz ge- » hörig iiber meinem Kopfe. « »Löscht doch das Feuer ausl« rief eine Stimme. »Sie zielen ja danach!'« Der Hof war wie verwandelt in fei ner plötzlichen Bewegung Burschen und Kosaten der Eskorte sattelten und packten eilig, aber ruhig. Die Aerzte und Pfleger der Abtheilung vom Ro tben Kreuz, die unser HauptquartieL begleiteten, waren eifrig an ihren Kar- » ten und Mauleseln beschäftigt. Alles « schien ruhig; nicht die geringste Auf- H regung klang in den abgerissenen Ne- ; den, die lebhaft hin- und herflogen; H einige Leute betreuzten sich andiichtig ; Die Kugeln pfiffen immer noch ziem- » lich hoch über unsern Köpfen; nur we- I nige schlugen mit einem saftigen »Wsit« ins Schindeldach der Bren nerei. »Wo find die Pferdedecken des Ge nerals?« hörte ich den Stallburschen des Division-s - Kommandeurö rufen. — »Eben hatte ich sie hierher gehegt!« »Zünd’ eine Kerze an, Lands mann,« belehrt in einer anderen Ecke mein guter Bursche einen jungen Ko faten, der unlängst als Bursche zum Stab gekommen war, »und sieh in der Stube ordentlich nach, ob du nichts vergessen hast.« Jch lief zum Thor hinaus. Nicht weit von mir erscholl gerade die mun tere, wohltlingende Stimme des Ge nerals. Vollständig gewafsnet und gekleidet, die zwei weißen Georgs treuze leuchtend auf der schwarzen Lederjacke mit den Generalsabzeichen, war er, von dem Stabschef und den drei Adjutanten begleitet, gerade im Begriff, von Stein zu Stein balan zirend, den tleinen Bach zu überschrei ten, der die Brennerei vom Biwatvlatz trennte. Dort sattelten und packten die Kofatem über die euer wurde Wasser gegossen, und zi chend fuhren hier und dort weiße Dampfwolten in die Höhe. Der Mond beleuchtete hell die lebhafte triegerifche Szene: vorn, am Abhange, die feuernde Schützen linie der abgesefsenen Schwadron, hier —- das bunte, bewegte Bild der sat telnden, sich rüstenden Regimenter. Die Schii e tnatterten ununterbrochen, und tig klagend pfiffen die Kugeln, Blätter und Zweige auf ihrem Wege niederreißend. »Gott zum Gruße, Brüderl« er klang laut der Gruß des Generals an die nächste Schwadron. Und ebenso energisch und hell brauste ihm die Ant wort seiner Kosaken entgegen, sich über den weiten, bunt belebten Platz fort pflanzend. »Die Nerven sind ruhig,« bemerkte der General zu seinem Stabschef, »wir können zum Handeln übergehen·« Und fest und klar wie immer gab er seine Befehle, die die Adjutanten sofort weitertrugen. Und schon eilt eine Schwadron aus unseren rechten Flügel und besetzt die Lifiere der Obst giirten; zwei Schwadronen besehen den linken Flügel, und zwei weitere stellen sich dahinter in Reserve. Die übrigen drei Negimenter stehen bereit, weiterer Befehle gewärtig. Man kann jetzt ruhig abwarten, wie sich die Sache weiter gestalten wird. Das Verstummen des japanischen Feuers schien zu bekunden, daß die kräftig s llende Antwort der Kosaten auf den ruß des Generals die Japa ner mehr überrascht und beeinflußt hatte als ihr drolliges Kreischen unser schlafendes Bin-ak. Erst allmählich flackerte ihr Feuer wiedet auf, und als es eine volle Stunde gedauert hatte, war das Er bniß —zwei verwundete Pferde. Die ldwachen waren mütt Fährbeh ihre trmällen noch cht am s. « , . ) Jn langsamem Einzelschießen er widerten unsere Schwadronen das Feuer; man hatte bei dem Schutz das Gefühl daß er berlth un swohlge ielt war; nur wenn die klei nen tzwarze n Schatten unten im engen hal dichter und deutlicher er schienen, erscholl hier und dort hall laui das Kommandm »Esladron — Feuer!«, und Salven tnatterten kurz und zornig. Der General stand jetzt bei einer Baumgruppe im Centrum seiner Auf stellung. »Ich möchte nichi gerne fort von hier,« sagte er zum Stabschef, und dachte wohl dabei an die schönen Fou rage- Vorräthe der Brennerei. »Nu: fürchte ich fiir den Paß in unserem Rücken. Wenn er bedroht wird, müs sen wir zurück: eine halbe Kompagnie - könnte dort die ganze Division auf-; halten. »Bis jetzt scheint teine Bewegung; des Feindes in jener Richtun vorzu- » liegen,« meinte der Stabsche , »svnstl hätten wir wohl schon eine Meldung.« l Und gerade in diesem Augenblick F erscholl irgendwo in der zunehmenden T Dunkelheit eine ruhige, jungeStimme: i »Wir ist der Division-Kommandeur?l « . Wo ist der General?«... « »Hier bin ich?'« rief der General. iEttpgr verlangt nach mir? Was ist oZ « »Leutnant Fürst Obolensli. Exzel lenz,« theilte der Stabschef mit, »von ten Vorposten —- ich erkenne seine Stimme.« Und schon erscheint in der Dunkel heit die stattliche, etwas volle Gestalt des jungen Fürsten. Er tritt nahe an den General heran und meldet mit leiser Stimme: »Oberstleutnant N. läßt Exzellenz melden: Unten in der Schlucht an un serer rechten Flante ist deutlich die Bewegung einer dunklen Masse — mindestens einer Kompagnie —- zu ertennen. Richtung um unsere rechte Flante, anscheinend nach dem Paß in unserem Rücken zu." »Sagen Sie zu dem Oberstleutnant, er soll drei Salben geben, falls diese Richtung sich weiterhin bestätigen sollte,« befahl derGeneral. Dann fügte er hinzu: »Die Schwadron des Für sten Melitow soll sofort aufsitzen, im Trade auf den Paß reiten, ihn besehen und bis auf weiteren Befehl unbedingt halten« - Es vergeht eine geraume Zeit. Das heftige, aber schlechte Schießen der Ja paner dauert fort. Wir haben uns an das Pfeifen ihrer Kugeln hoch über unseren Köpfen schon so gewöhnt, daß wir erstaunt ausblicten, wenn plötzlich in diesem Getnatter eine Pause ein tritt. Nach solchen Pausen wird ihr Schießen immer heftiger, und wir fra en uns, wie schon so oft in diesem Zelt-zuge, wo sie nur all die Munition hernehmen. Da erschallt plötzlich mitten im ja panischen Getnatter deutlich und lurz von unserer rechten Flante her eine Salve, turz darauf eine zweite, dann eine dritte . · . »Also —- zuriict!« sagt der General mit einem leichten Seufzer, und,sich ) ) zum Stabischef wendend: »Die Divi sion setzt sich sofort in Marsch. Das Regiment Nertschinst marschirt vor den Trains.« Dann fügt er hinzu: »Und zum Abschied ein tüchtigeg eu ropäisches Hurra!« Und aus Leibegträften schrieen wir: »hurra!« . Von Schwadron zu Schwadron pflan te sich dies Hurra fort« immer gewal iger anwachsend· Es brauste längs der ganzen Front, zum Feinde in die duntle Schlucht, und hallte mächtig in den nächtlichen Bergen wider» . Die Japaner stutzten, ihr Feuer verstummte plötzlich. Die Divi sion dehnte sich langsam in die lange Marschkolonne aus: die Tete und das s Gepäcl sind schon im Dunleln ver- T Ischwunden, die zwei übrigen Regimens j Iter folgen. ! Es beginnt für uns eine kurze Zeit unwillkürlich gespannten Erwartens. Jst der Paß noch frei? Wird Melitow ! ihn halten lönnen? Oder werden wir uns unseren Weg durch diesen Felsen Korridor in Kokonne zu dreien durch die feindliche Jnfanterie hindurch bah nen müssen? Und unser aller Gedanken gleichsam beantwortend, bemerkte plötzlich der General: »Fürst Melitow ist ein erfahrener, tapferer Offizier7 er wird uns schon den Rücken frei halten!« Die Nacht wird dunkler. Die klei nen Lämmerwölkchen ballen sich all mählich zu großen Walten zusammen, und diese Wolken verdecken mitunter den Mond; dann sehen die Berge be sonders finster und drohend aus. Das Schießen hat beinahe aufgehört; auch die Japaner scheinen das Ergebniß ihrer Umgehungsbewegung mit beson derer Spannung zu erwarten. Jn der eingetretenen Stille hört man weit links Schüsse fallen: Das sind unsere Patrouillen in ihrer ge wohnten Jagd nach japanischer Rei terei, die nie stand hält und sich immer hinter den Fußtruppen versteckt. »Schade, fchade,« wiederholt einige Male der General. Er kann die schö nen Mundvorräthe in der Brennerei nicht vergessen. , »Na, wir kommen bald wiedert« setzt er dann hinzu, indem er zu Pferde steigt und in der Kolonne weiterreitet. Wir reiten langfam hinaus aus Schago. Es ist ans dunkel gewor den; der steinige g ift kaum zu un terscheiden. Die Pferde treten vorsich tig und stokpern nicht. . hart am Anfang des suffttege zum l TPaß steht ein größerer Bauernhof, von einer rohen Steinniauer umgeben.!ln der Mauer steht eine hohe Platane, die im L· t des plshlieh wieder erschiene nen ndeö einen scharfen Schatten über den Weg wirft. hier hält der Ge neral und läßt die Kolonue an, sich vorbeiziehen. Er hat dem Trompeter Korps des Negiments Nertschinst, das die Tete hat, den Besehl.zugefchiclt, oben auf der Paßhöhe, fobald es sie erreichen würde, die russische Natio nalhymne zu spielen. An uns vorüber zieht langsam Schwadron auf Schwadron und ein töniges Pferdegetrappel erfüllt die Nacht. Plöylich tnattert von links unten, von halber Höhe, heftiges Ge wehrfeuer dazwischen, dann wüthen des Schnellfeuer: die Japaner hatten offenbar die Umgehungsbewegung aufgegeben, nachdem sie gewahr ge worden, daß der Paß besetzt war, und befchofsen nun unsere Kolonne und die Gruppe bei der einsamen Platane, die sie vortrefflich sehen mußten. Jhre Kugeln flogen wieder hoch über unsere Köpfe hinweg und von der Platane fielen abgeschossene Zweige und Blät ter zu unseren Füßen nieder... Da schmettern plötzlich scharf abgerissene Salt-en in das mörderifche Gelnatter der Japaner hinein. Deutlich hören wir das Hauen dieser Kugelmassen durch die Nacht und ihr Aufprafseln auf die jenseitige Felswand der Schlucht. Das waren des Fürften Melitow Kosatem und ihr Feuer scheint nicht ergebnißlos zu sein, denn dass Schießen der Japaner verstummt so ort. Die letzte Schwadron ist an uns rorübergezogen. Wir wandten unsere Pferde und folgten ihr langsam. Da strömen plötzlich von oben her, von mondbeglänzter Höhe, leise und feier lich die vollen Attorde der Zarenhymne über das nächtliche Thal. Alle Ge spröche verftummen, alle Köpfe ent blößen sich. Und etwas Myftifch-Ge heimnißoolles, etwas Heilig-Großes entströmt in der duntlen Wildniß die sen hehren harmonien und ergreift ein jedes herz dieser Männer, die hier im tiefsten Asien fiir die ferne heimath tämpfen. Viele stimmten in die feier lichen Klänge ein... Erst leise, dann immer lauter und gewaltiger brausen die maiestätischen Töne der hymne durch die nächtliche Luft . . . « Und unten, tief zu unseren Füßen, an die zerrissenen Felsenhönge ge tlammert wie unheimliche Fliegen, lauschten japanische Soldaten den feierlichem fremden Klängen. Sie waren in die Nacht hinausgeschlichen, um uns in unserem Rücken die Aus gangsthiir zu verschließen, durch die wir ziehen mußten: ihre List war nicht gegliickt —- fie kamen zu spät, und jetzt tönte es langsam, feierlich von der Höhe zu ihnen herab: »Furchtbar den Feinden und start durch den Glauben!« -— Ein Bot-schlag zur Güte. Mancher tann das Sauerttaut Keineswegs vertragen, Mancher triegt ’ne Gänfehaut Bei ’nem Schwartenmagen. Dieser tann tein Oel verdau’n, Jener teinen Rettig, Andern thut’s vor Schnecken grau’n Und vor dem, was fettig. Wer nun etwas nicht verträgt, Meidet es beflissen; Doch dem Andern, dem es schmeckt, Gönnt er gern den Bissen. Jst Dein Magen schwach und trank, Iß nicht, was ihn schädigt; Wer gesund ift, Gott sei Dant! Braucht nicht Deine Predigt. Und was für den Magen gilt, Gilt auch fiir’s Gemüfe: Diesen freut der Schönheit Bild, Dem greift’s in’ö Gebliite. Was der hergott schuf, ist gut, Niemand soll’s verachten, Hist es ihm fehr das Blut,’ Braucht er’s nicht betrachten! Darf er’s aber Andern drum Gleichfalls untersageni Das wör’ unverschämt und dumm Da sie’s doch vertragen! Irtsh - englische Ein Jrländer, der sich mit feiner Frau zantte, gerieth über den Wunsch einer Frau, er mö e todt sein, so in Wutb, daß er ausrief: »Freilich, Du möchtest Wittwe sein; aber so lange ich lebe, werde ich dafür sorgen, daß Du es nicht wirst!« Gladstone leistete eines Tages im zParlament den tlassischen Satz: . ! »Wenn Jemand sich verheirathen will, Izu wem gebt er? Zum Priester-. Will ’er sich endlich begraben lassen, zu wem geht er? Abermals zum Priester sei- . net Gemeinde!« Es dauerte einige eit, bis der eifrige Redner durch die I chaaknvehcisekkeii des Hauses auf den wunderlichen Sprunes seines red neriLchen Rosses ausmer sam gemacht tout e. »Ob«-— sitter siir beide Theile. (Das Dienstmädchen bat nach been deter Gesellschaft den Verlobten von der Tochter des Hauses soeben die Treppen hinunter Menchteta Tochter des hausek »Nun, inna, at Ihnen mein Bräutigam ein Trint eld in die band gedriickti« —-—- Dien mädcheeu »Nein, er bat nur die hand geder« Rette-— Psiänzchen. · humoreöle von Adols Thiele. Mit feuchten Augen blickte Erna ihrem Gatten nach, der eben, nachdem er ihr noch einmal freundlich zuge wintt, an der Ecke der stillen Straße verschwand. » Daß er jetzt, nachdem sie kaum ein halbes Jahr verheirathet waren, seine junge Gattin so ost verlassen mußte und daß es gerade Berlin war, wohin ihn seine Reise stets’siihrte! Als Filia lenleiter einer großen Berliner Bank hatte er gerade jetzt viel zu thun. Das hatte er ihr schon öster dargelegt und dagegen war nichts zu machen. Aber doch schien es ihr, als ob ihn seine Gedanken, wenn er bei ihr weilte, bis weilen in die Ferne flogen Oder irrte sie sich- war dies ein Gebilde ihrer Einbildungstrast, die allerdings hier in dem stillen Hause und dem stillen Garten Gelegenheit hatte, Wurzeln zu schla en. Wäre Erna ihrem atten, diesem so jovialen und gutherzigen Manne, nicht so zugethan gewesen, hätte sie sich weniger bekümmert, so aber be stätigte es sich auch hier: Viel Liebe, viel Verdruß. Natiirlich durchstöberte Erna die Briefschaften, Papiere und Rocktaschen ihres Mannes, um etwas Nähere-Z über seine etwaigen Nebenbeschäfti gungen zu erfahren, aber außer eini gen Theaterzetteln forderte sie nichts zu Tage. · Eines Morgens —- Feodor war eben wieder abgereist—fanv sie auf seinem Schreibtisch ein Zettelchen und mit erstaunten Augen las sie: »Vin menrechnung von Gärtner Hermann 12 Mark. ür Mina vaata.« Wie ein lag durchzuckte es die junge Frau. Wer war diese Mina2 Doch gewiß eine Künstlerin, wie der augländische Name verrieth. Und ihr Gatte hatte ihr Blumen ge sandt. Blumen siir 12 Mark! »Du mußt Dich bei Gärtner Her mann erkundigen!« sagte sich Erna sofort. Aber gleich darauf bedachte sie, daß es in Berlin gewiß viele Gärtner dieses Namens gebe und daß der Betreffende, wenn sie ihn wirklich erkundet, wohl diskret sein werde. Zunächst brach die unglücklicheFrau, die in ihren heiligsten Gefühlen ge kränkt war, in einen Thränenstrom aus. Wie ein Schatten lautlos schlich sie dann durch das Haus-· Daß Feodor sie derart hintergehen konnte, es war zu entsetzlich! Während des ganzen Tages grü belte sie, was sie beginnen sollte. End lich, gegen Abend, faßte sie einen Ent schluß, der von großer Weisheit zeugte. Sie erinnerte sich, von einer Freundin gehört zu haben, daß drinnen in der Altstadt eine kluge Frau wohne, die aus den Karten die Wahrheit künde. Wie so viele ihrer Mitschwestern hohen und niederen Standes warf Erna mit Leichtigkeit die Fesseln der sogenannten Kultur des 20. Jahr hunderts ab und begab sich vertrau ensvoll zu der Kartenlegerin Sie theilte ihr mit, ihr Mann fahre viel nach auswärts und nun wolle sie wis sen, ob er sie noch liebe und ihr treu ei. Die kluge Frau hatte das Gesicht der Fragenden scharf beobachtet und legte nun die Karten. »Ihr Mann liebt Sie, aber augen blicklich steht noch eine andere Person zwischen Jhnen.« »Eine andere Person?« rief Erna. »Ist es eine vom Theater?« Die kluge Frau sah aufmerksam auf die Karten und sagte dann: »Ganz genau sehe ich es nicht, aber es scheint eine Tänzerin zu sein.« Nun wußte es Erna! Reichlich ent lohnte sie die Kartenlegerim die vor sich hin lachte, als die Besucherin sich entfernt hatte; wahrscheinlich freute sie sich, wieder einmal in der Lage ge wesen zu sein, einer forschenden Seele die Wahrheit zu verkünden. «Also eine Tänzerin ist est« sagte sich Ertra. Schmerz und Zorn durchwühlten sie in der schlaflosen Nacht, doch er wachte auch das Gefühl der Nache in ihr. Wenn er nicht um Verzeihung bat, wenn er sich nicht ernstlich bes serte, dann —- o dann kam die Schei dung. » Und doch —- sich von ihm zu tren nen schien das Schwerste. Aber es mußte sein! Gegen Abend kehrte Feodor zurück. Er war sehr erstaunt, von seinem jungen Frauchen nicht wie sonst in zärtlicher Weise empfangen zu wer »Was hast Du, mein Schatze-« fragte er. »Bist Du trant?« Sie antwortete ausweichend und verließ das Zimmer Wie sie schon seinen Bemühung-Z gruß abgewehtt hatte, so that sie dies auch, als er sie später zärtlich an redete. Sie wich ihm talt und trotzig aus, daß er ganz betreten wurde. »Ich weiß nicht« was mit Dir ist«, sagte er, »doch wie Du tvillft«. Damit nahm er ein Buch aus dem Schranke und vertiefte sich hinein, eine »Herzlosig»ieit«, über die Erna sich im Stillen entrüstete. . Ptöklich —- es war gegen sieben Uhr —- tlingelte ei. ,Der Postbote lbrachte einen großen Korb. Feodor knahrn ihn dem Dienstmädchen ab und Löffnete ihn, indem er’ feiner Gattin III T »Es find neue Blumen sitt den Garten.« Bei dem Worte Blumen durchzuckte es Erna. Doch blieb sie standhaft und half die prächtigen Blumen auspacten, die blaue, doldenförmige Blüthen tru gen. »Da ist auch die Rechnung!« sagte sie und nahm das Papier-. Sie öffnete und las. »Nechnung von Karl Hetmann, Kunstgärtnerei«, lautete es da. »40 Stück Mina Lobata 12 Mk. dantend erhalten. Karl Hermann.« Erna stieß einen lauten Schrei aus und taumelte einen Schritt zurück. Erstaunt blickt Feodor aus. »Was ist Dir, Erna?" fragte er. »Was hast Du?« »Ach nichts!« flüsterte sie. »Die Pflanze da heißt Man Lobata?« »Ja, so heißt sie. Jst sie nicht hübsch?«« »Ja und es ist ——— leine Tänzerin?« »Steine Tänzerin?« fragte der Gatte erstaunt. Erna warf sich ihm an die Brust und rief: »Ach, wie war ich so thö richt!« und sie beichtete ihm ihr Ge heimniß. Als sie dann am Abendtisch saßen, hob Erna ihr Glas und rief: »Hoch lebe Mina Lobata!« Und lachend ergänzte der Gatte: »Die Tänzerin!« Führe uns nicht tu Versuchung. » Jn der englischen Monatsschrist Boudoir erzählt Frau Humphry, eine bekannte Schriftstellerin, es sei heutzu tage bei vornehmen Hochzeiten der Brauch. die Juwelen unter den Braut eschenlen aus Tischen in wohlver chlofsenenGlastasten auszustellen, weil andernfalls einige Geheimpolizisten zur Bewachung in Dienst gestell werden mußen. Es ist merkwürdig, bemerkt die Dame, wie leicht Schmucksttiete sich bei solchen Gelegenheiten in Muff, Ta schentnch oder selbst in Aermel ver fangen. Und sie bleiben nicht nur hän g:m sondern befestigen sich sogar. Wie uie die Dinge liegen, scheuen sich so gar die Besitzerinnen wrrthooller Klei dungsstiicke, aus Furcht oor Jrrthii mern, sie in der Garderobe zur Ans bewahrung zurückzulassen. Die Mög lichkeit solcher unangenehmen Zufälle wird so allgemein anerkannt, das; die Dienerschast selbst sich wundert, wenn unersahrene Persönlichkeiten ihr einen mit Zobel besetzten Mantel oder einen Spisleniiberwurf zum Abendanzuge zur usbewahrung einhändigen. Frau Humphreh stellt mancher ihrer Lands männinnen aus der Gesellschaft da ein sehr böses Zeugnisz aus. Zehn Gebote der Mutter-. 1. Umgieb dein Kind mit Licht und Lust, mit Ruhe und Reinlichteit, mit Wahrheit, Einfachteit und Frohsinn, so haust du einen starten Wall um deines Kindes Leib und Seele. 2. Kleine Kinder haben die Nei gung, große Tyrannen zu sein. Gieb acht, daß ein solcher nicht dein Haus regiert. B. Erinnere dich oft deiner Kinder lust und deiner Kinderthränen, so wirst du auch dein Kind in Lust und Leid verstehen. » - 4. Schafft deinen Kindern eine ssonnige Jugend; das bleibt eine stets ersrischende Wegzehrung stir. die Le bensreise. - 5. Eine tluge Mutter . giebt ost nach, ehe es das Kind merkt. Steht aber erst Elternwille" gegen Kindes wille, so muß der erstere obsiegen. 6. Verheimliche oder verdecke, um dein Kind zu schonen, dem Vater nie ein wirtliches Unrecht deines Kindes. 7. Hüte dich. eine schlimmere Strafe anzudrohen, als du schlimm sten Falls gewillt bist, auszuführen. 8. Leite stets, zwinge so selten wie möglich. 9. Achte in dein heranwachsenden Kinde die selbstständige Persönlichkeit 1.0. Lasse das Wohl des Kindes stets über der Erfüllung gesellschaft licher Pflichten stehen. NO Gemüthttch. Bauer lzum Advotaten, der schon wei Jahre einen Prozeß fiir ihn führt): »Verddammi’ noch mal, duert dat diitmal aber lang, bit wi’ den Prozeß verleert?!" Aussensute Situation. »Ich weiß nicht genau, hab’ ich Sie nicht erst vorige Woche hinausgewor sent« —- Faustren »Vielleicht Bro schüre gesii ig: »Wie erlange ich ein gutes Gedächtniß?«« such ein Kunst-aussenan »Mu» Zszip warum sind Sie denn nth mehr bei Staatsschuldentilgungh M etc-MAY ie Mit Frau kat mir geht-wiss weil n Titel ne ganz hab's sagen