Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 06, 1905, Image 4

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    Imgktgikzschimssit
Ue Bei-Hang erfchöpste ihre Kräfte
neh und nach biø auf den letzten
first-Der Skorbut vernritrchte
nich grdßere Verluste als die
Kugslu des Feindes-.
Ue Ofsiziere werden auf Ehrenwort
Müssen, die Kranken und Verwun
Deten bleiben in rnfsifchet Pflege
Und das kleine Häuflein der
Gesunden geht kriege-gefan
gen nach Japan.
dem österreichischen Ministerium
quttsch wird kurze Lebens
dauer voraus-gesagt
Preußifcher Sozialistentag. .
Uns dem fernen Osten.
Totio, 3.Jan.
Die Japaner ergriffen von einer
æhl Forts der Festung Port Arthur
M
Den russischen Offizieren und Be
amten wird es gestattet werden, auf
Ehrenwort nach Rußland zurückzukeh
ren. Sie dürfen ihre Degen behalten.
o Totio, 8.Jan.
Den Kapitalationsbedingungen zu
olge gehen die Mannschasten der Be
a ung von Port Arthur als Kriegs
k angene nach Japan.
St. Petersburg, 3. Jan. «
Die Depefchen des Generals Stössel,
welche an den Generalstab gelangten.
en wie die Festung schwächer und
ächer wurde und der Skorbut
urehtbar unter der Befahung wüthete
und ebenso viele Opfer forderte wie
die japanischen Bafonette undGeschosse.
Gegen Ende des Jahres gingen Mu
uitmI Und Lebensmittel aus. Jn den
Lazatethen lagen 14,000 Kranke und
kecwundeie und ihre Zahl wuchs Tag
fiir Tag um etwa 300. Der General
meldet, daß er zum Schlusse nur noch
10,000 Mann unter Waffen hatte, der
Rest der einstigen Garnison lag unter
der Erde oder dienftunfähig in Kran
tenhäusern.
Tfchifu, s. Jan
Das Fort, auf dem die Kapitula
tionsverhandlungen geführt werden,
heißt der ,,Große Adlerhorst« und liegt
in der Nähe des- Rihlizngberges.
Den hier eingelcinfenen Berichten
zufolge, stießen die Vorschläge des Ge
nerals StösseL daß die russischensiraw
ten und Veroundeten unter der Pflege
russrfcher Aerzte bleiben und die Ja
ner den Nichtkombattanten Reisege
genheit beschaffen sollten. aus teinen
Widerstand; Schwierigkeiten machte
dagegen die Forderung, daß die Rus
en mit klingendem Spiel, fliegenden
ahnen und unter Waffen aus der Fe
ung maschiren wollten.
Der Oberst Reiß vertrat den Gene
ral Stöfsel bei den Kavitulationsvep
handlungen Die Unterhändler be
Iküßten sieh mit ausgesuchten Höflich
Qiten und nahmen an einem gebraten
Tische Platz, auf dem Speisen und
Mein standen. Der steife Tori wich bald
einer iameradschafttichcn Unterhal
tung, in welcher der Tapferkeit der
beiden Armeen hohes Lob gezollt
wurde.
Die Mittheilung, daß zum Schlusse
der Belagerung noch 5000 vollständig
tampsfähige Leute vorhanden gewesen
wären, bezeichnet der hier eingetroffene
rufsische Fähnrich zur See Klisowrirsch
als irrthünuich Die größere Hälfte
Dieser Mannschaften war leidend oder
Ieicht verwundet. Eine Zeit lang
herrschte empfindlicher Mangel an ge
eignetem Birbcndzeug und statt des
sen mußte Hanf benutzt werden. Der
sähnrich theilte rnit, daß die Nachricht
von der Aufnahme der Kapitalations
herhandlungen von der Besatzung wie
eine Erlösungsbotschaft aufgenommen
wurde. Die meisten Leute waren fo
erschöpft, daß sie sich schwere Verwun
dungen wünschten, um Ruhe genießen
Iu können. Seit geraumer Zeit muß
ten sie bereits-, wenn sie aus derFeuer
linie abgelöst wurden, bei halben Ra
tionen unterirdische Gänge graben.
»Das Bombardement der letzten Ta
ge war fo surchtbar,« schloß vers-Zähn
rich, »daß selbst der General Siössel
die Nutzlosigteit weiteren Widerstan
des einsehen mußte. Unsere Geschjitze
vermochten das- feindliche Feuer nicht
mehr zu beantworten.
»Wir harren bereit-·- vor einem Mo
nat sehr ehrenvoll kapitaliren können.
Es ist fast ein Wunder, daß der Wi
derstand sich so lange erfolgreich durch
setzen ließ.
»Es ist noch eine handvoll gebeugter
Männer-, die Pch ergiebt und die mit
Trümmern be äeten Straßen den Ja
panern überläßt Von den großarti
en Bauwerken Port Arihurs steht
ins mehr.
»Die Soldaten, denen jeder Monat
der Belagerung als ein Jahr Dienst
it angerechnet wird, freuen sich, ihre
Familien wiederzusehen.«
Washington, Z. Jan.
Der amerikanische Konsul Fosvler in
Tfchifu berichtet, daß die russischen
Torpedoboote, welche den dortigen FI
fen erreichten, dort entwaffnet wur n
und daß die Mannschaften Barracken
bezogen. Von den sieben russischen
dobootem welche Port Arthur
teri est-Lallen zwei deutsche häer
act haben und ein Boot wird
tot-ißt Drei japaniiche Torpedosj
soote kamen nach. Tschisu, fuhren aber
sofort wieder ab. Sie liegen noch au
ßerhalb des Hafens. Drei kleine rus
. sischk Schiffe sind in Tschisu ange
langt. Sie wurden von japanischen
Torpedobooten verfolgt. Port Arth ir
ist, wie in Tschisu berichtet wird, doll
ständig in Ruinen.
Tokio, s. Jan.
Der GeneralStössel wird hier scharf
kritisirt, weil er Torpedobootjäger nach «
Tschifu sandte und, in der Absicht, die »
afeneinsahrt nach Port Arthur zuz
perren, Kriegsschisse versentte, nach- s
ern er die Uebergabe der Festung ans ;
geboten hatte. s
Der »Nitschi-Nitschi« meint, daß der ’
General Stössel die Festung tapfer ver
theidigte, aber einen Makel aus seines
militärische Ehre lud, als er Schiffes
zerstörte, nachdem er sich zur Uebergabe
bereit erklärt hatte. Diese Handlungs
tveise zeuge von einem Mangel an Bie
derkeit und gestatte nicht, ihn mit dem
Maße zu messen, das seine Tapferkeit
vorgeschrieben hätte. Das Blatt ver
gleicht die Verfügung des Kaisers, der
den Belagerten volle militärische Ehren
erweisen ließ, mit der Maßnahme
Stössel’s.
Der »Jiji« nennt Stössel’s hand
lungsweise niedrig und gesetzwidrig
Das Blatt verlangt, daß dern General
militörische Ehren versagt werden sol
len, erinnert an angebliche Verletzun
gen des »Rothen Kreuzes« vor Port
Arthur und erklärt, daß die Kapitala
tionsbedingungen nicht schwer genug
gestellt werden könnten. Auch dieses
Blatt zieht Vergleiche zwischen dem
Verhalten des Mikados und des Gene
rals Stössel.
. Berlin, Z. Jan.
Das Einireffen zweier russifcher
Torpedobooie und eines Transposi
dampfers mit russifchen Truppen an
Bord in Tsingtan wird hier amtlich be
stätigi.
DersGouverncur wird in liebe-rein
stimmung mit den erhaltenen Verhal
tungsrwaßregeln die russipdicsn Schiffe
aufsordern, entweder sich zu entivaiis;
nen oder den Hafen innerhalb von U
Stunden zu verlassen Werden die»
Schiffe entwaffnet, so würden die Bis-;
satzungun bis zum Schlusse des-:- Firiesj
ges auf deutscan Gebiete 11crlileibe11,!
wie das ein Xslkitomnwn mit Jananl
vorschreibt
Paris-. Z. Jan.
Jn hoben Regierungstreisen ist man
hier nicht der Ansicht, daß der Fall
Port Arthurs den Anlaß zur Einlei
vung von Friedensvorschiägen bilden
wird. Man weist darauf hin, daß die
Kabinette in London. Paris-. Berlin
und Washington übereingetommen
sind, nur dann vermitteind einzutreten,
wenn einer der Kriegiiihrenden das
wünscht. Rußland wird aber, davor
ist man überzeugt, weder um eine Ver
mittelung ersuchen, noch sie annehmen.
Der Ansicht, daß die dauernde Jn
besißnahrne rHort Arthurs, eine Bedro
bung Europas bedeuten würde, stimmt
manbär nicht bei.
Rom, Z. Jan
« Es wird hier behauptet, Japan
fürchte, daß die Großmiichte es wieder
der Früchte feiner Siege berauben
möchten, und es bemüht sich deshalb
alles genau zu erfahren, was über die
»Lösung der ferniistlichen Frage« zwi
schen den Kabinetten verhandelt wird.
St. Petersburg, Z. Jan.
Das Volk ist über den Fall Port
Artburs wie versteinert. Die Regie
rung erlaubte die Mittheilung der
Thatsache in Form der eingelaufenen
Depeschen. Es war so gut wie nichts
geschehen, um das Publikum auf die
Hiobspost vorzubereiten. Der Schlag
traf deshalb, trotzdem die heidenbafie
Vertheidigung anerkannt wird,"unge
mein schwer. Die Folgen sind noch
unabsehbar, man kann aber mit Be
stimmtheit darauf rechnen, daß er die
Elemente, weiche der Regierung alle
möglichen Swierigkeiten zu bereiten
suchen, Zu neuer Thätigleit anspornen
wird.
Totio, B. Januar.
Der General Stoessel hat den Kai
ser von Rußland per Kabcl um die
Erlaubniß ersucht, daß die Offizierc
ihr Ehrenwort geben dürfen.
Hauptquariier der 3. japanischen Ar
mee, 2. Jan» via Fusan, s. Jan.
Jn der Konferenz der KornniissäreT
der Generäle Stoessel und Nogi uni 1
Uhr heute (Montag) Nachmittag wur
den die Bedingungen der Uebergabe
festgestellt, unter denen den russischen
Offizieren sund Civilbeamten die Er
laubniß zur Abreise gegeben wird,
und zwar dürfen die foiziere ihre
Degen behalten. Den Lsfizieren wird
volle Freiheit gewährt, nachdem sie ihr
Ehrenwort gegeben haben, sich ferner
hin nicht mehr am Kriege zu betheili
gen. Die Soldaten und Unteroffiziere
der Garniisom etwa 20,000 Mann,
werden als Kriegsgesangene behandelt
werden. Die Uebergabe der Festung
wird morgen (Dienstag) stattfinden
Die Gefangenen werden am 4. Januar
abmarschiren. Die gegnerischen Trup
pen tfraternisiren
Totio, B. Januar.
(5 Uhr AbendIJ Einige hiesige
auswärtige Dipslomaten glauben, daß
bald erneute Anstrengungen gemacht
werden« den Frieden herbeizuführen
Die japanische Regierung giebt keine
Erklärung darüber ab, daß sie ein sol
» ehe- Borxhen wtinscht, aber es ist be
- kannt, daß sie darauf vorbereitet ist,
die Frage zu besprechen und nach ihrer
Unsic- vernünftige Fdjtngungea zu
l—.
stellen. Diejenigen, welche eine Bewe
gung für den Frieden voraussagen, er
klären, daß das Benehmen des Kaisers
von Japan gegenüber dem General
Stoessel und der Entschluß der Japa
ner, der besiegten Garnison Port Ar
thurs ehrenhafte Bedingungen zube
willigen, den Rußland versehtenSchlas
mildern und eine Eröffnung der Ve
kprechung der Friedens-fragen eM
ern wird. Die Veteinigten St—
Broßbritannken und Frankreich ,
als möglich zur Vermittelung ge
obgleich es nicht unwahrfcheinlI
daß Japan die Sache direkt zur Sys
che brinaen wird.
Mulden, s. Januar.
Einige japanische und russische Offi
ziere hatten gestern eine freundschaft
liche Unterredung zwischen den Linien.
Die Zusammenkunst war die Folge
einer Korrespondenz zwischen zwei
Vorpostenlommandanten, welche iin
Scherz begonnen worden war, die aber
schließlich dazu führte, daß die resp.
Kommandeure die Erlaubniß zu einer
Zusammentunst erhielten, welche zwei
Stunden dauerte. Die Ofsiziere tran
ken ans gegenseitige Gesundheit. Die
Unterredung berührte den Krieg nicht.
Unmittelbar nach Beendigung der Za
sammenlunst eröffnete die Artillerie
aus beiden Seiten das Feuer.
Matt-ern 3. Januar-.
Jn Armeetreisen wird viel darüber
geklagt, daß Briefe und Patete nicht an
die richtige Adresse der Soldaten ge
langen und daß Sendungen in geheim
nisvoller Weise verschwinden. Mehr
Filzstieseln werden nothwendig ge
braucht. .
St. Petersburg S. Januar.
Das in St. Petersburg verbreitete
Gerücht, vo: Ablauf der Woche werde
ein Waffenstillstand abgeschlossen wer
den, wird in osfiziellen Kreisen nicht
bestätigt, da man in denselben keine
Nachrichter ««ariiber hat, daß ein solcher
geplant wird.
D e u t s ch la n d.
Berlin, 4. Jan.
Der von dem Kaiser Wilvelm dein
Botschaiter Tower bei dem Neujabrio
empfang gegenüber gemachte Akk
schlag, daß ein Arrangement getroser
werden solle, nach de:n in jetem Jan-re
amerikanische Professoren nach den
schen Universitäten und deutsche Pro
fessoren nach ameritanischen Universi
töten kommen und Vorlesungen bal
ten sollten, wird von der Presse günstig
besprochen Die allgemeine Anscht
geht dahin, daß dies zur besseren Be
kanntschaft, Verstehen und Sympasbie
führen wird, wie es bei zwei ehrenhaf
ten Kaufleuten der FaU ist, nachdem sie
die gegenseitigen Verdienste kennen ge
lernt haben, obgleich sie Konkurrenten
find.
New York, Q- Jan.
Die von dem deutschen Rainer aus
gesprochene Ansicht hinsichtlich der Vor
lesungen der Professoren beider Län
der bat die Thatsache an das Licht e
bracht, daß der Zweck der germanisztk
schen Gesellschaft in Amerika mit den
Ansichten des Kaisers identisch ist. Die
Gesellschaft ist bereits organisirt und
hat mitgetheilt, daß ihr Zweck ist« das
Studium und die Kenntniß der deut
schen Cioiliiation in Amerika u d der
ameritanischenCivilisation in Deutsch
land zu befördern, indem der Universi
tätsunterricht über diesen Gegenstand
durch öffentliche Vorlesungen, Veröf
fentlichung und Vertheilung von Do
turnenten und durch andere Mittel un
terstützt wird. Sie erklärt, daß das
Studium der Geschichte der deutschen
Civilisation nicht die Aufmertsamteit
erhalten bat, die es verdient, daß das «
selbe angestachelt werden und daß Uni
versitäten ihren Studenten Kurse über
diesen Gegenstand bieten sollten. Die
Gesellschaft bat die Absicht, deutsche
Gelehrte aufzufodern, nach diesem
Lande zu kommen, um freie Vorlesun
gen zu halten. und dieUniversitiiten mit
Mitteln zum lICJiicht über deutsche
Civilisation zu versehen.
Berlin, 4. Jan.
Der Tenorist George Hamlin von
Chirago gab heute sein erstes öffent
liches Konzert in Berlin mit einem
Programm vozStraußsschen Liedern.
Eine große Zuhörerschaft behandelte
ihn mit der arößten Liebenswiirdigleit.
gen Hamlin beabsichtigt ein oder zwei
ahre hier zu bleiben.
Berlin, 4. Jau.
Nicht nur das deutsche Reiche-, son
dern auch die österreichische Altonarchie
haben durch wilde Stürme schweren
Schaden gelitten. Am schlimmsten ha
ben die Elemente an der Nord- und
Ostsee gehaust. Man fürchtet, baß
viele Fischersahrzeuge, die sich bei
Ausbruch des Wetters ferne der Küste
befanden, zu Grunde gegangen sind.
Aus Bremen, Lübeck, Kiel und Kö
nigsberg kommen trübe Nachrichten
Jn Wieck bei Eldena im preu ischen
Regierungsbezirl Stralsund litzre
das Armenbaus um und ers lug sie
ben Jnsassen unter seinen Tr« innrer-n
Aber auch aus dem Jnland mehren sich
die Nachrichten über die furchtbare
heimsuchuna. Köln meldet schwere
Un lüelsfälle aus den Rheinlanden
Trämmer und Rainen bedecken den
Pfad, den das Unwetter in Böhmen
envmmesn bat, und auch in Wien
Tät es gewaltigen Schaden angerichtet.
r Umfang des Unheils läßt sich noch
nicht übersehen
Berlin, 4· Jan.
Jst der bürgerlichen Presse wird dem
biet abgehauenen viertägigentkongresse
L
der Sdzialisten Prenszens sehr geringer
praktischer Werth beigemessen, und
einige Blätter gehen sogar so wett, zu ;
sagen. daß der Parteitag mit sein-n
Beschlüssen nur eine agitatorische ?
Schaustellung beabsicktigt habe. Die :
einzige Ueberraschung brachte der Ge- »
nvsse Bergstem der durch seine ver
söhnliche altung bei den Heißspornen
der Partei wiederholt ernsten Anstoß
erregt hat. Zum nicht geringen Erstau
nen aller Anwesenden spielte er sich als
den Ultraraditalen heraus und be
mühte sich ,selbst den alten Bebel und
den lamvfesmuthigen Ledebour zu
übertrumpfem
Oestetreich - Ungarn.
Budapest, 4. Jan.
Der Präsidmt des Abgeordneten-;
hause-Es eröffnete die Simmg mit dtk I
Perle-sung cmer Mittheilung des Pre- .
mierminifters Grafen Tisza daß der «
Kaiser-König die Abgeordneten mor »
gen nm die Mittagsstunde in der
Hofburg empfangen und die Thron
rede vorlesen werde. Es wurden für
die Erscheinenden Galaumformen
und für die Offizigre unter ihnen An
legung der Kartuschen vorgeschrieben
Die Ankündigung wurde mit Geläch
ter aufgenommen
Der Fuhsrer der unaohangigretts
partei. Franz Kossuth, legte einen
Protest gegen die Auflösung desParch
ments ein. Der Premierminister sasz
dem Redner gegenüber, trug geflissen
lich eine gelangweilte Miene zurSchau
und lächelte einmal. Das brachte Kos
suth in den Harnisch und er rief, Tisza
werde nach den Neuwablen nicht mehr
lachen.
Nach Kossuth erhob sich derPremier
minister und erklärte unter wilden
Zwischenruten der Opposition, daß er
die Verantwortlichkeit fiir alle seine
Amtshandlnngen zu tragen bereit sei.i
Nacht-.- ·- noch Apponvi. Bansfn usde
Polonhi aesprochen hatten, wurde diei
Sitzung für geschlossen erllärt. ’
Budavest, 4. Jan. ;
Der Ertsckluß der Opposition der
Verlesnsssg der Rede des Römgg mor-.
gen nickt beizuwohnen, wurde, wie der
Gras Albert Apponni mittheilt, vors
mehreren Tagen gefaßt. Im Laufe.
einer Unterredung mit dem Grase-is
Ariponni sagte derselbe heute zu cincrn
Vertreter der Associirten Presse:
»Unsere Achtung sowohl vor der cFron
stitution alg vor dem Könige verhin
dern unsere Theilnahme, da wir glau
ben, daß dies eine untonstitntioneltk
Handlung-X eise ist. Deshalb ha« :
wir beschf en, morgen ,niekst in der
Hosburg » « srscheinen Abgesehen von
diesem Standpunkte haben wir bei de Js.
aggressiven Vorgehen des ; Grafen
Tisiza allen Grund.3u glauben, daß die
Thronrede eine scharfe Kritik der Ob
position Festhalten wird. Jn einein
solchen Falle würden mehrere unserer
Anhänger nicht im Stande sein« ihre
Gefühle zu zügeln und es würde in
Gegenwart des Souveriins ein Stan
dal entstehen, der tief zu bedauern
wäre.« . Der Beschluß der Opposition,
nicht nach der Hofburg zu gehen, wird
wahrscheinlich dem Ministerium außer
ordentlich willkommen sein, welches
sehr besorgt war, daß Aussichten
für unangenehme Scenen bei dem mor
gigen Programm vorhanden sein witt
den. Die Fusion der Partei des Gra
fen A ponhi mit den Unabhängigen
wurde ute unter großem Jubel voll
zogen. Der Graf Abdonyi sagte, dies
würde einen großen Eindruck auf dag
Land machen, was sich bei den Wahlen
herausstellen würde.
Wie-r, 4. Jan.
Dem soeben berufenen Ministerium
Gautsch von Frankenthurm wird in
politischen Streifen eine turze Lebens
dauer vorausgesagi. Die Deutschen
sind dem neuen Ministerpräsidentcn
gegenüber mit Mißtrauen erfüllt, im
merhin aber ziehen sie ihn dem Acker
baurninister Grafen von Buqnoy, des
sen Berufung bereits als beschlossene
Sache angesehen wurde, bor. Ob die
Tschechen dem neuen Minigerium ge-.
geniiber ihre frühere ·· attit der
Obstrultion beibehalten werden, läfit
sich zur Zeit noch nicht sagen. An
scheinend werden sie sich bis aus Wei
teres abwartend verhalten und, um es
mit dem Freiherrn von Gautsch von
Anfang nicht zu verderben, werden sie,
ihrer Erklärung zufolge, die Mittäti
kredite bewilligen. Bei der österreichi
schen Politik des Fortwurstelns wird
dies vorläufig als die Hauptsache an
gesehen.
Russland
St. Petersvurg, 3.« Jan.,
3 Ubr 26 Nachm.
Es ist hier ein Getiicht tm Umlaufe,
demzufolge in Wilna ein Attentatsoers
such auf den Kaiser Nikolaus veriibt
wurde. Die Bestätigung und Einzel
heiten fehlen noch.
Si. Petersburg, Z. Jan»
4 Uhr 40 Nachm.
Die Associirte Presse ist zu der Er
tlärung ermächtigt, daß die Gerücht
von einem Attentai auf den Kaiser Ni
kolaus jeder- Begründung entbehren.
Der Kaiser fuhr zu der Zeit, in der
das Attentat verübt worden sein soll
te, gerade durch Minåk, die Hauptsta«.-t
deg gleichnamigen Gouvernements,
465 Meims westlich von Moskau.
Schiiisnachrichtem
New York, s. Jan.
Der Dampfer ,,Siatendam«, von
Rotterdatm anterie des Nebels wegen
um 9 Uhr 22 Min. in der Nähe vom
Zaum Nichts-. » , »
M fass-· »k- ·
Ein ehrwürdiger Pastor
durch Peruna kuriert
Permm ist ein katarrhalifches Tonse, besonders gut
für die schwindend-n Kräfte des Alters.
Im reifen Alter werden dieSchleims
äute dick und versagen teilweise ihre
unltionem
Dadurch wird das Gehör, der Ge
schmack und Geruchssinn beeinträchtigt
und auch Berdauungsbeschwerden ver
ursaeht.
Peruna überwindet dieses alles
durch spezifische Einwirkung aus die
Schleimhäute im Körper.
Eine Flasche wird irgend jemand
überzeugen. Einmal gebraucht, und
Peruna wird lebenslang Beistand blei
ben für Alte und Junge·
IKMTOJZZJZZZZMK fs
Stark und kräftig im Alter vom M
uudachtzig Jahren. (
Nev. J. N. P(11fcr,11t(ca, N Y-!
schreibt: (
«m Juni 1501 IIerlor ich das Ce
hör qnnz Lgs a n seit einigen Jah
ren mmuxriffuL aln licht so viel baß
ich mich nim! mii :-:.—imn Freunden
um«-Unl- .«n You-« ·. over im Juni»
1!«i1 vi« liksx mjfs Hex-! OsScböL sodaß:
idi keine Lunte p««-:«::(-:'mtcn konnte. Auch
litt ich an Uns-Hi rlscnmatifchcn
Schutt-Heu in du«- («. sdcrkh Ich be
gann Pcrunn eins .-."men nnd nun
ist mein Gehör mier »He-krellt und
so gut wie Vor dem Juni Ists-L Die
thenmntischcn Ectmxcrwsn sind auch gezl
schwanden Ich tat-n Pol-zum nicht
zu hoch preisen, und nun tm Alter von
achtundachtzig Jahren kann ich sagen«
daß es gänzlich meinen Körper gekräf
tigt hat. Es geht mir der Gedanke
daß Sie es als eine Gnqd betrachten
dürfen zu leben und daß J te Geschick
lichkeit ein solch ersprießlichet Segen
"r die leidende Menschheit geworden
t.« —- ch. J Ak. Parier.
Brief eines Bischofs.
T. Fö. LonInt, D. D» Bischof des
weiten Distrit12-,A.M. E» von Char
tte, N. C. ., schreibt:
»Ich empfehle Peruna Allem welche
ein stärkendec T nnik und ein sehr wirk
ames Mittel für tatarrhalische Be
kchwcrden wiInsciIen » — T. H. Dom-tx
Wenn Zik durch den Gebrauch von
PerIIIIa seine mothpten und befriedi
genden Resultate erzielen, fo schreiben
Sie sofort Im Tr. Hartmnm dem Sie
Jhrcn Fall ausführlich beschreiben. und
er wird Ihnen gern seinen wertvollen
Rat grati-: ericsilcm
Adresse: Dr Hartmam Präsident
des Hartman Gasw.
bus, Ohio
Sie hatte so grosse Eile.
Aus Budapest erzählt das dortige
«Politische Volksblatt«: Eine alte
Dame wintt dem Konduiteur eines
Omnibus aus der Andrassnstraße, er
möge halten« Das geschieht promot.
»Nun, leben Sie wohl, Frau Gründer
get,« sagt die alte Dame zu der sie be
leitenden Freundin. »Ich schreibe
hnen und lasse Sie wissen, wie es mir
gestillt, sobald ich einige Tage dort ge
wesen bin. Sie haben ja meine Adresse,
nicht wahr? Nein? Ach, ich war der
Meinung, daß ich sie Jhnen gegeben
"tte. Jch habe sie in meinem Arbeits
tel hier, zwischen meinem Taschen
tuch und meinen Schlüsseln. Jch werde
e gleich finden, einen Augenblick! Es
st besser-, daß Sie sie gleich mitnehmen,
sonst können Sie mir ja nicht schreiben.
hier ist sie-nein, das ist das Rezept
sür meinen Hutten. Ach, sehen Sie
wohl, jetzt habe ich sie! Nun werden
Sie doch nicht vergessen, mir zu schrei
ben, nicht wahr? Und wenn Sie Frau
Steiner sehen, grüßen Sie sie, bitte,
von mir. Sie ist eine reizende Frau,
nicht wahr? Aber daß die einen solchen
brutalen Mann geheirathet hat, ist ein
sach unglaublich! Aber so geht es über
all in der Welt! Meiner armen Schwe
ster Matie ist es ebenso ergangen; die
war so sanft wie q- Lamn1, gerade so
wie ich, sagte niemals ein böses Wort,
that nie ein Unrecht, und konnte sich
mit jedem Menschen vertragen. Nun
sehen Sie doch einmal die Unverschämt
heit des Konduiteurs, der Mensch ist
wahrhaftig abgesahten, ohne mich mit
Bnehmen Nun muß.ich noch zehn
inuten warten, bis der nächste Wagen
kommt, und ich habe so große Eile!«
Deutsche Karpfen nett-but
Aus dem Fox Riner im Staate Illi
nois sind dieser Tage nahezu 20 Ton
nen deutsche Karpfen mit Netzen her
nusgefischt worden. Unter Aufsicht von
Mtlichen Fischerei-Beamten wurde
Fischen mit den Netzen vorgenom
rnen und wird weiter fortgesetzt wer
den bis der größte Theil der deutschen
Karpfen, die durch ihre Gefrässigkeit
den anderen ischen roszen Schaden
greifüfem aus ern Fluäe entfernt wor
Barsche und andere geschätzte
Euchs die in die Neße gerathen, wer
wieder in den Fluß gesehn Die
g an enen Karpfen werden in großen,
mt asser gefüllten Kästen lebend nach
Chicago gebracht und an die Bewohner
des dortigen Gheiio, die den deutschen
Karpfen als chmackhaften Fisch wohl
Arzt-schaden wi en, billig verkauft. Der
ästnichtungslrieg gegen den deutschen
wurde von den staatlichen
feilielsiirden an feordneh weildtese
unter dem If schiLaich und der
Lytta-»dem aussich- otviss Verwüstun
Vorwärt- Loge Ro. 39, D. d. O.
S.-- hat regelmäßige Versammlung in der
A. O. U. W. Halle jeden Lten und tun
Dienstag im Monat
—- Dr. Thos. Vqllieh Osteopsth,
Offm über Decamr ä Beegle’8 Schuh
loben.
holt Euch unsere neue Kett-»O
von Nebraska nnd den per: -
Staaten. Umsonst over Löst-.
Wen-w W
ider-»Um M) als die gtdhua Geld
machet für atmet non alle-I pla
Ichinm im Tinkt. Du Preis M
saß-m niedrig und wir verlaufen
in am Tuson Nebeille tm Vom
in IM. Seht-W noch heim stät
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oder ohne Trade-tust zu hoben.
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