Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 09, 1904, Zweiter Theil, Image 16
MW..-ll.a —.l-.. —- - .-----—.. Trübe Gedanke-L M Nitsch, Esq., giebt sich denselben hin. — Todesahnungew — Ein grausamer Arzt. — Ein Miß verstäi.vniß. Mister Editer! Plöhliche Ereigniß, wo Mich in der Schäp vun södden Jvents befalle hemm- kompelle Mich, schun heint Mein motgiche Lettek an Jhne ze schreibe. Wie fegt der Poets »Rafch, mitauH War nung, tritt der Tod de Mensche an." Des is of lourfe Vun dem Poet blos for gewöhnliche Mensche ge meent, awwer es sckxinh daß fo gar auch bei Pkominente tee Differenz nit ge macht wem Nämlich die Flüssigkeitr. Des beißt, Der Dotter lallt cis die Liauidjen. Des is, mais der Trommel ig. va berf sie nimmer zu Mit nemme. Also, um es toxz se machet llff emol kriegt mer e Angscht vor eine ge wisse Angschtgefübl un dann Denn mer sich es wär doch schrecklich, warm llccc Un XMUI lllllllllck Wellck gcyll könnt, un richtig so schur wie Sie lebe Mister Editer, dann kann mer wertlich nimmer weiter un mer hält sich an eme Lämppost an un winkt eme platideuische Groreryclerl, er soll Ekm die paar Schritt bis zum Fä nrili-Entrenz vum nexte Cornet-Sa luhn führ’n. anwische hot mer so en onplessänt Schmell vun Pech und Sulser in der Nas, un mit ersterben der Stimm läßt mer sich usf en Chair im Backroom nieder un flüstert (im sichere Gefühl des GesotzehawwesO kaum hörbar »En Millpontsch, horry opp, un e plain Booze, während daß Si« mache.« Dann werd Ei’m e Bißle besser un so nach erer Stund oder zwei fühlt mer all right. Des hen Jch schun e paar Mal ge hatt un dorchgemacht, awwer gestern is es zu arg geworn un der Daiter is Mitte in der Nacht gelallt worn. Er hat was verschriwwe un dann am Isexte Tag war die große Exarninä n. Der Datter hot nämlich e Steht-Is course bei sich gehallt un hat Mir da dermit unner dem seidene Unnerhernd In Meint Bruschlaschte erumgeborcht. Un dann hot er am Herze erum ge kloppt, so daß Jch e paar Mal geruse den ·Herrrein!« Un dann bawwe Wir e Konstit Mcheu seien-me gehatt »Joha-« seggt er. »Ich Du mußt die Liquidje aff Des menschliche Vers is sor die Drinti wie e Pump —- — —" «Was?« sag Jch. «Punip? Jch trink for Käsch!« «Loß mich ausrede,« segt der Dak ter. »Bei menschliche herz is wie e Pump, un die Liquidje, die müsse dorchgepuinpt wern, un des kannst Du sit stände un deswege mußt Du, weil Dei setz zu groß geworn is dorch Pumparbeitiiberanstrengung die Li quix ussgewwe." « upp," segt der Dalier, »Supp is e Liauid.« -Supp schwör Jch sb-« sag Ich. «Un dann Bier, des genießt Du in roße Quantitieö.« » trink iiwwerhaupt lei Bier. Jch trink Pilsner oder Bayrisches.« »Za, awwser die Quantity!«« segt der alter. Also for-« es bot dermit aeendet. daß ich Alles trinke ders« awwer blos e Bißle bewo. En Fingekhut voll uss empl. Was is der Juhs da hervon Jch will doch nit Mei Gorgel uzeZ is- ts se Ich hen die Kur fchun angefange, sein zum Tschalli un der hot ge ogi was Jch nemme thät »Ich derf vix trink-B hen Jch gesagt Tschal li es is wege die Liquidje.« »Alle da neinmscht Du en Ast-is fey«, legt der Tschalli. »Al! right-« (Des is der kleenste Quantum Liquidjum.) «Waö an der Autseit?« «Ja, Wasser detf Jch vit, des is des Ulletfchädlichste Ginget Ale is e Li cuidjsts —- detf Jch nit——, Selzet is nach liquistfch aach nit, geb Mir en andere Whisiey als Chaser. Whiss sey is allemal des kleinste Liquidjum.« So is es an die annere Platz nach gewese. Ich hen alsfort die Vorschrift tun wege dem kleinste Quantum vun Liquidjums befolgt. Uff emol stieg s wieder; des mit der Angscht. Bari ho; Itaeruksetfm hteicsatkon mefgeem tet o n es unt re Itsith m gis Mwiedet kriegt un ew M urmme müsse, not It heim ze Icfp Miste-: Edite das pruni, da Ri- MMkie nimmer hele wes werd schnell inwented, msiqsidjen in Tabieiforni its «ka « g »Bis- W IIMJIOQ MMchedai zu erlitt-besann er nIZ dersJ it nle deer Jhne des Nänrliche wünschend Mit Rigards Yours John Ri ifch Esq. Des Großartigfie is umwer. daß die Ulti in Konsequenz vun Meinem ster bende Zustand tfchellos geworn is. Sie hot gehöri, (sie hol of course gelistent und orchs Schlüsselloch geguckt), daß Mei Herz einige Seifes zu groß ist. Un fest thut sie des zu die Fimäls at I tribute. Sie lonsidert des »Verz« nämlich von dem Standpunkt, wie die ,,Rovellwriters de Term suhse. Die : Ueberansitengung vmn Herze thut sie so uffasse, alswann Jch wege Love un z so Sache zu strenjuoß wär. Der Tritt eines Juwelen ichwindleei. ) Auf einen sehr gefährlichen Hoch i stapler wurde die Berliner Kriminal Ipolizei aus Briissel aufmerksam ge H macht. Dort erschien ein Mann in mittle "ren Jahren in einem Juwelierladen, Tftellte sich der Verlauferin, die allein anwesend war, als- Baron de Santig nac vor und wünschte zur Hochzeit sei nes Bruders einige Geschenke zu tau fen, die 5900 bis 6000 k- rancg kosten » dürften. Nach längerem ussuchen fiel H seine Wahl auf zwei Ohrgehänge mit :Brillanien, einen Diamaniring mit Perlen und Brillanten und einen Her l gnring mit einem großen Brillanten ; Meie cchrnuaiachen roueien zwar ; 7250 Franck« Herr de Santignac Iwollte aber auch soviel anlegen, nur »ber1angte er einen Nachlaß oon fünf jvom Hundert. Da die Vertäuserin Fdiesen nicht bewilligen konnte, so rief s sie den Geschäftsinhaber, der demVers llangen des Kunden entsprach. Der , Käuser ließ sich die Schmucksachen in ein Kästchen paäen und dieses um i fchniiren und mit der Aufschrift »Va i ron de Santignac, Nentier, Arlau«, . sehen. Dann versiegelte er es mit » feinem Petschast mit dem Zeichen O. ! S. und bat denGeschäftsmann um die Rechnung. Während der Juwelier die se ausschrieb ließ sich der Baron von dem Ladenfräulein noch eine Uhrtette aus dem Schaufenfter nehmen und taufte sie auch noch. Jetzt las er die Rechnung durch, öffnete seine Brief tasche und zählte eins, zwei, drei, vier, bis er stockte und feststellte, daß seine Baarschaft zur Begleichung der Rech nung doch nicht ausreiche. Sofort leg te er die Uhrkette und das bersiegelte Kästchen auf den Ladentisch und ging weg, «um sich von einem Freunde den Betrag, der ihm noch fehlte, zu holen.« Vergebens wartete der Juwelier auf seine Rückkehr. Endlich stie ihm der Verdacht auf, daß er einem auner in die hände gefallen sei, er öffnete das Schmuckkästchen und fand darin einen Zeitungsausfchnitt und einige Riesel steine. Der Kunde hatte unbemerkt das Kästchen mit einem anderen, eben so verschniirten und versiegelten, ber tauscht. ' Baron de Santignac, der den nicht ganz neuen Kniff wahrscheinlich auch noch anderswo versuchen wird, ist etwa 40 Jahre alt und beleibt, hat einen dunkelblonden nach oben gedrehten Schnurrbart und trug ein dunkles Jackett, einen schwarzen, weichen Hut, eine weiße Kravatte und eine Hauen förmige Radel mit einem Opal. Das von ihm erschwindelte Ohrgehänge be steht aus je drei untereinander hängen den Brillanten, der Frauenring hat ei ne Perle und zehn kleine Brillanten, der Herrenring zwei große, zwei Ka rat schwere Brillanten. InfseschnttteneT Förster: »Mein hettor das ist der pfiffigste Hund« den es jemals gegeben hat. Unlängst gebe ich ihm mein Por temonnaie in’s Maul, damit er es mei ner Frau nach hause trage. Jch hatte « das Geld-vorher abgezählt und es be: Illllocll Ilcq Ill Dclll Poklcmolllllllc lz Mart und 6 Zehnpfennigftückr. Zu hause konstatirte meine Frau, daß ein Zehnpfennigftijck fehlt. Was glauben Sie, hat das Thier mit dem sehnt-sen nigftiick gemacht? Eine Wurst kaufte er sich unterwegs, wie rnir der Schlach er Tags darauf erzählte.'· Iris-inne Wunsch. Langer Handwerksbursche idem ein Wirth ein kleines Litörgläschen Schnaps spendirt hat, vor dem An fesen): »Verlan Dich nicht eh’ Du in den Magen kommst. « Mich-r Vergleich Chef Garn Buchhalter): »Noch im mer sind Sie nicht fertig mit dem BuchauszugL Wahrhaftig, der Ausng aus Aegypten hat auch nicht länger gedauert, bis Sie das zu Stande brin gen·" Eis seines Wirthshaus Wirth (zum hausinecht): »Der Gast von No. 17 scheint kein Geld zu haben.« Hausknecht: »O ja, er legt seine Brieftaiche unter's Kopfkissen.« Wirth: »Das beweist nix! Schutpr halt fin ein paar Minuten, damit wir nachschauen, ob Geld drin ist!« IM. Chef: Oben Sie dem Herrn schrieben, das et ein Sehtvindler seite« heftet -M!« : .SOW Sie das Wort spähter ans, oder so, daß Mit-ach « entart — f Ubergianbe nnd Hochzeit Von A. Oskar Klaußmonm Berlin steht im « ichen und im Ze nith der Eheschk ungen. Die Zeit vom 25. September bis zum 25. Ok tober des Jahres ist die Hochsaison der Heirathen, und 20 o. H aller imJohre geschlossenen Berliner Ehen kommen aus diese Zeit Natürlich blüht kei diesen vielen Eheschließungen auch wie-D der der Aberglaube, und in Berlin u·m so mehr, also hier nicht nur die alt emgewurzeltem loialen, abergläubis schen Gebräuche in Betracht kommen. sondern auch der Aberglaube aller Staaten und Provinzen des Deutschen Reiches welche ihr Kontingent zu der Bevölkerung Berlins in den lehten Jahren gestellt haben. Der Aberglaube iibt schon seinen Einfluß, wenn es sich darum handelt, den Hochzeitstag festzusetzen. Daß man in Berlin Freitags nicht heim thei, ist selbstverständlich; Freitag ist ja der bekannte Unglückstag. Sonst gilt aber kein Monat fiir besonders unglückbringend, während F. B. in England im ganzen Monat Mai keine Hochzeiten gehalten werden, weil man diesen Monat fiir besonders unglüci dringend hält. Jn Schottland gilt der fil. Dezember, also der sEvlvester abend, für den besten Hochzeitstag. Jn einer ganzen Anzahl von Ländern hält man den Hochzeit-sing von Fürstlichtei ten für besonders glücklich. So tout den rnm Npisnisl nn dem Inn- km dem die Königin Wilhelmina von Holland heirathete, noch 400 andere holländische Brautvaare aetraui. Fin den Tag, an dem der jetzige König von Enaland, Eduard, als Prinz von Wales die damalige Brinzessin Alex andra von Dänemark heirathete, hat ten sich in England an sämmtlichen Kirchen so viele Brautvaare angemel: det. welche getraut werden wollten, daß es an vielen Stellen vollkommen unmöglich wurde. sämmtliche Trauun gen vorzunehmen Aberglauben tniipst sich in Berlin und allenthalben auch schon an die Verstellung des Brauttleides. Die Ber liner Braut dars teinen Stich an ihrem Brauttleide selbst nähen: das bringt Unglück. Die enalisckre Braut dars niemals Stecknadeln bei ihrer Braut-Toilette benutzen: ebenso gilt dort die Hossnungssarbe Grün siir höchst ungliietbeingend. Die Berliner Braut näht sich sehr ost etwas Geld in die Brautschlepve. Hat sie an ihrem Kleide keine Schleppe, so kommt das Geld in den Kleidersaum oder es wird im Schuh getragen. Dieser aber-gläu bische Gebrauch soll der Braut nicht nur während der ganz-en Zeit der Ehe immer genügend Geld verichassen, son dern auch die »Herrschast« in der Ehe garantiren. Jn einzelnen Provinzen und Staaten des Deutschen Reiches näht die Braut außer Geld auch noch Salz und Brot in die Brautschlevpe oder in den Saum des Beautkleideg. Die Bedeutung von Salz und Brot ist allgemein bekannt; wird ia auch in Berlin bei Umziigen sieh Zuerst Salz, Brot und etwas Geld in die neueWokp nung gebracht, damit es dort an Nab rungs- und Baarmitteln niemals fehle. Manche Berliner Braut trägt aber außer dem Geld in ihren Schuhen auch noch Salz und Dill, das betannte in der Küche verwendete Kraut. Die Braut soll während des Trauungsats tes die Worte sagen ,,Jch stehe aus Salz und Dill, Kann machen, wie ich’s will.« Dadurch soll sie sich in der Ehe die »Denschast« sichern. Viel Andacht wird allerdings eine Braut, die diese geheimnisvollen Worte gerade wäh rend des Trauungsaktes vor dem Al tar zitirt, nicht besitzen. Wenn die Braut das Haus verfaßt, so hat sie eine ganze Anzahl von Bor schristen zu beachten, deren Nichtbefol gung »siirchterliches Unglück« bringen soll. So dars die Berliner Braut, wenn sie das Haus verläßt, sich nie mals umsehen. Sie muß die letzte sein, die aus dem Hause tritt, ebenso wie sie aus der Kirche zuerst heraus »treten muß. Jn England und in ’manchen Theilen Deutschlands wirst man der Braut beim Verlassen des Hauses, wenn sie zur Kirche fährt, allerlei glückverheisyende Dinge nacht so Reis, Erbsen. auch alte Pantoffeln Zn Schottland begieszt die Köchin die Schwelle über welche die Braut aus use heraus zur Kirche gegangen istm nnt heißem Wasser, ,,urn die Thur schtvelle siir die nächst-e Braut warm zu halten«. Daß der Brautwagen nicht umkehren dars, nachdem die Braut eingestiegen ist, das wissen ge nau die Kutscher der Berliner Braut wagen. Sie sahren vor dem Hause gleich so vor daß ein Umlehren nicht »herrschast« sichern. Viel Andacht wird allerdings eine Braut, die diese geheimnißvollen Worte gerade während des Trauungsattes vor dem Altar zitirt, nicht beschen Wenn die Braut das Haus verläßt so hat sie eine ganze Anzahl von Var schristen zu beachten, deren Nichtbefol gung »siirchterliches Unglück« bringen soll. So dars die Berliner Braut, wenn sie das aus verläßt, sich niemals um sehen. ·e muß die lehte sein, die aus dem hause tritt, ebenso, wie sie aus der Kirche zuerst heraustreten muß. ge nEngland und in manchen Theilen uts lands wirst rnan der Braut beim rla en des usei, wenn sie ur Kirche ährt, a ertei glückt-er i de An M: so Wer-, crb en, a alte n eln. tttaud beg est die Köchin die welche die Braut aus dein hausen nä aus zur Kirche gegaan Wo er, »Um die Thürschtvelte für ie niich e Braut warm zu balten«. Das der Brauttoagen nicht umteb dars, nachdem die Braut eingestie ist, das wissen genau die Kutscher der Berliner Brautwagen. Sie fahren vor dem hause gleich so vor, daß ein Umlebren nicht mehr nöthig ist. Natürlich spielt das Wetter eine sehr große Rolle. Schönes Wetter be deutet Glüel, nnd der Berliner Aber glaube bat den Vers gedichtet: »So viel Strahlen Sonne, So viel Glück und Wonne.« Aber auch gegen das schlechte Wetter hat die abergläubische Poesie einen Vers gemacht, welcher lautet: »So viel Tropfen Regen, Soviel Glück und Segen.« Draußen im Deutschen Reich denkt man über Regentropfen, die in den Brautlranz fallen, anders: sie bedeu ten dort Thränen. Während man es in verschiedenen Ländern und außerhalb des Reiches und Deutschlands selbst sür glückbrin gend hält, wenn mehrere Schwestern oder Geschwister gleichzeitig an den Traualtar treten, ist der Berliner Aberglaube gegentheiliget Meinung. Von Schwestern, die an demselben Tage getraut werden, mußdie eine unglücklich werden, so verlangt es der Aberglaube. Stern oas Braurpaar ern oor oem Altar, dann feiert der Aberglaube wahre Orgien. Sehr viel totnmt dar auf an, ob die Kerzen »hell oder dun tel brennen«. Brennen die Kerzen hell, so bedeutet das Glück und Segen für die Ehe; brennen einzelne oder die Mehrzahl von ihnen nur mit schwa chem Scheine, so bedeutet das Unglück. Brennen die Kerzen aus der Seite des sBräutigams duntel, so stirbt er eher als seine Frau, und umgekehrt ist die Frau natürlich früherem Tode versal len, wenn auf ihrer Seite die Kerzen dunkel brennen. . Der Aberglaube ver langt, daß Braut und Bräutigam am Altar so dicht nebeneinander stehen, daß niemand zwischen ihnen hindurch sehen kann. Lassen sie zwischen sich eine Lücke, so haben die Hexen Macht. Dieser Aberglaube ist uralt und bis in das Mittelalter zurück nachzuweisen. Die Braut darf vor dem Altar nichts fallen lassen, zum Beispiel nicht das Taschentuch oder das Gebetbuch; sonst bedeutet das auch großes Unheil. Die Braut. soll, während die bindende Eheformel ausgesprochen wird, entwe der die Hand nach oben bringen oder ihren Fuß auf den des Bräutigams zu setzen suchen; dann hat sie das Regi ment im Hause. Der Aberglaube, der sich aus diese beiden letzten Manipula tionen bezieht, ist weit verbreitet, und bei ländlichen Hochzeiten finden zwi schen Bräutigam und Braut beinahe Kahbalgereien statt, weil jedes von ihnen die Hand nach oben zu bringen Versucht. Verläßt die Braut die Kirche« so soll ihr eine der Brautjungser oder die Mutter ein Loch in den Schleier rei ßen, sonst bleibt die Ehe linderlos, und gtschieht dieses Lochreiszen nicht in der Kirche, so muß es Abends beim Abtanzen des Kranzes geschehen, bei welchem ja gewöhnlich auch in w’..«lin der Brautschleier in Stücke gerissen wird. Jn Deutschland hat der Unfug noch nicht Eingang gefunden, dasz General proben des Trauungsaltes stattfin den. wie dies in Amerila und Eng land der Fall ist. In England schreibt der Aberglaube vor, daß bei diese-: Generalproben, an denen sich auch der amtirende Geistliche betheiligt und welche gewöhnlich einen Tag vor der wirklichen Trauung-liturgie durchle sen werden darf. Dieser Aberglaube hat einen vernünftigen Grund, denn es ist wiederholt vorgekommen daß bei diesen Generalproben der hochzeit der Geistliche sich vergaß, die Trau ungsaltes, entbehrte. Merkwürdigerweise bezieht sich in · Deutschland und speziell in Berlin der ganze Aberglaube bei der Eheschlie ßnng nur aus den kirchlichen Att. Für die Ceremonie des Standesamtes, wo es bureautratisch nnd nüchtern genug zugeht, scheint der Aberglaube nichts übrig zu haben. —·-—--.--.-——— Aus der seiten alten Zeit. Polizeiwachthauptmanm »Wenn Sie nicht mitgeben, dann scheße ich!« Vagabund: »Na, so schieß, gieb her das Gewehr, i will Dir'g laden-« Bier-er Win. Ein Wiener begegnet auf der Stra ße einem Meinem Sosvrt wendet er sich an diesen mit der Frage« Sagens, lieber herr, net wahr, Sii san kein hiesiger?« Stuf Unwesen. A.: »Erinnerst Du Dich noch an die Summe, die ich Dir vor zwei Jahren geborgt habe?« B.: »Hossentlich wirst Du mich nich; heute wegen der Bezahlung drän en « As »Gewiß nicht; laß Dir nur Zeit. ich wollte Dich nur bitten, sie mir auf ein paar Wochen zu bargen! « ists-Its terriblr. Mutter (leise zu ihrem etwas ver witderten So , dem es in grsßeree Oesecschcst Tisch ausstösm »Aber Kutsche-n was war han« Marter-sahn Mai-M W— Jesus-e selnstsnns." Der reiche Seidenhiiridler Jwan trewitsch Zatpblew hat seine uten wunde, so erzählt ein russischea att, in sein prächtiges Landbaus in einer Sommer-frische bei Petersbura gela den. Man bat schon allerhand Kurz weil getrieben und sich nun um Muschta lFliegen) - Spiel bin-seiest Das Muschta bestand diesmal darin. daß vor jeden Mitspieler ein Gläschen Cognat hingestellt wird: alle haben sich ruhig zu verhalten, das Weitere den zahlreich umbrrfummenden Flie aen überlasse-nd Sobald eine von die ien sich auf ein Glas niederlöszt, muß der lückliche Befiyer d«n Coanat aus trin en. Das Glas wird natürlich fo fort wieder nachgesiillt. Da nun, wie gesagt, die Fliegen äußerst zahlreich vorhanden sind, nimmt das Spiel ei nen recht lebhaften Verlauf. Als bei nabe ein halbes Dutzend Flaschen aus getrunken find, ertönt plötzlich aus der Straße der Ruf: »Morofchne, Mo roschne!« (Eis!) Der Gedanke, mit etwas Eis die beim Spiel allmählich etwas erhitzten Gemiitber abzntiihlem wird taum ausgesprochen ais auch der Gaftgeber den Eismann rufen läßt. »Wieviel Portionen befehlen Euer Gnaden?« »So viel, wie Gäste da sind-« »Nehmen Sie doch das Ganze —- fiir fünf Rubel tret’ ich es als-« »Nein, es ist zu viel.« »Wirtlich nicht« Euer Gnaden« ich allein könnte es aufessen.« «halt, Bursche, dick- neh men wir beim Wort,«-rust der Haus herr. »Sei-n Rubel sollst du haben, wenn ·- Alles verzebrst. Aber mert’ dir, w... Du übrig läßt« thun wir dir in die Mütze.« Der Eismann über schlägt sich den Gewinn, thut etnckx Seufzer und geht an’s Wert. Natür lich hat et zuviel übernommen. Als er die erste Form gelehrt hat, stöhnt er: »Erba knien Sie sich, es gebt wahr haftig nicht mehr, Euer Gnaden!« »Kinder. fchmiert ibm die andere-Form in die Müye!« ruft der Hausherr. Mit Windes-eile wird die Mütze mit Him beereis gefüllt und dem armen Teufel aus den Kopf gestülpt· Jn eistalten, rothgefärbten Strömen läuft ihm der süße Saft über das Gesicht; er zittert wie Esperrlaub, denn außer diesen Umschla hat er mindestens drei Pfund is im Magen. Die scherzhass ten Herren schütteln sich vor Lachen« geben ihm einen Zehner und lassen ihn laufen. Qutterltedr. Von der Jagd heimkehrend, durch schritt ich die Gartenallee. Mein Hund lief vor mit- Plötzlich derlangsamte er seine Schritte und begann anzu schleicherr, als ob er die Spur eines Witdes aufgenommen hätte. Jch blickte die Allee entlang und be merkte einen jungen Sperling gelb schnäblig und mit weichem Federslaum auf dem Kopfe. Er war aus dem Nest gefallen —- der Wind schüttelte starl die Birken der Allee — und hockte un bewe lich arn Boden, die taum ent wachienen Flügelchen hülflos aus spreizend. Mein Hund näherte sich ihm lang sam, als vorn nächsten Baume plöhlich ein alter Sperling mit schwarzer Brust wie ein Stein direlt vor seiner Schnauze herunterstiirzte und mit ge sträubten Federn, verzweifelnd tret schenb zweimal in der Nichtun nach seinem zähmfletschenden geö sneten Rachen spraüg. Sich selbst aufopfernd, schügte er das Kindeslebern aber der ganze tleine Körper zitterte vor Entsetzen, die Stimme war wild und heiser, er er starb in der Selbstaufopserung2 Welch ein entsetzlich machtoolles Wesen mußte in seinen Augen der hund sein! Urid dennoch, er tonnte von seiner gefchiitzten Stellung aus dem Baumzweige nicht unthätig demllnter gange seinet- Kindes zuschauen .. Eine Kraft, stärker denn sein Wille, riß ihn von dort hinunter-. Mein »Trefor« stutzte und zog sich sind-· SÆIZOOC Jurist-( cIss««-k«G-å«, lich erkannte auch er diese Kraft an Ich beeilte mich den eingeschüchterten Hund zurückzurufen und entfernte mich tiefbewegt. Ja, lacht nicht Tief bewegt« gerade zu erschüttert hatte mich der Anblick dieses kleinen heroischen Vogels und sein der Mutterliebe entspringendes selbstloses Handeln. Die Liebe sagte ich mir ist stärker als Tod und Todes furchi. Nur durch sie, nur durch die Liebe hält und bewegt sich das Leben »O-——— Eue- prosisev Geschicht-Dem Man schreibt aus Westphaiem Jn Dortmund wurden die Texametep deofchlen vor einigen Tagen einge führt. Als nun ein paar biedeve Landleute in die aufblühende Indu firleftadt lamen, um Eis-laute zu ma chen; bemerkten fie auch mit Staunen den neuen Wagen. Jhre Neugierde ließ fie näher treten. und als der freundli Kutf r einladend auf das Schild « rei« es, fliegen die beiden ein. Die Fahrt gingodurch die Stadt .nach Onkel Theo r«, der gewiß große Augen machen wird, wenn der efuch im Wagen vorgefahren kommt. Man kam am Ziele an. Stolz und graziös stiegen die Weftfalen aus, dankten dem Führer und wollten ins Haus treten, als sie des »Taxameters« kräftige Stimme vernahmen. die Zah lung verlangte. Unfere Biederen wa ren vor Staunen haff und schienen die Sprach-.- verloren zu haben. Menschen sammelten sich an. Der Kutscher stieg von feiner Höhe herab, griff den einen am Arm und fchriet »Wollt Jhr he Zahlen oder nichts« Da kam wieder eben in den Landmann: »Ja, koftet das denn etwas? Auf dem Schild fleht doch ,,"frei«, und so glaubten wit, freie Fahrt zu haben!« Das Geläch ter der Umftehenden belehrte sie eines Bfferen. Mit saurer Miene mußten sie die Fahrt bezahlen. »Nun geh’ jmir aber mit der Großftadt weg,« Hmeinte der eine. Um eine Erfahrung ?r·eicher, traten sie bei Onkel Theodor »ein. W ! Zool-gie. Lehrer: »Nennt mir Thiere, die sich kurch qanz besondere Hinterlifi und Falschheit auszeichnen. Na Fritz?« Fris: «Der .Vase.a Lehrer: »Aber wie kommst Du denn daraus, der Hase ist doch ein ganz harmloses Thier!« Fritz: »Na, weil doch meine Mutter blos immer von »salschen Oasen« spricht.« » Gewittblich. Professor szum Einbrecher): »Sie«-. wünschen?« I »Blos, daß Sie jetzt ein Viertel stündchen schlafen, herr Prosessor.« Atti-in »Ich habe von Jhrem Marbesiiri derungimittel gelesen — bitte, senden Sie mir zwei Flaschen von der wer then Tinktur!« Ialiche Anstatt-um Bankier (als er aus einer Gebirgss tour zum ersten Mal angeseilt wird): ,»Ra, hör’n Sie, siir die paar Mark war ich Ihnen auch so noch sicher ge nug!« Crit-» Fremder tim zoologischen Garten): »Einen großen Thierbestand haben Si aber nicht!« Aussehen »Nein, aber dafür liest imfRestaurant »Brehm's Thierleben· au .« Vom-nd Vater lder als Briesbeschwerer sein Bierlriigel beniisk »Das ist heut’ ein tüchtiger Zugwindx geh SeppeL hok mir schnell den Krus voll Bier, das er nicht immer umsii t." Schöne Uneiichtem Junge Frau tzu ihrem betrunken heimtehrenden Mann): »Um Gottes willen, Heinrich, Du bist betrunkeni« Mann: »Was nennst Du betrunken? -— bist Du aber noch grün!'« Der Instit-n Institut - Vorsteherim »Clara, steå hrn Sie nicht fortwährend aus, Sie müssen sich gewöhnen, sitzen zu blei ben!« Schülerim »Ich glaube, Fräulein, man gewöhnt sich das leicht zu sehr an.'« Zu ten-il. Fremder: »Was bedeutet Denn diese Marmortasel mit der Jnschrist »Zur Genesung!«« Einheitnischert »Wissen Sie. da ist einmal unser Landessürst gestanden und hat genießt.« Itzt-le sedenteIL herr: »Warum betteln Sie denn, Sie tönnten ja arbeiten!« Bettler: «Je mehr Leute arbeiten. desto schlechter wird die Arbeit E zahlt, und dazu hels’ ich nicht mitl« Um ein Hack , — tl ! m Prozeß ver ielt?« Mut-Rastatt nur a di M schweren hätten lassen acht « u hätt« i