Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 09, 1904, Zweiter Theil, Image 11

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    Nr
III-«
"zu-rändisches.
stimmter
S sneberg. — Erfchossen hat
E r in feiner Wohnung der
chriftfteller Karl Wald aus Ver
Itveiflung über literarifche Mißerfol
ge. Wald war vor zwanzig Jahren
ein vielgelefener Novellist.
Tempethof — Jn der hiesi
n Eisenbahnhauptwertftätte brach
ro feuer aus. Niedergebrannt sind
die acttrerei. Holzerei. Sattlerei und
Lehrlingwertftatt, die einen einheitli
chen Komplex bildeten.
Unruhftadt. — Auf dem Do
minium Groitzig gerieth der Guts
piichter Szulc wsti mit feinen Ar
beitern in Di ferenzenz einer von die
sen sprang auf S. zu und würgte ihn
arn halfe, während ein zweiter mit
einem Stock auf ihn und einen zu
Hilfe herbeieilenden Jnfpettor ein
ieb. Beide brachen bewußtlos zu
amrnen. Während der letztere wieder
zu sich kam, hat S. das Bewußtsein
nicht wieder erlangt und ift gestorben.
Zittendorf ——— Der Bauer
Ohneforge aus Rießen befand sich auf
der Rückfahrt. Bei der Auffahrt zur
Kanaldrücke scheute das Pferd und rifz
den Wagen plötzlich zur Seite, fo daß
O. vom Wagen aeschleudert wurde7er
fiel vornüber Zur Erde. Der Tod muß
augenblicklich eingetreten fein.
provtnz Oltpreufzem
Liebemiihl· -— Unter dem Ver
dachte, ihre Besitzuna in Gr. Altenbu
en felber angesteckt zu haben, hatte
ich das Kaufmann Rasper’sche Ehe
-— k
still-II UUlI VIII UUL Nlll Owlsulgcf
richte von Allenftein zu verantworten.
Ueber 80 Zeugen waren u der Ver
handlung geladen. Na dreitägiger
Sitzung wurde der Ehemann Karl
Kasper zu 2 Jahr, seine Ehefraqua,
geb. Krogm zu 4 Jahr Zuchthaus ver
urtheilt.
Rossiten. —- Nach langem,
schweren Leiden ist der Düneninspek
tor Epha gestorben, ein Mann, der es
in Ostvreußen zu einer gewissen
Volksthümlichleit im besten Sinne des
Wortes gebracht hatte.
Quittainen. — Der Obst
düchter Eduard Fischer von Liebemühl
fiel in einem hiesigen Garten beim
Obsipflücken so unglücklich von einem
Baume, daß er sich die linke Schulter
ausrenkte und das Schlüsselbein brach.
Provinz Peflpreuhnn
Rosenberg.—Ueber das Ver
mögen des im Jahre 1895 hierselbft
unter der Firma «Schlächterei verei
nigter Landwirthe, Eingetragene Ge
nossenschaft mit beschränkter Haft
pflicht«, gegründeten agrarifchen Un
ternehmens ist der Konkurö eröffnet
worden.
Z oppo t. —- Die Persönlichkeit
der in der See aufgefundenen Leiche
ift als die der Frau Professor Ferm
abendt von hier rekognoszirt worden.
Yrovins Poe-intern
Labeö. —- Ertrunken ist beim
Baden im Natstotvfee der 10 Jahre
alte Knabe des Tagelöhners Erd
mann.
Roschütz. —- Der 64 Jahre alte
Arbeiter Johann Krose wurde in dem
Dorfbrunnen als Leiche aufgefunden.
Es ist anzunehmen, daß der alte
Mann auf dem Heimwege in der
Dunkelheit in den Brunnen gerathen
ist.
Provinz Hofes-.
S a m te r. —- Die dem Trunke er
gebene Arbeiterin Draczidtviat in
Pinne kam betrunken von einem Gang
in die Wohnung zurück. Jn diesem
Zustande setzte sie sich auf einen Stuhl
und nährte ihren zwei Monate alte
Söugling. Hierbei schlief sie ein und
stürzte nach vorn über vom Stuhle;
das Kind wurde als Leiche unter der
schweren Last hervorgezogem
T r e m esse n. —- Jnsolge Brand
stiftung ist ein Stall des Töpfermei
fters Lipcznnsti ein Raub der Flam
men geworden.
kmnuz zarten-m
Handeshut — Es brannte ir-.
Reichheumksdokf ist-Schum- two-urs
besisers Gustav Goebel vollständig nie
der; sie war vollgeiüllt mit Ernte
und besonders Futtervorriithen. Man
vermuthet fahrlässige Brandstiftung
durch heimkehrende Burschen, die von
der Kirrnes kamen.
Reichenbach. — Durch Vergif
tung des Familienlafsees wollte sich
ein hiesiger Lehrlqu an seinem Lebe
herrn, dem Schuhmachermei.iter Clrse
rächen. Er nahm eine SchachtelSchwes
selhölzer und brachte Schwefel und
ätzosphor von denselben dem Kasse
r, von welchem auch der Meister und
seine Familie tranlcn. Da der Kasse-e
einen widerlichen Geschmack hatte, wur
de demselben nicht so zuqesprvcl en wie
Lvnsd Der Lehrling erklärte sich schul
ig.
Noschowihwaltn —- Hier
brannte eine S eune des Häiislerö
Knopp nieder. us dem Dominiurn
Mistitz, dein Freiherrn von Neids-its ge
öri3, brannte ein Stallgevönde nieder.
n Bronin brannte ein zur Zeit un
ivohnteö Haue, der Pytaschen Erben
ghöri , nieder. Man vermuthet, das
rand iste-: ihr Wesen treiben.
Ziegenhnlh —Ansdeni Wege
an der cke der Zueirnvntlers nnd de
Gartenstraße iibersulir ein War-en de
iesi n Zellulosefabrtt das Sjii rige
« terchen des Oetononien kaz
Ich emsi. Das Kind wurde bewußt
los sum Arzt gebracht. An feinem
Wiederauslcnsmen wird gezwei elt.
kritisch zchcepigszokseitk
Duvensiedt. — Rentner Saß
schnitt sich mit einem Rasirmessek in
die Kehle. Ein herbeigeholter Arzt
vernähte schnell die Wunde und ließ
den Genannten dann in’s Kranken
haus zu Rendsburg bringen. Unter
wegs trat der Tod ein.
J dehne. —- Der Deutsche der in
PIrtArthur durch eine Granate, die
durch das Dach des Hauses flog, ne
tiidtet wurde. ist der Kaufmann Weaes
net, Vertreter eines Hamburger Kaus
hauseö, Schtvregersohn des hiesigen
Klempnermeisterg Teiles.
provinz Hei-Ofen nnd Thüringen.
M e u r a. — Der junge Landwirth
Rob. Papst brachte seinem alten Vater
in einem Tobsuchtsansalle schreckliche
Verletzungen bei. Der Wüthende wur
de nach Hildburghausen in die Lan
desirrenanstalt überführt.
Mühlbefg a. d. Elbe. — Der
Landwirth Goldammer im benachbar
ten Orte Belgern hatte an einem Fin
ger eine kleine Wunde· Da er sie nicht
beachtete, so trat Blutbergistung ein,
und der in den besten Jahren stehende
Mann starb unter großen Schmerzen
Mühlhausen. —-— Der Schuh
machermeister Wittig der beim Obst
pflücten in seinem Hausgarten vom
Baume gestürzt war, und Arm- und
Schädelbriiche davongetragen hatte, ist
seinen Verletzungen erlegen.
m-»Ik-sfhon27sktn ——MHFI
Ist-«- -------
rend ver Rückfahrt von Magdeburg
hierher verschied der frühere Steingru
fabritbesrtzer Karl Puritz von hier in
Folge eines Herzschlageg.
S a l z wed e l. —— Bei denc Erwei
terungsbau des hiesigen Kreis-Kran
ienhauses traf ein von einem Schorn
steine herabfallender Mauerstein den
schon bejahrten Maurer Vüst so
unglücklich auf den Kopf, daß der
Tod auf der Stelle eintrat.
StendaL — Die unverehelichte
Dienstmagd Bertha Welle aus Saal
feld, die eingeklagt war, ihr uneheli
ches Kind getödtet zu haben, wurde
wegen Kindesrnorbes zu 2 Jahren 3
Monaten Gefängniß verurtheilt.
Sonneberg. — Jrn benachbar
ten Oberlind ist die Restauration
»Grüner Baum« lWettiner Hos) zum
größten Theil niedergebrannt. Die
Rettungsarbeiten wurden durch den
herrschenden Wassermangel sehr er
schwert. Fast zu gleicher Zeit wurde
im nahen Malmerz das Adolf Schind
helrn’fche Anwesen durch Feuer ver
nichtet.
To r gau. — Der 21 Jahre alte
Dachdecker Hammerbach stürzte hinter
der Ariillerietaserne von einer 6 Meter
hohen Leiter und zog sich erhebliche
Verletzungen zu.
Wackersleben.— Herr Lehrer
Arndt von hier hat sein hiesigesSchul
amt, das er 38 Jahre hindurch verwal
tet hat, niedergelegt und ist in den
Ruhestand übergetreten.
W i t t en be r g tReg.-Bez. Verse
burg.) —- Jn der Nacht brannte die
auf der Trajuhner Feldmart stehende
Windmühle des Müllerrneisterö Mehl
hase ab.
Ydetnkaud nnd Veflphakerr.
M o e r s. —— Die Frau des Fabrik
besitzers Eduard Schroeder von hier
hat der evangelischen Kirchengemeinde
eine Stiftung gemacht, aus deren
Mitteln eine Anstalt errichtet werden
soll, die der Aufnahme und Pflege
solcher kleinen Kinder gilt, deren
Mutter während des Tages auch au
ßer der Wohnung einer lohnenden Be
schäftigung nachgehen muß. Die Stif
terin hat außer dem Kapital für den
Bau auch vie Mittel für die Unterhal
tung der Anstalt geschenkt. Die Kir
chengemeinde hat beschlossen, den Bau
platz für die Anstalt aus dem erwor
benen Grundstück für den Bau eines
neuen Kranienhauses zur Verfügung
ou Isssisss
ou loose-»
Miuheim. —- Dag hiesig; Cen
tralhallen-Theater, Direktion Albert
Meuthen, ist in Konturs gerathen.
M.-Gladbach. —- Jn der be
nachbarten Ortschast Bettrath spielte
die vierjährige Tochter der Wittwe
Klein aus einem Ringofen, dabei sin
gen die Kleider Feuer und das Kind
erlitt derartige Brandwunden, daß es
nach kurzer Zeit starb.
RauxeL —- Der Bergmann K.
Wickenhöser wurde durch herabsallende
Gesteinsmassen derart verletzt, das; er
dem Castroper Kranlenhause über
wiesen werden mußte, woselbst er
starb.
Rhed a. — Vorn Zuge getödtet
wurde der Nottenarbeiter Böte von
hier. Er arbeitete auf der Köln-Min
dener Strecke in der Nähe des Stadt
holzes, einer Stelle, wo die Züge treu
zen. Bei dem herrschenden dichten Ne
bel hatte er das herannahen eines von
Hamnt kommenden Eilzuges nicht be
merkt, er wurde von diesem ersaszt
und sosort getödtet.
Wetter. ——- Vom Dache gestürzt
sind die beiden Söhne des Dachdecter
meisters Wunsch« Karl und Paul. Die
Berlehungen des einen Abgestilrzten
sind schwer.
Wickede-Asseln. —- EI ent
stand beim Wirth W. Schatte-Gro
ßendriiuter Feuer. welches das Ge
bäude theilweise einiischerte.
s Frost-s Heime-er nnd graute schrien
Oldendors. —— Der Ortsvor
steher Heinrich Klaproth stürzte beim
Abladen von Stroh so unglücklich aus
der Bodenlule, daß er an den schwe
ren inneren Verletzungen starb.
Osterwald. — Das Wohnwe
sen des Einwohners Schröder boannte
nieder.
Steenselderseld. —- Die
dreijährige Tochter des Arbeiters H.
Schmidt, deren Kleider am Herd
Feuer gefangen hatten, verbrannte bei
lebendigem Leibe.
Wiese ermer. — Das Wohn
hans nebst Scheune des Gastwirthes
Kleyhauer wurden vollständig einge
iischert. Die Bewohner tonnten nur
mit lnsapper Noth das nackte Leben
retten.
Wilhelmshaven. — Einer
aus China hierher gelangten amtli
chen Nachricht zufolge ist derMaschi
nistenmaat Baath vom kleinen Kreu
zer »Seeadl-er« Ende September im
Hasen von Shanghai ertrunten.
Wrisberaholzen. —- Der
Förster des Grasen von Wrisberg
End im nahen Walde den SSjährigen
ehgermesister Heinr. Liiters, der
vermißt wurde, erhängt vor. Ob
Mord oder Selbstniord vorliegt, muß
die Untersuchung ergeben.
Yrovtuz Helferi
Ne u st r e l i tz. —- Herr J. Berendt
blickt aus eine 25jährige Amtsthätig
keit als Kantor der jiidischen Ge
meinde zu Strelitz zurück
« R e h n a-. z -- Sein ZFZjähriges Amts
suoiiauni sieierre ver Stadt-Hemmt
Schipmann.
Striickhausen. — Hier er
hängte sich der Arbeiter Johann
Wragge, der bei den hiesigen Tots
streusabrilen G. Meyners beschäftigt
Wat
Orohtserzogthmu Heilm.
Nausis. —- Gegentviirtig läßt
unser Ort ein neues Gotteshaus er
bauen, dessen Maurer-. Zimmereri
und Dachdeckerarbeiten siir 9.1,000 M.
an die erren Kriiger - Neutirchen,
RöthsWe szenborn und Nösiler - Als
seld vergeben find.
WaldkappeL —- Jn einem sel
tenen Festschmuck prangte unser
Städtchen ans Anlaß des 25-jiihrigen
Bestehens der hiesigen Cigarrenfabrit
L. Wolsf in Hamburg.
Witzenhausem -—— Bei der
Dreschmaschine gerieth im benachbar
ten Wollstein der Maschinist Rudolf
mit der Hand in das Innere der Ma
schine und wurden ihm sämmtliche
Finger ausgerissen.
Okdeudurg nnd Ueeükendmg
Lautztirchen — Jnt hiesigen
Kaltwerle wurde dem Arbeiter Niko
laus Schößer durch einen Felsblock
im Gewicht von 40 Centner der Brust
korb eingedrückt. Auch das linke
Schlüsselbein soll ihm gebrochen sein.
Die inneren Verletzungen waren so
schwerer Natur, daß bald daraus der
Tod eintrat.
Pirmasens. —— Der 61 Jahre
alte verheirathete Wirth -Ludtvig
Trumps in der Allee Str. erhängte
sich in seinem Schlafiimmen Truinpf
o»ll schon längere Zeit trank gewesen
sein.
Rhein-satz
U l m. « Das Firiegsgericht verur
theilte den Sergeanten ttleinhatis vom
Grenadierreginient No. 123 Fu 1() Ta
gen gelindert Arrest, weil er Hieni
Soldaten eine Ohrfeige versetzte.
Wangen. Jni benachbarten
Oflings, Gemeinde Deuchelried, ist der
Jubelgreig Franz Joseph Runseisen
gestorben. Jn wenigen Wochen hätte
er sein 102. Lebensjahr zurückgelegt
gehabt. .
Königreich Würtemberg
L ehn b a ch. ——Ein Sohn und ein
Schwiegersohn des Gastwirths Kah
res wollten Lehm loghaden, als sich
plötzlich eine große Erdmasse oben
los-löste und beide Arbeiter begrub.
Während sich der letztgenannte noch
retten konnte. wurde ver Sohn des
Wirthes todt unter der Erdmasse her
vorgezogen.
M a i n z. — Die fis-jährige Witt
we Veith wurde in Nah mit einer
» llasfenden Wunde am Hinterkopfe
todt auf der Dorfstraße aufgefunden
Worin s. —— Auf der Eisenbahn
fahrt von Worms nach Bensheim er
schoß sich der Farbenfabriiant Brom
iner aus Klein-Karlbach.
gönigretip Hatt-few
Hainetvalde. —Der 48 Jahre
alte Pliifchweber Hermann Mättig
fiel so unglücklich die Treppe herab,
daß er todt aufgehoben wurde.
K am e n z. —— Die Rentier C. T.
Lange’sche Eheleute in Kamenz begin
gen das 60 jährige Ehezubiläunn Der
Jubilar stiftete fiir die Armen der
Stadt einen namhaften Betrag»
Leipzig. « Auf dem hiesigen
Bahrischen Bahnhofe wurde der
Handlungsgehilfe Karl Werner ver
haftet. Werner hatte in Frankfurt a.
M. 4500 Mart unterfchlagen.
Neustadt. — Jn der Schönba
cher Flur bei Neustadt wurde durch
einen vorzeitig losgegangenen
Sprengschuß der 27 Jahre alte
Stetnbruchrneister Ernst Kkenz so
schwer verleyh daß er nach wenigen
Minuten verstarb.
Qbercuneroaldr. — Hier
brannte in der Nacht das dem Haus
besidheer Rubin gehörige Wohnhaus
nie r.
Sohland. —- Kiirzli tsi in
Sohland (Spree) das Wirt schaftsge
bäude des Fabrikdireltors Reitz nie
dergebrannt.
Thierfeld. — Es brannte das
Bauerngut des Gutsbesiszers Wunder
lich in Thierfeld, bestehend aus Wohn
haus, Schuppen und zwei Scheunen,
s nieder. « , " "««
! Zwicl au. — Die Straftammer
zu Zwickau verurtheilte den taubstum
»men Maler Schmidt aus Kirchberg,
jetzt in Plauen i. V» wegen Mißhand
lung und fahrlässiger Tödtung seines
eigenen Kindes zu sechs Monaten Ge
fängniß.
göuigreich Yanerm
Münchberg. — Bei Neulbitz
fand man die arg verstümmelte Leiche
des Bahmvärters Klein von dort auf
dem Geleise. Klein scheint infolge des »
starken Nebels das Herannahen des
Zuges nicht bemerkt zu haben.
Nürnberg. —- Der auf der
Rückreise Von Bad Bauheim befindli
« che Privatier Georg Förlner von hier
wurde in dem von Würzburg ankom
menden Eilzug vom Schlage getroffen
kund war sofort todt.
» Pfaffenhofen. — Auf Ver
anlassung der Staatsanwaltschaft
Neuburg wurde der Uhrmachermeister
Joseph Rieder von hier durch die Gen
darmerie verhaftet und in’s Untersu
chungsgefängniß geführt. Rieder ist
dringend verdächtig, an vier Plätzen
der Stadt ---- darunter in seinem eige
nen Anwesen — Feuer aeleat zu ha
» ben
Straubing. — Jm Dorfe
Paitstofen wurde der Bauer Bustner
von seinem 18.-.jährigen Dienstlnecht,i
Worttvechsel gerathen war, erstochens
Waltersbach — Frau Marie
Weiher von Kleinreichertshofen und
ihre Tochter wurden beim voreiligens
Aue-steigen aus einem Personenzug,»
als dieser vor dem Einsahrtsignal an
hielt, von einem vorüberfahrenden
Schnellzug erfaßt. Die Frau erlitt
einen Armbruch, die Tochter eine
Wunde am Arm.
Ordhherzogthmu Bedeu.
Mannheirn.——Es brach in der
Maschinenfaer Schmitt Fc Co. in
Neustadt a. d. Haardt Feuer aus. Die
Maschinenbauabtheiluna wurde gänz
lich zerstört. Der durch Versicherung
gedeckte Schaden wird auf 150, 000 M.
geschätzt
Pforzheim. —- Der 31jiihriae
verheirathete Maurer Anaelo Michele
wollte einen Kanalschacht reinigen,
blieb aber beim Hineinfteigen in den
Schacht am Schachtdeckel mit seinem
Rock hängen, sodafz der schwere Deckel
umlivpte und dem Ungliicllichen den
Schädel einschlug. Der Tod trat so
fort ein.
LpenWindenreuthe b Emmendin
—- Das Tjähriae Mädchen des
Waldhiiters Christ Schlenter las im
Obstgarten Pflaumen aus; es wollte
sie in ein Faß werfen, ohne daß die
Eltern etwas davon wußten. Das
Kind scheint aus das Faß hinausge
stiegen zu sein, siel hinein und fand
darin den Erstickungstod
clsafzsiothringem
Metz.-—-Der Enior der Geistlich
leit der Diözese Metz, Pfarrer und
Erzpriester Karl Müller zu St. Vin
zenz, ist im Alter von 87 Jahren ge
storben. Er stand seit 8 Jahren an
der Spitze dieser wichtigen Pfarrei
und war Ehrendomherr seit 1868 und
Priester seit 1841. tirzpriester Mül
ler, Sohn eines sranzösischenOsfiziers
blieb bis zu seinem letzten Augenblicke
ein Vertreter des alten Mannes-. Ob
wohl nicht deutsch sprechend, verblieb
er 34 Jahre lang nach der Annexion
in feiner Pfarrei. ikr hat viel zur
Verschönerung seiner monumentalen
Kirche und zur Unterstützung christli
cher Werte gethan. Als Pfarrer von
Ars an der Mosel hat er icn Cholera
Jjahre 1865 sich aufgeopferi.
Waibelslirchen ——Jnteres
sante Alterthumssunde wurden bei Re
--------- I--c.--4--- --.- h-- P-l..1n-.
i llUUILuuHsIustuku III »kl- Vgl-Int
der hiesigen Dorflirche gemacht. Man’
fand unter dem Dielenboden ein altes «
iiukabgkwötbe zum Tiin mit Schutt
ausgefüllt. Jn dem Schutt waren.
Stücke prächtiger Statuen, eine Mater
Idolorofa Engelslöpfe, archieltonifiije
JZierftücke u. a.; alles rührt von der
Hriiheren Begräbiiißlapclle der Grafen
l von Waibelglirchen her; auch eine An
zahl von Gebeinen wurde gefunden.
W i n k e l. —-- Der 76sjährigeEins «
tvohner Hoenner wurde von feinem
Sohne im Streite erftochen. Hierauf
brachte der Sohn feiner Mutter miå
ktels eines Rauple Verletzungen bei.
l Freie Stadt-.
. B r e m e n. —- Das 25-fährige Ge
ifchäftsjubiläum konnte der Uhrmacher
JEonr. Brandt als Griinder des Ge
;fchiifts der jetzigen Uhren- und Gold
swaaren - Firma Brandt und Lorezii.
; Utbremerftraße 1A), begehen. Der Ju
Ybilar hat es verstaiden, durch Fleiß,
Meellität und humanen Sinn sich ei
i nen größeren Kundenkreis zu erwerben.
I Das Ritterlrenz erster Klasse des
jlyerzogl Sachsen-Erneftinifchen Haus
»orden5 wurde Capitän Paul Wettin,
beim Norddeutschen Llond verliehen.
Das allgemeine Ehrenzeichen erhielt
der pensionirte Eifenbahnweichenftel
les Eduard Meier hier.
getrennt-.
Ettelbrück. —DerMafehis
nenputzer Joh. Hoffmann aus Erpels
dingen (Wilh) war mit dem Puyen
—
einer Maschine beschäftigt, Hi Os
Sachrube des Wasserbehälterz ab
sprang und die heißen Dampfe ihn
erreichten, wodurch er erhebliche
Brandwunden im Gesicht davontrug.
» Gesterreichsxtngarm
G r ii g a u. —- Jn dem dem Franz
Suchanet gehörigen Hause entstand
ein Brand, welcher auch auf das be
nachbarte Gebäude, Eigenthum des
Franz Navratil, übergrisf. Beide
Objekte wurden eingeäschert.
G u r s ch d o r f·—-Oberlehrer Adal
bert Endlicher, Schwiegersohn des
Landtagsabgeordneten Theod. Grams,
feierte sein 25jähriges Lehrer-Fabi
läum.
Jnnsbruck. — Der bekannte
Touristenwirth Franz Kirchcbner in
der Jussenau, Sellrainthal, ist beim
Schassuchen abgestiirzt und um’s Le
ben gekommen. Er hinterläszt eine
Wittwe mit sechs unmündigen Kin
dern.
K o s s o w.--—-Der Zögling der Se
cunda Martin Skowrowsti in Pistyn
mußte wegen ausgetretener geistiger
Umnachtung dem Unterricht sern blei
ben und befand sich in häuslicherPfle
ge. Jn der Nacht wurde er von einem
Tobsuchtsansalle heimgesucht und er
schlug seinen 70-jährigen Vater-, seine
Mutter und seinen 22jährigen Bruder
mit einer Hacke. Stowrowsli rief nach
der gräßlichen That selbst die Nach
barn herbei, die den Wahnsinnigen
sestnahmen und der Polizei übergaben.
mLang - Llpota.k—Hier ist dem
sejuyugcu Lugiuquersoiuiue zurau- Ju
kubeß die linke Hand, mit der es in
das Getriebe einer Dreschmafchine ge
rathen war, zermalmt worden.
Zchwdo
Schaffhausen. —- Der lang
jährige Stadtfchulrathspräsidcnt von
Schasfhausen, Herr Habicht - Oechs
lin, will von seinem Amte zurücktre
ten.
Zug. — Hier verschied nach lan
ger Krankheit Erziehungsriath Hein
rich Baumgartner, geboren 1846, Di
rektor des katholischen Lehrer - Semi
nars bei St. Michael, bekannt als
Verfasser mehrerer Werke auf dein
Gebiete der Pädagogik.
Z ii r i ch. — Die Wohnbevölkerung
der Stadt Zijrich hat im Monat Au
gust um 515 Köpfe zugenommen und
zählte am Bl. August 161,578 See
len.
--
Leuchtorganc bct Vögeln.
Während bei den Meeresthieren das J
Leuchtvermögen sehr verbreitet tst und
sich in den verschiedensten Thiergrup
pen, von den Protozoen hinauf bis zu
den Fischen vorfindet, ist dasselbe bei
Landbewohnern relativ selten. Von
Interesse ist nun eine Leuchterschei
nung bei einer Bogelart, von- der
ziemlich genaue und verbiirgte Nach
richten oorliegen. Es ist dies die
Gould-Amandine, ein australischer
Vogel, der von vielen Liebhabern we
gen seines ,schönen Fedserkleides e
ziichtt wird. Dieser Prachtfint be itzt
an den beiden Mundwinkeln ziemlich
große auffallend blauaefärbte Papil
len, denen man ein Leuchtvermögen
zuschrieb, doch war es zweifelhaft, ob
hier ein selbständian Leuchtvermögen
oder aber nur ein Lichtreflex vorliege.
Prof. Chun hat sich nun der Aufgabe
unterzogen, diese Leuchtorgane ge
nauer zu untersuchen- Er brachte
einen jungen Prachtfinien in die pho
tographische Dunkeltannner. JmHalb
dunkel glühten die Organe sehr start,
sobald jedoch die Dunkeltammer völlig
verfinstert wurde, verschwand das
Leuchten vollständig. Sodann liesz
der Forscher wieder Licht durch einen·
schmalen Spalt eindringen nnd konnte
nun den charakteristischen Reflex be
obachten. Damit ist deutlich nachge
wiesen, daß eg sich hier nicht um eine
selbständige Phogphoregzen3, sondern
um eine Reslexersctxinung handelt.
Flls biologischen Zweck gin der-For
jeher in ueoeremilimmung nur stunk
ren Autoren an daß sie der das Fut
ter dringenden Mutter im dunkeln
Nest den Weg zu den hungrigenSchnäz
beln der Jungen weisen sollen. Die
Prachtfinten bauen nämlich Nester-,
die bis auf ein kleines Flugloch ganz
geschlossen sind.
Ho O-—————
Wolfraiiierzfunde.
Die Aufmerksamkeit der Bevölke
rung Nord - Queenglands (Austra
lien) wird in hohem Grade von den
umfangreichen Entdeckungen von Wolf
ramerz in AnOsruch genommen. Wolf
ram, zu den wasserfreien Calciten ge
hörig, wird bei Herstellung besonders
harten Stabiesz Schneidewertzeugem
seinen Uhrenrädchen u. s. w. ge
braucht. Das Erzfeld erstreckt sich quer
durch ganz Nord Queengland, ettva
125 Meilen südlich vom stap York.
Zahlreiche Arbeiter strömen dorthin,
Vertreter von Kruvp und großen Lon
doner Firmen befinden sich an Ort
und Stelle und zahlen für die Tonne
des außerordentlich gehaltrtsichen Erzes
I650.
—-——I-.-——.—
Aus der Statistik ergibt sich. daß
unter der Farmerbevölterung diewe
nigsten Ehescheidungen vortommen.
»Das ist leicht erklärlich. Der Former
- und seine Frau haben zu arbeiten und
; keine Zeit sich dem Müßiggang zu er
s geben, Müßiggang aber ist bekanntlich
aller Laster Anfang.
Der Totentanz im fernen
Osten.
Wilde Orgien und die Stimme des
Todes, lärmender Gesang saftiger
Soldaten am Abend und der herzzets «
reißende Todesschrei derselben Sänger
am nächsten Tage, da sie verwundet
auf den mandschurischen Feldern liegen
und vergeblich um Hülfe rufen, das
sind, so schreibt ein Korrespondent, die
beiden Stadien des grimmen Todten
tanzes im fernen Osten. Amtliche und
Zeitungsberichte schildern zwar die
Soldaten als lampsbegierig, aber durch
den Rauch des Schlachtfeldes hindurch
sieht man andere Bilder, sieht man die
Schrecken des Krieges und die endlosen
Leiden der Kämpfenden in der mund
schurischen Hölle.
Eine mehrere Wochen dauernde er
müdende Reisa in der verpesteten Luft
eines Eisenbahnwagens, dann werden
die Soldaten in Charbin ausgeladen.
Gesunde, lustige, einfache Burschen,
meist frisch von der Schalle weg. In
Charbin ,,ruhen sie« und ,,bereiten sich
vor«. Schnaps, Kartenspiel, und die
gröbsten Freuden sind dieVorbereitung
der Meisten zum Krieg, ihr Grundsatz:
,,Jß, trink und sei lustig, denn morgen
miissen wir sterben.« ,,Betrunlene
Soldaten,« sagt der General Wollow
in einem Tagesbesehl, ,,trifft man auf
Schritt und Tritt, sowohl auf den
Straßen wie auf dem Bahnhof. Viele
Von ihnen benehmen sich frech und un
gehorsam und müssen dem Kriegsge
richt übergeben werden« Lange Zeit
wird den Leuten nicht gelassen, bald
aeht es vorwärts auf den Kriegsschaa
plat3. Ueber Hügel und Berge marschi
ren sie, schleppen ihre Geschützt
Iuslutuuugc Yutrgk »Nun-, stock-um
und stürzend geht es langsam vor
wärts, etwa eine deutsche Meile den
Tag. Nachts wird am Bergesabhang
geschlafen, der so steil abfällt, daß die
erfahrenen Leute einen Haufen Steine
vor ihrenFüßen aufhäufen, um sich vor
dem Herabgleiten in die Tiefe zu be
wahren. Ein Wollenbruch über
schwemmt das Land und durchniißt die
Soldaten bis auf die Haut. Wenn sie
sich 5leends erschöpft und mit wunden
Füßen am Lagerfeuer niedersetzen,
wird ihnen mitgetheilt, daß die Le
bensmitteltransporte nicht eingetroffen
sind. So werfen sich die meisten von
ihnen, in ihre Mäntel gehüllt, hungrig
auf den Erdboden nieder, um in kur
zem Schlaf Erholung zu suchen. Da
bleiben tapfere, Prächtige Burschen oft
liegen, ohne jemals den Feind gesehen
zu haben.
»Den Todten ist wohl, die in der
Schlacht erschlagen werden,« schreibt
ein Offizier, »denn Höllenqualen er
warten die Verwundeten. Sie liegen
oft stundenlang, bevor sie aufgelesen
werden, und viele bleiben im hohen
Grase oder in den Gräben einen gan
zen Tag ohne Hülfe. Einsame Finster
nis-» Schweigen, nur durch herzzerrei
ßendes Stöhnen unterbrochen, kalter
Durst und rasende Schmerzen, das
Gefühl völliger Hülflosigkeit, dieFurcht
vor Wahnsinn und langsamem Tod
kann nur Der richtig empfinden, der
sie durchgemacht hat.«
Und endlich, wenn die Berwundeten
ausgefunden werden, das Hospitai.
Der Korrespondent der ,,Nowoje
Wremja« schildert folgendermaßen,
wag er gesehen hat: »Ich betrat die
Baraclen in Liaojang, die aus vier
kleinen Räumen bestehen. Sie waren
mit verwundeien Soldaten angefüllt.
Einige von ihnen lagen auf mit Stroh
iiberdeclten Pritschen, andere aus den
bloßen harten Planken. Es waren im
Ganzen etwa RO Mann, einer immer
furchtbarer zugerichtet als der Andere.
Die Luft war dick, mit allen üblen
Ausdünstungen, dem Geruch fauliger
Wäsche, schmutziger Leiber und Blut
dunst durchsetzt. Einige der Leute wa
ren bewußtlos-, viele delirirten, zwei
lagen im Sterben, es war ein Bild des
Grauen-Z- Die Gesichter der Soldaten
waren schrecklich schmal und durch
furcht, ihre Wangen eingefallen, die
Augen balb geschlossen, in den Augen
-.:-t..l- —l-Os«--l)«-»-sl Aas-P- UksstvR Okny
....«.- ...«..» ................... « .,.
Brust hob sich voll Schmerzen, aus
ihren stehlen tam das Röcheln des
HTodeT ihre bleichen Lippen murmel
iten unzusammenbiinaende Worte. Sie
Hagen zusammengelriimmt in unnatür
Ilichen Stellungen und starrten mit
sstumpser Ruhe aus dje Anwesenden-«
; ——-—---—
s Der Werth deiner Hoffnungen rich
s tet sich darnach, ob sie dich anspornen,
toder ob du dich mit ihnen blos ver
; tröstest.
! It- sk III
Wenn auch kein Staatsstreich in
klianama gen-laut war, so schritten die
Ausstandg Batterien doch wieder sehr
munter zu sein. -
si- sg si
Präsident Roosevelt geht nach St.
Louis zum Besuch der Weltausstel
lung. Das kann er sich jetzt auch lei
sten, denn er spart die Umzogslosten
am 4. März.
sit III sit
Lord Lansdotvne bezeichnete dit
Eingebung von internationalen
Schiedsverträgen als die jehige Mode.
Leider sind die Altmodischen noch im
mer in der Mehrzahl.
si- « is
Uebex die schlechten Zeiten wird am
meisten in den — Wirthshäusern ge
schimpst. « «
Die Dummheit drängt sich vor, um
gesehen zu werden, die Klugheit steht
zuruch um zu sehen.