Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 25, 1904, Zweiter Theil, Image 11
Jhne gepram mißt, daß ich Ihn-: verzähle wollt, was die - Mietung for e End nemme deht un zu meine Brom misses duhn ich ich immer ftickr. ch fin alfo fo weit komme, wie ich uf die Plättform ge fteppt sin un dann hen ich geftappt. An Fiickt hen ich auch an die Plät fotm geftappt un ich hen gefühlt, als wann mich einer e Rohp um den Hals geteit hätt un er deht in einem fort dran pulle. Die Auge sin mich ganz aus den Kopp eraug lomme un mein Herz is gange wie e Spinning Wid Jch hen bei all die Eckfeitemenl talt gefühlt un ich hen ein Schill nach den annere gehabt un dann hen ich widder en Flokch in mein Kopp genohtith un mei ffe s hot mich gebrennt, ale wann ich’s in en Behsbrenner hätt fticke. Die Ahdienz war so still, daf; mer hätt hiire könne, wann e Pinn an den Flohr gedrappt wär. Die Missug Mehr hot mich zugetvifchpert: ,,«’for Hewwen Sehls, go ehettl« Jehs, die hot leicht tahke könne; ich hen gefiihlt, als wann ich von die Plättform erunner tfchumpe un aus die Hahl fortlaufe sollt. Well, ich hen gesehn, daß es fo nit weiter gehn ionnt un do den ich denn en große Effert gemacht un hen mich in die erichte Lein cmol diesent mei Droht gelliert. Do hen fe all gelacht, atvwer do hen ich widder meine Nörf kriegt. Jch hen uff eemol e Körretfch gespürt, daß ich ordentlich for mich felbft verfchroele fin. »Leh dies un Schentelmänner,« hen ich ge sagt, »ich hen e paar Dag zurück e fchreclliches Kalt getetfcht, fo was mer uff deutsch en Eteci von die Influen zia rufe duht; for den Riesen tann uiz nit fo laut tahte wie ich gern glei che deht un Se müsse mich eclgjuhie. Ennitveg hett ich gar nit tahte solle, hilahs mein Viehsifchen hot mich ge-· sagt, ich follt gar nit spreche unner ieine Zirlunftenzeg awwer mehr wie höchstens zwei Minnits.« Do hen fe all in die Händg getliippt un ich hen so praut gefühlt, als wann ich die größte Oeldenlhat vollbracht hätt. Die Missus Mehr hot fo freundlich zu mich gefchmeilt un das hot mich arig gut fiihle mache. Jch hen dann mein Spietfch lontin·uht: Jch iann nit sehn, hen ich getagi. wie Jhr Euch noch um en annere Kändideht for den Bohrd off Ettjutehfchen truwtrele tönnt. Mein Hosband is der heie Mann, wo Jhr finne könnt. Er hot immer for den Bennefitt non unfere Taun geichafftx er is en Zittifen un er is auch en Pa, fiwtre Buwe - no acht Buwe hot er un biefeidg daß ig er auch en Hoshand So ebbeg ver dient Vertraue un wann Sie mich an aucle, wie ich jetzt wie ufi den Pran per for Jhne stehn, dann miifzt Ihr sage, jeh- das is die Frau wo ihren Zchehr deigetraije hat« das mer von ihren Hozband jetzt fo viel gute Sache fage iann. Do«lxn fe widver all Our ieh gehallert un ich hen noch en Stoff in mein Kopp gehabt, daß ich noch for drei Stunde hätt tahle tönne. Jch hen so laut gehallert wie ich nor gelonnt heu. Wann Jhr mich alfo frage duht, wer is der Schentelmann for den mir wohte foile? dann kann ich Euch nur eine Ennfer gewtre un die ig: Woht for tein annere als for den Mi fter · -'« Do hot mei Weug ausgewwe un ich hätt den Philipp fein Name nit mehr erausbringe könne, tu fehf mei Leif. Do is mich die Missus Mehr zu Hilf komme un hot fo laut wie fe nor aeionnt hot, den Philipp fein Name nämlier im hi- Nbdiens itOi Ein Wahrhupp nach den annete von sich gen-we. Se hen ’5 all so eppkieschjieh: iet. Jch kann Jhne awwer auch- sage, ek- tvar en großer Suckzeß. Jn Front von all die Piebels hot mich die Mii sus Mehr umarmt un getißt un die Lehdies tvo pressent wate sm so ge tptfcht gewese, daß se all ganz schreck-: lich gemeint hen un es is nictg an nerschtet itvwkig gebiin. ais daß die Schtobbkehdies hetbeigeholt mußte nzekn foJ den Floht uffzumappe. Jch tin so has-me gewese, daß ich gedenkt hien, ich müßt for lauter Freud auch ebbes duhn un ich hen grad Esset-nich nsenti gemacht for e paar Sommerfei ron mich zu gewim, do is die Missus Mehr ussgetfchumpt un hot enaunzt, daß ich ganz foddenlie en Etteck von Dissmeß in den Btehn hätt kriegt un daß sie for den Riesen mich heim bringe müßt. Dann hot se mich beim Wickei tsiegt un met sin fort. Wie Mk nutiett ware, hot se gesagt: »Wei ANY ich sin eschehmt von dich. Wie kannst du nur ais e Lehdie dran den :e« in dk Pressenz von Schenteimän: net so Stonts zu dukm? Das is nit Lchdieieik un ich tin ichuht du hättst alles gespenst,"wann ich dich nit ge itappt hätt-« Oss Aphis jetzt hen ich’S is auch gesehn, daß ich en große Miß tekpk gemacht hätt un ich sin froh ge wese, daß ich so at aus die Such etcui komme sin. ch hen die Missus Mehr mit heim genomme un do hen met noch e große Zeit gehabt« Die Wedesweiletn is auch komme un wie dee Wedesweiler sein Pius zeige-nacht gehabt bot, do is et un der Phii auch komme un do hen met io e recht ichs nes Familiefest zellebtehtet. Ich hen W die Missus Mehr e Kimnielche gewwe I un do is se so munterche geworde, daß ich sie noch dreimal hen einschente müsse. Dann is se awtver ahireit ge wese. Sie hot mit den Philipp un den Wedesweiler Briederschaft ge drunte un mer hen all in Glickseligkeit geschwomme. Wie ich selle Nacht in’-3 Bett sin komme, do sin ich armver so ausgepleht gewese, daß ich’s Jhne gar » nit sage kann. Jch hen in einem fort « in mein Driem gehallert2 Lehdies un zSchentelmänneÆ bis mich der Phil ; en Pusch in mei Spchrripps gen-we bot un gesagt bot, wann ich nit reit der un denn stappe deht, dann deht er for en Bolieömann schicke. Mit beste Riegards Yours Lizzie Hanfstengei. -—«-—-——. —.—-— ; Zudischc T tchr. Nichts wird von einem indischen Dorfbewohner höher geschätzt, als der Ialar oder Teich, denn sein Wasser tient nicht allein den größeren Theil: des Jahres hindurch zur Betvässerung, : sondern ist für den Dörfler auch die Hauptsächtichsthuette fiir seinen häus lichen Bedarf. In der heißen Jahress ,i,eit vermindert sich dag Wasser rasch. weils durch den fortwährenden Ver i brauch theils infolge der Berdunstuna . lsiH im Mai tauni noch irgend welche-: Wasser in den Teichen bleibt. Um E diese Zeit macht es dann den Kindern i großes Vergnügen, mit bis til-er das Knie aufgeschurzten Kleidern in dein schliipsrigen Grunde des Teiches her umzuwaten und mit lautem Jubel die paar Fisch-e zu fangen, die noch in dein schmutziaen Wasser der Tümpeln und Vertiefungen des Teiches ihr Dasein ,—-,a fristen suchen. Ost wird der Teich so trocken, daß man darin so leicht her umgehen lann wie ans einer gepflaster ien Straße. Jn vielen Gegenden wird dann die bloßgelegte Fläche angebaut, und in dem vertrockneten Schlamm gedeihen dann guter Weizen, Erbsen und an dere Feldsriichte. Groß ist dann der Jubel der Bevölterung, wenn derTeich mit dem Beginn der Regen-seit sich wieder zu füllen anfängt. Jn man chen Gegenden finden dann zu dieser « eit heitere Iestlichleiten statt, die von feltsamen Fiierlichleiten und Brliuchcn begleitet werde-i. Man veranstaltet religiöse Umziige, um nach den Tem peln in den nahegelegenen Hainen zn wallen, wo Opfer an Blumen, Friielu ten und sonstigen Vegetabilien darge kracht werde. Junge Mädchen tanzen vergnügt an den Usern, Knaben eilen inbelnd tnd schreiend in den sich rasch siillenden Teich nnd schwimmen in ihrs: herum, während die älteren und ge scdten Leute dabei stehen nnd mit ioohlgesälligem Lächeln zusehen. - Eine mertwiirdige Fesilichleit be zeichnet in einigen Theilen Bengaleng . den Ausdrucks des Regens. Sie fin dei nicht allein an den großen Teichen, die sich schnell bis zum Rande füllen nnd in der Mitte volle 15 Fuß ties sind, sondern auch am Ganges und allen seinen Nebenfliissen statt. Um ? » Uhr Nachmittage beleben sich die Ufer - ler Teiches mit Menschen in ihren lxes iten Kleidern, die eifrig nach ldem Was ier schauen, wo die Boote sich zu regen leainneru Diese sind sämmtlich von eigenthiirnlicher Banart und iiiserreich verziert. Jn einiaen dieser Boote sind Göyenbiloer oder religiöse Zierraten angebracht, und im bequernsten Theile sind schöne Teppiche sowie Matratzen und Kissen hingelegt, die mit Seide, Atlas und Kinthahs til-erzogen, init Gold und Silber gestielt und mit nol Nnen und silbernen Fransen besetzt sind. ans diesen sitzen die reichen und tornehmen Leute und lassen sich von einem Manne unterhalten, der tanzt, singt und den Rudern, von denen tlin : Lende Mädchen herabhängen, den Takt angiebt. NO-— Kniesteümpse in Enge-sein« « Aus London schreibt man: Seit Z geraumer Zeit ist es ein offenes Ge: J heimniß ain englischen Hofe, das; E Its-tin ishr-arti das Frauen von Knie strömpfen lJei festlichen Anläsien ke giinftigt, aber- bis heute hat die neue Moderichiung nur geringen Eingang gesunden. Einige Theater haben den Wunsch des Monarckken mittelbar un terstiitzt, und so treten z. B. die Schau spieler in dem neuen Zugstiide »The Catch of the Season« in den Hof-: szenen in ltniellriimvsen auf. Es heißt auch, daß einige junge Aristotrai ten, die zu Hoffeften geladen werden, sich zusammengeschlossen haben, um den dkniestriimpsen bei jeder passenden Gelegenheit wieder zu ihrer alten Stellung zu verhelfen. So wird dem nächst im Londoner Carlton Hofel ein Diner stattfinden, bei dem sich 50 eng lische Arisiotraten in ilniestrikmpfrn einfinden werden« Für jene, die das Schicksal mit dünnen Waden bedacht hat, halten sich Spezialiften zur Aus befserung des Mangels bestens ern piohlen, wie das ja auch s. Zi. bei der Krönung König Edrkards der Fall war. Spötter wollen sogar wissen. daß an jenem dentwiirdiaen Taae auch nicht ein Lord oder Marquis ge sehen wurde. der mit natürlichen Wa den prunken konnte. — Passagier: »Heute fährt der Zug doch ein wenig schneller als gewöhn i i« Schasfner: »G.laub’s wohl -—— heut’ hab’n wir guten Windt« Der neue Kön von Sa sen braucht Gehaltsauib erring. Da tehi man wieder, daß das Strahls-Mitver thurn manchmal lheurer ift als ein ge ordneter .Familienhaushalt. Der Psychiater. Karl Anton Mayer, Professor der Psnchiatrie an einer kleinen Universi tät, war ein glänzender, wenn auch stiller Gelehrter und daher von namen loser Berühmtheit. Obwohl in dem kleinen, von einer guten Spieszbiirger lichleit regierten Städtchen Niemand Aussicht hatte, verrückt zu werden, tröstete sich doch jeder, der einmal einen abnormen Ueberschuß von Ge danken in seinem Kopfe siihlte, daß im ärgsten Falle Professor Karl Anton Mayer ihm in sachlundiger Weise bei bringen werde. So wirkte also schon die bloße Anwesenheit des ausgezeich neten Mannes beruhigend aus die Ge müther der Bürgerschaft. Da geschah eines Tages das Un glaubliche: Professor Mayer wurde selbst verrückt· Es war leine Täu schung oder ein bog-hast ausgespreng les Gerücht mißgiinstiger Kollegen, sondern beiviesene Thatsache. Zahl reiche Vorfälle, die sich sozusagen di relt unter den Augen der ganzen Ein wohnerschaft abspielten, gaben unwi derlegliches Zeugnisz dafür So geht z. B. eines Tages Herr Karl Anton un -.. k«. «Jk4..-t- L PF- Lt »Das-cl- Isl Ich chuUFlslstc chs WCUUO chens spazieren und sieht einen Manu, dessen Stiefel mehr elegant als bequem gearbeitet sind. Mit treuherziger Miene schreitet er auf den Ahnungs lofen zu und tritt ihm mit einem Ge wicht von hundertfiinfzig Pfund auf den Fuß. »A---a—a——au!« schreit der Miß handelte und ringt nach Luft. »Aha,« sagt Karl Anton Money während er ihn scharf mustert, »echte Symptome des normalen, momenta nen Schmerzes, hochgezogene Augen .brauen, Furche-n an den Nasenflii geln —.'« ,,Donnertvetter, Sie ungeschickter Mensch!« räsonnirt jetzt der Mann, nachdem er wieder zu Athem gekom men ist« »was fällt Ihnen denn ein? Wenn Sie nicht ein alter Herr wären, ich würde Jhnen einen Dentzettel ge ben, daß Sie -—— s— »O, gut, sehr gut!« murmel befrie digt Karl Anton Mauer, »Wuthan fall, geballte Faust, rollende Augen-— alles in Ordnung!« ,,Narr, tornplctter!« replizirt der verwundete Hiilsneraugenbesitzer und geht mit verächtlicher Miene weiter. Dann schreitet er, nachdcntlichen «Blietes, die Hände auf dem Rücken, in entgegengesetzter Richtung davon, ohne sich um die verwunderten Frommentare der Passanten zu kümmern. Nach einigen Tagen kommt der Schneider mit der Jahres-rechnuan die infolge der hosenzerreifzenden Nach tomnienschast ein hübsches Silinmchev repräsentirt Sie ist immer anstands los honorirt worden, doch heute klopft ihm der Professor verlegen lächelnd auf die Schulter unt-« sagt: »Ja, mein lieber Meister, ich halte diesmal kein Geld und tanu Ihnen darum die Reck: sung nicht bezahlen« Der Schneider-, der sicher auf das Geld gerechnet hatt:, wird abwechseln? blaß und roth. ,,«Lll«er,' stottert er in schmerzliche Enttäusakung hervor, ,,wovon soll iet run meine Schulden bczal)len?« »So ist«-s recht,« triumphirt der Professor. ,,.5lummer! Herabgezogcne Mund: vintel, tiefe Falten zwischen dei Brauen, Berzerrung der ganzen Ge sichtsmustulatur s» — — Eine Weile bleibt Herr Karl Anton Mauer versunten in dass Studium sei nes Objekteg stehen, dann geht er an den Schreibtisch, nimmt einige blaue Scheine heraus und iibicrreicht sie den« berbliifften Meister. Dieser fällt so fort ins andereExtrem und ein Jubel ruf entrinnt sich seiner befreiten Brust Maner aber sagt bloß: »Freude! Leuchtendes Gesicht, weit geöffnetc Augen« daher glänzend!« Der übergliielliche Schneider erzählt dieses tlerne Intermezzo als einen töstlichen Scherz des gelehrten Herrn, aber dem widerspricht ganz energiscb der Friseur. als er sich am Abend bei der Stammtischrunde einsindet. »Einen Scherz nennen Sie das-Zi« eisert er. »Nun, meinetwegen! Aber hören Sie, meine Herren, was mir heute Nachmittag passirt ist. So gegen vier Uhr kommt also der Herr Proses sor Mayer zu mir in den Laden nnd verlangt, ich solle ihm den Schädel nach Chinesenart ratzetahl rasiren. Jch meine, falsch gehört zu haben nnd starre den Professor ganz perplex an indem ich stotternd frage: den Ropr Statt aller Antwort sieht mich der Mann mit einem Lächeln an, so eigen, jage ich Ihnen, wie eben nur Verriictie lächeln können. Dann murmelt er in den Bart: »Zeichen grenzenloser Er staunens etc.« Als ob das nicht selbst verständlich wäre bei solch einem un christlichen Verlangen Plötzlich als-er ergreift er ein scharfaefchliffenes Na sirmesser, stiirzt aus mich zu nnd schreit: »Scheeren Sie mir den Kopf oder —- —-— —— —!« Ich bitte Sie meine Herren wag hätten Sie in einer solchen Situation gethan. Ein jeder hängt an seinem bischen Leben und so ein Jnnsmniger bat ja Riesenlrästei Jch glaube, ich bin ihrn sogar zu Füßen gefallen in meiner Todesangst Plöhlich aber än dert der Professor sein Benehmen; er tvird ganz ruhig, nictt mit dem Kopfe und notirt sich etwas in sein Taschen buch, dann setzt er sich nieder und läßt sich den Bart ein wenig stußern Nun agen Sie selbst, meine Herren, ob das noch Scherze sind. Nein, ich bleibe da bei, der Mann ist übergeschnappt!« Und der Friseur behielt recht. Und J auch die Zweifeler sollten bald davon « überzeugt werden. Denn einige Tage darauf vergaß der Professor seine Würde als Gelehrter und Familienm ter so weit, daß er sich auf öffentlichem Markte neben eine Höterin setzte und mit ihr zu scharmiren anfing. Er wurde immer zärtlicher und zärtlicher und bat schließlich um einen Kuß. Wie aber das ungeschlachte Weib den närri schen Mann wdllich küssen will, wehrt er ab und sagt: »Liebe! Hingebnngt ttnfzstimmungl Vorgestülpte Lip s« pen —- -—— —. Weiter lam er nicht, denn die ge foppteDame rüstete sich zum Kampf. »Was haltenS’ mich denn zumNar ren,« schreit die rabiate Person und schlägt dem Professor den Hut vom iopfr. »Sie Haderlump, Sie altert« Herr Karl Anton May-er kann gar nichts mehr konstatiren. Die Obstlerin zieht alle Register ihres beleidigten Stolzes-, es sammelt sich im Nu eine schaulustige Menge um das sonderbare Paar und schließlich erscheint ein Fichutzmcznn und führt die Hökerin mit suclltllc llsytcslc Rlllcolcll Puäulct Uus die Wache. Jetzt war der öffentliche Standal fertig, und wie nicht anders zu er warten, griff die Presse den Fall auf. Sie berichtete ausführlich die bereits geschildertenVorfälle und förderte noch weitere schauderhafte Detail-; zutage. So schrieb sie unter anderem, wie der Professor eines Tages, in schönstem schwarzen Anzuge von einer Promos tion kommend, sich ein Vergnügen dar aus gemacht habe, sämmtliche Hunde auf der Straße mit feinem Regen schirin zu necken und zu reizen.11nder ließ nicht eher in diesem Treiben nach. liis ihm ein wüthender Köter die-Hosen zerriß, was ihn aber ungemein zu be friedigen schien. Die Zeitungen tniipflen daran ",ne ganze Reihe kritischer Kommen are und die Folge davon war, daß der aka demische Senat schleunigst zusammen trat und von dem hohen Ministerium« einen sofort anzutretenden Urlaubfiir den armen, verdienten Kollegen erbat, um feine Verabschiedung weniger schmerzhaft einzuleiien. Professor Karl Anton Mauer ging fort. Er erholte sich aber unglaublich rasch, ja, er arbeitete sogar Tag und Nacht und seelenoergniigt wie nie. Viele seiner Bekannten besuchten ihn und es war keine Täuschung möglich, irr wurde wieder gesund. Nach Ablauf einer gewissen Zeit lehrte er zuriick nnd gab ein Mahl. Man feierte feine Genesung und der Nettor der Universität hielt eine schwungvolle Rede ans den wiederge tronnenen Kollegen. Professor Mauer aber, ruhig und sachlich wie immer, er widerte: »Meine Damen und Herren! Ich war niemals trank, aber sprechen durfte ich nicht, sonst wäre alles ver dorben gewesen. Empfangen Sie hier die Lösung des titiithselg, das erste Exemplar meines neuen Werte-ist Ueber ten wahren Vluedruct der Gewächs-be tregungen beim Liliensdjen und beim Thier. N. M. H -- Der Todesston der Nretderbüfth Der guten, alten Kleiderbiirste, an die sich die Neuerunggsucht unserer Ta ge bisher nicht herangcwaat hal, scheint nun doch der Untergang zu drohen. Wenigstens dort, wo sie intensivere Anwendung findet, wie in Honle Pensionen usw« wo eine größere Menge bon Kleidern in einer lurzen Zeitspanne gereinigt werden muß. In einem grossen Hotel des Westens in London wurde dieser Tage die ma schinelle Reinigung der Kleider der Hotelgiiste versucht und dieser Versuch siel im Hinblick anf die Zeitdauer nnd Gründlichteit der Operatinn so sehr zu Ungunsten der mit der Hand betriebe nen Bürste aug, daß sich mehrere an dere Hotels veranlaßt fanden, die neue Kleiderreinigungsmaschine in ihren Etablissements gleichfalls einzuführen Die maschinelle Reinigung der Kleider . beruht auf demselben Prinin wie die inaschinelle Reinigung von Miibeln und Teppich-Im die schon seit einiger Zeit in Grosisttidten aeiibt wird. Der Staub und alle sonstiaen Unwirklich leiten, wie Straßenschmny usw. mer den mittels eines tssxhansiors ans den Kleidern sogen. Die sileiderreinL gunggi «ne ist mit einem lleinen elektris iotrkr verbunden, der die Sauga verrichtet, und in dem er lvähnten ondoner Hotel im Sonterg rain untergebracht ist Der Haus-— knecht oder wie er nun wohl beißen wird, der ,,.5ileiderMech-1niter« oder »Garderol)e Jimenienr'« stebt in einein Raume, an dessen Wänden an nume rirten Haken die Kleider der Passa giere ausgehangt werden. Ein Druck auf einen elektrischen Taster setzt die Neinignnqgmnschine in Gang, und der Dpernteur, der eine Saunvorrichtung in Händen hält, streicht nun damit lanqsum iiber die Rötte, Hosen, Westen stsw, die binnen ti nein qriindtich ae reiniqt sind. Der ans den Kleidern gesogene Schmutz und Staub wird durch einen Schlauch in einen trom melartigen Behälter spedirt nnd von dort entleert. Mancher Streber gleicht dem Wetter hohn Nimmt gefügig jede Richtung an, Wie der Wind weht, dsreht sich der Ge elle — Und bleibt Dennoch auf derselben Stelle. W Um dte Gewerkschaft Vierhnndert Jahre sind seitdem Zeitalter der großen Entdeckun gen verflossen, seit Colunibns in Amerika landete, Vasco da Gama auf dem Seewege Jndien er reichte und Magalhaes die erste Erd uinsegelung unternahm. Unermeszli che neue Gefilde wurden für die That krast der Völker Europas eröffnet; die weiße Rasse schickte sich an, die Erde zu erobern, und alsbald wehte ihre Flag ge siegreich in allen Erdtheilem Die rothen Völker Ameritas schwanden vor ihr dahin, ebenso mußten die Au stralier dein weißen Einwanderer den Platz räumen, und nur noch eine Fra ae der Zeit bleibt die völlige Unterwer sung der Eingeborenen Afritas. Jm Laufe der vier Jahrhunderte übernah inen verschiedene Nationen diese Er cberrrngs- und Cultur - Mission und lösten sich in ihr ab. Spanier und Portugiesen, Holländer und Englän der waren die Hauptführer in über teeischen Unternehmungen, während Rußland stetig und unablässig« zu Lande in das Jnnsere Asieng vordrang und seine Machtsphäre erweiterte-. Hier aber in dem fernen Osten des Fsisssvn nnd drisißkon lcvktboilcå tnavion der Colonialmächte noch neue und schwierige Aufgaben. Jn ihm blieb die gelbe Rasse unbezwungen und seitdem Japan die Cultur des Westens angenommen hat« weigert sie sich ent schiedener denn je, die Oberherrschaft Europas anzuerkennen, stellt immer deutlicher die Forderung auf: Asten fiir die Asiaten. Der russisch-japani ich-e Krieg bedeutet allem Anschein nach den Anfang langwieriger Kämpr die sortdauern werden, bis die Entschei dung auch hier gefallen ist. Unter diesen Umständen ist es gewiß von Interesse, sich die Vertheilung der politischen Ijiachtverhälinisse ans der Erde zu vergiegenwärtigen. Die Zul len ermüden und nicht jedem leicht W - beschaffen ist; von den 130 Millionetir seiner Unterthanen sind mehr als 100 Millionen Rassen. Winzig erscheint dagegen Japan, seine Bevölkerung gleicht mit 47,(3 Millionen nahezu der von Oesterreich-t Ungarn, aber sein Land ist um ein ’ Drittel kleiner als das Gebiet der hAbsttgilchen Monarchir.s Kein Wunder,.daß es sich mit aller Mai-H nach neuen Gebieten umschaut, in de nen es den Ueber-schoß seiner Bevölke rung verwertheu könnte. Vielleicht gelingt es ihm, die politi frhe und tulturelle Führung China-Z zu übernehmen. Das Gebiet des Reich-; der Mitte ist etwas größer als die Landfltiche Eu ropas, die rund 10 Millionen Qua drattilometer beträgt, feine Bevölke rnng ist aber geringer alk- die des weltbeherrfchendsen Erdtheils. Nach neuesten Schätzungen soll sie 830 Mil lionen betragen, während in Europa 393 Millionen Menschen leben. Die Staaten der gelben Rasse, China, Ja Pan und Korea, haben insgesammt eine Bevölkerung von 5187 Millionen Menschen. Sollte es etroa jemalå zu einem wirklichen allgemeinen man-en kainpf kommen, so wiitde Europa nicht Vereinzelt dastehen. Wenn auch aus die südamerikanischen Staaten mit ih nr Mifchlinggbevölkerung nicht zu zählen wäre, so kämen doch die Vecin nigten Staaten von Amerika mit PS Millionen Einstvohncrm die Weißen in ten englischen Colonien in Amerika, Australien Und Silvafcila in Betracht. Es ständen dann in cineru Weltteilzh zu dem es hoffentlich nicht tonmien wird, rund IKOO Millionm Gelb-or 500 Millionen Weißec gegeniikim Vom statistischen Gesichtspunkt, der die gesannnte Erd-e umfaßt, sind England, China und Russland Groß-· stoaten, ihnen reihen sich als Mittel siaaten Deutschland, Frankreich nnd —--————-———-—-—-s-——ss—« —-·«-««-s --——-— IRS-— .-e« It« .--««-«(«»)- JAJMDJ » ,J--7«J--x-is-« «7j s,---«. IX st. »k» z? »:--f»,« » ,Hz -, FULL-IF Ew -J-«-. -".-..-f,-«0».«. ·« k-« z s-» -,J., « W-s-Z«:-J» ·«· . «---«.»9 !T-LXZ«V, : « -(·-.«. Ir- MAX Sich-IF .»,. » H» ,-,- »Es-» -LJ«,"«-« Ewrch HEFT ÆR ," « « f .. Is. -« v -«!-«L -««- T-» f-« « ..» Ø THE-» , seg cyulinukx ·H74-kc1e«: H?NÅE Ha Isi- CZ," MIszFtIp - USE-« PHQ 4»7-17-f ·' «,j'ks"»,-z« T THE-« NOT-» « ; -',v jj : - —-:, hie-« - · ; t- y.-«. «,,,:I«LL4 1:k:7:j· « . iibersichilich sind, dürfte vielen unserer Leser die folgende statistische Bilder tasel willkommen sein, aus der in an schaulicher Weise die Figuren die Be völkerung und die Rechtecke die Län dereien der wichtigsten Staaten der Erde einschließlich ihrer Colonien dar stellen. Als Riese erscheint ung- Eng land, das ein Weltteich zu griinden verstand, dreimal so groß wie das clirömische Jmperium und doppelt sc groß wie das Reich Karls V» in dem die Sonne niemals unterging. Vier hundert Millionen Menschen lebet unter englischer Staatshoheit, das ist« wenn man die Bevölkerung der Erde aus 1 Milliarde 547 Millionen Seelen Tebku beraiiä mobi- nlä dor- hin-i Theil der gesammten Menschheit Was England in dieser Hinsicht ein so ge waltiges Uebergeloicht verleiht, ist der Besitz Indiens mit etwa 300 Millionen Einloohnern. Riesengroß ist auch die säumliche Ausdehnung des britischen Reiches in den fünf Welttheilen, e-: umfaßt über 28 Millionen Quadrat lilomeier, wobei die weitläufigen Be sitzungen in den ziemlich loerthlosen Polargebieten Nordamerilas nicht mitgezählt sind. Da die gesannnte Landfläche der Erde auf MS Millio nen Quadratlilometer geschätzt wird, so hat England vom fünften Theil der Erde Besitz ergriffen, und dass vor Allem dank der unbestrittenen Herr schaft, die es auf den Weltmecren ans übt. Da bleibt Rußland in der Ausdeh: nung seines Besitzes und in der Elaps zahl der beherrschten Völker weit hin ter Großbritannien zurück. Mit sei-— nem Territorinm von iiber 21 Millio nen Quadratkilomeiern hat es dennoch den sechsten Theil der Landfläclxe der Erde besetzt. Mit über 1:3(,) Millionen Einwohnern steht es auch bedeutend England nach, aber die Stätte Roß lands liegt darin, daß sein Gebiet eine zusammenlsiingende Masse bildet und auch seine Bevölkerung gleichartiger die Vereinigten Staaten von Nord amerika an Deutschland ist kei der Theilung der Erde zu spät aus dem mslnn erschienen Die Vereinigten Staaten besitzen im Stillen Ocean verhältnißmiißig nur kleine Colonien, ober ihr eigenes Territorixnn hat da silr annähernd die Größe Europens Selbstverständlich decken sich die Grö sze des Länderbesitzes und die Menge Zehen-schier fremder Zliussenelskmente nicht völlig mit der thatsäclklielxen Macht der Staaten. Entscheidtnd bleibt immer der Kern der eigenen ein l,.-iiniscl;en Bevölkerung, ihre Lebens lmst und ihr Tlsateiidrang. Außer den fes en Teirltoricn giebt es noch schwimmend-.- Die Zahl nnd Grösse der Schiffe, iiber die ein Volk la--I.· I.--!-LI - cll L Ukksclgc, Uctsslsllsns III LJULJLIEI ULUUI seine Machtivikkung. Das gilt nicht cllcin von dicn Kriegsflvtten, sondern auch von den Handelsfloliexn Dieser Umstand fällt bedeutend in die Wag schale zu Gunsten Deutschlands,«:ind man darf nicht übersehen, daß ein Volk, das cine starke Handelgflotiist te-« sitzt, sich auch eine achinngggkhieiende Striegsflotte schafer kann Freilich sind Flotten ohne feste Stiiiipnntle im Ausland ohne voll-en Werth. Darum Evas Streben aller seefahksenIJk-1 Ru tionen, übersceische Colonisxn zu er werben. . Ob nun in Mich-In Zninnså das Wachs-in der Bscltstaaten in qui-Les Weise fortdauekn wird, oh ds-; Riesen den Resddchwerge nufzelzrcn werden«-Z Die geschichtliche Erfahrung spricht nicht dafür. Weltccrijsilssist ist nicht lcständig, und gerade Ums-: Col-mini nrächte erleiden oft in kostet Zeit ei nen Zusainmienbruck). Das- zeigte sich an den Schicksalen Ven-::dig«3, Spa nieng und Portugals. Große, über mfchende Wechselfällsz sind hier mög lich, und niemand kann voraussagen wie sich die Macht der führend-en Völ fist im nächsten Jahrhundert titcr dis .(«'—.kde verweilen wird. f