Rosme de- Schutde fangenen. ersehn-ne v; Jen- ein« 1. Bot dem düsteren Thore in der bo Unifossungsinauer des Schulwe nsnisses Lin-as Bench in London er den an einem trüben Apriltage des tes 1685 ein junger Herr nnd be schrie Einlaß, woran er zunächst zu - dem Direktor geführt wurde, der ihn - glifch fragte: »Wer sind Sie, bester . r « «Edmund Howell ist mein Name,« erwidern der junge Mann. »Jch bin rvvisor in einer Apotheke in der lborit straße "« Und Sie wünschen?« IEinen der Schulbgefanqenen zu spiwenf Zu wem wünschen Sie geführt zu werden?« »Ja dem deutschen Dokto- Johann ou iin Becher, der seit reichlich einein Ihre sich hier befinden foll.« »Ganz recht. Dieser beutfckie Aben teurer und tolle Projettenmachet bat es verstanden, einige verjrcnicnsielige Leute zu täuschen und große Schul densgu machen." » un, er ist jedenfalls ein ausge Ieiebneier Cheniiier. den ich in einer wissenschaftlichen Angelegenheit Zu be fragen wünsches« »Zum Glück tonnnen Sie nicht zu Tät; noch befindet er sich unter den denken. « »Wie?« rief Howell bestürzt, »ist er so trank ?'« »Seit etlichen Tagen schwebt er zwischen Leben und Tod« t er denn qute Pflege hier?« « o gut es sich thun läßt. Er ist selbst Arzt und braucht keinen Kol aus der Stadt wie er sagt. Ein Iftvisser Erasmus zzarvig ist immer ihm und vslect ihn.« »Auch ein Schuldgefangener?« .:Jawohl. Auch ein Charlatan, ein Alchimist der bei dem vergeblichen Be glühen, Gold zu machen, nicht nur sein - eigenes Geld sondern auch das ande oet Leute durch den Schornstein hat ehren lass-In. Wenn Sie ssch viel keicht auch mit solchen alchir.sisiisch:-n Phantastereien beschäftigen sollten. dann mögen der deutsche Doktor und - dessen Freund Ihnen zur heilsamen rnung di-«enen. · bin Chemiler, aber sein Al chimrst,« versetzte der jun-ge Mann. »Nicht über liinstlickJ s Gold will ich Crit dem Doktor reden. sondern über eine andere und vielleicht recht nützliche Substaan »Umso bessert« rief der Beamte und Magelte Ein Aufseher tarn herein und er hielt den Austrag, den jungen Mann M Doktor Becher zu führ-n. Das große Schuldgesängniß glich einer kleinen Stadt. Denn es be nd aus einer Menge von Gebäuden-, welchen die Gefangenen in mehr oder weniger guten Zimmern wohnten m jeder nach seiner Weise leben s M. wie er wollte. Es gab da viele schnldgefangene Handwerker, d·.e ganz whig ihre Geschäfte weiterdetrieben. Solchen Gefangenen, die über Geld Mittel verfii ten oder sich Unterstützun M oon an . her verschaffen konnten, erstes-g es übereyauvt Ziemlich ertragl2 ch. Zu diesen begl iickteren Jnsoisen von Mag- Bench gehörte der deutsche Dot tot nicht. Davon sit-erzeugte Edmund Weil sich sogleich, als er bei ihm ein trat. Ein wackliger Tisch, ein alter Stadt, ein schlechtes Bett bildeten den uvttheil des Mobiliar5. Auf dein te lag der K ante. ein Fünfzigser mit vieichem adaezebrtern Antlit, teu chend und erschöpft zurn Sterben, ab ge It an Seele und Leib von dem losen Kampfe um das tägliche Bot und von der Gier nach Gold und Zehe-u O-k:.- h-- 42 -rt·- —:1 k-— ...-:« SOLO-III IUUI IV UOIU IFIIO ULAU MEDIU berühmten Dottor gekommen, besten wissenschaftliche Forschungen in der gelehrten Welt aroszes Aussehen erregt und dessen phantastische Projekte noch viel mehr Lärm gemacht hatten. Uni tersttfitsprosefsor und Leibarzt meh neter deutschen Fürsten wor er gewe Em Jn Südancerita am Orinotos risse hatte er eine große deutsche Ko lonie « ründen wollen und was derglei liine noch mehr waren. Weder tk Deutschland, noch in Holland, noch ks England war es ihm damit gealiickt. II bitteres Elend war er schließlich get-then Eraitnus Jarvis, der Alchimist, ein theeer Mann, lser sich mit möglichst , bietet Würde in einen langen intuitiv i M, kastanähnliwen Schlafrock geblillt - W war bei ihm. «Sie wiinschen xkso Doktor Becher zu sprechen?« keaste er lauernd. » a, Str,« versetzte der jungeMann tlich ist sein Besinden derart, - daß ich ihm mit meinem Begehren nicht , gar zu lästig fallen tverde.« , zEr ist zwar sehr schwach und hin INS« aber doch bei Besinnung und Essig-ex versteht noch recht wohl, was man f E .Q«tdse näherten sich dem Bette. Dot M Becher richtete ein-en sragenNnPlick iss den fremden Besuchen Dreier T M sich, saqte, Faß et« Apotheler -·- Chemiter sei. und lprzch zunächst , Männern aus, daß er den bie Mkes Gelehrten in solchem trauri Märkten sindr. 0Wenn Sie nurff - : Stand werde-, herr Doktor, f Y· vielleicht Esset-; stock- ztt gro " M nnd Reichsthurn gelange-II , G « Æksliljinteser Arg-steck mäsitth Missis DIWSLMW den schon so diese Träume von Clttrl und Reichthutn kläglich zerstoben «:Dadurch, dah Sie mir Instit-Ist geben, und ich Jst-en dann m ne Idee anvertraue,« erklärte der rooisor. »Sie haben im Verlause der lesten zwanzig Jahre drei haltvolle Werte iiber Chemie und Mk in lateinischer Sprache veröffentlicht.« »Vier,« murmelte der Kranke. »Mir drei davon sind mir bekannt. Jn einem dieser Werte habe ich neulich eine Notiz gefunden, die mein höchstes Interesse erregt.« »Welche denn?« »Sie berichten da über Jhre For schungen in Bezug auf die chemischen Eigenschaften der Steintohlen." »Jn,«« keuchte der Kranke »in weiß jetzt. welche Stelle Sie meinen.« »Und Sie behaupten, freilich ohne aus oie Beschreibung des Verfahrens sich genauer einzulassen, es iei mög lich, aus Steintohlen ein dickfliissiges Oel oder richtiger einen Tdeer zu de stilliren, der irn höchsten Grade übel riechend sei und also vermuthlich prak tisch von keinem Nutzen, olnleich er möglicherweise billiaer herqesiellt wer den tönne als Holztheer, iesonders als der angenehm und träftia bus tende tussischr und schwediicke Bitten tlieer. Sie erwähnen auch, die Berei tuna des Kohlentheers müsse wegen des dabei sich entwickelnden aiftiaen Dunstes mit äußerster Vorlicht ar scheitern weil sonst Lelxsnsaesahr dabei sei. Dierch diesen Kohkkntbeer können jetzt vielleicht Sie und ich zu ansehn lichekn Reichthuni gelangen; deshalb bitte ich Sie um genaue Auskunft iiber das von Jhnen angewandte Verfah ren.·' »Sie haben eine Jdee zur prakti sch-n Vetwertbnng meiner Ent deckung?« fragte der Kranic. »Ja, « versetzte der iunge Mann »Meine Jdee mochte ich aber nur Lehnen allein mittbeilen.« »Ich verstehe!« ries der bisher aus inerttatn horchenoe sprasn rss zart-is Durch eine lleine Tbiir neben dem Bette ging er in sein eigenes Zimmer, das nur durch eine diinne Bretter wand von Doktor Beifer Stube ac trennt war. Er schloß die Jbiir hin ter sich. Man sah ihn nun nicht mehr, sah also auch nicht, wie er sein Ohr an eine Ritze in der Bretterwand legte und angestrengt lauschte. Wirklich konnte er ziemlich gut verstehen, was im anderen Zimmer gesprochen wurde. obgleich Edrnund, iiber den Kranken Ftch neigte, seine Stimme dämps!e. »Bitte, hören Sie mich nun aus rnerlsain an, Herr Doltor!« satte der Provisor. Um das holztoerl der Seeschisse zu tonseroiren. besonders soweit es nach außen sich unter der Wasserlinie befindet. hat man von je her einen dicken Anstrich von Holztheer gebraucht, der aber in den trorsischen Gewäisern die äusserst gefräßigen und also höchst schädlichen indischen Bohr wiirnier keineswegs von dein Einbein gen in das feste englische Eicknnholz, das ja meist bei uns zum Schi issbav verwandt wird, abhalt, ja sogar sie vielmehr anzulocken scheint so daß so manches schöne und thenre Schiss da durch viel früher untauglich wird, als sonst der Fall sein würde In Holland ist man in den seesahrttreibenden Krei sen dariiber besorgt getrordsn nnd sinnt aus Abhilfe: in England thut man das jetzt auch. Die Direktoren der Ostindifchen Eomvagnie haben tiirzlich eine Belohnung von dreinm send Pfund Sterling ausgeseßt fiir den Erfinder eines Schissanstrichtheers neuer Art, welcher die Eigenschaft ha ben soll, die indischen Bohrwiirrner nicht anzuloelen. sondern iise vielmehr kzu vertreiben. ch bin nun ans den Gedanken gerat .n daß wahrschein lich der von Jhnen entdeckte Steintob lentheer, eben weil er so iibelriechend und wuthrnnßlich giftig ist, sich ganz vorzüglich dazu eignen mochte. Wir kein-hu also nasse-nächstser dei- fee-III Belohnung und auch sonst noch viel Geld verdienen durch die Fabrikation von Steintohlentheer.« Ueber das bleiche Antlitz des Dot tors slog ein let-er Schimmer freudi ger Erregitng. Ja, der junge Pisa-ema zeut hatte zweifellos recht. Der ster bende Chemiker sagte: »So bade ich doch nicht ganz vergebens gelebt und gesorschtl Etwas, das icb beraus brachie, wird mir zu dauerndem Rub rne qereichenl O, jetzt nur leben —- le ben —- 1eben —« Ach, es war der Feste Sonnenblick gewesen in seinem irdischen Dasein. ie Aufregung war zu groß- tsr rö chelte noch einige unverständliche Wor te, atniete schweres-, immer schwächer, zulest gar nicht mehr. Bestiirzt neigte Edmnnd sicb übt ihn. Keine Spuren des Lebens me r. Die letzte Freude, die ihm aus n vergönnt gewesen, hatte sein Ende beschleunigt Eeasmus Jorois snm ans den Ruf Howelkö herein und drückte dein Ver storbenen die Augen zu. »haben Sie Jbren steck noch er reicht, Sir?« fragte er dann. »Mit-er nicht,« antwortete der junge Mann. »Es handelte sich um Steintohlen tbeeri« »sc, Sir.« »Ich weiß seit lange daß mein ge lehrter Freund, der eben in’s bessere Jenseits hinübergesshlummeri ist, ei nen solchen Tbeer entdeckt bat. Leider ist es das stinkendfte, oräßkichste Tbeeri Zi, das sich deuten Läßt; es ist zu gar nichts nähe.« ihr-» ch glaubte. das Gegentheil sei r zol- . tEis-tun W Hirsch griindiich ge st Dotka See-r m Ves » -4 k« M A Senkt-sung W »Mir-, Sir. Mr var und M auch an dem Mept ar nicht« seleeen.« Jst ahnt nt I,« dachte Edmund im Stillen sehr zufrieden »Gott set Dant, er weiß nichts von meine-m Ge danken zur praktischen Verwendung des Steinkohlentheers. Das Geheim niß des Todten werde ich zu ergrün den im Stande sein« und dann wird der großeBortheil mir allein gehören-« Nach einiaen höflichen Worten ver abschiedete er sich und achtete dabei nicht auf das spottische Lätdeln des Alchimiften. Cdmund Howell verließ das düstere Schuld-getäusan Rings Befiel-. Da es fein dienstfreier Nachmittag war, brauchte cr nicht nach der Apotheke in der HolborwStraße zu ach-m vielmehr legaber sich zu feiner Braut. um Ihr das unbefriedigende Ergebniß seines Besuches beim Doktor Becher und def ten Tod mitzutheilen Das junge Lie bespaar war atm. Howell wünschte durch die von ihm auggefonnene Koh lentheerspetulation rasch zu Geld zu tommen, um dann eine Apotheke zu taufen oder einzurichten und demnächst heirathen zu können. Dies schöne und erfehnenswerthe Ziel schien aber leider unter den nun eingetretenen Umstän den noch in recht weite Ferne gerückt zu fein· s) — Erasmus Jarvig glaubte mit Zu versieht sich jetzt aus der bösenstlenune, 4 in die er gerathen mar, befreien zu können. Wegen einer Schuld von neunhundert Pfund Sterling sasz er in Rings Beach.. Er hatte einen wohl habenden Freund, den Londoner Steinlohlenhstindler Tolsiag Adern der sich auch, wie so viele Leute zu jener Zeit, tin- Liebhaber-ei und Goldgier nelegentlich mit Alchimie beschäftigte Du er durch Jarvi5’ vergebliche Expe rimente bereits- viel Geld zugesetzt hatte, war er nicht geneigt gewesen« für diesen noch ein weiteres Geldopser zu bringen« um ihn vor der Schuld-— hast zu bewahren. Nun aber schrieb der pfiffige Erasmus ihm einen lan gen, ausführlichen Brief und wußte ihm die von Edmund Howell ausges sonnene Kohlensheerfpetulation in so günstigem Lichte dar-zustellen, daß Adern, nachdem fein Interesse mächtig erregt worden. ihn alsbald im Schuld gesiingnifz besuchte, dort gründlich mit ihm die Angelegenheit besprach und sich daraus einließ, sein Kompaguon zu werdn. Zunächst bezahlte er für ihn die Schuldsurnnie, woraus survi Kings Bruch verließ und zu einem Freunde in’s Haus zog, um dort in einem stillen hinter-gebände, in dem bereits ein alchimiftisches Laborato rium eingerichtet war, in größerem Umsange Probeversuche zu machen, aus Steintohle Theer herauszudeftilltren in eigens dasiir angefertigten großen thönernen Retorten. Mehrere Wochen laboriten sieeisrig daraus los, und die in der Nachbar schaft wohnenden Leute betlagten sich häufig über den vom hintergebäude ber sich verbreitenden entsetzlichen und widerlichen Dunst. Es war das bei den Deitillations-Experimenten ent weichende Leuchtgas, welches Jarvis und Averh schwere Sorgen bereitete, weil sie auf keine Weise diesen feltsa men und gefährlichen Dunst zu ver hindern oder in ihre Gewalt zu ban nen verstanden. Eines Abends kam Erasmus trium phirend mit einem Blechnapf in der nd in das Borderhaus und trat zu einem Kompagnon in’i immer. «Endlich ist es glückt.« rief er. »Aber ich habe frei ich heute auch den Ofen besonders start geheizt. Schau ber, Tobia3!« Averh beschaute und prüfte mit der Spitre eines Zins-ers die öliao und iikselriechende schwarze Flüssigkeit in den Napf. »Das alfo ifi Sieinrohlem iheer!« sagte er. · »Aber abscheulich riecht es.« «Was ist daran gelegen, wenns nur recht viel Geld eindringi!'« »Glaube Du. daß die Massenfabri iuiion möglich isi?« »Ganz gewiß. sobald die dafür ers sZordderliiipen Einrichtungen getroffen in .« «Und kann voraussichilich der Prei dafiir billiger gestellt werden als fiir rusfischen und schwedifchen Holztheer?« «Jedenfalls um mehr als die hälfie Allin « nn werden wir bald Millionäre sein, Grimm-L besonders wenn der Kohlentheer sich wirklich zum Schutz ansirich für Schiffe eignen sollte." »Ich zweier daran nicht« « --—- Doktor Becher ifi auf dem Armenfriedhof eingescharri worden?« » wohl.« . un, lieber Ernst-rus, wenn wir durch ihn. den genialen Urheber dieser wichtigen Entdeckung reich werden, wollen wir ihm ein Ehrendenlmal seyen lassen.« »Von Marmor, lieb-er Tobiasl Ja. ich bin ganz Deiner Meinung. Wenn’s erlaubt wird, spll’6 in der Besinnu fterabiei errichtet werden neben den vielen Denlmälern anderer berühmter Männer.« Er wandte sich zum Gehen. »Du willfi wieder in’S Laborato rium?« fragte Adern iknn die Stuben ihiir öffnend. Ein widerlichen siechen der Geruch, der alle säume durch drang, machte sich unangenehnr be merkbar. .Teufel. was ist das deute Abend fiir ein gräßlich-r Daniel« STE- isgxåitginäiä als jezh ice I- t still Bisses-II Hätt tin-Kenng MU- M Mr sie , im im Weg-Idee i Dei til U- Uttscho Ich mut- tett legt-is danach sehen« Its ers in's Laboratorium trat drang then ein so nnleidlichrr Ga dunst entgegen baß er entseit zuriict weichen w Es war aber schon z spiit Plötzlich erfolgte mit gewaltigen Knalle eine fürchterliche Explosion Alles um ibn her stand in Feuer, unt in dieser Flammenlobe stürzte er zr Anden. Das Hinternrbiiude gerieth n Brand. Polizeibeamte, Löschtnannschastei und bilssbereite Bürger eilten herbe nnd hatten groß-: Milde, weiterer Feuers-baden zu verhüten. Nachdem nachher der Schutt ausge sänmt worden war, san-d man die ver toblte Leiche des Alchimisten Jarvis Es fanden iiber den eigenthiimlichrr Vorfall polizeiliche nnd gerichtlich· Verbote statt, in welchen Tobiar zlvetd wahrheitsgemiisz Auskunft aat uber den sonderbaren Sachverhalt welcher Aussehen erregte und bald ik weiteren Kreisen bekannt wurde. Auch Howell hörte davon und ent deckte somit zu seinem nicht aerinner Erstaunen, daß er von dein nsissiaer Erasnms getäuscht worden sei, daß dieser ilsn um die neue Idee bade de triinen wollen. Nach reiflicher lieberlcgnng begab tfdmund sich zu Adern, um mit ihm iirer die Angelegenheit zu sprechen und itnn vorznsmlanen nunmehr mit ihm, dem Urheber t:r Idee, gemeinsame Sacke In machin. Aber der durch so viel Mißgeschick beinahe ruinirte Steinlohlenhändler wollte sich durchaus nicht darauf ein lasen. Er verwünschte seine Ver trauensseliateit, seinen todten Freund Gras-mus, den todten Toltor Becher und auch den let-enden Provisor Ho irtlL . Dieser suchte nun anderwärts Un s terstiitzung für sein Streben nnd wandte sich an die Direktoren der Ost indischen Kompagnie. Diese unter dreiteten seinen Vorschlag einem ge lehrten Sachoerstiindigen, der äußerst ungünstig darüber urtheilte, den Dol tor Becher einen Phantasten und Nar ren, Erasmus Jarvis nnd Thobias Avery ein paar hirnlose Schtvachropfe und den Provisor Howell einen über spannten Projetteninacher nannte Der solcherrnaszen abgewiesene jun ge Pharmazent prohirte dann in fei nem Eifer im Kleinen die Destillation der Steinlohlen inr Laboratorium der Apothetr. Als lich aber dabei der wi derliche Gasdunst sehr bald bemertlieh machte. untersagte sein Prinzipal ihm streng solche gefährliche und vermeint lich unnütze Experimente, indem er ihn im Nichtbefolgungssalle mit so sortiger Entlassung bedrohte. Doktor Joachim Bechers Entdeckung war offenbar zu frühe in die Welt gekommen. 3 Einige Monate waren seit den ge schilderten Ereignissen vergangen. Da unternahm eines schönen Sonntag nachmittags Edmund howell mit sei ner Braut einen weiten Spaziergang in der ländlichen Umgegend der Stadt, die damals noch nicht einen so ungeheuren Umfang genommen hatte. Jhr Weg führte an einem kleinen seichten Teich vorbei, an dessen Ufer mehrere Kinder sich belustigten, indem see einen alten Blechtessel, in den sie eine Puppe geseht hatten. aus dem Wasser schwimmen ließen. Mit einem dünnen Bindfaden zogen sie den Kes sel hald nach dieser, bald nach einer anderen Richtung »Sieh doch, Edmund!« rief Eve line scherzenlx »Die Kinder da schei nen das schwierige Problem, welches Dir so viele Sorgen machte und noch macht, glücklich gelöst zu haben. " Ihr Schiffchen braucht teinen Kohlentheer: anstrich; es ist vor den Bohrntiirmern gesichert, denn es ist von Metall.« Jhre Worte zündeten ein helles-Licht in feinem Geiste und ließen sofort in seinem Hirne ein neues Prosett ent flehen. »Du hast recht, Eveline,« sagte er freudig. .Das scheint tnit wirtlich zweckmäßig zu sein. Merkwürvig ift’s, daß bisher noch kein Mensch an solche einfache Sache gedacht hat.« »So einfach ist es wohl doch nicht, große Seefchiffe vonMetall zu bauen.« »Nein, nicht ganz von Eisen oder anderem Metall. Möglich, daß rnan in späterer Zeit dereinst auch solche Fahrzenge zu bauen verstehen with. Soweit sind wir aber noch nicht. Bor liiufig handelt es sich darum, hölzerne Schiffe besser vor dem raschen Verder ben zu schützen, und das lann ja aller dings arn besten geschehen, wenn man den Schiffsrnrnpf vom Kiel bis zur Wasserlinie hinan oder noch darüber hinweg rnit gewalztem ftarten Kupfer blech befchlägt.« »Dann versüche doch damit Dein GlücM »Unser Glück, süße-Z Herz! Ja, das will ich-" Heiter gestimmt und angenehmen Hoffnungen sich hingebend, festen sn den Spaziergang fort. Am folgenden Tage bereits macht( Howell die Direktoren der Ostindifchsen Kompagnie mit seiner neuen Idee he langt. Diese Idee gefiel den herren unt auch den fassgckxderstänbigen Schiffsbau meiserm welch-e fie für iiuszerfi pral kifäi nnd aifs höchst ernnfehleinsipertt ABBE-· , Be- dex sit ab also begann Im die Ich Iritmpfe nrit einer-ichs den Ku- erbaut zu bedecken. erwies sich wirtlich als sehr zweckent «- sprechend. Allerdings war es ja tein neuer Schucanstrich sondern etwas ganz anderes, und deshalb erhielt Sordell - nur die hölste der ausgeseyten großen Belohnung. Aber auch die Admiralität, welche sofort von der Neuerung Kenntniß er langte, beschloß alsbald, fortan mit - gleichen Schutzhiillen von Kur-fahle , chen die Kriegsschiffe, besonders die gerade im Bau befindlichen, versehen zu lassen. Von dieser Behörde wurde dem Provisor eine gleich hohe Beloh nung zuertannt. Eine dritte Belohnungssurnme ern . psing er von einigen reichen Besitzern von Kupferhiitten mit Walzwertem weil diese Herren durch seine Jdee plötzlich zu ihrer Freude ganz außer gewöhnlich große Lieferungsaufträge erhielten auf newalzte Kupferbleche, deren ja nun so viele fiir die Schiffe gebraucht wurden. Jetzt konnte Edemund sich selbst ständig machen« ein schönes stattliches Haus taufen und darin eine Apotheke begründen und seine Eveline als Gat tin heimführen Damit war er an’s ersehnte Ziel seiner Wiinsche aelnngt Doktor Becher -:- Entdeckung-« sank in Verressrnheit und schien s it ein Jahr hundert lang qänz li ch verloren zu sein. m- .. ..- -...... - 1-· -.- ki. Lrt :-r UIULI Ists OVUIIIILL Jst-IV ULIOUUIIISIS sich dann ein Baron v. Haacte aus Seht-Mem der Bechers Schriften stu dirt hatte, wieder init der Rohlentheep angetegenheit. Er reiste eigens deshalb nach Netvcastle und suchte dortige Steinxahieninteressenten für die wich tige Sache zu aewinnem was ihm auch gelungen zu seinscheint. Er selbst ge langte freilich nicht zu erheblichen Er folgen mit seinen Destillationsvetsui chen, aber einein anderen, der dadurch zu ähnlichen lfxperimeriten angeregt wurde, gliictte es besser. Jm Jahre 1781 brachte nämlich ein gewisser Dundonald, ein Schotte, ein zweckmäßige-i Kohlentbeer - Gewin nungsiVerfahren zu Stande und er hielt darauf ein Patent. Sein Theer wurde anerlannt als sehr brauchbar und einpsehtenwerth siir Seeschisse. Hafenbolliverte nnd in Hafengewiissern eingersznnnte Pfahlwerie. Des iiblen Geruchs wegen fand er aber vorläufig zu noch anderen Zwecken keine Ver wendung. (Nach Philipp Andreas Nennichs »Reije durch England, Schottland und Jrland, hauptsächlich in Bezug auf Produkte, Fabriten und handel.«) lTiibingen 1807 bei J. G Cotta.) Dann aber ——— etwa ein Jahrzehnt später —- larn man endlich dahinter, daß nicht derKohlentheer, sondern viel mehr der bei der Gewinnung desselben sich entwickelnde widerliche Dunst ei gentlich die Hauptsache sei: dasLeuchts gas. Man erfand Varrichtunaen, das gefährliche Gaä zu bannen und es ein zuspserren in geeignete dichte große Be hälter und es durch eiserne Möhren zu leiten, urn es dann nutzbar zu ma chen fiir Beleuchtungszweckr. Und so gelangte es mit der Zeit im modernen Kulturleben zu der großartigen Be deutung, die wie alle tennen. — ssr Oeftstchie der seiest-aben. Die erstere Brieftauben wire-r jene Tauben, die Noah vorn Berge Ararat aussandte· um den Stand der Sünd sluth zu erkunden. Den Bewohnern des Pharaonenreiches war gleichfalls der gefiederte Bote nicht unbetannt Seeteuie AeihptenT dann die von Chpern und Candia bedienten sich . der Jenes-per imr den Anwhiirinon ans dem festen Lande die bevorstehende Landung der Schiffe anzuzeigen In den langwierigen Krieg-n des Römerreiches wurdenBrieftauben viel fach verwendet Plinius erzählt in feiner Naturgeschichte daß während der Belagerung von Modena die Kon fuln im Feidlager Briefe empfingen, die ver Absender Decimns Simiuö Bruies an die Füße von Tauf-en ge heftet hatte. Auch die rönsiichen Gla Brutus an die Füße von Tauben ge dient haben, um die Nachrichten ihrer Siege den Freunden in der Heimatl bekannt zu geben« Uebrigens besagen die Römer auch Briesschwalben die zu Trägern von Borfchasten abgerichtet waren. Ja der-. Stürmen der Völkern-zaude rung geriethen die Brieftaulsen in Europa vollständig in Vergessenheit Jrn zwölften Jahrhundert vers-wandte --.-.--.--.-.. » W--» -,-, - der Salt-n Neue End-in in W rege-mäßig die peititgelten Bote-n In C Mannen und Städte-i hatte Mfkk Herrscher Vriesiaukenktaiionen eingerichtet durch deren Lin-fassen er von» allen wichtigeren Vorgängen un terrichtet wurde. Jm ganjen Reich waren Thürme in bestimmten Entfer nungen erbaut, in denen sich die Tan ben tummelte-n Jedem vor steinernen Taubenschliige standen ein Oberster und zwei Unterbeamte vor. Sie t ten fiir ihre Sckittzbesohienen Zu or gen nnd sorqfiiltig über die »Boten des Königs« zu wachen. Die Depesctsem Cataz gen-rund wur tien unter den Fiiiqeln der Tat-sen be festigt. Stets wurde dieselbe Nach richt durch zwei Tauben an den Be stimmungsort befördert. Erst im Jahre 1450 n. Chr. ging diese Brief taurenpott fiir immer ein. · Jn Europa ist aus dem Jahre 1572 ein Fall von itrategifcher Verwendung der Brieftauben bekannt. Bei Her Be iaqerung haarlems durch die Spanier veriiindeie der Print von Oranien den Eingefcknossenen das Herein-rohen seines Entiayungsheek»-. Ebenso soll Lenden 15733 durch Brieitnuben vor der Ueberane bewahrt morden sein. Diese Tauben genossen in Lenden das Gnadenbroi bis zu ihrem Tone und nach ihrem Tode wurden sie basnrnirt und im Nathhause zu Lenken »Ja ewi gem Gebeine-M aufbewahrt Im neunnimten Johrhnnderi bedienten sich dse tiiotkzichklds in London der scliriei«.1ul«en, um von allen Norqiinpen kbruf tun eurapjiisdsen Heitzgsidiauplgiz rechtzeitig unterrichtet zu ie!n. Do kam es. daß der Chef des Londoner Hauses Rothschiid drei Tage « früher von der Niederlage Napoleons I. bei Waterloo wußte als die engiische Re gierung-. Diese nntiirlich ftrenkr cre beim gehaltene Nachricht trug den Rothschilds qan3 sabelbafte Summen auf der Börse ein. Die gegen Mitte des vergangene Jnhrbunderts neuerirehenden Ver lehrseinrichtungem erit der optische. dann der eleltrische Telegrapb und die durch die Eisenbabnen ermöalichte ra scte Briefbefötderunq machten die Vrieitauben überflüssig, bis sie bei der Belagerung von Paris 1870«! wie der zu Ehren lamen. Die Heere aller Kulturvölter haben seii jenem denk toiirdigen Krieg die Nützlichkeit der Brieimuben im Felde erkannt und ihre Zucht systematifch betrieben. Einen guten Ruf genießen die Brief tcruben der italienissitm Armee, die in then ins-isten großen Gsarnisonen Ita —Iiens qeziicbtct und gepflegt werden. Ein italienischer..f«-a1inmann Mr der erste, der 1887 Brieiicniben Zum hin und Rückfluq abrichtete. Cr fiitterte feine Tauben nicht in iiirem heimath schiag. sondern zwang iie, es von einer auswärtiqen Stetion Zu holen. Bei belagerien Festungen würde diese Art des Votendietestecs von qriißler Wich itigleit sein Die abzuiendenden Depeschen wer den mit möglichst kleiner Schrift auf iein vorbandenes Farmular auf sehr ’diinncm Papier niedergeschrieben und »in eine, etlv1 drei Centimeter lange qunsmitapiel neitectt. Diese wird an seinem zwei Centinzeter breiten Garn jsnirinn tiefes-int, der über einen Fuß Ider Taube gestreift ist. Diese Art der sVersendung ist hauptsächlich auf den Taubenitationen der Kriegsrnarine -:briiuchlich· Beim Landbeer werdet bierzu auch aus Aluminium berge itellie nnd an einer Schwanzfeder nn zubringende Federliele keniidt I Von den Preisen, die nute Brief tauben besonders bei Beriteiqernnaet erzielen« macht man iich gewöhnlich keine rechte Vorstellung. Vor einiqen Wochen wurden in Jrankeich siir 92 Tauben des Ziichters Coucke 3772 kFrnnt bezahlt, also durchschnittlich 41 Jchmt für jede Taute. Bald darauf brachten 106 Tauten von M. Han serme, Tiresias HUIO Frnnh rrac ;einen Preis von 71 Fran! für nie Taube erqiebt. Einselne vielmns:ritte ne Tauben brachten 240 bis 550 III-unt Max Bauer. ——-——--· Inzüslscet Jetsmcks Frau A.: »Mein Sohn hat gestern in der Schule eine Prämie Momenten wir haben uns herzlich gehet-ff Frau B. Gattin eines Schlächters meisteri): »Ja, ich kann Ihre Gefähle verstehen; dasselbe empfunden wir, als unser Masiochie auf der Mast-stehend ftellung prämiirt wurde.« Vers-nun Sie; »Ach, Arthur, ich fürchte Pel pn’s Widerstand.« Er: ..Laß nur, ich werde schon Inst ihm handelseinig werden« Im Kst - Him. A » »Den-gewettet- ssaamtkkb daß wir im ock b' «xd· - - ask-Z hat eine Wind-the höhe. H W uoe i« Selbst M VIII