kwssdwspwkwowuwswskwwwwwsksne ; Fis- r a ch . z Roman von spann-:- von Bose-UND kwmqimwdmmmmmzumsmmwxxsmIa EBOOKS-divin di (8. FortfehungJ Fräulein von Schatten trank lang ain ihren Apme Sie hatte wie mer am rühftiickstisch ihren um fangreichen chlüsseltorb neben sich. mit dem Rottzbnch oben auf. Ab und in bliitterie sie darin, machte sich eine sitze Bemerkung in ihrer mikrosko piich kleinen Schrift. Und dann und wann gähnte sie verstohlen hinter der» mxbaltenen Hand. « i war sehr still im Zimmer. Nichts » als das leise Prasseln im Kantin. Aber ( fis-kaut behaglich. Recht warnt, und! drangen spielten die Schneeslocken an den cheiben Dicht am Fenster stand ein Kanarienbauer. Hardis eigenites Eigenthum noch von den Kind-erfahren her. Das Thierchen darin war start bejaht-i und recht ruppig. Das Singen hatte es auch aufgegeben. «Glücklicher weise — ein Zeichen seiner hohen Ein-« sicht,« meinte der Papa immer. Der Vogel schlug an. Nur solch gleich abgebrochenes Tönchen, ein er sticttes Zwitschern. Aber es genügte, um nlle drei auffchauen zu machen. Und dabei bemerkte der Honskserz daß Fräulein von Schatten gerade wieder die Fand vor den Lippen hatte. ,, te Aermste —'· sagte er. »Sie sind wilde. Es ift gewiß wieder spät geworden in dem berühmten Tanz kriinzchem Wo wirkte Hardi denn ge items-" s »Bei Lessows, Herr Geheimrath. Ein Uhr war’s, als wir nach Hause kamen." Es klang wirklich etwas matt. Aber Fräulein von Schritten ugte sogleich mir einem zarruchen ilick hinzu: »Das schadet nichts. Es war sehr nett.'« ,,hiinmlisch war’s —« ergänzte Verrchardine, um sofort in ihre träu mende Stellung zurückzufallen. Wieder war es till im Zimmer. Die trochenensBuchens «’tte prasselten im Kamim der kleine Piepmatz zwitscherte bisweilen ganz leise, als wolle er nie mand stören. Dann llirrte der Schlüsseltorb, Fräulein don Schatten stand auf. »Besten wir heute Gäste, here Ge Ieimrath?" Er fuhr wie aus einem Traume auf· «Daß ich nicht wüßte». nur Graf Wellried wird wohl gegen Abend kom men.« Er zögerte einen Augenblick. ,Du cis-kniest eigentlich asn Fräulein Lora rohrpusten, Hardi. ob sie nicht auch bei uns essen will. . .«' Ha, Papa. ———'« Es larn ganz der triinmt heraus. Als Fräulein von Schatten gegan gen war. nestelte Bernhardine an ihrer Handarbeit, that ein paar Stiche, segte die Stickerei wieder beiseite, stand leife auf, ging bis ans Fenster, blickte einige Minuten schweigend in die sto ßenden Flocken hinaus. Und der Va ter faltete ein Zitunasblatt auseinan der-aber er ließ es gleich wieder sinken und sah dem Funlenfpiel im san-in zu, auch er in Gedanten ver loren. Bis dann endlich hardi neben ihm lniete, ihn mit beiden Armen um fchlang und das heiße Gesicht in sei nen Schock barg. Er erschrak, daß er im ersten Au ndlick gar lein Wort fand, nur seine Fand auf das Köpfchen legte. wie chiihenln Denn er fühlte, der junge Mörder bebte, er fühlte den schnellen rzschlag gleich einer inbrünstigen «tie: fei ut, Vater — »Aber, ind . .. Hardi . . .«' brachte er endlich hervor. »Was gibi’Z? Was hast dn denn?« Sie antwortete nicht. Sie hob nur ein wenig den Scheitel und sal; ihn an. M er las wieder» in den feuchten Augen die lehentliche Bitte — Sss doch nur, Hardi...' Eise große ungewisse Aagß glonnn is ihm anf. Dann mußte er gleich siedet lässlm »Das Kindl Irgend ais sindslepfidee wird ei fein — ÆWJT - » - ... Plssucy lusle Ile, Just-u your-. einandet. feine beiden hande, sprang Ins-cum hinaus war ste. U..-hatdi —'· rief et ihr nach. »Har Vctkblich — ÆBMSTZnWarZ das Erwa gen send cr- i , ob erv sie zurüdwfen stah. Und er ging doch zugleich in Gedanken die Neide der jungen Män ner durch, die zu seinem, zu ihrem setanntenlkeise gehörten. Sckstekfs Konrad Salestet? Konnt eine Frage —ee war es. Dser Geheimtath schob heftig den Stuh! zurück, stand auf und begann mit linken Schritten im Zimmer auf send ed zn geben. Gegen den jungen Mann war ge wiß nichts einzuwenden Jm Gegen iheib er hatte ihn gern, hatte ihn M in sein Haus gezogen. Aber . . . hat-di Bat noch so jung. war noch E ein s- gesikez Kind. Man sie einmal , , . hätte et»si-i) einen anderen « shs Stwimfcht einen Mann in einer bedeumageyogky Stec « M THE fdlch jungen hohe-atem Lnd das-m« der Beseh« Auch da war ia eigentlich nichts ein uwenden, nichts, was sich in Wortef Fassen ließ. Aber unsympathisch war’ kihrn dieser Mann mit dem groben »Gebahren, den sie an der Börse den Bullenbeißer nannten. Ein genialer « Geschäftsmann, das lonnte man wohl nicht bestreiten, aber rücksichtslos — ein Mann ohne Manieren, ohne jedes andere Interesse als das Kontobuch — .Freilich. . . Frau Salester war eine stille, feine Frau. Der Sohn hatte wohl mehr von ihr, als vorn Vater. Er war ein gsut erzogener, liebenswür diger junger Mann, sollte ein befähig ter Ofsizier sein. och ein paar mal durchquerte er das Zimmer. Dann triat er an’s Fen ster, wo die Tochter vorhin gestanden, und blickte aus die Straße hinaus, aus das stuthende Leben unten, das des Schneesalls gar nicht zu achten schien. Wie hatte sich dieses Straßenbild doch verändert seit seiner eigenen Kindheit; wie wiederum, seit er vor drei Jahr zrhnten seine junge Frau in dies haus geführt hatte, die Mutter seiner Kin der. Nun ging vielleicht auch Hardi bald hinaus in ein eigenes Heim, und er dereinsamte immer mehr. Denn wie er auch im Leben stand, mit guten Freunden und Bekannten —- schließ lich sluthete dies Leben doch an ihm vorüber, wie unten der Straßenver lehr an diesem alten hause. Vielleicht —- hossentlich wars nur Einbildung. Was spukt nicht in soich jungen, temperamentvollen Mädchen herzen! Das tarn und ging — Aber einmal, und gewiß in nicht langer Zeit, war doch die Stunde da in der hardi ihn verließ. Es war ja ein ewiges Gesetz, war Elternlos, und bis vor kurzem hatte er es aufgefaßt als etwas Unvermeid liches. Jth aber konnte er an die kommen de Vereinsamung nicht ohne Schauern denken. Jekt seit ihn dies starle Sehnen nicht mehr loslassen wollte. So sehr er dagegen anliicnpfte, heut mit Selbst ironie, morgen mit tiihler Ueberle ung; so scharf er sich immer wieder cfgeine Jahre vortechnete — Mitte der Füufii — Fiinpzig Jahr fängt’s Alter an; Sechzig geht auch noch an; Siebzig Jahr ein Greis . . . so lautete ja wohl der Lebens-kenn Nun, er hatte wahrhaftig vom Alter noch nichts ge spürt, als die größere Ruhe des Den kens, vielleicht ein leichtes Wohlgefal len an erhöhter Behaglichleit, vor al lem Freude an den heranwachsenden Kindern. Jm Grunde: man ist immer nur so alt, wie man sich fühlt. Konnten ihm nicht bis zur Schwelle des Greisenal teFIJnoch viele schöne Jahre beschieden ern Konnte er nicht auch noch ein neues Glück finden Man würde ihn einen Egoisien nennen —- gewiß. War nicht auch schon der Gedante Selbstsucht, ein so jung-T so schämt Mädchen un sich tetten zu wallen — Er lächelte. Das Leben ist- zu vielgestaltig, als daß ei nicht fiir jeden Einzelfall eine andere Lösung bieten sollte. Zwanzig Jahre und Ifinfundfiinfzig, das war wiß neunzig Male von Hundert ab fieird Aber es tonnte auch aus diesem Bunde ein harmonische5, ein reicheö Glück erwachsen, wenn die Menschen, die ihn schlossen, das Gliia zu fassen, zu halten wußten . . . »Aber ich, Papa?« hörte er hinter sich Willys Stimme. Er mochte sich nicht leich umwen den, denn er fühlte, daß «e innere Er regung ihm das Blut in’3 Gesicht ge trieben hatte. Mit des-, Will ? Komm nur her. Ein ordentlichei neetreiben heute. d- M cis-tm wish-s ei- essen-C Dutzend Wegen von ver Straßenbahn fest. Ja, «unseee berühmte Große«! Aber spaßig ist das, dies Gen-irr un ten —« Er sprach ganz aufs Geta detpohc. nue um etwas zu sagen. Dann, als der Sohn neben ihm stand, ftaäte er doch: »Was giebt es, HEXE v- - gis ki- s-« ein paar «nu « sitt mich. Pape-V « «i! Ganze Waschtötbe voll. Zuvtel bisweilen Also: iii Rothvschild pleite oder hat die Deutsche Bank den Concuej angemeldet?« Nun hatte et sich wohl genügend in der Gewalt, unt dein Sohn das Ge sicht zazutehren und u lächeln. atKenntn, mein Junge. ir wollen uns an den Kainin sehen. Aber erst einen Tabak. Ich bin wahrhaftig noch nicht zu meiner Morgencigakke gekom men.« Er holte sein Etui heraus, knüpfte die Spiye ab, nahm im Vor iibetgchen die Zündhölzer vom Büert mit —- »Also . . . wo brennt's?« « halte es doch fär.tichtig, Po pa, it mitzutheiien, baß ich mich an den Bald-win’fchen Unternehmungen zu betheilizen gedenke —« Der Seheiineath hatte gerade die hand echt-den« mn feine Cigatte an ztizkndem Nun hielt die Rechte auf einen Angenblick auf ihre-n Wege inne. W Aber nur etn Moment nie-W Dann blies er auch schon das erste Rauch wöllchen in die Luft. »Weder Wille-, ich nehme als selbst verständlich an, das du die Verhält » nisse eingehend gepriist basi, und da smit ist die Sache eigentlich siir mich erledigt,' sagte er. »Ich will nicht- ge rade behaupten. daß ich an deiner Stelle ebenso gehandelt hätte, aber daraus kommt es nicht an. ch ver stehe vollkommen, daß die Zeiten sich geändert haben und man dem auch als Geschöstslann Rechnung tragen muss. Mein alter Graban würde dafür wahrscheinlich das npoleonische Wort anführen, daß ein wirklicher Feld-here alle zehn Jahre seine Taktii ändern müsse — es kommt aus dasselbe ber aus.« »Ich glaubte aus deinen neulichen Aeufzcrungen schließen zu müssen, daß du dem ganzen Salester - Ball-in Concern gegenüber eine recht ablehnen de Stellung einnimmst, Papa, und ne rade deshalb wollte ich nicht verfau men, dir . . .« »Mein guter Willy, das waren mei nerseits doch mehr persönliche Semi rnents. Nun sollen wir zwar in un serem Geschäft persönliche Empfindun gen nie ganz mißachten, aber man dars ihnen tein allein entscheidendes Ge wicht beilegen. hast du also nach Prü sung der Sachlage ein günstiges Ur ibeil gewonnen, so ist es dein gutes Recht, dich zu betbeiligen.« Der Ge beimrath lächelte. Jetzt war das wie der sein altes, natürliches-Z etwas iro nifches Lächeln, das so gut zu seinem frischen Gesicht und seinen tlugen Aus gen stand. Er betrachtete ein Weilchen mit anscheinend gespanntesterAufmerti samleit die «Leibbinde« seiner Cigarre und faate dann: -Wir können unser Geschäft aus keiner Schule lernen, wir werden eigentlich immer erst durch Schaden klug. Der einzige Rath. den ich dir geben kann, ist: Sei vorsichtig, engagire unsre Firma nichi iiber unsre Krä te hinaus.« ,,- as ist selbstverständlich Papa-" «Erlaube, Willy: gerade das ist lei der nicht selbstverständlich Jch habe sast immer gesunden. dasi alles ge schäftliche Unglück in dem Mist-erken nen der eigenen Kräfte seinenUrsprung hatte oder, noch präziser ausgedrückt, darin, daß man nicht den Punkt er kannte, an dem man einen dictenStrich unter einen bösen Verlust machen muß te; das-, man vielmehr seinem schlech ten, schon oerlorenenGelde immer mehr gutes nachwars. Jch sage dir damit nichts Neues — nur recht an’S Herz legen wollte ich dir die alte Lehre, im teresse unsres Hauses: in der Be chräritung zeigt sich erst der Meister.« »Du kannst versichert sein —« .Bin ich, mein Junge, bin ich — und ganz unbesorgt. Eine Weile wird wohl dieKoniunktur noch anbalten, und du wirst Zeit und Getegenheit has ben, ohne Ueberstiirzun deine Bethei ligung zu liquidiren. « s würde ich allerdings empfehlen. Still —- lasz nur —i mag gar nichts Näheres wissen. nn sange ich erst wieder an, mich um Einzelheiten zu tiimmern, so läßt mich der Satan Geschiist nicht os.« Der Geheimratb lehnte sich weit zurück, zog seine Cigarrentasche noch einmal hequ, um dem Sohn eine Bock anzubieten: »Rauchst du wirk lich nichts« »Es bekommt mir nicht recht am Max-gen —« « h —- hr Jungen! Magen und Nerven! « find wir aus besserem holen-MAX , . Willh lachte: »Wenn man dich stei lich gut und gern um süns hn Jahre jiinger taxiren. Kein wri s Haar und deine rosige Gesichtssarbe . . .« Na —- na! Uebertreib’ nur nicht!« Der Vater hatte mit der Eigarrentas sche zugleich einen Brief gefaßt und reichte ihn Witlh. «Lies doch einmal. Gras Wellried glaubt eine Entdeckuna lacht zu haben, einen Franz s — Der Assessor wars einen Blick in das Schreiben und gab es dann zurück: »Liebe-r Papa. ich bin. du weißt es, ein Kunstbarbar . . . .«. «Leider — ja! Aber ist dir nicht der Raine des verstorbenen Besiherö eusgesallen: von Apelhode aus Schloß Baumgarten?« »Wer hastig! Wo habe ich nur meine dantent Einer unserer seit ren Mienten . wir verloren otskßssch2sszsszsszsss gewisses-su- « Illl Paul cllllscllll Pcllcl Cl Mk Okl inndun , die du in deiner Greßherzig leit ein ach in den«-Rauchfang schriebst.« »Weder Junge. ich the-PG weil ich den Baron persönlich, wenn auch nur obetsliichiich. kannte nnd weil wußte, daß er nicht durch eigeneSchnld in’s Unglück kam, daß er wirklich ein Opfer der allgemeinen Lage der Land wirihschqst war. Wir, die wir aus dein sonstigen Aufschwung des Wirth schastilebeni unsere Borcheile ziehen, hoben — mein' ich —- allen Grundxc den Agrariern gegenüber gerecht zu sein. . . . und auch einmal nachsichiig. Denn das, was dein handel und der Industrie Boriheil bringt« bringt ih nen vielfach Schaden: die Handelsm itiige in ihrer heutigen Form und die Auswandernng der Landdediilterung in die Städte. Er schwieg einen Augenblick. »Der arme hle von Apelhode ist vor drei Jahren gestorben. Ich will niit Well ried sorgen hinübersahren mir das Bild einst-l ansehen. Und nun, mein unge, wünsely ich dir Gliick siir deine theiligung bei den Baldinschen Un ternehnmngem Du bist inne-er F geizig wesen. Das ist eine vor-te - licht Eigenschaft Paare dein Elft - W getz aber auch die Vesonnenheit. Und dente an mein Wort: in der Beschrän lung zeigt sich erst der Meister —« Der Assessor stieg langsam die Treppe hinab. Allerlei Gedanken ar beiteten in ihtn nach. Der geschäst liche Weg. der vor ihsr lag. wurde ihm nicht leicht, troh des Vaters Zustim mung; denn er hatte aus dessen Wor ten deutlich genug herausgehört. daß tiese Zustimmung nur eine bedingte war. Allerdings, man konnte nicht anders erwarten; es war schon viel, das-, er sich nicht schrosser ablehnend verhielt. Hatte sich doch ihm, Willh, selbst der erste Entschluß nur schwer aus der Seele losgerunaen. Der erste Entschluß — dann freilich, als er erst tieferen Einblick in die Verhältnisse der Baldinschen Unternehmungen ge wann, als er ihren ganzen Umfang, ibre großen Aussichten erlannte, wäre er ja ein Thor gewesen« die dargebo tene Geleggenheit nicht zu ergreifen! So gering das Risiko-und so gewal tig der voraus-sichtliche Gewinn! Nicht nur der durch die neue Mission zu er iielendr. Bah! Aber die Chance, nein die Gewißheit, sich eine ausschlag aebende Stimme in der Entwicklung eines ganz neuen, im vollsten Aufblü ben begrissenen Industriezweiges zu sichern, das war das Große! Das war eine Ausgabe! Auch in dem Sinne eine gute, lohnende Ausgabe, daß er tin Gegengewicht bilden lonnte gegen etwaige Phantastereien dieses Herrn Baldim Ein bedeutender Mensch ohne Zweifel! Ein Geschäftsmann von weitem Blick, von Jdeenl Aber » hin-kit- einsä Gmmskfmbä sinoä liihl überlegenden Mitarbeiters. Das hatte ja auch Salester gesagt — Er stand noch immer vor der Thiir feines Privattontors. Nun tlintte er schnell aus, trat ein und an den Mitteltisch, um ein Glas Wasser zu trinken. Die Zunge tlebte ihm am Gaumen. Und jetzt zu den letzten entscheiden tin Ahmachungem Rasch zo er den Gehpelz über, ging durch das Zaupttontor auf die-Straße Der Schneesturm wehte ihm entgegen, aber es that ihrn wohl, wie ihm die tulten Flocken in das heiße Gesicht peitschten. So wohl, daß er an dem Prachtbau der Mitteldeutschen Ge nossenschaftsBant vorüberschritt bis zur nächsten Straßenecte und dann erst umlehrte, um die Lungen ordentlich mit der tiihlen Lust zu stillen. Zwei-, dreckimal legte er die tteine Strecke zu ru . Dann trat er endlich in die mäch tige, söulengetragene, marmorbettei dete haupthalle des Bantgeböudes ein. Tro des schlechten Wetters war reges ben in dem schönen, ernsten Raum, an der langgestreckten Schal terreihe, wo hinter den lattpotirten Mahagonischriinten die assenbeatn ten und die Herren der Essettenabthei lung ihres Amtes walteten; hinter ihnen. mit weitgeössneten schwarzen Thürens die riesigen Geldschränte, die für die Nacht durch hydrautische Kras in die feuersesten, eindruchsficheren Stahllammern des siellergeschosses heruntergeglassen wurden. Kein lau tes Wort; nur leises, rücksichtsoolles Flüstern, dann und wann das Klin gen von Goldstücken, die der Kassirer cuszählte, oder ein Rauschen von-Vani noten, die dessen geübte band wie im Fluge vor den Kunden ausbreitete. An den zwei Querwänden schwere Ei chenholzhiinte mit hohen. schön ge schni ten Rücklehnen, dicht bese t mit der bsertigung harrenden Ka endo ten, mit kleinen Leuten, die aus die Auszahlung eines Scheus, aus die Auslieferung eines Papiers warteten. Jn der Mitte, um die prunthaste Säulenreihe mit den vergoldeten Ka pitiilen, die Pulte siir die vornehmen Mientem dazwischen aus schwarzpos lirten Brettern die wichtigsten Kurs notizen der gestrigen Borsem Berlin,. Frantsurt a. M» London, Paris, Wien, Amsterdam. - Fiir den jungen Chef des grokn hauses, der die riesige Schniterhalle des Credit Lyonnais in Paris so aut tannte, wie die der Wiener Lied-Kan stalt, bot das alles nichts Neues: er war ja auch hier nicht zum ersten Male. Trotzdem stand er eine Minute still und umspannte mit tnndiaem Blick den Raum: prattisch und gestil IZD Ost-f--Js Is-Äs- E-I-d-- sx ----- un oszzuskq syuuk »nur-s Irgj kutsc tichle2, das mußte der Neid ihm las sen. Wie eng es daqegen nebenan, bei Msller - Sieghc·rds. war! Noch von Olims Zeiten her, sozusagen Es half doch nichts, früher oder später wurde» ein Umdau nothwendig. Und so sehr die täoliche Berührung mit jedem Geschäft auch gegen das Aufsetzen-ähnliche in ihm absinmpfi — als Willy an der Schalierreihe ent lan schritt und im Vorübergehen die gro en oldenen Auffchriften über den Scheint en las-: Eigene Schecksz Wech sel; Effekten; Haut-flosse; Informa lionsbnvean — nnd die Tafeln mit dem immer wiederkehrenden Satz «Wir nehmen zur Zeit an Tisqliches Geld mit zwei Prozent, Dreimonaiss geld mit zweieinhalb Prozent« — als et das Ein- undAugiirömem die ewig wechselnde Geidfluth fah und hier mii schii iem Ohr hörte, da? ein Kre giidri iiber fjinfzigiau end Mart nach Spanien begehrt, dort ein Scheel der Mit-arger Disloniodanl iiher die last gleiche Summe honoriti wur de; wie hier ein Börsenspelulani sech zigiau end Mer abheb, dort ein al tes iiitercheu sich dre Einzahlung von ewi mühsam ersparten stvcnzig ges-J chkiaigm neh- da iihueqm doch auch ihn, der dies alles schon sp ten ähltge Male leben, wieder ein iihl von der Yiachtfillln die der Krafietonzentration in diesen moder nen Großbanken innen-but. Wie fee die Kapitalien mit einein Eilet- vonsieri bindun n, durch Filialen und Korn mandit theiligungen an sich zu zie hen wixsem durch beauemere Formen des Ge "ftiverkebrs den Spartassen das Wa er abgraben, durch scheinbare oder wirklich größere Sicherheit, durch koulante Bedienung, durch willige, wenn auch auf die Dauer nicht immer bill e Kreditgenährung den Privat-s ban iers das Klientel beichneiden — Dabei: welch’ Bruchihcil dies hier des gewaltigen Betriebes! Nur das laufende Tages .fchätt, nur ein Au ßenbi:d! Die Jauptfäden liean ja oben in den Kontors zusammen· Von s dort aus mußten die Beziehungen zu ’ den auswärtigen Kunden gepflegt werden, dort regulirten sich die Uni sätze in den eigenen und fremden Ef fekten, dort das Verhältniss der Bank zur Industrie, dort die Kontortialbe theilignngen an den Neuemifsionen gewerblicher Werthe, städtisclxer oder staatlicher Anleihen —- — Willy hatte die Zähne nicht ohne ein Gefühl des Neides auseinanderge Vreßt. Das alles, was er Hier, in der Salesterschen Bank sah, bot ja die Thätigteit des eigenen Hauses auch; aber der Maßstcb war, dem Gräben verhältniß des werdenden Kapitals und der Tradition nach, den Kredit nur mäßig anzuspannen, ein unaliich tleinerer. Ein kleinerer, ldsien ihm in diesem Augenblick, als nöthig : Das Wort des Vaters klang ihm jfreilich in der Seele nach: »An der jszeschiänkung zeigt lichlerst «de«r«9:lsei« » Herz was-z gut —- -«1etchz Anzug: unr "doch auch nicht mehr als ein Schlag lvort von sehe debnbarer Bedeutung. Hieß es nicht vielleicht auch hier wie auf so vielen anderen Gebieten: mit tikhen mußt du, wenn du nicht unter gehen willftt i Kein Unteraehen freilich im ge Twöhnlichen Sinne des Wortes. Kein i jäher Sturz, aber ein ganz langsameä Gleiten. Jhm schoß eine ganze Reihe alter Klienten durch den Sinn. die Miilser-Sieabard ccc Söhne im Laufe des letzten Jahrzehnts verloren bat ten; In manchen war gerade nicht riel . verloren, der Verlust anderer ater war bitter empfunden worden. Und bitter Heini-fanden hatte man auch. daß sich die Konsortialbethekligung bei den ftiidtischen Anleihen, die friiber eine Spezialität der Firma netvesen war-, »unter dem Wettbewerb der Großbans ten immer schwieriger geftaltete. Dem guten Papa verschlng das nichts: der lzuette überlegen die Achseln. lächelte und meinte: »Es ift schon daiiir ge ;sorgt, daß die Bäume nicht in den « Himmel wachsen; es kommen auch wie ’der stir uns fettere Jahre« Manches l glich sich ja durch die wachsende Kadi Italstraft der treu gebliebenen alten Kundfchaft aus; doch der Gesammt umsatz ging unleu bar langsam zu rück. Fiir einen firebsatnen jungen Chef. der sich nach Betbiitigung, nach Erfolgen sehnte, eine bitt-se Erkennt nifz — aber auch ein scharferSvornI An der Querwand der Halle lag hinter goldbronzirtrn Eifensiäben der Fahrftuhlfchacht. Willy schritt haitig auf ibn zu: »Eriter Stock —« . Oben dehnte sich vor der Liftthiir ein breiter, teppichbelegter Gang quer durch den ganzen Bau. Das Privat tontor Salesters befand sich am west lichen Ende. So mußte der Afsessor den ganzen helletleuchteten Kortidor ientlang schreiten. und er las wieder, wie unten« im Vorübergehen die Auf ischriften an den Zimmertbiirem Buch jhalterei I; Buchhalterei 2: Eli-Astro lAbtheilungz Archiv: Zucker-Lombard lAbtheilung; K. Leman« Direktor; Huftizratb Dr. Malta-, Snnditusz Konferenzzirnmer der Direktion: Sid ungszimmer des Aufsichtswtbs ) Salester erhob sich schwerfällig von iseinem Arbeitstisch als Willy ein !trat. »Willst-innrem Verehrter. Nun i— sind Sie irn Reinen mit Jboen Entschlussen? Wie iteht’s.2« »Ich übernehme eine halbe Million unter den vereinbarten Bedingungen. , Und unter der Vorausseyunzz dafz Sie dafiir Sorge tragen, daß Ich in den Aufsichtsrath der Vrornetheusgeselli schaft wählt werde.« In Zügen des Bantdirettors zuckte keine Mut-tei- »Gu·t —- abgez —--1I« M .ua.rusr". Uuuu guts U clll RIINIUU rnit den langen Fingern sein-et rechten Hand durch die widrige araue Haar tniihne und fuhr fort: »Es wird Sie nicht gereuen, here Mbllet-Sieahard. Mir was-, ehrlich gesagt, zuertt at nicht eian recht, daß sich der Bat in »so —- tvie toll ich lagen —- to an Sie ;herantvarf.« ! »Bitte —« ) »Ach, mäteln wie nicht um Warte. iDer Mann tann nun einmal nicht Hindert Er muß bei all« feiner au !ßeroedentlichen Thätigteit ab und an »seiner Eitelkeit ein Kalb schlachten, unt- trie Möglichkeit der Verbindung mit Ihnen war ihm, und wohl auch dee schönen Frau Paula, zu Kopfe ne iitiegen So etwas tenne ich nicht. Ich »Bitte das Geichaft am liebsten allein Jgemccht Aber da es nun einmal lo ; weit gekommen ist, letter Assesivr, hier meine and« Sie sind mir willkom Hnent Sie und Ihr altes folides bangt »Und nun: Glück auf zur gemeinsamen Mel-ein« Siebentes Kapitel. Nur zwei Tage hatte der Geheim kath fortbleilzen wollen. Aber seine iRiiettehr verzögerte sich. Am Dienstag Nachmittag tem Lora Kallanben ditett aus ihrer Schule in Darbi. Sie war in einiger Un ruhe. Der Onkel hatte nur unt eisr flüchtigen Postkarte chriebem das er vorauisichtlich erst n einigen Tagen heimkehren würde, und iie Wilher Einen, ob die Freundin viell·icht neidete achricht habe. « Aber"auch der Geheimes-Eh hatte nnr »eine iurfe Mittheilnnsencch Hause ge Hlangen ·assen, eine neiche, daß er foiåhl sei und man sich nicht ängstigen o e. Daran dachte Hardi friiiich nicht. Aber sie »maulte« ein wenig mit dein Papa. Sie hatte doch wohl erwartet, daß er an ihre tleine imvuifsxse Attacke weitere Fragen anknüpfen iniiekn und war enttäuscht, daß er das, gewiß nicht ohne Absicht, unisrlaszen hatte. Nun kam Lora gerade recht um ihr das bedrückte Herz auszuichiittem Sie saßen in bar-is- iieinen Ro iokopcradies, das —— Wicht wenigstens behauptete es immer —- ganz war, wie seine Herrin se’l-ft. zierlich, niedlich, puppenbafip anqefiillt mit hunderteriei Bric a Brac, weriiirolleni Dur werth 1osen1, Kindheiiserinnsrungeth Pho tographien, Dank-arbeiten Jedesmah wenn der Vater das wiss-Jn- Zimmer chen betrat, schiittetie er den stopf: »He-risi, riiitni’ doch . di mit dem als ten Krempel ani: es ist ia ictseußlich geichmacklos.« Ader sie konnte sich von keine-n der Andenken trennen, von de nen jedes fiir iie irgend eine kleine ro mantiiche Beziehung date Mit ihrem isiszen Schmeicheistimms chen erzählte iie ihr ganze-«- Herzens qliid und herzkngicia Wie sie sich schon in Paris fiir Noncm- Tonleiter HU Illtckklslckll chslxllcr Eissc- Isl gliicktich sie gest-seien sei daß er dcnn gleich nach Antritt seines tioinmandos Besuch gemacht hatte; daß sie ihn mit Rafsinement in die große Familien tanzskunde der ber««· ntrn Frau Wol den. der Gavottemeisterin, hineinbugs sirt habe. Un dnun —-- endlich, end !ich! ——— seit acht Tiger wisse sie, auch ohne Aussprache. dass er iizr out ser —— nur Papa —- diefer grausam Papa — Wie so ost in der letten Zeit sagte sich Loka: was ist sie noch fiär ein Kind! Fragte salz: ruht auf dem tie feren Grunde dieser scheinbar so klei nen Schwärmerei doch eine tiefere Liebe? So gar nicht konnte sie sich mehr in die Seele der einsiigen Gespielin hin einversetzem sFortsetzung folgt.) W Lan-e set-seinerseits Jm Mai wurde bereits von der Er oberung Port Arthur’s gemeint, al lein troß der Anstrengungen, troh der großen Opfer an Menschenleben Zeiten-Z ver Japaner hält sich die Fe stung noch immer und in den letzten Tagen ist hier und da sogar von der Möglichteit eines Entsa s Port Ar thur’o durch Kuropat in gesprochen worden Wenngleich die Rufsen he reits seit dem 13. Mai in heidenmii thigfter Weise den Anstiirmen der Ja paner Widerstand geleistet hohen, so steht in Bezug aus die Dauer der Be lagerung Port Arthur noch nicht an erster Stelle solcher Entschließungen in früheren stiegen. So hielt z. B. Se bastopol mit seinen starken matsiven Kaltstein - Fortz unv 700 Geschii en 827 Ta e gegen die vereinten heere r Franzo en und der Engländer aus. — Als der Plah schließlich geräumt mur de, lag die Stadt allerdings in Trüm mern. Khartum widerstand dem Mah di und seinen beeren 841 Tage unter der tapferen Vertheidigung Goroon’s, und in der armenischen Festung Kurs hielt General Williams mit 5000 Mann. Vortiithen fiir drei Monate und Munition fiir drei Tage, ein rus sischeö Belagerungsheer von 50«000 Mann von Anfang Juni bis zum 28. November 1856 im Schach· Gihraltar hielt sich sogar bei der berühmten Be lagerung durch die Spanier unt-Fran zosen, die 1779 begann, 874 Tage, obgleich täglich 6000 Granaten gegen vie Festung verfeuert wurden, und trotz der vereinten Angrifse von 46 Linienschiffe und einer zahlreichen Flotte oon Aanonenhooten und fchtoimrnender Batterien. Rtchrnond wurde von General Lee fast ein Jal lang oertheidigt. Die deutsche Armee helagerte im deutsch · französischen Kriege 1870——1871 Paris 132 Tag lang. Wiishrew des Januar· 1871 wurden tiiglich nicht weniger als 10, W Ssriiso non-n hi- thhs erfasste ben, ain s. Januar wurden lagar 25. 000 Gratiaten verkennt Pletvna bot im russilch - türkischen Krieg 1877 der rafsischen Armee 94 Tage lan Trog, obgleich seine Vertheidisr hoffnungs los in der Minderheit waren. sonstigen namhaften Belagerungen wiiren noch zu nennen Mafeltng, das sich 210 Ia e, Atmberley, das sich127 Tage, Lwysmitln das si 118 Tage und Potichefsiroom, das ich 94 Tage hielt. Meß ergab sich nach einer Be lagerung Don 77 Tagen, uner Gaeta in Italien ergab sich 1815 den Qesierrei chern nach 72 Tagen. Am Schnell sien von allen belagerten Plätzen fiel Alexandrta in Gans-ten im Jahre 1882, dessen Geichtitze schon nach 10 Stunden durch die englischen Kanonen zum Schweigen nebracht wurden. Wie lange sich Port Arthur noch halten wird, läßt sich nicht voraussagen, da die widersprechendsies Nachrichten til-er den Stand les-: Belagerung ver breitet werden. Die tapfer-e Beiatzung Fat bisher Tüchtigee geleistet. Ob sie ich auf die Dauer halten kann, wer will das sagen? (Zalt. Tand