Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 11, 1904, Zweiter Theil, Image 16

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    Um Stammiifch.
Unterhaltend und belehrend. «- Die
Welthge besprochen. — JOHN
Nitsch, Esq., schiichtke den
DispuL
Mifier Editeki
Heini haiowe Sie wieder was ver
säumt bei nit bei Unferm Steimmtifch
gewefe ze fein. Da hätie Sie besser
gewan, als in der Affis ze docke un die
- Affisförnitfcher kaput ze sitze. Mer
hatt-we alle To
pits behandelt
Wie Wir fertig
Ioar«n, -- — des
beißt, Einige
sitze jetz, während
daß Jch dieses
schreibe thu, noch
da , da war
Alles gezektelt.
Die Lectfchen
braucht gar nim
mer nbgehalte ze
wer-i, der War
im ferne wehe
weg Fae Gast is
nach fchun vun
Unk- difeited
worn. for Jus
ropp hen Wir
kiie Vlffährg ge
fitäiend (fo gut
wie es ze mache war), un iiivioerhuupi,
Wir hawive alle Quefifchens gezetielt,
fo daß des Volk sich feine friedliche
Gewerbe un haung Bestrebunge
. tvibme kann un die sogenannte «Große
der Welt« sich ihr’n Kopp gar nimmer
zIe battern brauche.
I 8 It
«Well, Jhr Ball-U hen Jch gesagt,
nachdem Jeb als- e gebildeter Mann
vie present Namens riquelted gehatt
ben. anszetrtnle tin-e Ren-es an Mich
ze dato-ve, »Weil. Ihr Zuwe. was
denkt Jbr vun der Situäfchen?«
»Ja Rigard zu ber Lectschen« —
fegt der Dsrre Oetfche hannes —
.ba is gar tee Frag, daß der Roosevelt »
wieder enei timmt —- i
»Des thut er awtver aa.« hat der I
Knödelfepp eigeworfe —- — « !
.——— —- ——— ersept, " bot der Dörre ’
Quetfche nnes fortgefabrn, »Exlept
die Demo ärts skeeegee Wuräliti for
Parier, und wie fes die Sache in die
verzweiflungsvolle Staate stehn, da
bis ch beinah ziemlich puttl sehnt-, der
Par er bot e gute THOSE
»Des bat er awwer aa,«· segt der
Knödelfepp »
.Es is änyholv Worfcht « segt der
hesse - annes, «ganz Worfcht is es,
wer gele t wird, die Trösti tbun doch,
was sie wolle. Un es gebt e Revolu
icheka Glaubt Meine Wort. Es gebt
e Revolufchen, un der alte beste-han
des gebt mit thun. wenn's so weit ist«
.Des thät er awwer aa.« Mast-el
lepp segt des »of course«.)
«Jch gl:Ib’ä Telwer.«1egt der Rathe
Robert Es is grad wie bevor der
freutsch Revolufchem wo die Urma
ttiitts grad so frech getvarn fein, wie
jej die Rockefellers un bte Banderbiltö
II die Morgöns. Bei dem Ottersw
bttrenne bot mer’s wieder gesehe.'
»Mit-p- follt mer sce alle«—segt der
Wirst-Dich »Alle tat-armer müsse
se getöppt wern, grad wie bei der
- freailchNevoluschetL Des Voll muß
Ungern — barbe müsse Mir — (bei
diese Worte bot der DeinätaibDicl e
Runde brel Stanan un die Sig
"georbert) —- unt-le Iristolrlitsts
in Saus an Draus un laafe alte
Meister un breche sich vor lanterlleber
Istb ble hälsf
«ch thutcs swwck aus« fegk der
Last-elpr
«Un in Jntopp geht's aach los mit
der Revolnschen—habt Jht«s aelese?n
fragt der Mitte Quetfche Harima
. »Ach in Deitfchland,« segt der
Weiße Wehe Scharfeheb .Des Militiir
is zu mächtig. Un überhaupt der
saiseh allerhand hochachiuug. E
Ichmartet Mann. Un e guter Mann.
Ich hab-ihnko W, wie ich war
sie-ad das leste . E bedeiiendet,
e großer Maria«
»Bei iter amoet aa,« fegt der
Kuödeifefw
M is der Use-Ganges ussgesian
ge un hat gettisthc »Ja. awtver die
is Lippe, die muss ihm schau zeige.
Fee die is er nit schmakt Jung —"
.Ji er aa net." sagt er Knödeb
fkpps
»Uu,« fährt der hesse-hannes fort,
«Sei Bethohenzollern, des helft ihm
Use-I nis. ükvwerhauvi, die Preuße,
warum solle die Alles hame bawwe
Ue e Priviledsch dtufss Wer fein sie
das-f So hungerkidekP
.Ru. sie sind die Japaner vun Ju
skopsp.« se i der Cornet-List Louis, wo
aus Bett u is.
»Du fass-II awwer aa." iegt der
KnödeiseML
Jeh hen Jch es for an der Zeit ge
huste, eizegkeifr. »Tfchenielmen —
Jhk Bau-e —- Alles. was recht is, des
kann Jch uit leide, awwer Jhr seid
Ase mistäte Es hoi Keiner recht vun
Sichck
«Jes, do hvi der Reiche John aach
siedet Rest-if fest der hessphannes
»Bei hoi et awwet aa,« fegt der
Wie-s
gewisse-" he- R sei t. Die
TM II die Wttpliziks illiinär
.Wll--.——
.—.-.. .-.-———-...—««
Idee sälloibax geltend mache kann. des
beißt os course, ee werd meistens um
sei Wohl beschumnielt, wann et sie nil
selber wegschmeißt,s nwwet zu Force
un Gewaltthätigleit oder gar Revolu
schen ders es nie likncne. Wir biet in
dieser Country bawwe ja üwwetbaupt
lei Riesen ze dicke, obwohl sie os course
drauße mehr Liberty hawwe un mer
des Lebe drousic mehr entschoit. Die
ses Lond, die Ver. Staate. werd im
met vorn marschitn un kann die Welt
widm, blos mer wolle nit, weil Wir
gegen Militarißm sin. Trotzdem na
türlich, als gebotene Deitsche sein Wir
stolz uss die deitsche Army, wo des
Großoetigste is, wo es gebt un in der
Welt nit gebotte ween kann, exsepl
vielleicht vun Japan. wo es vun Uns
gelernt howwe, un nebebei bemerkt is
es Mei erwerzeugung, daß die Japs
die söechterlichsle Prügel kriege. un des
is nach ganz Recht. Deswege sollt mer
nit so scheoss urtheile. Jbr Bube —
un sey blose mer noch Eens!'
«Des thun met awwet na,« segt der
Knödelsepp.
Jhne des Nämliche wünschend,
Mit Rigards
Yours
. JobnRilsch,E-Zq.
Jetz des is, was Jch gleich. E Dis
tutsch, wo unnekhaltend un belehrend
ze gleiche Zeit is. Die Weil-steil dente
os course, mer thöt nor wege dem
Teinle in’ö Wetthsbnus gehn. Awwer
üwwer so en Berdacbl sein Wir erba
ben. Sein Wir nit, Mister Editets
D. O. Esa.
NOH
II Gesundheit-unt
Schreiben »Sie möchten mit doch
die Akten über Rinden-est geben, Herr
Rath.«
l, Rath: »Die Rindetpest bat mein
lfkollege De. Zwickel, ich habe nur die
LMauenseiniie."
II-:-- II--LX
Kunde: »hören Sie mal, Herr Fri
seur, Ihr Lehrling will wohl Mimiler
werden?«
Ftsseur: »Warum nicht gar?«
Kunde: »Ich meine nur, weil er
fortwährend Gesichter lchneidet.«
..Dstftiie Nie-ist«
Ein Berliner kommt an die Münch
ner Badaria-Statue. »Hm, is ja nich
übel,« sagt er, nachdem er einen Blick
darauf geworfen hat, »aber wo haben
Se denn die anderen?"
su- dein daserilchen Gebirge
»I glaud', der Steinhofer Seppiz
auch schon nervös.«
»Warum denn?"
»Als ihm neulich bei der Rauferei
ein Ohr abgerissen wurde, hat er's
gleich gemertt.«
Ein Ieustlicher.
herr: »Warum sehen Sie sich denn
nicht nach Arbeit um«-"
Bettler: »Ich fürchte mir!«
Herr: »Wer-or fürchten Sie sich
denn?«
Better »Ich tönnte welche finden!"
Geis.
hausiker (zurn Ladeninhabefy
»Kausen Sie mir etwas ab, ich werde
Ihnen dafür auch Kunden zuführen.
Eine band wäscht die andere!«
»Ja. das sollten Sie beherzigen,
draußen ist die Wasserkitung!«
soc-Mc
Kunde: »Ist dieser Stuhl auch witt
lich antis«
Händlen »Gewiß ist er antil! Fr
-L—..—.-I «!.I. Cz- IL LI-— l
Inn II- uutuusuuysw ues iu- Iqu sue-pu,
daß ich eine neue Lehne, einen neuen
Sis und drei neue Beine daran ma
chen lassen mußte.«
Kindes-sank see-acht
Praktilant: »Den Buchhaliet, es ist
keine Tinte da.'·
Juchheisa-: »Dann-m was Sie
Tinte verschwenden. mir scheint, Sie
waschen sich die Hände damit!«
J- Gehn-mein
Gefangi-Veteini-Votftand: »Das
ist doch zu dumm! Wir müssen heute
einen Trauetchae singen und der Meier
liißt absagenk
. st denn der sa wichtigs«
» aiiiklich, der bat doch die trau
tigfte Stimme!«
Das sicher-sie Mittel
Ptofessot: »den Kandidat, wenn
Sie nun einen goldglänzenden Gegen
asind finden, und Sie wollen sich Ge
wißheit verschaffen. ob das Metallftiick
echt ist, was thun Sie da?«
Kandidan A»Ich versese es!«
Erde-ste- seinen
Patientim Haben Sie nichts- da
gegen, here Dottar. wenn ich mich
eines Mittels bediene. das knit gegen
meine Migtäne als unfehlbar empfoh
len wurde? Ich soll nämlich, wenn
das Uebel eintritt, den Kopf mit Kohl
bedecken- Nicht wahr, Doktorchem
Sie haben nichts dagegen?«
Arzt: ,Jm Gegentheil, ich möchte es
nach ergänzen. Wenn Sie schon stahl
gebrauchen, so vergessen Sie nicht
jedesan auch eine Bratwurst drauf
IRS-Sev«
Schin
i
St (ini W Zaum »Du Be
itsiktö Du Elendes, An miser-schle
Su wies-sc unbels Dein Fugen
W: h itslichz
N
»Wolltens’se noch was, Herr
bostnann?«
Humoresle von C. R. Hii n tz sche l.
Theobald Antandns Hofmann, pen
sionirter Chausseegeldeinnehmer in
Kleindippelshausem hatte sein tristes
Junggesellendasein schon längst knüp
peldielx nun ja, was ist da weiter,
wird der geneigte Leser sagen, dann
muß Freund Theobald Amandus eben
heirathen.
Werthgeschädter Freund, das ist
leichter gesagt als gethan, denn wenn
einer pensionirter Ehausseegeldeinneh—
mer ist, so ist er auch in der Regel bei
nahe so alt wie Methnsaletn.« dieweil
der gedachte Beruf so wenig anstren
gend ist, daß man dabei ruhig 80
Jahre alt werden lann, ohne dienst
unsiihig zu sein. Und dann —«" in ei
net so tleinen Stadt wie Kleindippelsi
hausen hatte ein unbetoeibtes männli
ches Wesen, wenn es sich zwischen 25
und LA) Jahren nicht dazugehalten
hatte, wenig Aussicht. in den Hafen
der Ehe einzulausem das »auf diesem
nicht mehr ungewöhnlichen Wege« eri
stirte in der Zeit. in welcher diese Hi
storie spielt, ebenfalls nur im allerbe
scheidensten Maßstabe
Also Theobald Amandug Hosmann
hatte, wie bereits gesagt. das Jungge
sellenleben gründlich dict, da tam mal
Freund hain durch Kleindippelshatk
sen und nahm ihn im Vorbeigehen
.mit.
Die Welt ging deshalb nicht aus-.
den Fugen und sogar dasKleindippel
hansener öfsentliche Leben wurde durch
bosmanns Scheiden aus dein irdi
schen Jammerthal nicht wesentlich ge
stört. Die einzigen Seelen, die dem
verblichenen Theobald eines-Fähre nach
sandten, waren seine langjährigen
Wirthsceute womoo Viaeinann »
seines Zeichens ein Jünger des heili
gen Crispin — und dessen Ehehälfte.
Theobald Amandug lag in seinem
Zimmer im bereits geschlossenen Sar
ge und Gottlob hielemann saß in sei
nem Atelier hinter der leuchtenden
Glastugel Und schusterirte. während
sieh seine Gattin in Morpheus Armen
wiegte. denn die Zeiger der Uhr hatten
die elfte Abendstunde ianast über
schritten. Gottlob gedackte des Tod
ten: von Zeit zu Zeit ließ er seiner
Nase eine Prise zulommen, nach jeder
Nasenfiitterung siel ihm ein schöner
Zug im Charakter des Verstorbenen
ein, der ihn zu einem »Hochachtungs:
schluck« aus seiner »Karoline" veran
laßte, wie er eine mit einem »Mod
deradatsch" gezierte Kümmelslasche
» benannte.
Gottloh Hideinann befand sich mit
iseinern stillen Miether ganz allein im
i hause, nur-eine Thür trennte ihn von
dem Todten, und allgemach begann
ihm die Situation etwas unheimlich
zu werden. Da, — --- auf einmal
—- toas war .denn das? -—— — tlopste
peö da nicht in des seligen Theobald
kAmandnö Zimmer ganz vernehmlich?
jhictemanns Haar sträubte sich, es lief
! ihm eiskalt am Rücken herab. Er be
saß gewiß Konrage, sogar fiir drei
Mann, wenn es dringend nöthig war.
belleideter er doch den Rang eines
Feldwehelo in der Kleindippelhause
ner Schüsengildg aber in diesem
Falle, do hatte wohl selbst der Kom
mandant der tapferen Schaar volles
Not-di furchtsam m fein. Und seien
wir gerecht! Es ist ohne Zweifel schon
unheimlich, wenn man zur Nachtzeit
mit einem Leichnam allein im Hause
ist, doppelt aber, wenn besagter Leich
nach in seinem Sarge liegt und ilopstl
Unser Gottlob schob oaher, so rasch
als er konnte, seine geliebte »Nam
line" in den Schürzenlatz und eilte,
wie er ging und stand, so schnell als
ihn seine Beine tragen wollten, nach
dem hause des Dr. Grünspabn. der
am Orte als «Medizinmann« toaltete.
«Ei du mein liewer Herrjeseä nee
here Dottor," ries er, als der Arzt
nach einigem Sturmliiuten, tnurrig
und brummig, am Fenster erschien,
»thun Se m’r doch blos den eenz’gen
Gesallen und tomnten’se äntal mit.
hosmtnn. das heeßt d’r todte Hos
mann, liegt in sein’n Sorge und
tlobdt Sie egal. härn’se. Herr Dol
tor, das is Sie weeß Knebbchen ganz
schauerlich.«
»Ach Unsinn,« entgegnete der Arzt,
»wer weis-. was Sie gehört haben.
Der Mann ist gewisz todt W verstehen
Sie, so todt als man nur sein kann,
daraus tönnen Sie Gift nehmenl«
hickemann schüttelte ungläubig mit
dem Kopfe, der ganze Vorgang blieb
ihm unsaßbar, denn wenn jemand todt
war, so konnte er doch nicht tlopsen,
und tiopsteer, nun so war er einsach
nicht todt, er versäumte auch nicht« sei
ne Zweisel dem Arzte mitzutheilem und
da gegen diese Schusterlogil niemand
anliimpsen konnte, so hielt es Dr
Griinspahn doch siir seine Pflicht, mit
zugehem weil man ja schließlich auch
nicht wissen tönne, ob hier nicht ein
Fall von Scheintod vorliege.
Jn hickemannj fWohnung ange
langt, wollte der biedere Schuhmacher
durchaus nicht das Zimmer betreten,
in dem die Leiche lag. Da gütlicheö
Zureden nichts hals, riß dem Arzte die
Geduld, die ja bei den herren, wenn
sIr zur Rachtzeit heraus rniissen, til-er
haupt nicht so sehr bedeutend ist, er
W dem Schnser das-er tatest
t ch, wenn er nicht s ort
s und den rgdedel ahnshtnq
erset- er, Dr. seit-spalt-, ohne weite
res keiner Uese gehe-. -
W
Das ,;og. hin-wann schritt nun vor
sichtig auf den .,h«olzernen Schlafrock«
los, tlopfte auf den Deckel. wie man
an eine Thüre klopft, lüftete ihn ein
« wenig und frag mit großer Unterwür
« fiaieitr »Wollten se noch was, Herr
H wamann?«
z -—---—-.O-- —
« stehn-sites is Hefe-.
Der Weiten ist zum großen Theil
von Texas nnd Merito ans mit Rind
vieh bevölkert worden, nnd in den
Jahren, ehe es imWeiren Bahnen vom
Süden nach dem Norden gab, wurden
zahlreiche Herden in monatlangen
Wanderunaen nach dem Norden ge
trieben, wag wohl anfangs der acht
ziger Jahre seinen höhepunit hatte·
Jn der Chronit eines Kuhhirten
(l903) erzählt Andn Adams den Zug
von 3100 Stück Rindvieh vom äußer
sten Süden von Texas Inach dem Nor
den oon Montana über einen der ans
getretenen Viebpfade, der etwa dem
99. Längegrade folgte. Die ganze
Bemannung bestand aus 15 Mann,
Vormann, Koch und Pferdehiiter ein
geschlossen Die eigentlichen Kuhhip
ten, von denen jeder lzehn Pferde fiir
die Reise gestellt erhielt, ritten theils
als Spitzenlente rechts und link-J an
der Iront oder mußten als Schwanz
leute die im Grafen vorwärts getrie
benen Kühe im Zuge halten. Die
Wanderung begann am l. April 1882
an der Mündung des Rio Grande,
erst der Rüstenlagune entlang, dann
dem Nnececs folgend. Nächtliche Pa
niten, bald unter den Pferden, bald
unter dem Nindvieh, verursachten
nicht selten wilde Flucht t»Stam
pede«s der Thiere, nnd es dauert
manchmal einen Tag, bis die gruppens
weise Geflohenen zusammen gebracht
wurden. Hinter San Antonio mun
ten einmal 60 Meilen ohne Wasser
zurückgelegt werden, das Vieh erblin
dete vorübergehend vor Durst und
lehrte um, nach der letzten Tranke ren
nend, so daß acht Tage verloren wur
den. Jm Jndianerterritorium, das
damals noch Otlahoma einschloß.
stieß man aus Banden der Apachen
und Commanchem von denen man sich,
um es nicht auf einen Kampf ankom
men zu lassen, eine Anzahl Ochsen ab
betteln ließ· Die Flußiibergiinge wa
ren ost äußerst schwierig; am Süd
Canadian z. B· verlor der Zug drei
Tage Zeit. weil viele Thiere im Flug
sande des Flusses einsanlen und mit
Stricken herausgezogen werden muß
ten.. Ueber den nggy in Kansas
mußte sogar eine Brücke geschlagen
werden. als deren Unterlage sußhoch
ausgethiirmte Baumzweige dienen
mußten. Dodge in Kansas war da
mals ein hauptsammelvlatz der Vieh
laufen wie alle Grenzstädte mitSpiel
höllen, Tanzspelungen und Whistetp
lneipen überreichlich bedacht. Noch
schlimmer war Ogalalla am Nord
Platte in Nebrasla. Jm Wyoming
mußten nochmals 85 Meilen ohne
Wasser zurückgelegt werden, was in
drei Tagen, theilweise mit Nachts-rar
lchen. geschob. Noch mehr alt fünf
monatiger Wanderung langte die
Verde an ihrem Bestimmung-spule
der Agentur der Blacksoot-Jndianer
im nordwestliehen Montana, an, wo
sie einem Vertrag mit der Bundesre
gierung gemäß unter die Jndianer
vertheilt wurde. Die hatte unterwegs
um mehr als 100 Stiiet zugenommen,
k— sx Es-— -
ou III-, Iqs u» uns zu "-spcls(sch us
den durchzogenen Gegenden zugefellt
hatte. Das Rindvieh und die Pferde
hatten sich natürlich ihren Unterhalt
unterwegs fachen müssen, die Mann
fchaft erhielt ihn aus dem Proviant
wagen, der in den fpärlichen Land
ftädten frifch gefüllt wurde. Jn Dodge
und Ogalalla erhielt die Mannfchaft
einen Feiertag und jeder Mann 25
Dvllars zum Verjuxen und Verfpielen
—der Monatslohn ftellte sich auf 50
Dollars -—, während der Rest erft bei
der Rückteht nach Tean ausbezahlt
wurde. Die Pferde wurden nach einer
Rauch in Montana verkauft, und die
Rückreife wurde auf der Eifenbahn
zurückgelegt
W
III-ente- an Indianerinstp
Auch im Jndianer - Territorium
giebt es sseschichtlich bemerkenswerthei
»Alterthiimer', gar nicht zu reden von
den vorneschichtlichen Eines dieser
zit kürzlich zum Bedauern Mancher be
seitigt worden« nämlich ein indiani
scher Auoveitschungs- und Nicht-s
Posten in dem Städtchen Atoia. Nach
euroväischen Begriffen könnte man·
nicht ernsthaft von Alterthümern spre
chen, die eine Geschichte von kaum ei
nem halben Jahrhundert haben; in
unserem schnelllebigen Wesen ist das
etwas anderes.
Dieser Pfosten, ein Holzftück von
10 Fuß Länge und 12 Zoll Durch
messer, ivukde von den Choctaws vor
48 Jahren aufgerichtet; ältere seiner
lert sind schon früher verschwunden.
Nach den strengen Chorian « G etzen
wurde jede Person, welche des ieb
stahl-L überführt worden war, an den
Pfosten gebunden und erhielt 50 Hiebe
auf den nackten Rücken, d. h. fiir das
crfte Mal; das zweite Mal wurde mit
100 Hieden gethndet, — und das
dritte Mal mit dem Tode. Minde
ftens 100 Personen sind an diesem
Pfosten ausgepeitscht, und über 20 am
Fuß desselben hingerichtet worden.
Die Hinrichtung erfolgte stets mit
Pulver und Blei, nachdem man das,
bis zur Hüfte entblößte Opfer sich aus
cinen Holzblocl hatte sehen lassen, wel
cher gegen den Pfosten gelehnt wurde,
ieine Arme um den Pfosten gelegt, die
Hände hinter ihm gebunden, und über
dem Herzen eine weißeStelle angemalt
hatte. tlls Scharfrichter amtirte der
Sheriff Derselbe ging vom Gefan
genen aus zehn Schritte nach der
Sonne zu, wandte sich dann um, dem
inrtnen Sünder zu, spannte das Ge
imehk nnd vorhinbe dom Ursein-impl
i Sen Balle das Verbrechen, fiir welches
der Delinquent sterben müsse. Dann
wurde den Freunden des Leyteren noch
gefteattet, aus ihn zuzugehen und von
ihm Abschied zu nehmen, nnd sie er
mahnten ihn stets, tapfer zu sterben;
Vater, Mutter und Gattin waren
allemal. die Le ten, die mit ihm spre
chen durften. - ann zielte der Sheriss
nach der besagten weißen Stelle, und
stets erfolgte schon beim ersten Schuß
der Tod.
-———---·--—--—-——
dein-les sitt der Ost-re.
Aus Marttbreit schreibt mon:
Kommt der Fremde in den sriintifchen
s Marttslecken Emolirchen san der
lBahnstrecke Nürnberg-Würzburg), so
Igewahrt er zu seinem Erstaunen aus
einem tleinen Playe die athletische Ge
stalt eines hertules in dem vom
Alterthum überlieferten Typus, mit
Keule und Löwensell als Brunnensi
gur. Was dem Beschauer aber am
meisten ausfallen wird, das ist nicht so
sehr der silberaraue Lack, mit dem die
Figur gefirniszt ist und der das Auge
beleidigt, old vielmehr das Mundftiick,
das dieser Herlulei wie ein echter Ge
wohnheitoraucher mit sicherer Mancher
lance in dem linken Mundwiniel et
was nach außen gerichtet hält. Auch
der gründlichste Kenner der alten und
neuen Runstgeschichte wird diesen rau
chenhen Herkulee als ein Novum be
trachten und lange ver deno nach ei
ner Erklärung suchen. ch halt! Da
sind ja auf dem Wappens ild, das ein
festlich ongebrachter Löwe halt.
Schriftzeichen, die vielleicht eine Er
tliirung geben. Ja, jest haben wir
es! Fridericus Wilhelmus Rex, dem
Gründer des Tabatslollegiumc zu
Ihren ist der Brunnen mit dem rau
chenden bertules errichtet worden. die
Fi ur ist vielleicht als ein Symbol
dieses die langen Kerle-und zu die
sen dürfte man den heilt-les dilli er
weise technen—-eebnso wie den ga
bal liebenden Königs edacht. Ei
gentlich sollte man den Zenos eher mit
der kurzen Pfeife erwarten. Waren
es vielleicht iifthetische Erwägungen,
die den Künstler . . . Doch was ist das?
Erstaunt fahren wir auf: in dem Leibe
des beiden beginnt es zu kumoten, zu
gurgeln und vor unseren Augen fährt
ein kurzer Strahl, ein zweiter, ein
dritter, immer länger werdend und
schließlich in einem ununterbrochenen
übergehend, vor uns nieder. Es quillt
. taj reinste, seinsie Brunnenwasser qu'
W
dein Munde des lden. Uebrigens
ist ei xfllr den Ver les - König ein
Glitt-, dafs die Stadtväter von Vaters
dorf, wo früher des Bildes Standort ·
war, fo weitsichtig waren, den Cinc- i
tirchnern die Brunnenfigur u itder
lassen So kam fie aus der ilr jedes
ton der Rats e unteeriedeneJn Jn:dtvi
duum fo gefährlichen ähe einer Uni
versitiitsftadt in die denkbar harmlo
fefte Bevöllerung. die auch an einem
cigarrenrauchenden Hertules ruhig
ihres Weges geht.
--—- —--.--— —
Zu erst-sich
Eine hübsche Theateranetdote, die
die Gefahren des übertriebenen Rea
lisinus zeigt, erzählt Mine. de Na
varro: ,,Jn einem Drarna hält die lehr
erregte Heldin plötzlich inne, um wie
der Fassung zu gewinnen, als fie die
herannahenden Wagen ihrer Göite
hört. »Horch!« fagte fie, »ich höre die
Räder ihrer Wagen« Den Effekt der
herantominenden Räder erzielten tvir
leicht; was wir nder auch derfuchten,
das Stampfen der Pferde auf dem
Kies vor Clarissas Thür konnten wir
nicht hervorbringen. Schließlich ver
fiel ich auf eine glänzende dee, die
der Regisseur fofort in die hat um
fehtr. Wir wollten einen Efel von
Codent Garden auf dem hinter der
Szene geftreuten Kies auf und abtrot-:
ten lassen. Natürlich waren toir bei
dem erften Auftreten unseres hierfü
ßigen Freundes« der die Pferde des
glänzenden französischen hofes der-—
treten sollte, ein wenig erregt. Als
nun das Stichwort gefallen war,
herrschte verhängnifzvolle Stille. Jch
wiederholte das Wort etwas lauter.
Da hörte man plötzlich —— den Esel
»ia« schreien . . . Das Publikum
brach in ein schallendeö Gelächter aus
Eo war zwar eine der ernstesten Si
tuationen des Stücke-; aber ich konnte
mir nicht helfen, ich mußte mitlachen,
bisf mir die Thränen iiher die Backen
lie en.«
-—-——
Ein schlauer Junge.
Bei der Versetzung in der Schule
war Frischen der Letzte geworden. Da
aber an diesem Tage gerade Geburts
tags eines Vater-I war« so roollie man
ei« diesem schonend beibringen. —
Man wurde einig. das; es Iri ehe-n
seinem Pava selbst sagen sollte. ach
dem nun alle Familienangehörige
dem Familienhaudte gratulirt hatten
lam zum Schlusse als Jüngster auch
unser Fritzchen daran, welcher stchs sei
ner Ausgabe solgenderrnaßen entle
digte: «Lieber guter Papa, zu Dei
nem heutitzkn Wiegenseste bringe i.
Dir als llerlehter" die herzlichsiet
Glückwiinsche dar.«
Itsrudes quzeitsseschtsb
Einer jungen Frau wurde als
zeitigescheni ein Staubbesen vereini,
mit folgenden Widmungiversem
Die tleine Gabe nimm von mir
Nimm s’ sesi in Deine Bände!
Jrn Frieden brau ’heden dorst"gen
«- il«
Jm Krieg das a n de re Ende!
Ein Wunder.
»...Wa5, Jhren Schneider haben
Sie beerdi, Herr Bummel·i«
»Ganz richtig! Der hat mich jede
Woche ein paarmal wegen der Rech
nung besucht —- da hat sich rnit der
Zeit so ein sreundlchastliches Ver-hält
als IIVIICFII lllls OIINII calauaklh
und als et unlängft erste-atte, hat et
mich halt als feinen Universaletbev
in’s Testament gesetzt!«
stkme sein.
Leutncmt von Pingekis: »Du, toar
eben bei Deiner Braut zur Gentucc
tion; glaube, keine erwartet fehnttchet
die Hochzeit. wie Deine Jlfe.'«
Leutnant von habemchttn »Rech,
etnnie Gläubigek!«
«
Wüten-leih
»Glaubt-I Sie auch, das «13« eine
Unglückszaht ist«-«m
»Nein, sehen Sie, meine rau
brachte mit z. B, als Mitgift 13 "s-u
set zu, und Ich muß sagen — tch hle
mich ganz glücklich beiseit'
Znsmek citat-mutat
M t-U.« x ZU -5)· Dis-— — « - - X k-, O- JAC
- Wwyxmk .,Y, W- · .
Ekjter Strome-: »Sieh Inl Ede« ais bei Pullenetikette steht ussseichkieben Wunsch Tempos idem", spat W U
kijeauichj «
Mr Otto-sen »M- sieh Uhdet I List-misch. und -Sempek« heeßt Jmmet«, und des - s « ehe- «
mer »Heute-"« ANY he W M