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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Nov. 11, 1904)
’· ."- k- stsc vdkfd kostka «« «4-· HM »,:·-,, usw s---s---»vs----f s (6. FortsejungJ , »Und ich treue dir zu, daß dirs - . W! Staat-' mir« Kindchen, der Msch denkt sich hundert Dinge un möglich. die er wunderschön zustande bringt, wenn er eben mußt Dies hier « is sv ein Mir ! Denn- toelchen Grund könnten wir tti fiir dein Zurück bleiben angeben? Kranideitlt Man da « nett so ernsten Dingen teinen Mi brauch treiben, sonst kommt der liebe Gott und zeiat einem die Wirt lichtett, nnd das tann sehr böse wer den. Wir müßten also ·geradegtoegs liigen, und das wollen wir doch nicht! Klopfte es da nicht eben an die Thür? Schrick nicht so zusammen Mädel s-— Mutti tann das noch nicht sein, sie hätte doch tlingeln müssen! Herein! Run« There-ex was wollen Sirt« »Ehe-n bloß fiagety was ich mit dem Kasse beginnen soll's Jch hab’ den Tisch gerichtet. wie Gniidige mirs aufgetra gen hat, und bat-« gewartet und ge wärmt und wieder gewartet nnd ge wiirmt . .. jetzt nintrnt der Koffer das übel und wird überftiindi ..." »Sie baden ganz recht! as können - wir nicht verantworten! Komm, Han xiasWeibchem gib mir deinen Arm » .o.« Mechanisch that itnn Hanna den Witten Wie fee in das Speifezimmer kann schien ihr altes darin so fremd. s-» verändert, daß sie M wie staunend umfah. Und doch war sie vor einer dale Stunde erst hier gewesen nnd doch war ihr jedes Möbel seit langen Jahren lieb nnd vertraut! Jsdr aber war zu Sinn, als schwanke die ganze Welt um sie her, als sei nichts Siche res. nichts Festes mehr fortan in ihrem Leben. Scheu nnd hilflos sah sie den cm-—.- -..- LI-- I-- s- «--- Ists-n Jsuuuk un sausen vol-us su- 3·uq, »s» der Seite an. Wer war er? Wie kam iie zu ihm? Wer war sie seldsii 6. »Meine liebe Hamm fehr was hübsches-: meine Eltern wol ten eine große Gesellschaft geben, Souper tnit nun-folgendem Tanz. Alle unsere netten betten werden eingela den, auch die, die Mann eigentlich nicht wiss —ich sef es schon durch! Die Hauptpusom um derentwillen der ganze Zauber sein soll, das ist — rath’ mal! Nein, im räthst es doch nimmer. ich muß dir’g sagen —-— also, das ist der berühmte Bildhauer Will friedjsotia der geniale Mensch, von dem wir so viel gehöri, dessen pracht volle Statu: »Da- Setoiisen« wir vor einiseniMoLsten in der Insstellung so bewundert haben! Du warst ja ganz bis davon. konntest gar nicht loskom men —- erinnerst du dich? Diesen Coita hat mein Bruder Maxi in Rom ten-es Hefe-end nnd seit einer vWinde oder etwas drider ist er hier in Mün chen, tvo er einen derbeiratdeten Bru tee litt, wird vielleicht eine Zeitlang biet kleiden, nnd wie Maxi ihn ge sragt lut, ob er ans unsere Gesell schaft ten-mea- toiirde, da hat er aelacht nnd tsesagt wenn manihm den SICH thsdesuch zuvor erlöszt, dann kommt er. Na, natürlich . .. Wien-Mauern erlöst man vie let! Maxi schtviirmt enorm für diesen cotta. er soll ein wonniges Atelier in Rom baden und in die besten Kreise tonnnen nnd schrecklich viel Geld ver dient-. und man sagt. nein, man weiß tisar... ater das verspar’ ich mir til-er aufs Erzählen, du mußt eine W Stunde sriilier kommen als die anderen Leute, also Punkt acht, dann W dn in mein Zimmer, und ich — as It IEYL Gott« ich srene·mic«b! -OIc Euchs IIM NOT VIII zu Unk, Im glaube. sie Ma. ich tönnt mich in « BEIDE-its M -— iirrt-da soll er M seit —-uad et Ö m mich! III-Use Mxk last der heituthet W sie Und paßt auch gar nicht Izu —Utd ichs- du weißt doch mein Vers iß in n händen und krieg ich meinen rientnant nicht, so hei Mk Wi me! Du wirst Essen ein paar-nat is UW seien ge agi, aber diesmal ist der W und diesmal wird-? er « dich ichs-L Schadetl — ich zieht- akoih Seide cm dazu Apfel blilihen. Zweige übers ganze Kleid . ist« ein Busett links auf der M sid großartig! Ueber IZWIF du die Einladung ist-UT Eises Kuß auf dein thzipfel von deiner Elly Botschaft Onlec Meding sagte geßew auch so bedeutungsvoll, ich möge mir dieer Professor Cotta dochil ja recht ansehen — er sei ein bedeuten det Mann und namhafter Künstleri III-Ut« fagk ich. »Was« Undj anseh- Iamz ich ihn mir ja auch Jm i fide-ist OF ich auf den Onkel und net der Weit . Mosis EllyK « IS W IWW diesen Brief Mzmsiemhmeiner Let tbs .Sie hatte ihre Sym sit Tuszsistdnuag beendet N e St den be QYWFYFZK dazu ben! Blos so hinleben in dem ge schäftigen Müßiggang vieler junger Mädchen und ihr Leben mit Radeln, Tanzen und Tennissvielen ausfüllen — das könne sie nicht! Seit jenem denlloiirdiaen Januar-— tage, da Dann-a erfahren hatte· dass sie nicht ihrer Eltern eigenes Kind lec, sind saft drei Jahre verflossen. Sie ist neunzehn Jahre alt nicht mehr so diinn und durchsichtig wie damals, immer aber noch zart, blaß —— eine distinguirte Erscheinung keine Schönheit, aber durchaus eigenartig, kaum zu übersehen Man sagt häufig von ihr, sie wirke frappant « - Nie mand tann eigentlich recht begründen, worin das liegt. Jst es der Gegensatz des weichgesormten Mundes, der so reizend lächeln kann, zu dem tiefs Ernst. der in den Augen wohnt? Jst es das leuchtende- Blau dieser Augen, die zu dem dunkeln Haar, der seinen Bliisse des Gesichtes fo wunderbar stimmen? Da ist etwas an dem jun ·cn Mädchen. das sich so unauffällig risirt und kleidet, das in der Unter haltung nie besonders hervortritt --— etwas, das die Leute ost veranlaßt, nach ihr hinzusehen, wozu die Bitann ten den Zusatz machen: »Die iie heute wieder avart aussieht!« und die Frem den die Frage thun: wer ist daö?« Wie Hanna jeßt Ellv H Brief liest gezeugt ein seines, warmes Noth in ihre ngen, ihre Lippen öffnen sich· leicht —— sie lachelt ihr liebliches, gewinnen tes Lächeln. Das gilt nicht der leoor stehenden Gesellschast, auch nicht ihrer Toilette, auch nicht Ellvs sonstigen STIJZ cos--8 ----- L-- -- it m: fis-: 4L Isslsyslkuskvsld i - - · »U- HIOI CUIJII IV Cotta. dem berühmten Bildhauer. Wenn auch um vieles fester und rei ser als vor drei Jahren -—— die Grund Fiige in Hanna Piotroivsth’e Wesen ind dieselben geblieben: der ariidleris sche Ernst, das scheue Zurückweichen bei jeder unvorsichtig-ten Berührung — die Vorliebe fiir die Wissenschaften -— endlich die glühende Begeisterung für die Kunst! Sie hat eine ganze Biblioibel or chiiologischer und tunsthistorischer Werte. sie hört eifrig Vorträge über Kunstgeschichte, sie besitzt ein paar große Mappen mit schönen Stichen und Photographien Jhr gliihendster Wunsch ist, einmal aus längere Zeit nach talien zu kommen, oder mit der Erfii ung dieses Wunsches ist es schwach kesiellt: Manto ist sehr kränk lich und verträgt das Eisenbahnfahren schlecht, Papa würde sich nie auf lange von seiner Dora trennen, und allein würden die Eltern das junge Miidchen die weite Reise nicht machen lassen. Ob sich hanna an Cottas Statue »Das Gewissen« erinnert? Aber wie kann Ello sie das nur fragen —— wie verrna sie zi. zweifeln? Hat der Ein druck e doch wochenlong verfolgt — hat sie doch nicht eher geruht und ge kostet, als bis sie sich für theures Geld aus Rom durch Mart Nodes Vermitt lung eine Photographie des Kunst werks verschafft hat! Sie sch ießt ein Fach ihres Schreib tisches aus, darin die Photograrhie in Seidenpapier gehüllt, liegt ---- ganz oltein — nicht mit den übrigen Bil dern zusammen in einer ihrer Mannen. « Auf einem mäßig hohen Sockel sieht eine halt-nackte weibliche Gestalt. Die schonen. ebenmirßigen Glieder sind leise zusammengezogen wie in inne rem Frost oder als laufe ein Schauer über sie hin. Der kleine Aon mit dem üppig geringelten haar ist ein wenig oorgeneigt, wie lauschend — aber nicht etwa in die Ferne hinauslauschend sondern in sich hinein. Da ist eine Stimme in ihr wach geworden —- die long-L riger auf die, soul- siejiören cqu man —- nein-: —- aoer es bilst ihr nichts —- sie muß! Die Lippen sind kaum merklich geöffnet, als zitterten sie vor dem Selbstc sptiich das sie beginnen müssen, die Augapsel irren unter den bald zuge driirkten Lidern seitwärts ab, in Qual und Pein, die junge Stirn trägt schmerzliche Furchen -.-. . O, dies Gesicht — diese Gestalt! hanna möchte daran schwören. sie hätte ohne Unterschrift ohne Ernä rnn sagen können, was dies Bildwerl dar ellen solltet Es ist nichts Verzerr tei, nichts Absioszendej in diesem Ant lii —- noch ist die Furie mit der er barmnugslos geschwungenen Geißel n icht hergefallen über das schöne Ge schöpf. .. aber sie naht. sie kommt unabwendbar, Unentrinndar »- das siihlt, das w e i ß man, wenn man die sen Ausdruck sieht! Und der Schöpfer dieses qroßartis gen Kunstwerks« er. der schon so riel Schönes geschaffen, dessen Namen ide tannt und berühmt ist, von dem Vanna so viel schon gehört und gele sen . er ist hier in München, und sie soll ihn bald kennen lernen! Ein Schatten geht iiber ihr Hintliz das Bild in ihren hönden sinkt lang sam nieder. Sie hat im Rodescken hakt schon mehrere Künstler an e tro —- Maxi, der zweite So n, hattlsntweder ungebunden und ina nierlos bis znr Abgrschmasthett —,. aus ihr Künstlertbmn pochend wie auf ihr auter Recht sich alles erlauben zu können -« oder so arrognnt und hoch fahrend, da ein anreaendei Gespräch eine intere ante Diskussion absolut ausgeschlo en blieb —- zuweilen auch stumm und unzugiinglich beseelt von dein ängstlich-In Bemühen doch nur ja »der blöden Menge« nichts von ihrem streben ihrem Können zu verrathen so waren bisher dem jungen Mädchen diejenigen erschienen die sie in aller Stille als die bevorzugtesten Sterblichen angestaunt hatte -— als, solche, die der Genius der Kunst seinem göttlichen Aus-, Jeweiht ha te für’is Leben! fWillfried Eotta würde höchst wahr scheinlich keine Ausnahme machen und doch wünschte sich Osmia dies bei nahe leidenschaftlich Sie war aanz unpersönlicti dabei sie wollte aar nichts fiir sich selbst von ihm baden. aber sie hatte ein Gefühl, als müßte es ein Schmerz, ein wirklicher Schmerz fiir fsie sein, wenn er, der Schöpfer des Gewissens«, sie ähnlich enttiiuschte, wie die anderen aethanl Wenn auch Max-i Rede sür Cotta schwärmte was bewies das? Für wen schwärmte Mart nicht? Er war ein leicht entzündbares Material, schnell auslodernd, gut zu leiden, ein wenig lotettirend mit seinen künstleri schen Unmanieren, ein we ia groß« spre iscb aber das alle war er träg , war nicht schlimm gemeint — und Hanna speziell besaß in Maxi .einei.- ihr aliibend eraedenen Freund, den un klein wenig Entargeniommen ihrerseits ohne jede Miihe in einen feurigen Anbeter verwandelt haben würde. Mkslmniseb lmte das Mödiben die Photographie in das Schreitstischfach zurück, mechanisch brachte sie Hut und Jacke beiseite, die sie zuvor lserm An blick des Briefes achtlos auf einen Stuhl geworfen hatte. Hanna trat vor den Spieael, steckte den arlockerten Haartnoten fester, rückte die Kratvatte gerade. Dabei fiel ihr eine Aeuszerung ein, die die Mutter der kleinen Schii lerin, von der sie soeben kam, heute ge than hatte: »Sie halten so etwa-; Stünstlerisches in Ihrem Aeussern und auch in Jhrem Wesen, Fräulein Pia trotvstyt Ich tann nicht recht sagen, worin es lreat. aber es ist da --— mein Mann findet es strick-! Ich tenne Jbre Eltern nicht träat Ihr Vater oder Jhre Mutter diesen Strli der Kunst?" erwidern rniissen: Keiner von bei den!« und sie hatte das Erstaunen der Dame in den itan nehmen müssen, wie schon hundertmal in ihrem Leben ähnliche Aeuszerungen Mit einem leisen Seufzer trat sie vom Spiegel zuriick; wie hatte see eben noch denten können: der Wahrheit ge mäß? Wollte sie die zu ihrem Recht kommen lassen, so hätte sie sagen müs sen: »Es ist möalich, daß mein Vater oder meine Mutter tiinstlerisch bean lagt waren und dies durch ibre Er scheinung bestätigt-» it- habe beide nicht gekannt « ich weiß nichts von ihnen. herr und Frau Vio trotoskh haben nsich nn Kindes Staat angenommen und sind sehr gut zu mir, aber meine Eltern sind sie nicht!« Nun. sie hatte es nicht gesagt und « te würde es nicht sagen, dass stand st in ihr! Wie gern wüßte sie, ob· diese glühende Kunstbegeisterung ins ihr, dies Verständnis; und Interesse fiir Stulptur und Malerei ihr don« väterlicher oder mätterlicher Seitei herkam! Sie hatte nichts darüber er- J fahren können! herr Piotrowötm benj ihr scheueg und verändertes Wesen« nach jener wichtiaen Unterreduna schmerzte. hatte sie einmal bald daraus beiseite genommen und hatte gesaatt »Damit-Weibchen, so kann es nicht weitergehen! Mutti ist schon aufmerk sam geworden, sie ist in Sorae ums dich und hat mit mir über dein wun- « derlichej Wesen gesprochen. Wenn dir. die Geschichte mal wieder das herz; abdrückt und du weißt dich nicht zu lassen vor Grübeln und Fragen — j bannt-terms zu knir! Was» ich weiß« Der Wahrheit aerniiß batte Hann l l l u las ver herzlich gern sagen, user ich muß immer wieder betanenx es if lehr wenig, und das wenige hah’ ieh dir schon gesagt!« So verhielt es sich in der That. Hamen hatte unzählige Fragen in Be reitlchaft, die ihr »das Herz abdruck ten«, aber sie wurden ihr entweder sehr unvolltannnen oder gar nicht beant wortet. Ihr Familienan lautete Schmidt . . . . so hießen tausend Men schen in Deutschla . Ihr Vater war ein höherer Beam r gewesen, her-r Piotrowstn hatte ihn sowohl als auch die Mutter eigentlich nur von Ansehen gekannt, die Geschwister gar nicht. Piotrowstys waren damals erst ganz vor Kurzem in die norddeutsche Stadt gekommen, in welcher Hannai Familie schon seit längerer Zeit lebte. Die Schmidtsehe Familie war einer bösen Seuche zum Opfer gefallen wel cher Art diese Seuche gewesen. das er fuhr hanna nicht, wie denn überhaupt die wenigen Watte über die Todes ursache nur stimmt-, wie widerwillig iiher des Pflegevaters Lippen stetem rnen waren. —- Das Mädchen hatte nichts weiter erfahren können. Pio trotröly machte sich ohnehin Vorwürfe, sein Wort gevrcchen zu haben. Das Frager und Forschen hätte ein Ende nehmen müssen k— ihn habe nur das blaile Gerehr mii«den schwernrlithigm Augen annnert . . . . aber nun solle iie auch rnunft annehmen und zur Ruhe treatment - sagtäin — daselonntk fknmächtt Sie « III- 1 .U hätte Ehren W Sie END M »- --.----«-.· sich nnd sschr chrieh an Las Pfeiffer, nach dem sie ich mithf hqu genug durch sei ne Schwester seine Adresse ver fst s hatte Sie bat ihn. sich weiter rfie zu demtihen sie wiirde ihm unendlich dankbar sein; die wenigen Anhalts puntte die sie hatte, ftigte sie hinzu, vielleicht lonnten sie ihm doch etwas niignt er Brief kam nach längerer Zeit als unbeitellhar zuriiit Der Adresiat habe sich einer wissenschaftlichen Expe dition ins Innere von Afriia ange schlossen. man kenne feinen Aufent haltsort nicht --— der Brief sei treuz und quer gegangen, ietzt miisie man ihn der Adfenderin wieder zustellen! So blieb Hanna mit ihren schniiichti gen, suchenden Gedanken wiederum ni tiin auf sich anoewsesen. Die Miene elterrk hatten sie inzwischen in aller Form Rechtens adoptirt sie iibcrhiiuf ten iie mit Liebe nnd Giite aus der Vergangenheit tam keine Stimme leine Aufklärung zu dem iunqen Mäd chen herüber, und da sie äußerlich ru hiek wurde, den Vater nicht mehr mit Igränen und Frist-en, die Mutter nicht mehr mit fchwermiithiom Wesen beunruhigte, so dachten beide nsit er leichtertem ".)ls.tfnthn!en· Cstyttlctx sie hat überwunden! Aber das war nicht der Fall! Aufrerhallx des täqlicbeu Lebens, das feinen gewohnten Gan-J ging, einen Tag an den anderen teil-end iiihrte das junge Mädchen ein Traum leben, das Niemand ahnte. Meit sp weither — wie aus unerreichbarer Ferne tam zuweilen ern Ton ——-« ein ichnttershaftes Bild weis-— war es nur? Es ließ sich nicht festhalten, aber auch nicht form-eisen! Eine Erinne rung konnte es nicht sein! Arnold Pio trotvsth hatte mehrfach die bestimmte Aeußerung gethan, sie fei ein »Mittel tind von tcium zehn Monaten« gewe fen nks er si- inC finis- nnbm, Ein J so winziges Geschöpf hat noch letne Eindrücke, die aus das Giediichtniß des erwachsenen Menschen ziiriickwirtem Was aber ioar ihr Empfinden sonsts Etwas VisionaresP Auch das Wort wollte nicht passen! Unabhängia von Ort und ; it, von Stimmung und lörperlichem finden packt- fie dies seltsame Gefühl: das hast du schon erlebt! Hier warst du schon einmal, ater nicht in Wirtlichteiti Du weißt ganz genau, was jetzt gesprochen, ge than werden wird! Junge, sensitiv angeleate Menschen mit leicht erregoaren Nerven und reich entwickeltem Jnnenleben haben häufig derartige Zustände; das was-te Hanna Pipikowsiy nicht, da sie mit Nieman dem über ihr Empfinden sprach s-— sie meinte, sie sei eine Ausnahme und führte alles auf ihre verschleierte Ver gangenheit, aus ihren brennenden Wunsch, diesen Schleier zu liiften, zu rück. Früher hatte sie es sieh iiirn Ge sey gemacht. ihrer Mutter alles. was sie innerlich beweate und erreate, zu sagen h es wöre ihr als ein Unrecht erschienen, oer Mutter irae-its- etwas zu verschweiaein Das hatte sie auf gegeben —- schon seit Jahren. Und nicht nur der Gedaan die trsznte Frau vor jeder Erreaung hiiten zu müssen, war die Triebfeder ihres T uns — viel mehr noch war es die l.eberzeu gung, das-, die beeren-gute Frau sie nicht verstand. Wie es ·unaen· phaw tastischen Mädchen lei t ergeht, so hier auch hannm sie gina in ihren Voraussetzuncien viel zu weit! Es hatte sieh hier und da einmal getrof -fen, daß Frau Dota sie erstaunt an gesehen, wohl gar, bei ihren Beichtem ei offen ausgesprochen hatte: «Kind, ich verstehe dich gar nicht!« oder «Kind, das sind Dirngespinste — damit quäle dich nicht weiter!« Das aber schloß nicht aus« daß die Mutter bei der nächsten Gelegenheit die Tochter sehr gut verstanden haben würde — daß ie ihr Rath und Trost hätte spenden und die junge- hilflose Seele hätte beruht gen können! Je weniger sich aber hanna init altem, Iwas see bedrängte, an ihre Pslegernutter seoandte, uin so mehr trieb sie einen schtvärinerischen Kultus ,rnit dein Rade-ten ihrer rechte-, ei aentlichen Mutter. Die würde sie inis . y. mer verstanden, ihr immer geholfen haben, das war leine Ira e! Die wäre ihre besie Freundin gerufen, bei ihr ’hätte fie alle3,ulles gefunden, wonach es sie nur verlangen tonntet Wenn » lie sich im Kreife der jungen Madchen, die ihren Umgang bildeten, umfah, fp zinußte sie fich sagen, daß die Mütter diefer jungen Damen durchaus nicht deren vertrautefte Freundinnen waren i——ja, daß die Töchter sich oft rnit z ihren Geständnissen und Fragen eher ; an alle anderen Menschen wndeten, als Jan die eigene Mutter. Gleichvielt Bei ) ihr wäre es eben anders gewefen, ihre I Mutter hätte eine Ausnahme macht, jedenfo wie sie felbft, hanna, ich, un eingeftandenermafzen, und tro ihrer ) wirtlichen Befcheidenheit, die sie hei l spielen-esse oft- im Yaterichiihen ihrer Begabung bewies, fur eine Ausnahme I natur hielt ) Sie hö:te es freilich oft genug aus-— sprechen: »Du haft etwas ganz Apar tes an diri« »Du bift gar nicht wie andere Menfchen!« anna wußte sehr wohl. daß derart ae Aujfpriiche leineswegs immer ein Lob bedeuteten --— das aber machte ihr nichts! Sie wollte durchaus nicht immer gelobt werden —- fie wollte nicht zu aller Weit liebenswürdig fein und jeder mann gefallen und wenn sie auch oft nach innerer Vervolllonrnmung rang und mit fich felhft unzufrieden war — es that ihr in tieflier Seele dennoch wohl, kein .Schablonen-: mensch« zu fein! I Ihre act-tm Milch-treu III-s W btickten wie tn unabsehbare Bette, wie sie da regungslos am Fenster ftand und träumte . . . träumte . . . , c« lFlln Rode sieht vor ihrem großen Spiegel -- dreht sich langsam nach rechts-, ebenso langsam nach links, wendet den Kopf mit der gebanschten Lockenfrifur nach der einen, nach der anderen Seite, hebt ein wenig den Kleiderfauni nnd beschaut ernsthaft prüfend die rosa Atlasschuhe. nimmt den an einer Perlenschnur von der Taille herabhängenden Fächer auf und entfaltet ihn, tritt vom Spiegel zurück nnd sagt mit würdevoller Betonung: »Es ist alles gut, EmilieL Jch bin mit Jhnen zufrieden!« Das kleine, blasse Zäscben lächelt so glücklich und zufrieden, wie ein Mini ster, dem sein Souverän eben eigen händig einen hohen Orden aus die Brust heftet. Es ist nicht leicht, Fräulein Ell zur Zufriedenheit anzuziehen —— sie i be quem, empfindlich, fehr ansvruchsvoll —— aber im ganzen verstehen sie und Emilie einander sehr gut, und es ist abgemachte Sache nnter tlsnen, daß Emilie bei »Fränlein« bleibt, wenn »Jräulein« heirathet. »Und, Emilie,« rust Elly, den Kopf halb über die Schulter zurüklwendend, als die Zofe Pudermantel, Pantoffeln nnd alleriei andere Dinge zusammen rafft, nm damit zu verschwinden, »wenn Fräulein Piotrowgln kommt, führen Sie sie sofort hierher, wenn Sie ihr den Mantel abgenommen ha ben. Jch tonndere mich, daß sie noch nicht da ist, sie pflegt doch sonst... war das nicht die Glocke? Das wird Oanna seini« (Fortseszung folgt.) Im sådpilsrssii. Der Bericht über die unter Leitung von Dr. Otto Nordenstjöld unternom mene schwedische Südpolarerpedition wird gegenwärtig in’s Deutsche über setzt. Als es sich herausstellte. dass das Expeditionsschiff »Antarctic«, welche-J die Ausgabe hatte, Norden ftföld nach einjährigem Amsenti hllll Voll sclllck ucaklvllllclllllgsllclllllll ab,zuholen, wegen ungünstiger Eil-ver hältnisse nicht zu ihm vordringen lannte, verließen drei. Mitglieder der Expedition das Schiff, um, über das Eis wandernd, die Verbindung mit Ylordenstirild herzustellen. Dies gelang ihnen jedoch nicht. sie wurden nach allen Seiten abgeschnitten und muß ten, sast ohne HilsemitteL im Eise überwintern Dr. J. Gunnar An dersson erzählt dariiber u. a. das Fol gende: Innerhalb der vier Wände unserer Hütte gab es mancherlei Beschäfti gungerh Gleich zu Anfang der Ueber nsinteruna laut Dute aus den Ge danlen, uns ein Schachsviel anzuferti gen Der rothlarrirte Deckel einer großen Ralaodose diente als Schach vrett. Er wurde in 64 Felder abge theilt, und von jedem zweiten wurde die Farbe tveggelratzL Als Figuren berwendeten wir Patrvnen und der gleichen Gegenstände Leere Schrot vctronenhiilsen, von denen die Pappe weggeschnitten war, so daß nur der Metallboden zurückblieb. waren die Bauern, Pistolenvatronen die Läuser a. s. w. Das Schachspiel war sehr gut gelungen, und einige Tage spielten wir sehr fleißig. Bald aber hatten wir wichtigere-z zu thun. Die zerlumpten Schuhe wurden mit jedem Tage un möglicher, aber es wurde Mitsomnier, ehe wir unsere Winterschuhe in Ord nung hatten. Als dann das Wetter schlechter wurde, hatten wir wieder mehr Zeit, da aber stellte es sich bei einer vo: genommenen Untersuchung heraus, daß die Schachsiguren, die wochenlang vergessen und, in meine Sommermiise eingewiclelt, in einer Ecke des Zeltes verwahrt waren, jth in einer großen Eismasse lagen, die insol e des hin und wieder eintreten hauwetters sich um die Schach siguren, die Mühe und das Zelttuch gebildet hatte. Das Ansertigen unserer Winter sacklzizrheL war eine unendliche Hebel-L Ur- Nsutzcu nur euer kurz-ge Ugo nabel. und die war das not nbigste Werkzeug. Es war ein gro es Glück, daß sie nicht abbrach, wenn wir aus Leibestriisten zogen, um sie rnit dern roben Riemen durch bai Seel-unbi Fell zu zwingen, Manchmal verloren wir sie, wenniwir beim Schein ber Thranlarnpe bei der Arbeit saßen. Das war dann ein ängstliches Suchen, bis wir bai Kleinod wiedergesunden hatten, ost ganz unten irn Schlossau des Schuhmachers, oder auch im Schlund des s rnierigen Fußbodens. Zu unlerer usterarbeit bei-urs ten wir natürlich eines P rinnens. Wir schnitten einen großen agel aus einer unserer hölzernen Kisten, ichlis sen ihn aus einer «Schie rplatte, die wir ans einem Berggip el gesunden halten« und schließlich besestigte Grun den einen hölzernen Stiel daran. Grunden und ich machten und Schuhe von derselben einfachen Form. Fin tat Innere derselben benuhten wir die- jeht gänzlich sohlenlosen lapp länbilchen Schuhe. Diese versahenl wir von innen wie von außen mit Sohlen aus der Haut des ausgewach senen Pinguins. Um diese Schuhe wurde das Fell eines jungen Pin uins geheftet, « und außen urn das Unze herum nahten wir dann einen vollstän digen S« uh aus Seehundesell rnit da u geh eigen See ndssohlem Es ge schnell, die her ellung eines fol chen S uhes zu beschreibe-. aber ei währte . bis er sertig war. 20 W bis 30 Stiche« durch das Mse See bundsfell waren bei unseren man l haften Werkzeugen eine tüchtige a geilarbeit. · . . · Als wir endlich n «Mitt onrmer zeit« alle drei unere Schu fertig hatten, fühlten wir unt ruhig und zu frieden. Wir brauchten nicht mehr so schrecklich an den Füßen frieren tote bisher-, und konnten nun unbehindert umher-wandern, so lange das Wetter gut war, ohne befürchten zu müssen, daß wir den letzten Rest unserer r lnmpten Schuhe vor eitig verschleism würden. Aber die k veude war n cht von langer Dauer. Rald hatten die Zerbundsselle ein Loch, und nun solgte em Flicken ohne Ende. Aber wir schleppten uns doch mühselig den gan zen Winter damit hin, und das war ja die Hauptsache Als die taltcn Stürme tobten, war die Hütte unser trauliches Heim, dat wir in dankbaren Worten priesen. Als aber das wärmere Wetter lam, ver sluchten wir sie als nnausstehliches Loch. Dase, der an der niedrigsten Stelle des etwas abschiissigen Zeitw dens lag, erwachte dann insolge«eines sonderbaren Kältegesühls nnd"fand, laß er mitten in einer Wasserlache lag, die sich am Zeltboden an esam melt hatte. Große Wassertropfen sie len überall von der Decke in schnellem Tempo auf uns herab, bald aus die Schlafsäde, bald gerade in unsere Gesichten Wir suchten, so gut wir konnten, diesem abscheulichen Tropfen fall zu entgehen, indem wir überall, wo das Wasser durch das Zeltdach sicleete, leere Konservendosen aushäng ten. Diese Tropfensammler mußten dann ost geleert werden, was Anlaß« zu allerlei Unannehmlichleilen gab Jm übrigen bahnte sich das Wasser fortwährend neue Wege durch das Zelttuch so daß das Dach schliesslich toll baumelnder Dosen hing, die einer Sammlung bunter, leider aber be ständig dunkler Laternen glichen. Die Tropstaae gaben uns einen un freiwilliarn Anlaß. den Reltboden zu scheuern. Hier und dort schönsten wir das Wasser mit Wecheiuiern aus den Vertiefunan, im übrigen aber besorg ten wir das Reinemaehen, indem wir den Fußboden mit einem Messer obs kratztent Auf diese Weise sammelten mir jedesmal mehrere große Blechdos sen voll von einer zähen, s mierigen. halb flüssigen, schwarzen asse, die aus Wasser, Seehundsfett, Nuß. Fell siücken und anderen Abfallen bestand. Auch wenn es in der Hütte nicht ei gentlich thaute. schmolz doch der Reif unter der Decke, und die Feuchtigteit sieterte an den Zeltwönden und den steinernen Mauern herab, um am Fusboden wo die Temperatur unter Null betrug, zu einer dickeren Eis schicht zu gersieren Von Zeit zu Zeit trugen wir ganze Ladungen dieser schmutzigen Eiömasse hinaus. Wenn das Thauwetter mit Tro vfenfall und plätschernden Wasserw chen einsetzte, wurde das Leben in der spiitte unerträglich. Die beiden. die siir diesen-Tag frei waren, überließen dann in der Regel den armen Koch seinem traurigen Schicksal und item derten in’s Freie. Ueberhaupt hielten wir uns, soweit das Wetter es erlaubte. im Freien auf. Es war eine förmliche Erquick ung, an schönen Tagen einsam iiber tie hiigel dahinzuwandern, zu dem gefrorenen See hinaus oder über das ebene Eis in der Bucht. Hier war der Schnee immerrein und weiß, beiSoW nenuntergang ergiiihte der horizont hinter den Schnee innen der Join Alle-Insel im tiefiten Karmim und in dem Mondschein ver klaren, schönen Abende lag das öde, weiße Land zau berhaft traumerisch in windstiller Ruhe da. Oft bemächtigte sich uufer ein Ge fiihl der Unlust beim Anhören der-»be strindig gleichllingenden Stimmen der Kameraden mit den wohlbekannten Geschichten, die wieder und wieder austauchten, und es erschien völlig sinnlos, eine Unterhaltung zu fuhren. die gleich wieder in die alte ausge trocknete Bahn überging. Da that ej denn wohl, einige Stunden allein im Freien umherstreifen zu tönnern Nie machte sich jedoch unter unt etwas von dem übellannigen, sich stetig steigern den Unwillen von Mann zu Mann geltend, worüber von anderen Ueber zugegangen so vier neun-III costs obwohl diese unter weit ünsiigeren äußeren Verhältnissen ge bt haben. Jm Gegentheii, im Laufe der Zett, ais wir einander mit allen unseren ver borgenen Launen und Siimmungen immer genauer kennen lernten, schlos sen wir uns um so enger aneinander cn, in den harten Ta en, die uns be schieden waren, eine riidersehost hil dend, deren wir uns in kommenden Jahren sicher alle drei mit Freuden erinnern werden. DieBehiirden der Universität von Syracuie, N. Y» haben den Studen ten, weiblichen und männlichen, das Tanzen verboten. Die von diesem Ver bot Betroffenen werden sich jetzt die Frage doriegen, ob sie wirilirh im Lande der Tapferen und Freien woh nen oder sich ihre Freiheit erst durch eine neue RevoLuiign erringen miiiseru Der Gedanie wiihlt srei seine Residenz. Der muß an seltsamem Muth tranien, Der sagt: Audienz ged· ich meinen » » Gedanken! Nein, s-— etn Gedanie giedi uns Au drenzi i O I »Die ährlirhsten ier sind its dre wie rzuge aus