W Dir Maikäfer. W aus dem Jrrenhaufe von J h Neiny. 1. M Bahnsinnige öffnete ihre schö M reiben Lippen, brach in lautes aus und sagte : hae ihn!« denn?« fragte der Wärter Ein derber, kräftiger Mann mit .; M rothen Gesicht Es waren meet J OFde Gegensä, wenn man feine jkkeftstte nde Ge alt mit der feiner ohlenen verglich. Weiß und stoß, wüsten-an verbarg die junge Zahnstnnige unter einer reizvollen Mit ihren trübten Geist Meinen aitäfer!« rief sie. Der Wärter blinzelte mit den Au zw Cr ärgerte sich nicht über den attäfer der Jrrsinnigen Er war Whaupt kein böser Mensch. Er deuchte im Nothfalle, nahm von dem Essen für die Jrren etwas ab und peitschte die Tobfüchtigen Aber man kennte mit ihm leben Der Wuthan Iall eines Verfolgunggsüchtigen brachte hn nur zum Lachen. Kein Nerv konnte ·..-d..«---.-.-· ....- .....-.-... u seine Ungeyeuren Muskeln aus eminen. »Wo denn?« sragte er. - , ier!« versetzte sie und zeigte aus ein ochin der Wand. Ein Loch in der Wandl« Der Aufseher wurde ärgerlich. —« »Sie sollen doch teine Löcher ma — chen,« brummte er. . Als er das gesagt hatte, ging er z drittal in die Zelle und versetzte ihr z einen Schlag auf die Wange. Die « Wahnsinnige bereute, das sie ihm das i Loch gezeigt hatte; aber sie war eben noch zu jung und untlug. Der alte -« Irre vn Nr.20 hätte nicht so geban delt Dessen Sammlungen kostbarer - Steine hatte man nie zu entdecken ver - mocht! — Der Wörter betrachtete das Loch. Er steckte die Finger hinein, sand aber hinen Maikäfer! Er schien nachzu denken. Dann kratzte erstch leise den mag « tecken Sie sich nicht meinen Mai käser in den Kops!« sagte die Jrre weinend. Sie wollte in den Haaren des Man nes wühlen, da, too er sich getratzt hatte. «RUdig, verrücktes Frauenzimmer,« knurrte er. Sie zog sich in einen Winlel zurück. Sie weinte laut. « «Sie sollen schweigen!« rief er hef irg. · Sie betrachtete mit gierigen Blicken den Lumpen Kopf des Aussehers und rief chend: »Ich seht ihn!« . Sie deutete auf das struvvige Haar, das den Schädel des Mannesbedeckte. Dieser fuhr unwillkürlich mit der Hand dorthin. Die Wahnsinnige riß die Augen aut. Sie bereute von neuern, gesprochen zu hoben, und flehte: « «Erdriicken Sie ihn nicht! Geben Sie . äu mir zurück! Ach bitte, bitt-! , »Na ruhig, leine Dummheiten?« T- Cr ging hinaus. Die Wahnsinnige W ihre Thränen und setzte sich « nten in die Ecke. Sie war sebr « hinter ihrer hübschen Stirn« die sich abwechselnd kraus und wieder T - zog, schien sich eine bedeutende» dankenarbeit zu vollziehen. Die Wahnsinnige sprach nicht mehr J M dein Maiiäser. Das Loch wurde Er verziehen, nachdem der Wärter ihr ein Brod zurückbehalth, das die·Fa milie des trefflichen Mannes ernien. - Sie schlug schnell die Augen zu Boden, spbalder in ihre Zelle trat. Mit zit ternder Brust stand sie ruhig und schön T da, während er ihre Zelle visitirte. , Nur das Saphirblau ihrer Augen warf leuchtende Flammen unter den gesent ten Wimpern. Er war nicht peinlich und hielt nur eine sliichtige Durchsicht ab. »Gut, gut!« sagte er. Als er den- Riicken gedreht hatte, erhob sie schnell die Augen und wars einen langen, gierigen, leidenschaftli M Blick aus den lraushaarigen Kopf. « Plötlich wandte sich der Wärter um » sub ab ihren Blick. z-, « ch, das verrückle Frauenzim Itet!« rief es lachend. St hatte den Maitäser nicht verges gI, nnd da beging er einen tollen er ist da drin!« «Sts- ·s St te aus eine Stelle, etwas hin Udetsschliisr. Sie zitterte, und in Unser leuchtete es seltsam vor nnd Verlangen aus. Bevor er ing. trat er einen Augenblick an das Sitten Der große Hof war von Sonnenglanz übergossen Zwischen den Riesen wuchsen Gras und Unkraut in - wieder Hülle. Ein tleineö, gepflegtes f M m der Mitte zeigte ein Mosail m Seranium und anderen Pflanzen. Eine helle Metalltugel bligtee wie reine ; Sonne, und eine graue nne pickte, Von gelben Fischlein umgeben, Körner ess. Leichtsitßig lam die Wahnsinnige W! Ihre Wangen brannten, ihre Mlscher zitterten. Langsam streckte IS ihre hübsche Hand aus« eine rei zend ges-raste hand! Diese band be W das diese hear des Wärterc. W sich nur und nahm seine ma » - Miene an. ? OR den« rief er luurrentn M er tse Rom Zerstre , igen mit a » dessdixuåchnlten Hirsch ROHR-sehn M Weder lieh Ie, —«- .- —«.,. - »s- -»-—.—«-—-—..—.»- ..-..-.— verichiagen wie alle Jriinnigem ihr holdeiies Lächeln sehen. «Ra,« murmelie er, leine Dumm beiien gemacht!« Der siarke Mann verschwand und das Wunder an Schönheit, Anmulb und Tollheit blieb zitternd zurück. 2. Den ganzen Sommer über blieb die Wabnsinnige still und düster. Sie war stets noch spät wach. Jbre Augen waren in abgesponnier Blasse gleich sam gewachsen Sie sab aus, wie ein Gelehrter, der zu eifrig über ein Pro blem grübelt und daei seine Gesund beit und feine Kraft zuieyL Zweimal bekam sie die Douche wegen nächtlicher Ruhestörung. Sie wurde nun iieraus vorsichtig. Dann ward sie außergelvöbnlich wä tig, doch diese Tbätigieii war so scheu und vorsichtig und dabei so geduldig! Man beobachtete sie immer weniger. da ibre überlegene Verstellungsiunfi ihr das volle Vertrauen der Wörier gewonnen hatte. So konnte sie ibre lange Arbeit vollenden, das geduldige Wert von Monaten, das unmerkliche Vobren des Mietis das in den Nuß-L baum oder in die Eiche eindringt. Jn einer schwarzen Nacht, in der dunkle Wolken über das Firmanient schofsen, zwöngte sich ein leichter Schatten durch die losgeriffenen Stabe einer Zelle und stieg in den Hof hinun ter. Sie ging ohne Zögern, troy der Schatten, gerade aus, denn in der langsamen Ausarbeitung des Werkes war alles berechnet, dreifach berechnet mit der dreifachen Geduld der sixen Jdee. Sie ging an dem bepslanzten Bierect vorüber. Der starke Schatten hüllte sie wie in einen Schleier: mit der schweigsamen Zuversicht der Katzen huschte sie dahin. Plötzlich blieb sie stehen. Dort fand sich eine Mauer, die sich mit ihren Thüren ,ihren Fenstern mit blossem Scheine von dem Satten abhob. Wie öffnete sie die Thür? Das Schlüssel loch ließ ein schwaches Geräusch ver nehmen. es klang wie das Piepen einer Maus, dann trat sie in ein schwarzes Rechteck. Tiefe Stille. Die Wollen liefen über die Sterne, ertränkten sie und ließen sie dann wieder aus Azurflecken erscheinen. Ein Nachtvogel schrie jen seits der Mauern. Trockene Blätter wälzten sich über den Boden. Da erhob sich aus dem diifteren Ge bäude ein Schrei, ein lautes Gebrüll. Die nerbösen Jrren, die einen leichten Schlummer haben, erwachten; Getöse drang aus allen Zellen. Der Schrecken verbreitete sich; die Tobfiichtigen preß ten ihre Stirnen an die Stäbe, die harmlosen erklärten ihre Theorien, und andere lachten und fangen in gräßlichen Tönen. Eine unendlich bestialische und dabei doch menschliche Scene, der sich ein dumpfes Thier gehriill aus Menschenbrust losrang. Die Thüren öffneten sich, und es erschien der Direltor unter den Wör tern. Er glaubte an eine Massenflucht und zitterte. Endlich ließ sich eine vernünftige Stimme hören. »Hierher, Herr Direktor, hierher!« Eine Frau, die auf der Schwelle einer Thiir stand, hielt eine Lampein die Höhe. Kinder klammerten sich an ihren Rock. Der Direktor erkannte die Frau des starken Wörters und trat näher. »Nun ?« fragte er. Die Frau begann eine weinerliche Litanei. Sie wußte selbst nichts. Sie schliefen. Plötzlich hätte sich iok MannE schreiend aufgerichtet, und dann ware er zurückgefallen. Nun hätte etwas das Bett verlassen und wäre durchs Zimmer gehuscht. Jhr Mann schrie nicht mehr. Sie hätte Schritte die ;Treppe hinuntergehen hören. Schnell jwäre sie ausgestanden Jhr Mann ! lag unbeweglich mit einem gorßen Nagel im Kopf. Er hatte sich nicht lEnehr gerührt nnd mußte wohl todt I ern Der Direktor ging hinaus. Er fand den Wärter zusammenge kauert, die Hände aus der Stirn, todt, mit einem Nagel in der linken Schläfe. Kein Blat. Eine seine Schramtne zog sich am rechten Augen lide hin. Noch in derselben Nacht untersuchte man die Zellen. Das Jucken der Flammen im Schatten des Hofes war ein Fest siir die Irren. Niemand war so ruhig wie die Wahns-innige Sie schles und erwachte mit einem glück lichen Seufzer. Jhre Augen stamm ten im rothen Lichte der Fackel; sie hlitzten in heller Freude. Als der Direktor eintrat kpb sie ihren Kopf mit dem üppigen Haar aus dem Bett und sagte: »Ich hube ihn!!« Der Direktor lächelte sast trotz sei ner Sorgen. Er betrachtete das ru hige Gesicht und den kindlichen Frie den des schönen Mädchens. »Sie hat sest geschlafen!« murmelte der ersahrene Mann. Die Osadeetsahrseter des Straf-et Die qewaltigsten Verluste im rus sischi japanischen Kriege werden wohl durch die Artillerie hervorgerusen. und da sind ei wieder die Shrapnels, die den schwersten Schaden anrichten. Dieses unheilvolle Sprengseschoß sieht adezu in diesemsahre ans einschr seinee menschenniordenden « t zuriich Das Shtapne Fig-text eine Angel in einer kegel Wrbe m onst-mit se Jede-en sit He ansetze enka sonnt Dosen-sen so das es -—-—.«-.(. «,.W .·--.«.»... --. —.«,---.---·- —-, Mann für Mann in diesen Reihen niedermiiht. Der Erfinder dieser mörderischen Waffe wurde vor hundert Jahren der englische Ofsizier Shravnel. Dieser wurde 1761 geboren und erhielt sein Offizierpatent in der englischen Art-it lerie am 9. Juni 1779. Während der Belagerung von Gibraltar im Jahre 1779 ärgerte sich der junge Shrapnel über die schlechten Resultate, die die englische Artillerie erzielte; so wurden z. B. durch 2000 Schüsse nur R Feinde getödtet. Ein Kapitän Met cier combinirte darauf Granaten mit turzen Sündern und erzielte damit bessere Wirkungen. Die Jdee Sprud nels ging nun dahin, Traubenfchiisse die am wirtfamften wären. mit Sprenggeschosfen zu verbinden. Er nahm also eine Art Granate, die mit Karahinertugelu gestillt war und ver sah sie mit einer lleinen Ladung von Schieszpnlver, die genügte, sie in einer kurzen Entfernung vor dem Ziel zum Zersvringen zu bringen. Diesen neuen Versuch, den Gebrauch der Granate zu einer geschlossenen und höchst ver derblichen Wirkung zu steigern, führte Shrapnel dem General O’Hara nach während der Belagerung von Gibral tar vor. Dann keiften diese Gedanken immer weiter in seinem Innern und fanden 1202 ihren Abschluß in einem Handbuche der Artillerie, das er in Woolwich erscheinen ließ und das den Titel führte: »Eine Anleitung zum Gebrauch der nach der neuen Methode von Leutnant Shrapnet construirten Geschosse.« Jm Mai Ist-Z durfte der Erfinder iein neues Geschoß dein König und einer Anzahl von Offizieren vorfüh ren. Die grundlegende Neuerung be stand in einer ganz eigenartigen Con strultion der Ziinder, durch die ein schnelles und sicheres Abfeuern ermög licht wurde. · Das erste Mal ange wandt wurde das neue Geschoß, das man wohl Granattartätsche benannte und das den Nahen »Shrapnel« erst 1866 auf eine Eingabe des Sohnes des Erfinders, Henrh Scrop Simp nel, erhielt, ossiziell bei dem Bombar dement gegen die batavische Colonie von Surinam am 30. April 1804. Der Erfolg war ein gewaltigen Major Wilson. der die englische Attil lerie befehiigte, meldete: »Die Erfin dung Shrapnels hatte eine solche Wir kung, daß die Garnifvn des Port Am sterdam fich ergab, nachdem die zweite Geschützladung abgefeuert war.« So erstaunt und verwirrt waren die Leute uber die mörderische Kraft und die große Tragweite der neuen Geschosse. In dem Kriege gegen Navoleon tha ten die Shrapnels Wunderdinge Ge sangene Franzosen erlliirten wieder holt: »Ja Euren Kugeln muß der Teufel sein!'« Napoleon selbst åab Befehl, die noch nicht explodirten e schosse zu sammeln und aus das Ge heimnisz ihrer verheerenden Kraft hin zu untersuchen. Doch wurde sein Be fehl nicht beachtet und man hatte nicht die geeigneten Sachverständigen zur Hand; jedenfalls tonnte die Construt tion von den Franzosen nicht nachge ahmt werden, und die französischen Generale sahen in diesen Granaten eine riithselvolle, unergriindliche, doch furchtbare Erscheinung. Jm Jahre -1812 wurde Mormont vorSalamanca von den matten Kugeln eines Simp nels gestreift nnd verwundet; er fragte den ihn begleitenden Stabsossizien »Ist denn nicht gemeldet worden, daß die dritische Front eine Meile von uns entfernt ist?« Und alg der andere be jahte, sragte er: »Ja, wo tommt denn dann die Musietenluael her?« Nach dem Kriege besuchte Marmont Eng land und als er nach Woolwich lam, wurde ihm der Mann gezeigt, der die Shrapnelladung abgeseuert hatte, de ren eine Kugel den Marschall getroffen. Bei Waierlvo wurde die Gestär mung des Pächterhoses von la dane Sainte, die so viel zur Entscheidung der Schlacht beitrag, hauptsächlich durch das Shravnelseuer herbeigeführt, wie der Besehlghaber der englischen Artillerie Sit George Wood selbst erklärte. Shrapnel suchte seine Erfin : dung immer mehr zu vervollständigen, ’aebr er vermochte die Schwierigkeiten nicht zu beseitigen, die mit dem Trans port der geladenen Geschosse verbun den waren. Während des folgenden langen Friedens wurde die herstel lung der Geschosse start vernachlässigt. General Shrapnel wurde seines Amtes als Jnspeltor der Sprenggeschosse ent hoben und starb 1842 alt- ein gebro chener enttauschter Mann. Wie so vielen Ersindern hatte man auch ihm mit Undant gelehnt. Er kam darum ein, daß man ihm wenifestens die gro ßen Aus ben von v len Tausend Pfund er ehte, die er sür seine Erfin dungen ausgegeben Alles, was er erhielt, tvar eine Pension von 1200 Pfund Sterling jährlich; aber diese Pension ward in so niedriger Weise usgedeutet, daß es besser (geroesen wäre, et hätte sie gar nicht bekommen Williatn der Vierte trug sich mit dem Plan, ihn zum Baronet zu ernennen· aber er ßarbm bevor er diesen Pla ausgeführt Jnsoige der geringen Sorgfalt. die man in England dein Shravnel zugewandt, vermochten diese Geschpsse im Krimtriege nicht allzuviel Schaden hervorzubrian Eine Wie derbelebung und erneute Wirkung del Shrapnels wurde ersi wieder durch di( Deutschen hervorgerufen. Mtssdjierch im stieg Kläkxsngdvgedigi e t Im M · « König Friedrich Wilhelm der Dritte von Preußen sprach, namentlich wenn er lebbast wurde, sehr rasch, undeuts? lich, in kurzen, abgebrochenen Sähen.« Dabei hatte er die Schwäche, daß er immer verstanden sein wollte. Trotz feines ivoblwollenden Charakters konnte er nngerniithlich werden, wenn jemand nicht sosort erfaßte, was ers gesagth atte. Am schlimmsten wars bas, wenn er Manöver tommandirte. Dann war er besonders lebhaft, dann gab er nur mehr ganz kurze, undeut-« liche Befehle. Seine Umgebung wart jedoch aus diesen Ton eingeschult und die Adjnianten verstanden-jeden Wini.. Eines Tages aber geschah es, daß beil einem Manöver der Leutnant R» deri noch nie. Gelegenheit gehabt hatte, sichi mit der Art des Königs vertraut zu· machen, als Ordonnanzossizier ver wendet wurde. »Wenn ich nur teinenl Befehl beiornme," dachte er und ——- da bekam er schon einen. »Leutnani R.« -— rief der König plötzlich ——-— »General Thile reiten — - sagen s -- Renttemtes4 rem -—-" Wabricheinlich hatte Friedrichl Wilhelm der Dritte nicht Nemtetntws rem befohlen. Aber der Leutnant ver-. stand es so und er fand nicht denl «Mntb zu fragen. Einen Augenblicks zögerte er, aber schon blitzte ihn das Auge des Königs unwillig an und . . . »Reiten!« tlang es ihm tategorisch entgegen. Verzweifelt driickt er dem Gaul die Sporen in die Weichen und ritt. Und nun hatte er auch schon den General erreicht. »Majestiit lassen be fehlen...« stamsnelte er. »Nun was denn?« fragte der General, schon un willig über das Zögern. »Ma...jc ...stiit las... sen... desehlen... ttt . .. r .. . remternterern!« Und schon, kaum daß das Wort heraus war. sprengte der Leutnant wieder davon. ,..««.e--—err!" schrie der General wüthend aber —— es war zu spät, der Leutnants war fort. Was konnte man da thun? Der General besann sich nicht lange nnd ließ weiter manöoriren. Und der König sah zu und... war zufrieden. W In der Zeit der paadeloverträsr. in der wir jetzt leben, wird es interes siren zu erfahren, daß das Alter dieser Einrichtung weit, weit «ehrwürsiger« ist« als man gewöhnlich annimmt. Es ist sogar ein Handelstrattat erhalten geblieben, der im Jahre 509 v.Chr. ogeschlossen wurde, der also fast Liz Jahrtausende alt ist« Allerdings mag; dieser zwischen den Karthagern undj ten Römern adgeschlosfene Vertrag den» Kontrahenten lange nicht so viele Mühei gemacht haben, wie der russiich-deutscheJ Handelt-vertrag der vor turzem ini Berlin unterzeichnet wurde, den betheisx ligten Exzellenzen. Wie einfach die« .Handelsverhiiltnifse« jener Zeit im Vergleich zu denen der unserigen wa ren. geht aus dem folgenden Inhalt des interessanten Attenstiickeo hervor: «Unter diesen Bedingungen soll Freundschaft sein zwischen den Bis-J mern und ihren Bundesgenossen und den Karthagern und ihren Bundes genossen: Die Römer und ihre Bun desgenossen sollen nicht schixsen dürfen jenseits des schönen Vorge irgeg Cun weit von Karthago). wenn nichtSturrn oder Feinde sie dahin vertreiben. Wird jemand dahin verschlagen, so ist es thrn nicht erlaubt, zu handeln, ausge nommen mit Dingen, die stir das . XII-III -h-- k-;-« Ill-m«--«-- sZcbsn VWI H »w-- It- uou tu - s sind· Nach süns Tagen soll die Ab sahrt erfolgen Kaufleute die nach Astita oder Sardinien lommen, sdl ten teinen gültigen Kauf anders schlie ßen«tönnen als im Beisein einer Ge richtsperson oder eines Schreibers. Was in dieser Personen Gegenwart rertauft wird, soll unter öffentlicher Gewährleistung dem Vertauser ge schuldet werden. Kommt ein Römer aus das Karthaginiensische Gebiet in Sizilien, o soll er in allem gleiche Rechte mit en Karthogern haben. Die Karthager sollen nicht beleidigen die Völker von Ardea, Antium, Lauren tium, Cirreji, Terracina, noch ein an deres Volk der Latinen das den Rö mern unterwarfen ist. Auch sollen sie sich der Städte der übrigen Latinen die den Römern nicht unterworsen sind, enthalten; nehmen sie sie aber, so sollen sie den Römern unversehrt aus geliefert tverden. Die Karthager sol ten kein stastell in Latium anlegen, und wenn- sre bewassnet kommen, teine jNacht tm Lande steil-ein« W Imm- erem Ist-q. Jm Jahre 1830 verössentltchte Moltle, damals als Selondeleutnant zum Generalstab tommandirt, eine Broschüre, «Dolland und Belgien«, mit seinem Namen. Die Schrift, bei der Moltle alle Schmerzen eines jungen Authors durchlitt, findet sich jeyt in den »Gesarnmelten Schriften«, Band 2· Am 9. Januar 1831 schrieb Moltte sotgenden Brief an seine Angehörigen, der mit gutem humor seine materiell nicht beneidenswerthe Lage schildert »Alle die Leiden eines jungen Autors, der um einen Verleger verlegen, sind über mich gelommen. . · . Der llndant des Mannes. dessen Glück durch un seren Aufsatz wahrscheinlich gemacht ist, empört uns, und wir würden der Welt unser Licht vorenthalten, wenn nicht ein ungestümer Schuhmacher aus die herausgabe eines so ausgezeichne ten Werles dränge, und sollte das Honorar auch nur drei Dukaten be tragen. Drei Dutatenl Beschämt schreib’ ich eS nieder. Drei Dukaten fiir 300 Jahre aus der Geschichte Recht demiithigeud in rer That - - in dessen zweisle ich keinen Augenblick daß 500 lkremplare im Urnfehen ver ariften sein werden. Obnebin » die Hoffnung, sich in wenigen Tagen ge druckt und sitt 6 Groschen in allen so tiden Buchhandlungen zu haben zu sehen » das entscheidet; vorzüglich, wenn Aussicht vorhanden. durch eine bissige Kritik sernerweitig illusttirt zu werden. -- Doch es geziemt sich nicht, länger als 20 Minuten von sich selbst zu sprechen (Vergl. Cdestersield und Knigge, denn wir Antheren zittren gerne Autoritäten), unt somit sage ich nur noch, das; mein unsterbliches Wert den Titel »Hollano und Belgien in gegenseitiger Beziehung usw.« führt und mit unserem glorreichen Namen verziert ist. Hellmuth.« ——-—-—·.O-——-— pour chinesischen Zipf. Die Frage, ob ein Chinese seinen Zops abschneiden dars oder nicht, wenn er nicht seinen Anspruch aus ge sellschaftliche- und religiöse Gleichbe rechtigung mit seinen am Zops festhal tenden Landsleuten einbüßen will, ist bisher nach allgemeiner Anschauung immer in demSinne beantwortet wor den, daß det vas als das persönlichste Attribut der Söhne des himmlischen Reiches sattosantt und unberletzlich sei. Es ist deshalb nicht unitnteressant. aus dem Munde eines Chinesen selbst zu erfahren, dasz diese weitverbreitete Meinung irrig ist, und tasz tein Chi nese daran denkt. seinen Landsmann in Acht und Bann zu tlsun, wenn er sich seinen Zops abgeschnitten dat. Die FFrage wurde neuerdings bei Gelegen heit der Gründung der »Bow Wong Woy«-Gesel1schaft in Washington wie der angeschnitten, die sich die Mesot mirung Chinas zur Ausgabe gemacht bat. Viele Chinesen· die dieser Gesell schaft deitraten, haben sich des Zopses entledigt, und die allgemeine Aufmerks samieit. die dieser Schritt erregte, hat sden chinesischen Gesandten in Wash sixigton Chentung-Liang:(!heng veran laßt, sich über diesen Puntt zu äußern. Danach eristiren in China weder in religiösen oder moralischen. noch in Gesetzegvorschriiten irgend welche An: deutunaen. die sich über die Gewohnq heit der-L Zopstragens fauslassen Viel-s inehr handelt es sich dabei ganz um eine Sache der Gewöhnuna nnd des Geschmackes Jnsolge eicer Jahrhun derte alten Tradition tragen die Chi nesen den Zovf was aber nicht hin-l dert, daß in China selbst viele Chiness sen mit kurzem Haar lerumlaufenJ ohne besonders auszusallen l —--·-—--.—-— Ae såss Seh-te. Ein gewisser Kim-an-Gul hat schon nor Jahrhunderten sür vie kleinen Ko reaner ein Lehrbuch zusammengestellt« das noch heute in Gebrauch steht. Eine( seiner Weisheiten lautet: Zwischen dein himmel. der Erde und den un-? zähligen Dingen ist der Mensch das evelste Geschöpf, und der Mensch ist deshalb edel, weil er stins Gebote hat. Denn Mentsh hqt’gesagt: .Es soll eine verwanbtschastliche Liebe zwis n dem Vater und dem Sohne herrs n. Es soll gegenseitige Achtung zwischen dem Köni und dem Evelinann herrschet-; wissen dein Mann und der Frau N Abgrenzung; zwischen dein Alten und dem Jungen ein Altersvorzu ; zwi schen dem Freunde und dem Freunde Treue. Und wenn der Mensch nicht diese Beziehungen kennt, so ist er nicht weit von den widlen Thieren und Vö geln entfernt-. Darum muß der Vater lieben, aber der Sohn liebevoll sein; der König gesehmiiszig handeln und der Edelmann treu sein; der Mann versöhntich und die Frau nachgiedig sein; der Aeltere überle t und der Jüngere gehorsam; der reund muß dem Freunde helfen; dann kann der Mensch ein Mensch genannt werden« ———-..-—-— Aus tecttchee Hemmt-um Wieder einmal ist ein ganz erlese nes Prachtivert griechischer Kunst in Jtalien entdeckt worden, aber zum größten Leidwesen der Regierung dein Lande unwiderbringlieh verloren ge gangen. Jn Monteleane bei Norcia sand im vorigen Winter ein Bauer Theile eines antiten Wagens, die er heimlich sür wenige hundert Lire an Antiquitätenhändler losschlug. Einige Monate daraus aber erfuhr man, daß der so gut wie vollständig erhaltene griechische Wagen in Paris für nicht weniger als 250,«00 Franken nach New York verkauft worden iri. und bald tonnte der italienische Abgeord nete Barnabei mittheilen, daß der Wagen schon im Metropolitan Mu seum zu New Yort ausgestellt sei. Der Schmerz der italienischen Archäologen über diesen Verlust ist in der That be rechtigt, denn es handelt sich um ein ungewöhnlich werthvolleg Erzeugnifz des altjonischen Kunstgewerbes. Der zweirärdrige Wagen hat sich vollstän dig zusammensetzen lassen. Die Nä der mit halbem Meter Durchmesser sind erhalten, ebenso die zwei Meter lange Deichsel. Der eigentliche Wa gen wird gebildet von drei großen ge bogenen Metallblatten, die in getrie bener Arbeit tfteliesdarst:llungen zei gen. An den Rändern der Reiiefs laufen Ranlen und Ornamente von eingelegier Elfenbeinarbeit. Die Mit telplatte, die Brustwehr des Wagens überragt die Seitenstücke an Größe, sie zeigt auch die Haupt-Darstellung eine Göttin, einem helden Waffen überreichend. Amerilanische Archiv logen deuten das Reliefbilb auf Athene, die dein Heralles die Waffen giebt, um den König Laomedon von Troja zu betämbsm Entsprechend zeigen die Seitenstücte Herailes im Kampfe mit Laornedon, und denselben hervo, wie er irn Begriff ifr, einen der Söhne des Laoinedon unter feinen Streitwagen zu schleudern. s—-——-·— Hure them-e Spielksrtr. Man berichtet aus London: Eine auf der Rückseite einer Spiellarte (Carreau fünf) von hans holbein dem Jüngeren gemalte Miniatur in Gouas che:Farben wurde gestern bei Ehristie für 2750 Pfund Sterling versteigert. Das sehr gut erhaltene Miniaturbild stellt die ijährige nachdenkliche Fran eeg Handarb, Herzogin von Norfolk, dar. Sie trägt eine eng anliegende schwarze SammtsIaille und am Bu sen eine rotbe Reite. Jer einfach ge scheitelteg haar ist von einer leinenen Haube fast völlig bedeckt, außerdem trägt sie, der Mode der Zeit gemäß, Kragen und Manschetten Solche Mi nintnrillimtmitg in Denen bolbcjll d. J. Meister war, sind nur wenige erhal ten. Es bildete einen Bestandtheil der Howtins’schekt Miniaturen - Samm lung. , -« ---· -.--s — Stumm Baron sstühmotgeng zum neuen Diener: »Jean. was ist denn los? Wa rum haben Sie denn die Fahne oben ausgezogen, und warum nur aus Halb mast?« Dienen »Ich hab’ so Was gehört, daß der here Baron heut Geburtstag haben, da ich bie Sach’ obet net genau gewußt. bab’ ich knik ’s net höher ’nauszuziehen getraut.« Onssusfsc Gast (bei Tisch): »Diese vorzügliche Trennt-Orte haben gnädiges Fräulein igewiss selbst gebaden2« Tochter bei- hauses: »Wie kommen Sie ans den Gedanken ?« Gast (vetlegen): »Nun, ich meine. sie schmeckt so!« Cis-hat ten-iste. — III-s —- II « I Ymm Furt wisst Dr wohl artig sein« W würde weht Dein Leiter sagen. wenn Du bei ihm so mutig cattchem »Der würde JM To ki. sei artig, Du bist doch hier nächt sit Deus-»