j H Z. FortsetzungJ i « " «·Qden Sie sich teine Mühe, mir Mutansem das glückt Ihnen doch I ! Wenn Ihnen heute das noch , nicht gestillt, was ich sage... werden Sie nur ’n paar Jahre älter und rei eh nnd wir sprechen uns wieder! Sie nd solch 'ne passive Natur —- bei Ihnen gerade kommt alles daraus an, , dklß san Ihnen gehörig das Risckgrat " sectttt Zu irgend einem von den so genannten selbständigen Frauenbekn sen taugen Sie nicht« wenn Sie sich euch augenblicklich ins Lernen verbissen Isbeni Kleine, schiichterne Mädchen sie Sie, wollen gedeikathet sein. nnd Wenn Sie schließlich einen Mann Init modernen, rationellen Ansichten be kommen, wie ich sie zum Beispiel Ub- ——« «Jch sterbe lieber. eh’ ich solch einen Mann nehme!« stieß Hanna halb alhemlos hervor. »Ach, dummes Zeug! Werden ganz vergnügt leben bleiben und noch dazu froh sein, wenn —« «Adieu, Eise! Jch will das nicht weiter anhören!" Damit raffte Hanna ihr Kleid zu sammen nnd stürmte wie ein Wirbel , sind einen zur Rechten gelegenen stei len Abt-an herunter, der sich allmäh lich ins of ene Land verlor. th wae so verblüfft iiber diese InerwarteteFahnenflucht, daß es ihm nicht eins-tel, dem aufgescheuchten Wild Dakota-en Er stand und starrte der Ists e n Gestalt. die hier nnd da noch stritt-syst W Räumen mtftmtrth nach seht geistreich war sein Gesichtsaug drnck nicht. Eise schüttelte sich vor Lachen« "«Liidchen, Lüschem sieh etwas we niger dämltch aus, wenn es dir irgend möglich ist! Ja? Thu’ es mir zu »liebe! Zu gelungen! Erstes Stadium aufleimendet Liebe bei Hanna Pio iåttvstm sie rennt ihrem Atnoroso auf nnd davon!« . »Das beweist noch gar nicht-! Jn acht Tagen kann viel geschehen! Unser einer taxiri so ’n junges Mondlalb noch immer viet zu hoch!" «Wirklich, LützchenZ Na, irr’ dich nur nicht! Jch freu« mich unbändig ans meinen neuen Sportgiirtel!« 4. Aus Hannaz Tagebuch Dies hübsche rotbe Buch mit dem Wallschloß hat mir Mutti bei me rer Rückkehr ans Waldhammer in Meinem reisenden Zimmetchen auf den Tilggelegi. « prich dich zu dem Buch aus,« hat Wii gein. .t-eg’ alles darin nieder, ton- dich freut und quält—es wird dir wohlthnnt Zu Menschen äußerst tu dich ia so c« nig, du verschlossenes Kind, nein lieber, scheuer Vogel!'· Ach ITott, sie hat recht! Mutti hat recht, ich fühl« ei ja, ich weis-Rest Aber issie soll ich immer zu den en: schen reden nnd ihnen mein Jnneres erschließen, wenn es mit doch so schwer, «o estsedlich chwet fällt, und ich zu ieix immer echte, sie verstehen mich gar nicht oder sie lachen mich aus! Muttii w gieril zu mir gesagt, das lese- m r « nte für istigen Och - III-ils aus, baß ich so biet-, und es sei ihnen nicht zu sei-denken, es läge seer sahe! — Ach nein, um Himmels wil len. nein, so nicht! Das nicht! Jch Mk nur ich kann so wenig, ich finde beinahe alle meine Altersqenossen klü Hr nnd gewandter und liebenswürdi « r als mich, auch hubtcher ss wenig as viele! Darum bin ich so scheu — Ich denke immer: wag kannst du denen sein? Was kannst on denen geben? « Manchmal — ja, dann habe ich auch wieder ein Gefühl, das da meint, es est doch etwas Gutes und Großes und Beim-ils in mir, und das ist mir cschade siir die alles Das ist gewiß Hochmuth, den Mutti ta besi. Cemcfitesilpiiine mich, daß ich das IS chreiben muß —- aber ich muß c wenn ich es empfindet Jch will see uchea, dagegen zu arbeiten aber Ins ist sehr schwer, wenn man gar keinen anderen Richter hat als sich lbst. Jch muß so oft denken: das ße in dir, das kennt eigentlich kein einziger Mensch nicht einmal Mutti —- Ind zuweilen habe ich ein so un klares Gefühl in mir das da sagt, das Allerbeste in mir, das kenne ich selbst noch nicht einmal, das wird erst noch kommenl Jch könnte nicht sagen, was es ist« dies Allerbeste, und viel le cht auch irre ich -mich, vielleicht exi irt ei ar nicht und ich erlebe seine rlichung nicht an mir Die Windung ist so selten und immer Ist herz, als ob der Blis für esse nnde eine duntle Gegend er st. die man brennend gern deutlich We, aber ehe mai das nur L- Ende denkt, ist schon alles wieder tiefer Finsternis-. Es ist furchtbar - M« DIer zu schreiben! sagte unser Religion-lehren Zinswesen-a säkmen sich alle viel zu . Ist-M- nainen ch die ungen Men l Die dächtest um drehte sich j Mystik-. bäte sär bestrafer — es ZHIGT i T Mk lVl «- -,-,-..,. sgkzx mein Urtheil, meine Auffassung iiber Leute und Dinge. das ift mir schließ lich doch die Hauptsache. Dabei bin ich ! aar nicht mit mir zufrieden und bin! doch eigentlich bescheiden — will esl auch sein! Jch wußte das nicht zu veveinigen, ich war ganz verwirrt in nxeinem Innern und ganz unglttcklich, s und wie ich mir allein gar nicht mehr zu helfen wußte, da dab’ iches Mutti gesagt und der mein Leid geklagt. Aber Mutti... ach, sie ist einzig gut, aber geholfen hat sie mir nicht! Sie hat mich zärtlich geküßt und hat gesagt, ich soll mir nicht den Kopf mit un nützen Gedanken schwer machen. Ja, aber die Gedanken tommmen und quä len mich, ohne daß ich sie rufe! Jch möchte einen Menschen haben, einen sehr lieben, sehr guten und sehr klugen Menschen, dem ich alles, aber auch al les sagen könnte, was ich denke, der mich immer versteht und mir auch wittlich hilft, wenn ich mich allein nicht zurechtfindet Unser Pastok ist gut und klug, aber der hat es so schwer, der hat achtzig Konfirmanden ...wenn die allezu ihm gelaufen tä men und wollten ihm ihr Leid tlagen. Und wenn ich auch den festen Vor say habe. mich auszusprechen -—ich weiß fchom kommt der entscheidende Augen kslick heran, dann tann ich es nicht! Mir ist die Kehle wie zugeschniirt, der Mund wie dersiegelt, die Hände wer dden mir ganz kalt, und«daa3 Herz fängt - - -- - Al »Ist Its su- gu Iqsusvus ON lu, sau lich Mutti fragte, da war es ganz finster in meinem Zimmer, schon elf Uhr, die Lampe ausgelöscht, und ich zog Mutti ganz, ganz nahe zu mir herunter-Wind sprach ihr so leise und sostockend ins Ohr, daß sie mich zuerst überhaupt nicht verstand —— und die Frage kam auch ganz anders her-aus« als ich gewollt hatte. Nein, das beste ist schon, man denkt gar nicht nach und versenkt sich nur in die Wissenschaften und lernt und lernt, daß einem der Kopf raucht! Aber ich soll nicht zu viel lernen, weil ich im mer noch blutarm bin —— jeden Tag fruß ich zwei Stunden spazieren gehen, bei Wind und Wetter, und turnen muß ich, und Punkt halb elf Uhr des Abends tommt Mutti und nimmt mir die Bücher fort und bringt mich selbst zu Bett, da hilft kein Bitten, kein Flehen! Wir haben tüchtig dran müssen in unseren Gymnasialkursem Papa war schon ganz böse, als er hörte, was wir alles lernen müssen-aber jeht sind Herbstferiem da habe ich freie Zeit und kann hier-mein Tagebuch schreiben und Kunstgeschichte treiben, recht nach Her zenslust. Ach Gott —- Kunstgeschichtel Kann es denn etwas Schöneres geben, als das? Wir das bloß sein muß, all die antiten Tempel und Bauiiberreste und Statuen von Göttern und be rühmten Menschen wirklich zu sehen, von denen man so viel hört und liest! Jch glaube, wenn ich einmal ein hal bes oder ein ganzes Jahr in Italien. besonders in Rom, leben und mich an all den himmlischen Kunstschäsen recht satt sehen könnte, dann möchte ich gar nichts mehr von dem ganzen übrigen Leben haben wollen und wiirde gern sterben. - Meine Eltern haben gar kein Jn teresse fiir die Kunst, alle beide nicht, und Papa sagt, solch ein Enthusias mus, wie ich ihn habe, das ist die reine Ueberspanntheit. Dabei hat er leine Ahnung, wie ich schwärme und was fiir einen Kultus ich mit der Kunst treibe! Wenn er das wüßte! Ich danke bloß Gott, daß ich von diesen schrecklichen Pfeiffers fort bin! Geh nob- misb nie ning ims- Imkslv . harnmer, und wenn ich elend zum Um sinlen bin! Jch hab' es Mutti gesagt da hat sie mich natürlich gefragt, warum ich denn die Menschen dort nicht leiden könnte —- sie wänen doch ehrenwerthe Leute und stünden in gu tem Rus! Ach ja, ehrenwerth mögen Herr und Frau Pseisser wohl sein« nnd sie gaben mir auch viel und gut zu essen und sorgten, daß ich mich nicht eriiiltete, und sagten lein böses Wort zu mir. Aber langweilig waren sie! Und prosaisch! Bloß immer von Kapaunen und Meierei und Mollen nnd Kunstdiinger zu reden, als ob es weiter nichts aus der ganzen Welt gibt, so was soll einem wohl Spaß machen? Keine Ahnung von Kunst und Wissenschaft und Poesie, nie ein gutes Buch. den ganzen Tag, vorn frühen Morgen bis in die sinkende Nacht hin ein. nichts wiislrbeit und wieder Ar keit, irn hause und in der Küche, irn Keller-, irn Walde, aus den Feldern und Wiesen. .. Soll das ein Leben sein, was die haben? Kann dein lieben Gott das gesallen?——Ab«er schließlich waren die mir bloß langweilig und weiter nich-ist Nun aber Elsel Und dieser entsehliche, scheußliche, wider wärtige Lust Nein, ich sann es euch nicht schil dern, nnd schriebe ich undert Seiten voll, wie schrecklich mir· Mensch ist! Jnnner so wie ein Mephisto ine klei nen tarn er mir vor —niche so ist råig natürlich, wie der i , blo so L und vor nichts R peki und so ----, s- -- li Was war nein der- gste junge at- mit den ich in näh-te Berüh I Jung gekommen bin, denn die Brüder von meinen Schnlsreundinnen, mit denen ich manchmal tanze und Land pariien mache, kenne ich doch nurwei nig —- aber wenn ei viele solche Exem plar-e gibt, wie diesen Loh Pseisser, tdarin muß ich siir junge Männer dan » en. Am letzten Tage, wie schon die El tern mich holen lamen, hat Else mich noch in eine Ecke genommen und hat mir erzählt, sie werde sich aus Mün- » chen -aus ihres Bruders Kosten einenJ eleganten, modernen Spottgiirtel lam men lassen, und den hätte sie mir zu verdanke-il Jch sehe sie ganz erstaunt ; on; nnd da lacht sie und sagt, sie habe mit ihrem Bruder gewettet —er hat behauptet, ich würde mich in ihn ver lieben, wenn er es daraus anlegt, und s siehat nein gesagt. O Gott, o Gott, ich habe geweint vor Aergerl ch schämte mich so, aber auch so! omit habe ich das ver dient? Jch habe ihn scheuszlich gesun den oom ersten Tage an, aber nie so sch:ußlich, als wie er anfing, mir den Hos zu machen —- das heißt, was er so nennt! Von der Wette halte ich nichts gewußt, aber daß er, dieser gräßlitte Mensch, in der letzten Zeit anders e gen mich war als sriiher, das mu te ich merken. Die ersten Wochen beach tete er mich wenig, und das war noch das keste an ihm. Jch dachte: Gott ieiDanL du bist ihm langweilig, er bekümmert sich nicht um dich.7- Und nun mit einem Mal war er immer da, wo ich war, und kam ost so dicht an mich heran und sah mir so nahe in die Augen ——wid:rlich! Und einmal hat ermich gefragt, ob mir schon jemals in inem Leben ein Mann diehand getii t hätte, und wie ich sage: »Na tislich nein, denn mit sechzehn Jahren passirt einem das doch noch nicht!« da nimmt er ganz rasch meine band und tiißt sie —- sieht mir mit seinen ste chen Augen ins Gesicht und fragt, wie mir nun zuMuthe ist. Jch hab' ge sagt: «Psui! Es ist mir unangenehm -—— weiter nicht-l« und hab’ ihm meine Hand weggerissen und sie am Kleid ab geriebem Jch wollte, ich möchte ihn nie, nie mehr in meinem ganzen Leben wiedersehen —- aber er tommt ja nach München und will bei uns Besuch ma chen! Einladen dürfen ihn die Eltern aber nicht, dafür will ich schon sorgen! Lange Zeit hab-e ich nichts schreiben sonnen, ich sitze schon längst wieder mitten in der Arbeit drin und die ist tein Kinderspiel Wenn Papa es nur erlaubt, daß ich die ganzen Kurse durchnehme und hinterher mein Exa nien mache -—— aber er spricht schon jetzt immer davon, mich heraus-zunehmen weil ich so blaß aussehe und so schnell nachse. Wirklich bin ich schon fast einen Kopf größer als Matna, die ist freilich klein! Dsao Lernen aufgeben zu müssen, wiire mir schrecklich, für mich hat das etwas so Beruhigendeo, sich sagen zu können: das und das steht ganz fest, ist von der Wissen schaft bewiesen, man kann es lernen und hat es dann als Eigenthum, das einem keiner fortnehmen tann. Es ist doch so vieles ungewiß im Leben, man tann sich nicht darauf verlassen —-— ich meine, auf Menschen und ihre Gefühle und Ansichten, das wechselt alles so furchtbar rasch -— dagegen die Wissen schaft, die schreitet wohl fort und er obert sich neue Gebiete. was man aber davon in sich aufnimmt, das bleibt! So ungefähr hat neulich in der deutschen Stunde Professor Schmidt gesagt, und weil es mir so ganz aus der Seele gesprochen war, und weil ich es in mir früher oft unliar empfun den hatte, daher habe ich es hierher gesehn Aber auch die Kunst ist bleibend! Während meiner Fett-en bin ich ein vaarmal mit Elly Rade in den Pina tothelen, in der Glhptothek und in den permanenten Kunstausstellungen gewe sen. Meine Eltern gehen da nie hin, sie begreifen nicht, was ich dort so schön finde, und Ellhs Eltern sind ge botene Münchener und sind, glaube ich, in ihrem ganzen Leben keine dreimal in den «Theten"-gewesen -«— so nen nen sie das hier. Aber Ellh hat einen sehr wohlhabenden alten Ontel, der unperheirathet ist und sich sehr für Kunst interessirt; er hat Ellh sehr lieb und thut ihr viel zum Gefallen, da ging er mit uns beiden mit. s-- Gott, die schönen Statuen in der Glhptw thei! Bilder liebe ich auch sehr, aber noch mehr Stulpturent Stundenlang könnte ich da in der Glhptothek he rumgehen und könnte die Wendepunk tche Meduse ansehen und den aisttli L. chen Tot-so und den Mptunsfries! Ich habe mir die Biider von meinem Ta: schengeld gekauft, heimlich natürlich, die Eltern wären ärgerlich, wenn sie eg wüßten· Jn dem rechten Fach Wines Schreibiischei, wo auch dies Buch liegt, da find vie Bilder, und Abends nehme ich sie oft heraus- und sehe sie mir an. Was aber ist eine Photographie. und wenn sie noch so gut ist« gen-eine SMpiueZ Jch habe noch vie Lieblinge unter den Bild werten, aber von allen kann ich mir nicht Phpt raphien taufen. Wäre ich ein Mann,v?ch würde Bildhauer, oder ich fis-bitte Archäologie, i weiß nicht recht, was ich vorziehen m· te! Ellys Onkel ging auch mit uns bei den Mädchen icin während ver Fe tken ins Theater; ei wurde »Die JU- « tin von Toledo« von Grillparzek ge geben, mit Maithieu Liißentirchen in der Titeln-fle- Dasi war ein göttlichet Genuß, ich war aber davon so anf geregt, dax ich bis-Nacht darauf gar nicht fchla en konnte. Schan nichts! Als ob es einem aqu Schian au ssau, wenn Innn so pracht-volle Sa i eben zn denken hatt Was das site ein Stück ist! Ell Onsei meinte, wir wären noch zu ung, um alles gehiirig ,zu verstehen —- aber ich glaube, er irrt sich — wenigstens ich verstand sicher alles! Und wie genial Lüheniirchen den König gegeben hat, und wie wun derschön er aussah! Jeht kommt schon der Winter heran, und ich wünsche mir zu meinem Ge burtstage, der im nächsten Monat ist, so glühend eine schwarze,« enganlie gendq mit Schnur und Schmelz ge stickte Jacke, wie Ellh eine hat, und einen ganz großen. breitrandigen hut mit nickenden echten Federn. Ob ich das beides bekommen werd-. weiß ich nicht, Mutti meint, es ist zu theuer! Sechzehn Jahre bin ich nun bald, und ich habe noch nichts sitt die Menschheit gethan! Es ibt doch junge Männer nnd junge ädchen, die mit sechzehn Jah ren schon irgendwie von sich reden machten! Muß das schön sein! Aber natürlich, das waren dann Ausnah men, das waren Genies, und ich, ich habe nicht mal ein wirtliches Talent, so brennend ich mir das auch wünsche! Wenigstens nicht das, was ich ein Ta lent nenne! Mir sagen so viele Men schen, ich hätte Begabung zum Zeich nen, und mein Lehrer in der Schuh sagte mir’s auch; Mutti will ja immer, ich soll es mehr tuttioiren und soll später noch Privatunterricht im Ma len und Zeichnen nehmen. Es ist ja wahrt so gut wie Elln zum Beispiel, ieichne ich noch allemal, und über deren Leistungen steht die ganze Familie Rode Kopf, sie schreien alle, sie ist ungeheuer begabt . .. aber sür mich ist das nicht-! So etwas, wie Elly kann ixnd wie ich tanu, das können viele Hunderte, aber ich will etwas ganz Außeraewöhnliches leisten. und wenn mir das versagt ist, dann lieber gar nicht sich erst abquiitenL Ueberhaupt wiire Yildermalen keineswegs mdas oochne Ziel meines vorgetzeg: eine Statue machen können s— ja das denke ich mir herrlich! Aber das ge lingt einer Frau wohlnie, und ich muß es zu meinen anderen unerfiillten Träumen legen. Elln tbut jeyt i mer furchtbar in tim mit mir sie be auptet, mich über alle Maßen zu lieben und will haben, wir sollen uns ewige Freundschaft schwören und uns alles sagen —— jeden einzigen Gedanken! Jch habe ihr das beides rundtoeg abgeschlagen und sie tat es mir schrecklich übelgenommen· Nein. ich kann ibr nicht ewige Freund: i schait schwören! Jch habe sie ganz lieb, aber nicht so sehr, und ob ich sie mein ganzes Leben hindurch so nett finde wie ietzt, das weiß ich auch noch nicht! Und was fange ich dann an, wenn ich einmal geschworen habe? Ein Schwur, der bindet doch für immer! Nun gar alles tagen! Utn Gottes wil len! Mir wird kalt und beiß, wenn ich überhaupt bloß daran denle! Sie fragte mich, ob ich denn soviele verbo tene Gedanken dabe, weil ich sie durch aus nicht sagen-will! Verbotene Gedanken! Was meint sie damit? Jch habe sie nicht recht ver standen. Wie können Gedanken ber boten fein? Das fehlte noch! Das-; einzige, was uns frei steht, soll uns auch noch verboten werden! Vielleicht weil Ellb eine Katbolitin ist« verbieten ihr die Priester, dies und daszu den ten. Ja, gemäß« so wird es sein! Aber ich bin, gottlob, Proteitantin, und ich darf meine Gedanken berumfchieten, so viel ich will! Vorgestern war mein Geburtstag —ich babe die - acke und den hut be tont-nen, beide tnd himmlisch! Mutti hat nicht recht beran gewollt, aber Papa bat es durchgesetzL Jch hatte beides gestern an, obgleich ej eigentlich siir eine Winteriacke noch nicht talt ge nug war, und ich muß lagen, ich fand mich hübsch. Ellb sagte bildtchön— aber das ist viel u viel! Wie gingen die Ludwigsstrage entlang und dann später die Maximiliansstrasze und, wirklich, die Leute drehten oft die Köpfe nach uns. Sonst finde ich Elly hübscher alo mich. aber gestern, glaube ich, lief ich ibr den Rang ab. Ich biitte gestern eigentlich zu Hause si mits sen und den spanischen Erbo lekrieg turchnebmen und eine pbosi alische Ausarbeitung machen . . . statt dessen ltef ich durch die Straßen und ließ mich anseben. Werks das mein PaLtor — ..k.1 k. Was-H Un rrurucr Ingr, lvkll Ucc Us mon der Eitelkeit ein-nat in feinen Krallen hat« den läßt er auch nicht mebr los. Jch dente aber, mich wird er schon loslassen, wenn ich mich erst mehr an vie reizende Jacke und an den Hut gewöhnt habe. Wir trafen Ellys Onkel, und er blieb sieben, musterte mich aufmertsam und tagte dann lächelnd: .Wit sehen ja beute so herzerfreuenb aus, junges Fräulein!« Wenn das einem so alten herrn ausfällt. muß es chbn wahr sein! Mebr wie acht age babe ich nicht gefchriebm Ich komme mir je t so tindisch vor, baß ich ba- von der Hacke rnd dem Hut zu Papier gebracht abe. Ali ob das etwas Wichtiger wäre! Ali ob das Leben für mich keine an dere Aufgabe hätte als die, biibfch auszuiehen und in neuen Kleidern spazieren zu geben! Schiime dich, Hannak Ich taan aber versichem baß ich jest gar nicht mehr an die Jacke und den-but denke! Jch habe wichti gere Dinge irn Kapi! Elie Pfeiffer iit bei rnir gewesen, unb dieser grentiche Las war richtig auch dabei! Er ist längere Zeit in Paris gewesen und ist womöglichnpch aroganter nnd biasirter wiedergetow j M. Meist-karg hätte er in Paris sestwachsen können, ich wiirde ihn nicht vermißt haben! Jch kam gerade von einem Ausgang zuriick und fand ihn und Eise im Solon bei Mutti, und an Muttis Gesicht sah ich sosoei, er hatte ihr etwas Unangenehmez gesagt — der Mensch kann «a bloß widerwartige Dinge fageni tzJiutti winkte ihm mit den Augen zu, er möchte nicht weiter reden, wie ich hereintam —- aber was thut dieser Ekeli »Im Gegentheil, verehrte Frau« Jhr Minenipiri ist zwar sehr ausdrnckivolL nützt aber, mir gegenüber, gar nichts. Es ist doch endlich Zeit, daß Fräulein Hanna die Kinderschuhe auszieht, sie sieht jeht aus wie ein erwachsenes Mädchen» . da muß man sie auch demgemäß behandeln!« Es sah ihm ähnlich, gleich mit einer ilnvetfchämtheit anzufangen! Jch be griifite Eise und erzählte ihr allerlei iihn habe ich fast gar nicht beachtet, Hauch mit ieinem Wort gefragt. wa ’ riiber er sich denn so ereisert hättet — i ich wußte es, das ärgerte ihn! Aber serfahren habe ich es natürlich doch — » wie wird denn Lug Pfeifser jemanden »etwas Häleiches ersparen! »Ich habe Ihrer Frau Manna un ser Gespräch über die Bererbungs- ! "theorie mitgetheilt und daß ich mich erboten hätte, Ihnen den Stammbaum derer von Piotrowsty und von Gra kitzer erforschen zu helfen. Dazu müßte mir nun natürlich Jhre Frau Mania ein paar andhaben bieten. und das hat sie mir soeben rundweg abgeschlagen!« Jch sah nach Mutti hin, und es frappirte mich förmlich, wie ängstlich und aufgeregt sie aussah. Dazu lag drsch eigentlich keine Veranlassung vor. Sie ist ja eine ältere Dame, fie konnte einfach diesem Greuel von einem Lug sagen, sie wolle das nicht und damit genug! »Ich möchte meine letzte Frage, die ich that, ehe Jhr Fräulein Tochter ins Zimmer kam, setzt wiederholen, meine gnädige Frau: warum wollen Sie unseren Wunsch nicht erfüllen?« rnquirirte Lutz weiter. ,,Unseren Wunsch?« wiederholte Mutti und blickte mich oorwurssvoll an. »Ist das denn wirklich so sehr dein Verlangen Hanna?« lFortsetzung solgt.) -—-«-. O.--—- - Ductus-unten tin Kriege. Gelegentlich dringt durch den Eisen ring um Port Arthur ein Laut zu uns. Kein Klagelautl Er llingt mehr wie ein zuversichtlich Hurra aus Männer tehlen und sagt: Noch leben und käm Psen wir. Gewöhnlich iit es der Nowi trai, der uns solches erzählt. Aus chinesischer stchonte ward dann ein Exemplar dieser Zeitung rach Tschifu und von dort ihr Inhalt aus dem Telegraphendrabt durch die Welt getragen. So wissen wir, daß sich das einst anderen Zwecken be stimmte Blatt heute meist mit zuver sichtlichen und hoffnungosreudigen orachrichten an den Soldaten der de lrsgerten Armee wendet. Von StösieL dem Deutschenhasser nnd heldenmiithi gen Kommandantem der doch sein deutsche-? Blut nicht verleugnen kann, LnterstiitzL ist es bestrebt, dem Mann In Reih und Glied Vertrauen einzu slößen und ihn zu tapferem Ausharren nnd Drausgeben anzuseuern Nebenbei bietet die Leltiire Ossizieren wie Leu-« ien anregenden Zeitvertreib. Unschwer können wir uns vorstellen, daß gar ost das Erscheinen des Nowi lrai das Iagesereignisz in Port Arthur ist und sein Inhalt einzigen Gespröchsstoss Lesert. Denn auch Granatenrnusrl wird aus die Dauer monoton und langweilig. Nicht zum ersten Male übrigens sehen wir so einen General in ver-zwei selter Lage durch die schwarze Kunst aus seine Untergegebenen einwirlen Als in it belagerte Ladosmith Hun per und Stumpssinn eingezogen wa: ren und Noth und Niedergeschlagen tieit durch die Gassen schritten, thaten sich einige der mit der Whit e schen Ar rnee eingeschlossenen englischen Zei tungstorrespondenten zusammen und gaben ein zunächst nur in Ivtni en Eternplaren mit dem Hettograp n gedrucktes Blatt heraus. Es erzählte, was innerhalb und außerhalb der Wölle beobachtet worden war, brachte viel aute wie auch schlechte Wink und . verfpottete mit derbem, oft grimmemi Humor die eigene Ratt-lage Rezepte Ziir schmackhafte Zubereitung von Ratten und Miiufen wurden veröf tentlichi. Es lann uns ja gar nicht fo schlecht gehen, meinte die Redak tion, solange die Mostitos unfer Blut noch fiir trinkenswerth erachten. Ein andermal feste sie einen Preis fiir den tiefer aus, der ertliiren und befchrei ten könne« was ein Beeffteat lei. Den wenigen Lesern bereitete die ies Organ wenigstens einmal täglich e:ne vergniiste Stunde. Lachende Ge sichter aber hatte man fehon lange nicht mehr in Ladnfmuh gesehen. Deshalb wurde die Auflage auf Ver anlassung des Kommandanten ver mehrt. Nicht nur Offiziere wie ur sprünglich sondern auch die Mann tcksaften erhielten nunmehr die Zeitung und warteten mit Ungeduld auf ihr crfcheinen Sie trug in befchaulis ajem Grade zur hebung des morali fchen Elements gerade wie der Nowi rrai heute in Port Arthur dei. Noch bekannter wurde eine später in Pretoria von Korrefpondenten her ausgegebene Zeitung. Ktpling, Eng lands erster Reporter. war mit man chem anderen namhaften ihr Mitar beiter rrnd heute noch hat jedes ret iete Exemplar in London einenPFartti werth von mehreren Guineen. Dem nnlängst verstorbenen Schriftleiter be Pätigten Rohr-te und Kitchener, daß er ihre Trnppen dei guter Laune er halten habe. Jn diesem alle wurde teni Soldaten, dessen A vnnements britrag librigens denVerwundeten überwiesen wurde, nicht nur An regung. sondern auch neues aus der Heimath geboten. Wie sehr er naJ beideni verlangt, zet te ein Borfa während des fvanis samerilanifchen Krieges-. Jn dem wunderlichen und umfangreichen Troß, welcher der Jn vcssiondarmee nach Cuha folgte, zog auch ein Fünfzehnjähriger mit. Als einftiger Zeitungsjunge ging er auch, in Feindesland dem in New York ge-— iibten Handwerk nach. Wie er zu Haufe gethan, beftellte er sich täglich 500 Eremvlare des Journal, nur setzte er den Preis auf einen halben Tollar fest. Trotzdem war die Nach frage so groß, daß er die Regel auf stellen tonnte: Kleingeld wird nicht herausgegeben Wer ihm einen Dol lar reichte, bezahlte eben einen solchen ftir seine Zeitung. Der junge Mensch war fiir seine Verhältnisse wohlhabend geworden, als- die New Yorler Redak tionen von seinem Unternehmen här ten und den Truppen gratis Zeitun gen lieferten. Dasselbe geschieht heute von Totio aus. Alle großen japanischen Blätter iiberweisen der im Felde stehenden Ar« niee täglich Bündel mit Freierempla: ren· Nebenbei hat der Krieg in Japan feine eigene Literatur geboren Jn während seines Verlaufes entstande nen und theilweise von der Regierung unterstützten Monats-« und Wochen fchriften werden die Ereignisse an der Front geschildert. Die Thaten Ta pferer werden erzählt und neben dem Text ihre Bilder veröffentlicht Die Räufer und Abonnenten sind aufge fordert wor n. auch ihrerseits der «---.. E-:..h. k««r.-..s--.. ais-— ssysse (quu-I PSOFIIWII stslla s deuten Aber nicht nur die in Tokio bereits gelesenen Exemplare gehen ihr zu. Wohlhabende bestellten Duvende mit der Weisung, sie den Truppen zu kommen zu lassen. Man sagte mir, daß die Leltiire dieser Blätter den Soldaten ansporne, sich auszuzeichnem weil ein jeder sein Bild veröffentlicht sehen möchte. Gerade in Japan wird die Bruder schwärze als ein hilfsmittel des Krie ises betrachtet. Die Regierung wirtt durch das gedruckte Wort nicht nur auf die eigenen Truupen ein. An diese werden tleine Zettel mit Liedern roll glühenden Hasses gegen Ruszland vertheilt. Aus dem Marsch und am Lagerfeuer gesungen. halten sie im ge meinen Manne den von seinen Vor gesetzten erwünschten »Furor« wach. Eine ganz neue Erscheinung aber dürfte es sein, daß die Kriegsleitung in ähnlicher Weise auch in den feind lichen Reihen zu wirken versucht. Auch russisckxeu Soldaten werden von den Japanern durch Mittelspersonen klei ne Zettel zugesteclt. Aeuszerlich sehen sie den erwähnten ähnlich. Doch ist ihr in russiicher Sprache gedruckter Inhalt auch sachlich ein anderer. Da ist nicht von trenlosen nnd barbaris schen. sondern von »lieben« Rassen die Rede. Schon den noch in Korea stehenden stosaten rersprachen diese Zettel eine Belohnung und gute Behandlung, salls sie die Waffen niederlegten. Liteuerdinns hat man sie durch Chines sen nach Port Arthur hineingeschniug gelt. Einige Zitate dürften sie am besten charakterisiren Wir lesen da: »Ihr lieben russischen Soldaten, Eure Zutunft wird eine unglückliche sein . .. Di-: Gefangenen vom Jalu erfreuen sich bereits an den herrlichen land schaftlichen Reizen Japans und ruhen von ihren Strapazen aus.... Wir empfinden eo sehr schmerzlich tun-strei felhasti D. Verst« daß so bis-le brave Soldaten sich für eine uninenschliche Regierung opfern . . . . Legt eure Was sen zur,Seite und ergeht euch.·'--—Das ist asiatisch gesprochent Nehmen wir on, arme Schlatter ließen sich verlei ten, aus Port Arthur zu den feind lichen Vorposten hinüberzulausen Möglich, daß man sie für die Dauer des- Artegs leidlich durchfüttern wür de. Welches Los aber würde ihrer nach keni Friedensfchluß warten? O. von Gottberg. Französisch-e sit-. Ein "(3jeudarm überrascht einen Mann, ver völlig nackt im Wasser het ninpläifcherL »Die-unten Sie sofort heraus-F schreit er. .Wissen Sie denn nicht. daß das Baden ohne Bade boien hier verboten ist?!« --- »Aber ich will ja gar nicht baden," erwideri der Wassermann. »ich will mir nur das Leben nehmen!" »Das ist etwas anveres", sagt ver Gendarrn und geht weiter Als auf dem Amsterdamer Soziali stencongreß bei dem Zuinmtnenstos zwischen Jaures nnd Bei-ei ein furcht barer Tumult herrschte, rief ein fras ösiicher Sozieiist mit einer Stempe fiimmc »Rose, meine herren. Ruhe — das geht ja hier zu, wie in Dut ven beim Thurmbau von Bebels« Venezueta hat jene ein Regierungs Ziindhulz Monopoi. Das ifi auå Zehe rerfmndtg. Bei der Unmen von Ziindiioff, der dort aufgehänfii · kann es ichneßlich keine Regierung lange cui-halten, wenn iiFmchi die volle Ferntwlle darüber hu . « - sk- f I Zu den iheueriien Passiv-ten ge hsri das Reiten von Circen-stehen