..».«.;;;g;zg;k.kkk»gg.k;.»»"«;»2»«...k;;; Ei r a cH . Roman von Hanucs von Bose-UND -Ewowwwwosk prswswss A-.-.-.--.-..-.-.-.-.-.-0 IPPOPOOPPPÆOOs Erstes Kapitel. - Im Restaurant Durand gegenüber see Madeleme leuchteten die elektri n Lampen aus. Es war noch sriih die Dimzeit, sieben Uhr, und aus der Straße lichter Tag. Ader hin Ikk den Fenstervorhängen lag schon see Dämmerung. Draußen wogte die stetige und staute sich an der Halte rklle der anibusse; die endloseReihe vom Vois und von der Ansstel limg zurückkehrenden Wagen —- Cant n, Matlcoaclfs, Voitures de Re st , Selbstsahrer, Automobile — uußte immer aufs Neue vor dem weißen Stab des Gordien stopperu Drinnen im Reftaurant war es noch leer. Die behäbigen Kellner mit den schmeweißen Schürzen standen gäh nend umher oder plauderten über das Reueste vom Neuen: daß »Monsieur Bann-na« —- der Präsident Lvubet — gstern wieder einmal ein Stück usstellung eröffnet habe, daß die Englander diesmal so ganz auszu bleiben schienen, daß »le Kayser« — Wilxelm der Zweite —- incvgnito aus der splanade des Jnvalides gewesen ci. Und od »le Tzar« kommen wer G Aber selbstverständlich! Er mußte « kommen. Und mit ihm und nach kamen Legionen von Rassen mit ganzen Los-fern voll Gold, bereit, es auæägießen über Paris. Wie sich das Ic« . Die Thüre zum Vorraum ging. Die ersten Dinergäste — « Augenscheinlich Deutsche. Nicht sehr vielversprechend. Jm hellen Reisean us beide herren —- eigentlich uner kkt sitt ein Restaurant von Klasse. unde Hüte, bestaubte gelbe Schuhe. Nun freilich —- man war in der Aus eklungszeih da mußte man schon ein s Hut-rücken Und die Deutschen waren ja nicht mehr die sparsamen ---—r...... k» ask-m Sie sollten aksbtyoss ssv -.,, - , reich geworden sein, hieß es. Wohl tun-er noch gemastet an den süns Mil . Ausgestellt sollten sie ja auch Munlich haben. Die Blätter waren toll davon. Die beiden herren — sehr hager hr eine, jüngere, mit dem röthlichen Schnurrbart und Spitzbarn groß, ri. grau melirt, vollbärtig, ein ech Germane der andere —- erwiesen E übrigens durchaus als weltlundige nie, denen weder das Restaurant Strand noch ein Bouleoardtellner, M wenn er wie Herr Kalchas aus Ur Operette aussieht, besonders im iri. Sie kschritten sehr sicher auf einen Eck tsch zu, und die Art und Beise. wie sie sich auf der Speise Irnd Weinlarle insormirten« zeigte, das sie in Paris nicht fremd waren «Jst’s Jhnen recht, Herr Direktor, wenn ich das Menü maches« fragte der Jüngere. · »Um zu! Jch bin froh, wenn Sie’s mir als-nehmen Und nicht zu kompli Iirt, bitte. Nur Spargel —- Spargel will meine Frau unbedingt haben« »Schön! Also —- Garcon —- »Po iage russe » .. Langouste .. .. Tour nedos Rossini« eine Roueneser Ente — »Asperges, Sauce hollan beise« Eis Früchte ....! Einverstandem verehrter Freund?« Der Aeltere nickte: »Ganz wie Sie wollen, rr Baldin. Ich bin lein solch S lecker und Schlemmer wie Sie. Mach mir den Geier was aus Tonrnedes Rossini und den berühm ten Canardz aus Rouen und Umge M ’n Stück Rinderbrust und ·llonkartosfeln sind mir zehntau sendmal lieber.« ben auch ihre Meriien un rlichl Aber man ist doch nun vol in Paris nnd bei Durand. Ja so wieviel Personen werden wir «nf Frau Gemahlin, Irr M meine Frau 'A wie beide! Mo sum Sonnens, war epa Nein, keine Hots d’oeuvte ....Abee zwei Flaschen Mouton Rothichild . . . . fiebenundachtziger eine Gelestine und eine Pom meey sec. Ein wenig geeist, bitte...« Das schwere Werk war gethan. gen Ball-in lehnte sich in feinen tu l zurück und hielt die Hand vor die ippen, ein leichtes Gähnen zu Uebers-u Direktor Salekfet lachte. »Minde ivsis Ja. solch ’ne Ansstellung hat's in IT Du helfen weder Rollbahn, noch ufzügh noch sonst was. Es muß matschttt werden. Das nennen sie Leutchen nun ein Vergnügen! Ein Vlödsitw ist's. Eine Mordssttapaze r eben Befucher. Na, und für die as llet ein unnü Geldhinaus werfen Richi zehn llungen wer det "r Sieefugehem denken Sie an . Idee M· Ihr Armuth-us Uou wird, mit allem, was nnd an hängt. wean Sie am Schluß der Zujstrllung das Fazit zie «.... das mischte ich wohl wis Uss Mk Sie recht hättest, was esse-m w ums den Leu-u doch - Umwsufdieeiui S Mut komm es at äf- HI JOHN muß man get - , Ci- sikt this-im FI- . Jus- hanc Wnebill ew. WOVOGOMPGMOOH dann kommt das Interesse von selbst. Uebrigens konnten unsereD a men endlich erscheinen! Ein Viertel nach Siebenl Woll n wir nicht immer anfangen? Jch kann solche Unpiinlti lichleit in den Tod nicht leiden mein MaTn knurrt bedenllich.« m Viertelstündchen müssen wir schon noch Geduld haben, Herr Di reltor. Bei Madame Virot Hiite lau sen, das erfordert immer mehr Zeit als die Frauen vorher berechnen —« »Und mehr Geld als sie vorher ver anschlagen. items ich aber da sindsie eja Jm Eingang tauchten zwei Damen aus, von einem jungen Herrn unmit telbar gefolgt, dem man trotz seines tadellosen Smoting sofort den preu kiischen Ofsizier in Civil ansah Sein charses Auge hatte die beden iilteren Herren schnell gesunden. Er wnlte hinüber und slütterte: »Dort drüben, Mama, sitzt Vater schon. Jhr Herr Gemahl auch, gnädige Frau.« Man sah Frau Salester den gro ßen Sohn nicht an Klein Und zier lich, hätte sie mit ihrem seinen rosigen Gesicht eher als seine Schwester gel ten können. »Komm nur, Mama —- Vater ist sicher ungeduldig ——« Sie lächelte ruhig. und in ihre Wangen traten zwei Grübchen, die ihr ein sast mädchenhastes Aussehen ga ben. »Wir wollen ihn schon versöh nen, Konrad —« Die beiden Herren hatten sich erho ben. Der Bantdirettor wirklich mit etwas brnmrnigem Gesiht, die Uhr in der hand —- »wenigstens von einem Soldaten sollte man doch Pünltlichs leit erwarten« —; Herr Baldin mit seinem süßesien Lächeln: »Ent;ückend! Beide Hüte sind wahre Kunstwerlel« ries er. »Gedichte — »Aber ganz gewiß theurer als je Ins-n- m--s« C-7-I0-0 Use-II III-O der »Rechten über seinen Vollbart. -St1ll, Virginie! Nichts vom Preise. Wir wollen uns die Laune ncht ver derben. Jch habe hunger — Garcon, die Sirt-pet« Das Restaurant begann sich zu fül len. Jn der nächsten halben Stunde waren sämmtliche Tische besetzt. Alle Gaste in großer Toilette; die Damen vielfach delolletirt, « die Herren im Frack oder Smoting, mit der Sarde nta im Knopsloch, wenn das rothe Bändchen derEhrenlegion fehlte. Erst llassige Gesellschaft durchweg, oder doch solche, die ersttlassig erscheinen wollte. Viel Fremde. aber noch mehr Franzosen; der große Zusirom der Auslönder, den Paris zur Vieltaus stellung erwartete, war ja bis jedt — Mitte Juni — noch aus-geblieben Ein distreter Hauch von Parsiim, von Blumen und Speisen. Gedämpf tes Gefliister, dann und wann ein lauteres Wort, ein leises Lachen- Ge räuschlos die Kellner; selten ein Klin gen der Gläser, Klirven von Porzel lan. Frau Paula Baldin saß an der Querseite des kleinen Tisches, zwi schen den beiden Salesters, Vater und Sohn. AIhre großen, runden, glän zenden ugen — das einzige an ihr, was vielleicht noch daran erinnerte. daß ihr Vater einst im vaenschen mit der Hausirtarre von Dorf zu Dorf gezogen war — wanderten ohne Un terlaß über das länzende Bild hin, iiber das lichte eer heller Seiden tleider, aus dem sich die schwarzen HerrenriScke wie dunkle Schatten her aushobem über die glinernden Bril lantrivieren und die schimmernden Perlentolliersx sie sah alles: die tast bare, mit Saphiren besente Chate laine der einen, die strahlenden Mar guisenringe an« den schlanken Fingern L-- LJLL4- ----- ais »Id- vwevssss last Ucl Ustssxlh Nr Mk Ueusst suspe- Use-« aesiickten Seidenschuh, winzig wie das Pantissselchen Aschenbrödels, bei der vierten eine Gürtelschnalle im Se»zes sionsstiL ein Wert Laliaues vielleicht. mit großen farbigen Steinen. Sie, die sonst so Gesprächige, fand heute kaum die nothwendigften öslichteitz worte. Sie berührte d Speisen taum. Aber dann und wann nagte fre mit ihren weißen Zähnen an der Unterlippe, wie in nerftohlener Gier. »Grriidigste Frau sind wirklich zum ersten Male in Paris?« Der junge foizier nahm wieder einmal einen Anlauf, mit seiner ele aanten, schönen Nackt-arm in ein Ge spräch zu kommen. Draußen aus den Boulevards hatte sie so nett geplan dert; ein wenig gesucht geistreichelnd kam es ihm zwar vor, aber doch höchst anre d; heut früh im Louvre hatte sie im sogar einen kleinen mutige schichtlichen Vortra über «un·iere schönste Frau von ilo« gehalten, der ihm die aiMchtigsie Bewunderung abnöthigte. rum sie wohl jeht so ll warf Er mußte seine Frage wie rholen, und auch dann antwortete sie nur mit einem kurzen Kopkmigen und einem iemlich unauimerk ameri .Sie auth, Zerr Levtnants« Um Gottes willen, gnäbi eFrau, s- eht-us sent-kaut bei ene. ge kch Mc — ab ja seinen Ur nas staut M Juni et « UWQ verwiesen-« san-L Fasse-, sah-sauste —« « — f Sie hatte nur han- hingchskr Idee nun sagte sie doch mit einem stärkeren Aufathmem .1awohl der ganze Zu chnittt Die er Lurus, diese Ele ganz! Was skn wir dagegen? Arme Schlatter Hier ist der große, in Ge nerationen angsammelte Reichthum, und neben ihm die kühne Unterneh mun·sluft, die immer neue Werthe schafft Schaffen muß, um mitleben, um mitgenieszen zu lönnen. Da. se hen Sie einmal drüben rechtt... die schlanke, junge Frau in der wun derbaren meerariinen Robe. Jch sage hnen, das Kleid tostet seine viertau end Franken und für vierzigtausend ranten trägt sie Juwelen —« Er sah hinüber. Und dann sa er au seine Mutter, die ihm geae ber sa und so jung und schön aussah in . ihrer stillen Art. sit sagte: »Da-It Kleid ist gewiß se r geschmackvoll undL kostbar, und die uwelen sind groß artig. Aber finden Sie nicht« daß diese meergriine Fee etwas zu jugend lich angeogen und schrecklich ge schmintt its« »Gehen Sie doch! Alle Pariserin nen wollen sung und schön erscheinen. nnd sie haben recht. Frauen müssen schön sein wollen!« Konrad sah wieder hinüber zu sei ner Mutter. Die brauchte nicht schön sein zu wollen — sie war es. Sie war es immer gewesen« soweit er zur-iet denien konnte Vielleicht las sie jetzt in seinen fri schem hübschen Zügen die zärtliche Empfindung gegen sie. Sie nictte, und« sie lächelten sich zu Die beiden älteren Herren waren schon wieder in einem geschäftlichen Gespräch. Baldin hatte, zwischen Langouste und Tournedos. begonnen: ihn beseelte stets eine fieberhafte Un ruhe, wenn er nicht irgendwie eine geschäftliche Anknüpfung fand. Und wenn sich Salester auch in seiner grobtörnigen Art »das Geschäft« ver bat —- »ich reise zu meinem sogenann ten Vergniigen, mein Lieber, und nicht als Direktor der ausgezeichneten Mit teldeutschen Genossenschaitgbant« — wußte Baldin dcch ganz genau, dafz das nur eine tleine Magie war. So sprach er, fein Glas langsam zwischen den Fingern drehend, von dem gro ßen Pumppavillon der A. E. G., der Allgemeinen Elettrizitats:Gesellschaft, uni- ifrwn Parasitismus-n .- ein-m dem wirth chastlichen Uebergewicht des Gasgliihlichts im Allgemeinen und von dem Prometheuslicht seiner eigenen Gesellschaft, die —- »Sie wer den’s sehen, mein Verehrtester, in kur er Zeit alle Contarrenten an die and drücken wird." - Es oerschlug ihm nichts-, daß r dann und wann einige Biisigteiten des Bantdireltors in den Kauf nehmen mußte. Der Mann war nun einmal so; er konnte nicht deniem nicht spre chen, ohne grob zu werden. Nur sei ner sanften Frau gegenüber war er man wußte es — wie Wachs. Mochte r übrigens maliziös, mochte er grob sein: siir den Kern jedes Geschäftes haite er doch das richtige Verständniß, und den Ehrgeiz hatte er, Geld zu verdienen. Hohe Dividenden siir die Aktionäre, hohe Tantiemen siir sich. Das war ja auch ganz in der Ord nung — das! Reich werden, war die Losung! Valdin sprach gerade von der liiris lich von ihm gegründeten Wiener Tochtergesellschast seines Unterneh mens, als seine Frau plötzlich. wohl eines seiner Worte aussangend, da zwischen wars: «Weißt du. wen ich heute sriih im Louore gesehen habe. Oslar? Doktor Prfll!« Sie sagte es scheinbar aanz beiläu fig, mit einem sait spöttischen Doch ziehen der vollen Schu!tern. Und ihr Gaite sagte, scheinbar ebenso beiläufi? und gleichgültig: «....Der Narr.« Aber sie wechselien dabei einen schnellen Blick. dessen Ausdruck nicht recht zu dem Ton der Worte paßte. .Doltor Prall ist hier? Eigentlich möchte ich den Mann einmal kennen .lernen.« Salester setzte den hornum randeten Kneiser sest aus die breit riickige Nase. rNiimlich mein Verehr Ä-I--- IL I- ------ L4- U-s·.-I-CA — QDIOLI, IW VIII Ilsllllks LIL Ulsssuqls HE wesen, daß Sie gar nicht im Interesse des Prometheus gehaldelt haben, als Sie den Mann mit einer lumpigen Abfindung so mir nichts, dir nichts zur Seite schaden« «Lieber Freund, eine lumpiae Ab sindungik Jch bitte Sie —- fünfzig tausend Mart ——-« Der Banldirettor blinzelte unter seinem Kneiser hervor, und um seine Mundwinlel zuckte es sartastisch »Mein Himmel —- ja —- das mag ja siir solch armen Chemiter ganz schön sein. Jch weiß im Augenblick anch nicht mal, wie hoch das Konto Pa tente dann später in das Aktienunter nehmen eingebracht wurde —- aber ein wenig höher, mein’ ich, weiss wohl.« Wenn er recht maliziög sein wollte, slprach er ganz langsam. Diej mal zer aute er die Worte förmlich. »Wenn Sie den Prall kennen ler nen wollen, suchen Sie ihn doch in Berlin aus« Baldin schien ein wenig gereizt. »Er wohnt oder er wohnte bis vor einein halben Jahr draußen in Wilmeridors, wo die Welt ein Ende hat. Sie werden dann WI- sss MARTHE-i r. I ver n . Gar tränk Wenn ei nach dem inge, müßten wir die Beleuchtungs örner unter dem Selbttlostenpreise abgeben. sollte er d daß das Proinetheusi Wiss-L» derseinen werde-« WUUOIIU —« Yas oeseiz izder Erde. E Rom-n von Anton fsreikuerrn von Prrsclc · A Ost-?- I--I (10. Fortsetzung und Schluß.) »Was wollen Sie denn eigentlich da?« fragte er ihn, nicht so barsch, wie es sonst wohl seine Art war. .Meinen Sohn will i erwarten, wenn es erlaubt is.« « hren Sohn?« « n Alban Rofner.'« Der Bettler sah ihm frei in das Gesicht. Lüdeinann kam die Erinnerung, rnit gewohnter Raschheit ertannte er sofort die Situation. Jede Szene mußte jetzt sorgfältig dermieden werden« außerdem tain ihm ein Gedanke, der ihn nicht mehr losließ. Vor der Förderung stand der Rohrbacher, der, in dem ganzen Unglück ein Gottes gkricht sehend, völlig zusammengeht-) chen war unter der Last seiner Vor-. würfe. Wenn wirklich die geheimez Verbindung dieser beiden Männer soj verhängnisvoll war, wie er Grundj hatte zu vermuthen, so war in diesem l Augenblia am ehesten eine günstige Lösung zu hoffen, an der ihm für die Zukunft sehr gelegen sein mußte. So führte er den Alten selbst zum Rohr bacher, der seiner erst ansichtig wurde, als er dicht vor ihm stand. Er taumelte zurück wie vor einem Gespenst, das vor ihm aus dem Boden gewachsen. Lüdemanns gemessene Stimme ab ihm erst wieder Fassung. »Lassen ie den Mann hier, Rohr bacher. Er ist Jhr Kamerad. Er hat auch einen Sohn da unten, den Alban Bogen-" r Blick, der diese Worte beglei tete, sagte Rohrbacher genug. stude mann wußte alles. Und der Rosner setzte sich Rohr kacher gegenüber, ohne ein Wort u sprechen. Die Kameraden, wie te Liidemann hieß, hielten Wache var der Tiefe. die ihre Söhne als Tribut verschlungen, für den Raub, der an ihr verübt worden. — Der Rohrbacher träumte von den tiihnen Hoffnungen« die er einst auf seinen Anderl geseyi. als er herauf gestiegen tam zum Schacht nach der Gewitternacht — und baute sie von neuem auf. Der Rosner träumte von dem Resl und ihrem Händedruck —- von Verge bung und Sühne, von einem nie ge sehenen Glück, unten im Rohrdacher hof, dessen Gründer er war, der hei mathlose, der Geächtete ———— Es war Nacht, 11 Uhr. Die Glocke schlug im Fördergeriift. Ihr summen der Ton ging durch alle herzen rings um. Die Ablösunasmannschaft wurde eholt, neue Botschaft tam. Blitz schnell sauste das Drahtseil in die Tiefe, jede Bewegung durch das Licht spiel verrathend. Der lichte Ausschnitt des Korbes hob sich —acht Bergleute, mit schwarzem Schlamm bedeckt, trie fend vor Misse, traten heraus« Der Obmann sprach leise mit Liidemann. die anderen harrten schweigend trotz aller Fragen, die jetzt von allen Seiten zugerufen wurden. Liidemann war sichtlich ergriffen von dem Bericht; es war so selten, diesen Mann seine Selbstbeherrschung verlieren zu sehen, daß man nicht wußte, wie man sie deuten sollte, gut oder schlecht. Da wandte er sich selbst zu den Leuten· »Gute Nachricht! Alles wohl! Nur noch etwa zehn Meter." Lauter Jubel antwortete ihm. Litdemann wintte ab, dann fette er mit absichtlicher Festigteit hinzu: »Ah-a Wachter ist todt." Dumpses Schweigen trat ein. Der Mann hatte seine ei ene Tochter unten. Das hielt jeden orwurf zurück, der sich wohl auf manche Lippe drängte. »Und der Anderl lebt?« fragte der Rchrbacher. aUnd der Alt-an Rofner?« fragte ter Alte mit der Schirmmiiße. »Beide leben.« Da geschah etwas, wag selbft Mäde mann aus der Fassung brachte. Die beiden Männer drückten sich fturnm die Hände, während eine mächtige Bewe gung sie durchzitterte. Die Ablösunasmannfchaft betrat den Korb, von einem »Glück auf« aus allen Kehlen begleitet. Nur die zwei Alten blieben vor dem Fördergeriifi. Sie hatten sich wohl allerhand zu fa n. was für fremde Ohren nicht kegeimmt war, ihrem heimlichen Ge fliifter nach. Der Rohrbacher fanl immer mehr in sich zufammen, wäh rend der andere eher zu wacher schien. Jm Zimmer Bessys war es ftill ge worden. Unter dem weißen ll lag die Leiche Afras, zu ihren "upten stand als Todtenlicht die Lampe. Aus den Spalten nnd Winleln kroch die Finfterniß und verschlang bereits die nbrigen Bewohner. Nur Underl stand noch auf den Füßen, begierig jeden Ton, der von den Nettern herdran , nach feiner Entfernung messend; Be y und Alban schliefen auf einer höheren Stelle, an die lswand gelehnt, den Schlaf völliger rfchdpfung Das Was er des llet, seinen genügenden uswe endend, war über treten und bt ete einen kleinen See, n dem Underl bis zn den Knieen stand, var Kälte erstarrt. sen-ungeme- Messe-p « de Stimme, jeden einzelnen Axt chlagz jeden Augenblick erwartete er Len Durchschlag, aber die Töne täusch ten wohl, oft war es ihm, als ob sie sich wieder entfernten. Dann trat er u Betst-, sprach ihr Muth zu und orschte mit qualvoller Angst in ihren matten Zügen, horchte aus ihre leisen iAthemziigr. Jn einer Stunde konnte Yes zu speit sein, die Lust war jett Itödtlich, die Lungen versagten den »Dienst. Dann starrte er immer wie der aus den Punkt, von dem der Durchschlag erfolgen mußte, als oher mit seinen heißen Wünschen den Fel sen zwingen wollte, zu weichen. Die Kälte war nicht mehr zu ertra gen. Er kletterte zu Bessy und Alban empor, die er, um sie vor Nässe zu schiihem in einen höher gelegenen Spalt des Gesteins mühsam geborgen. Er schlug den Arm um die Geliebte und erwärmte sich an ihrer eFieber gluth, den Blick hielt er fest aus die Wand gerichtet, die jeden Augenblick weichen mußte. Oft war es ihm, als ob sie sich bewegte, als ob ein lichter Schimmer hindurchleuchtete —- er hörte seinen Namen rufen und konnte nicht mehr antworten. — Es war ganz dunkel, nur das weiße Fell leuchtete. unter dem Asra lag. Ein wohliges Lähmen aller Glieder lam iiber ihn. Er drückte seine Lippen auf die glühenden Besshs. Die ganze Höhle drehte sich. das Wasser schäumte aus wie ein Meer. Sein Bewußtsein immer wieder zurückzwingend, sah er auf den schwarzen Fels gegenüber-. Steine lösten sich, es rieselte, tnisterte drinnen. die Höhle erzitterte unter dumpfen Schlägen —— und er riihrte tich nicht, gab teinen Laut von sich-— cr träumte mit offenen Augen. Der Fels-öffnete sich, Licht drang herein —»— ein Mensch erschien, ein zweiter, ein · dritter — hilsreiche Arme streckten sich itsm entgegen. menschliche Stimmen tönten wie Musik« — Was nun folgte. war ein wirres Gemenge von halbwachem Bewußtsein rsnd Traum —- ein Schweben und Gleiten durch wassertriefendeSchliinde, ein wohliges Umspieltwerden von sri: scher Lust, die Beruhigung sorgsamer Lände. Einmal lachte Bessy und nannte seinen Namen nnd er den ihri gen, dann schwebten sie zusammen, dicht umschlungen· dem Licht zu: Al ban, Anderl und Brssv. Dann öff: nete sich der Himmel! Sie mußten die Augen schließen vor seinem seligen Glanz und athmeten durstig die reine Lust. Ein Brausen von Menschen stimmen, ein Wogen von Licht, Freude, Leben. Anderl sah den Vater vor sich, einen zitternden Greis, mit ausge breiteten Armen, in die er sich stürzte, neben ihm kniete der harte Liidemann,. sein Kind im Arm, und weinte wie tin Kind. — Und wieder hob sich der Fördertorb. Aber diesmal brach der neue Jubel, der ihn begrüßte, jäh ab. Ein bund wurde heraus-geschoben, ein schwarzes Tuch mit einem weißen Kreuz daraus, allen wohlbelannt —-er barg die Leiche Ast-as. Alle Häupter entblößten sich. Zuletzt verließ wankend, am Arm zweier Kameraden, eine Schreckgestalt den Korb. Zwei hohle Augen blickten aus dem bleichen, abgemagerten Ge sicht, die schmutztriesende Kleidung hing in Fetzen an dem von Kälte und Schauer geschüttelten Leib-—- Albank Kaum hatte er den Fuß aus feste Erde gesetzt, taumelte er mit einem Il len Ausschrei zu Boden. Er hatte n Alten mit der Schirmmiitze erblickt nnd sireckte wie abwehrend die Arme gegen ihn aus. «Alban!« ries der Rosner in flehen lkem Ton. Die Stimme schien Alban noch mehr zuschreckem Er siriiubte sich, vorwärts zu gehen. Lsegt Begl« Er wehrte UUsI IIIUIOU Illls All Cllllkll IUIG ccslksll T Phantom, das ihm den Weg verlegte. »Alban!« schrie jeyt der Alte wie im Zorn, und es war, als ob er aus den Sohn eindringen wollte. Da drängte man ihn gewaltsam zurück. Noch einmal ries er, der Name tlang in einem verzweifelten Lachen aus. All-an hielt an; eswar, als oh ihn Reue ersaßtr. Da ertönte von neuem seine Stimme —- aber ganz anders. Iofubelnd klar, als ob er grad vom himmel käme —- seine Augen blihtem ei ri sich aus den Armen seiner Ka mera n und stand plötzlich srei. Eine jugendliche Gestalt drängte sich durch die Menge. Reserl lag in seinen Ar men, wirre Worte der Seligteit stam melnd. — Das Wert stand still, lein Kamin tauchte, teine Esse brannte. Schlimme Gerüchte gingen von unerrneszlichem Schaden, Ausgabe des Bergwerls, und doch war nur ein Jubel, eine Freude. Nicht einmal die Todten in der halle konnten daran etwas ändern. Der lußaltord machte alles wieder gut. Rohrbachergruhen sind von ganz onderer Art, sowohl dem ageven nsehen, wie der Betriedöart na . hre Bauten erheben sich mitten aus l-! heuden Feldern, die dicht bis zu ten Grubenanla n reichen, rin sum ans den Versen chliejt sich der ld. W Ganz Rohrbach ist ein stattliches Dorf mit Gehöften, die einen guten Bauern stand verrathen-, daran schließt sich, tveiter in das Thal zurück, Klein Rohrbach mit Schneidemiihlen und Glasfabriiem sichtlich neueren Da tums. Den Besiytitel der Grube hat jetzt die Gemeinde Rohrbach als freies Fi’onsortium· Auf jedem has liegt ein sester, von ihm unzertrenniicher An theil an dem Wert, jeder Be er ist am Gewinn und Verlust bethe hat« je mch seinem Willen sen-n ein Berg mann oder ein Attionär oder, was sehr oft der Fall, beides zusammen. Die Vertheilung der Arbeitskosten wird sorgfältig geregelt. Dem Baues soll nicht der Knecht, der Grube nicht der Bergmann fehlen, keine Arbeit soll auf die andere einen schädlichen Drus ausüben. Die Verschiedenheit des ofnhreszeit ist der einzige Regulator. Zur Winter braucht die Grube, im Sommer das Feld mehr Kräfte — und dadie meiste Arbeitskraft aus dem Thal selbst genommen wird, läßt sich das bei dem jetzt aus ein bescheidenes Maß eingeschränkten Grubenbetrieb trefflich regeln. Die beiden Gegen sätze ind versöhnt. Die Erde gibt rdre chätze gern und willig, nur ver langt sieLiebe dafür, eine Freundes hend, keine Räubertatze. Die Schöpfer aber von all dem Se gen sind Andreas Rohrbacher, der Lei ter der Rohrbacherwerke, und Alban Rainer, der auf dem Rohrbacherhof sitzt und mit seinem Resl eine vorbilds iche Mustertvirthschaft führt. Sie halten strenge Arbeitseintheii luna. Der Anderl ist der Bergmanth der Alban der Bauer. Der eine re qicrt 500 Meter hinunter, der andere 1600 Meter hinaus, bis zum Dog Vrgl. und alle zwei dienen in Ehr-sur t der gemeinsamen Mutter Erde nach dem alten Rohrbacherspruch, der längst wieder zu Ehren gekommen ist. Ende. W Zu sprich genannte-. Als Nachklang von den Manövern kei Manassas tommen Klagen über allzu große Anforderungen, die an die Mannschaften der Nationalgarde ge stellt wurden. Während sich die Re gulären ziemlich wacker gehalten haben sollen, datte der itramme Felddienit siir die Miliztruppen vielfach recht uble Folgen, und eine ungeheure An ahl von ihnen brachen nach ange ftrengtem Marsch, oder auch schon während desselben, marode zusammen. Andere wiederum mußten mit wunden Füßen ihrer Kolonne nachgehinlt kommen und waren taum im Stande, ihr Gewehr aus der Schulter zu tra gen. Auch war der großen Mehrzahl ler Milizer das Bivaliren aus offe ncm Felde etwas gänzlich Neues; die benöthigten Vorsichtsmafzregeln wur den zumeist nicht besolgt, man legte sich, total ermüdet, ohne den Mantel zu benutzen. in’s Gras, und die Flot gen waren Kranlheitsfälle aller rt Dazu kamen lange Märsche in voller Kriegsausriistung über gebirgiget Terrain, mangelhaste Verpslegung und schlechtes Wasser, was Alles den unersahrenen Mannschasten einen bit teren Vorgeschmack von dem eigentli chen Krieg-leben gab. Jn einer Na t besanden sich die Soldaten meilenwet vom Feldlager zerstreut und mußten bivatiren, wo just Halt gemacht wur de. Sie hatten ihre Decken und Män tel abgeworfen, und da sie es nicht verstanden, ute Lagerseuer anzusa clten, so eint-Fanden die Meisten von ihnen die tiihle Herbstnacht in recht empfindlicher Weise. Zeitweise waren die Feuer so groß angelegt, daß sich Niemand der hell emporlodernden Gluth nähern konnte, und an Rachen ison Kassee oder Braten der Speck Rationen war unter solchen Umstän den nicht zu denken. Todtmiide legten sich die Soldaten in ihren leichten Khali - Unisormen in das feuchte Gras, um am nächsten Morgen talt und steif auszumachen. Die Strapazen werden Vielen ihr Leben lang in Erinnerung bleiben, wenn sie auch sonst teine dauernden schlimmen Folgen haben mögen. So geht es nun einmal im Kriege, läßt sich ein Ossizier der Regulären dar gker abunte-hineint Der Izu-ed Fieser -suuu-»-s III tu usiltlllcts(, Uccsc adlllps Len an die Beschwerden eines wirkli chen Feldzugs zu gewöhnen; die Sol daten müssen lernen, siir sich selbst u sorgen. Nahrungsmittel und Wa er tönnen unmöglich in die Gesechtlinie nebracht werden, und da heißt es denn eben. sparsam rnit seiner Ration um zugehen. Wer Hunger und Durst lei det, der hat sich das im Kriege selbst zuzuschreiben. Den re ulären Trup pen passirt dieses nur elten, denn sie kennen den altiven Felddienst und ver zehren nicht ihren Vorrath sür zwei Tage gleich beim ersten Rendezvous. Es muss. tkalt Alles gelernt werden. auch das Kriegsiihren — und Erfah rung allein macht tliiger. Die Ossiziere, die den Plan der Manöver entwarsen, sind in der Ein schäyung der physischen Leistungs fähigkeit der Milizttuppen wohl wei ster gegangen, als dies bei dem ersten derartigen Versuch hatte der Fall sein sollen. Wenn gleich von vornherein so scharf vorgegangen wird, tönnten die militiirischen Neigungen der Leute« die sich zum Militärdienst melden. leicht abgeschreckt werden. Die Lust, Soldat zu sein, wird tin regen tlicäldtletn hungerbivat gewaltig abge Ins-Inn- ««....« see-ac- «