· Us- « s IIIwa « Yastesetz der Erde. I -MM«-. »- » W . Roman von Anton Freiherrn non Prrsatl III« —IIMMMLW-IDM (8. JottfetungJ Der neue Steiger hatte siir jeden ein derzliches «Gliict aus«, einen Händedruck. »Da müßt-ihr doch ordentlich ver dienen,« bemerkte er. - .JD net so arg, der Rohrbacher drackt schon wieder draus,« erwiderte ein junger Arbeiter. »Der geht noch öder den Liidemann.« »Der Liidemann ist uns im kleinen inger lieber. Wenn der Bauer aus Z Roß kommt —- das weiß man dann ohnehin,« rief ein anderer drein. »Hört mir aus. Einer wie der an dere-und is auch recht, wir würden es gerade so machen, wenn wir dran kämen« »Sie vielleicht« —- erwiderte Mel lzart scharf. »Aber nicht jeder—ich nicht —- und die alle nicht« — Alles blickte auf den Steiger, der den Lärm der Arbeit um ihn her überschrie. Das war ja ein ganz Be sonderer. Ein Steiger gehörte ja schon zu den Beamten der Grube, und die waren doch sonst immer gegen die arbeiter. »Oder?'« lehrte er sich von einem zum andern mit einem heraus sordernden Blick. »Dentt ihr auch so wie der Manns« »G’wiß net, wenn man es selber ersahr’n hat« wie hart es is, wäre »Nun. da bin ich schon zufrieden, noch schöner!« lautete die Antwort. Glück aust« Er verließ mit Alban unter den überraschten Blicken der Arbeiter die Stolle. Wenige Schritte von der Stolle, an der fie die Strecke wieder betraten, führte ein verlorener Gang seitwärts, dann eine Leiter in die Höhe. Wasser rauschen drang herab. Melhart fragt-, wohin man da komme. »Das is grad’ ein tleiner Privat paß vom rrn Rohrbacher,« erklärte than. » ollen Sie ihn anschauen?« Melhart folgte ihm die Leiter hin aus. Es war ein phantastischer An blick, der sich ihm bot. Eine geräu mige Höhle, von der Natur selbst ge bildet, aber von Menschen hand so ge chielts bearbeitet, daß die Urspriing keit an keiner Stelle gestört wurde. Die gewölbte Decke, in großer Sind hogensorm roh ausgehauen, wurde von einer mächtigen Kohlensäule getragen, die im rothen Licht einer runden, in die Decke eingelassenen Ainpel in allen Erden spielte. Jn der Ecke befand ein in den Stein gehauen-es Lager, mit einein schneeweißen Fell bedeckt m der Wand quoll in Kaskaden ein kleiner Wasserfall über das glitzernde Gestein —- dai Zimmer Besshs, mit dem Anderl erst vor kurzem die Toch ter Liidemanns überrascht hatte. »Für wen ist das hestimmt?« sragte Melhart entrüstet. »Für das Fräulein Lüdemann. Der herr Andreas hat es gemacht.« »Der herr Andreas!" Melhart - lachte höhnisch aM »Für sein Lieb chen! Und dazu hat er Zeit und Geld, während das Nothwendigste unter bleibt. Ganz echt! Ganz echt! Und das können Sie ruhig mit ansehen, ohne daß Jhnen der Groll —- nun wir reden noch darüber — site so abge Hunipst halte ich Sie noch nicht -—— ein Liebesnest da hereinbauen in die Hölle! Aber nur zu, nur zu! Je ärger, desto bessert Einmal muß doch — gehen Dir, Alls-am ich halte es hier nicht aus« —- Er wendete sich der Leiter zu. eSehen Sie da kommen mir böse Ge e.-—t .- -.-.-—-— —·-«.t.4. :-s. k UUIIICUO am ousululllsu IOIUWII IW slb haben in der Höhle —- und mit einem »Und die Bude zu« — Alban konnte diesmal die Entriist Ing des Mannes nicht theilen· Was Dur denn dabei? Das war doch im Grund genommen ein unschuldiges Wzniigern Wenn er für das Rest so n heimliches Winterl wüßt’ und II machte ihr Frei-U er ihiit sich nicht besinnen. Was der Mann eigentlich sollte rnit seinen wilden Reden? Er par doch Steiger und verdiente ein s Geld. Er traute ihm noch mer nicht und schwieg wohlweislich Ja, er atbmete ordentlich erleichtert ni, als Melbart in der Strecke ange kommen war und für die Führung lastend sich entfernte. Alban sah ihm lange nach. Der Steiger blieb jeden Augenblick stehen, « betrachtete die Verzimmerung mit fei set Lampe nnd llopfte mit der Berg iaat in das Holzwerlx insmer lieiner stehe er, zuletzt gautelte nur mehr ein Schatte-S die Wände entlang, von einein Lichtschintmer gefolgt. Der richtige Berggeist, dachte Alb-»in, aber Un guter x I O . M Tag daran brachte Mrlhart Iß- in die Kammer All-ans. Sie -II2 Eilig verändert Sorgfarn ange dsj paar wieder geziipft wie , Meter denn je: eine neue Ju , J soe- iiber sie gewannen - O »das hast auch irren-n gedacht, daß C — seit sit mir keins-H sagte II r- - is cis-s- im sämi haft verschämten Ton, »und hab dir immer geziirnt, daß du noch an so was denkst. Schau, so geht ej! Man soll nie ganz verzweifeln.«· Dabei fah sie Melhart mit innigem, dantbarem Blick an und tiißte ihn vor Alban. »Jetzt mußt aber auch einmal die Refl bringen«, sagte sie. Alban traute seinen Augen und Ohren nicht. Den nächsten Abend war wirklich Resl zugegen —- und Asra tam ihr entgegen, als ob sie ihr was«abzubit ten hätte. Melhart aber bereitete ei nen Punsch zur Feier des Bündnisses im Thurm. Von dem Tag an konnte man nicht mehr davon lassen. Afra schien in der Kammer Albans Schutz zu suchen vor ihrer eigenen, sie völlig beherrschenden Leidenschaft für Mel bart. Reil fühlte sich erlöst von dem Zwang ihres Gewissens, das die ge heimen Zusammentiinfte mit Alban stets bedrückte. Begierig, mit großen Augen lausch te sie den Reden Melharts iiber alle . erdentlichen Dinge, die sie nie gehört. Jmmer ausfchweifender wurden seine « Reden von Abend zu Abend. Und im mer deutlicher wurde er, immer drän gender und damit nur verführeriicher. Afra unterlag täglich mehr seinem Einfluß. — Lüdemann war nach Marbach ge fahren, mit der Absicht. sich dort lan aer aufzuhalten. Nur sein langes f Ternbleiben und der Leichtsinn, seinem Hohn Firanz eine so wichtige Hienllung . »L—L lclllsucuulllclh Islullcli IUIM ollslulsvb ’ schaffen. Dem mußte gründlich abge iholsen werden. Auch den Conjunttu ; ren hoffte er einen entscheidenden Stoß nach vorwärts geben zu tönrkn Unterdes lag auf Anderl die ganze Last der Verantwortung in Rohrbach. Liidemann hatte es nicht versäumt, die Ehre seines so weit gehenden Vertrau ens start zu betonen und im Fall sei ner Zufriedenheit auf einen Lohn hin zuweisen, der Anderl zum äußersten anspornen mußte —- auf Besin Diesein war längst ,der Steiger Melhart aufgefallen. Von dem ersten Augenblick an gefiel er ihm nicht. So bildete der Thurm seine aus mertsamste Beobachtung, ja er ber schmähte es selbst nicht, seine Aufpas ser auszustellen. Der Erfolg ließ ihn nicht daran zweifeln, daß die War rung aus Marbach, von derLiidernann sprach, nicht unbegriindet war. Mel hart erhielt wiederholt Besuche von in Rohrbach unbekannten Leuten, Zuge reisten offenbar; außerdem führte er einen fiir seine Stellung auffallend starken BriefwechseL Anderl war keinen Augenblick un jchliissig Das Rest im Thurm mußte ausgenommen werden. —- — Alban wartete auf seine Gäste. Es sollte eine Art Verlobungifest efeiert werden zwischen Afra und Pfeiharh Und Alban versprach sich allerhand da von. Zuerst lam Afra, aber gar nicht. wie or erwartete. Ganz scheu und ängstlich fragte sie nach Melhart, ob or noch nicht dagewesen sei. »Am End haben’s ihn verhaftet!« meinte sie mit zitternder Stimme. »Ja, warum denn? Was hast denn?« sagte Alban, ärgerlich über diese Stimmung, die er gar nicht irauchen konnte. »Mein Gott —- der Mensch muß allerhand —- er hat ja recht —- und wenn ieii ein Mann wäre —- abet akad jetzt soll er doch nicht. —- » n Marbach is es losgegangenl Alle reiten sie-— ’brennt soll es auch schon haben — und die Rohrbacher sollen auch mitge hen. Das will er. Gestern Nacht waren sie irn Unterholz beisammen, zweihundert Mann. Wenn das aus getornmen wäre —— dann ist er verlo ten-« Jn dein Augenblick tain Rest her ein. »Ja. was macht ihr denn siir ernste Gesichter? Heut —Asra? Mein Gott, wenn wir schon so weit wären!« All-an glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Da war es ja heraus. das Geständniß, nach dem er sich so seh-ne — und dem besiegte-i Gesicht Asra’s, über das er sich gerade so ge ärgert, hatte er es zu danken. Er schnellte siirmlich in die höhe und eilte aus die Geliebte zu. »Ja, ja, willst denn wirklich so weit kommen, Rest? Wirklich?« Sein Gesicht strahlte vor Seligkeit. Nesl senlte verwirrt das Köpserl »Bist du gleich hikig, so hab ich es freilich net —-—« »Ja, natürlich, gleich wieder trug-— nen. —- Nuyt dir nix mehr, Rest, g’sagt ist ’ agt!« Er schlosz sie stür tnisch in feine Armee und küßte sie. »Und jetzt soll nur einer kommen, der mir dich wehrt!« Er zog Rest an si und dachte gar nicht mehr daran, da er aus der schwarzen Truhe saß, die er sanft sor sältig wied. , Als Mel art eintret, flog Asro an seinen halt «Wenn du net kommen wiitst —« « Er erwiderte nnr zerstreut ihre tät-Zweit M W Bat ex als «Wai hast —- wae ist —« sragte Isra. Migås ist, das isi es eben. Eine seige ndei Jn Marbach ist der helle Ausstand seit heute Nachmittag, und hier —- hier —- riihrt sich teine Hand ——' Plöilich schwieg er und machte Asra ein Zeichen mit den Au gen. Er hatte Atban ganz vergessen, der aufmerksam geworden war und ihn erschreckt ansah. «Da dars man doch gratulirenl Na, das muß doch gefeiert werden!« Er sah sich um. Jn der Ecke standen einige gesiillte Bier slaschen, die Alban besorgt. Als Alban Abends von der Arbeit in den Thurm zurückkam, sah er durch das schwere Gehält, das ihn durch spannte, einen Lichtschein brennen, der sich aufwärts bewegte und verschwand. Die Asra hatte eine halbe Stunde vor ihm die Grube verlassen, auch ging sie nie mit Licht hinaus. Lange war tete er, dann ging oben eine Thür. Das Licht kam wieder herab, da er kannte er deutlich Melhart. Er war bei Asral Rasch ging er in seine Kammer, um sich nicht als Lauscher zu verrathen. Er hörte den Steiger daneben das Zimmer betreten. Nach einer Weile hörte er Papiere rauschen, und als er sein Ohr dicht an die Bretterwand legte. das Kritzeln einer Feder. Was der heute noch zu schreiben hat? Ein unheimlicher Mensch. Ei gentlich sollte er Asra warnen. Er hat sie schon in der Grube so sonder bar angeiehrnZ Das sehlte ihr gerade noch, eine neue Enttäuschung! Er fühlte sich noch immer als ihr Be schützer. Schon war er entschloss:n—— aber er besann sich aus einmal. Am End, wenn Melhart sie wirklich gern bött’?· Er hat es ja an sich selbst er fahren, wie das alles auslöscht. alles ausheiitL Zwei Liebespaare im Thurm —- rr mußte lachen — dann brauchte sich das Resl ja gar nimmer zu geni cclh 9. Liidemann hatte schwere Sorge. Seine großeKombination durchtreuzte eine jäh hereinbrechende Krisis, die ganz Europa in Mitleidenfchasi zog. Außerdem wirkte bereits der natürliche Gegendrucl, die derartige gewaltsame Gründungen hervorrufen Rohrbach war fett der halt des Ganzen. Wenn die Grube nur noch ein Jahr aushielt, dann war die tritische Zeit überstan den. Und er hetzte immer mehr Ar beiter in den schwarzen Schacht. in dem das Ladegeriist Tag und Nacht nicht mehr zur Ruhe kam. Von Marbach herüber war schlimme Nachricht gekommen. Eine eigenthiim- 4 liche Bewegung gehe durch die Arbei terkreise, deren Richtung und Ziel noch nicht recht erkenntlich seien. Jedenfalls sei Vorsicht nöthig· Beunruhigendes Gerücht aus Rohrbach sei wohl der Untergrund. Mit der Grube sei ei nicht am Rechten, die Kohle sei am Ausgehem dann die Wassergeiahr, das die Leute sich weigerten, einzufahren. Dazu kam die bereits zwei Wochen währende Abwesenheit des Herrn Franz Lüdemann, die man sich in der strengen Arbeitszeit nicht erklären konnte. Alle erdentlichen Gerüchte gingen, unter andern auch, er sei mit einer Geliebten in das Ausland geflo hen, nicht ohne rtch mit dem Nöthigen versorgt zu haben. Das Schreiben war von einem Di rektor des Marbacherwerts, dem Süde mann alles Vertrauen schenkte. Ei war auch zwischen den Zeilen zu lesen, daß er selbst an die Flucht des jungen herrn glaubte, glauben mußte, den fehlenden Bantbeständen nach. Das war der herbste Schlag, der Piidemann noch getroffen; einen Au aenblick beuate er darunter das Haupt und schloß die Augen. Dann bob er es wieder ebenso rasch. Hatte er den Zungen nicht schon längst aus gegeben Da fiel sein Blick auf eine Nach schrist, die ihn lebhaft interessirte: im Rohrbachekwerl ist seit einem halben «ahr ein gewisser Hans Melhart als teiger angestellt, früher in der schle sifchen Grube. Er hat hier höchst ver dächtige Beziehungen Jch vermuthe in ihm einen höchst gefährlichen Agitator, wenn nicht mehr. Besser wäre ei, den Mann scharf zu beobachten, als ihn zu entlassen. Lüdernann war nicht ängstlich in solchen Fragen, aber in diesem Augen blick beunruhigte ihn die Nachricht hef tig. Ein Steinchen kann eine Lawine ins Rollen bringen, und eine Lawine hing drohend über ihm, das ließ sich nicht leugnen. Jetzt war vor allem Ruhe nöthig. Sein augenblicklich-es Geschöstsgebaren war nicht derartig, dasz es mißtrauifche Augen vertragen tonnte. Am besten war es, selbst nach Marbach zu gehen und alles zu ordnen. Franz war in seinem Auftrag verreist, fiir die Fehl bcträ e in der asse fand sich auch noch eine iige. Während seiner Abwesen heit sollte Andreas hier die Augen of sen halten, vor allem diesen Melhart beobachten. Und wenn er von Mar bach zuriickliiine und alles wieder im Gleis wäre, dann sollte Bessy - snit Underl hochzeit halten, deni Bauern lohn von Rahel-ach dein einfachen See sann. Das würde auf das Bett gr artig wirken. Litdeneann war siegeisicherer denn ie, als er mä Maebach fuhr. — anwsssss Ins-. Ware vers-it bar Licht hinan ganleln, aber es am stundenlang ni mehr glatte-. Eigentltch empfand er eine helle Freu de dariiber. Er gönnte Afra das späte Gliich das ihr ordentlich ans den Au gen leuchtete. Reserl brauchte sich nicht mehr zu« tiirchten, nicht mehr wie eine Diebin in denTburnr zu schleichen, nachdem sie « alles ausgespiilpn Aber sie fürchtete sich z vor dem Steiger nebenan. Zweimalj l war sie schon mit ihm zusammenge rannt. »Ist das ein unheimlicher Mensch!« war ihr erstes Urtheil. »Ganz lalt lauft’8 mir ’nnnter, wenn er mich so süß anlacht.« Da tam er eines Morgens selbst herüber zu Allma- »J bemerke, daß ich hier jemand im g bin. und das thut mir leid — Sie wissen schon. Sagen Sie dem Mädchen doch, daß ich der Leste bin, der das ergriss eine und füllte zwei Gläser, die auf dem Tisch standen. »Der Bräu tigam soll leben! —- Warnm stoßt du nicht an, Alban?' »Weil ich das Bier für die Aha-« ertlätte Alban ganz verwirrt. »Ja so, ja, das ist eine Verwechses lang. Wir zwei sollten ja so etwas wie eine Verlobung feiern. Gut! Al lo -— lassen wir uns leben, Asra!« Eine nervöse Erregung sprach aus ihm, und eine fieberhafte Röthe färbte fein Gesicht. , »Dies« Andreas·', begann er dann Mist-link Jst ein Schnit. Jmmer ist i» mir ans den Felsen, seit Liideniann j fcrt ist« wie ein Gendarm. Er gönni E mir die Afra nicht, das ist alles, eiser feichtig ist er ——« » »Auf mich —- der Anderl?'« Asra lächelte bitter. Rest legte die Hand vor das Ge sicht. «tiieden Sie noch nicht so ab icheulichi Jst Jhnen ja net ernst da mit ——- und dann ist der Anderl mein Bruder —« Die Entriistnng lam ihr jetzt erst. »Und die Afra hat ihn auch nagsnnet vergessen —-« -lI---4 s-l- -..c Ost-.- EN-I -l--- L J-’ISII,III III- Ius Øssus »Was ssusltq be ich, daß sie ihn noch nicht vergessen hatt« bemerkte er spöttisch. »Aber iassen wir ihn doch, den Mann. Fräu lein Refl hat ja recht, ich hab's ver gessen — ich nehme alles zurück. Es lebe die Liebe!« Er hob fein gefiilltes Glas. Doch ebean plötzlich feste er es ab und sprang auf. »Es tarnmt jemand!" Alle Blicke richteten fich auf die Thiir. «Sperr zu, Alban«, fliifterte Mel hart, mit einem Blick gegen das Fen er. Da öffnete sich die Thiir mit einem heftigen Ruck. Anderl trat ein. Der Blick der beiden Männer faßte sich. rhne sich mehr loszulassem Anderl irdeeiah darüber die-übri en. hier ftand fein Mann — die efahr! »Was machen Sie hier?« »Was haben Sie danach zu fra aeg?s«« erwiderte Melhart, tafch ge a t. Anderl fühlte, wie ungeschickt er die erste Frage gestellt. Die Ueber rumpelung wirkte nicht, wie er ge hofft. »He halten hier eine Ver sammlung ab —" .Verfammlung!« Melhart lachte. Ein Kollege — meine Braut — Jhre « Schwester. —- th das eine Versamm I lung2" ) Anderl ftieß einen Ausruf der Ue berraschung aus« als er Refl erkannte. .Schiindlich von dir, Resl — scham loöt Wie eine —« «halt, Herr Andreai.« trat jeht Achan var, »fo fteht die Sache doch net. Niemand kann der Rest was nachiagen· Jeder tann net a hoch hinaus wie du, es muß auch ut ge ben« die eine Treue haben, die fich net alle Jahre häuten wie die Schlangen. Kurz g’!agt, das is mein Stuben. Du haft nie zu schaffen drin-« All-an L machte eine abweisende Bewegung mit dem Arm. Jn Anderl kochte der alteäaß auf. Zimmer wieder trat ihm der ensch in den Wen- ,,Mit dir streite ich nicht«, erwiderte er barsch. »Du gehst augen blicklich!« befahl er Resl, die zitternd, schamerfiillt im Hintergrund stand. »Sie warne ich, Airal Sie wissen ja, daß ich Jlinen stets von ganzem Hee zen ut gesinnt war --« ebe gnädig von denl herrniitobrs bachee!« spottete Melliart. «Lassen Sie sich mit dem Menschen da nicht ein. Er hält Sie doch nur zum Narren, um Sie dann wenn sein Spiel verloren im Stich zu lal en Wie Sie gethan, meinen Sie? Sehr schlau, dirs Mädchen daran zu erinnern ——« Andeel hörte nicht aus ihn. »Und sein Spiel iit bereits verloren. Ja ioolil, Herr Melbart, ei ist verloren. Jch will Ihnen sagen, wer Sie sind — Sie heißen Müller. nicht Melliart. Sie lind zweimal wegen Betrug nnd Unterichlagiing vorbestrast —- und spielen nun den Apostel der Menschen liebe. Sie haben gestern eine Ber lainmlung in das Unterbolz berusen und sind mit Jlieen blutdtirstigen Ne densarten bei den vernünftigen Len ten ziemlich agseülaliren Sie sind ent lassen, Herr iiller —- iind werden bis übermorgen Rohrbach verlassen, wenn Sie sich weitere Unannehmlich leiten ersparen wollen« Melhart blieb völlig ruhig, aber Lin Gesicht bklarn einen schrecklichen gedruck. die Lippen wurden gan schmal ein tückischer Blick ruhte auf Leiderl Gans gut, also iiberrnorsn — asue gut! « — Andeel lithlte ein Unbehasen it die unerwartete Ot til-W Es «-.-.-—. ..- sp- .-,·-« Manne-. Er hätte eigentlich morgen txa n sollen. Jn einem Ja kann ein i »der Mensch manches nheil an »richten. »Ich warne Sie noch ein smal!« wan te er sich an Afra. »Qui fen Sie sich mit dem Menfchen nicht »ein. Ich bitte Sie darum als alter sFreun . Was Sie auch glauben mö gen, ich bin ei doch geblieben.« »Du, Anderl — du —- ja du —" Längft verhaltener Schmerz brach auf in diesen Warten. Dann sagte sie in fesier Stimme: »Ich geh mit ihm — allei gleich —- wohin. —- Gieb dir teine Müh’, Anderl.« Anderl ergriff Refl an der Hand und verliess die Stube. «Jth habt ihr es g’hört, wer ich bin,« unterbrach Melhart die schwere Stille. Er zitterte nach wie vor Erre gung. »Und ich bin es auch. ich leuane es gar nicht. Der »Einrenler« bin ich. merkt euch den Namen fiir alle Fälle. Ihr könnt euch ,ein schönes Stück Geld verdienen, wenn ihr ihn an das Messer liefert. habt ihr es gehörti Und du« Afra, du willst es wirklich mit dem ausgemachtrnSchur ien wagen?« Es war, als ob sie sich noch einmal befänne. »F halt mein Wort, halt du das deine,« erklärte sie. »Afra -—- dann lomm!« Es gab für fie keinen andern Weg mehr. War er fort, göhnte wieder die furchtbare Leere, aus der sich schlim mere Gespenster hoben, als er viel leicht beschwören lonnte. Sie verlie ßen zusammen die Stube. Alban hörte sie noch lange Zusam men sliiftern, ehe Afra hinaufftieg. Er war trunken von dem lirlebien und warf sich angeiieidet auf das Lager. Einmal erwachte er. Drüben wurden Möbel aeriictt, Stuhle fielen unr,Pa viere wurden zerrissen, und durch die Breitetwand glimmte kurze Zeit ein rather Schein. Der Einrenter packt ein! Die arme Afra! asi- fkfsliof mich-f tin — Sein Name wurde gerufen. Da fuhr er auf. Der Tag dämmerte schon. »Alban!« Afra stand unter der Thür. .Alban, haft bu den Melbart net g’bört?« »Wie soll i denn —- er fchlaft halt noch -« »habe schon g’schaut —- fein Zim mer ist leer. — Mir is so angsi — Er bat so seltsam g’rebt bei mir oten ——« »Fort am Tian fragte All-an. »So laß ihn laufen, besser is es am End —« »Na fort —« .No, was denn?« »Was i da Wunden bab auf dem Tisch.« Sie bielt Alban bie Hand bin. Ein Pulver lag darin. Alban roch daran. »Das is Dy namit.« »Mein Gott, das is ja streng ver boten« meinte Afm »Deswea’n, weil es verboten ist Der bat fchon Vieles Verbotene ge than.« »Wenn er aber ein Unglück anrich tet —- er bat fo was g’revt —- i bab ei fja net verstanden —- Von in die Lu t sprengen! Was denn? Wie denn? Den ganzen Berg? Zum La chen!« Dabei machte er sich hastig zur Einsabrt bereit. zündete die Lam an, stülpte den Grubenbut auf und Fläte Afra . s war eben SchichtwechleL im Scharfstbaus drön ten sich die Amom rnenben unt Abge enden. Höchit erre gende Nachricht von Marbach war ein gelaufen. heute Nacht batte es dort zum dritten Mal gebrannt. der Streit nahm größere Dimensionen an. Ue ber bie Robrbacher sei man im höch sten Grab aufgebracht, baß sie die Er wartung, die man auf ibre Betheili gnng gelegt, so enttiiuscht hätten. Jn diesem Augenblick betraten Afra und Alban die Schichiballe. So fort waren sie umringt und mit Fra gen nach Melbart besiiikmt. Sie muß t·en estia missen als ieine·Hausg«enos IctL vie Auskunft ver oriorri uung so untlar. Verhaftet sei er nicht« aber nicht mehr zu Haus, sie wüßten selbst nicht. Die Erreaung wuchs.s Von Neuem erhob sich der Jedertorlx angefüllt mit Arbeitern. ie erste Frage war wieder nach Wulst-f »Der is un ten, Streite 6,« lau eie die Antwort. »Ein Narr io er! Wir sind froh« das; wir heraus find. Die aanze Persim merung laszt er aus einmal heraus reißen. Der Rohrbacher hätt ei befoh len, sie soll neu gemacht werden. Aber das thut man doch net aus einmal. gleich aus zwanzig Meter — wo der ganze Berg so locker ist« Diese Kritik gab den Gegnern Mel hartj rasch wieder Muth. »Da hört ihr ei mit eurem Melhart. Wir sa gen’j ja, ein Narr is ert Laßt uns aust« Die Zeit drängte, das Zeichen zur Absahrt der Förderun war gegeben, die Gewohnheit des sp ienstes wirkte mechanisch. Die Hitze war schon wie der verweht. und der Korb sauste in die«Tiese. Asra und Ali-an mußten durch Strecke S, um zu ihrer Arbeit zu ge langen. Die beiden gingen nun wei ter, in der hossnung Melhart zu se hen. So standen sie plötzlich vor dem Seitenganhder zum « immer Besiys siihrte. « nn es a nachbricht, kommt da oben kein Mensch mehr her aus," meinte Atem «A was, so schnell bricht es net nach.« erwiderte All-an. die Decke mu rnd. »Da müßt schon ein Wetter chlag’n oder so warf «Und dann ist ja Niemand droben,« meinte Isra. , »Das möcht ioet behaupten, der Inderl mist set-e Zeit, so lang der W Alte in Mark-ach ist. Alle Tag ishr-i die Bem- mit ihm ein, gerad um die t — und da oben wart’ sie auf n, bis er mit seiner Arbeit fertig i . Das weiß er genau, derMelhart. »Wenn ei das wiir —-,« fliisterte Alta, scheu um sich blickend. »Und das gelbe Pulver — und eine Schnur ist dabei gelegen. Wenn i ihn doch war nen tönnte, den Anderl —« Jn diesem Augenblick vernahm man eine laute Stimme. »Das ist ja ein Verbrechen! Unerhiirtl Au nblicklich schaffen Sie mir diesenMen chen forti Es ist eine Lüge. teine Spur von ei nem Auftrag. Komm, Besshl oeeden Augenblick kann ein Stein sich lZlen.« Aira und Alban spähten den Gang hinab· Es war Anderl, neben ihm stand ein lleiner Bergmann: das war Bellt-. Afra zog ihn zurück, und ihm war es auch nicht darum zu thum, nsh der geftrigen Begeanunq Anderl zu sehen. Rasch bogen sie in eine Krümmung der Strecke. »Wirft sehen, jetzt bringt er sie in das Zimmer,« flüsterte Alban. Die Schritte kamen den Gang her an « wenn er nicht in den Seiten gang ging, war kein Entrinnen mehr. »Zum letztenmal, Bessh s—- Abschied für immer! Thut es dir nicht leid um den heimlicken Winlel? Mir schon. Weißt du noch —— das erstemal « das schöne Märchen —- --—« Man hörte nichte- mehr. Sie waren wirklich in den Seitengang eingebogen. Allsan wollte vor. sie wohl warnrn — da hielt ihn Afra am Arm zurück. Der Ausdruck ihres Gesichte war völ lig verändert. »Auf; sie! Sie thaten doch net auf uns hören! Und was ioll denn auch geschehen? Halt ja recht. Komm zur Arbeit! Die is fijr uns « fiir die andern —- Afra vollendete den Satz nicht mehr — etwas Unverstand Iliches aelchah: es war mit einein Mal Nacht. Ein dumpfes Rollen, Brül len, oben und unten, Zittern,Schwan len. Berften ringsum, eine dicke Luft, die den Mund füllte, den Athem hemmte, ein Drehen im Gehirn — alles unverständlich kaum zum Be wußtsein kommend «- nur einen Arm fiihlte sie deutlich, der sie feft um llarnmernd irgendwo hinzog, vor wärts, seitwärts, dann aufwärts — die Sprossen einer Leiter kamen ihr unter die Füße —- fte stieg, die Luft war reiner Da briillte es wieder, dröhnte, zitterte-, als ob der Schlund fich öffnen und fchliefken wollte. dann brach die Stöße unter ihren Füßen. Sie griff nach oben, fühlte den Kopf Albans, klammerte sich feft — ein Rutfchen und Rauschen und Poltern —- ein harter Ausschlag —- die Besin nung schwand ihr · (Fortfetzung folgt.) — Uns dein kais-seen Grade-ten lebet-. Unliingft ift in Moskau ein Buch crfchienen, das den Titel trägt: »Die Studenten in Moskau; Privatleben, Sitten, Charakterbilder«. Der Ver fasser, der fich Jwanow nennt, gehört offenbar jenen Kreier an. welch-u das ftarte Bildungsbediirfniß des r; Z fifchen Volkes ein Greuel ift und i « von der Ansicht ausgehen, dafi die Bildung nur in tleinften Gaben dein Volksorganismus zugeführt werden dürfe, um eine günftige Wirkung zu erzeugen. Er ftellt die Mehrzahl fei ner ftudirenden Landsleute als »Trau genichtfe" und «Durnrntöpfe« hin, was natürlich eine Lächerlichteit ift. Da für sind feine An aben über die öko-. nomifche Lage die er häufig fehr un glücklichen jungen Leute volltonnnen zuderliiffig wie es auch in derr uffts schen Presse anerkannt wird. Das Maximum des durchschnittlichen Mo nats-einkommen der ruffifcben Studen ten beträgt 25 Rubel letwa ZJZU an dererfeits besitzen elf Procent derMoss lauer Studenten gar tein feftes Ein kommen. Diefe ftarte Minorität fchliigt sich durch Ertheilung von Pris« vatunterricht, Mitwirkung an Opern 4 h LI--- h.-- Es-4:s-LZ--ks- « IIUILII« UUIW NOIIIIIIIIUOSUIIID UlII Corretturlesen durch. Diese Dienste n-erden gar törglich bezahlt. Oft er hält der Student nicht mehr als drei Rahel für eine Monatgstunde Privat unterrichi. Etwas besser — dreißig Kopeten pro Abend —- hezahlt man die Chorifiendiensie. Selbverftiind lich könnten sich diese Armen mit solch’ kärglichen Mitteln ohneEingbr reisen der Privaitvolthötigteit nicht unt-schla gen. Eine ein ige Wohlthätigkeiise fellschaft in ostau hat im Jaßre 1902 94.149 Gratismahlzeiien der theilt und im ganzen feii ihrem zehn jährigen Bestehen 1,051,862. Andere Gesellschaften unterhalten Speisehal len, in denen der Student Gelegenheit findet, ein wahlseilei und lraftiges Essen zu erhalten . Wie gering die An fpriiche sind, die an die magere Börse der Studenten gestellt werden, eigen die Preise der betreffenden Speisebr tent Eine Berti-n Grühe ohne Butter: 1 Kopete, mit Butter: 4 Kop» Kar toffeln: 11-- Kop» griine Erbsen: 3 Kop» ein Teller Graupensuppe: 3 Kop» eine Kateleitu S Kot-» eine ge fiillte Paftete: 6 Kop» ein Beefftecrh 22 Kop. Da find bedeutungsvotle « ahlen. Sie reden eine laute Sprache «ber die forialen Zustände Rußlands. Der steiget-thie «th Dr. Trintele wirtlich ein fo gesuchter Arzt?« »Gewiß wenn ihn Einer braucht, muß er ihn in allen Kneipen suchen.« späfil Ihre Frau sparfanri« o lossaclJ Jeh muß ste mir den Bart wachten la damit ich die eil ten Kragen noch Mit-In konkl«