Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 16, 1904, Zweiter Theil, Image 16

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    VIU M JOHN Rkkfchs ER
Isa der Mensch Pech hat. — Ge
danken darin-eh was Leute
denken könnten.
IeisMantks Land, Teta im Kognito.
dieses Kaunti. Staat un Kontri
U. S. Nordatnörikä, Datum des
heutige.
Mist-It Editer!
Jch weeß nit, ob Sie timeinbekn.
seit, wann Jch Jhne kit:ieind, wetn
schut rimembern. Awwet des
staut erst später
Aageblicklich
handelt es sich
um Mei minnen
tane Posischen.
Un die hot e
große Riesen-i
blenz mit eine
Quetfchetern.
Nämlich Ich bin
drin derfor. Oder
uff gut Deitsch
Geist-Its Ich den
Mein Fuß enei
gethan,
Atso wie Jch
Jhne wahrheits:
getreu un abso
lutli aiordinsg zu
der nackiente
thoffentlich denke
Sie sich da der
bei nix Schlech
tes) Trutz tiportet ben, sein Ich e
Futschitiff bifor ilngeziefen Zieioisse
ja, wie Mit-I gegange ig. Deswege, in
Anbetracht Vun die Aenimalg, wo e
stihilistisclse Anarktifchteverschwörung
gege Mich gemacht dawide, fein Jchso
weit nördlich geinuvt wie möglich. Des
I nätscherelL Je weiter nördlich,
desto weniger Mvstitterg et all.
Jetz hätt Jch tocnpäretivli e glückli
ches Lebe führn könne. Da is der Nord
New Yortet Ischan un da sein Leit
wo Tikot ijpiek un eI giebt einge Art
von dometik un impotteb Weing,
Lickeks un Sigaahrs Un es gebt do
mestik Freiluntsch aus importete
Wötsiche un tschinuein bötsch Sauer
traut un üwwerhaupt Alles-. Vun der
Mmätschexje in Meint Haus bin Jch
Q«..-IL «. —. -..-..A ...- LI
O
Wcus (U Uscccuslll Æslpcudls, UU Usk
Ulti is weit weg.
Also Iönni Jch eigentlich häppy, ze
ftiede, glücklich un ionteni sei.
Des war Jch nach. Ei, warum denn
nit? Ich hen es Mir ausgemalt, wie
ch. vun alle Sorge befreit, im größte
ognito e Lebe fähke thät, wie e
Förscht Of course: Disent un mo
tälly. Des is nämlich die Hauptsach.
De annere Weg könnt Ich es nämlich
sit achte. Könnte Sie, Misier Editer?
Pfui Teufel! Schäme Sie Ihne!
Also Jch wohn da geachtet un geehrt
is eme Haus als geförnischtet Tschen
telmänn un fahx jede Tag (oder so
there — äbauts) nach Btooilyn, for en
Qtief an die Alti in der Nachbarschaft
Inn Unferen Haus in deKaschte ze
schmeiße un Jch bin glücklich un häppy
un deni Mit «Könni es dann nitim
Inst derWeg sei, wie es jes der Weg
z «
Da iimmt des Schicksal! ——
k H O
-
Un deswege hen Jch Jhne in der
Gutestun gefragt, ob Sie eemembern.
Ihm Sie, Mistet Editor?
Nämlich die Misses Meyer an der
Eck. Sie is meiner Alti intimste
Lösy-Frendin, in Konsequenz un weil
sie sich gegeseitig nit ansftehn könne,
manner gegefeitig nit ausfiehn jtsijF:
Munh sich aus purem Speit Dresses
e, um enannet ze ärgern, un jin
verhaupt Alles thun, um sich gegesei
fäenanner each other in die französi
L Fits ze werfe. Jch haß der Atti
ufefreindin. Jch haß die Misses
Wetzen Awwer des macht nix aus.
Die Alii bot en lang eftäblischteBer
dacht, daß sie Riesen hätt, uff die Mis
Meyer tschelloß ze fei. Die Misseö
eher ihrerseits is miid amMich, weil
ch beeillti noch nie Riesen gegen-we
h. Resen hawwe for ihr Tschellos
nff die ifses Meyer.
Kenne Sie sich jeh aus, Mistek
Esska
Bell! Also, wie Jch heint Morchenj
, iIMeim neie Heim die Trepp eeunner
, da hör nff emol e Stimm
, set Rits !l!!«
G warst-je Missei Meyeeli
M steile Sie sich mal vor. Misiee
edited
Die Missei Meyer denkt natürlich
sich hätt, oder Jch wär, oder Jch hett
gedenkt, oder Jch hätt die Jntentschen
gehatt oder Jch hätt nit gedenkt, daß,
oder Ich hätt —
Un die Alti, wo des natürlich tipor
ted kriegt, die denkt, un die glaubt un
M weeß, un die is schm, daß: (S sehe
Cuziklopedeia armer ,,Kreim5 oder
Rapitalverbteche mit lebensgefährliche
Todesstraf. ")
Jhne des Nämliche wünschend
Mit Rigatds
Jhk unglücklichek Frent
John Ritlch, Esq.
Sei-c SOLO-sitt
Stfdent (iu der Zeitung lesend):
Die Sicherheit in unserer Stadt
staunt kam-er mehr ab. .das merk
- ich auch; alle Augenblicke läuft man
MS Gläubiger in die höndet«
: l. Die-M ich habe S
t,
E pwtifärn lcssew miß huen abe?
, zu these-ze
» nicht das ge
samtes habe.
f J, Use-M Mk tüchti. cis Esel
, Ist sum-ei zor
is Its Abt WITH
Oh kocht-e des blossem
Härst Leopold von Anhalt-Desha,
der von 1676 bis 1747 lebte war be
tanntltch ein sehr schneidtger Kriegs
nrann Er war ein »gedorener Sol
dat« und da er zugleis re ierender
Fürst war, so that er a I, ums
vom militärischen Standpunkte aus
eher zu verzeihen war, als dont politi
schen. Ei fehlte ihm aber auch nicht
an etlichen guten Eigenschaften in rein
menschlichem Sinne, und so hat er denn
auch trog mancher recht gewaltsamen
Handlun n iein unfreundliches An
denten hinterlassen. Der »alte Des
sauer« wurde nicht blos durch seine
triegerischen Leistungen —- insbeson
tere hatte ihm Preußen im ersten schle
fis schen Kriegöeeinige Siege zu verdan
ken-eine rühmtheit, sondern auch
durch das wunderliche Gemisch von
Rauhheit und Gutmüthigteit in seiner
Natur Welch zarter Gefühle er fähig
war, bewies- unter Anderem der
Schmerz, den ihm die Krankheit seiner
(mit dem Fürsten Viktor Friedrich zu
Anhalt-Vernimm verheiratheten)
Tochter machte. Da sah man den
Kriegshelden stundenlang im Schloß
garten herumlaufen und weinen, und
die daselbst beschäftigten Arbeiter
hörten ihn immer wieder jammern:
»Herr Gott, ich habe lange nichts von
Dir erbeten und ich will Dir auch so
bald nicht wieder kommen, aber laß
jetzt mein Kind gesund werden!« Die
tes Gebet nähte dem gequälten Vater
nichts und die Fürstin starb. Kurz
vor ihrem Tode erwpies sie sich noch
als echte-Z Kind des Soldaten: Jhr
letzter Wunsch war, den Vater noch
einmal — mit seinem berühmten Re
giment manödriren zu sehen. Der
alte Dessauer aber ließ sich nicht lange
bitten. Das preußische Regirnent,
dessen Oberst er war, lag in halle.
Sofort ging ein Eilbote ab und —
oas Regiment marschirte nach Bern
burg. Mit klingendem Spiele zog es
nach dem Schlosse und in dem weiten
Schloßhofe ließ es nun der Vater, mit
Thriinen in den Augen, einige Uebun
gn machen, während die todtlranle
chter, die man an’s Fenster ihres
Sterbezimrners getragen hatte, von
dort aus zusah. Das Regiment mar
-—.- -·..-.- —-».-·.-.
l Wllcc Wust UUI Ul( Glut-U- lUU cp sluss
s
lagerte und bewirthet wurde. Die
Qsiziere speisten im belosse an der
fürstlichen Tafel. Der alte Dessauer
aber lief wieder im Garten herum und
weinte.
W
. DO- Jerduäeuu eurer schönen
Irrtums-im
100 Jahre sind jetzt seit der Einfüh
rung der Georgine oder Dahlie aus
Mexilo in Deutschland verflossen.
Alexander von Dumboldt war es, der
die schöne Mexitanerin dadurch ein
führte, daß er Samen gelber und
rather Dahliensorten aus Amerika den
Berliner Botanischen Garten zugehen
ließ. Schon im Jahre 1784 war die
erste Dahlienpflanze durch Binzent
Zervantes an Kavanilles in Madrid
gesandt worden. der sie nach dem da
,malö berühmtesten schwedischen Votu
niler und Schüler Sinnes, Andreas
Dahl, Dahlie nannte. Den Berliner
Botaniter Willdenow beliebte es, die
Dahlie zu Ehren seines Petersburger
Freundes und Gönners Georgie den
Namen Georgine zu geben« Als Geor
aine hat sieh die Dahlie in deutschen
Gärten überall eingebürgert und be
liebt gemacht. Von Spanien aus
wurde sie 1787 in England eingeführt;
1802 tarn sie nach Frantreich und,
wie sa t, 1804 durch Humboldt
nach eut rhland. Als es 1808 dem
Karlsruher Garteninspeltor gelang,
die erste «volle« Dahlie zu ziehen, be
gann die Glanzperiode des sghönem
blumenreichen Gewächse3, wahrend
welcher sich die Spekulation seiner so
ho radig bemächtigte, daß sie schon
im ahre 1820 20 «gesiillte« Spiel
arten auszuweisen hatte. Jn den
Jahren 1830 bis 36 war England in
der Dahlienzucht abenans, und von da
an zeigte sich auch in Deutschland,be
» sbnderj in· Erfurn reges Interesse siir
Finger use Schreian
oie Yanuenruuur. In oer Neu uzeit
Ist man in der Dahlientultur wieder
oielsach zu den Stammformen zurück-.
gekehrt, bat auch der »Kattusgeor
aim« viel Aufmerksamkeit geschenkt,
ist jedoch bei allen diesen Bestrebungen
schließlich immer wieder aus die schone
volle Dahlie von Rosenform zurückge
kommen.
—
Der- Dtchtet des Andreas Insec
Liebes
Julius Mosen bewohnte, wie durch
einen seiner Briefe an Ludwig Tieck
festgestellt ist, von 1827 bis 1828, als
er in Leipzig unter großen Entbeern
aen die Rechte itudirie, ein Zimmer in
dem Hause PeterH:Straße RI. 60, das
st die jetzige Nummer Bl. Das Haus
gehörte dem Krämer und Schantwirib
Kayser und ist« den Nachweisen Pfar
rer Mertels in der Wissenschastlichen
Beilage der «Leipziger Zth zufolge,
bis beute unverändert geblieben. Jn
dem Bau mit der schmalen weisenstri
Front und dem vorentinaenden
Zenker bat der Dichter m einem »Käfia
unter dem Dache«,d ..b in einem ab
geschiiigten Mansaedenstiibcheu des
obersten Stockes, wie ein eingesperr
ter, bungernder Kanarienvogesi ge
aft. Farbeitet und gedarbt. Wie er
lbft mittheiit, war er damals so arm,
er die Reiuschri t seiner Namens-«
ten ist Bett a eetigteca um warme
LIMI:
ess- Eise-d its-« ·i
Eis-unser pes- michs-za
Piegarstige Beila.
Von Sesrtrud saronin von
Var-part.
«Gelt, Kindersrarh fest bin ich doch
a so schön wie Maine-i«
in lautet Schnarchen ist die Unt
wart. rau Susanne ist milde, sie hat
den hal n Ta am Plattbrett an
den und hat mit der kleinen He a her
umtollen müssen; auch ist es nicht leicht
Kinderlaunen zu ertragen.
Hella scheint sehr zufrieden mit ih
rem Spiegelbilde. Sie hat ich ein
Fußbiintchen geholt, um be er zu
ehen - Es ist auch anz gut, daß die
alte Kindermuhme fchlash tann sie
doch nun weit ungenierter aus Ma
mas Totlettentisch herumlramen.
Wie interessant das alles daraus ist,
und wie viel hübscher immer die Ma
ma aussieht, wenn sie eine Stunde
davor gesessen. Ach, lebensgern,
möchte hella auch so hübsch aussehen,
damit sie nicht immer die »garstige
Heila» genannt wird. O, sie weiß
ganz gut, wie die schöne Mama alles
macht, unbemerkt hat sie beim Spie
len ihr zugeschaut.
Rathe Backen wie diese hat sie sich
jedt bereits angemalt, aber es fehlte
noch etwas.c
Halt, in diesem Büchschen ist et
was Weißes enthalten, damit hat sich
die Matna auch angemalt; ja, aber
da sind ja die hübschen rothen Backen
wieder fort. Sinnend denkt Heil-J
nach. Richtig, die schöne Mama hat
erst nachher die rothe Pomade aus
gemalt. Ja, so geht es, —- o, wie der
Papa sich sreuen wird! Ob er nun
auch zu ihr wie zu Mama sagen
wird: »Wie schön bist du, mein Lieb
ling!«
Ach, und hier liegen so niedliche
Löckchen, die Mama wohl vergessen,
die Papa ihr immer so gern scher
zend aus der Stirn streicht. Ja, die
muß Hella natürlich auch haben.
Wie komisch die blonden Haare
dazu aussehen, aber das schadet ja
nichts, das mus; wohl so sein. Die
dummen Haarnadeln wollen auch
gar nicht halten!
Nun ist sie fertig! Wie drollig sie
im Spieael aussiebtt alijrlselia lä
chelt sie sich an in demselben.
Aha, fest kommt der Vater!
Blihschnell ist sie von der Fußbani
herunter. Die Schritte nähern sich
— jetzt geht die Tbür aus.
»Papachen, liebes Papachen, sieb’
mich doch nur an!« ruft sie jubelnd
dem Eintretenden ent egen, der,
mißmuthig über die Ent ernung der
Gattin, das Kind kaum bemerkt
.,iSehe nicht hübsch aus, gelt, nun
binll aich och nicht mehr die garstige
HeWie aus tiefern Sinnen säbrt der
Vater empor. Ja, was ist das?
Traut er denn seinen Augen? Wie
ein Clown steht das Kind —- das
Kind seiner ersten, so heißgeliebten
Gattin vor ihm.
»Hella, was soll das, was hast du
gemacht? Wo ist Susanna?"
-Traumumsangen fährt diese bei
dem barschen Ton aus ibrer Schlum
merecke in die höhe, während Hella
wie ein verschiichtertes Vög: lchen von
einem zum anderen schaut. Entsetzt
haften Snsannes Augen aus dem
Kinde.
Herrin-sing hellalen, wie siehst
du denn aus, hab' ein Augenblickchen
en bißchen gedruselt, da macht das
Goldtind so ’ne Geschichte, nee so
wack«
«Geh’, Susanne, besorge die Lam
pe, ich bleibe bei dem Kinde.«
»hella, um Dimmeljwillem was
soll das, tvie in aller Welt kommst
du aus solche Dummheiten Kind-P
Angstvoll schaute hella zu ihrem
Vater aus; ist ei derselbe der sonst
so lieb u ihr ist, und sie hatte sich
doch so iebr gerade aus diesen Augen
blick gefreut.
»Komm her und antworte!«
:,Ach Pachen, liebes Pachen, bitte
bitte, nicht bose sein! ch wollt’
Is- wnv nie-b in ans Oboe- mit
die hübsche Mama. dann würdest du
mich auch so lieb haben und . . . ja,
dann würde Morna mich nicht immer
die Jarstige hella'« mehr nennen.«
Rasch hatte Heall das erglühende
Gesichichen in des Vaters Schooß ge
borgen. Bewegt hat dieser das Kind
jetzt an sich gezogen; aber er dars
nicht weich werden.
»Wir aber. Hella« hast du nur das
dumme Zeug alles gesunden, ich werde
deine Spieksachen mehr überwachen.«
»Aber Pachen, das sind ja doch alles
Mamai schöne Sachen, da spielt es
sich so schön ’mit, und ehe sie augsiihrt,
macht sie es gerade wie ich, hat«
schon ganz gut gelernt. Erst lomrni
nämlich die weiße Pomade nnd dann
erst die rothe, denn sieh nur. sonst
gehen ja die hübschen rothen Backen
wieder sori. Nur die dummen Locken
kriege ich nicht fest, die sitzen bei
Mama weit besser."
Aidernlos hat das Kind alles her
ausgeplaudert und hat nicht bemerkt.
wie jedes Wort ein Dolchstoß siir den
Vater ist, der wie gebrochen dort sitzt.
Also alles nur Schein . . . o, darum
sichs Wie so manches wird ihm jest
ar. . . .
Wo aber iän i der Schein an und
wo beginnt die ahrheiii
Laut auslachend schlci i er jesi
beide Rinde vor doo Ugt
Erst erschrocken-, dann auch lachend·
will della die Hände kosen —- der
Vater schet i n wieder — »
Do skhl plo lich heiße Thes
sseses n- - Wegen-n
e e In r In
iIH i- HEka Streife-.
,
i « Uengfilich und unfsslich trauriq
steht das arme-sind neben drrnftuini
men Vater-alle reude der junger
Kinderseele ifi ini lu e dahin.
»Welche das Lin , ufanne,« rqu
der Vater jett der eintretenden Die(
nerin entgegeam »und tiinnne ei hübfch
Das Zeug an der Stirn wier de
irsö Feuer!«
Zella klammert sich an den Vater
hne ein Wort der Crwiderung ha1
Susanne das erft widerstrebende Kini
von den Armen des Vaters losgelsfi
und es hinausgefiihrt
Dieser schaut nicht den tpdestraurii
gen Blick des kleinen Wefeni. M
immer ruht sein granigebeugies Daupt
in seinen Händen.
»Das alfo war« mein Glück?« ruft
er je i bitter.
,. o ich einft darbend an solchem
nuf ienen Felsen zu bauen glaubte
baute ich auf Sand —- auf lofen
Sand . . .«
Ein Glück, dem die Wahrheit als
Grundlage fehlt —- lann es ein wah
res Gliick fein?
Goethe und peerhoverh
Professor August Sauer fchreib1
Folgendes iiber das Verhältnis
Goethe’s zu Beethoven: Dieser wen
dete sich zuerst 1811 in einem kurzen
Schreiben an Goethe, worin er seiner
großen Verehrung für den Dichter
,«berrlicher Schöpfungen" Ausdrucl
giebt und die baldige Ueberfendung
rer Musik zu »Egmont« ankündigt
zCHoetbe beantwortete den Brief Beet
Zhovens im Juni höflich und liebens
«« würdig. Jm Juli und-September 1812
! trafen die beiden in Teplitz und Karls
ibad persönlich zusammen. Goethe
Frühmt das »iöitliche« Spiel Beetho
;ven5. Die Gegensätze aber in ihren
S Naturen ließen nicht ein inniges Ver
bältniß aufkommen. wie aus beider
zeigenen Berichten hervorgeht. Erst elf
; Jahre später, 1823, wandte fich Beet
klsoben in höchster Noth abermals an
scboethe um dessen Vermittlung am
jWeimarer Hof in einem längeren
-Brief, worin er dem ,.einzigen, un
t Isovbfisfun Ast-seh« asssAsss h-Ia «
seit den Jünglingsuhren »in seinen
Schriften lebe«. zoethe tieß diesen
Brief unbeantwortet. Er beharrte
iiberhaupt itn allgemeinen bei Einer
Meinung, daß die Neuerungen ert
bovens kühn, moßlos und ungeheuer
seien, daß dieser die Formen des Schö
nen zerstört und die der Musik gesetzten
Schranken nieder erissen habe, wäh
rend Beethoven is an sein Lebens
ende ein begeisterter Verehrer lder
Goethe’fchen Mute bleiben sollte.
seines-e Des-fehlen
Der »Berner Bund« schreibt: Den
Höchsten Gras ver Unoerfchärntheit
scheint Der Zetztaitentobold jüngst er
reicht zu haben. Der Berner Männer
chor hat das erfahren; Das Programm
zu seinem Konzerte in der Martinsi
tirche in Ehur ift durch Diesen Geist
aufs groufamfte extjtellt worden. Zu
tem gefühtoollen Liede »Stei! auf sen
Tisch die duftenten Resevem die led
ten rothen Aftern trag’ herbei« hat er
eine Variante für Feinschmecker er
funden: »Die ieyten rothen Austern
trag’ herbei« hieß es auf oern Pro
gramm. Das wäre immerhin noch
hormlos — gaxtz schlimm aber ist der
zweite Streich. Doch strahlt vom
Firnenschild Freiheit dein heres Bild-'
heißt es in der Vaterlandshymne aus
dem Caloenfesiipiet. Was rourde du
rauz? »Geh strahlt vorn Firmen
schild....«
Entschliist
Herr Cin der Abnenqallekie): »den
Kommerzientath, ka Ahn aus dem
siebenO Jahrhundert sitzt ja auf ei
nem FahrtavZ Das ist doch eine Un
mög!ichteit!"
»Warum?D et hat noch ganz wo
anders gesessenk
Iesnzeitlmd
A. (an der Spitee zu B.): LSehen
Sie, das ist der here von Pumpowsti
—- det hat eine Million Schuldeu!«
s«B..: »Mus; das aber ein alter Adel
em.«
Ists- users-It
Sach e stritt in ein Vothauk auf
einen eppich, worauf das Wort
««Salve zu Iefea ist):,. herråessey mir
scheint ei ist Sie hier« ne potdete!«
I It- soutueeust des states.
s n Japan und Korea giebt es eins
1 h st mertwitrdtse Diihnerary dte tn
ihrer Art ganz ein ig unter allen be
! tannten Rassen da ht. Diese tthner
; sind, wie ein engli chei Blatt s reibt,
- durch mehr alt tausend-jährige sorg
» siilttge Zucht und Veredelung zu dem
höchsten Grade der Vollendung ent
- wickelt worden. Das Gefieder ist be
sonders prächtig, das Wundervollste
» aber sind die großen Schwanze. Ein
L kleines Hühnchen schon hat einen
Schwanz lanzender Federn, die 12
bis 15 Fug lang sind. Kein Züchter
hält viel von einem Huhm dessen
Schwanz nicht wenigstens zwölf Fuß
lang ist, und die stattlichste Erschei
nung bietet ein Vogel, dessen Schwanz
20 Fuß mißt. Diese Schwanze sind
sast immer von prächtiger Buntdeit
und schimmern in reichen Bronze
Gold- und Karmasinsarbem damit
sie nicht peschmutzt oder gequetscht
werden, hiillen die Ziichter sie zum
Schuß in dünnes Reis-papier Die
Zucht dieser Hühnchen begann in Ko
rea noch vor dem Jahre l.()00, und
Jahrhunderte lang wurde die Pslege
der Thiere vom Königshause unter
s:u«ßt, und wer ein besonders schönes
Exemplar ausgezogen hatte, erhielt
roße Ehren und Reichthümer. Jn
Folgedessen gab es in Korea seit Jahr
hunderten Familien, die von Geschlecktt
zu Geschlecht ihre einzige Lebensans
gabe nur darin sahen, ein möglichst
langgeschrrsänztes Geflügel zu erzielen
Und natürlich erlangten sie darin eine
erstaunliche Nassinirtheit. Man nimmt
an, dasz die Rasse von einer wilden
Hühnerart abstammt, aber man weiß
nicht, von welcher. Auf der Jnsel
Schilolu pflegte der Herrscher der
Provinz Tosa, der Diamha, die präch
tigen Schwanzfedern als Speerschmuck
zu verwenden; jede Schwanzseder hat
eine tiefere Bedeutung, sodaß ein gan
tes System der beraldit und Etitette
"sich aus diesen Symbolen entwickelt
bat. Wenn sich die Federn des hubnet
entwickeln. mußes auf hoben Stangen
sitzen, die bei fortschreitendem Wachs
tbum ständig erhöht werden, damit der
Schwanz nie die Erde berührt.
Instit-me Quinctius-leih
Der Esel spielt in der bumoristischen
Literatur aller Länder und Zeiten eine?
Rolle. König Heinrich der Vierte don«
England wurde einst in einer Stadt
mit großem Pomp empfangen, fühlte
sich jedoch durch die lange und weit
schzveisende Rede aez Bürgermeisters
gelangweilt. Als inmitten der Anrede
ein Esel zu schreien begann, sagte der
Monarch zu dem Redner: »Meine Her
ren, jeder spreche zu seiner Zeit." Es
wohl unnötbig, zu sagen, daß die Rede
kurz daraus abgebrochen wurde. Jn
einem frischen Gerichtsbose wiederholte
sich dieselbe Szene. Ein Anwalt batte
des langen und breiten die Unschuld
seines Klieten zu beweisen versucht,
bis der Richter bei Dem Schrei ein-es
Csels einwars: »Jeder zu seiner Zeit,
bitte!« Der Anwalt lies; sich jedoch
nicht berbliissen und al später der
Richter bei der Bekanntgabe des Ur
theils Freund Langabr vernahm, wars
der Vertheidiger die Frage aus: »bö
ren Ew. Ebnen nicht ein bemerkens
werthes Echo im Gerichtssaalei . . .«
—--..-.--—
Ter- Kern-alt
«Sieb’ Sons, man soll nie rachsüch
tig sein und seinen Feinden stets ver
geben. Stelle Dir also einmal vor,!
ein Junge käme und prügelte DichJ
durch —- tvas würdest Du da thun?«
hanc lnachdem er eine ganze Zeit
still dogesessen und iider dem Problem
egriibelt, mii pfiffiger Miene): »Du
oma — wie groß ist der Junge?«
Tor-Im
Freund lzum Schriftsteller): »Nun,
wenn Du mit Deiner Frau so unglück
lich lebst, worum läßt Du Dich nicht
von ihr scheiden?«
Schriftsteller: »Was soll ich thun?
Sie iebt mir immer wieder reisende»
Sto zu modernen Novellen!«
Arbeitsfaktor-est- ;
Dame (ein Gefängniß besuchend):
»Bei-en Sie denn schon einige PläneJ
wenn Ihre Stra seit vorbei ists« i
Strasling: « ch fo, ein Zoorz ;
habe den Plan von froei Po sei-ou n;
und von vier Priva wohnt-usw« »
W
ais-We — «
Städtee a einein sauernmädcheye
Pflegt es Erst-kommen das Sie M
lata-weiten
Wrniidchem »Mit was i nit.
wia macht ma denn dali« . s—
Dich i
terl ag: »Wie iillt nen
dieses Gedicht, das i Fett aßt hJabdef
Bekannten »Man sieh , ei das rich
tige Produit Jhres Wissens und Kön
nens.« «
Its-h schlimmer-. s
Frau: »Mann, da hast Du schon
wieder einen arthograpdifchen k hier
machtt Du verstehst das Recht chreis
n nich .«
Mann: »Dafiir aber verstehst Du
mn to mehr das Rechthaden·«
i Falsch aufs-Mit, «
I Dichter: »Seht-den Sie, meinFröus
lein, daß ich Ihnen einen Band meiner
Gedichie zu Füßen lege?«
Fräulein: »Ach, ein Fußdäntchen
"thät’ es ja auch!«
Im Theater
Junge Frau izu ihrer Freundin,
einer älteren Damm »Da schau ’mal,
wie prächtia die Schauspietetin in
Ohnmacht fällt!«
Freundin: »Ich kenne das ja, dage
gen iit es etwas für Dich, Du mußt es
erst lernen.«
Veieirnarkenivrachr.
»Kennen Sie die Briefmartenspta:
che, Herr Maier?«
»Mir theilweise wenn z. B.
auf einem Briefe von meinem Neffen.
dem Studenten. gar teine Marie tiebi,
so weiß ich schon, was das heißi.«
In der damit-en ihr-Mast
Erster Radfahren »Warum pumpsi
Du denn Deine Pneumatits nicht zu
Haus voll?«
Qtfsitsr Nndfabnw Gns »m- ist
imxfkei eift,·idkii:i·’i"ch· eikissäibskjjreiiZ
aus der Stadt bin, da ist die Lust viel
reiner!«
Ins dem Gefiel-eilest
Richter lzum Zeugen): »Hat Ihnen
der des Diebstale angellagte Joseph
Müller kein Ver prechen gemacht?«
Zeuge: »Ja, here Richter.«
»Was denn?"
Zeuge: »Er hat mir versprochen,
da er mich windelweich hauf, wenn
ich gegen ihn zeuge!«
In den Futter-Mem
Er: .Schiitzchen, Du mußt mir ver
sprechen, dasz Du immer diese Frist-r
tra en wirst, die Du jetzt so geschmacks
vo trägst.«
Sie: »Ich verspreche Dir’ö, Tbeus
ter, aber Du mußt auch mir Dein
Wort geben, daß Du niemals eine
Glatze tragen wirst."
Sichrer-O Zeichen. A
A.: »Nun, Herr Doktor, wie gehks
Ihrem Aeliesten?««
B.: »Danle, — hat samt-se Anlag
zum Studenten«
A.: »Aber wie wollen Sie das U
einem vierteljährigenzkinde feststean
B.: .O sehr gut. tagüber schläft I
und Nachts macht er Standal!«
DeikeL
Lehrer: .höte. Michel, gefiel-« Injfs
essen, was hat Dich veranlaßt, Del
einttögliches Maueethandwetk an d
Nagteel zu hängen und Landstkeichek II
wer n?"
Michel: »Ja. wissen’s, here Lehreq
i hab· nnml a Haar inIJMöttel sefuns
den und fett der Zeit eke1t’s mit vvs
der Arbeit.«
»
Don-ein ·
»Was wirst Du Deinem Gottes
zum Geburtstage schenken?«
»Wahtscheinltch nichts?
»Aber das haft Du ihm ja im Vor
jahte auch gegeben, das hat er jo
schon!«
Un sen!
Frau X.7 »Bei-dem Wohlthätig
teitövekein gehören Sie aus«
tun .: »Dein Cigatkenabfchnitts
ein anan tveteinx es ist das Reueste
an dem Gebiete det Wohnt-JUNGE
.-f
Die isnse dahin-.
M-«
Et: »Lieschen, das soll Eieksuppe sein, ich schmecks- aber gar nichts von Eies ku.«
»Aber starb ich habe doch sechs Eier
darin zwei Stunden lo.1)cu.lajscn, du use-n Iatueiz Tq ji« Ich fehkup