YaskHeseiz der Erde. Ul (7 IMMng ) a. in den alten Thurm, der fiir Die eute zurecht gestickt werden soll —- und wenn sie nicht wollen, dann wird ihnen Die Weißalm auch genom men. herr Liideinann behauptet es, und am Ende ist ja was dran— es hat sich was wie eine Berschwörung da oben herausgewachsen gegen das Bergwerk. Alle Unzusriedenen sollen ch da oben sammeln. Mein Gott, Alte ist X alle Tage zum Sterben —aber die sra halt-und der Al mzerdingT die Asra —« Bessy biickte sich, uin eine Blume zu pflücken. »Die Asra war einmal Jhre Jugend freundin, nicht wahrt Sie war ein mal eisersiichtig aus mich —- dann ver söhnten wie uns wieder —- das war aus der Weißalm —- als Sie mich heruntertrugen bei dem furchtbaren Wetter. Das muß auch web thun, so einen Freund sich ganz entwachsen sehen, in eine ganz andere Welt-hin ein, wie Sie zum Beispiel — ein wahres Glück, daß es bei einein sol chen Mädchen doch nicht so tief geht« .Glauben Sie das-, Fräulein Be«y Abgessrz blieb stehen. »Sie nicht? Ah.,!Diirst ich’s ja von mir selbst nicht las-den —- bin ja auch ein Bauern m —« «Haben Sie es denn schon ersah ren?« Die Frage klang hochmüthig und spöttisch zugleich. .Da«thät ich mir leid, ost, nur zu ,,Ei, dann hätten Sie auch alles ein sehen sollen siir Jhre Asra und nim mer«dulden, daß sie so viel leiden muß ——-« Es sprach eine unverkenn bare Gereiztheit aus den Worten. »Ich spreche jetzt nicht von Aha iiberhaupt —" »Aber ich spreche davon, und ich will sie jeht in meinen Schuh neh men-so —ich allein." Sie schritt rascher vorwärts. »Sie können schon umkehren —- ich werde es bei Papa schon vertreten. Aus dem Abzug von der Alkn wird nichts. Ge n Sie sich leine Mühe.« Anderl hielt wirklich an. Ganz heiß siieg es ihm auf von Verehrung, Be wunderung, und sie mußte ihn sür einen Feigling halten. Der Gedanke war nicht zu ertragen! Er war im Nu an ihrer Seite und griff. ohne dasz sie eb verhindern konnte, nach ihrer Hand und küßte fie verheißungsvvll Bessh wurde seuerroth. «Wv haben Sie denn das gelernt?« fragte sie, sich mit einem metallisch klingenden Lachen Eber die Situation hinweghelsend. »Hier im Wald, unter Jhren lieben Augen, die einen Wilden zum Ritter n.« « um Ritters Ja, Anderl, zum Ritter alles Guten!« «Jatvohl, und zum Feind alles Schlechten, wie es im Märchen heißt!" Je t drängte Beser die jedes wei tere ort fühlte. »Wir vergessen noch über dein Märchen die Wirklichkeit Kommen Sie, tornrnen Sie!" Schmeigend schritten sie durch den Sommerwald. Schon trat die blaue Masse des Bochvvgls durch eine Lücke hervor, nur ein hohlweg var noch zu durchschnitem dann tarn man aus die Almlichte —- da blieb Anderl plötzlich stehen und horchte. Ein sremdartiger Fen- hknnes in ds- Mnld ema- korn Stimmen in strengem Rhythmus. »Was ist das?« fragte Bessy. Deutlich vernahm man jetzt das «Gegrii tsfeist du, Maria«. Es war eine tie e Männerstirnmr. Sie klang Unendlich traurig durch den lichtdurch flutheten Wald. It zweifelte Anderl nicht mehr. »Ein Unglück ist geschehen, Fräulein Besitz. Sie bringen einen Verunglücl ten — werden sehen — dabei betet man. Einen Holztnecht vielleicht oder sen-steiget — Der Kopf eines Pferdes erschien vorn auf dem Weg, Männer mit ent blößt-en- haupt ——— »Dur, gib ihm die ewige Ruh, und das ewige Licht leuchte ihm. Amen!« ' Anderl entdeckte gerade noch zur rechten Zeit eine Stelle, die wenigstens das susweichen ermöglichte. Es war ein kleiner Leiterwagen, von einem dictbäuchigen Braunen ge zogen, der in der Höhlung einherfuhr. Seine Luft, über deren Art kein Zwei , «sein konnte, war in eine graue ferdedecke gebreitet. Es war eine Leiche, die darunter lag. Die Form »- des Kopfes hob ch deutlich ab, der rechte Arm ragte if über den Wagen heraus. " 1 Ber ergriff- von einein Schauer » t, die Dand Anderli nnd preßte - kä« scheel writte, wen brachten. Kein one krick irr-er dem gxu cm , eins diesen Se. thaften, das im M W dicht dem Todten anf M --Ifkal Mir ein junger H - DICHTER-n feine Lippen - nicht im Sei-et —All-an! Use-« wen bringen »Einen Vertriebenen,« sagte er herb. »Den alten Wachtert Er hat den alten Thurm sich erspart ——« »Mein Gott! Mein Gott!« sliisterte Bessw von Entsetzen und Mitleid er griffen. · « Jetzt tarn der Wagen. Die beiden Männer zur Seite achteten, in ihr Ge det vertiest, nicht auf die beiden. » Afra sah aus und erkannte Anderl; » sie blieb stehen, wie in den Boden ge-: wurzelt, und die Röthe des Unwillens ? färbte ihre Wangen. »Das Fräulein Litdencann,« sagte sie dann, Bessy er-I tennend, in bitterem hohn. »Schad daß Jhnen ein anderer zuvorgekom trnen is, a Barmherzigerer, als ihr eid.« Der Zug stockte plötzlich, indern die( Leute in ihrer Neugierde stille hielten. ’ »Vertretet ihm wenigstens jetzt nim mer den Weg,« rief da Afra, gegen die beiden vorgehend. »Weiter bis an das Grab eht doch net die Heh. Sagen Sie das hrem Vater. Er soll sich hüten. Dort steht die Asra!« Sie erhob drohend die Hand gegen Bessh. Ein haßersiillter Ausdruck entstellte das Gesicht. Bessh wagte nicht« sie anzusehen, ganz zertnirscht kniete sie am Boden. Anderl machte einen schwachen Ver such, sich zu vertheidigen. »Es ist ja ganz anders, wir sind gekommen, um euch zu holen.« ( »Zu holen? Wohin denn?« Asra ; iachte schmerzlich aus, dann strasste ich plödlich ihre ganze Gestalt. »Daß .- hls 's MADI.« Eis Ists-Z nn- hss Ins-FA f auf dem Wagen. .Das is der Zweit, den ein Rohrbacher auf dem G’tvissen hat-fest langt eö!—Weiter Leut« oorwiirts!« Der Wagen etzte sich wieder in Be wegung, bsse licke trafen die beiden» Der Zug verschwand, das Murmeln H verlor sich langsam, nach abwärts, im ; Wald. J Anderl wollte ihm folgen, Bessy hielt ihn zurück. Sie zitterte vor Er- « regung. »Ich bitte Sie, warten wir.» Jch fürchte mich vor diesem Mädchen. Es hat ja so recht, so entsehlich recht.« ; Anderl fand teine Rechtfertigung» Erst als der letzte Ton der Betendens verhallt, traten sie den heimweg an.l Beffy lief fast den Berg hinab. einez unbe ähmbare Unruhe hatte sie befal- i len. er Vater mußte sofort Nachricht erhalten von dem traurigen Fall, mit feurigen Zungen wollte sie mit ihm» sprechen. »Das muß alles anders werden-um jeden Preis! Und Sie müssen mir helfen — Sie können nicht ruhig zusehen — bis noch mehr — mein Gott, Sie sind ja selbst — wie kann man denn nur -—- der gute Vater —so gut —und doch —!« 8. Litdemann nahm wirklich einen An llauf, den unt-erkennbaren Verfall des alten Rohrbach aufzuhalten. Nicht daß er feinen Prinzipien untreu wer den wollte, es handelte sich darum, den Feinden auch diesen Angriffs punlt zu nehmen« Aber alle Arbeitskraft wurde vom Werk oben aufgesaugt, und wenn es mein gelang, um hohen Lohn einen Knecht zu dingen, so gehörte der nicht in die Gemeinschaft des hofes, son dern schloß sich den Gruhenarbeitern an und dermengte ihre Forderung mit der seinen. So ging es aber weit und breit, iiber das Thal hinaus, vom Marhachtreiö kam die selbe Kunde. . Dip unt-I- dok Miso-um- cisihsnmsnä phqutastisch wachsende Industrie ves schlang alles. Unoertausie böse stan den leer, und aus den unbeaclerten Feldern wuchs das Unkraut Der einzige Rohrbacherhof machte eine usnahrnr. Da war wirklich neues Leben hineingesahren. Und das seltsame war, die Schöpferin war nicht etwa der Liidentann und der alte Rohrbacher, sondern niemand anders als das tleine, blonde Rest, an das tein Mensch gedacht. Der Rohrbacher kam dagegen gar nicht aus. Steinalt sah er neben sei ner Tochter aus, ganz zusammenge brochen, wie der richtige Austragler, und eigentlich war er auch nichts an deres mehr. Liidemann hatte das unmerklich so gestaltet. Der Rohrbacher, seit Jah ren ohne Ahnung von dem Stand seiner Finanzen, war längst sein Schuldner geworden. Liidemann hatte nie Gebrauch davon gemacht, im Grunde genommen war der Alte als iihrer des Besthtitels an der Grube "r ihn doch unentbehrlich. Da tam ihm der Putsch vor dem Rohrbacherhos tresslich zustatten. Pantrah war unter seiner Wirtung völlig zusammengebrochem Er sah sich nur mehr von Feinden umgeben. Ase Gewissenssorgen erwachten, dazu tarn tie Ausgabe der J d von Seite List-e twan in deren itiing sein ganzer Ehrgeiz-aule, die Entfernung sei nes W Freundes und Gönners Was-, der nach Marbach ve t wor k war-. Vor Anderi em and er He instinktbe Scheu des Maleisien W III-ils fThe-e ersten Sechs-« var n z ro IÆ Dir ckn Sind tiigtrciei er M ihr eine Dereschast, deren Werth er nie zu Wien wulst HWachterthurrn gehörte fest zum DeRohrl)ai·hei-grnnd der Theilung nach, die das Grubenamt mit dein ihm zugesallenen Unwesen vorgenommen. Hier hauste bereits im zweiten Jahr im oberen Stockwerk, in der eigentli chen Wachterstube von einst, die Afte, während im Erdgeschoß Alban Unter jchlnps gesunden. Asrai stand seit einem Jahr im Dienst der Grube. Die Weißalm, der lehte Besitz des Vaters war nach des sen Tod nicht mehr haltbar sie siel den zahlreichen Gläubigern anheim. Da war es Albaii selbst, der zu dem Schritt rieth. Asra hatte sich nun gewöhnt, seinem Willen zu folgen, ihn gewissermaßen als ihren Berather und Beschützer anzusehen. Sie ahnte zwar sdie Absicht, die Alban dabei leitete, wenn sie auch selbst nur ein bitteres Lachen dafiir hatte. Was sollte dieser tindische Krieg gegen eine Macht bedeuten, der die ganze Welt schon unterlegen! Eine stumpfe Resignation war iiber sie ge kommen, aus der heraus sie nichts mehr verwunderte. Die Gleichmaßig leit der Arbeit that ihr wohl, sie siihlte ihre heiße Be ierde darunter ersterben. Allmählich erfüllte sie immer noch eine kleine habsucht, die irgendwo in ihrem Wachterblut versteckt war. Sie hatte nie in ihrem Leben so viel verdient. Gierig hing sie sich an diese neue und wohl lehte Freude und sparte ihre Kleinen Schätze im Thurm. Alban war erst wüthend über diese ihre Sinnesiinderung, denn ihn hatten ganz andere Absichten in die Reihen der Arbeiter geführt, aus der Weiß alm längst ausgeheclte sinstere Ab sichten Es spukte iiherall Je mehr Arbei k-— III- UUI Lucc- Qcclcll thatle II Ists lM menströmtem desto mehr Zündstoss hauste sich. die guten Löhne konnten da nichts ändern, es gab noch genug der Beschwerden und Bedrückungem Aber auch oben spulte es beim Lüdemann — auch da war etwas faul. Jn Marbach wurde der Betrieb auf die Hölste reduzirt, angeblich aus KohlenmangeL und Robrbach sollte nicht seine Schuldigteit thun Dabei wurde hier über hats und Kopf ge fördert, mit einem Leichtsinn desBe triebes, der den jüngsten Bergmann den Kopf bedenklich schütteln ließ. Es waren das alles nur Gerüchte. die der einfache Arbeiter nicht beur theilen konnte, aber sie schassten eine Unruhe, mit der später einmal was zu machen war wenn man abwartete. Dazu war der Thurm gerade recht. Oben die Asra, unten er, sonst nur Fledermause und Ratten, die aus dem alten Bau sich nicht ausstören ließen. Er wohnte einfach in der Mietbe, dem Liidemann hatte er weiter nichts zu danlen, und sein Miethsherr war der Rohrbacher, dessen Eigenthum mit dem Grund der Thurm geworden, oder vielmehr die Resul. die wahre rrin aus dem Dos. Die Reserl seine aus sraul ; Wochenlang sah er sie gar nicht. IAber wiederholt sielen ihm kleine i Veränderungen aus in seiner Kammer mit dem spärlichen fausrath Einmal hing ein Rock sein äuberlich an dem Nagel der, wie er sich erinnern tonnte, aus seinem Bett gelegen, wie er zur Schicht gegangen; der Boden lonnte von seinem bißchen Aussegen nicht so rein sein, und seine Kleider waren so gepflegt. s Einmal —- es war schon gegen s Morgen —- siand ein Glas mitSchliis selblumen aus der schwarzen Truhe, die er als selbstquiilerisches Eigen tbum, als einziges Stück von der Weißaltn herabgebracht, ohne daß sie ihm jemand streitig machte! In seinem ’ Leben bat ibn noch nichts so gesteutq —- Die Reslt »Es tief aus ibm bet : aus den Namen. —- Und et nahm die i Blumen, drückte sie an das Herz und ! stammelte den geliebten Namen. Zwei Tage daraus ertappte er sie. ; »Daß du mir den G’spaß verderben ! mußt«, meinte sie schmollend. «Jeßt f is ans!« ; Die Watte ernüchterten Alban. F,Weil du dich schämen mußt, dem ; Alban was zulieb zu thun — gelt L als Rabtbacherin.« »Das net, g’wtß net —- aber das mußt doch selber einsehen, daß grad ein G’red gäb —« s »Ein G’ked vom Alban und det anhkbqchek Reste Da ist es net . einmal ein G’ted, da kannst ruhig sein z —da5 glaubt tein Mensch —« « »Was sollen sie denn nacher glau-v J ben?« »Das gleiche, was i glaub, net mehr und net weniger —« »Was glaubst denn nachet du«-« «Daß die Resl ein berzensgules Kind is, das mit einem armen Teusl, Lden die ganze Welt ausg’stoßen bat, Mitleid bat.« Resl wurde seuerrotb. «Js ja net ; wahr. Wer bat dich denn ansgsstoßenf Du selb’r hast es gethan Du brauchst doch tein Mitlei , ein Wunder Mensch, der seine Arme rühren kann. i Schänien tiit i mich, so was zu sagen s—ein Manni« Alban erzitterte tn seinem Inner jsten bei diesen Worten. So hatte noch niemand Zu ibm aesprochem Wie ; das wohl that. Er bstte sie umfassen möge-« sit jubelnd ans her drücken. km tbt ststmtlch entgegen chlu ; xnur die Furcht. Je ganz zu ver eben Iwäesikei Essai- vkk, dssi sit EW - -.. s « zwnwksmannng »Wenn-ass W »F komme schon wieder —« be ruhigte ihn Re l, der ieht ganz heiß wurde unter seinen Blicken. Je is ja grad wegen der Afra, die mich net leiden kann. Müßt halt au -ein bißi aufpafsen,« fliisterte sie ihm chelmisch zu. Ehe Alban sein Glück ganz begreifen lonnte, war das Mädchen schon zur Thiir hinaus. Von dem Ta an war der Alban ein anderer Men ch. Er pfiff und sang, arbeitete fiir zwei und war in keiner Kneipe mehr zu sehen ;n der er sonst das große Wort ge iihrt. Die Befürchtung Resls betreffs Afra war völlig ungerechtfertigt. Sie war verflossener denn je, wollte nicht sehen und achtete nicht darauf. So ge rosz Alban in dem Thurm ein beschei tenes Glück. Da trat vor eingen Tagen ein Er eigniß ein, das die Fortdauer dieses Glückes sehr in Frage stellte. Jm Erd geschoß war noch eine Kammer frei. Als er vorgestern von der Nachtschicht nach haus kam. stand ein Wagen vor der Thür. Zwei Arbeiter trugen eben einen Koffer in die Thiir und beklag ten sich iiber fein Gewicht —- ein alt modischer Schrank mit seltsam gedreh ten Füßen, ein Schreibtisch und ein Bett standen noch auf dem Wagen. Auf Albans Fragen wurde ihm Be scheid: ein neuer Steiger habe seine Wohnung genommen. Der Herr Liide mann selbst habe ihn da einquartiert. Hans Melhart stand auf dem Koffer. Er haßte ihn seht schon, den Namen. Rest wird teinen Fuß mehr in den Thurm sehen. Und was hatte ein Steiger in dem Thurm zu suchen, in dem sonst nieArbeiter wohnten? Sollte er vielleicht ein Spion des Liidemann sein? Das hätte er wahrlich nicht mehr nöthig gehabt· Er bekam den Mann irotr allen Anf passens bis in die Nacht hinein nicht zu sehen. Als er um’s Tagesgrauen aufwachte, hörte er ein Geräusch ne benan — das war er! Er hatte wirt lich nicht geträumt. Und heute wär das Rest ganz sicher gekommen. Jeht wurde die Thür drüben geöff net: er ging in den Dienst. Da konnte er ihn ja vom Fenster aus be cbachtem Achan sprang an das Fenster — ta llopfte es ganz sacht. Bei ihm klopfte man sonst nicht —es war der Fremde! Ein Kopf erschien —- ein gelbliches Gesicht, mit zwei großen, schwarzen Augen, die eher einem Weib zu gehören schienen, dem weichen Aus druck nach, ein schwarzer Bart um das Kinn, an der Thürtlinte hielt sich eine ichlantr. schwächliche hand mit langen Fingern. . «Dars ich eintreten, Herr Alban?« fragte der Fremde mit einer sanften Stimme. All-an fühlte seinen Widerwillen gegen diesen Menschen wachsen. »Was wollen Sie?« fragte er barsch. Da war er schon heriitnen Er trug einen verschlissenen braunen Sammtrock, wie er sonst in Arbeiter kreisen nicht Sitte war. «Mi5chte mir als Stubennachbar meinen Kolle en —- hans Melhart — seit gestern « teiger im Grubenwert.« »Stei er, sagen Sie2" erwiderte Al ban. « ann sind Sie ja tein Kollege, kann sind Sie ja ein Borgeseyter.« »So, meinen Sie? —- Ah!" Mel hart lächelte sartastisch. »Ist das hier so betrieben worden? Traurig! Trau rig! Nun, bei mir ist das anders, je der Arbeiter ist ein Kollege, der ge ringste —- mein Brudert O, wir wer den uns schon noch verstehn — Sie ge wiß, vor allen-nach dem, was sie alles gelitten. —- Jch weiß alles, Jhre ganze Geschichte —- Jhre und die des Mädchens da oben,« er wies auf die eHöhe. «Schändlich! Niederträchtig! Dem Besten geht es so —- und Sie ge horenmja zu den «Besten — Sie und LIII WILL-Mit — .Das verstehe einer, was Sie da runter meinen,« erllärte Ali-an. »Sie verstehen mich schon. Sie wol len nur nicht —- siir heute wenigstens ——hahen auch ganz recht —aber das macht sich rasch, ganz von selbst. Aus Wiedersehent Darf ich wieder nach sehen? Ja? Mal so —- Sie Mißtraui scher!« Er ging mit einem herzlichen ändedruch einem gewinnenden Lit ln. Jeht war er ihm gar nicht mehr so zuwider, seltsam! Alhan ging in das Wert zur Ar beit. Der Mensch ging ihm nicht aus dem Kopi. Alte Erinnerun n tauch ten aus, längst verlorene orstelluns gen —- wie er aussah, die Augen — ganz seltsam —- und die Stimme, die einen ordentlich zu ihm-hinüberzog. Was er nur will, mit seinen seltsamen Reden. Wie ein Spion sieht er doch nicht aus. Wenn man ihn reden hört. Ist er ein Ausriihrer durch und durch, nnd wenn man ihn anschaut, glaubt man nimmer daran. All-an fuhr in sein untrirdisches Reich ein. Er war fest Häuer und arbeitete »vor Qrt«. Asra that Schlepperdienst im gleichen Geding. Sie sprachen ost den ganz-n Tag tein Wort. zusammen. Die rbeit macht schweigsam, und seit Achan mit Resl verkehrte, hatte er stets ein unange nehmes Gefühl Asra gegenüber, als ob ihr gewissermaßen e n Unrecht ge schähe. heute war er neugieri was sie Zu dem Fremden sagte. S mußte chon mit ihm gesprochen haben. Da kam ste schpn den Gan heran It ihre-tu Jst-gren, ien Ko Mira ein warse u ge , ans das wek Oe leuchtete. Er war den litt se with-h das er sich längs W tetne Gedanken mehr darüber machte — nte that er es. as blühende Banernkind von einfi sirohend von Gesundheit und Kraft.’ die Erbin des Wachterhofs, die Sen-! nerin von der Weißalny fchiepvt jetzt-, Kohlen, die Schultern einge ogen« bleich, rußig, die niedrigfte rbeit. Alles weil der Lüdemann es fo ge wollt hat, ein fremder Mensch« der in das Thal hereingebrochen wie etn Räuber —- und sie wehrt sich nicht mehr da egen. Sie denkt nicht mehr an die prüche von Vergeltung und Strafe und Rache, die sie miteinander ausgetaufcht haben! Das macht die einförmige Arbeit da unten, die ewige Finsternis —- th ja nicht wahr, bei ihm Bat es was ganz anderes gemacht. Die efl hat es g'macht, das Glück, das über ihn kommen ift mit einem Mal — aber die Afra weiß davon nichts. Die weiß nur« daß sie für das ganze Leben verlassen ist, daß der Anderl eine andere gern hat —- und der Ulban sich nimmer um sie küm mert — und doch aushalten, doch wei ter leben — das muß hart fein, furcht bar hart. Jähes Mitleid erfaßte ihn in dem Augenblick, als er das alles dachte. — Afra füllte den Karten mit den Kohlen, die er aufgearbeitet. Ali-an betrachtete sie genau. Jn ihrem Ge i ficht zeigte sich kein Kummer. »Was ) fagft du zu dem neuen Miether, den Insir «kriegt Fabenw fragte er dann. »Er hat ja chon g«fprochen mit dir?« Afra sah nicht von der Arbeit auf. »O, grad einen Augenblick —« »No, g’fallt er dir? Ein fauberer Menfcht Trauft ihm, du?« h »J wüßt net, was ich ihm zu trauen ätt —« »No, i mein halt — weil er fo selt fam redet-und fein G’schau!" »Schaut mancher anders aus« als er hinterher is —·' ’ Alban fühlte die Anspielung und schwieg eine Zeitlang. »Du haft ihm anders g’fallen,« begann er plötzlich wieder. «Cin herrliches Mädchen, hat er g’sagt.« .Hat er g’fagt?« Afra lachte bitter. »Na, dann mufz es ja wahr sein, sie lügen ja net, die Mannsbilder!« Alban entging es nicht, daß ihr Antlitz sich trotzdem röthete, gefreut hat sie das Urtheil doch —- und er glaubte noch mehr sagen zu müssen. so ein Bedürfnis fühlte er, ihr eine Freude zu machen. .Daswar ihm fchon ernst, da kannst du dich darauf verlassen, ganz g'leuch tet haben feine schwarzen Augen, wie er davon g’redt hat —« »Geh. was sagst! G’lruchtet?« Afra wollte eben den gefüllten Hund in den Gang fchieben, da sperrten ihr zwei Männer den Weg. Afra mußte war ten. Es war der Anderl mit dem neuen Steiger, den er wohl in die Strecke einführen wollte. Melhart fah ganz geisterhaft aus neben dem lra wollen Anderl, dem auch die Grube nichts von feiner Fri fche nehmen konnte. »Ei, da find ja meine Thurmtolle gen. Afra und Alban!« begrüßte der Steiger die beiden. »Wir haben uns nämlich ganz gut zusammengefun den,« wandte er fich an Anderh »e« tfcheinen fehr tüchtige Arbeiter zu ern —« »Sind fie auch. und ich empfehle fie Jhnen ganz befonders. Es ist der ausdrückliche Wunfch des Herrn Süde rnanns, daß Sie gut Gedinge erhalten. Sorgen Sie dafür.'« »O, an mir soll es nicht fehlen, Herr Rohrbacher. Jch will mit allen Menschen Frieden haben, das ifi mein Prinzip.« «Nur nicht immer durchzuführen Jch möchte es ja auch —- aber da sehen Sie ——-« Er wies auf die Decke des Ganges. An zwei Stellen hatte das Gestein die mangelhafte Verzitnine rung durchgedrückt, einiae hölzer wa ren bereits ganz geknickt. »Da tann Matt doch flicht Frieden halt-n wenn man so etwas sieht! Das größte Un gliick lann aeschehent Wer hat da ge zirnmert, Albani Sie müssen es ja wissen.« .Der Steinertoni,« erwiderte dieser. »Aber was will er denn machen. wenn sie i m leine Zeit lassen und mitten in r Arbeit anderswo hinholen — nacher slickt man es halt rasch zusam men. Das ist ja noch gar nix —- ganze Stellen sind net berzimmert. Können ja nimmer nach, ii ja net möglich — und-Joa- holz sehlt auch." »Weiß alles — wenn eö auch net so schlimm ist, wie Sie es machen ·Ein arSer Schwarzseher, der Alban," wandte er sich an Melhart. »Wir sind augenblicklich etwas überanltrengt. das ist alles. Was glauben Sie denn, daß alles geleistet werden mußt Es muß eben. Es geht nicht immer so, wie man will. —- Wenn man in Mar lssach leine Kohle mehr hat, dann ist Feierabend — dann muß man die Arbeiter entlassen —- dai will man doch auch nicht. Da ist leicht lritisiren —aber besser machen ist schtver.« Der Eifer, in den er lich sprach, galt «· .,« lich Alban, dessen Schweigen mehr reizte als Sprechen —- und Afra — deren Blick er nicht ertragen lonnte. Er that dockfalles siir die beiden, und doch hasten sie ihn, das fühlte er. Jn strenger Arbeit hatte er sich immer mehr von seinem Urspru entfernt, währendjte neue Welt ,in ie er ein reten, mit ihrem großen Zweck und usblis ihm seläufrger wurde. Im mer mehr sah » er· die Unhaltbarleit Wer schwirrmerilcher Jtr enbani wagen ein und näherte si denen L, anni. in« denen er die Zukunft sah damit trat aber alles, was mit M« « dieser in loser Verbindung stand, tin mer mehr in den Hintergrund. ja, es gewann etwas Feindseliget für ihn, das ihm überall im Weg stand; dazu chörte auch A ra und Alban. Er am darüber ni t hinaus, sa sehr es ibn auch ander eits drängte, ihnen nur Gutes zu er sen. »Alban, begleiten Sie den errn in den Abbau s, von da zurii zur örderung. ch habe teine Zitt. lück aus!« ndreas entfernte si I »Der hat den Bauer glücklich aus gezogen,« bemertte Melhart. »Schon ganz Litdemannl Da nehmen Sie sich ein Beispiel daran, Afra, wie rasch man vergessen kann. Aber Sie sind von stärkerem hol , Sie vergessen nicht —- das sehe ich zhnen an — Jhte sreien hohen, die Sie einst bewohnt. Das muß hart sein—sehr hart.« — Sein Blick ruhte mit einem weichen, innigen Ausdruck auf Asra. »Wenn Sie Jhren Freund da nicht hätten« — »Miis3t auch gehen, herr,« erwiderte Afra mit betoegter Stimme. »Das sagen Sie so—und doch-— ich kenne Sie besser — jent schon — wenden Sie sich nur an mich, wenn es wo sehtt.« . Asra wandte den Blick nicht von ihm, so liebe Worte hatte sie schon lange nicht gehört. »Gehen wir fest, Alban, Glück aus, Afra.« Er gab ihr die Hand. »Wir wollen Freunde sein!« Asra sah ihm nach, bis er mit Al Lan in dem Gang verschwand. Das war ein seltsamer Mensch —- zum FürchteM Und doch so ganz anders wie alle anderen. Im Leben hat ihr das Herz noch nicht so geschlagen! Wie betäubt schob sie den Karten den Gang entlang. uiuuri fllykle Alelyakl pUtO langs, endlose Strecken zum Abbau. Von allen Seiten tönte das Rauschen der Kohle, das Pochen der Hämmer. Ein Gewirr von Stollen führte durch den unterwühlten Berg. Ungeheure aus gebaute Strecken, weder aufgefüllt noch gehäri verzinimert —- iiberall fah man die « puren eines überhafteten Betriebs, einer verfchwenderischen Ausnuhung Schwächer gewordene, gelnickte Kohlengänge, deren Abbaii nicht rafche Ausbeute versprach, waren aufgegeben, um anderswo zu beginnen. Jm Abbau 6 herrschte ein Ameisen lehen. hier war ein reicher Gan an eschlagen, der augenblicklich ieden usfall decken mußte. Ei war eine fchwiile Nacht der Ar beit, die die unzähligen Flämmchen der Lampen matt erhellteii, das Rau schen der Kohle übertänte jedeStimme. Die Luft war heiß und mit Kohlen ftaub erfiillt. Die halbnacktem schweiß triefenden Männer erschienen wie Dämonen, die im titanifchen Zorn den Erdlern spalten wollten mit ihren wiichtigen Hieben · (zortsrtziiiig folgt.) W stummen aus Simses-tu Bei den le ten Berichten iiber d· Kämpfe der olländer mit den G Iu aufSumatra ift mit Recht aufgefallen, daß unter den niedergemetzelten Ein geborenen sich eine so große Anzahl von Weibern und Kindern befunden hat. Zur Erklärung dieser Thatsache und um den Vorwurf der unnützen Grausamteit von der holländischen Kriegsiihrung abzuwälzen, hat die Nieuwe Rotterdamfche Courant an egeben, daß die Eingeboienen ihre eiber und Kinder bei diesen Stäm pfen vorausschicken. Wenn man äl teren holländischen Kriegsberichten Glauben scheuten darf, sind auch· bei den Kriegen auf Java ini 17. Jahr hundert und vielleicht schon früher die Weiber oft den Männern in der Schlacht vorausgegangen, aber nicht etwa nur als lebende Deckung, fon dern geradezu als- Mittämpfende Jn einer am B. Mai 1688 in Amsterdam erschienen Schilderung eine-s solchen Kampfes beim es: Von isfm ans-» den die holländisch -ostindiidje Han delsgesellschost im Osten von Jana gegen den Son-Sau-hourang, den Nebellen gegen den großen Matran, rjochten, seien hier noch solgende Ein zelheiten erzählt Ali der Copitiin Korn-er, der dte Compagnie Votcler hesehligte, den ge-: nannten Rebellen in einem Fleden an getroffen, gelang es ihm, diesen in der Nacht dort eirsuschließen Einigekieits ten, die in rund gesteckt wur n, machten es den Holländern msglisd den in Schlachtordnung bereitstehem den Feind einzugreifen Indern fee hierzu vorgingen. sahen sie zu ihrem Erstaunen eine große Anzahl Werk-er, manche sogar« mit dem skind on der Brust, im Begriss, die Cur-spätert mit Pfeil und Bo en zu belämosen Tier holländilche Lapitän tot ihnen wie derholt »Hu-: Quartier« un, ots sie die ses aber viermal adlehnten nnd durch aus nickt annehmen wollten, Tritt er die Feinde kräftig ein« so do. man morgenj etwa 700 dieser Anmzonen und gegen 1800 ihrer Väter, Beizder und Männern todt aus dein Schlam tetd liegen sah. Jn einigen Gegenden Sumatras scheinen sich diese Sitten erhalten zu haben und die Weiber scheinen immer noch den Tod mit ih ren Männern einem noch ihrer Ansicht lchnmchvolten Leben vorzuziehen, to daß die Dolliinden wahrscheinlich gr ihre Absicht, genöthigt waren. den Mtniickigen Feind ohne Unterschied des Geschlechts zu tödten. W W Æ«««"tchåtii«ö-W· un ver en , Z lernenden L t- its-Tex csiets Matichnngcsesnxet