Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 26, 1904, Zweiter Theil, Image 16

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    Frau Ritsch an ihren Gatten.
Ver erste Brief aus dem Sommer-auf
enthalt.-—— Zärtlichkeit und häus
liche Fürsorge —- Politit und
Haushaltsgeld.
Dear Hubbyt
Warum thust Du dieses. wo Du
doch so fest versprochen und Dein Wort
darauf gegeben, jeden Tag zu schrei
ben, namentlich auch, tvie das Mäd
chen zu Allem
tendet nnd wie
let-Ue Tie tnit
der Butter ge
langt hat, und
nun seit Wir
fort sind noch
keine Zeile,
schreibe sofort,
Jolnn denn Ich
bin funftlutr
i n ll n r n b k
Ich Dich liebe
Mädchen, sie
doth oben tlie
nen, denn wenn
kann sie niin
auf Miechief komme-m weil eiz Mir
Anth macht, tun-J Ich Don anderen
Frau-In höre, Was ihre Illciidchcn »in
deftsrslt has-In, tUenn sie uns dein
Lands :r.i:en, obwohl, das-, sie Meine
seik.:is.«". Unterrkjde odr Fskttc trägt
tDZsr Is. eine Liidn "«.l.1å·rrer;;rnlt, daf. irr
MZIJen ed gethan List-gis runde III
nicht dort Mitwi, Oder leid-: bot-; ein
Auge darauf, ndztvar irv -;««l.1uo-.-, daß
Ttt Meine Zacken nixtit einmal Orten
nen wiirdesp wenn Tit gn dem Miid
then sie sähest, denn Judit, Ti: bist
nicht mehr so liebevoll wie früher.
sondern gleichgültig gegen lUlich, was
Ich nicht verdiene, denn Ich bin in
Liebe und Treue immer noch die Alte,
lixber John, und sei guchsct«ur, nicht
und Angst, denn »
Du weißt, wie
und sage dem:
solle die Win»
sie letLiitth i5,
die Fenster anfzulassen, wenn die-.
Striencs nicht Darin find, denn wenn
die Fliegen einmal drin sind, kriegt
an sie itn Leben nicht tnchr heutig. »
Es gefällt ung- hier sehr gut und
die Leute sind sehr nett, Die Frau»
las-n VII-is vvikihlk bat hin-I tin-on h"-"-««i’h
chen, welche ihre Sachen getragen hat«
ist reizend und noch seyr hübschdaz
heißt- Jch glaube nicht, daß das Haar
echt ift, ihr Mann ist Demoträtt, er
schickt ihr jede Woche suszich Doller
und jeden Tag triegt sie einen Brief«
daran kannst Du ein Beispiel nehmen,
Jch habe noch nicht herausgebracht, od
ihre Zähne falsch sind, aber Jch glaube
es. sonst aber ist sie sehr liebenswür
dig und, wie gesagt, hier Alles befrie
digend, außer natürlich dem Heimweh
nach Dir, lieber John, das Mädchen J
soll lieber nur jedesmal ein halbes
Pfund Butter aus einmal taufen.
sonst wird zu viel verschwendet. «
Die Luft ist hier herrlich und Du
weißt, daß Jch sehr für Nätscher und
so schwärme« darüber fällt Mir ein«
ohn, reiße von Deinen beenden nicht
rniner die besten heraus, sondern ziehe
sie in der Reihe an, wie ich sie hin
gelegt habe, und die Spaziergänge
ßnd wunderschön, namentlich wenn
tnan ein Bu gy nemrnt und die herr
lichsien Aus schien. Dein dickeres Un
terzeug, wenn tühlere Nächte kommen,
liegt in dem neuen Dresser in der
zweiten Schublade, aber schmeiße nicht
Alles durcheinanader. Und schreibe
MS recht ausführlich, denn es inter
essirt Mich Alles-, und bitte, dear
hude, gieh auf Deine Gesundheit
Acht, denn Du weißt wie ich Dich
liebe und vergesse die Ldgen nicht,
denn wenn Du in die Rier tämest,
man weiß nie, was passirt und dann
ist es doch sehr nett, wen es die Frau
bekommt, aber thue Mir den einzigen
Gefallen. Joha, und ziehe nicht die
Bleinds im Parlor in die Höhe, daß
die Sonne den ganzen neuen Karpet
verbleicht, wie Du es voriges Jahr
Sthan haft, das war wirklich eine
chande und das Mädchen soll haupt
sächlich Pfannluchen und Sachen aus
Mehl lodm denn es steht in dem
Papier von die Jleischoertheuerng und
es ist auch in der Hise nicht gesund
nnd trinke ja nicht in die hise hinein,
namentlich kein Eiöwasser, Zahn, oh
tnohl ich destoan eigentli weniger
Angst habe. obgleich Du es verspro
chen hast. nichts zu trinken und schicke
Mit umgebend die graue SillsWaist
mit den Löfes und Maul-B blaue
Waift nzo in der Boxlounch liegt. und
alle die Sachen, wo auf dem Zettel
stehen, wo Ich beilege, und sei innigst
gegrüßt und geküßt von Deiner ewig
treuen Dich liebenden Gattin.
· Misses Hohn Nitsch.
' Und noch einen Extraluß und das
Mädchen soll die Sachen, wo in Kam
pfet gelegt sind, nachlchauen nnd aus
klopfen uind wieder einpacken und viele
Grüße von den Kindern und Deinem
Enkel, etiprecht sehr viel von seinen-.
beut O’Pa. Die Eier find hier seht
billig Ich werde Dit, wenn Du hier
ba tommit auf einen Sonntag, welche
sit beim nehmen lassen und abdire es
geb. wenn das Mädchen Dir die
Anrechnung für das Wirthschafts
gib giebt sei nochmals innigft geküßt
»He-nd tiegle die Tbüt zu wenn Du
Um koste-K
Deine '
Hoheit
Hör-Eb- MML
M DI. baß die Sachen billi
Sud-. www sei-e- ges-g
I Håssm III-NR
tnston kriegen, wenn Perser ei wird?
Ich wittde gleicher-. eine Soffettt-Bell
von Washington zu werde-. Du haft
to fest plentt Zett, Deine Weiers zu
te en. Oder denkst Du, is soll nach
Esopus und mit der Mi es Parter
reden? Misses R.
Der geheimnisvolle Orte-Ostens
Als bei den deutschen Jäger-Ba
taillonen die ersten Versuche mit
sKriegshunden gemacht wurden, schrieb
die »Bei-ne Scientisique«, eine weit
derhreitete französische wissenschaftli
che Zeitschrift darüber: »Der in
Deutschland als Kriegshund verwen
dete Spitz (gemeint ist der deutsche
Schäferhund) ist unbestechlich, ihr
werdet ihn also niemals durch irgend
welches Mittel verlocken können. Fast
sollte man meinen, er hätte ein Be
wußtsein seines Werthes und le e sich
selbst Rechenschaft ab von den imst
leistungen, zu denen man ihn gebraucht.
Jede deutsche Feldivache besitzt mehrere
solcher Hunde, von denen einer den
Doppelposten begleitet und bei ihm
bleibt; am Halodand trägt er ein Le
dertäschchen. Sieht der Posten se
mand, so schickt er den Hund zu ihm,
uni zu untersuchen, ob es ein Freund
oder ein Feind ist. Er ertennt durch
seinen Geruchssinn schon aus der Fer
ne. mit idem er es zu thun hat. Nach
dem er zurückgekehrt ist« gibt er der
Echildwache durch besondere Haltun
Jscn oder Töne zu erkennen, ob Gefahr
droht oder nicht. Ebenso lündet
in der Nacht der Hund seiner Schild:
wache die ierschiedenen Bewegun
gen des Feindes durch verschieden
artige Stimiiiabgahe. Die Schild
wache zieht sich dann entweder mit
dem Hunde zurück und überbringt
die Nachricht, oder bleibt, um weiter zu
beobachten, und schickt den Hund zum
Ueberbringen von Befehlen und Nach
richten zwischen den Voroosien und
der Hauptabtheilung. Der Verstand
der Hunde ist groß; man ersieht sie
zum Mißtrauen und lehrt sie das Cr
tennen russischer und französischer
Uniformen. Sehr- Gefahr liegt in der
scheinbaren harmlosigteit, denn wer
würde einem herumirrenden Hündchen
misstrauem welches überall hinaehen
sich sogar in die Wohnungen ein
schleichen kann? Den Ulanen sieht
man: man ist von der Nähe des Fein
des benachrichtigt, aber wer hat bis
jetzt in einem harmlosen Hund einen
gefährlichen Spion vermuthet?
So der unterrichtete Gewährsmann
Da sollte das arme Frankreich ja zit
tern ob dieser neuen Tiicke der ver
haßten Prufsiens! Doch nein. derselbe
Patriot, welcher seinen gläubigen
Landsleuten so eindrinalich die dro
hende Gefahr der deutschen Kriegs
hunde schildert, gibt auch schon das
Mittel an. sie zu betämpfenz »Die
durch einen mit französischen Elan
ausgeführten wuchtigen Vorston der
dureh die leichte Kavallerie gebildete
Schleier, hinter dem die deutschen
Heere ihre das Licht scheuenden Bewe
qungen auszuführen gedenten. zerris
sen wird, so sollen die verfiden hierbei
nigen deutschen Spione durch eigens
dazu abgerichtete große Doggen oder
Bullenbeiszer ausgesucht, angehalten,
massatrirt werden!«
W
Its steuer strafzenbur.
J Folgendes Bild von der Wiener
fStraße ist in der Wiener »Neuen
Freien Presse« aufgezeichnet: Drei Uhr
Nachmittags. Ecke der Johannesgafse
und des Kolowratbrings. Vor dem
ause, in dem einst König Milan fein
bfteigquartier bewohnt hat und in
dem er auch gestorben ist, ist eine ganze
Reihe mächtiger Möbelroagen aufge
fahren. Kiste an Kiste, Koffer an Kof
fer tragen den bunten Schmuck vielfar
biger internationaler Bahnmarten.
Unter den blauen und qriinen Hom
»sternbeln sieht man aber purpurrothe
sxttelchen mit fremder verschnörtelter
- s« christ. Es ist das Gepäa des von
:Wien scheidenden chinesischen Gesand
»ten. Die chinesische Legation batte sich
in den Räumen ein richtet- die einst
IKönig Milan bewognt hat. Bald hat
sieh ern Häuflein Neugieriger zusam
mengefunden, die von der herabbren
nenden Sonne nicht abgehalten wird
-nrit regem nteresse den chinesischen
Dienern in n seidenen Gewändern
mit den langen Zöpfen zuzuschauen,
wie fie Kollo nach Kollo aus die Wa
laden. Ein Wasserwogen leider
eine allzuhöufiI Erscheinung-, fahrt
vorüber. Der utscher sprint mitten
unt-s M- cbnts Schimvfsmrte fis-gen
hin und bet. Zank und Streit Ei
nen Augenblick scheint es, als werde es
nicht bloß bei Worten bleiben. Jm
Sturtnfchtiti eilt der Wachmann ber
bei. Alles redet gleichzeitig auf ihn
ein« Theilnahmslos und ernst, obne
eine Miene Zu verziehen arbeiten die
chinesischen Diener weiter. Sie schei
nen gar nicht wahr-zunehmen was um
sie vorgeht. Rut, wenn man näher
zusiebt, möchte man glauben, von Zeit
zu Zeit gehe ein Zug hochmütbigee
Uebetlegenbeit und Gerinqschätzung
gegenüber diesen lauten Eneoväetn
iibek die starken Masken der gleichgils
tigen Aste-ten
Dts III-· VIII.
Obeeföeiten »He-eilen Sie lich
lmeine herren, lotnnie ich da kürzlich
keinmal etwas über die Zeit nachdenke,
nnd weisse Its-, anfgete t, wie sie M.
greift SUCH-m sei-set n, so daß
Zäkskzäskshökss Its-; MAX
Ienss is die Erde sinken bot Schein
Sinkt- säast ,sbe«e M thut da
Iei- IIW en -
phmbemtidiexkte
-W--- — ..-.—..—
Mein Fuhrmann.
Stizze don EdmundJalob.
Jm Auftrage meines Ehefs ver-«
brachte ich etliche Tage in einer Initi
angelegenheit auf dem Lande. Schon
von Kindesbeinen an liebte ich immer
das idyllifche Leben, aber diesmal muß
ich gestehen. fand ich keinen Gefalleny
daran, denn während meines jesigenj
Aufenthaltes war das himmelozeltI
ständig mit schweren, schwarzen Regen
wolten überzogen und Tag nnd Nacht
rieselte es unablässig.
Eine unbeschreibliche,peintiche Lang
wtäle war iiber dem Dorfe ausgebrei
te .
Nach Erledigung meiner Aufträge
wollte ich so ichnell wie möglich diese
langweili Welt verlassen. Jch erfuhr,
daß im Sorte ein eFuhrmann wohne,
der mich nach Hause fahren könnte,
falls wir uns einigen.
Jeh nahm meinenStost und ohne viel
Zeit zu verlieren, begab ich mich zu ihm
hin. Es war vorauszusehen, daß der
Fuhrlohn theuer sein wird, denn der
Weg war etwas schlecht. Wenigstens
waren die Fahrittaßen im Dorfe det
art aufgebrochen, daß man aus der
Tiefe der Räderspuren mit Leichtigkeit
schließen konnte, die Wagen müßten
bis zur Achse einsinten.
Jn den Straßengraben vor den
bäu ern, die bis an den Rand voll
Wa er waren, plätscherten fröhlich
f-«htr.«.tternd die eiiiporsiblaaenden Lin
ren.
Unser Frhrrnann Mose- Sallog
wohnte Jn dem Torfende nahe der
Ortsbriickr.
Sein Ha.istbor, das mit einem Tau
benschlag verziert war, leitete mit leich
ter Mühe den Fremden zu ihm. Ueb
riaens wäre es auch tein Unglück ge
wesen, wenn-der Taubenfcgiag auf
Thore gefehlt hätte. da der fchattiar.
iiberaroße Maulbeerbaum der vor sei
nem Hause stand nnd dessen Krone fo
aar in den benachbarten Gassen sicht
bar war« ohnehin ein hinlänglich genu
qendes Kennzeichen bot.
Als ich die nette Bebaufuna Moses
Sallog betrat, ivitzte er eben Pfähle
in der Scheune Und diidelte ein lustiges
Liedchen dazu, das er irgendwo beim
Mititär erlernt hatte.
Er bemerkte mich nicht, als ich dort
hin sam.
»Guten Tag, Vetters«
»Griiß Gott!«
«haben Sie Pferde-i«
»äawohl!«
» agen Sie, möchten Sie nicht in.
die Stadt fahren?«
»Warum nicht, wenn nur zum Teu
fel kein solches Hunden-euer wäre.«
»Aber schauen Sie doch, ich sollte
heute unbedingt nach Hause fahren!«
»Der Herr muß am besten wissen,
was er zu thun hat.«
Dann fchniste er wieder mit der
größten Seelenruhe seine Pfähle.
»Mein Bester!« sente ich unaedul
dia, aber mit bittender Stimme hinzu.
Nehmen Sie diese Sache nicht auf
die leichte Achsel, denn in diesem Dor
fe bat Niemand anders ein Pferde
gsespann und ich habe aroiie Eile.«
»Das toill ich schon zugeben« ,
»Aber sagen Sie doch, roas zahle ich,
wenn Sie mich nach Var-le fahren ?.«
Bei diesen Worten legte er die Axt
bei Seite und kratzte sich nachdenklich
hinter die Ohren.
Nachdem Sie dermaßen in der
Klemme sind, bin ich bereit, Sie fiir
vier Gnlder hineinzufahren.«
Dieser nngewöhnlich hohe Preis
war am allerwenigsten nach meinem
Wunsche.
Meine bescheidenen Tageådiäten
reichten fast gar nicht aus, umsomehr
da ich auch —troas mitnehmen wollte.
Mit Hestigieit unterbrach ich seine Re
de nnd sagte:
t »Das wird viel zu viel sein, Vet
er."
»Jhnen scheint der Lohn zu hoch zu
lein, mir aber nicht«
»Gott bewahre! Glauben Sie mir,
»vi» Gulden sind seh-e viel von biet
bis in die Stadt.«
»Billiger fahre ich Sie in diesem
Unwetter nicht einmal bis bier zum
Thore, davon werden Sie sich übrigen
iibemeupen iiinnen.«
Jeht nehm er von Neuem die Axt
in die Hund« um seine Arbeit fortzu
setzen.
Ich mach-te so manche Versuche, um
meinen Mann zu bestimmen, aber ver
gebens, denn er beharrte bei vier Gul
den und ;chließlich war er noch der
Beleidigte
»Sie dsirien wohl wissen, daß die
liebe-fahrt des Bolanaiarer Berge-«
zwei Gu:.en ioitet und daß ich nur
ungern tät zwei Gulden über den
qltcssicilvner Vergriieten fahre. Wo
bleibt dank der noch übrige Weg?«
Nach isnd nach wurde er immer hart
näckiger so daß meine hoffnung, er
würde von dem zuerst bestimmten
Fuhrlobn absteben sich fast auf Null
redutirtr. CI- entjtand eine Debette
und jeder ron uns wollte bald mit die (
sem. bald mit jenem Argument ieinl
Recht behaupten Das Ende vom Lied
war, daß Moses Sallvs in der hißei
des Sei-ais mit etwas herausriiettH
was im Nu die Diiputation abbran l
»Oui«-der Dirnle in teer Linden-»
er an daf- eine Ende der ane hin- 1
deutete .vier Gnlden sind doch keinej
jp ges Summe. Wenn »ich vom Dorf
einen regen Schritle in die Stadti
use Berti-nie fahre, bekomme ich eben «
so Zu Mär-friert- vsi Dsi s han«
aus er z. o i
ich ichsu einen Allgiichen Einfall.
usersseinnnterdl itzt-ge weise-:
Wo uns un as
ins-TO an« etwas Inder-.
»He-e- ssmssss gw
mischten Sie mir nicht einen Wagens
Vol liesetnf Wie ich sehe, iit es guts
tr tn.« T
erschraken Blickes pritfte er inj
gäotn Bogen das Jirmament und»
ti ein wenig nach. Dann sagte er
gan kurz:
Ia, das tann ich wohl thun.«
« nd was kostet eine Fuhre?«
»Auch iäer Gulden. denn billiger ist
F nicht der Mühe werth, den Weg zu
un «
»sich aber brauche das Holz jeht.«
»Das sei Jhre kleinste Sorge. So
sort lade ich auf und Abends werde ich
dort sein.«
Hieraeaen durfte ich leine Einer-en
dung machen. Wir driielten uns die
Hände Dann erklärte ich ihm, wo ich
wohne nnd gab ihm etwas Angabe.
hieraus trollte ich in’3 6)aithaus am
Dezesende und saß dort erwartungs
vd .
Kaum war eine Stunde verflossen,
so bemertte ich schon, wie der hochbeta
dene Wagen meines Mannes sich sto
ßend die Straße hinunter sortbeweatr.
Jch arrangirte die Sache so, daß ich
eben dann zum Thore hinaustrat. als
er vor dem Gasthofe anlangte.
Nachdem mich Moses Sallos dor
dem Thore erblictte, hielt er sogleich die
Pferde an. Mit einem Male war er ein
anderer Mensch geworden, als hätte er
fish aanz und gar verändert
Vom Wagen sprach er mit solcher
Freundlichkeit zu mir, als wäre ich
wenigstens ein alter, guter Bekannter
von ihm.
..6i, hat-tausend, Sie sind noch hier.
Steigen Sie doch auf und setzen Sie
sich hierher Da ich ohnedieg hinein
fahren niufz, so nehme ich Sie auch
mit.«'
»Was zahle ich dasii:"?«
»Aber lassen wir das-. Mir ist es
auch lieber, wenn ich mich währan der
Fahrt gut ausplauschen tann.«
Nachdem ich das Fuhrwerl bestieaen
h-:tte, peitshte er guten Muthes- seine
Füchse.
»Hiih! Vorträrts!«
——-..«-—-—
Sind-ein« satte-.
Recht sonderbare Namen als Be
izeiclmungen saon Ortschaften nnd Ge
äöften over auch als Vornamen haben
sich im leendurgischen und in Ost
sich im Olvendargischen und in Ost
friesland erhalten. Jm lleinen Bezitl
Jeoetland liegen z. B. Himmelreich
Fegeseuer und höllr. dann wieder
Sommer und Winter dicht beieinander.
Wenn der Hader Lanvbriesträger vonE
seiner Tour erzählt, lönnre ein Unbe
sangener wohl eher denken, see fried
licke Jünger weiland Steplzans ginge,
einer anderen Liebhaberei jenes Herrn
auch folgend. ans die Wiesen« denn der
Weg sülxrt von Dreckorl les gibt auch
ein Dreckbörnu über den Fuchsberg
nach dem Hun:etvinlel, von da nach
dem Kleinen Hasenlager. Auch Kneips
zange könnte als etwas Jagdsportlii
ches gelten. Kothente dagegen ist übel
Zuletzt siitzrt der Weg glücklicherweise
nach Tempel und Stippatl les gibt
auch ein Walervoll). Das könnte man
für Nendezvouspliise halten. An eigen
artigen, wahrscheinlich ausschließlich
ostriesiscksen Vor-langen fand ich allein
in pen irn Mai dieses Jahres von der
Ofefriesischen Zeitung veröfsentlichien
Mittheilungen des Emvener Standes
arnts folgende seltsam anmuthende
Bläthenlese zusammen Ehe hinrichsz
Claasz Onno; Resemt5 beja; Frerichz
Geer-es: Freerl: Berenvx Tiarlo Jo
hann-; Geerdx Ennoz Friede; Ezaard
Lulmvx Nankse Janssenx Diel; Büb
bertz - alob Eggen; Hermannus Ter
bokg iervnymusx Ebel Harminus
Arenvx Jan Engelles: Siebe henrilus
Wilhelknz Habt-ex hillox Teesz har
marnus Bernhardusx Jantine Elise
Harminex Hinvemincu Tawinax Tagl
kex Reli Johanne Dinderilex Jibbimi
net bimelirms Engelfnnk Kostiditrms
Hinterilax Vlcni Eliie Berenvinax
Uiiderite Liter; Untie; Aalle; Luife
Gern-Aas .Zeerteu:a; hatmanna
Gertriida: Hemle Klaaßenx Johanna
Aleitm Reinax Metije; Stieij
Eta; Greife. tTie zwischen zwei Sein-.
lolonsz verzeichneten Namen sind im
mer Vornamen ein und derselben Per
son). Bei dem itrena konservativen Be
streben des Oiifriesen, sich ihre Stam
megeigenthiimlichleiien zu erhalten
dürften-hierzulan» diese Namen auch
noch lange Geltung behalten und haf
fentlich nicht so bald durch allerlei Mo
denamen von Zcheidemiirxzenwerih ver
dräng: werdet-«
MON
Oss Mask- Ierk soereslesemh
·Eine amiifante Szene spielte sich
dreser Tjge auf dem Pelizeibuteau in
Aniwerven ab. Ein Ktirninalinspelior
hatte eine aus holland eingewandette
ebeenwerlbe Dame, »die sich als »Kat
ienlegeein und Wahrsaaerin« ernährte,
holen lassen. »Sie wissen wahrschein
lich bereits, warum ich Sie rufen
lief-»F sagte er lächelnd-, als sie ins
Zimmer trat. —- »Nein, Herr Jn
spelror, ich habe keine Alma-um« —
»Aber Sie können doch aus den Karten
die Zukunft prophezeien?!« — «Ja,
Herr Jnspekiorx das lann ichs« —
«Und wissen tro dem nicht, warumSie
hier sinds« — « ein« here Jnspekior!«
i— »Na. da will ich's Ihnen fa n: Sie
,sind auszewielen and haben harren C
iStunden die Stadt u verlasienl Und
Ensch eini: mit Ihrer artenlegerei kön
nen Sie keinen Staat machen, sonst
hätten Sie die Initveisung vorher
wissen miisien!« Gebiet-nnd rief i
demüthigr verlka die Wo a
da- nngasilisre li deman- n den-.
die Eises-e Logik Lasters-lich bla
uiri Ists-. I
W
sue Ists-set ts Datum-.
Seit vielen Jahrhunderten sind die
Bewohner des in der Nil-even i
bersiadt liegenden wohlhabenden r
sei Strsbect ais Schachspieler de
riihrnt. heute noch hat das Dorf oai
Vorrecht, bei einein Regierungswechsel
in Preußen dem neuen Könige ein
Schachspiel zu til-erreichen Der Große
Kursiirst schenkte den Siröbeckern ein
noch Dorhandenes Schachspiel mit sol
gender Widmung: .Dei Serenisis
mus: Durchlaucht zu Brandenburg,
here Friedrich Wilhelm usw. hat die
ses Schach- uns Courierspiel am 13.
Man anno 1651 dem Flecken Ströpte
aus sondern Gnaden verehrt, und bei
ihrer alten Kunstfertigkeit zu schiiVen
gnädigst zugesagt; solches ist zum emi
gen Gedächtnis hieraus bezeichnet«
Als Friedrich der Große im Jahre
1744 das Dorf berührte, ließ er halten,
ucn mit oem Dorfichulzen eine Par
tie Schach zu spielen. Als der König
geschlagen war, ordnete er an, daß er
alljährlich jemand senden würde, der
sich mit den Ströbeckern im Spiele zu
messen habe, falls diese dann gewön
nen. solle das Dorf in dem Jahre von
Steuern und Abgaben frei sein. Seit
1215 wird alljährlich bei der Oster
priiiung in der Schule um sechs als
Prämien ausgeietzte Schacht-reitet ein
Wettfpiel seranlatei, an dem 48 Kin
der, Knaben nnd Mädchen ans den
obersten Echxxlliassen Des etwa ists-«
Eirnntiner zählenden Dorfesv theilneil
mer« Paiton Lehrer nnd Ortenarste
her entscheiden dann, wem mein Preis
gebührt
llngetvisi iit der Ursprung dieser
allen Dorf iiinaeborenen vertrauten
Fertigleit non Der in einem 1616 er
schienen Buche schon als soon einer
uralten Sitte :ie Rede ist. Die Sage
erzählt, ein Onlberftädter Domberr sei
kriegen eines Zwistes mit dem Bischof
nach Ziröbect übernesiedelt wo er die
Einvobrer im Zchachiniel unterwie
Ton Fofu Teil-Use- vqekdssv 's sinnst
---- -·--,-- v-- -·
Bischof aeworden shabe er dann vie
Ztröbeeter durch Die Zusage berichte
dener Bergiinftigungen hinsichtlich
Abgaben u. s. m. zur weiteren Pflege
des Schachfpiels ermuntert. Nach ei
ner anderen Ueberlieferung soll im
12. Jahrhundert ein Wendenfiirit, der
in dem noch heute zu Ströbect vorhan
denen ..Schachthurme« vorn Bischof
von Halberftabt Wangen gehalten
wurde, seine Wächter zu beiderseitigen
Zeitvertreib das Spiel gelehrt haben
und dieie hätten es dann wieder den
übriaen Dorfbexvohnern beigebracht.
Ein Gasthof des Dorfes heißt »Zum
Schachfpiel". Weil aber :ie Strö
becker von jeher einiae besondere, nicht
allgemein übliche Spielreaeln beobach
ten, ist ihre Fertigteit fiir die allge
meine Entwicklung des edlen Schach
spiels ebne Einfluß geblieben, fo daß
sie hauptsächlich nur ein gefchichtliches
Interesse beansprucht.
- W
»Unser-e see-eitlem
Frau Hinz (hereintretend, wo Frau
Schwah und Frau Spiy in etfriger
Unterhaltung sihen): »Gut, daß ich
Sie antreffe meine Damen, ich bin in
großer Verlegenheit und möchte Jhren
Rath horen. Dean Sie nur, eben
erhalte ich eine Einladung zu Frau
P. filr morgen. Es soll große Ge
sellschaft sein, was zieht man nun
dazu ans-«
Essi- Csfusush lfAsnOsussnhIs h
»--.. -..,.-.., ....,-....,.....-,. ».»,
bei Ihrer Auswahl von Toiletten,
theure Freundin, wird sich leicht etwas
Passendes finden«
Frau Spis Ebenfalls schmeichle
risch): »Und bei Jhrenr auserlesenen
Geschmack werden Sie dort wie über
all die Schönste tein.«
Der kleine Franz tsich Frau hinz
nähernd): »O bitte, bitte, zielf doch
das rotbgettreifte Kleid mit den vielen
Verzierungen an!'«
Frau Hinz (erftaunt): »Aber wes
halb gerade dies-, Franz, gestilltes Dir
to sehr«
Franz: »Ich tenne es nicht« aber die
Tante sa te, ehe Du tarntt, Du hättest
türzlich o bunt ausgeseben wie ein
Papagei. und das möchte ich auch so
furchtbar gerne sehen!«
Is-—
Ist set Il-.
Tourifk »St: en Sie ’rnat, Frau
Wirthien kann iF vielleicht zwei Hand
tiicher betvmnien?«
Wirtbim »Ja, wollen Sie denn den
ganzen Sommer hier bleiben?«
D
Schlite tm Sommer die ienrigecltht
Veilchen ist lange geschiede
Rote verbirgt sich nnd Lilie ruht,
Nachtigall schweiget zufrieden.
SingI o Ciraiie inr sonniaen Glanz,
Lade die Stiel-re nnd Siebel zum Tanzl
Ab iit vie Blüthe estreiiet
Aber die Frucht i gereiht
Kindcheni und siehst du nach Blumen
dich neni
Sieb um die blauen im Kerne,
Schöner die graunigen Renten herum
Steh’n als um Rosen die Dorne.
Sieh’ wie die Reb’ um die Hütte sich
schlingt,
Die zu den Aehren die Traube uns
bringt
Kommt und bei Most nnd bei Garben
Wird mich mein Kindes en nicht darben·
Friedrich Rückert
Hob-—
Eine That.
Ser eani: »Wenn Ihnen ein höhe
Frer O- izier begegnet und Sie kennen
die Honneurs nicht genau — was
thun Sie da?'«
Soldat: IWenns noch Zeit ist, ihn
ich ougreißenI
fW set course-.
E
i
l
l Gipsstiisr.
) »Aber lieber Herr Doktor, wenn
!"« Sie immer so grob find, können sich
die Leute unmdglich für Sie erwär
men.«
»Das ist auch gar nicht nöthig, wenn
»sich nur recht viele für mich ertönen-«
Colle-en
»Gcitattrn Sie, verehrter Signor
ssiorbatichim daß ich Sie als Collegen
i begrüne. "'
; ..ljlan·n sind Sie denn auch Thier
T bändiger «
,,Gemif;!«
»Wa: bcindigen Sie Denn d(12'«
»Häringe!«
Die Macht des Melan-sey
Dienstmädchen: «Ach, Fräulein, da
Jbiitten Sie aber beinahe ein Unglück
i angerichtet.«
eFräuleins »Wieso?««
Dienstmädchen: »Ach, driiben auf
dein Hause arbeitet ein Das-decken als
Sie eben zu singen anfingen. wäre er
beinahe heruntergefallen·"
seine medizinischen Ein-rein
Vortragenden »Und deshalb, wer
tbe Herren, muß nunmehr die y
giene zu dem endgültigen Rein tat
lommen: Ungetochte Milch iit und
bleibt ein zweischneidiges Schwert.«
Daher eines Wabnsinnisem
Nachbar-. »Was ist das fiir ein
neuer Wasser, den Jbre Tochter den
ganzen Tag übt?«
haust-re (ieufzenb): »Ich glaube.
er heißt »Der Walzer zum Wahnsin
nigtrerben'·."
Spinnens-sum
»Ei Sie, Schneller, das wunderi
mich Sie schon wieder bier zu ieben.«
« Gottchen, herr Nath, es wird
einem heutzutage zu schwer aernacht,
sich ehrlich durch's Leben zu iteblen.«
Deine Inse
«Sag’ mal, Schatz« ist es wirklich
wahr, daß ber Soldat gern iein Le
ben für das Vaterland läßt«-»
»Na ja —- in Friedenszeiten wird
es allerdings allgemein bebauptet.«
Lebensliches Lei.
A.: ,Jst vie Braut unseres Freun
des Friedrich ein hübsches Mädchen?«
B.: »Seer hübsch! Vor zwanzig
Jahren habe ich sie auf einem Balle
kennen gelernt, da hat sie rnir sehr
gefallen-«
Vetteln-end
»Das Vermögen der jungen Will
we, die Sie mir da empfehlen, wäre
ja durchaus passend, die Dame soll
aber sehr tät-zornig sein und ihrem
Seligen oft genug in den Haaren ge
legen haten·«
»Aber i bitl’ Sie, in a paar Jahren
hat-MS io wie so a Glatz·n.« '
Poesie Ie- Vaters-erriet
Lehrer: .Man letzt zuweilen auch
pas Eiaenfchaftsworl den-. Haupiwpri
nach besonders in der dichterischen
Sprache. Wer kann mir ein Beispiel
nennen
qastwiribssohm »Schaislcpf dum
mer-"
Auch eine Philosoph-c
W
..Mndn thcn die Arbeit Spaß ".-"
»ka. fes-»
»Hm-n Sie arm sinkwsseln?«
»sehr anssz » · ·
«Nuu, da können sie sich ja m Ihrem Leben viele Feine-ge bereitwi