Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 26, 1904, Zweiter Theil, Image 14
---------------------- Blum-nd " criminalroman von Ewme » « .Ms- s —- »Es-«- --s W r ? « . « H p ( I : F 21. ort e un . ( Sie zue(rst fis-achs ZeugJZamen aus nd ging mit einer gerader unheim Sicherheit, als folge sie einer ren Eingebung, geradeswegs aus Ziel los. Leise fügte sie hinzu: »Ich war An si auf alles gesaßt.« ine Erinnerung tauchte vor Vin cent aus. Jn ein schwarzes Tuch ge Mt, fah er Estelle erröthend und ver legen wieder vor sich im Kreuzgange stehen und zu ihm sagen: »Nehmen Sie sich vor Frau Dulaurier in acht.« such jener andere Tag fiel ihm ein, da sie von einem bösen Zauber gespro hatte, und jener Ballabend, wo hlvie’s Nähe genügt hatte, einen Ohnmachtsansall bei ihr hervorzuru . Es war, als sei sie mit einem besonderen Sinn ausgestattet, eine ihm bevorstehende Gefahr vorauszu siihlen, und als müsse sie selbst darun ter leiden, wenn ihm ein Unglück droh te. So wenig Bedeutung Vincent auch sonst geheimnißvollen Ahnungen beizumessen pflegte, diesmal graute ihm doch bei Estelle’5 Worten -—- für sie ebenso wie fiir ihn. Auch ihm war es, als schwebe irgend ein Unglück in der Luft, und selbst Germaine schien von ähnlicher Furcht ergriffen zu sein. Frau Lancelot allein war unbefan gen genug, nichts derartiges zu em pfinden. Wie immer die Dinge von der . besten Seite betrachtend, meinte ,. densalls ist die arme Frau Du lau et sehr zu beilagen....« Sie hielt überrascht inne, und Estelle stand von ihrem Platz aus — denn die Thüre hatte sich soeben halb Iessfnet, und das verstörte Gesicht des Burschen kam zum Vorschein »Was wollen Sie hier«-" herrschte Vincent ihn an, empört über dieses undesugte Eindringen. «Man wünscht den-Herrn Haupt sann zu sprechen«, stammelte der ar Ie Kerl verlegen. ,Wer denn?« »Wer Herren.« .Sie sollen einen Augenblick war ten, ich lomme gleich« Der Bursche zögerte, schloß die Thüre, öffnete sie aber wieder. »den Hauptmann, sie wollen nicht werten; sie haben gesagt, daß, wenn der herr Hauptmann nicht gleich Mine, sie ihn holen würden!« »Na, das nenne ich wirklich unver srsten!« brummte Frau Lancelot. »Wer sind denn diese Kerls?« ries sincent wüthend. »Sie wollen ihren Namen nicht sa sn, Herr Hauptmann.« .Und Sie haben sie zu mir herein xärssen».. Sie haben...- verzeihen , meine Damen.« · Stufen aus einmal nehmend, ; der Ofsizier brummend die Treppe Hinauf und stilrmte wie ein Wirbel Iind in seine Wohnung. Allein dort sah es aus, als sei ihm bereits ein Wirbelsturm vorangegan , denn nicht nur alle Zimmerthiiren Eben offen, sondern auch die ränte und Schubladen, in denen » bereits herumgewiihlt worden war. .Diebe!« sagte er, an den Säbel fassend, zu sich selbst. St trat in den Salon und sand da die vermeintlichen Dicbe. alle vier Eber einen Glasschrant gebeugt. Das Wunderbarste aber war, daß sie beL seinem Eintritt nicht zurückwichen und er auch seine Absicht, den Säbel zu ziehen, nicht ausführtr. " Die Eindringlinge trugen durchaus nicht die Züge von Räubern, es waren tm Gegent «l ansehnliche, theils kahl Mae. t ils moblftiiitte beeren und in einem von ihnen erkannte Bin cent sogar einen Untersuchungsrichtek, mit dem er die Ehre gehabt hatte, im pergangenen Monat beim Brigade-» eotntnandeur zu speisen. Der Untersuchungstichter, ein Mann der neuen Schule, der durchaus nicht steif und pedantisch fein wollte ondetn in Rede und Haltung dem ortschritte huldigte und sich dabei auf den gewandten Salonmenfchen hinausspielte, war ein in mittleren achten steh-endet elegantet Mann mit aiment Vollbart. Trotz feiner mo -detnen Anschauungen fühlte er sich aber in diesem wichtigen Augenblick doch bemüßigt, sich stolz in die Brust is weter und Vincent mit einer Mie Ie, worin dieser seinen lustigen Tisch snvssen von neulich laum wiedetek kannte anzuxedem »Den Hauptmann, ich bedauere II» lebhafteste den uns obliegenden, schlichen Auftrag. Der beste Beweis Mr vaeLidi e ganz besonders Meiste-his se, womit wir , der Herr gämnwalh der Herr Polizeicow - Æy des den Gerichtsschkeiber und sz W verbeugten sich die dkek : MU Da mGMckIU M der Ren TM MM Ml den Grund unfe Dkkk Hauptnmnns WWWIUØUD eine et A På Hm schickt von seiner Märschen satt-, nut- wphc H- MM bete-dek- eine-i « « - OWNER die .»-— s Worte auf die Goldwage le n muß, antwortete, seinem Frageste er scharf in’s Gesicht sehend: »Nein, ich errathe es nicht. Nur ein Ereigniß tann meines Wissens das Gericht interessiren und das ist der Tod meines armen Vetters Dulaurier, bei dem ich zu meinem Schmerz euge war. Allein es ist mir neu, da es Sitte ist, einem eugen in's Haus zu fallen und seine Ochubladen zu durch suchen.« Der Untersuchungsrichter ging auf diesen mittelbaren Vorwurf nicht ein, sondern nahm, wahrscheinlich in der Voraussetzung, daß die Verhandlun gen lange dauern würden, ohne eine Aufforderung abzuwarten, auf einem der Lehnstühle Platz. Dann sagte er, wieder ganz mit der Würde feines Standes: »Es handelt sich in der That um den Tod des Herrn Dulaurier. Wollen Sie die Güte haben« uns alles mitzu theilen, was Sie über diesen Vorfall wissen? Ich brauche wohl nicht hinzu zufügen, daß sowohl Jhr eigenes Jn teresse, wie die Rücksicht aus das Offi ziercorps, dem Sie angehören, ver langt, daß Sie sich genau an die Wahrheit halten« Er machte dem Gerichtsschreiber ein Zeichen, seines Amtes zu walten, was indeß überflüssig war, da sich dieser bereits an Vincent’s Schreibtisch häuslich niedergelassen hatte. Diese Besihergreisung steigerte Vin cent’s Aerger, und schärfer als bisher sagte er: »Könnte ich vielleicht erfahren, wa rum Sie meinetwegen von dem ge wohnten Gange des Gesetzes abweichen und in welchem Zusammenhang mein Interesse und das Ofsiziercorvs mit dem in Frage stehenden Unglücksfall stehen?" Diese ruhige Sicherheit schien den Richter nun doch zu verwirren, denn er sagte, seine hoheitsvolle Miene et was ablegend: »Herr Hauptmann, ich will offen mit Ihnen sprechen. Es handelt sich um mehr als einen Unaliicksfall. und Sie werden nicht nur als Zeuge ge laden. Mit anderen Worten, der Tod Herrn Dulaurier’s wird einem Ver brechen zugeschrieben, und aegen Sie liegen so schwerwiegende Verdachts gründe vor, daß wir uns der Pflicht nicht entziehen durften, eine has-Hu chung bei Jhnen abzuhalten« Eine Blutwelle stiea in GerbaulU Gesicht. Er eines Berbrechens angetlagt! Schon beim Anblick des Untersuch ungsrichter hatte er so etwas geahnt, und auch woher dieser Schlag kam, wußte er sofort. Nichtsdestoweniger hatte er nicht iibel Luft, diese grobe Anklage mit einer Ohrfeige zu beant worten. Allein er bezwang sich und sagte ruhig: - .Diese Beschuldigung kommt wohl von Frau Dulauriet. Umso besser: ießt brauche auch ich kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen« Erleichtert athrnete er auf. Nun gab es teine Gewissensbisse, teine Ber antwortung, keine Bedenken mehr. Gott sei Dant: seine Person war nicht die Triebfeder ihrer verbrecherischen handlung gewesen! Sie liebte ihn nicht« nein, sie haßte ihn! Diese tolle « Beschuldigung war der beste Be weis Ohne Zorn. fast mitleidig, wie fe mand, der weiß, daß es nur eines Wortes von seiner Seite bedarf. um den Jrrthum aufzuklären, sagte er sehr ruhig: »Ich brauche meine Unschuld wohl nicht erft zu versicheru. Wenn Sie den Sachverhalt gehört haben, werden Sie selbst obne Mühe die schuldige Person nennen.« Mit aefvannten Blick-s humo- hi Gerichtscommissiom eifrig beugte sich der Schreiber aufs Papier. « Ohne weitere Einleitung begann Vincent aufs genaueste die Vorfälle des letzten Sonntags zu berichten: von dem Augenblick an. wo er, ohne eine Ahnung von der Anwesenheit des Ehe vaares Dulaurier in jener Gegend, Tarbes verlassen hatte. Nicht den kleinsten Umstand überging er bei sei- . ner Erzähluna,weder die unvermuthete Begegnung im Gebiraswirthshaule, noch die dort eingenommene Mahlzeit und den gemeinsamen Aufl-euch Und je weiter er in seinem Berichte kam, desto mehr wunderte er sich selbst über die seltsame Vertettung der Ereignisse. Da war nicht ein Umstand, der ihm jetzt nicht verdächtig erschienen wäre, der nicht zur langsamen, aber sicheren Lösung deZKnotens führen mußte. Er klärungen oder persönliche Eindrücke hätten die geradezu oerblitftende Wir kung der hatlachen nur .schtviichen . können, unter der-en Bann seine schwei . enden, auf-nett am lauschenden Ju . örer standen. r selbst war so fehr ;davon erfüllt, daß er alles Uebrige der a » gest Bericht näherte sich i t dem uptereiggisie. Klar und utlich Erfnd altes vor ihm: der las am serrande, das draufende Jer, die an den ksen lehnende Solon, den it c sinkt Klappstphcgerichs itset, u aus des n, schwanken IU sit- ia vie-, time Man-, derwederdenvori inailhntndensch grund, noch den se tsarnen Blick hin ter ch ish. « ie haben rrn Dnlaurier nicht hinunter iirzen e i« unterbrach ihn plii lieh r Untern Lciungsrichter .ein, ich war ja vorausgegangen, urn den Kutschesherbeizurusen.« »Wi- haben Sie. flals Sie auf den Hülferuf herbeikame , Frau Dniaus riet getroffen?« »Am Userrande.« .,,Gut fahren Sie fort. « Vincent beschrieb jetzt den Kampf zwischen ihrn und Sowie und seine darauffolgenden vergebiiehen Ret tungsveriuche. Wieder wars der Richter einige Fra gen ein. »Wie viel Tit lag zwischen dein Sturze und Augenblick. da Sie selbst in’s Wasser sprangenik Etwa acht bis zehn Minuten." »Was that Frau Dulaurier wäh rend Jhreö Rettungsversuchesi« » ch weiß es nicht« « nd was that sie nachheri« »Ich habe sie nur einen Augenblick vor der Absabrt von dem kleinen Wirthshause wiedergesehen.« »Hm sie mit Jhnen gesprochen?« »Nein.« Ohne weiter unterbrochen zu wer den, vollendete Vincent feinen Bericht. Die daraus zu ziehende Schlußfolge rung lag auf der Hand. Fragend sah Vincent seine Zuhörer an. Und in der That, nach kurzer Pause sagte der Untersuchunasrichtert »Sie beschuldigen also Frau Dulaurier, die Rettung ihres Mannes verhindert zu haben?« »Ja.« »Und Sie haben sie sogar im Ver dacht, daß sie absichtlich den verhäng nißizsllen Sturz herbeigeführt hat?« « a.« Erleichtert, als habe er eine schwere Pflicht erfüllt, athnrete Vincent auf. Wieder trat eine Pa ise ein die ihm diesmal unverständlich war. Endlich et ariff der lintersimäunnsrickiter dass-l Wort: »Sie beantworten somit Frau Du tauriers Antlage mit einer ähnlichen Beschuldigun. Das Sonderbare da ran ist, daß hre Darstellung sämmt licher Nebenumstände vollkommen mit der Frau Dulauriers übereinstimmt woraus man schließen tann, daß diese Darstellung der Nebenumstände den Thatsachen entspricht. Es bleibt uns also nur der Hauptvuntt. So wissen Sie denn, daß die Rolle die Sie bei dem Ereigniß aespielt zu haben be haupten genau dieselbe ist die Frau Dulcurier sich zuschreibt· Jhrem Be richte nach war sie diejenige, die vor ausgegangen ist, um den Kutscher her beizurusem und Sie mit ihrem Gatten allein zurückgelassen hat. Sie will es gewesen sein, die aus dentdiilserus um etehrt ist und Sie am Uferrande hat ehen sehen. Sie habe ihren Gatten retten wollen, sei aber von Ihnen da ran verhindert worden« Trotzdem habe sie noch einen Versuch gemacht. wenn auch ohne Erfolg, ein Umstand, den Sie. here Hauptmann. mit Still schweigen überaingen, der aber durch die Aussaqe vieler Personen bestätigt wird die Frau Dulaurier, von Wasser triesend, am Ufer haben stehen sehen, als man den Leichnam dort nieder legte.« Die tluge VorsichtämassreaeL ein steiwilliges Bad zu nehmen. sah Sal vie sehr ähnlich, und als Vincent diese Bemertuna ausbrach erwiderte der Untersuchungsrichter in scharsem Tone: »Es-en denselben aeschietten Kunst griss schreibt Frau Du! aurier Ihnen zu. Wie sie »wir ausdrücklich mit theilte, haben» Sie sich erst in dem Au genblicke in’s Wasser gestürzt als an dere Leute herbeikamen um diese durch Ihren ansckieinenden Rettunasoersuch zu täuschen« Die bis dahin noch immer dem Cha rakter einer privaten Unterreduna an gekasthe Auseinandersetzunam hatte »F tat 1 UIUYIZW LTII ktlkcs HEXUULUMU (WILJUIV angenommen Voll tsinpöruna em pfand es Vincent· War es möglich« daß die Macht der Wahrheit nicht zu seiner Vertbeidiauna genüate2 Mußte er sich wirtlich soweit berablasien, sich zu rechtfertigen diese Lägen zu wider legen? »Was soll das alles beißen?« « er warf den Kopf zurück —— »Sie werden mich doch nicht ernstlich im Verdacht habeu?« Wieder herrschte einen Augenblick lang reinliches Schweigen Endlich sagte der Untersuchungs-richten jede Silbe betanend: »Dariiber brauche ich mich Ihnen geaenilrer nibt auszusprechen und Sie haben tein Recht, diese Frage an mich zu stellen· Dennoch will ich in Ihrem Futeresse einiae Umstände beleuchten, die nicht zu Jbren Gunsten sprechen und die ich von anen ertlört baben1 möchte.« »Das wird nicht schwer lein« . Erstens einmal geben Sie selbst zu l und Jbr Kutscher bestätigt es, daß Sie » nach-dem Gabelfriibstück mit den Du- j laue-ers heimlich deren Max-en wegge- j stoungen ben, mit anen eurüchrml kehren, an att seineReise fortzusetzen« 3 vEtsch that es aus herrn Dulaierier’5 ! r e.« »Und doch hat dieser in Anwesenheit des Kutscherj zu seiner Frau gesagt: Das ist wieder einmal so ein Stretchs von Vincent« «Ullerdtngi, aber ....« Vincent erzählte, was zwischen ihm und Oder-und vora gangen war, wunderte sich aber set it, während er dies that, des ei so vteter Worte be durfte, um eine an sich to einfache » · zu erklären Ihm spat dabei abnkch zu Ruthe, tote beim Unter tauchen ln das tlarewesee des Mr. too er den seiten Kieselboden rntt Leich tigkeit zu erreichen ge laubt hatte. troidern aber imnrer tte er und tiefer sant und schließlich seine ganze straft anstrengten mußte. unt nicht ganz zu u , r Richter ging zu einem anderen Puntte iider. »Da. wie Sie sagen, Jhr Verdacht sofort auf Frau Dulaurier fiel, wa rum haben Sie ej nicht zur Anzeige gebracht?« »Es war unrichtig von mir, ich gebe es »in,« säumte Vincent freimiitbig ein Ader die Rkckle des Antliigers wider strebte rnir. Außerdem,« fuhr er, sich immer mehr in seinen eigenen Worten oerfangend fort, «hatte ich auch keine thatsächlichen Beweise vorzudrin gen ....« .Wiibrend alle Anzeichen gegen Sie sprechen,« vollendete der Richter höh nisch. Er hatte recht. Auch Vincent wurde dalt plötzlich klar. Vpll Bestiirzung hörte er den Richter fortfahren: »Da wir also nur Anzeichen haben, müssen wir unsere Schlüsse eben aus diesen ziehen. Sosort nach dem Ereig niß klagt Frau Dulaurier Sie des Verbrechens an, sie hält sich von Ihnen scrn, weigert sich. mit anen zu spre chen, und unmittelbar nach ilsrer An tunft in Vanneres macht sie Anzeige beim Gericht. Auch dem Pudlilum ge aeniiber scheut sie sich nicht, ihren Ber dacht zu zeigen, denn sie hat Ihnen die Theilnahme am Begräbniß nicht gestattet. Sie dagegen weichen der Oessentlichteit aus, lehren trotz der Ermüdung, die Sie doch empfinden mußten, in’s Lager Ihrer Kameraden iuriict und ziehen auch diese nicht in’s Vertrauen. Sie lehnen sich nicht da gegen aus, daß man Sie nicht zum Begräbniß aufgesorderl dat, und um Sie zum Reden in aivinkren müssen wir Sie in Jhrer Wohnung auffuchen, I wo Sie uns nichts anderes zu erwi- sz dern wissen, als Frau Dulaurier des- . selben Verbrechenz zu beschuldiaen,· dessen Sie längst von ihr angetlagt worden sind.« ; · Nichts konnte gegen die Richtigkeit dieser Folgerung eingewandt und der Rickter weder der Parteilichteih nochi « mangelnder Logit beichuldigt werden« Entri« unglautliche Schlauheit txnds ihre noch unglaublichen Frechheit wa- i s ren wohl dazu angethan, jemand hin- ; « ter’s Licht zu führen. Immerhin aberl konnte diese Täuschung doch nur vor übergehend sein. Mit neuaewonnener Kaltkliitigkeit antwortete Vincent: «Entschuldigen Sie, allein ehe Sie meine Behauptungen und die Frau Duieiirier’- einander geqeniibersteflen, iollten Sie doch wohl erft wissen. wer sie eigentlich ist und wer ich bin. Bei brer Kenntniß der Sachlage haben ie sich doch gewiß nach meinem Vor leben erkundigt.« »Es ist tadellos, mit Veraniigen be stätige ich dies hier« aber auch das der " Frau Dulaurier bietet dieselbe Ge-· ( währ.« .Sind Sie dessen so sicher?" · Gespannte Anfmertiasnteit war auf « allen Gesichtern zu lesen. Ein jeder - fühlte, dasz hier der augfchlaggebende Punkt der Sache liege, und dass das Vorleben der Persönlichkeiten unbe dingt zur richtigen Beurtheiiung der Ereignisse erforderlich fei. Vincent durfte also mit seinen Ent hijllnngen nicht länger zurückhalten War er doch vielleicht der einzige Mensch, der die Tiefen von Soll-ist finster-er Seele zu ergründen ver mochte, und das, was er dort entdeckt hatte, sprach er ieht offen und ehrlich aus. Er bestrebte sich, diese seltsame nach Genuß, Luxus und Abenteuern lechzende Natur zu schildern. die um jeden Preis aus ihrer engen Umge bung herauskommen wollte, und die. da ihr dies aus anständigem Wege nicht gelang, ohne Scheu zum Verbre chen gegriffen hatte. Keine Einzelheit war unberührt geblieben fo llar und til-erzeugend schilderte er ihren Cha rakter. ihre sittliche Verderbtheit, daß Oft-f III-Ists III-s III-« msvthIZÅIDZO - Fl----, schwinden mußte. Deraussordernd sah Vincent sich um, und zu seiner Ueberratchung be rnertte er nur sinstere Gesichter. »Herr bauptmann,« versetzte der Richter rnit eisiger Ruhe, »selten spricht ein Mann über eine Frau in einer Weise, wie Sie es soeben gethan haben. Auch in diesem Punkte ist Frau Dulnurier Jhnen zuvorqetorns men, ia sie war sogar noch aufrichtiger als Sie, und wenn ich Frau Tumu rier’s und Jhre Aussage vergleiche, so suche ich auch hier vergeblich nach einein Beweis, oder auch nur nach ei nem Anzeichen, daf- geaen jene Frau und zu Jhren Gunsten spräche.« Nun endlich ließ der Richter seine wahre Meinung durchtiirten Snlvie hatte ihn iibertölpelt, geblendet, unter iocht und zwar so gründlich. daß nichts diesen Jrrthum zu heben vermochte. »Aber so sagen Sie rnir wenig stens,« rief Vincent außer sich, »da es ja nun doch einmal so weit getomrnen ist, daß ein anständiger Mann, ein Mann, der die Ehre hat, die französi sche Unisorni zu traYem sich gegen die Antlagen einer erbarnilichen Verbre cherin vert idigen soll sagen Sie rnir wenig teni, zu welchem Zweck ich ohne jeden Grund. ohne jedes persön liche Interesse ein solch’ entseilichei Verbrechen hätte begehen sollen, eine Saat-lang gegen die mein ganzes orieben Verwahrung einle ti Min Y--x------,-v· inen Sie irgend einen Gran sindeni Fund dann überlegen Sie sich doch, iwern dieses Verbrechen Viertheil sbringti Wen befreit der Tod meines larmen Vetters von einer lästigen Ue bertvachung, weintverschasst er ein un »in-F s - ask-a- « ps" « März ge gen brechen, sie i Ihnen, here dauptmann.« » Ha te. der Mann den Ver and ver loreni Fast mitleidig sah V nrent ihn an. «Jawohl,« fuhr der Richter trium phlrend fort. »Nun wären wir ja endlich aus dem Punkte angelangt,wo hin ich Sie führen wollte, und den Sie selbst zu berühren siir gut finden. Der Erbe des Herrn Dulaurier sind Sie, und Si- wußten dies auch. O, leug nen Sie es nicht, es wäre zu unklug. Wir wollen lieber nun auch Jhre Cha rakteristik feststellen, fo wie Sie uns vorhin die Frau Dulaurier’s vorge siihrt haben.» Vor sechs Monaten kom men Sie nach Toulouse, wo Sie einen nahen Verwandten wiederfinden, den Sie seit Jahren aus den Augen verlo ren haben. Während Ihrer Jugend iahre haben Sie Jhr väterliches Erb iheil vergeudet, so daß Jhre Vermö enslage nicht mehr im Einllang mit hrem bange zu Luxus und vorneh mem Auftreten steht.« Der Richter warf einen beieichnen den Blick auf die kostbaren Schranke und Truhen und fuhr dann sort: (Fortsenung solgt.) O— Selhststöudiqkeib Man liest und schreibt jetzt so viel Liber alle möglichen Erziehungssragen und doch scheint mir, daß gerade einer ; der wichtigsten Punkte, nämlich die. Erziehung zur Selbständigkeit, be touerlicherweiie Vollkommen vernach-' Zeissigt wird· i Selbständigkeit ist die Fähigkeit, i »ich in allen an uns herantretendens Lebenslagen helfen zu lönnen, undj PWCL Weilst nolylg, kllluL vqllr iuisgc iu überlean oder mit anderen zu be rathen. Oie verschasst uns die denk dar größte Unabhängigteii, gibt uns Das so nöthige Selbstvertrauem Wärst das Urtheil. befähigt überhaupt zum raschen Ueberblicten gegebener Verhältnisse, Bortheile, die heutputage iewiß nicht u unterschätzen und Lur Mann-und krau von gleich gro er Bedeutung find. Aber die Selbständigteit muß von iriihester Jugend an geiibt werden, znd hier möchte man wahrlich sagen: Bliicklich d i e Kinder, die nicht immer :ine hilsbereite Mutter oder Kinder-— irau um sich haben. Jm allgemeinen Vird die Liistuiigssähigleit der Kiss der volltommen unterschäsL ·Das kann man von einem Kinde nicht ver lan»en""'. ist eine Redensart, die mai-. tnzähligemile hdren kann. Unts doch :ibt es eine arise Merge kleiner Dienste, die sie ich und anderen voll- - Ivmmen zei leisten im Stande sind, die ! He auch mii dem größten VergnügenE leisten. weiin sie nur richtig angeleitet derben Jeder, der Kinder besitzt oder zu beobachten Gelegenheit gehabt hat, vird bemerlt haben, daß allen normal intwickelten Kindern ein großer Thä iigleitstrieb innewohnt. Da dieser iber meist nicht in die richtigen Bah ien geleitei wird, so verwandelt er sich wir-ähnlich in einen Zerstörungstrieb an ebe einmal einem mit dem Perrei en einer Zeitun oder aus ähn liche Weise fi beschäftigendem etwa zweijährigen inde seine Striinipse sum Anziehern Man wird sehen, mit welchem Vergnügen diese Ausgabe Iusgegrissen wird! Wie es sich bemüht Lnd wie glücklich es ist« wenn das schwere Wert gelang! Jch gebe erne zu, dass eå siir die oielbeschastigte Mutter, der es um rasches Fertig werden zu thun ist« viel bequemer und bedeutend weniger zeitraubend ist« die kleinen Striitnpschen selbst schnell überzuziehen Und trotzdeml Man lasse sich die Mühe und etwa ausstei gende Ungeduld nicht gereuen! Man wird sehen, in wie turzer Zeit die lleineri Hände den Vortheil heraus haben, wie rasch ihre Geschicklichkeit zu noch Lschwierigereii Dingen zu iiimmi. veur inusz man darauf achten, laß das Kind eine Sache, die es ein mal fertig gebracht hat« nun auch immer ausübt, und zwar inuß man das als etwas ganz Selbstverständ liches verlangen und nicht etwa als eine unerhörte Leistung hinstellen, zu der es sich je nach Laune beauenit. Mein wird set-en, wie stolz derartig cngeleitete Kinder find, sich etwas »allein« machen zu tdiinen, und wie die Just wächst, immer mehr und mehr ohne die Vilse anderer zu vollbringen. Ein 3——4ja"hriges Kind muß im Stande fein, sich selbst an- und aus zulleidem allein zu essen, von dein Jnordnunghalten "der eigenen Spiel sachen ganz zu schweigen. Jn man chen Familien ist es erlaubt, daß s lis 10jährige. ja auch ältere Kinder beim An- und Auslleideii u. s. w. von Dienstboten bedient werden. Jch halte das geradezu fiir sündhaft,iind zwar in doppelter Beziehung. Nicht nur bekommen die Kinder dadurch ein ganz schiefes Urtheil iiber ihr Ver hältniß u den Angehörigen der die nenden Klasse, die sie als ihnen un iergeordnete Wesen zu betrachten ler nen, statt sie als vom Schicksal weni Begiinstigte anzusehen; auch ihre Fähigkeit, sich selbst zii helfen, iii spä teren ahren wiß eine der wichtig sten igeiischafsiem wird dolltoinmen lahm legt. Kinder, die nicht den Wert der Unabhängigkeit von dein isten Willen anderer kennen und Höhen lernen, werden förmlich zu Energielo gieit und körperlicher wie geistiger rägheii verurtheilt, weil ihnen ein bedeutender sinkst-ern ziir Entfaltun ihrer Kräfte feh t. Außer dein gele neii sie sich nur allzu leicht an das verhängnisvolle »ich kann «.—..- s,- --..-«..-« « ntcht«, das sie dann ts anwenden· wenn ihnen etwas un quetn ttt oder wenn sie einer Anstrengung aus dein Wege gehen wollen. Und was das Schlimmste ist, sie können oft wirklich dann das nicht, was ihnen leicht fallen würde, wenn sie von frtihesier ugend an das Ueberwtnden tieinerer ehwie rigkeiten gewöhnt wären. Dadurch trerden sie muthlos und verlieren das fo nöthige Vertrauen auf die eigene Kraft. Jn unvorhergesehenen Fällen sserlieren sie natürlich den Kopf und es trnn diretter Schaden entstehen. Man denke nur, wie häufig ei vorkommt, Laß ein Kind sich derleiuftt Natürlich darf sich die Erziehung zur Selbständigkeit nicht auf die Aus bldung einer gewissen manuellen Fertigkeit beschränken. Aus den an gedeuteten kleinen Anfängen ergibt sich das sich selbst helfen ja ganz von selbst, auch wenn es sich um Entschei dungen handelt. Natiirlich ilt hier nur die Rede von den kleinen Angele genheiten des Kindeslebeng, die aber In ihrer Art für das Kind genau dieselbe Bedeutung haben, wie unsere Angelegenheiten iiir uns Große. Hand in Hand gehen mit der Er ziehung lzur Selbständigkeit muß un bedingt das Werken des Gefühls der VerantwortungSeldftsttindigteit ohne Verantirortungsgefiibl artct zurWills liir aus «und wird dani- zinn Schaden. Hier ist es von größter Wichtigkeit, daf; das Kind nicht nur aus die Fol gen seines Thung hingewieer werde, sondern auch auf die Folgen seiner llnterlassungens Und gerade dieser Puntt wird gewöhnlich ganz über-s Tab-n Whi- nlnnlit iknsltmnmen fei ner Erziehunggpflicht Genüge gethan zu haben. wenn man ein Kind straft s:ir beganzene Fehler, während man andererseits das Veranttvortungs aefiibl den Unterlassungen gegenüber durch fortwährendes Erinnern oder sogar Nachhelfen abfehwiicht. Darin liegt meines Erachtens ein großer vä dagogifcher Fehler. Der Erzieher muß doch ebenso auf der Erfüllung der auferlegten Pfli en als auf dein ttnteriasien des Verbo en befteben. Und zwar halte ich es für wichti ger, hierbei weniger das Prinzip von Belohnung und Strafe walten zu lassen, als jenes von Ursache undWir tuna. CI gibt ja viele Gelegenheiten, wo dies unausfiihrbar ift; aber in all den häufigen Fallen. wo es möglich Jst, soll man sich diesen Vortheil nicht entgehen lassen. Strafe und Beloh nung hab-In immer etwas Willkür liches an sich. Auch der Gerechteste wird sie nicht stets ganz unparteiisch austheilen tännen. Das wirkt in bei den Fällen schädlich, denn eine zu große Belohnung führt zu Ueberfchä - ung des Geteifteten, während zu gro wie zu geringe Strafe als flngereeht empfunden wird. Beides aber min dert dass Vertrauen auf die Einsicht des Our-hers Zur Selbstständigteit erzogene Kin der müssen zu der Ueberzeugung ge bracht werden« daß es in ihrer eige nen Macht liegt, sich durch k leiß und Wohlverhalten Annehmlich eiten .zu erwerben, während sie sich durch Un aehorsam. Trägheit u. s.w. Unbe guemlichteiten zuziehen, die fee sich selbft zuzuschreiben haben und infolge dessen auch selbst tragen müssen. Das Eine wird zum Guten anspornen, ohne einen ungesunden Ehrgeiz zu werten, während das Andere mehr von Feh lern abhalten wird, als angedrohte Strafen. Außerdem lernen die Kin der auf tiefe Weise tlebertegung und Voraus-sicht, Eigenfchaften, die fiir jeden brauchbaren Menfchen unerläß lich sind. · Allerdings werden manche Erzieher in oen -.-.nsoroerungen, oie ich neue, eine Beschräntung der kindlichen Sorgloiigleit erblicken. Sie mögen theilweise Recht haben. Jedoch alaube ich. daß Ivir unseren Kindern den prößten Tienst erweisen, wenn wir sie zu dem schweren Aanips des Lebens tüchtig machen, selbst wenn dies aus Ltnsten eines winiiqen Bruchtbeils ihrer glücklichen Unbetousztheit ge schieht. Tbea Sturm. Manch böses Laster ist entsprungen, Weil liebe Gewohnheit man nicht be zwungem I I Von mehreren Seiten werden Zwiebeln als ein Mittel gegen Unver daulichteit empfohlen. Gegen Zwie beln hat man leider noch tein Mittel entdeckt. O I I n »Ide, haste schon jebört von Iri en « «Nee, Willem, verzäbl mal, aber hör erst uss mit Arbeeten, der here Polier hat jesagi, bei der Arbeet soll’n wir uns nicht unterhalten!« I I c Eins muß man General Kuropattin lassen: Kein «Kriegjheld« alter oder neuer Zeit bat seine Rückziige so schön beschreiben können wie der russische Operbeseblihobee es thut. I I c Er: Also deine beiden Eltern sind gegen michs« Sie: »Jo. aber röme dich deswegen nicht. eFerner nnd ama sind niemals lange net Ansicht. III Generl Kuropattin erhielt onliißlich seiner Erfolge vom Zahren die Er laubniß« seinen Namen in »Nami packihn« nmzuänderrn Jn New ort bat sich Illrslich der rnernn l nnt Maria stshel ver heirathet. das Nah ihres Mit-es niemals tl rlsnsenl