Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 26, 1904, Zweiter Theil, Image 12
· · Mamerib Sprache. Von ErIpennet Muttersprache, Mutterlaut, Wie so wonnesam, so traut!« II ibt seine Sprache, die so reick U Usagenden Frenzdwiirtern unt T idrttcken ist, wie die deutsche » ei sich viele tüchtige Männer · nsgabe gemacht haben, unser( gr von dem Schwulst zu befreien - mitse Versuche seither nur spär ; itErsolg belohnt worden.De1 mine deutsche Sprachvere; n sagt sit Recht:f ·· «Jn unserem Sprachschatz wuchert "; ais wüstes Unkraut ein fremdes-, ein ·Ieschlepptes Siebentel. Und es gibt Leute« bei denen nicht bloß jedes sie - feste, nein jedes zweite und dritteWort ein fremdes ist Sind das noch Deutsche? Jst jene Mischsprache noch die deutsche?« Bedarf nun schon die deutsche Sprache in der Heimath einer gründ lichen Reinigung, wie mag es ihr erst im Ausland ergeben? — Bunt genug! Betrachten wir die Sache einmal heute von der spaßhasten Seite. Wir wollen zu diesem Zwecke einen deutschen Auswanderer in New York landen lassen. Hans soll er heißen. Unser Hans war in Deutschland .Oetonom« gewesen« hatte aus vie Einladung seines Vetters, der schon seit zehn Jahren in Amerika sich aus gehalten, alles verkauft und trug sich nun mit der löblichen Absicht, in der neuen Welt auf möglichst bequem Wei se reich zu werden. Ob ihm dies ge lungen, wollen wir hier nicht unter suchen; wir werden setzt nur die ersten Eindrücke wiedergeben die sich ihm nach der Begriißung seines Vetter Michel ausdrangten »Dans, hans — wie gut, daß Du I- II E-; i-» III ----- -— O--h w a UIPO VII lUISOUOsIssISII IOII SUUIU der reiheit!' » uten Morgen, Michel —- ia, ich bin froh. daß dieser Schuntelwalzer Erstanden ist. herr Gott! Wie mir »die Beine noch wackeln, nein, diese See trantheit.« Kell, well, so iibel nicht« wenn mark- hinter sich bat. Jn zwei oder drei Tagen hast Du’s schon vergessen. t gib mir mal den »Schul« von inern «Trunt«; die »Expreszleute« sollen ihn nach unserm »Warding« Laus bringen« Einen Trunk fiir die Expreßleute?« frug Hans neugierig, »wezu denn dass« »Willst Du den Trunk vielleicht hier ent« »Trans, Trunk. ich babe gar nicht an’s Trinken gedacht, Michel. »O, Du »Grünborn«, ich meine ja Deinen Koffer.« »Ich so!« nickte Hans. »Aber Du sprachst doch von einem Truan« laNun ja, haus« Koffer nennt man Her zu Land in Englisch ,,Trunl«. »So, so, ich verstehe.« Nachdem das Nöthige richtig besorgt war, begaben sich beide aus den Weg nach ihrem Gastbaus. Eine unabseh bare Menschenmassen drängte und schob ßch ans den Straßen hin unI ber, ein Gewühl, daß es unserm Hans ganz unheimlich wurde. Bleib »Uns« bei mir!« rief Michels, ’ »aber wir werden uns im »Kraut« ver lieren!« Hans zuckte bei der schmeichelbasten Benennung »Kloå« leicht zusammen nnd starrte nach allen Seiten, um das Kraut zu finden, in orrn er sich nicht verlieren sollte. »Gut-erbaut Kauz, dieser Michel,« brummte er vor sich hin und wanderte ruhig weiter. Im Gasihaug angelangt, brachte Michel den «grünen« Vetter in einem freundlichen Zimmer unter und , bat ihn, sich zunächst ein wenig zu waschen. Hans fah lieb nnentleblnssen um alä suche er etwas. Du suchst wohl ein ..«Besen«? frag Michel iheilnehmend. »Wozu«-" ftotterte Hans-. «Nun, Du mill Dich Joch waschen?« »Aber dazu brauche ich doch keinen Besen?« erwiderte der Arme varwurfs von. Jkkt konnte Mich-l nicht km sich halten, er brach in ein solches Geläch ter aus, daß in Hans die Vermuhtung aufstieg, es sei mit dem Vetter im - Obersiiibchen nicht ganz richtig. »O, Du armer Teufel!« jubelte «- Mjcheh »Die viel wirst Du noch zu fernen haben!« Dann ertiärte er seinem Vetter die Bedeutung Oes Besens, uns sang fählte sich etwas erleichtert. »Dort in der Ecke ist Alles, was Du . Uöt ig hast, sons. Nun, entfchuldige m« einen Augenblick. Jch will den Josdlotd« sprechen. Das schmutzig Uassser schätte in die »Elle« salley). III stritt Deinen »Kat« staat) ein Des-if Damit war der seltsame Vetter hin , it. Hans traute feinen Ohre ’ R M nnd der Kot übertraer M seith- Daguveienr. Eine Zeit , sitt er wie angsenagelt stehen und , , s. des schwindelnden Kopf. M dies so weißt geht, soll W Mike-geschickt werden. III Wer in die Elle fcksiitten uns Ist Wißt-, mag dann ein anderer J Zei- Degiet, sind denn die Ä , sc hat« j, - er noch eine cause Beile B Ist-MS raffte er Ich ans IRS Its W. St « H freundliche Vetter die Thüre hastig aufris »Weil, Duns, alles ift »gefixt". Wir wollen nun gehen und etwas «lunchen«· Hans konnte sich nicht länger be herrschen. s »Ich glaube, Michel, Du hörst mich ) zum Besten. Mir snmmt der Kopf nach all ’dem Unsinn, den Du da her unterfchnrirrst.« »Von-L Hans, sei nicht dumm. Alles wird »ohlreit«. Nur Geduld —- Du wirft unfere Sprache schon lernen. Jest laß uns gehen. sz mal tüchtig, dann wird Dir’s besser. Jch habe «Motten" (mutton) befiellt.« »Motten!« jammerte Hans und wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Der arme Hans! Er folgte seinem Vetter schweren Herzens, fand aber beim Ef- E sen, daß in Amerika die Motten recht genießbar fein können. Er konnte kaum satt werden. «Na,« meinte Michel, »den deutschen Apetit haft Du nicht drüben geiassen.« »Hä« auch Leib und Seele zusam men, Michel. Ich habe viel nachzuho len. Himmel, war das ein Götterfraß, diese Motten! Nun darfst Du mir auch eine Havanna geben und Dein Kauderwelfch wieder loslassen. Jch fürchte mich nicht mehr.«' »Hier, Hans, ift eine Zigarrse, die Du »gleichen« wirft. 10 Cents das Stück, also 40 Pfennige!« »40 Pfennige, Michels! So was hab’ ich noch nie irn Mund gchabt.« - »Ja, Hans, wir leben auch hier viel besser. Wie ich vor 10 Jahren hierher kam, war ich gerade so »griin", wie Du jetzt. Jch bekam das Heimweh nnd wollte retvur. Gott sei Dank. fehlte mir das Geld! Ich mußte aber hart schaffen und habe 2 Jahre von der «Leber« (labor) gelebt.« «Leber?« lachte harrs. »Bornben element! Da mußt Du aber fett ge worden fein.« »Na, ich meine ja Arbeit«, verbes serte sich Michel. .Damals schrieb ich . sei-S XIV-n Its-u enle FI- Isises costs-u« e - ---, Y- »W (reason) dazu batte Nicht einmal be dankt babe ich mich siir Euren Neu jabrssWisch (toisch) mit dein schönen WeibnachtB-«Gist« (gist).« »Stift? sagst Du? Michel, sag’ mal, jetzt fängst Du wieder an, un heimlich zu werden« »Dan52« lachte Michel gntniiittbig. »Da-, ba, ba! «Gift« ist ja ein Ge schenl.« »Nun fa, Du mußt mir nicht immer in die Rede fallen. Jch will Dir jeht mal sagen, was tvir anfangen wollen. Jch habe in Philadelpbia einen «Schopp« siir ZigarretU ,,Aha! Michel, das gestillt knir. Uebrigens ein seines Kraut dies!« »Schon gut! Morgen wollen wir abreisen. Du kannst in meiner »Re sidenz« ein »Ruhtn« (rootn) haben, habe Glück gehabt; nur mit dein »Was« (ro-as) bin ich nicht zustieden.« hans sah sich ängstlich uni, schwieg aber bescheiden, urn nicht zu stören. »Ich habe eine .Lie5« (lease) siir drei Jahre und baue später selbst ans meiner «Lott« lot), wenn die »Lies«« abliiust.« «heirathet man denn hier siir drei Jahres« erkundigte sich Hans, dem die ganze Sache sehr verdächtig vorkam. «Wieso?« srng Michel erstaunt. .,Ei, Du sprichst doch von einer Liese, die Du für drei Jsabre genom men?« »Ha, ba, ba. ha! Du Gründun! Mit Frauenzimmern geb’ ich mich nicht ab. ,,Lie5« ist ja hier ein — Mieth tontralt.« »Ach so! und die Lotte? Jst das auch tein Mädch« »Gott bebiit mich! Lott« ist eins leeres Platz zum Bauen-' l »Fo, nun bin ich beruhigt. Schiesz; - as " »Hans«, fuhr Michel unerschiitiett fort, in Deinem »Käs« (case) kannst Du nichts Anderes thun mie vor der Hand bei niit zu arbeiten bi- Du Englisch gelernt hast Jch gebe Die ein ,.Selleiie« (salaty), und Du kannst Geld »iefen« (save).'« i Hans platzte heraus: »Fainos Mi-j chelk Geld seisen und Käs mit S-el ! lerie kaum das paßt mir! Jch bin wirklich stah, daß Columbns Amerika entdeckt hat· Das ist ja ’ne nett-mische » Gegend diee.« Michel that fein Bestes, den untla ten Kopf seines Vetters aufzuhelleiy es gelang ihm schließli ch auch Zum Theil Gib mit eben ein »Leiv« llight),; die Cigarte ist inir ausgegangen« l Ein Leid?" ! »Ach, Du Graägeiiner —- Fenee, ein; Steeichholz sollst Du mit geben. Stell’ Dich doch nicht so biöd!« hane gab feinem Vetter s Bet langte und bemerkte dabei: » an ist wohl hier zu Land nicht so gemiith lich wie in Deutschlan? Alles scheint iin Stnein zu geben« »Ja, lieber Duns, mit der S-chlas müht kommt man in Amerika nicht weit Man »kehkt« (to tate) nicht so viel fiir Gemöthlichkeit wie deiibenf Kedæn?« unterbrach caus, »auch kehren lernt man hieri« Mann Gottes! Hast Du denn at seinen «Seni«f Ich glaube, wenn Xa sich fest nicht dätteß, Du verdienten « BJch« (see) nicht. Aber wie iß’z init Deinen-I Seldik haft Du auch eisise Mußt-isten niitgebteschtk « Nichts« »Bist kennf Du mit bat Geld M . Ich Mk auf ne Bank Q- kch det- (W) sue bis-« . hats tnifft sich tn’ö sein, um zu sehen, ob er träume oder mache. Die deutschen Groschen. die er mit Tobesgefahr glücklich hetiibergebracht waren ian ein heiligthum »Nein. Michel, die Geschichte mit der Bant und dem Teller ift mir ein wenig zu unsicher. Das Geld ift ja gut bei mit auf eboben." » ll, Hans, wie Du willst. Wenn . Du »btaut« (praud) bift, lvmmft Du « nicht vorwärts.« » Hans blies einige mächtige Rauch roollen vor sich hin and schwieg mit diifteret Miene. Erkannte den Ge danken nicht los werden, daß es mit dem Michel nicht ganz feine Richtigkeit habe. Er wurde immer nachdenklicher und berftand nur die Hälfte von Allem« was er noch hörte, und auch dies roar mangelhaft. Am späten Abend legte ein kranker Mann fein mitbes, gedankenfchwerei Haupt auf die Kissen —- es war unfer Hans. »Im Bett bin ich am beften aufge boben«, seufzte er. »Oimmel, wie mir der Kopf brennt!« - Jm Traume balgte er sich mit Rie sen und betrunkenen Erpreßleuten, fing Motten, wusch sich mit dem Be fen oder lief hinter Liefe oder Lotte her —- kurr.,trieb allerlei tollen Scha bernack, bis ihn die freundliche Mor genfonne vorn Alpdtiicken befreite. NR daeattrh Unlöngft haben mebrere japanische Offiziere und Manntchaften den Selbftmord durch Bauchauffchlitzen (Haratiri) der Gefangenschaft postae zogen So und nicht anders zu ban deln hielt auch der Offizier des japa nischen Mittelalters für feine Pflicht. Eines der in Japan gefeiertften Bei spiele dafür ifi, wie der »Frtf. Zig.« geschrieben wird, das haratiri von General Kufunoii und seinen 150 Wann im Jahre 138F.»Der«5chxogun Usllsuusll ljllllk okll Kulicc BUTUCILD abgefett und Komio Tenno an seiner Statt ernannt. Der General Kufui noti ftellte fich auf Seite des Kaisers Go-Daigo. Aschitagas Truppen um ingen in der Schlacht am Minato luffe (bei hiogo) Kufunofi rnit feiner kleinen Schnar. Diese schlugen sich durch bis zu einem Bauerngehöft. wo fie sich verfchanzten. Da aber der General einfah, daß erfolgreicher Wi derstand aanz unmöglich war, beschlok er, ein Ende zu machen. Er sprach zu seinem Sohne Matfasura· »Um Dich der Gefahr zu entziehen und um welt liche Vortbeiie zu erlangen, darfst Du Dich nicht dem Aschitaga unterwerfen. Das wäre eine Schande für unseren Namen. Mir wollen nur« damit . eder sieht, daß wir bereit sind, fiir un eren Mitado zu kämpfen, unsere Flaaae hiffen.« So geschah es. Die Fahne des Mitado wehte über dem Bauern-— hofe, als der Feind erschien, um die Abgeschnittenen zu fangen. Aber die Tapferen waren ihnen entkommen. Jn dern Bauerngehöfte saßen sie und la gen beisammen, eine todtenftille Ge meinde, der General Kufunoti. fein Sohn Matfasura und ihre 150 Mann. Alle hatten Haraiiri der Gefangen fchaft vorgezogen. Bald nach dein Heldeniode von Ku funoii am Minatoflusse fand fein Freund und Waffenbruder Nitta Jo fchifada fein nicht minder ruhmreiches Ende. Nitta, ebenfalls ein Anhänger des entthronten Aaiferg GæDaigm unterlag dem Angriffe der Afchitaga: Truvpe bei Futui (Provinz Etschiien). Er hatte nur noch 50 Mann bei fich, als er sich von 8000 Mann umzingelt fah. Der Afchiiaga-General, Tadat iune, forderte Nitta zur Uebergabe auf. Diefer lehnte ab und ritt dern Feinde entgegen.«inn Pfeil« traf ihn UJD Täusc· Cl As Dis Waffe UUS Okc Wunde, schleuderte sie dem Feinde entgegen und tödtete sich mit dein Schwerte. Seine 50 Mann folgten dem Beispiele ihres Generals. Bei Fukui sind die Helden begraben und noch heute — 500 Jahre später — sindet man das Grab des Generals Nitta alltäglich mit frischen Blumen bekränzt. Die come use den Alster-. Jn einem Gericht in Texas zogen sich die Geschworenen zur Berathung zurück. Der Obmann sagte: »Der Kerl, den wir da haben, dieser Pite Muldrotv, ist noch viel schlimmer. als die Zeugen ausgeiagt haben; wir soll ten ihn aus allgemeinen Gründen schuldig sinden.« Alle Geichworenen stimmten bei. Dann aber sagte Einer: »Ich habe gehört, daß Pite gesagt hat, er wird mit einem Revolver hin ter uns herkommen, wenn wir ihn schuldig befinden —- und hinter dem Richter auch!« — »Wir müssen den Richter beschützen,« beschloß die Juch, und sie ertannten aus »Nicht schul dig«. Zunsclssr. »Wie, Du hast Deiner Frau,mit der Du in Scheidung liegst. noch eine prächtige Toilette nebst Hut tauftisp »Was wollt’ ich machen, onst er scheint sie nicht amScheidungstermin!« Dankbarkeit ) «Sie iind also keine Feindin des Alls-hle Frau Schalze2« ) »Nein, denn rnein erster Mann war I betrunken« als et mir seinen heimwä antraqsnachte.« M Meist-. Kisten »Was dachten Sie eigent n la , als Sie de MS Mäng Mein-THE C : « sc II besassen Diebes " Vie Briefmarkensprache. Eine heitere Geschichte von Illwin R b m e r. Arno Welten ber junge Proturisi von Karsten und hellrnanrn Inhaber Christoph Karsiem stand im Privat tontor seines Chess um sich die nö thigen Weisungen siir die Zeit der Abwesenheit des alten Herrn- zu ho len. hildegard Karsten, .die Tochter uno Selretärin des begiiierten Fabri kanten, saß an ihrem Schrerbtisch« dem Steht-alt des Vaters gegenüber-, und beendeie eben ein Briefchen an ibre Freundin Lucie, die noch Zögling jener Pension war, die sie selbst schon vor einem Jahr verlassen hatte Miso verfahren Sie in allen lau fenden Angelenheiten ganz nach Jbi rem Ermessen, lieber Wolterl Iiir außerordentliche Fälle können Sie te lephonirenl Aber, bitte, nur wenn Sie wirklich in Verlegenheit sinI!« Jn diesem Augenblick schrillte die Telephonglocke aus und Papa Karsten trat seufzend an den Nervenpeiniger und hing den Hörer ab. Hildegaro « leckte mit ihrem spitzen Zünglein just den Kleberand des Couwerts an und sliisterte dann zu Arnold Wolter hin über: »Ach, bitte, Herr Wollen eine Zehnpsenniamarie!« Bereit-willig nahm ver hochgeivach sene Mann mit den lieben grauen, et was schüchternen Augen e:ne Marle aus dem Kästchen aus Herrn Karsrens Pult seuchtete sie an und wollte sie aus Fräulein Hilbegards Couvert drücken. »Ja, so aber nichts« licherie das lustige Mädel, deren Anblick ibm im mer heimliches herzllopsen bereitete, so sonnig diintien ihm ihre goldenen Flechten, so wonnig ihr tleiner Kir ckbenmimd Moor-r ·.?:i- its-mer missio ben wollen« dann, bitte, quer hier ber, gerade in eine Linie mit dem Na ment« — «Wesbnlb fa?· sragte er dann. Bedeutet das irgend etwas.· .Natitrlich!« nickte sie. «Das ist Briesmartensprache, und heißt: Ich sehnemich nach Virt« »So!« lächelte er überlegen und dachte: »Wie tindlich sie nach ist trvs ihrer achtzehn Jahre! Ein zu liebes Geschöpf! herrgott, wenn mir der Alte nicht den Stuhl vor die Tdür fedtel . . .. Aber natürlich thut er das. Es sijhe is auch nicht anders aus, wie eine ganz gemeine Speiulatiant« »Ur-tun denlen Sie, Herr Wol iet?« fragte ihn. wie er so verspnnen danftand, hildegard. »Ueber3)aupt warum sind Sie immer so einsilbig so verschlossen, so —- so brummbärig. sei-Linde das gar nicht nett von Ih nen.« .Jch will mich bessern, gnädiges Fräulein!« entgegnete er. »Die-, da bin ich neugierig!« lachte sie. »Aber, einen Gefallei könnten Sie mir gvirtlich tbun, bester herr Wolter...." »Mit tausend Freuden!« rief er sirablend, sodaß sie errötbete var beimlicher Genugtizuung über feinen Enthusiasmus .Wollen Sie mir unsere Zeitung regelmäßig nachschicken, Damit ich im mer ans dem Laufenden bleibe?" «Gewiß!« entgegnete er. »Das soll piiniilich besorgt .verden!« Sie nickte ihm dankbar zu, wäh rend Ebtittaph Karften »Echluß« in den Apparat schrie und den Hörer ivrtbängte. um fein Gespräch mit Ar nold Wolter wrttutetzen Sie trug insessen den Brief bin aus. Wie sie durch die Kontorriiume schritt, bastete itr Causin höchst eilig von seinem Drebicbernel herunter und fragte halblaut: Meist ihr heute noch, Hildegard?« »Gewiß!« antwortete sie tödl; denn Vetter Egan war ibr wegen seiner Anbändeleien mit allen leidlich bild schen Dienstmädchen und Fabritarbei trrinnen sehr unsympathisch »Und wird du mir manchmal eine Ansichtspasttarte schreiben?« sliisterte er ein bißchen zudeinglich. »Ich dente nicht daran!« gab sie zurück. »Ach Bilde, sei doch nicht so! Du weißt ja aar nicht —« »Ich will es auch nicht wissen! Er ledige nur deine Arbeiten ordentlich. Papa ist so wie io nicht gut aus dich zu sprechen!« schnitt sie ihm das Wort ab und ging aus der Thür. Arnald Wolter verwandte aus tei nen seiner vielen Geschäftsbriese so viel nachdenkliche Sorgfalt als aus die tägliche Kreuzbandadressu »Frau lein hildegard Karstem harzburg Pension Heller.« An einem Morgen an ihrem Früh stückstisch trat es, als Christppb Kar sten brummend aus den Postsachen hildegardj Zeitung herüberreichtr. ,Wdlter scheint ja riesig zerstreut zu sein,« sagte er, »denn vie Adresse ist von seiner handschrist!« »Diese denn?" stagte hildegard hersilodsend »Na, sie dach, wie er die Marte ausgetlebt hatt Das macht doch tein oranungsliebender Mensch, viel we niger ein getvissenbaster Kaufmann —-- hilde sah hin. Die Ratte saß in einer Linie mit ihrem Namen und zwar aner. Das dies in der Brief marckensprache doch: Jch sehne mich sag-S dhssiartth nickt-Weri within sahe-ZU e ei , a ag Lies ihr das Sht in In Kopf sing ei- vesia Wir erklärte sie -..- .W-k-.-.« W.... »d-» « »Er toird es sehr eilig gehabt ha ben. Papat« »Ach was, eilig oder nicht! Ord nung muß seini« wettette der Alte. Ali er aber am Abend feiner Otibe einen Brief an deren Arnald Weiter mit zur Besorgung auf die Post gab, hätte er fehen tönnen. daß der Geist der »Unordnung« plöhlich auch in seine eigene Tochter gefahren war; denn sie tlehte die· Zehnpfennigmarte nach kurzer Ueberle ung lints unten aufrecht hin. Bri martensprachkun dige freilich wissen diese, Abweichung von der Schablonenordnung sofort zu übersehen. »Treue wird helohnt!« heißt es in ihrem weniger lebhaften als tlebhaften Jdiom. Von diesem Tage an war Hilde stets zufällig im Borgarten oder auf der Straße, wenn der Brieftröger in Sieht war, und nahm ihm die Post ab, damit Papa Karsten nicht wieder Gelegenheit finden sollte, sich über die Vriattonen von »Unordnung« zu är gern, die sich auf Hilde’s Kreuzband bemerkbar machten. Denn die Marte saß mitunter rechts oben quer oder rechts unten aufrecht, was im ersteren Falle die Frage: «Liebst Du mich?«, im anderen: »Deine Liede macht mich glücklich!« bedeutet. Und noch manche andere vielsagende Stellung mußten sich die armen Dinger gefallen lassen. Eines Tages aber, als er Hilden zur Post gesandt hatte, seine Correspon denz einzuliefern, fiel ihm ein noth wendiger Nachtrag für seinen Proku risten ein. Er eilte also hinterher und fand fein Töchterchen in dem leeren Vorraum, just damit beschäftigt, die Matten aufzutleben. »Sieh mir den Brief an Wolter noch 'mal her, hildel« sagte er, kurz atbmia vom Laufen. Ack- mufs da H - etwa:·iindern!' --v - - Er warf einen Blick darauf und sah dann erstaunt fein Töchterchen an. »Was heißt denn das, hildei« fragte et. Die Marte lafz nämlich statt in der rechten in der linlen Ecke oben nnd noch dazu verkehrt. »Ach Gatt, Papa!" ftammelte sie beschämt «Ej.... es ift nur ein Gruß! Jn der Briefrnartenfprache nämltcht« »An Herrn Wolter?« fragte er be treten. Sie nicktr. Da nahm er lie am Aerrnel und führte fie hinaus, nach dem et die übrigen Briefe ieldft in die Spalte qeichobem »Und nun,«bitte, die volle Wahrheit!' sagte er draußen ernst.... Ein-. Stunde später war er wieder auf der Post, um den geänderten Brief aufzugeben wie er der ihr-Einen iibetftrömten dilde daheim mürrisch gesagt hatte. Jn Wirtlichteit fette er ein Telegrarnm auf an Arnald Wol ter, das ihm Weiiung gab, sich morgen sogleich auf die Bahn zu setzen und nach Harzbura zu tomtnen. Schon am Bahndofe empfing ihn der Chef. Je aend etwas-I Wichtiges mußte da dar liegen. »Ich hab-e Sie kommen lassen, here Walter,« begann Christopli Karl-leih "«,-.oeil ich biete Wirthschaft binter.met nem Riirlen nicht leiden kanns« Wolter sab ihn oerstiindnißlos an. «Na, leugnen Sie nicht lange: Lie ben Sie hilde oder nicht?" knurrte Karitern moran dem jungen Prokuri sten natürlich das Mut io verrathe riich ins Gesicht schob-, daii jede Ant wort überflüsiiza gewesen wäre. Tros dern sagte er verwirrt: »T’tllc:Dings. here Aarsten!... sSebr!-.. Aber..« Jiein »aber«, bitte! Daß Sie es ehrlich meinen· weiß ich. Tüchtia sind Sie auch, was mitunier besser ist« als ein großes Kapital! Also gut: Sie sollen sie haben! Geben Sie mal so fort dort drüben in die Van mit den« Ccktbürmchen. Dort wobnen wir. Sie siht hinten auf der Veranda und slennti Das wird sich ja dann ge ben!« »Herr Karstem ich weiß nicht, ob . .« .Mensch, schämen Sie sich nicht« nachdem...« » »Aber ich habe doch bis jeht rnitI Fröuiein Hilbegarb noch kein Wort iiber meine Liebe zu sprechen gewagt und soll nun....?« »Ma« Nachdem Sie vierzehn Tage lang in ver Briefrnariensprache lauter verliebten Unfug getrieben ha -— W heut« schrie Karsten ärgerlich »Ich, cerr Karstent" -«Ja, auf den Kreuzbändern mit der gelte-nat llnd auf meinen Brieer an ie and allemal die Antwortl Jch wet Alle-, lieber Weltal« triumphierte der Alte. Alter die Kreuzhiinder hat ja Jht Nesse Egon srantirt. Er hat doch die Portolasse!« erklärte Wetter de klommen. «Alledonnerwettert« entsuhr ei dem Alten. »Dann denlt der Wind hund wohl qar, hilde hätte ihm ge ant.voetet? Ja, was machen wir denn deri« »Den Karstem ich halte mich an Jhr Wort von vorhirsl« sagte plöt lich, kühn geworden,« Arnald Walten »So hätte ich es vielleicht nie gewagt, um Hilde anzuhalten, obwohl ich nur ihretwegen die Direltorstelle in hom barg neulich aus-geschlagen habe! Aber jetzt, wo ich weiß, daß die veriehrten, lieben, dummen Briesmarten allemal sii r m ich so gefleht waren —« Und wie im Rausche eilte er auf das Häuschen mit dem Eckthurme zu. »Meinetwegen, Junge!" lachte der Alte und versuchte eine Weile, Schritt mit ihm zu halten. »Aber ich glaube, wenn sie erfährt, daß jemand anders das merkwürdige Kleheaespröch ange fangen hat, ist sie imstande, »Nein« zu sagenl« »Auch wenn ich ihr sage, wie un sinnig ich mich gegrämt habe, als ich glaubte, sie liebele aus diese Weise mit ihrem Vetter herum?« sragte Ar nold zurück. »Dann vielleicht erst rechtl« warnte der Alte. »Wir wollen das lieber bis nach der hochzeit im Dunkeln lassen!« Vlarheit muß sein von Anbeginn!« ssagte zur-ersichtlich der Jüngere. . .. Als Christnvfe Karte-n emss ein« Haiben Stunde- neugierig um die Be zranda-Ecke lugte, konnte er erkennen. daß die Lippen Arnald Wolters alles »das ganissendast nacht-altem was in Ider Briesmariensprache der »Bei-in » tör« ausgedrückt hatte. i hilde hatte trvh alledem nicht f»Nein« gesagt , cis-sea- mir-um s Erster Gauner: »Du Ede. wat Jnieenft De zu dem Rechtsanwalt ;Briiller?« Zweiter Gauner: »Um Jottestvillerh nur den nicht! Der hat mir schon 'rnal Izu drei Jahre Zuchthauö vertheidigt!« Schatte csntnsr. »Was lesen Sie denn da?" »Die Wetter-Prognoie.« »Aber das ist ja die Zeitung von gestern!« »Ich lese prinzipiell nur die Prog nose von gestern; da weiß ich doch im mer gleich, ob sie richtig ist oder iulich!« Lin der Seh-niere. Schauspieien »Frau Direktok,· heute Abend sollen tvir den Teil spie len —- —.« Direktorim »Na, undi« Sei-anspielen »Der herr Direltot drüben im Gastbaus hat den Geister hut auf und will ihn nicht meer het noli-III« Deshalb. A.: «Wiirden Sie nie am Freitag eine Reife anfangen?« B.: »Nie!'· A.: »Ich begreife nicht« wie man io abergläubiich iein kann.« B.: «Das iit kein Aberglaube. ich bekomme immer erst Sonnabend Gele« Im medizinischen Gen-nein »Was wissen Sie mir über »Ros LelzzxriiuschK zu sagen, here Tondi a I »Unter- einem Rasseigetäuich stelle ich mir das Geräusch vor, welches mein alter Herr machi, wenn ich diesmal wieder durch's Examen rassele.« Wne stimmt Heiraihsvermiiiier izu einemFreuni de): »So ein Pumpmeier, wie dieser ulze ist, ist mit« mein Lebtag noch ni i unter die Hand gekommen. der ist mir bis ietzt feine drei Frauen, die er nacheinander hatte. sämmtlich schuldig!« «-«--«-. Melissus-. Toukistt »Sage-I Sie mal kau Wir · « - - - .. bekommen?·' F um« kann Ich WUMVI ZMI Ocmdmcher Bindi-« .Ia, wollen Sie denn den ganzen Summa his- Wann-,