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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 12, 1904)
, ----- Weit-w . · ««««« ,-«- - « .- .·.« V - - s-. · - » « « Ä« ------ Vis- VW- TM «- -V MM,N -W«« Goldene Zälumem crimmalroman von ChampoL -«Æ . (19. JorttetzungJ .Wah:tcheiniich Engländek,« sag-Es er zu sich seldsi. .,,Anderen Leuten llt es ja doch nicht ein, in dieser; hreszeit hierher zu kommen. Hof-i tlich haken sie mir wenigstens seine Mahlzeit nicht mggeaessen.« Er begab sich in’s Haus. Vor dem Nsmin saß. in eine dichte Rauchwo!·e gehüllt, eine alte Frau nnd schwang einen Kessel hin und her. »Sie haben Gäste?« Ohne ihre Arbeit zu unterbrechen sw:melte fis in einer unverständlichen Vhtndart eine Antwort, wobei Zi: nach der roh gezimmerten Bretter Dand zeigte, die den Wirthfchafts taten in wei Theile schied und hin— Ort der fix offenbar die Reisenden be finden, mit denen er feine Mahlzeit einnehmen Follte. Ein Auswcichen aad II nicht, und so war es schließlich des fet, die Txfchaenossen gleich tennen zu Ernen. Rasch stieß er die Bretter thiire auf. Das einiige Fenster des Verschlags sing nach der Felswand, sodaß der m dem hellen Tageslicht kommende Officin einen Keller zu betretkn lauhte. Von der nur nothdiirftig mit li hemorsenen Mauer. itoben sich medeutlich ein roher Tisch, einige hölzerne Bänte und im Hintergrund Iwei Gestalten ab: ein Mann und eine ran. Stuhend nahm Gerbault sein Kädi th, worauf ihm ein lautes, gellendes Lachen an«wortete, das ihm durch Mark und Bein ging, indem gleichzei tig eine wohlbekannte Stimme rief· »Das rennt man eine Ueberra schung, was ?" Die beiden Gestalten kamen aus dem Schatten heraus und auf Vincent iu: Edmund Dulaurier in seinem wohlbekannten Havelock und Sylvie mit» dem txcinen Matroienbut — ein Ulullllllclllkfssclh Das Blllcklll Mc ult serv-O irr-erwartet fass-. Nfs er kaum ein Wort zu sagen vermochte. Als die Begriiszung mit den erst-en Erklärungen vorüber war, erzählte Edmundt »Du hast natürlich leine Ahnung von der ganzen Sache. Seit zwei T. kn jagen wir nämlich beständig bin r Dir her: ich sehnte mich Walfisch lich nach Dir, und als ich aus der ’tung erfuhr, daß man Euch nach nnemezan geschickt hatte, sagte irsi in Kleinchem »Wie wär’s, wenn wi: mit aus dem Heimweg in Lannemexqan aufhielten und ihm in seinem Zelt ei nen Besuch absiatteten?« Schon besan den wir uns unterwegs dahin, als ich siern aus dem Bahnhos in Tarbes as Getümmel sah-und aus mein æag antwortete man mir, es seien · ssicrere von Lannemezan »Fau wir ihn also in Tarbes abl« sagte E Wir kamen nun zwar glücklich aui Deine Fä!"rte, aber wie sollten wir M unter dieser Schaar Haudegen. Ue theilweise schon in die Stadt aus chtviirrrst waren, heraussindenT Zu siihlte sich Sylvie etwas müde. . und so gingen wir geradeswegs in Deinen Gasthof in der Hoffnung Du Indesi noch Hause kommen. Aber. frosit Mahlzeit, kein-e Spur! Um Ihn Uhr hielt ich’s nicht mehr län kr aus vor Schle und ging zu Bett. »Als ich am nächsten Morgen um sieben Uhr nach Dir fragte, sagte mar Ini, Du seiest nach Bagneres-de-Bi-s· gar-re ausgtnissem Aber wenn ich mir einmal etwas in den Kops setze, dann wirdUI auch ausgeführt; Du sennst mich ja. Wir stiegen also in den Zug nazks Bagneees .ur·id·bier«an ruuuuuk irr-guckt lulc klllflltyt »Das! Fhk ihn ges-nur« Hühschc Kette wie Du gibts zu dieser Jahreszeit Fa nicht viele in der Gegend. Aber int mer, wenn wir an einen Ort lamen, warst Du aerade fortgegangen. End lich findest wir einen Mietbtutfcher, der einen unerhörten Preis für eine Fahrt hierher verlangt. Diesmcl onntest Du uns wenigstens nicht wie der entwiichem Beharrlichteit fiibst um Zielet Aber tbeuer war die Ge chichte, höllifch tbeuer Und nur-. mich, was sagst Du zu unserer Jn « ehrt?« « Vincent wußte es selbst nicht. Au scheinlkch war fein zum gefüq ,.r. smrn mnqewandelter Vetter nur Sylvie’s Werkzeug und Wortfiibre:. « Während Jener in seiner prahlerifchen Weise fortfuhr-, seine Erlebnisse zu erzählen, beobachtete der Hauptmann verstohlen die junge Frau. Sie batte bis jeßt nur einige allm meine Redensarten an ibn gericht;t und überließ rnit jener geduldi« n, ge langtreiltm Miene, die fre irn nfang tkr Verheirathung stets zur Schau ragen hatte, ihrem Gatten das t, während sie den analt einez Frttbstücktwbes mit der gestickten Jn fM: »Biarrih« auf dem Tisch aus M »Ach ja.« unterbrach ßch Edmund »i- den rertvänschten Gottheier bar äu uns niimlicb derart geprellt, take St ans sckließlich lieber selbst mit Rattrrrngsnitteln versehen bzrben Dir I doch nett uni, wass« Hier kannst Schlinget weder ten Dienst noch äse endete Gnt wtsW« - Denkt-Hatte er ayer « i keck-t. sen-Ware Mr kehre-sen ndeß die - M ter ists-sen zeig ach dates - - - , -vs - sssvaswsqf-— aus nicht u-. sein. Aus ihrem aanzcn Wesen glatkste Gerbault schließen zu dürfen, das; die neulichen Borfölle sie veranlaßt lsattem ihr Benehmen zu ändern. Wabescheinlich war ihr al! mählich klar geworden, daß Ed munW Vetter doch kein zuverlässi er Ritter siir sie sei, und so hatte sie sichs anscheinend wieder an ihren Gatten angeschlossen Wahrscheinlich sollte ihre augenblickliche Zusammentunst Vincent den neuen Stand der Dinge offenbaren. Aus diese Weise überrunts pelt, blieb oem Officier nicht« anderes iibri , als das angebotene Mahl an zune men und es wohl oder übel als eine Art Friedencschluß zu betrach ten, der ihm unter diesen Umständen schließlich auch nicht unwillkommen Wüt. Sylvie aing seht hinaus, um irr Freien einsn passenden Platz zum Ets sen auszusnchem und während dessen bestätigte Esdmund die Vermuthungen seines Vetters. »Wir sind wieder ganz ausge söhnt,« beeilte er sich, triumphirend auszuqu »Vollständig ausgesiihnt. und Gesiicktes hält ost besser als Neues, schon weil man mehr darant Acht gibt. Frauen darf man eben nicht zu derb anfassen, mert Dir’s, sonst muß man es bitter büßen.·· Der Gebt-nie einer baldiaen Heinr kehr nach seiner langen Schmerzensz zeit trieb ihm Freudenthriinen in die Augen« »Die Reise hat mich fast unt. gebracht. Ich schere mich den Kuckuck um Gletschcr und BetggioseL Fur die Augen ist es ja ganz angenehm, :!. leugne es nicht, aber die Augen sde ein zu klcmer Theil des Körpers, als daß man ihnen zuliebe alles Andere opsetn möchte Mein Magen ist ir: einem Zustand, sage ich Dir, und wenn Du erst meine Beine keben wür dest! Noch ticket sind sie usschtvollm als die vsn Mutter Mougim WTe gut, daß dIe Alte mir ihrenitlapvstuhi geliehen hat! Uebeeallhin nehme ich ihn mit, angeblich Shlvie’s wegen aber sobald einen Augenblick still-Fe sianden wird, setze ich mich sluqs daraus.« » Dabei holte et Wen kostbaren Ge genstand aus einer Ecke, wo er ihn mit seiner weißen leinenen Mütze, sei nem Alpenitock und seinem Schmet terlinasneh aufbewahrt hatte. Dann fuhr er, mit dem Hauptmann Stil-sie in’s Freie hinaus folgend, fort: »Jn jeder Hinsicht kann ich mich auf meine Heimlehr freuen. Di-. Moissonotz kommen nun aam b: stimmt nicht. denn sie müssen mit der Erbschafigccaeluna auf die Rückkeh des Bruder: aus Dahome warten. Sie hofften zwar, die Sache durch einen Betollmächiigten ausmachen lassen u tönnsen, er wollte.das aber nicht. ur zu gern ließ er seine er bärmliche Stelle dort unten im Stich um den seiten Brocken einzusacken Denke Dir ein Bursche. der bisher nichts zu nagen und zu beißen hatte und nun rloylich nur so im Golde toiihlen ka1.n! Jch finde zwar-, daß er ganz Recht hat, würde ei auch so ne macht haben . . .. aber nur unter uni sprich nicht vor Syloie darüber, weil Du verstehst schon ...." Ost-muan Mittheilungen mußten verstummen, denn sie waren soeben auf dem hübschen kleinen Rasenplass angetan t. wo das Mahl sie erwar tete. E mund stellte feinen Klapp stuhl auf nnd Vincent seyie sich an dem ländlich gedeckten Tisch Salt-i gegenüber. «Daö usiire also unser le tes PL nic,« sagte Edmund, den ock auf knö d. »Mor schweigen wie to r an un ere- , heimaihliehen Fleischtbpfen. Es itt eigen, wiem r: eben doch an seinem Besitzthrn dana« Auch schon Dein Wiederieben lieber Vincent, macht mir Freude.« Sylvie schien dieses Vergnügen nicht zu thei,len jedenfalls lag ibr nicht daran das Zusammenfein zu verlanget-in denn sie schlug plötzlich vor: »Wie wäre es, wenn wir nachher uin blauen See hinausgingen? Wir sind ja nick: gezwungen, uns noch die Leen Abend auf den Rückzug zu bege n.« Edmun«)·-3 Gesicht verfinsterte tief-. »Der blaue See aber erlaube, der war nicht aisf dem Proaranim. Sokii ein See bat doch auch gar nichts Jn teressantes, besonders wenn man ir e wir, vom Meere kommt. Glaube mir. es ist viel leiser, mit Vincent zurück zufaljren, tiel besser.« Sie saete nichts, urw große Unruhe blieb an EdniunVc ausdrucksloien Zügen ten: während er die harten ier un das kalte seit-hu aus dein Vorrathsterbe verspei und sich ein Glas um das andere von dein spani We n einschenttq iriiiniii »Im inuggter die Gebir wirtbiiiäuter eben Beim Nachti ch bellte sich feine Mir-m aber doch wieder auf, denn ein erlequ Gedanke war »F plögeich gekommen, nnd all Sys ni abseits stehenden Korbe WE, ftiifterte er Vincent zu: Bitt-, ihr-« mir einen Itsallem wenn ipir nachder , dam: tchise heim ich M texts-: Dir Msznfaæy glüh-Es m nichts anderes übrig. als aus ihren Spa tergasg zu ver site-if Vneent sah te nen Grund, die: Bitte abzuschlagen Die zwei Sinn-» : den gesieinjcener Wagenfahrt würden Iia bald überstanden sein, nnd dann Ilonnte er sich endgültig von seinen ; unerwünschten Ret egesiihrten trennen. Er beahl also dniund’j Kutschen die Näh-litt allein anzutreten und hieraus dem seinigen onzuspannigen .Wsai, toir gehen schon fortst« ries Edmund, den aus einer Spiritus lampe get-türmten Kassee austrinisid Er hatte oie Weste ausgetnöpt, sah roth und erhigt aus, und incth fand, daßseine Beleihtheit in sast bennruhigender Weise zugenommen hatte. Bein Aufstehen pustete er wie ein Seehiind. »Es ist hIrhst ungesund, gleich nach dem Essen in einen Wagen su steigen Wie gern hkitte ich ein Seht-Eichen ge macht!« murmelte er, indem er onst Bedauern nach einem schatligen Miiti chen am Ufer schielte. »Hu ist eine tropische L ine, die Wege ind schlecht. Und Zeit haben wir ja auch in Fülle « Eine lange Erörterung entspanrs sich über Zeit, Entfernung, Pferd-« und Eisenbahnzüge. woran sich Stil vie indeß nicht betheiligte. Dagegen äußerte sie ihr Befremden, als sie nur noch einen Wagen vor dem Wirths hause stehen sah. »Das ist wieder einmal so ein Streich von Vincent!« rief Edmund, etwas ängstlich über den Erfolg seiner List. So macht er’s immer. Nun sind wir its-m ganz auf Gnade und Ungnade tsirsallenx hoffentlich miss braucht er f-ine Macht nicht. Jeden falls werd: ich mich mit dem vvollen Magen nijit in den elenden Karten setzen und mich aus der holperiasrn Straße zu Brei schütteln lassen. Tr gebe ich ter meiner tranken Bein lieber ein Gtück weit zu Fuß. Es iit zwar heiß, aber unier Weg führt j: am Wass-: entlang« Die Anaft vor einer Geiöhrdu-I-. seines Lebens und seiner Gesundheit gab lsdmund seine frühere Entschä denheit ztixtitt und da unter diesen Umständen ein Widerspruch nutzlo gewesen niIre, fügten sich die beiden anderen und halfen die entbehrlich-n Gegenstände, mit Ausnahme dec Csnhhfenkfe hnn how Ehren-nd fiss « i --.-7-7».-- . nicht trennen wollte, in den« Waaexir tragen. Dem Kutscher wurde befoh len, langfzm vorauszutahren, wäh rend man zu Fuß nachtommen wollte. bis Cdtnunds Verdauung und di Unebenheiten der Straße überwunden waren. Man wandte dem hochaebirge so wie der Sonne jetzt den Rücken, und Vincent iilrieb es diesem Umstande zu, deß ihm die vorhin noch so la chende Gegend plötzlich trübe und un freundlich erschien. x »Nicht so rasch!« rief Edinund tvit derholt, der sich trotz seiner schmer zenden Fuise noch immer weigerte, in den Wagen zu steigen. Ihrer alten Gewohnheit getreu war Sylv7e vorausgegangen. to daß Vincent tie lange zurückgehaltene schlechte Laune seines Vetters nun in ihrer ganzen Wucht über sich ergehen lassen mußte. »Du findest es wahrscheinlich lächerlich, rot- ich, der ich aeheirathet bat-e, um mich von meiner Frau hö: scheln und verwöhnen zu lassen, nun iiber Berg und Thal hinter ihr her teuche. Ja, ja. Du hast schon recht, aber mir bleibt eben leine andere Wahl. Jch könnte nicht mehr ohne sie leben, und wenn ich ihr auch im Grunde zürne, daß sie mich in mei— nen Erwkrtungen getäuscht hat, so könnte ich. glaube ich, durchs Feuer für sie gehen, wenn sie, wie zum Bei spiel jetzt, ib: neue-, heiteres Gesicht chen aussetzt« Syloie hatte sich sooeben umaedrebt und geruht-: einige Brocken in die Un terhaltung zu werfen. »Nun werden wir bald zu der Blödsinnigen Ansiedelung lomrnen,'· vertiindigte sie. »Du, was sind diese Kerle höh lich!« fchrie Edinund. ,Jch werde nur die Augenjuhaltew damit ich sie nicht r sehe. ,.Jm Genentheii. es lohnt sich. sie recht genau anzusehen, denn recht häßlich ist auch schön!« Edinunks brach in lautes Lachen aus· »hörit Du fie, Vincent; so et was kann roch nur sie sagen-« I Ja. er hatte es wohl gehört. und der Ausspruch zeigte ihm wieder to Recht Sylvie’.2 vertehrten, unnatürli chen Geschmack »Man its llt so oft das Haßliche in eine Neid-. mit dem Bösen· Würde nach Jhrex Ansicht auch das auf die Spihe getriebene Böse zu etwas Gu tem führen» z »Vielleick,t. « ! »Wenn Ihr zu disputiren anfansxi. so sehe ich wicht« rief Edmund der l schon lanat nach einem Vorwande ne tsucht hatte. Hier ist gerade ein gu tes Plätzchen" f Man war mittlern-eile an eine lBrücke und ein halb zerfallenes Ge bäude gekommen Vor langer Zeit hatte ein urternehmender Mann hier eine Mühle errichtet, fse dann aber. da er kein-n Erfolg damit hatte, dem Verfall üb·:lassen. tzt stürzten di der Eindeichug en bedrenden Flu then gleich einem mächtigen Wasser falle durch die Schlucht, wo sich fru her das Mühlrad befunden hatte in dentiefen ielbstgegrabenen Abgrund und dildeten da einen will-schäumen den Strudel. Edntund stellte seinen Amstuhl auf, mal-send Vincent und Syst-Je auf Weines Steinen stieny ihr Essig-tschi »Na-erw- Mt Muth zu einen-. MW Syspie trän gwas- — w »in-span Msch. End dann auch Wut-und cinbildun rirast.« hörst u, was sie da nun wiederq aupteWI ries Edrnund bewun dernd. Sie hält Reden. dasz ei einem ordentlich tnlt liber den Mitten läuft; bei dieser Hitze ist eine solche Wirkung itbri i gar nicht zu verachten.« teder ließ er sein lautes Lachen ertönen und wischte sich die schweiß triesende Stirne ab. Dann sagte er. sich ein wenig zur Seite wendend: o, hier kann man doch wieder ausathmecn n der Räbe des Was seri ist es kii l. und die kleinen Dou chen, die einem in’a Gesicht speisen, sind sama-? « Dabei streckte er blinde und Gesicht Essen das Wasser aus, als wolle er leichten Schaum, der- leich einem Rauch bin zu ihm herausstiez eins athmen. »Gib acht,« bemerkte Vincent, »Du sihest zu nahe am Rand. Eine unge schickte Rose-uns würde genügen, um einen Kopssnrnn in’i Wasser zu mai chen, und wenn Zu da hinuntersieletl, ich weiss nicht, wer Dich dsnn so leicht wieder heraisgzöge.« Seinem gewohnten Widerspruchs geist getreu, rückte Edmund nur noch ein toenig weiter nach vorn, indem er mit verächtlicher Miene sagte: Erstens einmal mache ich über haupt keine ungeschickten Bewegungen und dann tann ich ja schwimmen.« »Fa, wir ein Stein,«.« murmelte Ger ault. Edmuiid·-I rothes Gesicht färbte sich wenn möglich noch dunkler. « »Ich bin in der Saone geschwom men, die doch wahrhaftig noch ein ganz anderir Fluß ist, als alle diese litebirgsbasbe zusammengenommest Einen ganzen Sommer lang bin ich dort geschwommen« »Ja, in der Badeanstalt, wo Du Dich am Seil sesthieltest. Trotzdem bat man Dich einmal nur noch mit Mühe und Noth herausgesiicht.« Edmund, der mitthend war, glaubte sein Ansehen dadurch herzustellen, daß er noch ein wenig weiter vorriickte: dann aber wandte er sich, theils um das Gespräch abzulenlem theils um den Ulusbruch hinauszuschieben, an Syl vie: »Yak- sasgtesi Du eben. Klein«chrn·?« »Aus-un Jus ymtarr aumuqug ein« das ist ja doch das Gescheiteste, was man thun lann.« Klein-then hatte den Steinhlock am Ufer verlassen und laß nun hinter Edmund an der die andere Seite des Weges degrenzenden Felswand. Dort im Schatten nahm sie ihren hut ab, lehnte den Kopf geaen die harte Gra nitlehne und schloß die Augen. Ihre Augen waren indesz nur halb geschlos sen, und Gerlet, der ihr gerade ge genüber saß. glaubte einen aus sieh ge richteten Blick zu entdecken. Er stand auf, um diesem qesahrlichen Augen spiel auszuweickem »Wir sollten ietzt doch wohl wieder in den Wagen stei n. Aber der Kut scher hat nicht ges-them daß wir uns sehten und ist uns weit voraus-gekom men. Jch will ihm nachlausen.« Da niemand etwas gegen diesen Vorschlag einwandte, eilte Vincent dem » etwa zweihundert Meter entsernten Wegxem der eben um eine Kehre bog, na . Der bisher steile, schmale und schlecht unterhaltene Weg wurde seht in der Nähe bewohnter Stätten etwas besser. Jn der Ferne tauchten die kleinen hüt ten der armen Krüppel aus. Er sah aus die Uhr. «3wei Uhr vor« er: wir haben leine Zeit mehr zu de ieren.« Allan noch immer in der gleichen Entfernung fuhr der Wagen var ihm den Abhang hinunter, und da der Os sizier kein-e Lust, verspürte, bei der fn noch einen scharferen Trah anzu ch agen, schrie er, die Hände als Sprachllråth vor den Mund legend: Zweimal lam sein Ruf als Echo aus den Bergen zurück. ohne indeß dis zum Kutscher zu gelangen, der seine Fahrt ruhi fortsetzte. Esset-er hob Vincent die hände an den Mund« allein der zweite Ruf, den er ertönen lassen wollte, blieb ihm in der Kehle stecken. Antwortete man ihm? War es ein weiteres, entsernteres Echo seiner eige nen Stimme? Oder täuschte ihn sein Ohr? Jrgend ein Laut war jedenfalls durch die Stille gedrungen . Je Mnd hatte geschrieen. Nein, eine Ant wort war es nicht und auch tein Echo. Dieser Schrei kam auch nicht aus jener Richtun dort vor ihm, weder vom Wa gen, n von den Hütten— von hinten war er hergelommen, von der Gegend, die durch die StraßeIItrümmung seinen Blicken entzogen war —- von dort, wo er Snloie und Edmund zurückgelassen hatte! Von Ueberlegung war teine Rede mehr. Es gibt Augenblicke,Fvo ein zelne Menschen ebenso wie anze Voltsmengem von plötzlicher Zanit ergriffen, einern zwingenden Drange folgen. Gerbaut war umgekehrt und lief nun, nicht mi großen Schritten ie bisher, sondern in wildem, atheni lo en Laufe den Abhang, den er eben herabgekommen, wieder hinaus. An der Straßenbiegung schaute er aus« ohne in seinem Laufe inne zi: halten —- der Plat, wo er seine sährten zurückgelassen hatte, war leer. «Edrnund! Edinnnd!« schrie er, aber keine Antwort erfolgte. Vincent wurde ej schwarz vor den Au . Er tief noch rasche-. wenige ritte trennten ihn noch— und nun war er angelangt — Unten am Fuße der steilen Mittag ah er Sowie bis an die K « Hm sser stehen; in diese-n Augen-litt ---·. richtete lich aus. Eben-nd oder war chtoundem nur der Klappstohl lag umgeworsen am äußersten Rande des Ufer-. Inzwischen-En- Sytvie vi- Mep ung erklettert. Nun stand Vincent ggmllber und sagte· die nd nach m schäumenden Abgrund aut strertend: » .Edtnund hat sich zu weit«oorge-» beugt und ist hinuntergestiirgt.« i hre Stimme war so unheimlich! ru «g, sie stand so gar nicht im Ein-! klang mit den Worten, daß Vincent den Sinn ihrer Worte zuerst gar nicht Y- sossen vermochte. Aber nur einen ugenblick dauerte sein Zögern — et fragte sich nicht, wie Cdmund hinun tergesallen war, ihn zu retten um jeden Preis war sein einziger Gedanke. Hastig beugte er sich tlber das Ufer, aber nichts, gar nicht« war zu sehen. Nun lies er an's andere Ende der BriiIe wohin die Strömun den Un giicklichen wohl schon getrie n atte. - as Wasser brach sich an großen Is stiickem und manchmal sah man bis aus den Grund. Es sah sast aus,als lönne man dort unten stehen, in Wirt lichteit aber wäre man bis über den Kopf untergesunten, so trü erisch ist die Klarheit dieser pyrenäifchen Ge birgbwasser. An einer Stelle bildeten ssch kleine Wirbel aus der Wasser släche, und dort schien ein Loch von unergriindlicher Tiele zu sein. Während sich Vincent seines Rockes entledigte, fuhr sein Blick prüfend über das tückische Wasser hin, um die zum Hinunterspringen passendste Stelle herauszusinden Dort, dort, neben jenem großen Fels-Noch war das nicht eine weiß leinene Mütze, die von einer Welle fortgetragen, voriiberschwamm, ver sant und wieder austauchte, und der in einiger Entfernung, von derselben Strömung mit sortgerissen, eine schwarze, dunkle Masse solgteZ Vincent berechnete die Entfernung und rüstete sich zum Sprung. H Bin-nachweist der Alter-. Während in unserer Gegenwart die Bereitunsigarten von Eingecnachtem sich im liimsren nnd Garn-n nie-N all, - zusehr von einander unterscheiden, hatten die Alten eine Legion von Ein machrezepien. von denen die meisten ungleich umständlicher waren als die unserigen. Besonders bewiesen die römischen Köche der Kaiserzeit eine außerordentliche Meisterschast im Ein: iochen von Früchten. Melonen, wie die verschiedenen Orangens ten lannie m n damals noch nicht, da ge en bra die italienische Halbinsel Plaumen, Kirschen, Feigen, blaue und grüne Trauben, Quitten, Oliven, IAepseL Birnen, Granaliipsel, Nüsse sund Kastanien so massenhaft hervor, Idaß Varro sie als einen einigen ’ roßen Obsigarlen bezeichnete. - iese Tfämmtlichen Früchte wurden denn auch eingemacht, meist roh mit Honig, häusi jedoch auch getrocknet Der ausge chwidte Zucker machte in diesem Falle den honig unnöthig. Fast nie »aber ließ man es an allerhand ande xren Zuthaten schlen, von denen viele ; unserem Geschmack als leine Verbesse s rung erscheinen möchten. s Eine der eschötztesten Fruchisorten »aus den Tafeln der Rei en bildeten iCrusiuminirbirnen ,die in hervorra gender Größe und Feinheii in den Rii ngärien der Provinz gezogen wur en und von dort aus den römi schen Marti lamen. Man schmorie sie in sügm «schwarzen« Wein unter Beiga von vielen scharsen Gewürzen und lonservirle sie in einer dicken Iei gensauce. Ebenso standen honigävsel —- mejimcsla in hohem Ansehen. Man hat neuerdings viel darüber gesiriiien, was man unter diesen Früchten zu verstehen hat. denn was wir benig äpsel nennen, können die melimcla der alten Römer unmöglich gewesen sein, da die rsteren Niemand zu den Delilaiessen «ählen würde. Es sind sasts und aromalose, ganz geringwer Lhigelzxepsei von wider-lich süßemspaspn » Ouksyor errnnernoem Miasma s. Bis meisten Forscher neigen der Ansicht zu, daß die mrlimesla eine Obstsorte wa ren, die es heute nicht mehr giebt Verschiedene lateinische Schriststeller erwähnen, daß man sie mit Sasran süllte und zuweilen eine klebrige Quittensauce darüber schüttete. Jn dessen begnügten die römischen Fein schmecker sich nicht mit den Früchten, die in talien gezogen wurden, son dern lie en sich auch Feigen aus Sy rien, Pflaumen aus Damastus, Dat teln aus Judiia und Psirsiche aus Griechenland kommen. Sehr verbrei tet war der Brauch, diese ausländi schen Früchte in größere einheimische zu sie en und das Ganze dann wie der mit dem Saft noch einer anderen Frucht zu kochen. Jm Uebrigen dürs ten die Fruchttonserven der rein-bli lanischen Römer den unseren viel näher kommen, als die, welche man zur Zeit des Kaiserreichs bereitete, nur weiß man leider von den ersteren sehr wenig. Mancherlei läßt jedoch daraus schließen, daß sie das Obst in honig eindämpsten und in Ochsen diirmen oder in mit Schwein-blasen verbundenen Krügen aushewahrten. Charakteristisch silr die Ein-nach lunst der Römer wie der Griechen waren die Marmeladen, deren her stellungiari uns Msehr eigenthiimiich äreUernen muß. Man röstete nämlich rte und entsteinte Pflaumen, åsirsiche Feigen. Dattel-n sowie alle orten Beeren mit Ob fernem Rüs sen, Kastanien und treidelörnern enau in der Art, wie wir es mit dem assee than nnd Leuchte das Se misch, nachdem es geweihten war,1u einem Bret. Die Griechen dümpften » diese Marmeladen fo biet tin, dasz sie tna ezu trocken waren und bewahrten ige in orrn von Kugeln und Rollen ahee ang aus« Hauptsächlich dien ten zum Backen von Obsttuchen. » Ei nd uns noch verschiedene derarti ge Rezepte erhalten geblieben, deren eins ungefähr folgendermaßen lautet: Gersten- und Bohnenmehl wird mit dem gedörrten Mart von Datteln, Feigen, Rosinen und Stachelbeeren. owie Milch und Oliveniil zu einem festen Teig gelnetei, den man srnit Honig süßt und mit allerhand schar fen Gewürzen und ehackten Mandeln vermischt. Diese ruchtluchen müs sen eine unbestreitbare Aehnlichteit mit dem in Süddeutfchland üblichen Hutelbrod und vielleicht noch mehr mit dem bosnischem bulgarischen und rumänischen Iruchtbrod gehabt ha ben. Es ist a überhaupt erwiesen, daß manche wohnheiten aus alt hellenischer Zeit sich in den Baliani ländern und den angrenzenden Ge genden bis in unsere Gegenwart er halten haben. Die ärmeren Leute stellten die erwähnten Marmeladen natürlich entsprechend einfacher her, indem sie geringere Getreidesorten und statt der Früchte Kürbisse, Nüsse und Korinthen verwendeten. Urspriinglich war die Küche bei den Griechen ungleich bescheidener als bei den Römern, und erst durch den Ein fluß der Perser, welche üppig-ten Cpeisegewohnheiten huldigten, wur den sie auch in Hellas iippiger. Na mentlich sind die vielen Fruchtloniep oen und Fruchttuchem welche derNach tifch brachte, auf die Perser zurückzu führen. Zu Peritles« Zeiten gab es m den Häusern der Vornehmen that sächlich eine solche Menge aus einge machten Früchten hergestellter Näsche uien, wie wir sie in ’gleicher Fülle und Auswahl wohl gegenwärtig nur in Rußland und iin Orient finden. Bei den Snniposien bot man den Gästen fortwährend gedorrte und in gonig aedämpfte Datte1n, Feigen, ein irauben, Pflaumen, Aepsel und Bir nen in zixrlichen Thontörbchen, die mit Blum n und Laub bekränzt inn uu, au. Ume qur orueole Frucht tonferoe, die bei teinem Shmposion fehlen durfte, bestand aus Oliven in Honig gesotten und mit Mandelstreif chen gespielt. Bevor das Trinkgelage begann, suchte man den Durst durch trockenes Salz anzuregen, dem an durch feine Würzen Atoma verlih. Zutveilen geschah es auch, daß dies seltsame Entree mit Blumen —- und Fruchtertratten parfiimirt wurde. Indessen tannten die Griechen auch Blumenlonfitiiren in unserem Sinne; Rosenbliitter in Honig gesotten und Veilchen mit Pistazienternen in Oli venöl eingemacht, galten als seine Nascherei. Als eine Köchin und speriell Ein machtiinstlerin ersten Ranges galt des Perilles erste Gemahlin Absiva Von ihr riihrt ein Rezept zu einer Lliventonserve her, die unter den hellenischen Frauen Berühmtheit er langte. Sie kochte dazu Nußterne in Honig weich und vermischte sie mit ge iottenen Oliven, das Ganze ftopfte sie dann in Schlöuche. Ob uns diese De litatesfe schmecken würde, ist« freilich eine große Frage. Ueber die Einmachlunft der Aeghds ter besitzen wir wenige Anhaltspunttr. Manche behaupten zwar-, daß eine sal benartige, in flachen Töpfen befind liche Masse, die aus vieltausendjiihri gen Pharaonengriibern an’s Licht des Tages gefördert wurde. ein Fruchtba fett darstellt, aber sicher ist es keines wegs. Ganz ähnliche Salbentöpfe fand man übrigens auch in peruani schen Gräbern. Dagegen soll die Einmachtunfts der zum Einmachen von ihnen verwandte Perser. wie schon erwähnt wurde, sehr hoch gestanden haben. Die am meisten Pflanze war der Rhabarber. aus dem sie zahllose Konserven herstellten. M. Kossab W sucht-Its Gegenwärtig werden aus der Ab theilung des Prosessors Dr. Monti an der Wiener allgemeinen Politlinil aus gedehnte Versuche gemacht, den schreck lichen Keuchbuften der Kinder, gegen den die Medizin nach heute so gut wie machtlos ist, nach einer ganz neuen Methode zu heilen. Die Kinder wer den einige Male täglich in ein Zim mer gebracht und bleiben dort inmit ten von Naphthalin- und Kampbm dämpsen dreiviertel Stunden bis eine Stunde lang diesen Damper ausge sedi. Ueble Erscheinungen wurden bis her leine bemertt, dagegen zeigte es sich« daß die Anfälle der Kinder unter dieser Behandlung nachlassen und leichtere Fälle durchschnittlich nach drei bis vier, schwerere na vier bis sechs Kuchen vollständig beten. Die Veriu mit dem neuen Verfahren, bei welchem das therapeutiiche Mittel Vapprln zum Berdanipsen gebracht wird, sollen solange fortgesegt wer den, bit sich ein absolut sicheres Ut theil ii diese Behandlungsmethade abgeben aßt. Ein junger Kentuckyer aus den Bergen, welcher in den Straßen von Lexington seinem Schatz einen Au gab.-rpurde um 85 bestraft. Das ins ern ganz in Ordnung, als etdie Ge hle der zuschauendea Mitmen schen dabei nicht in Rechnung brachte. ·- - a Manche Menschen haben etwas von einem Such ebne Stube-nd. x