Osm- somit-met m sz Unl- Unmensch --------------- No. llk ) Wisse —'· Se, mag ich - gedahn hens .T Ich hen die -; Wedesztoeilern « en Bartender ." gel)eiert. Das ; deht mich auch noch fehle- daß I ich mich hinnig - - — « die Bahr stelle deht sor Bier auszudische. Es is sonnie, früher hot die Wedesweilern immer gesagt, se hätt keine Minnit Zeit for an Jemand zu kahle un setzt is se immer anden Gol). Off Kohrg hätt ich dann immer Bahr tende miisse un dovon hen ich nickg wisse wolle. For den Riesen hen ich gedentt, tu besser lieierst en Bartender sot se e: dann tanzt se nit liete un mehbie ist se anständig genug un sagt, sie-bebt s ihre Help selbst bezahle. Jn den Rie: s speett sin ich oss Rohr-H uiisztehteu ge- I I wese, bilahg die Wedegweilern is nit » den Weg gebild. Die nimmt alles-v ioas se kriege kann. Well, ei dont kehr. Ter junge Mann, wo ich ge heiert heu, l)ot alg sriiher unser Jahin j iifsaesicksl; dann hot er e Posisclien in « e große Llielilrohd Osfig kriegt inner alle Tag bot augschlrsiepe miisse un" loie er sich e paar Dahler gesehst ge habt bot, do hot er en Saluhn ge , start. Eis hot nit lang genomme, do « not er all iei Selisings eneigebloht ge lzalst un wann ihn der Bruder nit . noch e Zeitlang nffgehalte hätt, dann » liiitt er schon längst sein Platz zumache miisse. lfr lsot einiges getreit, das Bißnes zu buhme un liot sogar sich He stets-deines gemacht un liot als- e speschel Jnduhiement jedem von die tiostienkerscti tsiseids deii"7fricloiisi11 noch e Mittel gewim. answer esJ hol « alles nicts geholfe; die Kostiemetsch sin nit mehr komme un et hot nur noch Tschartsch-Ttehd gehabt. Die hen ihn all for den nächste Pehdeh ver tröst, awwer der is nie nit komme, bitahs die Kunne hen gar kein Schapp gehabt un for den Riesen bot der ruhet den Platz zugemacht. Den Weg bot der atme ·eller gar tein Schapp gehabt un is roh gewese, wie ich ihn als Bariender unnetgebkacht ben. Er bot gesagt, in Miclst Drints do deht et einiges biete un er hättfo en einnehmende Weg die Rostiemetsch zu triete, so daß das Bißneß unner alle Zittumstenzeg buhme müßt. Die Wedesweilern is iattisseit gewese un ich muß tage, wie das junge Betschche so mit feine weise Ehpren hinnig die Bahr gestanne hot, das hot wektlich auteseit aeauckt. Wie der erschte Dag itowet war, stn ich -emoi zu die We- s disweiletn gange for auszufinne, wie tek Bartender gedahn hot. Sie hot gesagt: Mer hen en gute Trebd ge- . habt, «·et hot e latte Stoff verkauft, I awwet die Räichtessiets sin pubr. Er s dubt zu viel iroitr. Was ich nit s aleiche, das is, daß et zuviel Wißtie yn so sehnziege Stoff verzappt bot un ich tann nit sehn was ek mit ge macht bot. O, well, hen ich gesagt, et is noch en neuer Mann in dein Platz un mebbie bot er en Mißteht · gemacht un bot wann un dann eniol e s Schupet mit Wißtie gefüllt instett mit j Bier. Ach, du bist krebstg, bot diei Wedesweilern gesagt. Wanneen Bahr- J tendet den Differenz zwische e Bier- » seht un e Wißtiebattet nit weiß, dann « soll et sich uffhiinge. Ennihau mußi ich das Ding emol watsche un wann beit Nacht der Rosch tonime duht, dann will ich, daß du zu mich komme tuhst un dann wolle mer emol sehn. wie der Bahrtender das Bißneg men Issssckn feist Insel-»Ist seyn isls »Im-It un am Obend hen ich schnell das Sapper for die Kids gesickst un hen gesagt, daß ich emal sor e Minnit zu die Missus Wedesweitern gehn-bebt. Da hat der Vennie gesagt, das tviir Ier Stoff, da könnte se bis um zehn Uhr Bahl spiele, hitahs wann ich sar e Minnit zu die Missus Wedegweiler gehn deht, dann deht mei Klack sor drei Stunde itappr. Jch muß mich iwwer die siissige Kids in einem sart ärgere. Jch hen gesagt: Wann ich heim komme un ich finne nach eing von euch an die Stritt, dann triegtg e ganz schreckliche Licken un ders die ganze Nacht nit inseit das Haus. Jch hen ja getviszt, daß das nit viel Dis serenz zu se mache deht, awrver ich hen doch ebbes sage müsse. Dann sm ich zu die Wedesweilern un mir hen uns in den Sitttenruhm gesetzt, tva mer grad die Bahr in Frant von uns hatet. Mir hen getahtt, so daß der Vattender nit natisse sollt, daß mir ihn watsche dehtr. Es hat nit lana genomme, da sm e tappeie Männer in den Saluhn komme un hen sich Bier arm-deri. Se hen auch ihren Stasf kriegt. Dann hat einer en Wißtie e ordert un der Bartender hat wei em gegassr. Den zweite hat er felbst ge runte. Sell hat er in Gedanke ge bohrt, hen ich gesagt. Die Weide-Zwei lern hat gar nicks gesagt. Dann sm mehr Piebels tamme un all hen se Bier genomme; wie se ihre Drints gehabt hkn, hat der Bartender en Lackiehi gemtckst un den hat er selbst gedruntr. Wie die Kastiemersch das gesehn hen, da hen sich zwei auch Kart tchs geardert Wie widder Hostie mersch tamme sin, da is Brendie ge ardert watde under Kanne hat sich widder en Kackiehi gesickst. Den näm liche anident hen met noch e halwes Vohend mal gewatscht un die Wem weilern hot fich von alles e Memmoh randum gemacht un tvie mer fo ebant e Stund un e halb gewatfcht hatte, do hot die Wedestveilern gefielert. Das Rigolt war, daß der Bartender dreißig ier, drei Wißktes, siwwe Brendies und zwei Kacktehls verkauft gehabt bot. Getrunke hot er vier Glässes Bier-, drei Wißlies, sitvtve Kacktehls un zwei Brendies un was er gedrnnke hot, das hot zu en Dah ler un fünf un siwwezigCents ernann tet. Jetzt komm emol mit in den Sa luhn, bot die Wedesweilern gesagt. Mer sin gange un do hot se den Bar tcnder gefragt, for warum er denn die viele Drinls nemme deht. Do hot er Magi, das wär en Dritt von ihn. ann die Koftiemerfch fo ebbes fehn dehte, dann dehte fe auch Luft kriege un dehte dafelche ordere. Den Weg deht mer das Saluhnbißneß bnhmr. Mehbie, hot die Wedesweilern gesagt, awwer ich iann das nit ftende. Wa rum hen Sie denn Jhr eigenes Biß nes nit den Weg gebuhmt2 Das is iesig, hot er gesagt for mich is es zu eckspenfief gewefe un dann noch e an neres Ding, ich hätt in mein Platz keine Koftiemerfch gekriegt un wann ich jedem en Kacktehl un en Eiskriem Sohde gewtve hätt. Sie follte es ep prieschjiehte, daß ich mich den Weg aufopfere un mei Siftem for Jer Seht mit die fehnzie Drinks speule. So, do hot’s die Wedestveilern ge habt. Se hot mich noch emol mit e Kimmelche getriet un dann fin ich heim gange. Mit beste Riegards Lizzie HanfftengeL —-——-—-—---—— Der Buchstabe »M«. Ein sonderbare Rolle spielt er in der Geschichte der Bonapatte. Eine sonderbare Rolle hat im Leben der Dynaftie Bonaparte der Vuchftabe Cll --k-:.tt VII-. US Zssflksls Ukc ULUVI LIIFUlcUlc zählte in seiner Armee sechsundvierzig Divisionsgeneriile und sechs Mar schälle, deren Namen mit M began nen. lDie Marschiille hießen: Murat, "Monreh, Massena, Mortier, Mardo nald und Marmont.) Napoleons erste Schlacht war die bei Montenotte, feine lihte die bei Mont St. Jean (Water loo). Außerdem gewann er die Schlachten bei Millesima, Mondovi, Marengo, an der Moskwa, bei Mont« miral und Montereau. Mailand war die erste und Moskau die letzte Haupt stadt, in welcher er triumphirend ein zog; auch in Madrid zog er siegreich ein« Madrid und Moskau waren Hauptursachen seines Verderbens. Eine andere Ursache seines Verder ben-T seine zweite Gemahlin, hieß Marie Luifr. Sein letzter Aufenthalt in Frankreich war Malmaison. Mu rats Abfall kostete ihm Italien. Un ter feinen Ministern hieß einer Ma ret, ein anderer Mollien, ein dritter Montalivet, und Talleyrand hieß mit dem Vornamen Maurice tNaPolean pflegte ihn »Pater Moritz« zu nen nen). Sein erster Kamrnerherr hieß Montesgieu, sein Kammerdiener Mars wand, fein Begleiter nach St. Helena hieß Montholom Der lePtere war es auch, der auf dieses onderbare »M« aufmerksam gemacht hal. Wir lönnerr das Spiel aber auch noch wei ter verfolgen, wenn wir das Leben Napoleong des Dritten betrachten. Der Herzog von Mornh, ein Sohn der Königin Hortense und ihres Großstall meister5, war der Leiter des Staats streichs, infolgedessen der ihm so nahe verwandte Prinz Louis Napoleon der Dritte das Kaiserreich erneuern konn te. Die Frau, die der neue Kaiser ein Jahr später heirathete, hieß Eu- - genie von Montijo. Morny war es i auch, der lediglich Geldinieresfen zu-· J liebe Napoleon zu der verhängnißsp vollen lfrveditinn nneb ——— illierim lie- - wog. Das mer« anifche Abenteuerj endete mit der T agödie des österrei chischen Erzherzogg Maximilian Mi ramar heißt das Schloß in der Nähe von Triest, das Maximilians Lieb lingsaufenthalt war, ehe er die mexi- » runifche Kaisertrone annahm, undl LIIiiratnon hieß fein Großmarschall,j der mit ihm am 19. Juni 1867 ersi fchossen wurde· Der Mißerfolg inf Mexico untergrub Napoleong Anfe-: hen, die ungeheuren Geldsummen, die « Frankreich dieses Unternehmen ge- H ioftet hatte, wurden ihm mit den bit- T tcrsten Worten nachgerechnet, und foj ließ er fich, um seine Position zu ver- i bessern, in den Krieg mit Deutschland : bineintreiben. Der französifche Mar: » schall, unter dem die Schlacht bei Se: ’ dan begann, hieß MacMahon Mac Mahon hatte am 23. August 1870 den Marsch auf —— Metz be gonnen. Die deutfche Armee machte aber die berühmte »Rechtgschloeniung« und drängte ihn nach der belgifchen Grenze. Als er Meß aufgegeben hatte und nach — Mezieres zurückweichen wollte. war es zu spät. Er wurde auf Sedan geworfen und hier am I. September angegriffen —- Marschall und Kaifer wurden mit ihrer ganzen Armee gefangen genommen. Der Mann aber, zu dessen Meisterstiicken die erwähnte Rechtsschwenlung ge Izähli wird, der große Stratege, der H mit diesem Kriege feine Genialität so ; glänzend bewies, hieß —- Moltte. Die rufsische Botschaft in Berlin ,.hat dem Köni sberger Gericht linken haste und fal ehe Ueberseßungen aus dem ruffisehen Strafgefehbuch gelie sert. Manches daraus mag sich im Peutschen gar nicht wiedergeben las-« en. i I k« »-. -.—.... ——.-—.-..--·-..» — ;Kiaoier-Geklimper«. Studie vonPaulv. Schönthan. Das harte Wort wird außer Kurs kommen, denn man hört jetzt fortwäh rend von Erfindungen, durch die das Kiavierspiel nur noch mechanisch aus geubt werden kann, und es werden die lobenden Gutachten selbstloser Künst ler ersten Ranges veröffentlicht, die tich rubmend über diesen Betrieb ausspre chen. Jeder einzelne findet, daß der Ap parat gleichmäßigersund ausdruclsvok ler spielt als die meisten-anderenKon zertgeber. Die Apparate sollen sogar mit einer Vorrichtung versehen sein, durch die tiefe Empfindung zum Aus sdruct gebracht werden kann. Die Bor theile dieser Neuerunaen liegen auf der Hand: Während bisber ein geschickter Klavierarbeiter im«nerhin nur ein be schränktes Repertoire beherrschte, sind die mechanisch betriebenen Instru mente von einer unbegrenzten Lei stungsfähigkeit So ein Ding spielt alles: Salon- und Kammermusit, Hintertreppew und Vordertreppen piecenx das Klavierwerlel ist von der Straße verschwunden und in den Sa lon vorgerückt. Der Betrieb vermo dernen Musikgerätbe erfordert keine Vortenntnisse, teine Uebung, keinen Unterricht. Eine Perspettive der Umwälzungen eröffnet sich: Die Enttverthuna der Klavierhandarbeit, die jetzt Tausende und Abertausende schlecht und recht er nährt, der Ruin der Berufspianisten und Lehrer. Also tein häuslicher Alabierunter richt mehr! »Nehmen ist seliger denn Geben« kann man von den Klavierstunden fa gen und Meister Moszlotvgti. den das Schicksal auch einmal an den Mar terpfahl des Lettionengebens band, seufzte damals-, »der Glückliche giebt keine Stunde!« Kein silavierunterricht mehr! Heil dreimal Heil! Von den Eltern her engewacbsener Kinder kann man’5 immer wieder hören: ,,Schade um das Geld, das wir jahrelana siir die Kla vierlehrer hinausgeworsen habenl« Es ivird ja auch nichts Rechtes aus dieser Art musikalischer Erziehung Wie viel Zeit hat die erste Jugend früherer Geschlechter mit Stolen und Etuden dergeudet, wie viele bitter-e Thränen wurden verschluckt, wenn sie nicht gar aus die Tasten niederträufel ten; es gab Klavierlehrer, die Ber stöße gegen den Fingersatz durch un vorhergesehene Schläge mit einem Hausschliissel auf die Knöchel ahnde ten. Und in den Eltern fanden diese Foltertnechte zumeist noch Verbiindete! Obwohl Mzig Jahre darüber vergan gen sind, höre ich heute noch die grim mige Drohung: »Wenn du bis über morgen den »Wonnetraum« nicht aus wendig kannst, reiß« ich dir die Oh ren aust« Und dann der Gegensatz: Der aa lante Musitpiidagoge, der bei den Hu deleien seiner reisenden Schülerin ein Ohr zudriiclt und, ihrer stiimvernden Hand mit geheimen Entzücken und verliebten Blicken folgend, eine hofss nungslose Neigung groß werden läßt, bis eines Tages, während deg Ein iibens vom »Gebet der Jungfrau«, plötzlich die Mania eintritt und höchst bedeutungsvoll einen Zeigefinger nach der Richtung der Thür aus-streckt. Die nächste Zeit wird alle Klavier lehrer dazu verurtheilen, die Sande in den cchoß zu legen. Diejenigen unter ihnen, die ein gutes Gehör ha ben, werden vielleicht durch Klavier stinimen ihre Existenz mühsam friften können, durch die Herstellung von Knnzerttonserven Tür Granimophone und dergleichen. Vor allem aber wird es mit der dilettantischen Klaviertlimi perei ein Ende haben. Klaviergetliin per! Für manchen Einsamen ein III-—- ck-k-c»-Zh-n-- ffnnnsthsisnnd VUDII UsjupJastks »un«»-·q-s·--«» Eine Berliner Erinnerung taucht bei diesem Worte-vor mir aus. Ge rade über mir ertönte sast allabendlich das Klavierspiel einer ungeiibten Hand, die Versuche eines beharrlichen, aber unsähigen Dilettanten. Und im: mer dasselbe: Gounods Frühlinaiilien rann »O Menschenherz, gieb dich zu frieden« und das alte Thüringer Volkslied: »Ach, wie ist’s möglich dann . . .««; das ging so Abend fiir Abend, gerade wenn ich meine Stu dierlarnpe aus den Tisch stellte, sina’5 oben an: ,,Liebchen lomm’ ins dust’ae Grün« —- und immer an einer und derselben Stelle ein unreiner Akkord, ein überseheneö Kreuz, ein eigenmiich tig ausgelöstes b. Eine Erbitteruna aegen den unbekannten Quälaeiit ichqu in mir Wurzel, und eines Abends saszte ich den Entschluß, mit dem Manne itber einen Wassenstill stand zu verhandeln. Jch kletterte zu ihm empor. Als ich getlinaelt hatte, verstummte das Klavierspiel, Schritte näherten sich und der lange Gehaszte össnete mir. Jch sentschul digte den späten Besuch und wollte eben meine vorbereitete, etwas spitzige Rede vom Stavel lassen, aber als im in das ernsthaste Sorgenaesicht dieses Mannes sah. verlor ich fast den Muth, ihm den wahren Grund meines Er scheinens zu verrathen. Jn der dämmerigen Stube brannte eine kleine Hängelimpe über dem Mitteltische, dessen eine Hälfte mit «ei. ner Serhiette gedeckt war, daraus die Ueberreste eines einfachen kalten Abendessens. Der Mann gehörte zu den Leuten, die bei sich zu hause einem Besuche gegenüber verlegen werden. Er riickte unbeholfen einen Stuhl an den Tisch, wiihxend ich mich verstohlen umfah. Eine schlichte, sichtlich mit Liebe und vFreude an einem Heim zusammenge trafne Einrichtung. Die Stuhle mit « gest ckten Deckchen behangen, aus ei nem Wandbrette bemalte Teller und Ta en, überall die Spuren einer tuntliebenden, weiblichen hand. Ue ber dem Pianino eine Kreidezeichnung ein Frauenporträr, in der Umrah mung stak ein dürrer Palmeuzweig Jch fühlte eine Beklemmung Zaghaft rückte ich mit der Sprache heraus. Er hörte mit der Miene ei nes zurechtgewiesenen Schultnaben zu, dann antwortete er: »Ich hätte mir’s ja denken können, daß ich Sie störe durch mein Geklimper.« Meiner Absicht, diese Selbsttritik durch eine Höflichkeit zu enttriiften, lam er, langsam seine Hand erhe bend, zuvor. Er wendete seinen Kopf mit den halbergrauten Haaren der Kreidezeichnung zu. »O bitte — ich weiß ganz wohl, was Klavierspie len heißt; diese dort hat gut gespielt, wenn sie auch keine erste Künstlerin war, aber es klang wie eine Harfe ...so weich, so eigen . . .« »Ich wollte Ihnen ja auch nur die Wahl einer anderen Stunde vorschla gen. . .« »Hm ja,« seufzte er, »wenn das nur zu machen wäre, aber ich si e den gan zen Tag in einem engen ureau und schreibe Nummern auf große Papier bogen, Zahlen ohne Ende, und wenn ich den Kopf erhebe, sehe ich drüben eine kahle, schmutzige Mauer, sonst nichts. Es ist so öde, so trostlos. Früher habe ich es nicht bemerkt, ehe die Gute von mir ging — vor einem halben Jahr.« Er sah wieder nach dem Bilde über dem Pianino, und fuhr fort: »Gut oft am Abend wollte ich nicht nach Hause kommen, aber es zieht mich aus der Kneipe zurück, heim, »heim« nenne ich diese verwaiste Zelle. Trauer macht i ja so einsam, und am liebsten bin ichs in der Gesellschaft dieser Dinge, dieser s i ifrinnerunaen und Zeugen eines ver-l lorenen bescheidenen Menschengliictes. Dann lockt’s mich lzum Klavier, wo sie sonst immer am Abend saß, während ich dort in dem Schauielsiuhl lehnte, wie ein Furn und «-,utah, wie ihre ge fchmeidigen, lieben Finger über die Tasten tänzelten. Wenn ich sie hat« sang sie auch; sie hatte ein kteines" Stimmchen, so rührend, Iviuwn je mandem, der bald stirbt. Ja wohlt —» da habe ich mir so nach und nach die Töne auf den Taften zusammenge ; sucht, von den Stücken wenigstens, die »ich mir gemerkt habe. Und so stüm » pere ich herum, es ist mir dabei manch Emal, als säßen wir noch beieinanderz ich sehe sie lebendig vor mir, wenn ich Jdie Augen schließe! Da genieße ich so sein warmes-, lindes tfrinnerungsglüch ! ich werde ihre Hände nicht mer-: sehen, saber die Melodien hat sie mir zurück ; gelassen, die behalte ich o, ihre lie s ben, alten Lieder . . .« ! Jch bat ihn, künftig auf mich keine Rücksicht zu nehmen, es würde mir alle Arbeitsstimmnng rauben, wenn ich wüßte, daf; ich ihn der einzigen Freude beraube. Er sagte leise: Meine letzte ! — Wir schieden. Von nun an spielte er seltener. Aker intveilen am Abend erklangen doch noch jene Melodien . . . leiser denn zu -vor. Er wendete offenbar die Däm pfung an. Dann legte ich manchmal die Feder beiseite, lehnte mich in den Stuhl zuriick nnd lauschte. Es war mir ost, als hörte ich in der Ferne eine liebe, wohlbekannte Mädchenstimme »gan3 leise dazwischensinaen »O Men Hchenhen gieb dich zufrieden . . .« und sich theilte mit jenem Manne ein weh mijthiges Glück. Das Erlebnifz wollte ich nur erzäh: len zur Ehrenrettnng des-«- ,,.itlavierge l!imperg.« . --—--. - H Ironie von Ramm. Napoleon Waterloo zn heißen und als Fahnenflijchtiaer des französischen Heeres festgenommen zu werden, vag ist fürwahr nichts «.Dlllt«cigliches. Es ist der »Fall« eines jungen Mannes-, der sich aus dem Bahnhos in Lyon herum trieb und zuerst als Landstreicher an gehalten wurde. Bald stellte es sich aber heraus, das-, man einen lange ge suchten Fahnenflijchtling ergriffen hat te. Napolevn Waterloo war, bevor er Soldat wurde, zweimal wegen schwe ren Diebstahl-« bestraft worden und wurde daher von den Militiirbehörden nach Asrita geschickt. damit er sich dort bei schwerem Dienst bessere. Der jüngste Napoleon sehnte sich aber durch aus nicht nach Krieasruhm und nahm im Jahre 1902 heimlich Abschied vom Regiment. Er trieb sich dann in Bel gien, in der Schweiz und in Jtalien umher und kam schließlich wieder nach Frankreich, da er der Meinung war, daß man seinen Namen und seinen »Fall« längst vergessen habe. Aber »Navoleon« und ,,Waterloo« solche Namen vergißt man in Frankreich nicht so leicht! -—-—-··-.--——— Ecmüthlith. Jn der »Miinch. Allg. Zig« erzählt Jemand: Ort der Handlung: Bahn hos Neuser am Hohenneussen. Zeit: 20 Minuten nach der vorgeschriebenen Absahrtszeit des Zuges. Der Zug siihrer hat schon zweimal »Absahre« gerufen; die Lotomotive stößt unaus hörlich kurze grelle Psisfe aus, bewegt sich aber nicht vom Fleck. Endlich reißt zweien der drei anwesenden Fahrgäste die Geduld, und entrüstet wenden sie sich an den Schassner: »Warum fahrt’s Zigle net ab?«' ! »Warizm pseiset se denn so?« »Ja, wir miisse aus de Lokomotiv siihrer warte: der sitzt noch beim Veschberez drum weise wir em seht, daß Zeit isch.«« i — stne Mondes-et til-er das «. Von X- -Strahlen at jeder schon xmal gelesen und nicht mmer nur Er freuliches; denn diese von Röntgen er tappten, aus dem für den gewohnlichen Sterblichen recht dunklen Reiche des Lichtes stammenden Gesellen können den ihrer Wirkung Ausgesetzten auch schädigen. Jndes wollen wir nicht von ihren Thaten, sondern von ihrem Namen sprechen, um die Herkunft des x, das ihre geheimnißvolle Natur an deuten soll, bis zunc ersten Ursprung zu verfolgen. Selbst wer sich niemals auf einer Schule mit Gleichungen herumzuschla gen brauchte, fühlt sofort, daß sich in dem x das Unbekannte oder Unbe stimmte verbirgt; ist es ihm ja doch geläufig, xmal den Ausdruck »ein ke keliebiger« in der Unterhaltung anzu wenden. Weshalb nun aber gerade das in unserem Alphabet so weit hinten stehende x zur Bezeichnung des Unbekannten berufen worden ist« das ist nicht allein für manchen Nicht mathematiter ein tiefes Geheimniß, ein großes X Der Schreiber dieser Zeilen wenigstens hat schon gelegent lich bei Mathematikern rniå der Frage, weshalb sie gerade dem sc te Ehre an thätem es zur Bezeichnung der ersten Unbekannten zu verwenden, ohne Er folg angetlopft und durch den wun derlichen Einfall, so etwas erfahren zu wollen, eine Art Verblijffung her vorgerufen. Und das ist ja auch er klärlich. Denn was ist natürlicher, als daß der von Jugend auf geübte Gebrauch die Meinung erzeugt, der uns etwas fremdartig anmuthende Doppellaut J( sei zu dem Amte prä destinirt, das Eigenartige, das Frem de, Unbekannte und Geheimnißvolle darzustellen Greift man ja doch zur Bezeichnung bestimmter Größen zu den ersten Buchstaben des Alphabetes oder benutzt in Formeln für häufig vorkommende Begriffe den erstenBuch staben des entsprechenden Wortes wie t für Zelt (tunpus) oder n für Zahl «. LH -- L ..l- c.... L-— .».. ssw »O IF I-« UUW IUL Uhu IIII Banne oer lieben Gewohnheit Urthei lenden ganz natürlich, daß das wun derliche Gebilde x dag Unbekannte be zeichnet. Dieser Schluß ist jedoch falsch. Das x hatte gar nichts Ge heimnißvolles an sich gehabt, als es zum erstenmal zu seiner wichtigen Rolle bestimmt wurde. Es ist auch gar nicht das ursprüngliche Zeichen, sondern zur Vertretung eines andern Buchstabens gesetzt, und dieser ist wirt lich eine Abkürzung wie die oben er wähnten Anfanggbuchstaben n und t. Unsere Zahlzeichen nennen wir noch heute arabische und bekunden damit, daß wir den Arabern für die Ueber mittlung mathematischer Kenntnisse zu Dank verpflichtet sind. Arabische Gelehrte haben im Mittelalter allent halben aus dem weiten Gebiete der is lamitischen Welt, in Spanien, Nord asrita und Asien bis an die Grenzen Chinas bin, sich die Pflege griechischer Wissenschaft, besonders der Mathema tik und Astronomie, angelegen sein lassen. Mit ihren Kenntnissen sind auch aerische Wörter in die Kultur sprachen Europas eingewandert, wie Algelirm Ziffer, Tarif, Zenit. Der arabische Iliathematiier nun bezeich nete bei Aufstellung von Gleichungen die llnbetannte mit dem Worte schei, das heißt »die Sache, das auszuruh nende Ding«, nnd schrieb dafür die im aradischen Alphabet aus einem Buchstaben bestehende Abkürzung sch. Als dann christliche Gelehrte spanischer Abstammung mathematische Werte ihrer argbischen Landsleute in’s Spa nische übersetztem waren sie dem Buch staben seit gegenüber in einiger Ver legenheit, weil ihre Muttersprache den Laut nicht kannte. Sie halfen sich in ver Weise, oafz ne dar- oamaig noch als Zischlaut ilingende spanische x für das ähnliche lautende arabisehe seh einsetzten, wie das ihre Muttersprache bei der Heriibernahme arabischer Wör ter schon mannigfach gemacht hatte. Von Spanien aus ist dann x als11n bekannte weiter gewandert, hat den Weg aus der Schule in die Umgang5-« sprache gefunden und stolzirt jetzt als unerlannter arabischspanischer Blend ling einher, der fiir sich das Recht be ansprucht, alg Vertreter des groß mächtigcn Reiches der Geheimnisse be trachtet und verwandt zu werden. Mit dieser Darlegung habe ich dem wißbegiertgen Leser kein x fitr ein u vorgemacht, oder genauer gesprochen für das u. Was soll nun aber das u in dieser Redensart Es hat schon oft nach Erklärung geschrieen, und doch ist die Erklärung in der uns hier um gebenden mathematischen Luft ganz einfach und leicht verständlich Wer Jemand ein X fiit ein u vormacht, der sucht ihm etwas Ersonnenes, xbeliei bigeH aus der großen Menge des Fal schen zu geben und einzureden anstatt des einzig und allein Richtigen, des Wahren oder der Wahrheit, des writin. Der Ausdruck ist, darauf weist x hin, unter dem Einfluß der mathematischen Schulsprache entstan: den: das u ist in der scherzhaften For mel für verum gesetzt. Wer das be zweifelt, sei darauf hingewiesen, daß v und v ursprünglich nur durch das eine inchen u ausgedrückt worden smd und daß dieser Gebrauch noch bis heute in vielen lateinischen Drucken befolgt wird. Das u ift also ein Ge nosse der oben erklärten Abtiirzungen n und ·., sowie des in der besprochenen Redensart ihm entgegengestellten x. Jst-nun dieser spanische Allerwelts kerl x seiner Abstammung nach uns bekannt geworden, so hat er doch noch nicht seine Aussprache enthüllt. Daß diese für die Sprache der Mathematik W« « und die aus ihr stammenden Redens arten nicht von Bedeutung und Ein fluß sein kann, versteht si am Rande. Wie aber sollen wir uns i folgender Schwierigkeit verhalten? Nehmen « wir eine neuere Karte, auf der spani sche Namen stehen, zur Hand, da ent decken wir mit Staunen, daß das alt gewohnte x vollständig ausgewetzt und im Anlaut sowie im Jnlaut zwi schen Votalen durch j, am Ende durch z lgleich ß) ersetzt ist. So finden wir für das bisher unbefangen mit x ge sprochene Mexico die Form Mejico, »für Xeres Jeres und für Cadix L·a(liz. Zur Aufgabe der uns geläu figen Aussprache werden wir uns wohl nicht mehr bequemen, und das ist auch kein Unglück, im Gegentheil; wir würden nämlich durch die Aus sprache eines deutschen J in den beiden ersten Namen das unauffällige Falsche durch ein korrekt sein sollendes Feh ierhastes ersetzen, und das wäre do lächerlich. Werden wir also auch be der alten Aussprache bleiben, so drängt sich doch jedem Denkenden die Frage auf, was für ein Laut denn gleich er tig durch x undj ausgedrückt sei. te Antwort beeinträchtigt einigermaßen tie landläufige Vorstellung, daß das Spanische so unvergleichlich weich klinge, wie man ab und zu behaupten hört. x und j bezeichnen nämlich im Anlaut der Wörter und im Jnlaut Zwischen Voialen das harte deutsche ch, wie soir es in ach, doch, Buch spre chen, niemals lauten sie wie das wei che ch in den Wörtern Hecht oder ich. Mit dem harten cii also werden Hxicxim und Xercs gesprochen. Daß diese Wörter, wie alle früher mit x geschriebenen, an feiner Stelle jetzt ein j zeigen, ist die Folge einer Regelung der spanischen Orthographie im Jahre 1815, mobei x durch das gleichwer tbiae j verdrängt worden ist. Seit dem führt es nur noch in der Fremde ein kiitnmerliches Dasein, sogar hier von seinem siegreichen Konkurrenten verfolat. Damit nun der aeduldiae Leser nebenbei noch einiges Brauch kare über die Aussprache fpanischer Wörter lerne, wenn er es nämlich noch nicht weiß, so will ich ihm noch die Regel, daß inlautende t) als w z betrachten ist, hier verrathen, obwohl ich bezweifle, daß ihm auf diese Be lehrung hin die echte Habana in u kunft noch besser schmecken wird. uch spreche er fpanisches qu wie ein deut sches g und spanisches ch wie tsch, dann ist er imstande, den Namen des« sinnreichen Junkers Don Quijote de la Manch-a richtig zu sprechen, selbst wenn ein x darin steht. ———-·—.——— Minore-luteser Die heilende und gesundende Kraft Der Mineralivasser ist allgemein aner tanni; veniger einig aber sind die Sachverständigen in ihremUrtheil iiber die Art, wie diese wohl thiitige Wir kung zu Stande kommt. Manche legen den Htiuptmerth auf die genaue Zu sammensetzung der Wasser und halten selbst kleine Unterschiede im Gehalt der mannigfaltigen Satze fiir hochbedeut sam; andere meinen, daß es mehr auf die Menge als auf die Beschaffenheit der Flüssigkeit ankomme, und halten es bei der Erzielung eines Heilerfolges fiir das Wesentlichste, daß der Patient während der Flur seine gewöhnliche Le bensweise von Grund aus ändern und sich namen: lich unter allen Umständen zu großer Miißigleit bequemen müsse. Zur Seht ichtung eines Widerstreites der Meinungen wirI eine Untersuchung beitragen die Dr. Garrigou der Pa riser Alademie der Wissenschaften vor gelegt hat. Er hat beobachtet, daß ge wisse Mineralwnsser organische Stoffe i«-: k-- kInJh ---------- u: Isl olUbl ULLIU,ILULILLU usssllcls IIILLPOP ten: einmal in der von Krhstallen oder wenigstens in einem Zustand, der einer Krnstallisation fähig ist; zweitens in sogenannter colloidaler Form, einer eigenthiimlichen Art der Vertheilung, der auch die Metalle in Flüssigkeiten unterliegen können. Sind an den Stof fen in der letzteren Art der Lösung auch schxvere Metalle betheiligt, so bringen sie eine besondere Wirkung zu Stande, deren Träger Garrigou na türliche Fermente nennt. Kranke, de ren Gewebe infolge des schtvächenden Einflusses eines ansteckenden Leidens oder von Bleichsucht erschlafft sind, er halten durch diese Bestandtheile eines Mineraltoassers eine wesentliche Kräf tigung indem die Gewebe dadurch ihre straft zur Verarbeitung der von außen ziiaefiihrten Nährstoffe zurück halten Besonders wichtig ist dieStär luna der Gewebe, damit sie im Stande sind, den in den Körper gelangten Stictstoss auszuscheiden Allerdings liezielxt sich diese Lehre nur auf einen derhälinisunäszig lleinen Theil der un zähligen Mineralwasser, aber sie giebt doch einen beachtenswerthen Wink hin sichtlich der Auswahl aus Ider großen Klasse der salzigen und alkalischen Brunnen. --—-—— Jn England hat man eine Katzen steuer in Erwägung, um die Finanzen zu stärken. Die Steuer soll 5 Schil linge siir jeden Murr und jede Miei betragen. Werden sich da die Mäuse Englands freuen! Vor der Vergessenheit dräuendem Fluch, Der selbst den Guten und Besten na t, Rettet den Dichter, sein Werk, sen Buch Oft nur ein Lied, ein kleines Zitat. II M III Jede Perle rollt Dir in den Schoo wenn Du Miene machst, sie in So zu fassen. . MO» »H—