Das Eeseiz det de. « --.-»-M-»-. s Roman von Anton Freiherrn oon Verfall (2. FortsehungJ z —- Lildemann hake seine Einladungen se das heutige Fest sorgfältig abge Iosgerh fast zu sorgfältig, um nicht Ærchfchaut zu werden. Die feindliche .» M war stets sichtlich in der Ueber «: benachbarte Gutsbesitzer, Vertre ·" « der Regierung; dafür bildeten die " Freunde hochbedeutsame Namen auf dein Gebiet der Industrie und des mit ihr eng verbundenen Kapitals-, das, was Lüdemann das »moralische Uebergewicht« nannte, Besitzer von Millionen, Beherrscher eines nach Tausenden zählenden Arbeitermate ting Es war ein Glück, daß Bessy, die heute zum erstenmal die Dame des uses machte, gerade in ihrer unbe wußten Kindlichteit eine Brücke zu lagen wußte zwischen diesen beiden endlichen Welten. Als Lüdemann eintrat, las Bessy osort einen neuen Erfolg oder wenig ens eine neue Hoffnung in seinen ör lich von innen erleuchteten Zügen, i ein strahlenden Blick. »Wie kannst du denn an einem sol chen Ta arbeiten, Papa?« begann sie votwur svoll. »Bist ohnehin so an osgtsiien—« · »Ich? Jch bin nie angegriffen. Ar « seit greift derhaupt nicht an. Das leugne ich. Habe ich nicht recht, Herr Staf?« wandte er sich an einen schlan ben Herrn rnit weißem Knebelhart im Iebriiunten Förftergesicht. »Gewiß — gewiß-mäßig betrie-«« , sen-—- gewiß,« erwiderte dieser. »Aber « Das-M Ost-! ist, ist zu viel. Das gnä di Fräulein hat vollkommen recht. hielt es nicht aug, Herr Süde mann. ich nicht.« «Mein Gott, rnan muß ringen, sich Iehren; leicht wird es uns allen nicht Macht, nicht wahr, Herr Ministerial tath? Da können Sie auch ein Lied - chen singen. Aber sagen Sie mir ein mal, was sind denn das für Geschich im mit der projektirten Zweigbahn durch das Rohrbachthal in das Des-er «teirbische? Mir ganz unbegreiflich.« - -thch das Rohrbachtlial?« Der Wstetialrath machte ein höchst über taschtes Gesicht. »Projettirte Blaan Davon weiß ich wirklich nichts, wüßte auch nicht, wie —'« u.Wie sich die realisiren sollte? Hm, M wissen Sie nicht? Na, dann er lauben Sie, daß ich dieser Tage ein Ial zu Jhnen tomrne und Ihnen das Ænandersetzr. Sie wird gebaut, die : sahn, verlassen Sie sich daraus." rBiber-rann nahm den Rath bei der: « nd und beugte sich dicht gegen sein ht. »Machen Sie das Projekt, dann Bd Sie der Mann der Jdee. Macht immer at. Und sie kommt. die - du«-ich age es Ihnen. der Wide rstaan Berehrte Frau Rath,« wandte · et sich ebenso rasch zu der Gattin des , Iatlzz die sich sichtliche Mühe gab,: her Unterredung zu lauschen. »Wir konspiriren ein bißchen. Er soll mir M»solgen—großer Erfolg getrau Man seßte sich zu Tisch. Lüdeniann lt heute mit nichts zurück, was den ’ eid erwecken konnte. Er war voll Banne und Geist und zog Freund und . Feind in seinen Bann. » Sein Sohn Franz saß neben Graf - Terrain i »Was wollte denn eigentlich der sauernterl irn Hof von dir. Vava?« » fragte er in einem fchnarrenden Ton. J Lüdemann war sichtlich unangenehm » davon berührt. »Der Bauernterl ist ein sehr tüchtiger Mann, ein sehr hel ber Kopf mein Junge.« Ein Gedanke huschte über dasAngesicht Liidenianns, däs plötzlich wieder seine gewohnte Strenge zeigte. »Ja, meine Herren, dieser Bauernterl, von dem mein Sohn spricht, ist mir ein neuer Be Ieis, welche Fülle von ungebrauchter telligenz in diesem Stand steckt. O, könnte ein Buch darüber schreiben, ich mir den Bauern der Zukunft deute, als freien, ebenbürtigen Bür , als nothwendigen Genossen der Zsu sustrie, der in ihr nicht die Fein din, sondern die Freundin sieht mit der er sich verbinden muß. Was du dersrde nimmst, das mußt du ihr EdxFEussath wiedergeben, wenn du es ver mst nachher spuktöl« « » .«Ganz richtig!« bemerkte der Graf. ! , »Und wer gibt ej ihr fünffach zu-; III, der Erde, was ihr der Bauer . Magens hundertfach, behaupte ich «-s--pik Jst-using Alco! und weiche-! sozialpolititer glauben Sie, Give-: ehe Seseß der Erde in fo e Worte gekleideti Der VäteH sauernterls, der heute bei mir Zugs Wexeinen hof anzubie is sogequ Or Torkau ein. »Ja ON haben fee immer ist-M spscsche is der rasch-. Segeutheih herr Graf, Sie IV den Mann. Er will sogar «Ettergut machen aus seinem Hof, D Derdge then Mdazu be ilflich sein. wundern Fie nur, ich, s - T Hauern ikreist-Idee W ei nie te.« « ’ ietsasetfsatterßetdaär ; W M m vers kesi denen Seiten zugleich, sichtlich neu gierig. »Der Baueri« Lüdemann besann sich sichtlich, er schloß wie immer in olchen Fällen die Augen, um sie dann um so intensiver zu öffnen. »Dre Bauer-ja, der Bauer — der gibt mir dafür — rathen Sie einmal, meine Herren, rathen Sie einmal-« Eine schöne Jagd am Ende?« fragte Franz ganz hitzig »Die Jagd Rohrbachthal — daher ist er näm lich —. Wirklich, Papai Das wäre ja herrlich, großarti « Die helle Leidenschaft bliste auf in den Augen .des jungen Mannes. ; »Doch nicht ——Rohrbachthal sa- » J gen Sie -———« bemerkte der Ministe- » " rialrath ganz erregt. « «Doch — Sie sind fchon aus dem « rechten We — die Kohle!« Lüdemann rief es in feinem Eifer laut ; Die Wirkung war ebenfo allgemein s wie verschieden. ; »Die Kohlen gibt mir der Bauer. » Was sagen Sie fest? Kohlen gegenj » neues, blühende-Z Land. Uebrigens, meine Herren, ich werde Ihnen heute noch den Mann selbft vorführen Ja Sie müssen ihn, Sie sollen ihn sehen Ruprecht!« rief er den Diener. »Du aehft in die Brauerei und fragfi nach einem gewissen Rohrbacher. Du mußt ihn finden —- er soll-ich lasse ihn bitten, gleich hierher zu kommen, ja, ja, hierher zu uns!« Jeder Einwand wäre jetzt vergeb lich gewesen« Man nahm den seltsa men Einfall mit bester Laune hin. bei Liidemann war nun einmal alles mög lich. Nur»B-essy warf ihrem Vater euren Ithknoen Oua zu, was-retu Franz, ties ausathmend, den Blick ver zweifelt zur Dette emporschlug. — Alö der Kasfee im Vorzimmer ser tsirt wurde, meldete der Diener den »Herrn" Rohrhacher. Man lächelte sich zu, rüstete sich, denMann humori stisch zu nehmen. Der Rohrhacher erschienunter der Portiere. Er drehte verlegen »den Hut in seiner hand und wars Blicke um her wie ein scheues Thier. Seine tnorrige Gestalt wirtte grotesl in die ser Umgebung. Lüdemann ging aus ihn zu, nahm ihn bei der Hand und stellte ihn vor. »Herr Rohrdacher, Hofbesitzer tust-Ihr hach. Sehen Sie sich den Mann nur an. Sie werden noch von ihm hören. Nun erzählen Sie den Herren Jhren großartigen Kohlensund. " Der Rohrbacher sah ihn starr an, siir so geschwätzig hätte er den Süde mann nicht gehalten. »Bitte, bitte,« drängte dieser, »ge niren Sie sich nicht. Alles Freunde vor denen ich tein Geheimnis habe, im Geaentheil, ich will ihren Rath hören, ihre Meinung. Bitte, stecken Sie sich eine Zigarre an, setzen Sie sich, und nun los!« Erst ging es zähe beim Rohrbacher, seine ganze Bauernschlauheit lehnte sich dagegen aus« allmählich aber tam er in Fluß, die allgemeine Aufmerk samkeit schmeichelte. Er erzählte mit der eigenartigen plastischen Krastfei nes Standes. Vom alten Schacht und seiner Geschichte. vom Unwetter, das ihn angetchwemrnt, von dein Fund des All-an und seiner Nachsuche am ande ren Tage. Schließlich kam er aus die Brauer fchast der Gemeinde. Da pa te ihn wieder deLZZrF »Ja, soll Bande-un sll clllcll Rclllslyulll llllgcllusl llllscll und sich mit dem biß’l Futter ab rackern? Sagen Sie selbst, meine Herren?« «Dabei aber Bauer bleiben,« er klärte scharsGrasToriau. »Das meint doch Ihre Gemeinde — und darin gebe ich ihr ganz recht.« Der Rohrbacher wandte sich mit einem verschlagenen Lächeln zu dem Sprecher: »Ja, das weiß ich schon, daß man ihr recht gibt. Unsereiner soll einmal nicht binüberwachsen über den Zaun. Aber es macht ja nicht jeder so, der Hause bleibt sich alleweil gleich. Da braucht anen gar nicht angst zu werden, und wenn einmal sich einer auswachst« nachher soll man ian halt wachsen lassen. Sind ja- an dere auch schon gewachsen. Da fragen Sie nur den herrn Liidetnann, gelt?« wandte er sich an den hausberrm »Ganz richtig, Robrbacher, und wenn sie alle auswachsen, wer soll es ihnen denn wehren?« «Und wohin sollen sie denn wach sen?« wars ein Justizratb ein, »in die sStiidte, in die Fabriien, urn dann zu verkümmern, den letten Rest von Nerventrast nnd Gesundheit einzu dähen, urn die Quellen zn berschiitiem ans denen trnrner neues Leben quillt!« «Reuej Lebens« entgegnete der Lödetnann ganz entrüstet. »Ist denn das überhaupt ein Leben. was zurn Beispiel dieser intelligente Mann von Zeug-d Fett-hu bat in seine-n has im bgchertbali Jst denn das ein Leben, stage ich Sies« »M M es Eint-« ent gnete der Staf, »in-d war-isten - al c kisret stritt-dekret, ais Sie elbß Hätt-· Herr Wägen-m mit ? i fSorgenlatL Lehrer Thstigteih Ihren i glänzendften srolgen.if i a, allerdings- Liidemm nicht ane ;belei i,igend iicktiich beleidigt »Das ist tsizesyet ackachet Werg sGliick nennt! ir ist es das rastlo e ffen —- iind wenn ich mich ni Tiere, denkt dieser einfache Mann ich Uebrigens, Robrbacher, iibereiten Sie fi chnicht. Jch dränge nicht. Ich. möchte nicht daß es heißt der Süde mann hat wieder einmal einen dem Bauernstand abspenstig gemacht Ueberlegen Sie es sich noch ein paar UTage es hat ja keine Eilek ! »Da gibt es nichts zu überlegen, da ist mir alles sonnentlar —" »So? Sonnentlar?« fragte der Graf. »Daß Sie ein blühendes Thal. » seit Hunderten von Jahren von zufrie- . denen Menschen bewohnt, in ein rußi- I ges Kohlennest umwandeln wollen, in; dem ein Dutzend Kainine rauchen. s Hunderte von fremden Arbeitern mit( der heimischen Bevölkerung sich mi-; schen, daß der brutale Kampf der Jn teressen den Frieden augtreibt—das ist sonnenilar. Herr Rohrbacher, aber schön ist esnicht Das müssen Sie mir doch zugeben« »Schön? Sind wir denn wegen der Schönheit aus der Welt? Jch hab noch nichts gemerkt davon. Friedens Schauen Sie hinein zu uns —nicht gerade auf einen Tag in der Sommer srische — unter welchem Dach Sie ihn finden? — Daß Arbeiter hintonimeni Ja, warum sollen sie denn nicht hin tornnie:i? Was haben denn wir für ein Recht, ihnen den Weg zu vertre ten? Wenn Platz ist. ist Platz, und keiner hat danach was zu fragen· Das ist meine Ansicht —- ja wohl ———-« Lüdemann konnte es sich nicht ver sagen, laut Beifall zu tlatschen. Das war nicht gerade passend. Eine schwüte l Stimmung trat ein, die schroffen Ge gensätze hielt nur mehr die Konve nienz der Gesellschaft zurück. Der Rohrbacher, von seiner Erzählung be geistert, stürzte den Champagner ha stig hinunter, den der Tierin schon wiederholt ausgefüllt. Jetzt war für Besiti die Zeit des Einspruchs gekommen. Sie kannte den Papa: - einmal so weit, war er unberechenbar und nahm teine Rück sicht mehr. Sie trat zu ihm und legte die Hand aus seine Schulter. »Papa. an dir ist wahrhaftig ein großer Dich ter verloren gegangen.« Das hörte er immer gern, er lä chelte schon wieder. »Ich und ein DichterL Der Freund alles Hößlichen, der aualtnenden Ka ntine. der rußigen Arbeiterl« «-O-,« erklärte Bessn, »du willst dir’s nur nicht merken lassen. Erst gestern — da hast du den Mond ange schwärntt. Leugne nicht. Papa. ich habe es gesehen an dern Fenster dort.' »O du Schwindlerin! » ch den Mond angeschwiirmt2 Brssht - as ret hiet ich dir, liebes Kind, du lornpro »mittirst mich!« Man lachte. machte schlechte Witze, die gefährliche Klippe war umgangen. Eine Serenade mit Fackeldeleuche tung lain sehr gelegen· Man eilte an die Fenster und hörte andachtig zu den Liedern. den Reden —- dann hielt Liidernann eine kurze, martige An sprache, in der unwillkürlich das Tisch gespräch als Motiv durchllang. Hinter ihm stand der Rohrhacher« mitten im Glanz der Fackeln. Ein seltsames, fremdes Gesiåhl larn über ihn und durchrieselte ihn wohlig, als sie unten die hüte schwangen und das Hoch herausschallte. Er schwentte wie betrunken das Glas zum Fenster hinaus und wantte völlig betäubt zuriiet in das Zimmer. Er ehörte die herren noch lachen, lachte tnit, sprach noch mit dem lieben blon den Mädel, das ihn so an sein Ne serl erinnerte-dann schwanlte das Licht —er wäre gesallen, wenn ihn nicht der Diener gestiin hätte. Willig wie ein Kind folgte er ihm sphinaus in die Kindle- dann eine Treppe hinaus in ein Zimmer mit einem schneewei ßen Bett, wie in ganz Rohrbach keins stand. Kaum war er allein, wurde sein Kopf wieder freier. Das Fenster stand offen. Er wankte hin, lehnte sich hin aus. —- Noch roch es nach verbrann tem Pech und Rauch. Oder tommen sie dort wieder mit Fackeln? « Das ist ja der Feuerschein in den Werkstät ten -’—- und das Tosen durch die Nacht — das ist die Arbeit, die hier nie rastet. «Glauben Sie mir, ich will den fFrieden bringen —« sagte er. — Ein auberer Friede! Und der Gedanke des Rohrbacherz schweift unwillkür lich hinüber in sein heimathlichesThaL — Da stehen seht auch M Sterne über seinem has — tein Lüftchen —- kein hauch — und der hochvogl steht da wie aus Erz gegossen und die blaue Wand, unter der feine Aan liegt, das Brünnerlplauscht, die Glocken him me»ln. — Da that es einen schrillen Pflffi — Der Rohrbacher fuhr ans und sah sieh ganz fremd um —- anf das weiße Bett —- zum Fenster hinaus — dann kenn er ers voller-I zu sich und schüt telte den opf. uSo dnmnks sengt« hasti zog er sieh aus nnd kroch in das t. Der richtige Rohrhacher schlaf machte allem Irren und Träu men ein Ende. Z. Wenn die Asra ans der Weiß-Um sc- Æt Aus-Mus. überset- ße ds W s abwende -Mhiggwtgadtkferne Stadtt, sdte am Dorizont einen schmng ,Nehelfleck bildete. X z Mit zwsif Jahren war ste zum er stenmal hier oben; jent war es der «iinfte Sommer, und sie allein als elbststlsindige .Sennerin. Noch nte hatte iie sich so darauf. esreut, weil der Aufenthalt zu Sau e- ihr gründlich derieidet war. Die Feindschaft mit dem Rohrdacher hatte ihren Höhepunkt erreicht. Dicht iider dem Unwesen wurde der ganze Berg unterwühlt nach der unseligen Kohle. das ganze Dorf war mit Arbeitern über schwemmt. Und was das Schlimmste war: dieser Lüdemann, den der Rohr bacher gebracht, hatte es verstanden, im Nu die ganze Gemeinde zu Gun sten des Unternehmens umzustinimen und ihren Vater, den alten Wachter, ganz zu verdrängen. Der Vater war nüthend, schwur bei allen heiligen, dem Rohrbacher das entgelten zu las sen. und hatte sich bereits jeht in ei nem Prozeß mit diesem und seinem Kompagnon eingelassen, der keinen guten Ausgang versprach. An tin Zusammentommen mit dem isnderl war nicht mehr zu denken. Bei ener :liichtigen Unterrednng vor ih rem Abgang aus die Alm schien er ihr scison auffallend verändert, nahm sei nen Vater energisch in Schuß und fchtvärmte von diesem Liitemann, der eng ihn eswas Tüchtiasss nzachen woll«. Jetzt waren bereits zwei einsame Mo nate vergangen, ohne daß er einmal hinaufgekommen wäre. Er tpielte schon den Herrn, tomtnandirte die Arbeiter und führte den jungen Liides mann, der daher kam wie ein Graf, auf des Rohrbachers Jagd. Den Alban aber, der die ganze Geschichte angerichtet hat, haben sie sortgeschictt auf die stoßalm zum Dant, daß er der Herr chaft nicht im Weg ist« die jetzt aus- und eingeht im Nohrbacher hof. »Aber unsere Zeit kommt- schon noch, Afra, works nur ab,« schkoß der alte Wachter immer seine Augbriichr. »Auf die Gineind kommt er noch, der Unfried, augtauf«n thu i ihn noch, iJettelnd sieht er noch vor seiner eiaes nen Thür.« Erst gestern war er hewden nnd ließ so ein Gewitter los. Die ganze Låädemannsarnilie war wieder da und lzztte aus vier Wochen im Rohrbaelteri bof Quartier genornn en, der siir den hohen Besuch beracricbtet worden nar. Pferd und Wagen Und Dienerschast inben’s mit, und wie’s ankommen sind, hat die Musik g·spielt, und Tri umpthgen waren errichten-kein Blei ken ist mehr vor lauter Lärm. Das Schönste aber sammt noch —- »was fiir dich, Asra,«' setzte der Wachter hinzu. »Seine Tochter hat er auch mitgebracht, der Lüdemann ,a blitz saubers Dirndl, das muß man ihn lass’n, die laust mit ausg’löste Haar umeinand wie ein Narr, lacht und werlt, und der Anderl macht den ge hvrsainn Diener tragt ihre SachUn hilft ihr photographiren und weiß Gott was noch all’s.« Der Stich saß die ganze Nacht mußte sie an das Mädchen mit dem blonden Haar denlen und bis zum Morgen war der Haß fertig. Aller dings wenn sie ihr asch den Anderl raubten, diese Eindringlinget Aber das war ja Thorheitj Die Tochter ton einein Millioan nnd der Anderll Gut stellen will er sich halt bei die Leut, und der Vater war in dieser Sache ein unzuverlässiger Botschaf ter. Mit der Sonne. die jetzt iiber die Felsberge her-ausstieg und die Weißalm -vergoldete, schwand ihr wie der jede Furcht. Ein heißer Tag folgte, immer wie der spähte sie hinab in das Thal. Sie erkannte deutlich den Wachterhos, den Rohr-buch, darüber erschienen grellgelbe Flecken. die sich täglich vergrößerten nnd eine andere Form annahmen. Bei ganz klaren-· Wetter ertannre sie sogar das Gewimmel Von Arbeitern. Wie Ameisen bewegten sie sich bin nnd her. Las wrren die Erdarbeitse oben bein Ox- 41 t-Ls1. fls -. ZU c-. k« » Woraus-, such Unun- uume, sum und wann drng ein unbestimmter Ton heraus. heute war aussallenbe Ruhe. Es ging gegen - iins Uhr, ein Gewitter zog sich zusam en über dem hochvogeL Sie wollte eben hinaus, nach dem Vieh zu sehen, als-ein surchtbarer Krach die Lust erschütterie; das Echo grollie von Berg zu Berg, und draußen schien doch noch die Sonne, regte sich lein Gras halm. Das sind die gesährlichsien Weiter, die so anfangen. Sie sprang zur Thür hinaus — der zweite Krach. Deutlich sah sie eine dicke Rauchsäule aussteigen über Rohr bach. Ehe sie sich besann, leuchtete es d« i über dem Wachterhof auf, eine ne Wolke —- und nun war es, als ob s gelie, das ganze Dorf in Trüm mer zu schießen, Schuß aus Schuß. Blih auf Blit. Jetzt lannie sie sich aus. Das war alles nur ein Vorspiel. Die Minirarbeii begann ersi. Bis heraus aus die Weißalm war der Friede gestört —- Der arme Vater! und ver usw-m schiebt mu! Fest kam er ihr selbst wie ein Feind vor, und als es wieder ausleuchieie unten, da war es ihr, als se sie ihn stehen, wie et das ileineGe chiih gerade hear-stieh ieie auf die Weißalm Sie hatte den Gedanken lauen aus gebaehi, als sie einen Menschen hoch oben in dem steilen Laner erblickte, der boni Dacht-vgl herab in die Almlichten führte. «Jessas, der Anderl!« In been Augenblick wäre jeder Mann Esiir sie der Anberl aeworben Rasch sah sie ihren Jain ein« ber Mensch war ja viel kleiner —- und bee Sees-Das iß ja der Albas von der Roßalrni — Was will denn deri« Die ständigen zweideutigen Reden über den Vater Albant und feine Auf nahme in den Robrbacherhof hatten ern schiiinmes Varurtheil in ihr ge nährt. Er war ihr zuwider mit sei nem finsteren Blick, seinen ewigen Runzeln auf der Stirn, und sie hatte nie begreifen können, wie das rifche Rest an dem düsteren Gesellen al lcn finden konnte. Und wie er ausfah, gar.nicht mehr zum Nennen, so hernntergetommen, den Hut tief in die Stirn gedrückt, das enid zerfetn das Schnhwert zerri en, wie ein Vagabund, nicht wie einj Almknecht, und aus den schwarzen Augen blickte eine Verwegenheit, die Afra erschreckte. »hilft dir nichts, wenn ich dir auch nicht gelegen toinmr. Der Herr be fiehlt, und der Knecht gehorcht.« Er auf der Welt.« »Und wer isi denn dein Herri« fragte Asra barsch, ohne Maß zu bie ten. »Da fragst du noch lange? Der Herr Andreas Rohrbacher.« Afra schoß das Blut ins Gesicht. »Der Anderli Ja, wie kommst denn du—ju — aber der Andern-Setz dich, Alban——oder lornm herein — magst du einen Kaffee?« Alban folgte spöttisch lächelnd der Einladung. »Also der Anderl schickt dich?« sagte Afra, hastig Feuer machend. »Ich soll dir sagen, er wär gern zu dir gekommen, aber er müßt noch auf den Hochvogl hinauf —- Fiihrer ist er halt worden, der herr Rohrbacher —Fremdenfübrer —« »Geh, Geschwätzi Wen siihrt er denn nacher?« »Noble Leut — schöne Leut —da fehlt sich nichts-, tann schen was ein tragen.« »Natürlich, der Anderl wird sich gerade ein Trinigeld get-en lassen!« »Um ein Trinkgeld glaub ich selbst nicht. Da maast recht haben.« meinte der Nian Aber um die Freund lachte. »So ist es einmal eingerichtet ; schastt Und was siir eine Freund schast! Den jungen Ltidemann und seine Schwester ——-du kennst sie noch gar nicht." « Er schnalzte mit der Zunge. »Schon bildsauber. Bessty heißt sie —- eine Blonde, Schlanke.« Asta beugte sich über das brodelnde Kasseewasser, der Alban sollte nicht spotten über sie. »Hast du sie denn gesehen?« »Wenn sie ein’lehrt sind bei mir aus der Roßalm; ist ja der nächste Weg kaus den Hochvogl —— wenn sie noch ZZeit haben, gehen sie über die Weiß latrn herunter, hat er mir ausgetra gen.« »Ist das alles? Da hättest du dir ; den Weg sparen können, ich wart wohl nicht d’raus,'! entgegnete Asra barsch, »aus das miiszige Voll.« »Wenn das räulein keine Ruh geben hat, sie cht dich kennen ler i nen, der Anderl hat ihr so viel Schö nes von dir —-« »Also tennen lernen witl mich das Fräulein? Das kann schon noch tout men, daß sie mich tennen ternt.« Asra stieß zornig die Spähne umher,- dasz die Funken stoben. Jn dem Augenblick zuckte blaues Licht durch das Dunkel der Hütte, ein tnatternder Donnerschlag folgte, und ,als beide einen Blick hinauswarsem zogen berei schwere Schatten iiber die Almslä . »Je» wird sie’s gleich nuntertrei ben,« meinte Alban. »Und ich sperre die Thiir zu, ja, das thu' ich, dann kann er sie trösten, die Person —die! Nuntertragen we en meiner-, alles —- nur da herein ornmt er mir nicht damit, der dumme Acri, der Falsche, der Schlechte!« A ra brach in helles Schluchzen aus. s . on neuem tnatterte der Donner, yund ein Windstoß packte die hätte. di Ists Itzt UstsII Ins-often und iFeuer in langen Zungen emporflog Izur rußigen Decie. ! All-an ergriff ihre Hand und wollte ffie triiften. - - «Geh, du weißt ja nichts-du bist ,es ja nicht anders gewohnt, als he rumgeftoßen zu werden, und zu ver lieren haft du auch nichts-" »So, meinftt Meinst, daß ich das gewohnt, das herumgestoßenwerdem und zu verlieren hab ich nichts? Wenn ich aber doch was hätt’ —- wenn ich was hött’, um das ich tait einen umhringen iiinnt’, der mir im Weg « stände ——« Da iah Afra auf. Ein Bli er hellte eben wieder den Raum un das ! Gesicht Albans. Sie fürchtete sich fast davor, fo unheimlich war der Blick, Ider drohend zusammengetniffene Mund. «Red fo was nicht, Alban.« . »Natürlich, ein dißl weinen. und sder Paß ift bei euch dahin mit dem Wo er. aber ich tann nicht weinen, wein Lebtag noch nicht —- darum miißt ich mir a ders helfen. Meinst, ich hab nicht selbe denkt wie du wegen der esti Seit der Mensch hier ift, ift er hinterher —- ober wenn »der Vaier die Thitr aufmacht, wie du sagst-—nachher steht der Aban da zhinter, so jung er ist und o verlas » fen —« Alban hatte die Fäuste gehallt und sprach die drohenden Worte im giiiftertom »New-it dich jeJLaUL frai Ich meine, wir haben einen Wes ite n wir zusammen! Magst?« fra tihte, ihr Widerwille gegen Achan schwand immer mehr: er hatte « Kät, er waxbizrI natüriifcher Weg-Dürs , r gegen grmein amen in . lSie fchtuck ein. W Das Gewitter war nun viillig los ebrochen Das massi siae Profit dgl ee chien jeden Augenblick im bläultchen li licht, Vagelt rner pra elten Mkinanl turm dgetrivekem use ugen en te lzrviin e, die ischSchutt-ein lanlcitterten ; Afra spranzhinaus die Stallthiir zu össnen, hliitendes Jungvieh ».umdrängte. usVorcht hast nix ghiirtp - Sie lauschte. Jetzt erscholl deutlich .ein Rut, ein Hilferuf vom Hochvogl her. Afra glaubte ihren Namen zu verstehen — Anderls Stimme. Da riß sie sich los und eilte vor die Thür. Es war stocksinster, der Sturm warf sie zurück. »Hei hollat Antwortet!« Jm Blitz licht erschien einen Augenblick eine Ge stalt im Steingeröll, das sich zu der Alm herabsentte. Sie schien zu wan ten, gegen den Sturm anzutämpfen. «Anderl!" tief Afra geöngstigt, »He! holla!« Alban hielt sie gewaltsam zuriict ,,Schiimen sollen sie sich, zu zweit« so ein Mädel net herunterzubringenI Von neuem leuchtete es auf Asra regte sich nicht mehr, rief nicht mehr, bis der Anderl vor ihr stand, teu chend, triesend, ein Mädchen im Arm, das sich trampfhaft an ihn antlams merte. »Ich hätt’ es bald nimmer g’macht. —Laß mich herein! Es lommt noch einer ’rauf. Ich kann nimmer.« Afra sah nur starr auf seine Last. Zerzauste-T triefendes Haar umhüllte ihn ganz, ein todtbleiches Gesicht lag an seiner Brust. Anderl trat an den Herd und ließ das Mädchen sanft nie der. »Wie tann man denn so was auf den Berg mitnehm n?" fragte Afra höhnisch. «hiibsch hat er sie gerupft, der HochvogL " Anderl hörte nicht auf sie, er trock nete voller Sorgfalt das Antlitz des Mädchens. »Wir sind ja da, Fräu Ilkin, nur teine Angst net mehr. Thus der Fuß weht« Das Mädchen schlotterte Vor Kälte nnd Nitskvernem nnd been-sit- ssin wr ständliches Wort heraus. hielt nur trampfhaft die Schultern Anderls fest. Afra blickteWam die träftigenftlrrne in die Seite gestemmt, mit harter Neugierde. Ein Gefühl der Ueber legenheit tam über fre. Das war ja ein artnfeligez Kindl. Etwas tvie Mitleid regte sich. »Wollen Sie einen Kaisee? Der wärntt.« · Da hab fich das Köpfchen, große» blaue Augen richteten ficb auf Afra aus dem wirren Haarwallx »Sind Sie die Afra?« »Ja, die bin i.« Asra weidete sich an der Verwirrung des Mädchens. iFortfehung folgt.) .—.-'— srsllten nen Pers-. Nach den bis Anfang Juni reichen den sicheren Nachrichten rft es wieder hehr fraglich geworden, ob die Grenz reitigteiten mit Brastlien am oberen Jurua und Purus in friedlicher Weise und durch Schiedsspruch beigelegt werden tönnen. Brasilien verlangt, daß die peruanischen Streitträfte das strittige Gebiet zunächst räumen, und Peru weigert sich, dies zu thun. Das Cabinett in Lima hebt hervor, daß das strittige Gebiet am oberen Jurua bis Ende 1902 von Brasilien als zu Peru gehörig anerkannt worden fei Diese Gebiete bilden also nach brastz lianifcher Auffassung erft jetzt einen Theil des Acke-Terriioriums, nach dem-letzteres end iiltig an Brasilien gefallen ist. Bra tlien ist aber in der glücklichen Lage, den Anrazonenstrorn und feine Nebensliifse zu beherrschen. Iiir Peru bestimmte Sendungen von xbafsen und Munition sind bereits von brastlianischen Behörden angehal ten worden, obgleich dies verschiede nen Verträgen zwischen Brastlien und Peru widerspricht Danach fatl die Schiffahrt auf dem Amazonenftrom für Schiffe unter -peruanifcher Flagge völlig frei sein, fo lange nicht der Kriegszustand zwilchen beiden Staa ten ertliirt ift. Die Presse der Nach barliinder, besonders die von Argenti nien. tritt träftig fiir Peru ein. Die ameritanische Regierung bat sich noch nicht amtlich in den Streit eingemischt, obgleich bereits einige für das Jnnere von Pera bestimmte Schiffe unter ameritanischer Flagge in Manaos an gehalten worden sind. — Brasilien fährt fort, eine große Expedition von Kriegsschifer und Truvpen nach dem oberen Jurua auszuriistem und sind diese Streitlriiste erst an Ort und Stelle angetommen, so werden blutige Zufammenftiisze unvermeidlich sein. Die peruanifche Presse schmeichelt fett Jahren den Nordameritanern und bosst, dasz im schlimmsten Falle Nord amerika dem bedrängten Leeru zu hilfe kommen werde. Aber r Ver fuch, eine Anleihe von nur Z Millio nen Pefetas Gold in Amerita auszu nehmen, ist gescheitert, da die tlugen Ameritaner ertannten, daß diese An leihe nur zu Arie szwecten bestimmt sei. » Cis n. Volls-Ztg.«) -—J--·.s.--— Was du nicht willst, daß man dir tbu' etc. An dieses Sprichwort hätte En land denten sollen, als es wälz ten des Burentriegs mit der ihm e - genen Unverfrorenbeit einige deutfche Schiffe taperte. III Die Japaner haben die Erftiirmung kon Port Arthur fest bis zum 15. August verfchobern Sollten aber Re en oder sonstige unvorbergeiebene mftiinde eintreten, so darf das Pub likum sich nichi beklagen