Goldene Blumen. W v f F crimimltoman von Etwme . VII-V v- vsssv .- www-R (18. FortsesungJ »Nun habe ig genug gehört. Jch still nichts oon inspritung und Un hrsuchung wissen, nichts, gar nichts! ch will nicht! Lassen Sie mich wenig i in Ruhe sterben!« halb ohnmiichtig siel sie in die Arme German-J und Frau Lancelot’s, die beide verstummt waren, während Le tase, vielleicht zum erstenmale in sei nem Leben aus der Fassung gebracht, suriickwich Adilich aber sah Gerbault, der sich aus Zartgesiihl in eine Ecke zurückge sogen hatte, den Doctor auf sich zu kommen. »So prodir’ doch Du Dein Glück sei ihr! Dir wird es vielleicht gelin sen, sie zu überreden!« Mit dem alten, ditteren höhnischen Iudruck hatte Lepage diese Worte Wgesipßem während er seinen reund, der keinen Widerstand zeigte, stig vorwärts trieb So wenig Erfolg Vincent sich auch von seinem Eingreifen versprach, so durfte doch kein Versuch unterlassen bleiben. Er sette sich aus den Stuhl, den Estelle ihm anzuweisen pflegte, und sagte in seinem gewohnten, heiter scherzenden Tone: »Sie wissen. Fräulein Estelle, daß ich schon manchen Tadel von Jdnen ein-gesteckt habe und mir wohl jetzt er lauben kann, mich einmal zu revanchi ten· Ei, ei, wer wird so unvernünftig sein!« Der Klang seiner Stimme beruhigte e sofort, und mit verhältnißmäßiger duld hörte sie seinen, den alten Ge genstand behandelnden Worten zu, ohne sich indeß davon überzeugen zu lassen. »Ich will keine Arzneien mehr und die seinigen noch weniger, als die von rrgeno einem anbetn," wiedernoue ne, indem sie einen tiefen grollenden Blick nach dem am andren Ende des Zim nsers zurückgebliebenen Lepage warH zu dein sich soeben Germaine geiellts satte. Es schien, als ob die beiden roße hoffnungen auf Vincent’2 Ein fluß fetten send ihn ungestört handeln lassen wollten. Da Estelle die Stimme gedämdft Patie, sprach auch er unwillkürlich lei er: »Vertrauen Sie es mir an: wag bat » Ihnen denn der arme Lepage gethan, s daß Sie ihn so schlecht behandeln?« i »Er ist Arzt-· murmelte Efielle fchmollend. «R-och immer das alte Borurtheil?. Und Das weiterf« »Er ist so entfeslich häßlich,« ant wortete He lachend. »Nein, wirklich ist-ä- bußlich·« n, ich werde ihn schön finden, Denn er Sie gesund gemacht hat« .M:uben Sie wirklich, daß er das « »Ich bin davon sest überzeugt« i Esielle’i Augen strahlten. Man hätte lauben können, ein glänzendes Zu nftsbild erstehe plößlich vor ihren-. Geiste, während Vincent in warmem Tone fortfuhr: ·Bedenten Sie doch, welch ein Glück, wieder gesund zu sein, sich frei bewe gen, die frische Luft einathmen und das Leben genießen zu können! Vor al lem bedenken Sie, wie glücklich Sie We arme Tante und besonders Jhre wefter machen würden, die Sie io grenzenlos liebt, ebenso wie Jbre Freunde, die auch nicht vergessen sein wollen« Plöjlich mußte das sonnige Trug bild verschwunden sein, denn Eitelle's siick hatte sich wieder verfinstert, als Vincent schloß «Man müßte eine fehr felbstsiichtige Natur sein, wollte man den Seiniaen J— tut-«- mtrtt --..t---.- dis. täu GUI IUIWII Wut-U Its-passen «)w »un Sie, damit ich ohne Sorge fortgehen lautr, machen Sie mir die große Freude und sagen Sie ja.« «Neia.« halb erstickt, als werde Efielle das Sprechen schwer, kam dieses Nein von ihren Lippen. Aber das ist ja unerhört!« rief er is jenem brüderlich schelterwsen Tone, den sie ihm schon lange gesiattete. «Darm lieben Sie also überhaupt Nie mand, nicht einmal Jhre Schwester?« »Ich und Germaiae nicht lieben!« Bei-end vor Empörung richtete sich Estelle auf. »Nun, daaa alle thun Sie es Ger mine zuliebe " »Ihr IM- .a nein!« Sanft sie ein Ausflug der Zärtlich Im klang diesmal das Nein während IWI slick mit seltsam strahlendem IM ihre schmfterliche Freundin Its- det se tin «- ks »Es-F »- Tu- WITka Mdsfinvsa sich m näch - - Meiste Möcht-»Herr Poeten , IIIW OW, here hanptmaaaf - M Besser Unterschieds War es , U M ein Ibsin - Ws Or: isssss »wer n - U Mr Mo MAY Reiher W Pbei seiner Ankunft so liebenswürdig begrüßt hatte, die ihn allein noch an dieses haus fesselte, und mit deren Tode er Germaine vollends ganz ver lieren mußtei Eine tiefe Rührung ergriff ihn plö lich, und da er nicht wußte, wie er re sonst zum Ausdruck bringen sollte, führte er Eftelle’s zarte ileine Finger, die sie ihm willig überließ, an seine Lippen, indem er sa te: »Gestatten Sie die alte itte, Frau Prinzessin von Larnballe.« Ohne den Muth zu haben, noch et was hinzuzufügen. ohne die Freun dinnen anzusehen, die beide errötheten, als gelten ihnen gemeinschaftlich diese Fuldigungery verließ er hasti das immer. In der Vorhalle gri Le page eilig zu Dut und Stock. »g- habe noch einen Ausgang zu ma . warte nicht auf mich," sagte er davoneilend. Vincent schenkte seinen Worten kaum Beachtung, war er doch selbst froh, allein zu sein, um die ihn bewe genden Gefühle weder verheimlichen, noch eingestehen zu müssen. Wie hätte Lepage ihn wegen seiner jugendlich schwärmerischen Liebesgeschichte und deren alltäglichern Ende verspottet!.. Erst irn Cafino und später im Offi ziersclub wunderte er sich über dessen Ausbleibem Als er dann an seine Wohnung kam und die Fenster er leuchtet sah, sagte er, denKopf schüt telnd, zu sich selbst: »Was ihm nur eingefallen ist, allein zu essen und nach hause zu gehen?« Vor dem Kamin im Salon stand Lepage über einen Gegenstand ebeu t, ron dem er beim Geräusch der sich öff nenden Thüre erschrocken zurücksuhr. Er sah müde und verstimmt aus, und zum erstenmal mußte sich Vincent sei nem Freunde gegenüber innerlich rin gestehen, welch zerstörende Macht die Liebe selbst auf die älteste Freund schaft auszuüben vermaa. Wenia nur hatte er sich während dieses turzen Beisammenseins um Lepage gestim mertz und auch an diesem legten Abend fühlte er sich nicht dazu ausgelegt, das Versöunite nachzuholen· «Wo bist Du denn die ganze Zeit gewesen?« »Ich mußte ja doch diesen alten Esel von Doktor aussuchen.« Lepage erhob sich und ging außer halb des Lichttreises der Lampe rnit hastigen Schritten aus und ab. «Dieses KanteeL dieser Tölpel, der sie behandelt!« fuhr er in wachsender Ertegung sort. »Ihr-i hat sie eine Untersuchung gestattet. und so konnte er mir wenigstens einige sachliche Aus tliitung geben.« »Und was sagte ert« Vincent war etwas erstaunt über die andauernde Fürsorge seines Freundes. »Nun, sie ist natürlich verloren, ich dachte es rnir wohl.« Bitter lachte Lepage aus, und laut· ausstampsend ging er aus und ab, daß der Boden unter seinen Füßen er dröhnte. Plötzlich blieb er vor Vin cent stehen. »Warum hast Du mich hierher ge rufen, da Du und ihr alle doch wuß tet, daß nichts mehr zu machen ist? Warum hast Du mich gezwungen, sie auch noch zu quälen... unnütz zu auälen?« «Jch?« ries Vincent, bestürzt über diese Fluth von Vorwürsen. Wieder verfiel Lepage in seinen hef tigen Schritt, und unzusaminenhän gend klangen die Worte zu Vincent herüber. »Ja, Du, Du! Und eine noch gan andere Verantwortung hast Du aus Deinem Gewissen. Nicht wahr, e be sand sich nicht in diesem tro losen Zustande, als Du kamst. So antworte doch! Diese neroöse Erre ung, wovon Du sprachst. die iit erst it zwei bis drei Monaten vorhanden, und die hauptsächlich hat ihr den Rest gegeben. Lange hätte sie vielleicht auch ohne Tein Dazwischentreten nicht mehr ge lebt, aber wahrscheinlich wäre sie nicht so rasch und jedenfalls glücklicher ge Hftorben.« T »Was willst Du damit sagen?« ; Vincent zog seinen Freund zur jLarnpe und, erschrocken über sein ver störtes Aussehen, fielen ihm plötzlich chne bei überarbeiteten Menschen vor tommenden Fälle plöylicher Geistes » störang ein ’ Lepage aber fuhr, in seinen alten, langsamen, lpöttilchen Ton zurückfak lend, fort: »Du hast natürlich von alledem nichts geniertt, nicht wahr? Du mußtest Dich ja um Germaine be mühen und der Schönen mit den Blumenaugen den has machen! Was liinnnerte Dich das übrigei Wie hät test Du da Sinn und Interesse E die arme leine haben können, ' Dich liebt und an dieser Liebe da ANDERE Wie ein sllsstrahl durchzuckte es Lincenki Dir- nnd zeigte ihm mit Arn-nann- »Da-Inn Licht ehe- hatt-L « «Uie kommst Da dazn,« schrie er Sepage an, »wir so etwas zu sage-l sther M Da dai wisse-M I« — Isiißtrauisch sasi feindlich nden sie sich einen Augenblick geFender Da erhellte ein neuer ichtfunlen da D,untel in dem ihre Freunds aft un erzugehen Tedroht hatte.J in eent war plösl ch ern Verständnis auf CISMCM »Bernh»ard, meinarwer Bernhard!« Da- hgniche its-mische Gesicht des Doktors verzerrte sich schmerzlich nnd trug einen Ausdruck, wie Vincent ihn nur einmal an ihm gesehen hatte, am Todestage ron Lepage’s Mutter. Doch schon hatte er sich wieder in’s Dunkel gefliichtet. »Ja, ja.« murmelte er. »sie stirbt. sie verabscheut mich, und ich... ich liebe sie.« Eine unheimliche Stille trat ein, aus der sich plötzlich wieder talt und sögnisch die Stimme des Doctors er o : «Muß man nicht die Spitzfindåteit und sozusagen uniibertrefsliche tommenheit meines Unglüeltz bewun derni Noch niemals hatte ich wirklich geliebt; dies ist meine erste und folglich auch meine einzige Liebe. Und diese reinste, edelste, traftvollste Empfin dung» diefe Blüthe des Lebens, an deren Duft sich so manche erfreuen, während andere sie frevelhaft mit-litt tern: diese Liebe soll ich nun auf ein frisches Grad niederlegen? Und wem geschieht dieses Unglück? Einem Arzt und Philosophen. Vom ersten Tage an habe ich mein Leiden ebenso genau erkannt, als das ihrige, und heraus gefunden, daß wir beide unheilbar sind. Mir blieb folglich teinen Augen blict lang eine wohlthuende Täuschung’ oder auch nur der geringste Trost. Jn mir hat die arme Krante nichts ande res gesehen, als den Possenreiszer oder ihren Peiniger; niemals-«- witd sie an dere Gefühle für mich hegen. Ebenso sehr wie sie Tich liebt, verabscheute sie mich. Und gerade Du, mein bester Freund, Du mußtest sie mir rauben .. um sie zu tödten. Wenn ich höre, wie sie ihre arme trante Brust durch Sin gen noch kranker macht, so weiß ich, daß sie es nur thut, weil ihr Herz schon gebrochen ist, und wenn sie mir nicht einmal erlaubt, wenigsten-I einen Heilversuch zu machen, so gesetz-Seht ex nur. weil sie Deinetwegen nicht mehr atn Leben hängt.·. »Nein, widersprich mir nicht. Ver zeih, wenn rnich in diesem Anenblicl etrrmä mie bnb makes-Dich Jst-fis lt nnd versuche vor allem nicht, mich zur Ber nunst bringen zu wollen. Damit werde ich schon allein fertig. Nur ein biß chen Zeit brauche ich dazu. Wenn wir uns wiedersehen, wird sie todt sein. und ich bin dann wieder, diesmal aber allen Ernstes —ein alter Mann. Jch werde Geld verdienen und Dir Moral predigen. Wir werden wieder wie früher zusammen lachen und scherzen, und niemals wird ihr Name aus un sere Lippen kommen. heute Abend aber könnte ich das noch nicht, auch morgen nicht-» Du mußt frühzeitig abmarschiren, es ist also besser« wir sagen uns schon heute Lebewohl. Gute Nacht, lieber Freund, gute Nachtl« Schon war Lepage in seinem Zim mer verschwunden, und Vincent machte keinen Versuch, ihm zu folgen. Jn den Kummer eines Mannes mischt sich stets auch etwas wie Schamgesiihl, und sein Schmerz bedarf vor allem der Einsamteit. Aber auch Vincent Ger bault hatte mit einein neuen Kummer zusamt-sen der sast Gewissensbissen gli . Langsam ging er an den Kantin, an denselben Plas, wo Lepage vorhin noch gestanden hatte. Dort ruhte aus einer lleinen Sammtstasselei in einemChrh jolithrahmen das Miniaturbildchen der Prinzessin von Lamballe. Eine Weile lang hielt er es in der hand und betrachtete es traurig, als ob dieser hübsche Gegenstand plöhlich zu einem Andenken geworden sei, das er, der Unwiirdige, von nun an nicht mehr zu berühren das Recht habe . . . Am anderen Morgen um siins Uhr, während hauptmann Gerbault’s schmierte Compagnie sich unter Trom melwirbel und Trompetentlang zum Abmarsch riistete. eilte Bernhard Le page unter einer Schaar schläfriger Reisender durch den Bahnhos und drückte sich in die Ecke eines Waggons .mit der Ausschrist: Paris. Ale er den Wogen Abends siebenl Uhr verließ, hatte er tein einziges-J Wort gesprochen, ja fich taum gerührt. J Bei der Anlunft in Paris war es« dunkel, und es regnete heftig. Ein fieberhaftes Gewimmel und Getriebe herrschte —- der horte, unerbittliche Kampf urn’s Dasein. Und hier, fern von jener deiteren Sonne, die ihnfaft wider Willen erwärmt hatte, fern von den füdlichen, zur Träumerei verfüh renden Geländen, erwachte auch Doc tor Lepage’s Theilnahme am Leben wieder Die große Thorheit der Jugend — dort unten hatte er sie begangen, aber auch zurückgelassen Nun war alles vorüber. Ob zum Glück oder Unglück, das mußte dahingeftellt bleiben. Er ging in feine Wohnung, fah die ihn aus seinem Schreibtifch erwarten den Beiefschoften durch und partie dann als ordnungtliedender Mann feinen Koffer aus. Der erste Gegenstand der ihm in's Zuge feel. war etwaj Undetanntes, das er darf-ill- nicht on diesen Blei seiest tie: ein altes, ledernes, mit eerdlssten Goldftreifen umralyrntes Schmucktkiftchem Erstaunt öffnet er et. Vorn abge fchoffenen geil-sen Sammt hob fich der kleine chryfolithenrahrnen ah, ans de- ths ein eeizendes Köpfchen ent egenliichelte... mit einein Lächeln i e, sch, ro gsu dem anpass- Hi " Und r oor einem rntt med sin s schen I ndlungen und Zeit en überladenen Schreibttsch. in der stei en Umgebung eines unten. siihlte Doetor Lepage, - r ernste, gewissen gastfschsr t uäidf Teilst-ratef Bretafteägi r nz a zu r au Rücken gelaken hatte. von einem solch übermächtigen Schmerzgesiihl über mannt, daß er je t die Tbränen weinte, zu denen er ich mit zwanzig ahren teine it gegonnt hatte-die hriineu der iebe, die sür ihn bitter und hoffnungslos waren. « 13. Aus der Hochebene von Lannemezan, im Angesicht der herrlichen, den Ge sichtskreis begrenzendjn Bergtette der Poreniien hatten die Soldaten, den Tornister aus dem Rücken und das Ge wehr im Arm, jetzt schon zwanzig Tage lang ihren Felddienstiibungen abgelegen. in Schmud und Nässe bi walirt, sich Schnupsen und uNasen«--— von ihren Vorgesetzten —- geholt und dabei doch ihre gute Laune nicht ver loren. Nur der hauptmann Gerbault blieb zum erstenmal in seinem Leben unem pfindlich gegen die Reize eines solchen Kriegslebens im Frieden. Zu viele und zu rasch auseinandersolgendeGemiiths bewegungen hatten das heitere Gleich gewicht seiner Seele erschüttert. Estelle liebte ihn, Eslelle opserte sich siir ihn und sür Germaine aus, und Ger mcine that das Gleiche siir Eitelk Estelle’s Liebe war also das geheim-» nißvolle, unbesiegbare Hinderniß zwi- » schen ihm und Germaine! Ebenso wie: chage hatte auch Germaine diese Liebe i crrathen, nur ihm in seiner blinden! Selbstsucht war der erhaiene, vor sei nen Augen sich abipielendcsianws gr aenseitiger tkntsagung entgangen! Bit- i terer Schmerz nnd naaenkislteue qui-il « ten ilm bei diesem Gedanken und Ob hatte er Germaiite niemals heißer ge liebt, als fest, wo er sich ihrer so ganz unwerth usrlam ! Seine Ciskiiihle siir Estklle aber ira ren anderer Sirt. Tief-»S, innich durch Selbstnrrioiirse verscl drittes-LIM leid mischte sich in die herzliche dru deriiche Z-:::eigung· Dazu oescljtc sitz; der glühende Wunsch sie zu iröiter und ihr auf den linken für ihre As:f Wirkung zsi dienten lind doch krar e: ihr gegenüber zum Schweigen, ja tut gänzlichen Unthätigleit verurthei!« Ja- Usch Whi: nach seiner Rückledr sollte er weiter den llnwisieuten spie len und lich selbst und den beiden: Mädchen zur Qual das alte Leben wieder ausnehmen . wie war dTes durchzuführen? Ihm graute vor der; Zukunft, ji manchmal, wenn er des Nachts aus unruhigen Träumen er ; wachte, war es ihm. als stehe er ers-» im Ansanq seines llngliickes. Mittlerrseile waren die militiirii schen Uebunaen durch drei besonders änstrengende Manövertage beschlossenl worden. Beror daraus der Rückmartchi nach Toulouie eingetreten wurde, ers hielten die Truppen eine Rast vonl vierundzwanzig Stunden, und einem großen Theil der Officiere, worunter auch hauvtmann Gerbault, wurde Urlaub bewilligt. Das Bedürfnist. sim wieder einmal von der Cultur belecken «u lassen, war sehr rege geworden. und so begaben sich die herren nach der nächsten mit der Eisenbahn in einer Stunde erreichbaren Stadt Tatbes wo zwei Jnsanterie- und mei Artit lerieregirnenter ssin Garnison lag-L bei denen jeder Einzelne sicher sein gnnth einige alte Kameraden zu sin n. Hauptmann Gerbault aber wollten die Kasernenstadt und das ausgelas sene Leben in den Kasseehäusern in seiner « augenblicklichen Stimmuna nicht recht behagen, und so entschloß er sich rasch, einen tleinen Ausflug in die Pyrenäen zu machen. die ihn. den Malersso77;.. mit unwiderstehlichee Macht in ihre wechselt-alle Herrlichkeit lockten. .Jch werde mir die Ver ein we ni in der Nähe ansehen,' agte er zu fix selbst und stieg am nächsten Mor en in den ersten nach Dammes-de igorre sahenden Fug während lei ne Kameraden na m Festvunsch im Asieierrasino noch in den schlech -stf--kSk--tt-— tx— --.t,4-. Ists VIII-,k’ks-s(lscll swslubuilk U. Jm Laufe des Vormittaas kam er in Bogneres an, oon wo er am glei chen Abend aegen sechs Uhr wiede: abfahren wollte, um rechtzeitig dei sei nern Truppsntheil einst-treffen Von so kurzer Dauer dieser Aufenthalt in der schönen Natur auch war, so hoffte Vincent do.h einen wohlthuenden Ein-s orucl davon mit unehknen. Als er dann bei hellem onnenschein in dem kleinen Gehirgsstädtchen ausstieg, nso die hellen Kirchenglocken fröhlich zum Sonntags - Gottesdienste einluden, Izloubte er bereits einen Theil seiner f azz vorn herzen gewälzt zu haben ; ach langer Berathun mit einen: "Miethskutscher schlug die er das Lezs ponnethal als fehönften Ausfqu vor, und bald fuhr Gerhault auf sonnen heschienemr Straßelänns des silher lönzenden Flüßchens About in die frische, riine, von hohen Beran ums fiinmte kthlingblandfchost hinein. Obwohl im Thale bereits Siege-s rin. hatte die Sonne die Höhen noch nicht unter ihr Scepter aezwnngen die Gletscher trugen noch ihre Schnee lrone, nnd ein tiihler Wind wehte vor den Bergen hernieder. Eine ent«iiekende Stunde verflos Do plöhli ,-bei einer Straßentehre veränderte eh das liebliche Bild. Die rf aufs-irrende Straße führte Hi meh eine Schlucht in deren itte der Flus, in sein enges Bett g» am nur kamen die Pserde vor wiir I, während die immer höher stei gende Sonne glühende Strahlen her niedersanore. Man hatte soeben Lesponne, das ieste Dorf. hinter sich getassem und iaubte stet; nun tn eine ferne, weltveri orene Geqend versetzt. Jm Schatten der Bergeiesen war der Pflanzen wuchs nur spärlich, und zwischen ei ni n tiinsmerlichen Anpflansunaen ersten-en sich elende Hütten. auf deren Schwelle beim Geräusch des heran nahenden Wa ens einige vertriipreltr. mit Kröpfrn hattete menschliche Ce italten zur Vorschein kamen. Immer enger wurde die Schlucht. imme: schmaler und halsbrecheriscker der sich an eine schroffe Felswand Hammerkl de Weg, aus dem unmöglich zwei Ab gen einander hätten ausweichen tön nen. Nun wurde auch das Ende des Thales sichtbar. So weit das Auge reichte. thiitmten sich Berggipfel von allen Formen und hiihen aut: schrosse zeisweindn sanfte Matten. funkelnd ; letschM ichneebedeckte Gip el, und iauf diesem ganzen wildromantischen ’Wirrsal laa der Zauber des erwa chenden Frühlings. Nichts störte die erhabene Herrlichkeit der Natur-, nichis trübte ihre heitere Ruhe, nichts ver rieth mehr das Dasein und damit auch die Qualen und Leiden mensch licher Wesen. Endlich hielt der Kutscher, und zwar aus dem einfachen Grunde weit die Straße aufhörte. »Ich werde die Pferde im Wirth-Z haus einficllen.« sagte er zu seinem Fahrgast, während dieser ausfiiea. »Der Herr wird nach dem Mittagcfi ten doch wohl wieder zurüdfahren wollen« - Vincent ließ sich nach der in einer Vertiefung der Felswand versteckten Herberge tut-rein deren LoaLJ es war. alljährlich im Winter ten einer La mine forikerisien zu rerken Die tut-e Zeit tiD zum Mittaasinahlr de niikxte er teil-, einen reisenden, v«)«. Farnlriiutxrn begrenzten Pfad ent lang zu schlendern . Hoch iiber ihm auf den arrinenMcsts ten neidete-s Kiibe und Schafe ein Landictsaftctsitd so friedlich nnd ftiil daf; der Lfficitr elknsiitslin nanz in dem Zauber der Glekiraåstseit assi ainkr Alk- ikm enilsch wieder der G dante inm, auf die Uhr zu sehen. tsc nsertte » ·» feiner nirtst netiimen ile berrascburs«!, daß statt einer Viertel stunde fast eine ganze verflossen war. Rasch ging er zum Wirthen-ans za riick, tro er nicht ohne Verdruß neken seinem Wogen einen streiten. ebenfalls angespannt, stehen sah Gortsetzung folgt.) Brüssel, 25. Juni. Die Ebene von Waterloo beginnt ihre Feittoiletie an zulegen; vorläufig aus eigene Faust. Sie paßt sieh wie ein Wertmann zur Sonntags-seien Alle die Gehöfte, de ren Namen Ewigleitsllang erhalten haben, prangen mit frischge strichenen Fassaden. Sie sehen alle aus wie angefahrte, lintische Dorsmögde im weißgewasehenen Ge wande des Ehreniungserthumsz und »iiber den Thüren jämmerlichster Spe »lnnten steht mit schreiend neuen Let I tern: »hotel de l·Aigle Fraxeai5«. T Dieser Adler ist nunmehr Ereigniß geworden, nachdem man sich seit 1815 oftmals vergeblich bemüht hat« ein ? Monument für die französischen Körn I pser zu schassen. Unter Ludwig Phi lipp wurde dafür gesammelt, Victor Dugo hat über den Mangel gellagt,! im Jahre 1890 wurde wiederum ge-i sammelt; immer gab es reichlichel Spenden, aber ——— kein Denkmal. End- J lich vor süns Jahren hat die Pariser Gesellschaft «la Sabretache'« sich ter Sache angenommen und sie zu gutem Ende geführt. Das Monument steht an der Stelle, tvo der le te Alt desSehlachtendramas gespielt at. Die Szenerie ist sehr einsaeh. n der Mitte läuft eine sehnt-r era , gepflasterte Chaussee, die an seigend von den Gräbern der hannoberaner nnd des Oberstleut nanis Gordon gegen Charlevoi zieht. Ware-roth i l l Un Vek linken Seite das Geleite einer lleinen Selundärbahn, zwischen dessen Schienen allerlei Unkraut und bunte Feldblumen wuchern, zur Freude ei niger Höhne, die mit ihren Frau Ge mahlinnen dort futterpiclend lustwan deln. Darüber furren die Telegtas phrndriihte ihr eintönigeg Lied. Rechts fäumt eine blühende Decke den Weg, —- der große Bauernhof. der gleich zu Be inn der Strafu- reinlich-brauten da eht, iit die berühmte HaieiSainte —- und neben der Decke läuft ein fand bedeciter Fußpfad, auf dem ab und zu ein Radfahrer einberrollt. Zu beiden Seiten der Straße leuchten im Sonnenbrand flache Wellen üppig criinender Saat, die meist ten weite ren« Ausblick hemmen. Die einzige ftiirlere Erhöhung ist der Tumulus des Löwendenimals, der sich fast schwor-grün vorn beißen, weißbläuli chen htnnnel abhebt. Ab und zu gibt ej fette Kühe, grofende Schafhcerden und andere Eingeborenu im Ganzen ein Bild butolifch - wohlgenährt-er Gemütbltchteit. Zwischen dem Gehöft von Belle Alliance — man erreicht es nach vier telstündiger Wanderung —- und dein hause des Führers Derofter beobach tete Rapoleon einen großen Theil der Schla t. Dort fielen auch in später Abend unde die le ten Reste feiner Gardez auch das arree. das Cam bronne lomnrandirte, wurde, wenige ) .---..--«-«-- ---—--.. -»....-. « Baudert Schritte weiter, gemalt-in tesen Ort hat man siir das Deut nral gewählt. Die Straße ist lehr sonnig, und die Gebäude sind in gren weißen Kall demden furchtbar d ilistrits. Auch das Haa- dei Decotier enttiiuscht vollkom men, wenn nian dort etwas von dem Nikel des Judas - Grauens erwartet Man weis-. daß der Kaiser, im Be griff, seine Mirassitre zur Attacke aus Mont-Saint-Jean vorzuschiclen, im letzten Augenblick ienen iidrer fragte, ob lein Binderniß zwis en ihrerStel luna und dem Feinde liege, als ahnte er den mörderischen Hohlweg von D«Ohai:i, der alsbald seine besten Reiter verschlingen sollte. Und der Bauer Decoster schüttelte verneinend das haupt. «Wenn man das Haus seiner Erben sieht, möchte man glan den, er habe es nicht böswillig, son dern aus Dummheit gethan. — Das Denkmal steht etwas schräg gegen die Straßenrichtung aus der rechten Seite. Der historiler Henry Honssane, der Autor des berühmten Wertes »1815", schrieb über seinen zursprung vor etwa vier Jahren sol -aendes: »Der Gras de Mauron, Gu stave Larraumet (der in ischen ver storbene Selretiir der A ademie) und ich hatten den Gedanken, den fran osen, die am 18. Juni 1815 ge allen sind, ein bescheidenes Denlmal zu er richten. Wir haben ein Grundstück an der Kreuzung der Brüsseler Thous see und des Weges nach Plaucenoit gewählt. Wir haben dieses Grund stück der militärischen Gesellschaft »la Sabretache« zur Verfügung gestellt. Gerome hat das Modell des verwun deten Adlers gemacht, das-, in Bron e gegossen, das Denlmal krönen wirkt. Wir wollen nicht die Schlacht von Walcrloo feiern, die eine Niederlage war; wir wollen nur die französischen Krieger ehren, die in diesem Gigan tenlamps fiir das Vaterland gefror ben sind.'« Diese Worte haben inBels aien ihr Echo gesunden nnd vzur Bil dung eines Somiteö gesittn·t, dass ge meinsam mit den Franzosen die Feier der Entdülluna leiten wird. Man wird einen nicht seer großen Grabstein enthüllen. Sein MateriIl ist ein bläulich-er Grnnit ans den na hen Brüchen ron Soignies. Die Rück wand ist eine stumpsaeaiebeltr, obe lisiartiae Platte; davor ein flacher Fels-Nod mit dem Adler. Tie Jn schrist des Sodels lautet: »An-( cicrrricrs cumimttnnts de la grimm- armer-, 18 Juin 1515 LA sahst-lachte Ld Jnirr llt»34." Der Bronzeadler wurde von Jean Leon Gerome zuerst in Stein gemei ßelt und irn Pariser Solon von 1902 ausgestellt. Der eine der Fänge umlrallt die zerbrochene, von Kugeln zersekte Kai serstandarte, aus der die Siegesw nken: Austerli?. Jena, Friedland und Ertmühl zu le en sind. Der andere ist mit drohenden Krallen erhoben, urn das heiligthurn bis zum letzten Au genblick zu schützen. Es liegt etwas unbeschreiblich Ergreisendes in der unbeholfenen Bewegung des sterbenden Thieres, das den einen lügel mit zerschossenem Gefieder ehr uechtgedie tend emporrertt. während der andere unbrauchbar und gelähmt arn Boden liegt. Die Brust ist von Kugeln ge trossen, aber der stolze Kopf hebt sich wie in einem letzten wüthenden Auf schrei empor und droht dern Feinde, während schon die Schauer der Ber nichtung durch die erschlossenden Glie der schleichen. Und wenn man dem stolzen Thier in das erlöschende Auge sieht, so leuchtet daraus die Todte-treue der Tapferen, die unter dem Dentmal schlummern. Man meint, es lltnge aus dem Boden empor ein wehe-Z, dumpfes Lied, das anschwellend im mer lauter tönt, bis es jubelnd aus llingt: »Dann steig ich gewassnet her vor aus dem Grab, —· Den Kaiser, den Kaiser zu schützen!« M. v. R. —---.-—. sue Rechts-springt des Stutt Quinte« Oz- kk---- CI--1 --------- Ltt«-4-:.ta Ost UUIIHUIJUIHITIUUU UGLIIHUUIUYD einen von dein Viee-Gouverneur elix Wuchs herrührenden ausführlichen Amtsbericht über die jetzige politische, iroirtbschastliche und finanzielle Lage des mittelasritaniscken Staatswesens-. Der Bericht ist als eine Antwort aus idie englischen Anklage-i auszusassem Denn er weist an der Hand der Zissern nicht nur den gewaltigen Aufschwung des Conaostaates, sondern auch die moralische Entwicklung seiner schwar zen Bevölkerung nach. Der gesammte eongostaatläche Handel erreicht derzeit einen Jahreswerth ron über 100 Mil lionen rancs. Das Budget nähert sich 60 illionen und tebars leineö Zuschusses mehr, weder von Seiten des Königs noch von Seiten Belgiens. Das congostaatliche Heer besteht aus 30,000 Bewaffnete-h die nach eure riiischen Grunbsiiden eingeschult sind und eine für asellantsche Verhältnisse waltige Steeitenacht darstellen. Frei große Eisenbahnnete sind seet - gestellt oder im Bau begriffen Schlie - lich giebt der Bericht noch bekannt, das gemviirtig 1423 Curopöer itn Dien Flee bei Congostaates stehen, darunter M Belaieh 197 Jlalienet, 89Schtpeis zer, R Stanbinavier, 81 Deutsche nnd IS Engländw Eine wirkliche Fleischnotb Ziebt es Fee nicht, sondern blos eine otb an · w, die Fleischpreise bezahlen II sonnen . ,