Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 29, 1904, Zweiter Theil, Image 16
Frau Ritsch als Rednerin. Mistet Editeri Jet- hot’s geschellt! Nämlich die Alti is in Ballidix gegange. Heint (Mittwoch) Abend hält K-: en Spietsch in ern Mietung von Ldoie5, wo sie die Män ner sage, was sie tb u n m ü f s e. Schun seit enet Woch hen Wir del-heim nix wie Cänguds zu esse etc-kriegt weil die Alti immer poli txtell Kammitti Mietung Jehätt hott un nir hot Loche könne. Un de ganze Tag macht die Illri k« k.»1I’-ts- . annere Lädies, wo aach in Balle dix sein, oder, wann sie zu Haus is, da gebt es wie « ime Taubeschlng in Unserem Haus zu, lauter politische Lädies tolle. Was sor e Party die Alt-. eigentlich dersor eraustitnmt, des hen Ich noch ritt eraus kriege könne. Denn wenn Jch dene Weiber zuhör, sor ihre Balle dix eraus ze kriege, da talke sie 1mmer blos drütotver, was die annere Litdies bunt Kommitti agehatt batowe, oder die Alti zeigt des Dreß, wo sie sich» for ihr’n Spietsch heint Abend bots mache lasse, un dann wird des DreßT aptobirtsun dann werd aach als emol I dtüw getalkt, was die Lädiesz fort « schwerexDutti hätte, die Männer usi( die richtige Ballidix ze bringe, awwet was diese richtige Ballidix sein, des hen Jch, wie gesagt, noch nit aussinne ( könne, un wann Jch die Alti deinachs stag, da segt sie entweder, Jch sollt sie t is Ruhe lasse oder sie sege, Jch thätt des doch nit verstehn. Jch sollt norJ higebn nnd ihr’n Spietsch abörn, da thäi Jch dann schun ausfinnr. uss( welcher Seit Jch wohte müßt, wann Jheclls dem Admeis vun edle Fraue folge t "t. Die Mund bält ütotigens beint Abend aach en Spietsch in dersetbige. Mietung wie die Atti. Grad sitzt diei Alti am Tisch un ebe jetzt schreibt se,! was das Zeug hält. Es sollt Micht gar nit muntre-km wenn des ihrs Spietsch wär, wo sie dra schreibt thut. i Jeden-as glaub Jst-, daß vie Atti Mt Suckzeß mache werd, dann es weeH Niemand besser. tvie Ich. was die Alti i im Talle leiste kann. Wo Jch Angst derfor hab, des is, daß die annerez Lädies lei Chance kriege, aach Spiri sches ze mache, dann wann die Alti emol asängt, da hört sie gewöhnlich! gar nimmer usi. . Jedesalls werd der Alti ihr Spietsch » sich dorch e sehr bilderreiche Sprach auszeichne. Sie hoi Mich grad ge-; fragt, ob Jch nit e Pictschur wüßt. wo : weiblich Pjuriti (oder hot sie gesagt pure WeiblichleitY represente that. Jch hen die Germaniä un die Bcväriä gemenkschent, des hat ihr awwer nit gesuited, dann hen Jch gesagt »Phryne bevor dem Tribunal« wär e sehr be kanntes Bild, tva vielleicht passend wär. Jch hen der Alti beim Schreibe ebe e Bißle iitvwer die Schultern geguckt un hen gesehen, daß in ihr’m Spietsch sehr viel vun der Sänftite vum Dorne un dun der Verachtung der Jugend dar schlechtem Jnsluenz vortimmt. Unser Bub, des Johnnyche, un Mei Enkellindche hawwe, seit die Atti in Ballidix gegange is, gute Zeite. Die Alti un die Maud hatvwe lei Zeit, um die Kinder ze baddern, lonsequentlis sein die Zwei de ganze Tag uif der» Striet un treibe, was sie wolle- Jch" glaub, sie sein hauptsächlich derwit be schäftigt Bärelä un Baxeö ze stehle, damit sie am Leltschentag pleniy Holz sar die Bonseiers hawwr. Un die GIMHUFARJYZ IIIMW ein-II Ans- ODHI weil die Atti viel ze büssi is, um in die Küch ze gehn. fJch hen grad Vorhi en große Poliesmän in der Kitfchen genohtießt.) Aageblicklich will Ich des heutige Schreibe einstweike schließe, weil Jchs mache muß, daß Ich fort kimme, funfcht left Mir am End die Atti de Syietsch vor, wann sie dermit ferijsg is. . Also einstweile so lang ! SMit Rigards ! Yours John Nitsch, Esa. W Instituts-. ,,Hm. ich muß gestehen, Sie leiden an einer ganz neuen Krankheitserschei qu, die mir in meiner Praxis noch nicht vorgekommen ist« Esaus ich mer die nich patentiren tiefes-, Herr Doktot?« suche-km Inn-: -.Æsbalb hast Du detm B was Du mitkdet Jagd gefchpssea, wiss-: «ka seist-, wir stut- dpchj ski- sexsswu!« 1 »K» j s gis-stets verheirathet, stin; met M Meers es - ! hakt ask-I - D stst MARTHE-es Ist s - — Die satte-fes- W m ichs nttdes secure-. Man schreibt uns aus London: Ratten und Soldaten scheinen nichts gemeinsam mit einander zu haben, es sei denn, daß man von den Ratten auf die Pest schließt, die oft in den Reihen einer Armee große Verwüstun gen hervorruft. Jn diesem Zusam menhange erzählt der Totioer Korre spondent des Londoner »Dann Chro nicle« eine amiisanie Aneidote. Vor Jahren herrschte in Japan eine heftige Rattenplage, und die Behörden wuß ten sich nicht besser zu helfen, als daß sie fiit jedes der eingelieferten Nage thiere eine Belohnung von 5 Sen (et wa 8 Pfennig) aussetztem Bald wa ren die Polizeiiimter dermaßen von »g!iicklichen Rattenfängern überlaufen, i daß man sich teinen Rath mehr wußte, was mit den Thieren anzufangen fei. ! Da erbarmte sich ein japanischer Men ischensreund der vielgepriiften Polizi Isten Er erbot sich, die Ratten auf seine Kosten abzuholen und zu rertil gen — wi e er sagte, aus Dankbarkeit » gegen die Regierung, die sich so lobens i werther Weise feiner Landsleute ange ’nommen habe. Das Angebot wurde natürlich mit Freuden bewilligt, der Mann ließ die Ratten regelmäßig von den Polizeiämtern abholen, und die Vorsteher iiimmerten sich nicht weiter um ihn. Beim Ausbruch des Krieges stellte es sich nun aber heraus, daß die Soldaten warme Kleidung in der un wirthlichen Jahreszeit benöthigten. Wieder meldete sich der Menschen freund, diesmal mit einer großen Zahl Rattener Westen, die er der Negi e rnng billig anbot. Nachdem man sich überzeugt hatt-, daß diese sorgfältig desinfizirt ivorren waren, stand dem tzinitause nichts m Wege, und der Ver L--—-. luuskls IUUL UU- LICIUII, IUII CI sicherte, in der glücklichen Lage, »sei nem geliebten Vaterlande einen D: ensi zu erweisen«. Itsverständuts. Ein berühmter Sänger, der die lei dige Gewohnheit hat, start zu schnar chen, heirathet. Nach Jahr und Tag gesteht ihm die junge Frau, daß sie seht zwar daran gewöhnt sei, in der allerersten Zeit aber oft nächtelang nicht habe schlafen können. Ein ihr damals von einer guten Freundin an gerathenes Mittel, durch Klatschen in die Hände den Schnarchen zur Ein ftellnng seiner Sägearbeit zu bringen, habe völlig versagt. «Welch unseliges Mißverständniß«, sagte da der Künst ler, »ich hielt’g-natürlich für Beifall nnd schnarchte »du capo". - -- Ochs-ererfeechhett. Ein »armer Reisender« erschien bei einer Familie in Ebergötzen Eichs feld). Die Köchin verweigerte die ge wünschte tlingende Münze, bot aber dem Manne einen Teller Mittagessen an, was dieser bereitwilligst annahm. Nach einer Weile wollte die Köchin draußen nach dem Fremden sehen und den Teller hereinholen. Doch der »arme Reisende« war verschwunden, das Essen war unberührt stehen ge blieben. Neben dem Teller lag ein mit Bleistist beschriebenes Notizbuche blatt, auf dem folgende Worte stan den: »Gnädige Madame, nehmen Sie sich eine andere bessere Köchin, denn solchen Fraß giebt es in der Volks tiiche für 10 Pfennige alle Tage, und noch besser-« W sendtfche Ortsstatuts-yet tu see-meines. Vor der großen Völkerwanderung tildeten germanische Stämme, Sem nonen und Wariner, die Bevölkerung Mecklenburgö. Nachdem diese das Land verlassen hatten, tamen allmäh lich slawische Vvltsftämnie tWenden, Ohotriten) nach Mertlenburg. Die Wenden verbrannten ihre Todten und nahmen erst später, nachdem im 12. ahrhundert Heinrich der Löwe die Olawen theils vertrieben, theils un terjocht hatte, mit dem Uebertritt zum Christenthum die Leichenbestattung als christliche Sitte an. Bisher hatte man aber vergebens in Meellenburg nach wendischen Leichenbrandhgeln ge sorscht. Zwar gibt es im Lande sehr viele vrähistorische Grabstattem die Wendengräber genannt werden« aber der Volksmund hat ihnen diese Benen nung mit Unrecht beigele t, da sie, wie die Ausgrabungen erga en, Stelette enthielten und mithin vorwendischen, also germanischen Ursprungs waren. Ja jüngster Zeit ist es nun dem Con servator bei der Alterthiimerssammlung des großherzoglichen Mu eumö in Schwerin, Ghmnasialprosessvr Dr. Pelz gelungen, die so lange vergeblich gesuchten wendischen Leichenbrandhil el bei dem Dorfe Siilten bei Stuben agen nachzuweisen. Dort liegen am Rande einer GenMndeviehtveide eine Anzahl flachr prigeh dte in der Um gegend als Hünengräber bezeichnet werden. Prosessor Belh deckte diese Hitgel ans und sand in ihnen- seht vie le leider schon recht beschädigte Urnen mit verbrannten Menschengebeinen. Ein Bügel enthielt auch eine Art Let chenbrandherd. - Liebenitvärdige Schwächen iniihen est mehr als große Vorzüge Die-Mädchen betreiben heutzutage allen mögtichen Sport; am eisrigsten jedoch den —- Ehe-Ringtamps· , kirrte-r «innerer« Werth wird heut zutage meistens der Inhalt der Börse versanken k? « «"Eiu?a;s;;szäkieeickiiön;s"· Dann-teile den J. Mer l l. ( In Geißhaus zu den «Drei blauen Gönfen« sist der Förster Heiß- der Privatier Staudigl und der Amts richter habendanz. Jeder der herren bat einen und. Der Amtsrichter ei nen Pude, der Förster einen Driffon und der Staudigl einen Dattel. Seit einer Stunde streiten sie, welche Rasse die gefcheidtere ist. Jeder beruft sich im Allgemeinen aus den Ruhm, den die ihm gehörige Art in der öffentlichen Meinung genießt, im Besonderen aber erzählen sie die Erfahrungen, die sie persönlich mci ihren Lieblingen ge macht und fördern dabei die allermert würdigsten Erlebnisse an den Tag. Der Amtsrichter zuerst, dann der Förfter und schließlich der Priv«1tier. »Meine Herren,« beginnt der letztere, »was Sie da rorbrachten, mag gut und richtig sein. Aber unsereiner, der den ganzen Tag Zeit hat, die nöthigen Studien zu machen, hat ja viel mehr » Gelegenheit zu beobachten, und ich itann anen nur sagen, mein Dattel ist der reinfte Professor Was er heut· lvon mir gelernt hat, das weiß er mor jgen schon viel besser als ich selber. ; Also, wie ich das Viecherl kriegt «hab’, ist bei mir zu Haufe ein Heiden fpeltakel angegangen. Meine Alte nämlich kann die Hund’ nicht recht ver Putzen, weil sie ihr zu Viel Schmutz in die Wohnung tragen. Recht hat sie schon. Infolgedessen bat der arme Teufel teinen Augenblick Ruh’ gehabt. An Allem war er schuld, ganz gleich, was dg paisirt ist. Ob die Subpe versalzen war, oder »der Braten angebrannt, ob die Köchin hie SHIHO vorn-The- nhsv bis S«s«i meisterin geschimpst hat, überall ist der Dackel dahinter gesteckt. Grad grantig war's in einem Traum. Wie sie aber gemertt hat, daß ihr das nichts hilft, was thut sie? Sie schafft sich eine Katf an. Einen Mordsangw ralatet, ein boshastes, lratzbiirstiges Luder mit einem Schweif, daß der ganze Dattel leicht damit hätt’ zuge deckt werden können. So, hat s’ gesagt, Deine Freud ist so viel werth wie die meine, hast Du einen hund, so hab’ ich eine Katz, und jeht gib ja recht acht, daß Dein Vieh dem meinigen nicht zu nahe tommtx ’s ist nur wegen seinen Augen. Das thöt’ mir halt doch leid. Wie der Dackel die Rats zum ersten Mal gesehen hat, war er ganz weg vor Zorn. Kaum, das; ich ihn hab’ halten können, ich glaub’, so groß und so lang der Kater war, er hätt« ihn umgebracht. Also pack ich ihn beim Halsbzindel und rede mit ihm. Bürscherl, hab’ ich gesagt, sei gescheidt. Mit der Katz, da haks was. Die gehört Deinem lieben Frauerl, weißt Du, und der dürfen wir nichts thun. Also stad sein und rechts ausweichen. Der Hund versteht ein jedes Wort. Er hat zwar lange feine Wuth kaum biindigen können; aber ich hab’5 ihm noch einmal tlar und deutlich ausein andergesetzt, und nachher hat er sich allmählich beruhigt. Ja, er ist anscheinend ganz freund lich worden mit dem Later, schwatz gui, sag ich Ihnen, war er mit der Rat und nie hat er geraust damit. Er hat überall nachgegeben. Dadurch ist natürlich der Kater all-weil steck-r Heim-den nnd »Im-ihm , ,.»-.. der. ; Wenn der Dackel an der Schüssel I war, hat ibn der Kater weggejagt. Der gute Dackel hat den Schweif eingezo gen und ist gegangen. Wenn der bund ein warmes Plaserl gefunden hat, gleich ist der Kater 'tommen und hat ihn angepsaucht, bis er sich still schweigend verzogen hat. Wisseni S«, meine Herren, ich bab’ der Geschichte nicht recht getreut. Diese Geduld und Rachgibigteit, ich bab’ im mer gemeint, daß das nur eine Gau nerei sein tönnt’. Ei war auch so Eines Morgens, ich les’ grad’ meine Zeitung, vernebm’ ich im Schlaszirni mer ein GerumpeL Hab' mir schon eingebildet, am End’ bat der Tadel was vom Tisch ’runterzogen. War aber zu faul, um nachzuschaum Aus einmal hör’ ich den Hund drin nen schnarchen, Bretter sager wie ich ihn noch nie hab’ schnarchen hören. Der Kater ist draußen auf der Al tane gesessen und hat die Spaden an geblinzelt. Wie er aber den Hund hat schnarchen hören, ist er sofort derein geschlichen und in’s Schlaszimmer hin ern-. Schau’, denl’ ich mir, das Biest, das elendige, kann fest rein dem ar men Hund keinen Moment Ruhe gön nen. Eselt ihn wieder von seinem La gern-es Jch hab’ mich aber noch nicht erbo bea gehabt, springt der Dattel in aller Eile herein, an mir hinaus und wieder gegen das Schlaszimmer zu nnd macht ein Wesen, bis ich mit ihm hineingehe Meine herren, was seb’ ich das! Denschiinem nagelneuen hat von der Gnädigen bat dieser abgeseimte Jntrigiant von einem Börschel vom Tisch heruntergebolt, bat grübig darausselegt und gewartet, bit iw der Kaiser wVveriagt hat. Der lag avch seit der Länge nach daraus und schmierte vos W G.«· s-. — -« Ratsrlich din ich leich in die Kliche hinaus und hab' au edredt. »Ist fett das auch eine Art," sag ich, »ich dars alle Wochen einen neuen Zeit sausen um silnszig Mart, damit in Kasenvied ein malerisches Lager hatWasIP schreit sie, »die Katz . . . . mir mär’s genügend." Mit dem größ ten Kochlöffel ist sie hineingestiirmt und weil sich der Kater gewehrt dat und sie getratzt, war’s aus und gar mit der Freundschaft - Fort müssen hat er noch denselbigen Tag Aber, meine Herren, jth tommt das ganz Feine. Der Daclel und meine Frau, die sind setzt ganz verliebt inein ander. Und ich hab's noch nicht ’rausgebracht, wie sich die Sache ei gentlich verhält. Alle Monat einmal lommt meine Frau und jammert: »Da, ischau wie der her, was Dein Hundsvieh wieder angestellt hat« Und dann zeiat sie mir ein Zerrisse nes Kleid oder Schuhe oder sonst was. Jch mus; lzsalt immer in meinen Geld deutel langen. Was meinen Sie jetzt da, meine Herren, spinnen die zwei zusammen oder ist mein Dattel ein so raffinirtes Laden daß er sich dadurch bei se:ner Herrin absichtlich in Gunst zu erhal ten versucht? Er zerreißt nämlich nur die älteren Moden. Sonderbar, wacsi Jch :rau’s ihm zu!« Die beiden Beisitzer am Stammtisch zu den ,,Drei blauen Gänsen« schüt telten in stumrner Verivunderunq ihre Iköupter. s I Mit so was tonnten sie freilich nicht dienen Und eine solche schwierige. Sache zu entscheiden, na, das trauten sie sich nicht zu --—-—--— ;suche. Eine Freundin hatte ihr einen nordwärts von Wien gelegenen, in J etwa einer Stunde zu erreichenden Ort Jchen mit großem Garten entdeckte an i nung zu vermiethen' und trat ein. Ein Hmiiffe mit dem gnädigen lherrn ver f ) Glis Bettler haust-essen ! Die berufsmäßigen Bettler in den» großen Städten haben sich nicht selteni einen sicheren Kundentreis errungenJ den sie mit der Regelmäszigleit eines’ Geschäftsreisenden besuchen —- Jeden( sag ein anderes Stadtoiertel So am in Wien zu der Wittwe eines do ben Beamten amMittwoch jeder Woche ein Bettlerfonderling. Da er ihr ein mal geklagt hatte, daß sein schwacher Magen das »Zehnte" nicht oernage, vermied sie es, ihm Eßwaaren anzu bieten, sondern gab ihm jede Woche ein Zwanztghellerstiitt und zwar, so oft es anging, eigenhändig, wofiir sie stets einige freundliche Dantesworte und zwischen Thiir und Angel einige »neue ste Erfahrungen« des Alten zu hören bekam. Sechs Jahre währte diese an genehme «Geschiistsverbindung«. Vor einigen Tagen ging die Dame, wie sie dem »N. Wiener Tagbl.« schreibt, auf die Sommerwohntings a.ngerathen Sie fand nicht bald, was sie wünschte Schließlich gelangte sie an ein ziemlich abseits gelegenes, aber nettes landhausartig gebautes Häus der Einganggpsorte den Zettel: »Woh älteres, biiuerlich gelleidetes Weib em pfing sie. Ob die Wohnung zu sehen sei, und was sie tofte. Ja, darüber handelt werden. Augenblicklich tchlafe der gnädige herr und es würde sich also empfehlen in etwa einer Stunde wieder vorzusprechen Jn einer Stunde III VII OUIUI lslcvcl W, IUIIU UI IIII überaus nett audqesiaiieies, zur Som rnerwohnung gehöriges Zimmer ge führt und gebeten, zu warten, der gnä dige Herr werde gleich kommen. Kurz daraus trat der gnädige Herr ein, ein goldgestickies Käppchen aus dem Kopfe, das allerdings nur wenig zn dem feinen schwarzen Gehrock paßte. Er zog das Käppchen, schritt vor und — iaurnelie plötzlich zurück. Nicht minder erschrocken war sein Ge genüber, die Dame. Vor ihr stand — «ihr« Bettler! Worilos starrte sie ihn an. Der Greis, zum Etsch-reden blaß, salieie die Hände und ächzte: »Um Gotteswillen, gnö’ Frau, verra ihen S’ mich nicht. Ich bin sünsund siebzig Jahr’!« . . . Die Dame hat den Alten nicht ver rathen, erzählte aber, allerdings ohne Namens- u.nd nähere Ortsangabe, ihr ebenso wahres, als verblüsscndes Abenteuer. Ob der Beitlershausherr seinen Betrieb jeht noch fortsetzen wird? Bei seiner Gönnerin und in dem Viertel, das sie bewohnt, hai er sich vorläusig nicht mehr sehen lassen. Entsetziis. Hausfrau« »Was haben Sie denn da in dem großen Kaisers« Dienstmädchen: »Da drin liegt mein Bücherschaß!« haussraut »Ah-B, einen Bücher schah haben Sie auch noch?« unseres-see serv-et Chest »Mein Lieber Marsch Sie reisen mir in einem viel zu langsamen Tempo-« . . Reisender: »Diese zu langsamez Tempoii —- Bin ich Ihnen doch von einer Firma zur anderen nur so ge ils-gem« — Sude Ists-U Un ,,Jch habe gehört, Sie lassen ßch ein net-es han« banen.«« Q: «Ja, gewiß; ein altes kann ich mir doch nicht bauenlassenk vIns dess japanischen Miete-. Merkmiirdiges aus dein japanischen Schulleden theilt dielbekannte Schrift stellerin Jltse Frapan - Akamian im Feuilleton des ,,.R Wiener Tagele mik. Die Mindeilungen sind einem japanischen Gewährsmanm Professor Oschima«, in den Mund gelegt, der ei, » pödagogisch verfehlt, zur Grausamkeit» anreizend findet, daß unsere Kinder« Ofterhäschen und Osterliimmchen aus Karamal und Hirten ans Cboiolade verzehren dürfen, der tonsiatirt, daß ein Kind in Japan niemals geschlagen wird, und der schließlich über diei Selbsthiilfe japanische-r Schulkinder ins Gesprächssorm folgendes einer ento päischen Gesellschaft zum Besten g: ebt: »Wenn ein Lehrer ungerecht ist, par teiisch, so fühlen und wissen die Kinder das sehr genau. denn Kinder haben ein klares Rechtggefiihl Sie versammeln sich und beschließen gemeinsam, am nächsten Morgen die Klasse nicht zu be-i suchen. Schon I)- bis 1()-jährige Kin der handeln sd; gewöhnlich ziehen sie ihre Eltern in’a Vertrauen, und diese sind aus ihrer Seite. Darauf mählen sie eine Deputation unter sich, und »diese begiebt sich zum Biirgermeister, um ihm die Sache vorzutragen« — »Tie kleinen KlnirpseW — »Die klei nen oder großen Schiiler, jedenfalls die streitende Schultlasse.« —-— »Und bekommen recht?« ——— »Betomu:cn rccht.« —- »Und der unaerechte Leh reri« —-— »Mus; sich bessern oder muß abziehen. Die Schüler streiten aber noch aus anderen Ursachen. Einmal, bei einer Ercursion, lam es vor, daß zwei Lehrer unter denen, welche die« Sei-Eiter begleiteten, Sali tranken, be rausat wurden nnd sich zu zanken an singen Die Schüler traten zufam ,21-,k(1t Islccl IUU Ilcuwlkll III-, »Hu Oc»kck, Uf( zuviel trinken und sich zanken, ein schlechtes Beispiel geben« und dah ein Lehrer dazu da sei, seinen Schülern ein gutes Beispiel zu geben. Sie streitten« und verlangten vom Bürger meister die Entfernung der zwei Leute« die stch vergessen hatten. und sie wur den entfernt.« -— »Bei Jhnen regieren also die Kinder!« sagte Jemand in mißbilligendem Tone: »Sie stellen,ia die Welt aus din Kops.« — »O! o! die Kinder wissen sehr gut« was recht ist,« wiederholte der Japaner« »und die Schule und die Lehrer« das ist ja ihre eigene Angelegenheit; wir wurden denken, daß die Kinder teine Freude und keinen Muth zum Lernen hatten« wenn sie ihre eigene Angelegenheit nicht selber ordnen lönnten.« Und dann erzählte er noch einen Vorsall: »Jn einem Gnmnasium war ein aus ländischer Professor angestellt —- aus welchem Lande verschweigt er zartsiihx lend, aber es war ein Europäer.« Sehr bald erfuhren die Primaner, daß ihr neuer Professor ein standalöses Leben führte« und sie traten zusammen und deriethen: »Wir sollen diesem Manne Achtung erweisen« denn er ist unser Lehrer, aber seit wir wissen, wie er lebt, ist es unmöglich« ihn zu achten; gehen wir zum Direktor und verlan gen wir seine Entlassung-« Der Di rettor war sehr unglücklich. »Der Schuldige bin allein ich,« tsagte er zu den jungen Leuten; »ich habe mich nur nach seinem Können erkundigt, und Sie müssen zur-geben« daß er eine be deutende Intelligenz ist.« — »Er ist eine Intelligenz und ein Schwein«« Ybeharrten die Primanen —- »Leider tsi er aus siins Jahre engagirt, und wir können ihn nicht los werden, ohne ihm die ganze Summe auszuzahlen.« saht der Direktor fort. ,Jch bitte Sie va her, gehen Sie sum Bürgermeister und verlangen Sie meine Entlassung; ich bin bereit, zur Sühne siir Ineine Un vorftchtigteit, die unt in diese unan- . genehme Lage gebracht hat« meine Stelle nie.derzulegen.« Aber dass be trübte die Schüler aufrichtig. »Nein«, sagten sie, .nicht Sie dürfen von uns fortgehen, denn Sie stehen bei uns Allen in hoher Achtung; aber wir wer den selber zu jenem Herrn hingeben und ihm sagen: »Wir kennen Jhr Le ben und wir wollen Sie nicht mehr. Wenn Sie noch einen Funken Ehrge siihl haben, dann verlassen Sie J-.tpan,. ohne aus Jhrem Kontratt zu bestehen. Und die Primaner thaten so.« —- »Und es ging?« —- »Jsawohl, er ist negati gen." —- So weit der japanische Pro fessor. Zu der Methode, die Kinder zts Sittenrichtern ihrer Lehrer zu ma chen, wird man sich in Europa wohl nicht bekehren: aber tulturgefchictstlich interessant sind diese Vorgänge irden falls-. Abichtectend. »Seine Familie war sehr unglück lich darüber, dasz er zur Bühne ging, nicht?« »Ja, doch nlser erst, nachdem sie ihn spitlen gesehen.« Zu spät. »Ich bin gekommen, Ihnen zu fa n:n, daß die Photooraphiem die Sie von uns aufgenommen, gänzlich miß lungen sind. Mein Mann sieht aus mien ein Affe.« ·,,Bedaurek," Madame daran hätten Sie vor der Ausnahme denten sollen.« Er kenne sich. »Du, giaub’ mir’ö, der Bub’ wird mit jedem Tage Dir ähnlicher, er wird der anze Papa werden« » - o? Was hat er denn wieder an gestellt?« c diese Fremdwlrteti Junges Mädchen: »Sei waren in Jtalien?« err: »Ueber ein Jahr.« unges Mädchen: »Da haben Sie gewiß auch echte Lazzaroni gegessen?« Gut seiest Erster haustnecht: »Aber, wo warst Du nur ietzt so lange?« weiter: »Ich erledigte glänzende Ge chäste.« Erster: »Wie meinst Du dass« Zweiter: »Nun, ich wichste Stiefel-« Hinweis-leisem « Friedenstichten »Sie haben den herrn Alager Temperenzlee ge schimpft!« herr Bierhuber: »Ich bitte meine Betruntenheit als mildernden Um stand gelten zu lassen —- im nüchternen Zustand wäre dieses schreckliche Wort nicht über meine Lippen getommen.« - Her-förmlich Hausfrau (in der Rüche): »Du, wie habeich mich eben geschnitten! Sieh nur mal, wie es blutet.« Dienstmädchen: Waben Sie nicht etwas, was Sie um den Finger wickeln können? Soll ich rasch Ihren Mann rusen?« - -s Wink. - zi«l.zf4«-». szckjp Hivlssn Ihnen am dein-L ,’5:.1".u-.«m":« ,-.11.å-.i’ I» «U’. .