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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 29, 1904)
k as Gesetz der Erde Roman von Anton Freiherrn von Prrsull Es mußte so kommen! »Was du der Erde aus der einen Seite nimmst, mißt du ihr auf der anderen wieder kobem um kein Haar läßt sie sich be . «gen, und wenn sie sich ihre Sache « selbst holen muß, nachher sputt’s, Nachher kracht’s!« Das war der bekannte Spruch des alten Rohrbachers im eigenen Haus nnd in der Gemeindesitzung, der er volle fünfzig Jahre borgestanden. Aber wie es mit den an sich besten Sprüchen geht, sie werden gehört und nicht beachtet, zuletzt nimmt ihnen die Gewöhnung jede Wirkung. Kam in diesem Fall noch dazu, daß der alte Rohrbachet einen wenig erbaulichen Gebrauch davon machte. Der Erde gab er mitvollen Händen, das war nicht zu leugnen, aber sonst auch nie mand, und wenn er Hungers gestor ben wäre vor seiner Thür. Er liebte re mit der starren Liebe ein-es Geiz alses, aber damit war auch sein gan Ier Liebesvorrath erschöpft, fiir Weib nnd Kinder blieb nichts übrig. Als er dann endlich nach langem Sträuben, von schwerem Siechthum gnöthigt und der Aussicht auf neuen runderwerb durch die wohlhabende Schwie ertochter Verführt, seinem Sohn ankratz den Rohrbacherhof kbergeben hatte, da blieben die Früchte seiner Lebensauffassung nicht aus. Der Pankrah war in sörmlichem s erwachsen gegen den Boden, der und der Mutter, die der Kummer Magst in das Grab gebra t, jede Freude. iede Liebe gekostet. r kehrte sen Spruch des Vaters ums-sie foll wiedergeben, was sie mir geraubt. um sein Haar lasse ich mich von ihr be trii n ——und wenn sie es nicht gut tot ig gibt, nachher soll sie sich hüten, nachher fpult’s, nachher tracht’s! Und es trachte auch, und zwar oben im ochwald, an dessen fteilem Rücken das orf sich lehnte, alles Rohrbacher wald! Es trachte Yo lange, bis faft sein Stamm mehr and, eine steile, ewig drohende Fläche sich herabsentte. - Und die übrigen thaten es ihm nach. Es war, als ob sie sich freuten, dafz der Sohn des alten Spruchmacherg ihnen voranging. Und wie mit dem Bald, so machten sie es mit allem. Ueberall Raubbau in Feld, Wald und Stall, die Bäche wurden ausgefifcht, M Wild ausgerottet, unermüdlich sußte die Erde geben, und nichts kehrte zu ihr zurück. Da war sie nun angebrochen, die Nacht der Vergeltung, der Erfüllung des GefeäeT von dem der alte Rohr bacher ets gepredigt. Drei Tage Degen in Strömen und ein Föhn, der den Schnee nur so frißt oben auf denBergem die ganze Erde gefchwellt den thauenden Wassern, und dazu der kahlgefchlagene Berg, dessen ausgewa chene Schrunden und Risse zu toer n Wasserfällen geworden — das war zu viel! Ganz Rohrbach erzitterte unter dem furchtbaren Anprall der Fluch die hemnmißlos gegen die Täufersiürzte die stockfinftere Nacht me rte das Ent Ketn Völlige Rathlosigteit trat ein. indlichter, Fackeln erhellten da und dort die Finfterniß, wirre, ordnungs lpse Rufe gellten von allen Seiten in den Donner des herabstürzenden Ge steins und das Krachen des Holz Mis. Nur an einem Punkt schien allmäh lich eine kräftige Mannesstimtne durch ringen, von allen Seiten bewegten die Lichter auf sie zu. Das war wo der Robrbach, der eigentliche BRAULA-s- Hsfs streift-Inn Ihn-I NUM hindurchdrängte, dem Rohrhach und dein sogenannten »Macht-II an hätte es von Anfang wissen tön uen, daß hier der kritische Punkt war, aber in der kopslosen Aufregung und tieinlichen Sorge für sein Eigenes hatte niemand an wirksame Abhilfe gedacht. «Daher, Leuti Ja, sakra , was täth ihr denn? Daher sag ich! Da Das letzte «Daher« klang so zwin gend, daß die Lichter sich rascher und alle nach dem einen Puntt hin in Be toe ung se ten. Es war aber auch e Zeit. Die in dem ausgehöhlten t des Rohrhachs eingezwängten Zeiger hohen ich in Manneshöhe, ihr r Gischt leuchtete durch die Nacht, is wirren Wirbeln jäh austauchend M ebenso rasch verschwindend, er nen wetßgliinzende SägpriigeL were Bäume, Wurzelwertz mitten -: dein Chaos aber sah man eine ; Mantgestalh die mit einein langen ten umstach, gegen die an statt-enden assen sich stemmte, hier seitensan Stämme löste, dort deni Hätt-enden Element einen neuen Weg » e. Das grelle Licht der Fackel, Las sest aus den Mann fiel, hob seine ,Mlle Gestalt und ihre Bewegungen jT des Märchenhastr. Das war der f Lacher selbst, von dessen Anwesen " Hechten bereits die Stallecke weg - es. Das Hriiäen des Viehz. nde Fragens und Männerstims Weiten den grausisen Ein , des Hohes-eher aber mühte wer beweglich, die sichtlich keinen e en Stand mehr fassen konnte: der alte »Wachter«, ein Mann in die Sech zig, der Nachbar des Rohrbachers und nach Dorsbrauch sein größter Feindf »Geh doch raus, Wachter! Bist ja verrucktt Hin bist! Raus! Raus!" rie fen die Antommenden. Da tamen sie gut an beim Rohr bacher: »Freilich, auf euch wartet er! Halt nur aus, Wachter, ich erhalt’s schon. Grad den Baum dreh« naust »Hm-! Bravo! Aile miteinander hebit Edu sie hin sammt deine Sechzig! — Hurra, naus mit dem Teusl!« « Der Nohrbacher hatte sichtlich einen guten Griff gethan, die getiemmten solzmassen wichen mit Poltern und rachen; der Bach war frei, aber der Gefährie war verschwunden! Ein» allgemeiner Schrei erhob sich. »Den Wachter hat’s mitgenommen! Dort! Jetzt seh ich ihn —'« Keiner zögerte mit der Hilfe, aber der Rohrbacher ließ sich nicht zuvor tommen. Bis über den Gürtel im Wasser stehend, hatte er den Mann gerade noch zu rechter Zeit erfaßt, emporgehoben. Eine Madchenstimme rief von drüben gell: »Vater.'« Eine weibliche Gestalt stand händeringend am Ufer. »Fehlt sich nix mehr, Asra,« ries der Rohrbacher uriici. «Dein Vater ist auf meiner Heit’n, heut nimmt man’s net so aenau.« Der Wachter «im«Arm des Rohr k----p h-- . - .·37-----k-I---k kch noch eine zweite Gestalt, klein. UUWII I sUUS III IU UUSIOUIWI IIIII Anblick, daß man darüber die Noth des Augenblicks vergaß. »Was gasst ihr denn? Gibt’s sonst nix zu thun?« herrschte sie der Rohr bacher an und betrat mit feiner Last den Hof. Jn der Stube brannte Licht. Jm ledernen Lehnstuhl sasz ein altes, glas löpsiges Männchen, der alte Rohr bacher. Er stützte beide Hände aus einen Krückstock und schien mit einer boshaften Neugierde aus den Lärm draußen zu horchen. Als aber jeft der Rohrbacher sich unter dem Thürp osten bückte, seine lebende Last aus die Ofen bank absetzte und das sahle Gesicht des Wachters sichtbar wurde, derganz ver stört in die Stube hereinblickte, da er hob er sich mit Ausbietung aller seiner jKräste und tappte einen Schritt vor. iJetzt sah man erst, daß er seinem iSohn an Größe nichts nachgab und nur das Alter ihn gebeugt hatte. »Meiner Seel, der Wachtersbnb!« Er sprach nie anders von dem Sech zigjährigem den er als Kind hatte auswachsen sehen. »Schau, schau, was der Rohrbach net alles zusam menbringt! Der hats euch heut nacht b’sorgt, wass« wandte er sich lachend halb an seinen Sohn, der im Schrank » nach trockenen Kleidern für den Wach ; ter tramte. I »Laß das Geschwätz!« erwiderte dieser in abweisendern Ton l Der Alte hörte nicht daraus und fuhr, zum Wachter gewendet, fort: i »Na wenn das der Vater noch erlebt Ibätte« .Das war halt ein Mann, ein Wachter sür das ganze Dorf; und zu sammengehalten haben wir wie Stahl und Eisen, ich und er. Ja, das war ein Mann und muß so elendig zu Grunde gehen, erschlagen wie eine Rahel« »Da sagst du ein bißl zu viel,« meinte der Wachter, der sich in der Wärme des Osens sichtlich erholte, »was ich weiß — aber dazu ist jeht nicht Peit. Wenn der Panlrah nicht « , äg ich unter den Steinen oder gleich gar im See. Das war schön von dir, Pantra i« Er erhob sich, trat, immer n schwankend, aus- den Robrbacher und bot ihm die hand: »Ich dank dir.« Der zögerte seltsam. »Ah was nichts zu danken. Das ist ja doch» isch werd dich doch nicht ersaufen las ers-« »Bist auch schon dagewesen,« be gann wieder der geschtoa ige Alte ti chernd, «toarum nicht! llerhand iit schon dagewesen — aber zuviel wär ej doch. Der Vater erschlagen, der Sohn ersoffen — da könnt man wirklich meinen. .« — Jn diesem Augenblick itiirmte ein Mädchen herein, die Röde triefend, das dunkle ar verwirrt, athemloi, erbitt; sie blickte in der Stube herum, ohne in ihrer hast den Mann am Osen Izu erblick en. «Wo habt ihr mein ater bin’bracht?« Die Frage klang doppelt barsch und drohend aus diesem jungen Mund. Ich trau euch net « «Oho!« grinste der Alte und trat dicht vor sie hin. Dir erst recht net, " schrie ihm das Mädchen in das Gesicht. »Aber Asra —- Asra —" ließ sich jest der Wachter boten, »Die kannst du nur-wenn der Rohrbacher nicht toar — danken mußt du ihm —- oom Tod bat er mich errettet —ja, ei ist doch Das Mädchen schien nichts weniger ais sregdig berührt von dem Bescheid. cie sich aus denVater, nachher wandte sie N Im nach dein Dankbar-. Mast dir gar net. sein« sagte dieser lachend. Das wiir gleich, wenn es wahr til —«. Die ete ihrer Zitge wi ieit einer iindli Verlegenheit. ann that ich sr lich-dann dank ich dir. balt tau endtnal.« Sie reichte mit einer pl slichen Wärme dem Rohr-. ba die hand. ’ r ergriff sie ohne weiteres la-. chend. »Na also, Wildteufl kleinerlj Jch hab schon g meint, du willst mich? qbrausen darum —« Lauter Tumult draußen verhinderte jede weitere Aussprache Der Rohr bacher riß rasch die Thiir auf, neues Unheil besürchtend, da flog ihm etwas förmlich in die Arme, prallte ab und schlug auf den Boden. Es war ein halbwüchsiger Junge, über und iiber mit Lehm und Erde beschmutzt, trie-( fend naß. Doch ehe man sich’s ver-i sah, war er schon wieder aus den Bei- » nen und drang, ein zusammengeiniipf tes rothes Tuch schwingend, das sicht lich etwas Schweres enthielt. auf einen zweiten ein der ihm den Anschein nach denlk Otoß gegeben und nun mit qeballten Fäusten unter der Thür stand· Schon waren sie sich wieder in den Haaren, Und der Junge in der Stube schwang das Tuch wie eine Geblendet Der Rohrbacher iam ge rade noch recht. den Arm zurückzu halten. »Werdet ihr ietzt Frieden geben! Schämt ihr euch denn nicht? Rauer, wenn alles drunter und drüber geht! Was hat's-» denn gegeben, Alban?« fragte er den mit dem rothen Tuch, der noch immer eine drohende Stellung etnnahm. »G’ichlagen hat er mich, weil — weil — ich der Refl g’holfen hab, wenn sie snimmer herausiam —- wenn sie um Hilf ruft« — »Erlogen ists, Vater," rief jetzt der Gegner, ein stämmiget Bursche von etwa sechzehn Jahren, der den Rohr bacher nicht verleugnen tonnte mit sei nem welligen Blondtapf und seinen gewaltthattgen Bewegungen. »Selber hinausg’loctt hat er sie zum alten Schacht, anstatt daß er das Vieh mit ihr herunterg’holt hätt, wie ich ihm ang’schafft hab’. Wenn ich ihn all’ weil rufen hör: »Da komm her, Resl, schnellt Ter Schacht ist ausbrechen! Ein ganzer Wasserfall! Und drinnen glänzt es so, nachher hat sie freilich g’schrieen. No, nachhet bin ich selber ’nauf nnd hab’ ihr heraushelfen wol len-meine Schwester ist sie unb nicht die seine. Gar nix geht sie ihn an, den Daherg’laufenen!« »Laß die Red, Anderl,« befahl der Rohrbacher. »Ich will leinen Streit und will nix mehr höre-U DersAnderl sprach lein Wort mehr. Er hatte Asra erblickt und verwanbte tein Auge mehr von ihr. Die Afra im han«-. Das war ein Wunder, das ihn alles andere vergessen ließ. »Wir ist denn nacher die Mle »Da bin ich,« ließ sich eine thriinerp volle Stimme vernehmen Der Rohrbacher sah fest erst seine Tochter, die sich im Turnu t völlig nn bernerlt zu dem einzigen weiblichen Wesen in der Stube, zu Afra, geflüch tet hatte. Diese hatte den Arm um ihren Nacken gelegt, das weinende, triefende, nasse Mädchen förmlich un ter ihren Schutz nehmend. Die Resl bildete in ihren tinblich zarten For men, die durch die zerfetzte Kleidung blickten, in ihrer ängstlichen hingabe einen auffallenden Gegensaf zu ber resoluten, derben Als-tm die ich neben ihr schon ganz frauenbait ausnahm Der Rohrbacher stuhte sichtlich bei diesem Anblick. Zuerst spielte er den Lebensretter des Vaters, unb ieyt hielten sich noch die beiden umschlun gen. als giilte es eine alte Freund schaft. Es mußte sich in ihm etwas gewaltsam sträuben geen diesen Vor gang. »Zu mir gehst r, Rele« Sie wollte zögernd gehorchen, doch Afra hielt sie fest. »Ich tu ihr ja nichti.« Der Rohrbacher brummte etwas, bestand-aber nicht aus« seiner FZrdei - ruug. »u« well use plagtle llll Kopf, nur nix Rechtes! Was hibt ihr denn z'tun g’habt beim Schacht?« »Dein Ilekl seine Glocken hab ich halt aehört oben, nacher hab ich den All-an g’rufen« er soll rnit der Latern kommen, und nach-r haben wir halt oor lauter Schauen —- eine ganze höhle hakt ausgerissen — tohlichwarz und glänzend! Schau ’3 nur an mor- ; gen, wirft selber schauen —« ; »Da schau ich gar nicht lang. Das werden halt Kohlen fein. Da weiß man schon lang. d: braucht man dich net dazu.« eOer Rohrbacher war nicht « so ruhi bei der Erziihlung, wie er sichs den Un chein gab. »Glänzt hat’s, sagst du·i« fragte ieht der Alte, der der Erzählung Reserls begierig gelauschi. »Wirilich glänzti Was hast denn · dem Tüchl,Albani« wandte er- s an den Knaben. der trohig im Winkel stand, das rothe Tuch in der Hand. «Steiner,«-’ erwiderte dieser barsch. Aus seinem Antlit sprach ein finsterer Tros, etwas Feindliches, das ihm jede Jugend nahm« »Von den glänzendeni Zeig ein mal her!« All-an legte das Bündel auf den Tisch. Es gab einen harten Klang. Der Alte neftelte das Tüchel auf. wei wie Ebenholz glänzende Steine len auf den Tisch. Der Alte mochte bei ihrem Anblick eine heftige Bewe gung, griff danach, wandte, drehte sie am Licht. Die Bruchjlache war stahl lati, und als er mit der zitternden gar-d darkber wiss-M- blieb diese odi W sng mir net-ex nn- Semnek packte starr Zerszridasz de P en er, , an tra« « fragte er I er err iff Plönlich das Stück in ! der Vand s Alten nnd l leuderte es mit einem Ruck an den oden, daß ei unter die Bank ollertr. Der Alte wandte sich und blickte ihn mit dem höchsten Erstaunen an. »Meine Ruh will ich Mit baden hörst!« Der Rodrisacher schrie es ihm erregt in das Gesi.l,«k «Steht da um einander und railcht, als ob die Sonne scheinen that. Raus! Alles nauz!« Er stieß den Alten fort und wies sei nem Sohn, der den Blick immer noch starr auf Afra gerichtet, nimmer fah und hörte, die Thür. Erst vor dem Wachter und seiner Tochter machte er Halt· Euch mein ich natürlich net, ihr könnt bleiben. s«lange ihr wollt — fiir heut -—·' letzte er hinzu. Doch da kam er gut an. »hab keine Angst,« erklärte dir Afra. »Komm, Vater! Nochmals nssinen Dank! Wei ter wirst wohl nix verlangen-« »Wiißt nicht was, Afra« erklärte der Rohrbacher. »Und wenns Doch einmal wär, Robrbacher —- nacher -—« meinte der Wachter, »nacher nenn grad den Tag « den 21. April haben wir, wenns grad wär ——« Afra ging und verließ mit dem Va ter das Haus. Reterl ließ es sich nicht nehmen, ihr noch einmal die Hand zu drücken. »Brav bist a»’weien, Afra,«und wenn du mir noch einen G’fallen thun willst,« flüsterte sie ihr zu, ,,sag dein Anderl, er soll doch dem Alban feine Ruh lassen, dem armen Menschen. Wenn du’s ihm sanft, thut er’s.« « »Ich wert-US ihm sagen, verlaß dich damqu Draußen im Hof stand der Andreas und hob ihr eine Laterne entgegen. »Daß dem Vater net wieder etwas passirk.« meinte er. »Der Bach geht alleweil noch hoch.« Es war ein schönes Jiinglingö antlid, das sie im grellen Schein der Laterne sah. Das kurze, wellige Lo ckenhar war in der Feuchte aufgegan ----- I-;-«- -- ---- I- this-I IsOD las-S P« III-« Its-Its »O III-I Isr-:rss-«n·- Essa Stirn, iider den derben, sinnlichen Liv ven träuselte sich der erste Flaum. Anders vergaß ganz das Voraus leuchten, Asra mußte ihn erst daran erinnern. »Wenn du schon leucht’ willst, leucht auch.« »Wenn mir der Kopf ganz dumm ist vor lauter — Jch hab ja grad ge meint, ich bin ein-Narr vor Freud, wie ich dich in der Stuben a’sehen —- die Afra in unserer Stuben!« »Und wie du sie zeigt hast, die Freud' erwiderte das Mädchen spöt tisch. »Daß du den armen Alban her eing'worsen hast wie ein Büschel Stroh. Das hat mir recht gut ge sallen.« »Weil ich ihn basi, den Menschen, der nicht hereing’hört in’s haus und doch der Erst ist biim Vater. Was hat er denn? Was will er denn?« « »Das ist dei’rn Vater sein Sach,« meinte der Wachter. » »Sei Wenn er seinen eigenen Sohn urückseyt dagegen — ich will's ihm s n ——« . »Aber ich will, dasz du ihm seine Ruh laßt, hörst mich, Anderl?' Sie hatten eben vor, den Nothsteg zu betreten, den man während der Reit über den Rohrbach gelegt. An derl wäre fast binuntergesallen, so rasch wandte er sich. — »Ich bitt dich drum. Hute tannst du rnir doch was zulieb versprechen — oder nicht?« setzte sie schon wieder her aussordernd hinzu. »Aber Asra, alles, alles, nicht grade heut! Jesus, wenn der neue Steg etwas bedeuten tbät, Asra!" »Jeßt dant ich dir schöne, Anders, jetzt geht es schon allein. Man wird dich brauchen daheim,« bemertte aus sallend rasch der Wachtrr. Die Asra aber drückte ihm sest die band. »Bei-in dich Gott, Anderlt Noch ist es grad ein Nothsteg — wer weis-, ob man nicht ein steinernes Vriiael baut. das der Rohrbach nim mer so leicht einreißt. Käm grad aus den guten Willen an.« ,Afra, das steinerne Bruaei muß deri« Er sah ihr tief in die Augen und ergriff ihre hand, daß sie faft aufgeschrien. »Und wenn der ganze -Berg herunterkommt, soll er’s nicht einreißen.« .Afra!« rief sprnis der Vater, der vorausgegangen. Anderl ließ die Laterne fa,en. Tiefe Nacht um sie her, da umfaßte er das Mädchen und bedeckte ei mit heißen Küssen. Der Nobel-ach brüllte, warf seinen jGifcht herauf, und das Brett zitterte Hinter ihren Füßen. ) «Afra!« rief der Vater zum zwei tenmal. Da entriß iie sich feinen Armen » nnd verschwand in der Jinsterniß E Underl ließ die Laterne fallen. gehabt hat er sie schon lange, aller Feindschaft der Väter zum Troß. Und warum denn nicht? Was liimi niert denn sie die Feindschoit, von der Te beide nicht einmal den Grund wis eni —- — Der tiefste Frieden herrschte wieder in Rohrbach, das Rauschen der Bäche klang immer dumpfer, der Regen hatte aufgehört, der schönste Früh jahrätag bereitete sich vor am lang iam sich erhellenden Firmament, der Morgenstern leuchtete. Ja der Stube des Rohrbacherhofs saß der Panlraß. Er war der einzige Wache noch ins-Dank Der schwarze Stein in feiner hand ließ ihn nicht fchlasen. Es war eine alte Geschichte, daß Kohle iim Revier war. Alte Chroniten und ,Gemeindeaufzeichnuns gen aus den lehten Dezennien spra chen wiederholt von unternommenen Schürfirngen, aber auch von ständigen Mißerfolgen Die Kohle war nach dem einen Bericht zu schlecht und zu arm, um einen Gewinn zu versprechen, nach dem andern handelte es sich um ein sogenanntes verworfenes .Flöz«, dessen Auffindung die größten Schwierigkeiten bot. Wenn sie alle miteinander nichts verstanden hätten und er jetzt dazu be rufen wär! Ein ganzes Bergwerk — Millionen Zentner! Und der Rohr bacher der Mann! Aber das Geld dazu! Das Geld! Alles umsonst, ohne Geld! Panlratz sprang jäh auf bei dem Gedanken. Eine heftige in nere Unruhe erfaßte ihn. Er mußte es haben um jeden Preis! —- Um je den? —- Nein, nur das nicht! Er hielt sich die Ohren mit beiden bänden zu, als wollte er irgend eine Stimme betäuben, aber es gelang ihm nicht. So bast du damals auch ge sprochen vor zehn Jahren, wie der Nachbar drüben schwer trank darnie derlag, der alte Wachter, »wenn er nur grad sterben tbät und meine Schuldscheine mitniihine in die Ewig leit, die in der schwarzen Truhe liegen neben dein Bett, dann wäre ich frei und tönnte mich rühren,« und der Herrgot hat es gewollt, daß der Rich- » tige deinen Wunsch nebört hat. Und eines Morgens haben sie den Wachter ’ erschlagen gesunden. mit einer hacke erschlagen! Und die schwarze Truhe war leer! Und tein Mensch hat etwas . von einem Verdacht wissen wollen« Läuft ja viel schlechtes Bolt unrein-! ander in den Bergen, aber der Abs-J nermartl. ein llnnutz auf und nieder, s den jedes Kind gekannt, ist von ders Zeit verschwunden Nicht wahr, ; Pantrasz, qenian von der Zeit an —i und sein Bitt-erl, den Alban, den hast du an Kindes Statt angenommen," nicht wahr, Pantrayi i thu- m-k--c.--t... es- n i und trommelte an die Fensterfcheiben.J um die Stimmen zu iibertäuhen. Al- : les umsonst! Und gerade der Albaw muß die Kohle bringen —- daö Glücks vielleicht! Die Stimmen tamen nicht zum Schweigen. Der Rohrbacher kühlte sich die Stirn an der Fenster-» scheide, die der Morgenthau schoni neßtr. Da that er einen lauten Schrei. Eine and legte sich auf auf seine Schul er, der Großvater stand hinter! ihm· Jn seiner weißen Nachtmü;e, die » über den Kopf gezogen war, glich er» wirtlich einem Gespenst. T »Sei-fl, wie tannst du mich er« schrecken!« ; «Erfchrecten? Vor was denn? Pan Lkreiß, einen Mann wie dicht Was; i laßt dich denn nicht ruhen nach so ei- ! Iner Nachts Gelt, das Kohlenstuckl?« IEr wies auf den Tisch. » i »Mit deinen Kohlen!« eiserie der; lNohrdacher, »wegen dem Bröckerl datj iAls oh dr« nicht schon probirt hät Iteft. Meinst du, ich heß da meine letz- » Ltrn Graschen hinein? Da kennst michs sschtechtt Jeßt bin ich herr auf dems Boden, das vergiß net.« ; , «Jch vergeß nix, Pantraß.« Der! »Alle griff in seine rte und zog ein s äusammengesatteteö oturnent hervor, ; , as die Spuren häufiger Besichtigungl » zeigte. : ; «Laß ihn nur« den Wisch!« bemerkte i der Rohrbacher mit einer geringschätzi- z en Bewe ung. »Wegen die fünfzehn : Prozent bfindung meinst, wenn ich; verlauf! Deswegen bin ich doch der. herr.« ’ »Soweit die Erden reicht, bist du’s, » da fehlt sich nir, aber weiter net, wei- 1 ter net, so einen halben Meter, wenns J gut geht, weiter net. Da lies, da sieht's ? schwarz auf wetß.' Der Alte reichte Pantraß das Do tunrent, die Ueberweisungöurtunde ! des hoss. Der Sohn las den Vorhe- « halt,den der Vater tm Fall eines Ver-J taufs machte. Wie konnte er das ganz ! übersehen und so wenig Werth darauf ; gekegt «hatzent Ader da stand es deut Ms seuqeuuustt ruu zum Ukllslch trap: km stau, das auf dem Grund des Pantrah Rohrbach irgend etn Mine ral gesunden wird, Kohle, Kalt oder Irgend ein nu bares Gestein, so ist es u seiner Aus utnng des Nonsens des Jakob Rohrbach unerläßlich, der in diesem Fall als Theilhaber an Gewinn und Verlust anzusehen ist. Der Rohrbacher saszte sich rasch. »Und du thötest den Nonsens gebeut« »Ja, warum denn net —- das heißt, tch thöte meine Ansprüche machen. »Theilhaberschalt haltf — »Schon —- und noch was — die dauptfaeh —«» « »Du o, da bin tch neugierig.« »Was du der Erden unten nimmst, das mußt du thr oben wiedergeben, ausrauben taszt sie sich net, und wenn ste es Intt Gewalt holen muß, nacher trach« —- tennst in den Spruch. Den verlansg ich, sonst gebe ich meinen Kon sens net.« Der Rohrbacher wurde ungeduldig. »Aber was soll tch denn?« — «Ganzfeinsach, unten nimmst du die Kohl heraus, das-heißt doch, derCrd’n was nehmen« was Chr g'hört —- alsot Daslir rnuke doch wieder was herg schasst wer n, sonst kommst du ja aus den Bettet steht —- und wir da su —« »Aber betrn Tequ es wird in her a’lchsfst, Geld wird hetg’schafft«« et widerte der Rohrbacher. »So meinst — Getdt Als ob das alles wäre, als ob das einen Bestand hättet —- Boden muß herg«lxhasst wer D W den! Wald und Feld, ein Grase muß er werden, der Rohrbacheæos daß er ein Stolz ist weit und brett Die Kohle verbrennt, das Geld ge aus natz allen Seiten, der Grund un Boden leibt und die Erdet Der« Alte wuchs vor dein Rohrbass cher bis an die Decke in feinem starren Glauben an die Erde, mit der er is rungen« lebenslang. So hatte er txt noch me gesehen. ssirre alte. län -» vergessene Ehrfurcht erwachte in i m. und et schwieg. « »Bei-stehst mich ietth Gehsi du fest auf meine Forderungen etni Ich laß net los davon. ( : »Wenn’s so gemeint ift," erwiderte der Rohrbacher ganz kleinmiitdig, »warum soll ich net darauf eingehen?«·s Mein Gott, es wird net so himg wer den. Wart’s ab.« « ,,Als·o du gehst ein darauf. Was du unten nimmst, giebft du oben zu auch wenn ich nimmer leb. SchwörIN Der Alte Lob den Schwurfinger in die Hö skin starker Wille ließ ihn um s ahre junger erscheinen ; »Meine Hand d’rauf! Das ist f g’rade so viel." Er reichte dem Alten die Hand. d Der fiel wieder förmlich in sich zu sammen und fchliirfte aqu der Stube. »Daß dir nur nicht der Wachter zu vortomnit mit dem Schürfrecht,«z warnte er noch, »der hat andere Augen g’macht auf das Rohlenstiickerl hin; dem würde ich es schon gar nicht gond nen mit seinem Hochmuth Also ge fchworen haft, Panlrat32« Kaum hatte er die Stube verlassen, waren seine Schritte draußen verklun gen, griff Pantroh nach seinem Hut und Bergstort und schlich sich aus der Stube. Der Tag graute eben über den schwarzen Höhen. Noch raufchten die erregten Bäche, und da und dort trat die Zerstörung hervor aus dem Dam mer. Der Rohrbacher war dicht hin ter seinem hof steil angestiegen, er achtete nicht mehr des« auf eweichten Lehmgrundes der vom Wa er aufge risfenenGruben, eine wilde Haft hqkkc ihn befallen; je naher an dem Zul ivstn Mist-e ftiin feine Kurier-siebt- wah rend begehrliche Bilder sein Gehirn lreuzten. Als sich aber die Fichten auf der Bergschneide rötheten und das Licht herunterftiirxte, stand er vor dem fteil abfallenden Graben. in dem de sogenannte Schacht miindete. Entsetzung folgt.) Of-—s Im geantwortet. Aus Mainz wird geschrieben: Vor 1866 erhielt einmal der hiesige jiidifche Ochsenmetzger X. von dem herzoglich Naffauischen Amt in hochheim a.Main eine Verlobung in irgendeiner unbe deutenden Angelegenheit. Die Adresse dieser Vorladung lautete: »An den Judenmetzger X. Zu Menan Herr X. besann sich nicht lange, sondern feste sich hin und fchrieb etwa folgende Ant wortt »Dein herzoglichen Amt theile ich mit, daß ich noch teineEudesgeschlnchs tet, sondern nur mit Ochsen zu thun habe. Will das löbliche Amt etwas von mir, so möge mich der Herr her zogliche Amtrnann — in Mainz he suchen!« - Ransstrelh Schaut-law Der Bahnftei einer kleinen weftdeutfchen Stadt. sp ie bei den jugendlichen Hausdiener der ein zigen Hotelg zur »Stadt Hamburg« und zum »König von Portugal« har ren des Personenzuges. Endlich braust der Zug heran, ein Gefchiiftsreifender entsteigt ihm und ruft »hotel König 1von Portugal«, aber fchon hat ihm der Hausbiener des Conlurrenzhotels den Reiseloffer abgenommen. Und nun kentspinnt sich folgender Dialog: Der Haugdiener vom Hotel zum »,K«onig von Portugal": «Gid sofort ’den Koffer her-I« Der andere: »nein, das thue ich nicht-" Der erstere: »Was, Du willft nichts s( u dem Reifenden): Mein herr, wo Jhn wollen SM« ; Der Reisende: »Juki Hotel zum Kö s nig von Portugal«. s Der hausdiener vom Dotel um H»König von Portugal«: »Na, ehst Du wohl? her mit dem Kossert« und— als der andere sich noch weigert, wü them-: »Was, bist Du der König von Por tugal oder bin ich es?!" Zu viel vertan-h Dieser Tage forderte ein Bauers mann am Schulter »een Billet veerter Klasse na Ossenbriigge«. Nachdem ihm· das gewünschte Billett verabsolgt war, fuhr er satt: »Un denn woll icl ot sor teihn Penje in’n Buddel heb ben!« nnd reichte dem Beamten eine Schnapsslasche durchs Schaltersenster. Nachdem er belehrt war, dasz man Ge tränke am Schaltek nicht derabsotge, meinte er: »Denn möt ict mi in Os senbriigge eenen löpen!« Jnlandsteuek - Kommissar Yertes versichert, daß die Mondscheinlek aus dem Ausstetbe - Etat stehen. Kann man’s ihnen da verdenlen, wenn sie sich selbst in Spiritus setzen? i i o Ob etwas wahr oder unwahr ist. ist meistens nicht so wichtig, alk- odej von der Welt dasiir gehalten wird. s O i Schrecklicher Gedante siir einen Pp lititer, in dieser Hitze «lans-n« zu müssen.