Die Durchdrenner. Bumoeeue aus dein New Yorler Le hen von Gertrude hildebtandt Eggert. Der juan Ban Bibl-er war im Juni von ewport in die Stadt ge kommen, uni bei seinem Rechtsanwalt eine Geschäftsangelegenheit zu ord nen. Er sand die Stadt so heiß und leer und oellonnnen, wie ein leeres haus, das lange Zeit verschlossen ge wesen ist, während seine Bewohner aus Reisen sind. Da er auf den Nachmittagszug warten mußte, beschloß er, in einem französischen Restaurant am Wash ngton Square zu speisen. Die Kell ner standen an die Tische gelehnt und plapperten aus französisch- eine kühle Brise wehte über die Unmenge schmiickte Terraiie und blähte das Lei nendach, so daß, im Ganzen genom men, Ban Bidber leidlich zufrieden Mat. Außer ihm war noch ein älterer französischer herr da, der über das späte Frühstück schalt, zwei Künstler mit Bau Dht-B«cirten, und an dem Tische zunächst dem seinen eine junge Dame nnd ein junger Herr. Der junge Mann drehte ihm den Rücken zu, und das Gesicht des jungen Mäd chens tonnte er nur erblicken, wenn der junae Mann sich zur Seite bog. Sie war sehr jung und sehr hübsch und schien von dem Deckel ihres breit trempigen französischen Hutes bis zu den seinen Lederschuhen vor Errcgung zu beben. Dem Aenszern nach machte sie einen höchst vornehmen Eindruck, und der junge Van Bibber zerbrach sich den Kopf« warum sie wohl allein mit dein jungen Mann speifte. »Es war doch nicht meine Schuld,« hörte er den jungen Mann in ernstem Tone sagen. »Wie tonnte ich wissen, das; et verreist sei! Und außerdem ist dein Vetter doch nicht der einzige Pa stnr in der Tit-th« »Natürlich nicht,« sagte das Mäd chen fast weinerlich, »aber die andern sindnicht meine Vettern, und er ist’2, und das wäre so anders, so ganz an ders aetvesen. Jch ängstige mich so!'« »Fortgelaufenes Pärchen,« machte Van Bibber seine Randbemertung. »Höchst interessant! Habe oft davon gehört, nie gesehen. Höchst inter eisant!« Er vertiefte sich in ein Entree, konnte aber nicht unihin, die folgende Unterhaltung zu hören denn die ju-: gendlichen Durchbrenner tümmerten sich nicht im mindesten um ihre Um gehang, und obgleich er mit seinem steck einen ganz ungebührlichen Lärm vollführte, so dämpften die ans Kern ihre Stimmen nicht im qering en. »Was willst du nun also thun?« fra te das Mädchen ernst, aber nicht unfereundlich »Mir scheint nicht, als ob du dich völlig zur Höhe der Si tuation aufschwängest." »Nun, ich weiß nicht,« entgegnete der junge Mann leichthin. »Hier sind wir doch aus alle Fälle sicher; von un sern Bekannten kommt nie jemand her, und außerdem ist jetzt alle Welt verreist. Du ißt ein wenig« und ich schreibe mir eine Menge Adressen von Geistlichen auf. Dann nehmen wir eine Drofchte und fahren herum, bis wir einen finden. Wir müßten im merhin den Fall RiveriDampser um fünf erreichen können; dann können wir morgen früh nach Boston fahren und im Laufe des Tages bis Marca gansett tommen.« »Die Mkccll llllS lllc im Ucocll Ucks « zeihen,« sagte das Mädchen. »Ach, darum mach’ dir teine Kopf schmerzen.« entgegnete der junge Mann heiter. »Wirtlich, du bist das schwierigste junge Mädchen, von dein ich je gehört habe. Man könnte ja denken, du gingeit zu einem Leichenbe gängniß. Vor zwei Tagen warst du doch willig genug, und nun hilfst du mir nicht ein bischen. Thut er- dir leid?« fragte er und fügte dann bin zu: »Aber sag’ es nur lieber nicht, auch wenn es so ist!« «Nein, leid eigentlich nicht,« meinte das Mädchen. »Aber wirklich, Ted, es wird so viel Gerede geben. Wenn wir nur wenigstens ein Mädchen mit hätten, oder wenn du einen Vrautiiib rer hättest, oder Trauzeugen, wie in Englands oder wenn wir in ein Kir chenbuch eingetragen würden, oder wenn Vetter hat-old uns hätte trauen tänneni« Der junge, Ted genannte Herr sah nicht aus, als fühle er sich sehr wohl. Er aß verdrießlich einige Bissen, und das Mädchen zog ihr Taschentuch beraus, steckte es dann aber entschlos sen in die Tasche und lächelte ihm zu. Der junge Mann rief den Kellner und sagte ihm, er solle das Adreßbuch bringen« Und ais er sich umwandte, erkannte er Van Bibber, und Van Bibl-er erkannte ihn. Van Bibber wußte, daß er aus einer sehr guten Beste-net Familie mit Namen Stan diib säumte und der jüngere der zwei Söhne let. Der ältere war Van Bibl-ers nistener Freund. Das Mäd chen gewahrte nichts von dieser Erlen nungsizene, sie Wie mit erschreckten Augen aus eine Droschte. die eben um die Ecke bog. »Jed, o kredi« schrie fie aus. »’j ist dein Bruderi Da. in der Draschtet Rede-be ihn ganz deutlich ertannt. — t er uns denn finden tännent M angen wir ani« M Ted wurde erst sehr roth und dann sehr blaß. »Standish," sagte Pan Bibber aus springend und nach seinem but grei fend, »dezahten Sie dem Kellner mein Couvert, und ich bringe Ihren Bru der fortl« Bau Bihber stieg, eine Cigarre an zitndend, die Stufen hinab, die der ältere Standish mit einem Sahe her aussprang. . »hallo! Standish!« rief der New Yorten »Warte doch einen Augen blick! Wo willst du denn hin? Heute scheint es ja Standishs zu regnen! Erst tresse ich deinen Bruder, dann dich! Was ist denn los?« »Du hast ihn gesehen?« rief der andre eisrig. »Wo ist er denn? War ge bei ihm? Sind sie verheirathet? omme ich noch zur Zeit?« Von Bibber beantwortete die ber schiedenen Fragen dahin, daß erHerrn und Frau Standish vor einer halben Stunde gesehen habe, und daß diesel ben gerade eine Droschte nahmen, um nach Jersey City zu fahren, von wo aus sie nach Chicago reisen wollten. »Der Kutscher, der sie hergesahren und mich hierher gewiesen hat, meinte, sie können jetzt schon unmöglich sort iein.« sagte der ältere Bruder zwei selnd. »Freilich,« fiel der Droschtentut scher ein, der neugierig zugehört hatte. Ach habe sie vor einer halben Stunde vorgesahren. Sie tönnen noch nicht lange sort sein!« »Ja, aber sie sind fort!« sagte Van Bibber. »Wenn Du aber zu dem Zuge um zwei Uhr dreißig nach Jersey City s iomnrst, so kannst du fast gleichzeitig mit ihnen in Uhicago anlangen· Sie wollten nach dem Paliner House gehen, haben sie gesagt.« « ,,Daute dir, alter Junge!« rief Standish in die Draschte springeud· ’s ist eine schreckliche Geschichte! Ein Paar junger Thoren! tcein Mensch hat etwas gegen die Heirath, —-«- und sie sind nur zu jung, weiszt du. Also nochmals besten T:ant!« ,,’s ist nicht der Rede werth!« ent gegnete Van Bibber höflich. »Nun also,« begann cr, als er zu dein zitterndeu jungen Paare heran trat, »ich habe Ihren Bruder nach Chicago geschickt Ich weis-, nicht, wa rum ich gerade istiitago als geeigneten Ort siir die Flittermochen ausgesucht habe. Aber ich bin nicht ans Lügen gewöhnt und nicht lehr geschickt darin. Wenn Sie mich nun vorstellen wollen, dann will ich versuchen, wie ich Euch zwei Babies aus dem Walde herausbringe.« Standish sagte: »Herr Cortland Von Bibber --- Fräulein Cambridget Du hast meinen Bruder schon den Namen erwähnen hören, Mary,« wandte er sich dann an die junge Dame, und die erwiderte. sie sreue sich sehr, Herrn Van Bibber kennen zu lernen, selbst unter so eigenthiimlichen Verhältnissen »Das nächste, was Sie nun also thun müssen,« sagte Van Bibder in einem Tone, als wären jene ungefähr fünfzehn, und er liinn mindesten vier zig Jahre alt, »ist, die Sache so öf fentlich wie nur möglich zu machen.« »Was?« riefen die beiden Flücht linge in heftigem Protest. ,,Gewis;,« sagte Van Bibber. »Sie waren draus und dran, einen der hängnißvollen Fehler zu begehen. Sie wollten irgend einen unbekannten Pfarrer aussuchen, der Sie dann in einem Hinterzinnner ohne Airchsenbuch und Zeugen getraut hätte, gerade wie iraend eine davonaelausene Famag tochter tnit einem Fetterverstcherungs agenten. Aber mit Ihnen Beiden ist das ganz etwas anderes-. Warum Sie nicht feierlich daheim in der Kirche ge traut worden sind, weiß ich nicht, und ich will auch nicht danach fragen, aber eine gütige Vorsehung hat mich herge sandt, utn Standal und Geschtvätz zu verhüten, denn das wäre unangenehm, und Jhre beiden Namen ständen dann in allen Zeitungen Ich werde diese Hochzeit also in aller Form Wörtch ten, und Sie sind so gütig, hier zu warten, bis ich einen Wagen schiele, Sie zu holen. Nun verlassen Sie sich also vollständig auf mich und verzeh ren Sie Jhr Frühstück in Frieden. Es wird schon alles ins rechte Geleise lornmen -— und gestatten Sie mir, Ihnen den Salat zu empfehlen, er ist besonders gut!« Van Bibber suhr zuerst wie toll nach einer lleinen Kirche in der Nähe, do er dem freundlichen alten Rettor über alles Bescheid sagte und bestimm te, die Kirche sollte geöffnet und der Organist an seinem Platze sein, und ein Junge sollte piinttlich um drei Uhr die Gloan läuten. »Und nun.« dachte er, ,,muß ich ein paar bekannte Leute austreiben -—— einerlei, ob sie die Parteien tennen. Wer jetzt in der Stadt ist« frühstiiclt bei Delmonico, und die Herren finde ich im Clubt« So ging er zuerst nach dem großen Restanrant und sein guter Stern ließ ihn Frau »Reagy« Van Arndt und Frau »Juki« Peabody finden und die beiden Fräulein Brodlline, die auf der Yacht »Minerba" vom Boftoner Yachtclub gekommen waren; und er theilte ihnen rnit, wie die Sachen stän den, und ließ sie schwören zu schwei aen und so viele Herren, wie sie auf treiben konnten. mitzubringen . Jrn Club preßte er vier Herren zum Dienst, die alle Welt lannten und von aller Welt gekannt wurden. Daraus — --- -.—-o-tm —— — —— schickte er einen Jungen hin, um die besten Kajitten tm Fall Rinier-Dam pfer zu belegen, und einen andern, um Blumen zu besorgen. Dann feste er grau ,,Neggy« Van Arndt in eine roschke, um die Braut zu holen, und er selbst als Brautfiihrer stieg in eine Droschte und holte den Bräutigam. »Ich bin nun schon wenigstean vier zi— Male Brautfiihrer gewesen,« meinte Van Bibber, als sie sur Kirche fuhren, »doch heute ist es das erste Mal, daß ich in Juchtenschuhen und einem blauen Sergeanzug erschienen bin. Aber Sie sollten erst mal die an- « dern sehen,« fügte er befriedigt hinzu, . »der eine ist in gestreiftem Flanell!' Frau »Reggy« und Fräulein Cam bridge vergessen viele Thränen aus ih rer Fahrt, doch die Braut lächelte und sah glücklich aus, als sie in der Kircke entlang :schritt, um ihrem demnächsti gen Gatten entgegenzutreten Nach dem die Feier vorüber war, schüttelten sich alle die Hände, und der Organist spielte den Hochzeitsmarsch Einer der Clubherren bestand daraus, die Kirchenglocken zu sröhlichem Geliiut zu bringen, und Van Bibber warf einen alten Schuh und eine Handvoll Reis —- die er sich fürsorglich vom Chef des Clubs hatte geben lassen -— hinter dem jungen Paare her, als es davonfuhr· »Nun will ich den Bericht den Zei tungen einschicten,« sagte Van Bibber mit einem stolzen Seufzer der Erleich terung und Befriedigung- ,,Und wenn man es morgen schwarz auf weiß liest, so wird eS einem wie eine der ortho doresten und schönsten Trauungen der Saison erscheinen. llnd doch tann ich nicht umhin, zu denken - »Nith« fmntp Jmn Ich-»W« Ja er zweifelnd innehielt. »Nun, ich kann nicht umhin,« fuhr Van Bibber fort, ,,an Standishs äl teren Bruder zu denken, der nun in Chicago bei einer Temperatur von hundert Grad im Schatten herum söhrt. Jch wollte, icb hätte ihn nur bis Jersey City geschickt. Das beweist eben,« fuhr er betrübten Toneg fort, »daß, wenn ein Mann nicht im Lügen geübt ist, er es lieber lassen soll!«' Welches Lebensalter ist das glück siehst-? Uns heutigen Menschen mit unse rem sechsten historischenSinn erscheint schon die bloße Frx1»iestelluna verfehlt, so verfehlt wie das Problem des besten Staates oder des besten Erziehung-s shsiems. Denn wie jede aeschichtlicte Epoche hat auch jedes Lebensalter sei, nien spszisischen Eiaennsertb llnd dann mag die persönlich-e Lebenserfah rung den Glüelgaehalt der verschiede nen Stufen des Daseins bestimmen. Das 18 Jahrhundert dachte anders. und man dlslutirte eifrig über diese Frage. Da haben einiae Belenntnisse bedeutender Männer über den Lebens lverth des Greisenalter-T ein allaemei: nes Interesse. Fontenelle, dessen Po pularphilosophie einlt bis in die Toi leiten-Zimmer der Pariser Damen aes dranan ist« war Eis- Jahre alt, alg man ihn interpellirte, welche zivaniia Lebensjahre er am meisten zurück wiinschte. Er antwortete, daß seine aliicllichsten Jahre die von 55 bis 75 wesen seien, und wie der Berichte-r sseatter hinzusiigt, er bemieg das durch »eindruelsvolle und iriistliche Wahr heiten«; mit 55 ist das Vermögen sest aeariindet, die Reputatinn aesichert, die Lebenshaltung sirirt, die Prätensio nen erfüllt oder dahin, die Pläne misi aliictt oder aereift, die meisten Leiden — schaften beruhigt oder doch wenigstens ! abaeliihlt. Jtavolecn titirt in einem Briese die Aeuszeruna mit der Glosse: · Zwei aroße Eigenschaften sind erfor derlich, damit man alt werde: eine gute Gesundheit nnd ein schlechtes Herz. Auch der andere französische Jmperator, auch Voltaire, will, jene-g . Betenntnisk nicht unterschreiben; in seinen siebziaer Jahren schrieb er aus feinem Patriarchat von Fernetn Sel, ten ist der Lebensabend recht anne nebmz man hat immer die rechte eitle Hoffnung gehegt, das Leben zu genie ßen, und am Ende ist alles, was man thun kann: es ertragen! Cicero hat einen schönen Traktat über das Grei: senalter mschriebem aber er hat sein Buch nicht durch sein Thon bewiesen: seine letzten Jahre sind sehr unaliicklich gewesen. Daaeaen hat Fontanelle bei den soliden Engläudern vielfach Zu stimmnna gefunden, und nicht nur bei dem Utilitarier Irr-mit Bentham. Der berühmte positibistische Philosoph Das vid Hume schrieb weniae Monate vor seinem Tode, troti seiner Kräntlich teit: Soll ich eine Periode meines Da feins nennen, die ich am liebsten noch einmal erlelsen möchte, so mischte ich die lenten Jahr-e wählen: mich belebt der selbe Stridirseneifer wie je und ich ae niesie dieselbe frohlickse Gesellschaft Auch der größte Historiter des Jahr hunderts. Eoward Gibbom schloß sich diesem Betenntnisi an, obwohl er die Folgen seines Wohllebens ara zu bü ßen hatte. Und in einer enalischen Zeitschrift stand der Spruch: Ein ae sunder alter Junge-. ter nicht närrisch geworden iit, ist die aliicklichste Krea tur aus Gottes Erdboden. Falsch verstanden. »Mein herr, ich bitte Sie um die band Jhrer Tochter.« »Was betreiben Sie, wenn ich sta gen dorti« »Ich bin Cigarrenreisender.'« »So, so. Haben Sie denn auch Mittel?« f (Geschästseifrig.) »O getvißi Leicht« mittel, kräftig —- tvaj Sie wünsche-ri« — Zwei " « humorecte von Teo von Torn. ——-.—. Jn einer jener Lotterien, welche den Hilcklichen Gen-innern vorzugsweise eitpeitschen oder Pserdedeclen zu be scheeren pflegen, hatte der »Einjcihrige Arzt« Dr. Josef Biederitzty ein Objekt im Werthe von tausend Kronen ge monnem Das ist an sich nicht viel. Aber was ist viel? ; Wenn Jemand an nichts Arges und an nichts Gutes denkt und er erhält» rnit der ersten Morgenpost durch einen wildsremden Advokaten die Mitthei lung, daß er von einem ungeahnten, in Krotosin verblichenen Großontel hundert Kronen geerbt hat, so ist das Iiel. Hat aber Jemand auf eine zu er s wartende Erbschaft bin schon seine Stellung aufgegeben, eine unbemittelte s Frau qeheirathet und 2s),0()0 Kronen Schulden gemacht, so sind 10000 Kronen, welche dann eventuell aus sei nen Antheil fallen, wenig. s Unter diesen Gesichtspunkten ist das i Objekt zu taxiren, welches dem Dr. ( Joseph Biederitzky in den Schooß ge-s fallen war. Es hatte ihn gänzli ch ah s nunqglos qetrosfen. Er gehörte nicht su jenen Dränglern Fortuna-L die sicli » zlle Time ihr Loog besehen, dieRums i ner desselben vorwärts-, rückwärts nnd :n der Quersumme auswendiq wissen end am Hiebunggtaqe vor Vlusregungi richte-s genießen können Solche Leute zewinnen nie toa5.1ftiemal:i!t5«r ae i nrrte out-; nicht zu de«-.;i::nsin;1iqeni Diensten, welche sich gerade iliuf den( Hm trete-: nn versteier und All eg- an ere ansehen Er isctte biet-tin bricht I l l Io:1«dem Gewinne binqenonhnen - oollnundig und iiber smmiinuliis als n drittes- Glichill seines Lebens I. ---«-’, Oft-II Ost-« Villulsslcsckkksw lhlecic cL nit den beiden anderen gemacht, sogar enter einiger Vorsicht und Reserve. Als elfjährige-r Junge hatte er ein nal in einer MarzipawVerloosung Ien ersten Preis, eine tolossale Torte, davongetragen Da er die zwei guten heller für das Loos feiner Sparbiichse heimlich entnommen, so traute er sich nit dem süßen Segen nicht nach Hause, versuchte vielmehr, ihn allein zu be wältigem Aber er hatte noch nicht einmal die Hälfte-des Frudxtbelagg r«t«i;·kci,«esien, als ihm sehr iidel wurde und er sieh zu eine-n (E-jcslärd!!isse ges Irrungen iah. Der Rest waren Priiicl in dreifacher Auftage: Einmal wegen ter eigenrniichiigen Verwendung von Sparrnittelm sodann wegen der Ver-— tteiiulichung der Torte und drittens svegen der GefräsrigleiL Der zweite Gliictssall hatte ihn bei der Tornbola, gelegentlich eines Stif tungssesteei des akademischen Zimmer cins »Klimmzug« betroffen. Er hatte eine neusilberne Streichholzschachtel rewonnen —- rnit einem unter Glas resetzten Bilde daraus, mit einem dilde ————— Als er es bei der Kaffeetafel arg-: los herumgezeigt, wäre er von den ilteren Damen beinahe geltmcht wor Tien. Seine »nrater yogpitnli5« stellte hn vor die Alternative, die Schachtel sntnzeder gegen eine Haardiirste, einen Zitickbeutel oder dergleichen umzu ansehen, oder aber die seit drei Mo raten rückständige Mieihe zu erlegen Jnd sich eine Wohnung zu suchen, in Der »so wag-« geduldet wurde. Ein Pferd hatte ja nun allerdings order isie Gefahren einer Ohrrzipans orie, noch die einer neusilbernen Ztreichholzschachtel, immerhin gelobte Joseph Biederitzty sich alte lieb-erleg mg und Vorsicht. Nur mit seinem ifreundez dem Leutnant Sie-bauen oollte er über die Sache sprechen. Ein nal, weil derselbe einigen Pferd-ever tand hatte und ihm in der Angelegen 7eit von Nutzen sein konnte; zum an dern, weil ein Glück doch nur ein halbes ist, wenn Niemand Antheil Iaran nimmt. »Du hast schon immer große star :osseln gehabt,« meinte Leutnant Ge )auer, nachdem der junge Mediziner hin den Fall vorgetragen. »Na, jeden Halls gratulire ich Dir und wünsche, daß Deine, durch dagGliirt erirsiesene Vum icheit keine Exzesse begehn Dazu viirde beispielsweise gehören, wenn Du den Gaul unbeseben zu den garans irten 70 Prozent des Wertheg losz chlagen wolltest « WAbet lieber Freund ich verstehe Ioch nichts davon - « »Du nicht, aber ich. Bei einein Obi ett von tausend Kronen tanneszp doch licht daraus anlonimen, das-, mir einen kleinen Abstecher in die Hauptstadt nachen und uns dar- Tbier mal an-— "ehen. Jch habe Fälle erlebt, in denen d ein Pferd weit iiber die Taxe hin Ius bezahlt worden ist.« ,,Also Du meinst -- « l »Unbedinat! Heute ist Liebegutath iu dem Du ja auch geladen dist. Aber I norgent Morgen fahren mir. llnd esl l i vird Dein Schaden nitjt sein. A bro ws Schaden! Denke Dir-, ich habe Titnszig Kronen Verloren, die id: mir« eingesteckt, tun Rechnungen zu derang en. Ein armer Mensch verliert dar Brod aus dem Korbe. den Seian Da- I regen gibt es der Herr ini Schlast Bei einein solchen Glüelgfall nird es Dir nicht daraus natoinmen mir aus « in Paar Tage unter die Aruie zu arei - en —- nicht wahr?« i Obwohl dem jungen Arzte diesei rauriaeGeschichte venig glaubhaft j rschien,- spnamentlich das Rechnung dezahlen hatte keine Spur bonWabrsi cheinlichteit -—, konnte er sich der An iohrung unter den obwaltenden Um tauden nicht entziehen. Außerdemi bestach ihn die hoffnung, durch die Sachkenntniß des-» Freundes einen Nu n zu erzielen, der diesen Schröpf top reichlich auswetzte. Diese Hoffnung wich jedoch leisrn Bedent-en, als er am Nachmittag im Kasino von stürmischen Beglückwiin schungen schier erdrückt wurde. Selbst Ler Herr Major hielt eine, Von feinem Humor durchwürzte Ansprache, in welcher er· beiläufig auch des schönen Brauches Erwähnung that, einen Pro Zentsatz solcher unvorhergesehener Gliictggiiter der gemeinnützigen Kasse des Bataillons zuzuführen Nachdem Dr. Biederitzly sich feierlich hierzu verpflichtet, erhielt er die Erlaubniß, Dak- frendige Ereigniß und die ihm bei dieser Gelegenheit bekundeten wohl ivollenden Gefinnungen mit ein paar Flasclien Champagner zu begießen. Es war zweifellos einer der fidelsten Abende, welche der kleine Arzt in feiner inilitiirischen Laufbahn mitgemacht. Als er sich am nächsten Tage nach sei ner Rechnung erkundigte, bekam er einen so heftigen Schreck, daß er sich unfähig fühlte, die Reise in die Haupt stadt anzutreten. Das Unglücksvieh tostete ihm —— ehe er es überhaupt vor Augen gesehen —--— bisher netto 250 Kronen und einen Freund. Denn alS er dem Leutnant Gebauer einige be scheidene Vorhaltungen gemacht wegen seiner Jndiskretiom hatte ihn dieser dort angelassen. »Du hast nicht nur die größten Ziartosfelm sondern bist auch der größte istei.ihannneL den die Welt ge schen! Was spielen denn bei ein-ein Llsjett Von tausend stronen die paar Flasche-sit fiir eine Rolle! tfis ist direkt Iannaelybolh darüber ais-Ja nur ein Wort zu Verlieren. Unter solchen lim fiHhhvn VII-o Zosx r-..-Oi«;v-Ii««- fix-Lis- mlex ..-..-... --.... ..., .....»....., »..«.», »..., zu begleiten. Schließlich kann ich dann noch die Reise aus meiner Tasche bezahlen! Sitz Du nur auf Deinem cyliiek und ordne Deine Angelegenhei ten allein! Jch spiele nicht mit.« lind verließ ihn zur selbigenStunde. Dr. Joses Viedcritziy brauchte acht Tage, um sich von diesem Aerger zu er halem Nach acht Tagen wurde er aber mals an sein Glück erinnert durch einen Brief der Lotteriekommissiom in welchem er aufgefordert wurde, 50 Kronen an Futter- und Standgeld zu irlegen, die vom Ziehunggtage ab be reits aufgelausen waren. Wenn er nidxt haben wollte, dasz der Gaul sich sozusagen selbst auffras3, mußte er endlich die erforderlichen Maßregeln treffen. Er- toäre jetzt noch Zeit ge wesen, tie TUProzcnt zu nehmen — cder das- tviderstrebte ihm. Seine Baarauelngen beliesen sich nunmehr auf 800 Kronen. Außerdem wollte er dem spindseis Menschen, dem Leutnant Gebauen zeigen, daf; er auch ohne seine tostspiclige Beihilfe einige Hun derte mehr heraus-schlug Zu diesem Zwecke faßte er folgen den, sehr vernünftigen Pian: Das Pferd wurde abgeholt, vor einen Wa ge« geivannt, den er sich irgendwo miethen wollte, und dann nach dem etwa anzerthalb Stunden von der hauptstadt entfernten Gute seines zu tiinstigen Schwiegervaterg gefahren. Dort brauchte er sicher tein hohes Standgeld zu bezahlen und konnte ruhig abwarten, bis sich eine Gelegen heit zu vortheilhafter Veräußerung l«ot. I ie ersic- Begegnung zwischen Dr. Josef Biederitzty und seinem Pferde-, einem hochbeinigen, äußerst kitzlichen Fuchswallach gestaltete sich unfreund lich. Derijaul nsieg jede plumpe Ver traulielkieit seines neuen Herrn aut das isrikfchiedenste zurück. Er liebte es ulertauisi nicht, Daß nie-n ihm uns-. inni. stkn Tage vorher h««te er einen 3:.«.:k!.s1«.««itse;1 geschlagen wag aber erst spiiter in Rechnung gestellt nrerden sollte, da der Umfang der sturtosten noch nicht «,u übersehen war. — Trog verschiedener Abmagnnn miethete der Arzt einen libs norbwagety ließ den Gaul davor ipannen und fuhr davon. Bis auf den halben Weg ging es überraschend schön. Der Fuchs trabte wie eine Puppe Bei dem ersten Dorfe aber wollte er eigensinnig in einen Stall, dssen Thiir sich auf die Chaussee öffnete Da ihm dieser Wuns nicht erfüllt wurde, spielte er zunächt Ca roussel —-— um dann plötzlich anzu ziehen und wie das Donnerwetter da ivokkzusiikom Joskf Viedekitzky befahl sseine Seele Gott, das Pferd dem Sa tan Zu weiteren Stoßgebeten blieb äshni keine Zeit An einer scharfen Weg tieinng -— bereits im Angesicht des lchwi gespLiierlichen Gutes — schlug das leichte Gefährt gegen einen Baum nnd p latzte auseinander wie eine Sei fenbli:.se Mit einigen Bruchtheilen ldeHWagens flog derJnfasse in weitem Bogen isrer Den Chausseegr aben auf jeirs dux ! .««. pfliigteg Brachfeld. Licch in r Viertelstun e iander den Muth, i sne Knochen zi« zii sten. Nach einer halt en Stunde batte er den te ntk shof e leicht und kam gerade recht, Zum noch mitanzusehen, wie sein "»Gliick« v-: n einem hohen Stocketens zann ang hoben wurde Der Schin der halte da hinüberhiipfen wollen und diese llnooisicbtiqteit mit seinem kost bar .i List-ca lezalnt Beinahe wäre noch Jofef BieocrilzihO Verlobung zurückgegangen - - weil man es ihm ali— Gerniitlksrohyeit nnd auch als Liici,iii!iii siiigleate, das-, er sich über den Verlust eiiicis so werthvollen Pfer dcg si iai noch Muth V nz war die !I.Itar·;ipantorte und ninfillcrni Streiclilndlzsclzachtel gegen iics .; unten Gliicthnll seines Le -«-cii)·.-·.-. auswllkclscy Ilculc NO Versuch wie folgt: An Gebauer, also aus Nimmerwsiæ derseben, 100 K» Bataillonstasse 100 R, Champagner 50 K» Futter- und Standgeld 5() K» Kurkosten vorläufig 50 K» ein Korbwagen 500,K., Sum maiSuuinaruni 850 Kronen. Nachdem Dr. Josef Biederitzky dann noch wegen Beleidigung und Körper verietzung —begangen· an einem Lot icrietontrolleur, der ihm ein Loos an cjelioten — zi: acht TagenStnlenartest und 150 Kronen Buße verurtheilt --.«orden, waren die tausend Kronen voll. -«——. Lob Sttolch mach der Freisprechung zum eVrtlieidigeUx »Herr Doktor, Sie san a ganz raffinirter Mensch, für Sie is nur schad, daß S’ koa Spitzbub’ 1oord’n san!« Unmöglich. Student Süssel (singend): »Steh’ ich in finst’rer Mitternacht...« Student Bierle (ihn unterbrechend): »Du glaubst es aber doch selbst nicht, daß Du um diese Zeit noch stehen kannst!« Deut-Umn- Stolz. Junaer Mann: »Ja, in meiner Fa milie herrscht ein durchaus tnoderner, sortschritilicher Geist. Erst neulich ist mein Bruder auf einem Reform-Grun nasiuni durchgefallen.« Höchft einfach. »Zum-n Sie mir doch einmal, was ji un Sie denn eigentlich, daß Sie so dick werden?« V.: »Nichiii!« (85csciiiiftc«hiiss. Optiker ibcim Versenden des neuen Preistonxirktg zu seinem Lehrling): »Ein-Hirs« nur die Adressen unserer stunden recht klein, damit die Leute erinnert werd-ein das-, sie Gläser brau chen.« Tic lirlscn JsiiuSdmL . . »An diifu Eulls Ihn-:- (!52:1.«-:« «qurz:, tut-c 1(I:j.«!s:m uftu Un ugcuthijmlichcs Getaufij qcl)öit.« .,Vir11uc1n fu«-Ihm du Gimtd und Bod: «: nun-r »Hu jlnrkcr Belastung,«