W Instituts-. sen staut-ice v. Stern. Ort Mittag dritten Goldnes Sonnen glimmern seht tastend durch deg: Feldes grünen Die emsgeftreuten Buchenblätter schwim Iie Seetemg in der wasserllaten Luft So teglos ruht der Wald im lichten Dämmerli, seheimnißlzauchend stät dverstummte-n un , Und nur des Spechies fernverhalkndes Oämtnern · Wird wie ein Klang sag Meercsttefen n . Itit Tnuchekschritten Eleits ich in den chta t.cn Das grüne Wasser legt mir Herz und sinn Ich wandte träumend auf den snoos gen Matten Bersnnlen wie auf Meeresgrund dahin. sein Glockenklingen der verschollnen Städte Dringt klagend an dasbtanb gewordne r. Nur leise schwankt der bin und her ge wehte Sagt-link schwimmend zarte Vnchcnflor. n dieses Meer von ante still ich linken, chissbtüel)ig, ohne Sehnsucht nach dein Strand, Im goldnen Schweigen, lautlos selbst, ertrinken, Glückselig, dasz mit tin-l und Steuer schiv nd. Ein schwimmend Lnnlt, ein dunkler Zchtvinnenschattem Und Stille, Stille —- meeredtiese Ruh — Ach itnle nieder aus die ariinen Matten Dei Traums und seltltesz die milden Augen zu. A vff Eis niederster Meinem-en sk lion Constantln v. Zedliy. Jn Negeni Street, zwischen Pall Moll und Piccadilly Citcus, steht der Raleigh- Klub. Ein Abenteuret, freilich der tittetlichste, den die Welt geschichte nennt, lieh ihm den Namen. Es ist deshalb vielleicht ein bischen in konsequent, daß et keine Abenteuter s-- Mit-sä-h--- Us- shlxt msl -(D ou III-NO IIUI Is- sssus III-,- ut us usi Gäste. Unliingst wurde einer dez be kanntesten Sportsmänner Englands, Amerilas und Australiens, Mr. Ri chard Standish Sievier, durch den Major Sellar in die Klubriiume ein geführt. Einige Herren vermerlten das sehr übel. Der zum Vorstande Zhörende Sie James Dule fragte den ajor, wie er dazu käme, ihnen die Gesellschaft eines Abenteurers der schlimmsten Sorte, ja, eines Diebes, Falschspielers und Mörders aufzu driingen. Sellar betheuerte, es sei ihm unbekannt, daß Sieoiet in einem solchen Rufe stehe, und erzählte die be lastenden Aeuszerungen weiter. Das Ergebnisz war eine Verleumdungs ilage Sievier contra Dule. Nun hat der Kläger den Prozeß verloren. Ge schmiiht und geschändet floh er aus dem GerichtssaaL Soweit die engli sche Zunge klingt, von Glasgow bis nach Adelaide, von Bomday bis nach Montreal, steht sein Name heute am Feitungspranger. Man wundert sich ast, daß die Sonne einen mit so viel Druckerschwiirze Gebrandmartten wei ter bescheini. Allein die tnisslichen Unterscheidungs - Merkmale mensch licher Ehrencodere verwischen sich wohl nicht erst in einer Entfernung von zwanzig Millionen Meilen. Wer die englische Hautevolee auch nur einiger maßen kennt, weiß, wie wenig Ursache zu sittlicher Entrüstung über eine Laufbahn n lu Sievier sie im Grunde hat. Außerdem hat man ja heutzu tage so viel Sinn siir die Macht der Umgebung. Vielleicht bestimmten wirtlich nur äußere Zufälligkeiten es anders, sonst endete Richard Sieoierg anstatt im tiessten Ahgrunde allgemei ner Verachtung glorienumstrahlt auf dem Gipfel spezifisch modernen Aben teurerriihnieo. Das Zeug dazu hatte er. Der ro mantische Jug, der zu dem überliefer ten Bild des fahrenden Ritters gehört wie das Wunder »zum Märchen, ist bei ihm fast ganz verblaßt. Angedeutet ist er etwa noch in der etdumspanneni den Weitläufigleit einer Karriere, die srch in allen fiins Welttheilen abspielte. m Uebrigen ist sie recht prosaisch. ichard Sievier stammt aus einer ge achteten Londoner Familie und em pfing eine siir englische Ansprüche vor treffliche Erziehung Friih schon litt es ihn nicht daheim. Als blutjunger Mensch ging er zu Ende der siebziger Jahre nach Südafrita und nahm mit Auszeichnung an dem Feldzuge gegen die Zulus theil. Dann wurde er Schauspieler und war vier Jahre lang abwechselnd an englischen und anglo indischen Bühnen engagitt. Ebenso lange lebte er alsdann unter dem Ra rnen Sutton als Buchmacher in au siralischen Großstädten. Jn Mel bourne verabsolgte er eines Tages dem Adjutcnten des Gouverneurs, einem hochniisigen jungen Lord, der ihm aus einen höflichen Mahnbries beleidigend eantwortet hatte, eine Tracht Prügel. asiir sollte er vierzehn Tage einge sperrt werden. Das Urtheil wurde jedoch in der Berufginstanz iassrrt. Nicht lange danach tehrte er nachEngs land zurilet und ließ sich bei Hofe vor stellen, eine bekanntlich hier für Je mand, der gesellschaftlich vollkoerthig sein will, unerläßlich soziale Abstem pelung. Nachirii lich jedoch kam der Lordtömmerer da inter, daß derBuar machet Robert Sutton und der Pr - Iatmann Richard Sievier eine und dieselbe Person seien; konnte deshalb auch die Stempelung selbst nicht un geschehen gemacht werden: der Stern lvurde ihm wieder entzogen. Das , eines Morgens las man impos bericht sammtlicher englischer ZeitunJl gn, die Vorstellung des Mr. R chard ievier werde im Buaingharn Palacef als :«ull und nichtig betrachtet. Ver-I gegenwärtigen Sie sich die Tragweite einer solchen Notiz! Bis Der hatte Sievier, soweit ersichtlich, sich niht das mindeste zuschulden kommen las-« sen. Denn mögen Buchrnacher als? hofsähig gelten oder n cht, es ist doch absolut nicht einzusehen, warum ihr Geschäftsbetrieb, sofern er ehrlich ge-: filhrt wird, verächtlicher sein soll, alsk B. der von »ewerbgrniis3igen Bör Fenspielerm filr die lein höfischer Aus- l schließungsparagraph besteht bei de ren Ausrnerzung die Reihen der eng lischen Hofgesellschaft sich denn auch merklich lichten würden. Dielalonis sche Belanntmachung der Lordtiims merei jedoch genügte dazu, Sievier in anständiger Gesellschaft ein fiir alle mal unmöglich zu machen. Wenig - stens mußte er jedenAugenblick darauf esafzt sein, daß ihm die Thiir gewie fen wurde. Konnte doch mit dem fa ialen Zeitungsausschnitt, der sich .be auem in der Brieftafche herurntragen ließ, in der hand, jeder gemeinste, als solcher noch nicht erkannte Halunle den pp. Sievier bis aus die Knochen bloßstellenl Dergestalt in soziale Acht gethan, mit einsiedlerischen Neigungen nicht behaftet, verfuhr Sievier nach dem mephistophelischenWorte: »Die schlech teste Gesellschaft läßt Dich fühlen, daß Du ein Mensch mit Menschen bist.« War er den Pharisäern nicht gut ge nug, so nahm er mit Zöllnern vorlieb. Spieler vom grünen Nasen und vom ariinen Tisch wurden sein faft aus schließlicher Umgang. Je nachdem die Pferde liefen und die Karten fielen, bald im Golde schwimmend, bald au ßer Stande, seine Mahlzeiten zu be zahlen, war er heute Versicherungs agent, morgen Nennstallbesitzer. Mit der weltberühmten Stute »Sceptre« gewann er Unsummen. Tro dem mußte er binnen wenigen Jahren rei —-l L.—. Akt usu- uue IUHUIUULUIIZIUU lklslklh Ulll Spieltisch gelten übrigens keinerlei Standesunterschiebr. Jn einem Hotel in Monte Carlo verlor einmal ein her-zog von Gebliit s25,000 an Sie vier. Als es an’s Bezahlen ging, er innerte ein beflissenes Gemüth in der herzoglichen Umgebung an Sievier’s zweifelhaften Rus. Hätte er verloren, so wäre diese Erinnerung vermuthlich unterblieben. So aber wurden plötz lich Andeutungen von falschem Spiel laut. Richard war indessen löwen herzig genug, sich nicht in's Bockshorn jagen zu lassen. und die gelnickte Ho heit mußte blechen. Zuweilen wurde nach dur schwärmter Nacht der Drang na Höherem in dem Entglei sten lebendig. Bühnenrerniniscenzen überwältigten ihn. Dann raffte er sich vorübergehend auf und schrieb Stücke, die gern aufgeführt und gut honorirt wurden. Jm Wirbel solchen Fahrwassers war das Lebensschiss Sieviers den noch schon zu leck geworden, als daß selbst hingebende Frauenliebe ihm zum Rettungsanter zu werden, es vor in nerem und äußerem Scheitern zu be wahren oermocht hätte. Die Ge schichte seiner Verheirathung mit einer der vornehmsten Frauen des Landes wäre höchst romantisch, entspräche sie nicht, genau genommen, alltäglicher Erfahrung. Von Alters her haben Durchganger bei-n schönen Geschlecht mehr Glück aehabt, alg Duckmäuser. Jn Rom tapitulirte einst selbst die amtliche Keuschheit der Vesialinnen gelegentlich gerade vor den heillose sten Schwerenöthern, vor einem Clau dius, einem Curio. Die Damen des englischen Highlife aber hegen so wie so leinen vestalischen Tugendehrgeiz. Immerhin durfte Richard Sievier sich in seiner Männlichteit geschmeichelt fühlen, als Lady Mabel Bruce, die jugendschöne Schwester des Marquis of Ahleobury, Herrin über eine Mil lion in baarein Gelde, mit ihm auf und davon ging, achtundierzig Stun den ehe ihre bis in's tleinste Detail vorbereiten Hochzeit mit einem ande ret;Z stattfinden sollte, den sie sitzen lie . Die Million seiner jungen Frau zerrann in den händen des Unverbes serlichen hinnen zwei Jahren.« Lady Madels zahlreiche Standesgenossin nen, die der langen Gerichtgverhanw luna beiwohnten, schienen ihre Wahl trosdern zu billigen. Das ist ganz begreiflich. Sievier machte einen ent schieden sympathischen Eindruck. Er ist eine schmucke Erscheinung und ein gescheiter Stopf — sozusagen das Dartvin’sche Glied zwischen Dickens’ JarneH Steeriorth und Thackeran’s Rawdon Erawley. Mit beneide-is iverlher Nerventrast hielt er dem mör derischen Kreuzfeuer des anuisitori ums durch drei gegnerische Anwalte, lauter sorensische Berühmtheiten, ta gelang stand und fertigte allzu dreiste Anzapsungen mit überlegener Ironie ab. Er beschönigte seinen Lebens wandel rnit leiner Silbe, bestritt aber, . daß Jemand das Recht habe, ihn Räu ber und Mörder zu heißen. Dem« Schlußoortrag seines Advotaten folgte donnernder Applaus von den Tribiinen Aber es half alles nichts Er war verloren, auch wenn der Ver- ! klagte zwar nicht den Wahrheitsbetveis führen. wohl aber nachweisen konnte, daß der Nus des Klägers schon zu hriichig sei, um durch die inteirninirten . Aeuszerungen noch erheblich eschiidigt werden zu können. Dieser achtve s ist in den Augen des Gerichtes gelun gen, obwohl der Aufwand eines tin-« W geheuren Bezichtigungsapparates so gut wie gar nichts siir kie Reputation des Klägers unbedingt Bernichtendes ergab. Allerdings stand, wo aben teuernder Leichtsinn gegen menschlich unerbittliche Respettabilität Ausbe gehrte, die schnelle Vertauschutig der Rollen von Beilagtem und Kläger und somit die Entscheidung von vornher ein sest. Die Urtheilsbegründungen englischer Richter sind leider nicht ganz selten Musterbeispiele von Tattlosig teit und Brutalität. So ausgiebigen Gebrauch aber wie im Falle Sievier der Richter Granthan hat wohl von dem altoerbriesten Spießbiirgerrecht, gesittet »Psui« zu sagen, noch keiner seiner Collegen Gebrauch gemacht. Er konnte gar tein Ende finden in der Verdammung. Sievier, dem die Ner den schließlich versagten, war längst am Anwaltstisch zusammengebrochen. Es war, als sausten Knutenhiebe aus einen schon entseelten Leib. Als einst in Paris der Attentätex Damiens geviertheilt wurde, hieben die Henkerstnechte tüchtig aus die Gäule ein. »Die armen Pserdet« rie fen die Damen der schaulustigen Ari stotratie. Heute wird Sir James Dute in allen Tonarten wegen der Schererei bedauert, die ihm durch die sen Itrozesz erwachsen sei. Es ist et was Schönes um menschliches Mit gefühl! 4 Mutter-gedanken. l. Jn der ganzen Familie wurde "er »Warum« genannt,denn wo immer der kleine Kerl mit uns Großen zusam men war, da dauerte es nicht lange, und sein tleiner Mund sprach die Fra ge aus, die in den lebhaften Blau-Au gen stand: »Warum ist das so«, oder ,,warum thut man das so?« Wer seinen Wissensdurst für Neu gierde hielt, weil er sich nicht die Mühe anb. Kinderaedanien zu verstehen. der redete ihm sein »warum« spöttisch nach, aber ist das nicht eben so falsch. als der oft gehörte Berweis ,,frag nicht so viel«, unter dem sich in den meisten Fällen die Unfähigteit und Unwissen heit versteckt? Und diese Antwort ge ben nicht nur ungebildete Kindermäd chen! Unser Warum wurde oft ange staunt, weil er mit feinen fünf Jahren mehr wußte, als feine viel älteren Spielgenossen, und dabei war er nicht etwa bedeutend begabter als jene, sein Verstand war nicht unterdrückt wor den. Er hatte bei allem, was sein Interesse erregte, ruhig fragen dürfen, und weder der Mutter, die doch durch ihre acht Kinder gewiß viel in An spruch genommen war, noch dem Va ter fiel es je ein, ihn deshalb einen lä stigen Störenfried zu nennen. Sie waren stets auf seine kleine Gedanken welt eingegangen und hatten ihm seine Fragen ernsthaft beantwortet. Denn ernsthaft muß die Antwort ge geben werden, wenn das Kind selbst ernst und wahr bleiben soll, sonst artet seine Wißbegierde in gedanlenlose Fragerei ausx Wer sich selten mit Kindern beschäftigt, oder wer den sich in ihnen entwickelnden Verstand über sieht, der ahnt gar nicht, welch ein Reiz in der Unterhaltung — in der ernsterPUnterhaltung — mit einem Kinde liegt. Wenn man versteht, das Kind nur ein wenig zu fesseln, so zeigt es nicht nur Interesse, sondern auch Verständnis; für unsere Antworten und zwingt uns durch seine logische Dentweise oft, mehr über solch ein Gespräch nachiudentem als über so viele oberflächliche Unterhaltungen, die wir sonst im Laufe des Tages zu führen gezwungen sind. Es ist ja nicht immer leicht, eine dem Kind verstünd liche Antwort zu geben; weil des Kin des Wortschatz beschränkt ist und fein gesunder-, aber nngeschulter Menschen verstand die größte Einfachheit des Ausdrucks verlangt, und es ist jeden falls sehr viel bequemer, einfach zu sa gen: »das verstehst du doch nicht« lkin geistig gesundes Kind beareift aber sehr viel mehr, als ihm meistens zuge ttaut wird, wenn eg nur die richtige Erklärung erhält. Diese Erklärung kann ihm allerdings weder die beste Kindersrau, noch die zuverlässigite Bonne geben; um Herz und Verstand sich frei entwickeln zu lassen, dazu be dars es des liebevollen Verständnisses gebildeter Eltern, die ihr Kind zu ei nem denlenden Menschen erziehen. Wir alle aber sollten uns nicht zu groß und klug dünken, um da, wo kindliches Vertrauen mit einer Frage zu uns kommt, uns dem Gedanken lreis eines Kindes anzupassen und ihm sein warum? nach bestem Wissen zu beantworten ll. Ich wollte, ich hätte einen kleinen Jungen ! Ein gesunder, ·strammer Bursche müßte es sein, dem die Le bensfreude aus dem ganzen rosigen Gesicht strahlt. Sollte der Junge aber ’rnal spielen dürsen! Mir thun die kleinen Wichte in der Seele leid, die den ganzen Tag artig sein müssen, die ängstlich von Mutter und Bonne be wacht werden, damit nur ja der gute Anzug nicht beschmuyt wird, die Hände sauber bleiben und —- das theure Spielzeug nicht verdirbt. Jch möchte wohl einmal wissen, wie viel Thränen dies »theure Spielzeug« schon gekostet hat. Mein Junge bekäme kein einziges von all den kostbaren Sachen, was sollte das lebhaste Kind auch wohl mit so einer Eisenbahn anfan gen, die man nur aufdrehen und im mer auf denselben Geleisen durchs X-, W fsimmer laufen lassen kann? Nichts Theures und nichts Zerbrechliches würde ich ihm taufen, denn wenn mein jJunge spielt, wenn er jauchzend im s tollen Ritt auf feinem wilden Stre pferd durchs Zimmer tobt, dann will ich mich freuen können über seine ge funde Kraft und nicht in tausend Aengsten schweben, ob die energischen, kleinen Beinchen auch nicht im Eifer des Vergnügen-s feine Spielsachen zer treten. Einen Anzug würde ich ihm nähen aus haltbarem Stoff, und dann dürfte er auf der Erde herum rutfchen, fo viel er wollte, dürfte seine tleine Nafe in alle Wintel des Hauses stecken, dürfte auf dem Boden herumftöbern und im Keller die dunk len Ecken untersuchen. Wenn er dann heiß und athemlos von seiner Entde ctungsreife zu mir käme, dann würde ich nicht schelten über die Schrammen, die er sich geholt und über den Riß in feinem Kittelchen, denn ich wüßte, daß das, was er unterwegs gesehen und gelernt, von größerem Werth ist als dieZeit, die ich zumFlicken gebrau che· Jch nähme ihn mit in mein Zim mer, und während ich den Schaden augbesserie, erzählte ich ihm von den Kohlen und den Kartoffeln im Keller oder ein Märchen aus alter Zeit von den verstaubten Schätzen, die er auf dem Boden gesehen. Jn meiner freien Zeit — und ich hätte viel Zeit frei für meinen Jungen —- gingen wir zufam mrn spazieren, aber er brauchte nie ruhig neben mir herzulaufen, mit dem Hunde dürfte er um die Wette laufen, bei jeder Blume, die fein Interesse er regt, stehen bleiben, selbft wenn er da rüber einmal vergäße, eine bekannte Dame zu grüßen. Jch würde ihm nicht verwehren, unterwegs Pferd oder Hund zu spielen und dabei nach Her zensluft zu bellen, er käme ja mit ro then Bacten und blitzenden Augen nach Hause, und daran wäre mir mehr ge leaen, als an der Meinuna der Frem den, die iiber seine laute Fröhlichkeit die Nase riitnpsen. Mein Junge sollte in erster Linie Kind sein dürfen und frei sein, wie ich es in meiner glückli chen Jugend gewesen bin. Er würde mir nicht dafür danken, weil es für ihn etwas ganz Selbstverständliches wäre, aber lieb haben würde er mich, sehr lieb. Ach ja, wenn ich doch einen Jungen hättet Sarah Bernhard-als Schrift stellertn. Eine deutsche Halbmonatsschrift schreibt unter diesem Titel: Kaum eine Tragödin hat ein wechseloolleres Leben gehabt, als Sarah Bernhardt, darum sah man schon lange mitSpan nung den Memoiren entgegen, an de nen die große Künstlerin schreibt, und fiir die ihr bereits von Berlegern des i Goldlandes Amerika Unsummen ge 3 boten worden sein sollen. Das kürz j lich in einer englischen Zeitschrift er . schiencne erste Kapitel, in dem sie von J ihrer Kindheit erzählt, rechtfertigt die hochgespannten Erwartungen aller dings noch nicht; doch in ihrem wei . teren Verlaufe dürfte die Schilderung « dieses abwechglunggreichen Lebens viel f Jnteressantes bieten. Sarah Bernhardt verfügt über eine L äußerst gewandte Feder und beobach » tet außerordentlich scharf. Jhrein net vöfen Temperament zufolge ist sie durchaus Jmpressionistin. Zwischen zwei Proben wirft sie irgend eine le bensvolle Porträtstizze hin, so das ausgezeichnete Bild Sardou’s, der kürzlich die Einstudirung seine-Z jiingi sten Wertes »La Sorcilsre« leitete: »Die Arbeit Sardou’5,« so heißt es da, ,,liat mich durch ihren ganzen per-s sönlichen Charatter frappirt und in. Bann geschlagen. Nie verliert man . das Interesse dabei. Zuerst geht er an die kleinen Rollsnx je weiter das Einitudiren fortschreitei, deito weit: tragender wird sein Vorgehen; der Horizont vergrößert sich, so dasz der Rahmen, in dem er sich bewegt, fast zu rtein erscheint uno man Die Mauern fortriiclen, die Möbel umstellen möchte, unt der in’«5 Große strebenden Hand lung mehr Luft, mehr Raum zu ver-: schaffen. Man hatte ihn mir alg sehr absolut geschildert. Jch finde ihn sehr oermittelnd und sehr leicht geneigt, sich deniEindruck, den feine Umgebung auf ihn macht, hinzugeben und sich dieser anzupassen. Die Feuerwehrleute, die Maschinisten, die Figuranten, alles ist " Publikum siir ihn.... Er hat das Auge überall. Keine Einzelheit, auch die geringfügigste, erscheint ihm gleich giltig. Er setzt sich auf die Möbel, läfzt die Thüren spielen, wählt Stoffe ; aus oder studirt vom Zuschauerraum aus die Perspettive, begiebt sich auf . die obersten Gallerien, um zu untersu chen, ob man auch da noch hören kann, weint. lacht, empfindet alle Rollen, durchlebt sie, stirbt sie und in einer ein zigen Probe spielt er so drei-, viermal sein eigenes Stück.« Wir glauben, daß die Memoiren Sarah Bernhardt«s, soweit sie ein Stück moderner Theatergeschichte ent halten, in der That interessant sein dürften, daß hingegen da, wo die Ver sasserin sich eigenem Philosophiren hingeben würde, ein bedenklicher Di lettantismus sich breit machen wird, ein Dilettantismus, den sie schon be währte, als sie Novellen und Dramen schrieb und in Stein meiszelte. Auch dürften gerade diese Memoiren von dem Fehler aller Schauspielermemoi ren, sich allzu sehr als Mittelpunlt des Weltalls zu betrachten, am allerwe Lragst-u cui sei-k. ( Schönheit-Wege bei Kinder-. Je früher die Erziehung zurSchön heit bei Kindern beginnt, desto besser ist es. Fürchte Niemand, dadurch eitle kleine Wesen zu züchten! Die Sache muß so gehandhabt werden, daß die Kleinen nichts davon merken, nicht einmal den Erfolg. Wenigstens nicht in dem Sinne, daß sie eitel und selbst gesiillia dadurch werden. Da aber die Schönheit, die edle Formenschönheit des Körpers ein Freibrief für’s Leben ist und nicht ohne Gesundheit des Lei bes und der Seele gedacht werden kann, sollte jede Mutter vom ersten Tage an ein wachsames Auge aus den Körper ihres Kindes haben. Die Glie der eines jungen Kindes sind so bieg sam. Eine schlechte Lage, unordent lich gelegte Bettstiicle können schon auf eine Mißbildung und Vertriimmung hinwirken. Die Art, wie ein Kind getragen wird, ob immer aus dem rechten oder auch zuweilen aus dem linken Arm, hat entschieden Einfluß aus seine tör perliche Entwicklung Der schielende Biick hängt zuweilen, natürlich nicht immer, von den Gardinen des Wa gens ab, die das Kinderauge verfüh ren, nach ihnen hinzusehen, oder von Tupsen im Schleier. Das sind Klei nigieiten, die vermieden werden tön nen. Wird ein Kind immer nur auf den Rücken gelegt, so erhält sein Köpf chen ost eine häßliche, platte Form, und bauschen sich zum Ueberfluß seit lich die Enden des Kissen-s auf, so ent stehen abstehende Ohren. Darum ist es angebracht, das Kind öfters mit! seiner Lage wechseln zu lassen. Zeigt sich eine angeerbte Neigung zu absie henden Ohren, so muß ein kleines, lustiges Mützchen getragen werden, damit diesem Bestreben entgegenge wirtt wird. Niemals reiße man Kin der an den Ohren oder steche ihnen gar Ohrlöcher. Der kleinen Nase kann durch sanftes Streichen oft noch, selbst wenn die Natur sie zu einer Stumpf nase bestimmt zu haben scheint, eine fehr gute Form gegeben werden. Auf alle Fälle müssen Kinder daran gehin dert werden, aus Spielerei ihre Nase zu drücken und zu quetschen. Auch das einseitige Schnauben dient dazu, die Nase schief zu machen. Es ist na türlich, einen großen Mund klein zu machen. Aber man kann von llein auf fiir eine gute Zahnbildung wirken. Erst vorbereitend durch größte Sau berteit und später, wenn die Zähne im Wechseln begriffen sind, durch auf merksames Reinhalten. Sehr viel trägt zur Linienbildung in einemKindergesicht die schlechte oder gute Laune bei. Ein Kind soll so viel wie möglich zur Heiterkeit und Freude erzogen werden, zu einem edlenGleich maß aller Gefühlsäußerungen Dies Gegenstände, auf denen ein Kindes-( auge beim Erwachen und Wachsen fei- f ner kleinen Seele ruht, sollen schön und sinngemiiß fein. Mit ganz ein-l fachen Mitteln tann dies erreicht wer den. Eine Mutter achte darum mit peinlichster Sorge auf die Umgebung; ihres Liedlings von klein auf Dies Augen nnd Ohren sehen und horen be wußt und unbewußt fo manches, was i schädigend nachher von innen heraus-H sozusagen auf die Fortentwicklung der kleinen Menschenpflanze wirken kann J Auch der Pflege der Hände und Füße i muß von früh auf Beachtung gefchenttl werden. Weiche, geschickte Hände und ; feste, gut auggcdildete, in ihrer Ent-« wirtlung nicht gehetnmte Füße — sie tragen mehr zum Glück und zum, Wohlbefinden eine-«- Kindeg bei, alsi man sich vorstellen kann. Und dann der Mücken! Rein itorsett, leine; Schnitrung hemme ihn oder die Brust in ihrem Wachsthum lieberhauth fort mit allen unnützen Stiitzen und überflüssigen Hüllen Eine guteHaiit-I pflege, eine sinngemasze Gyninaftik, eine richtige Ernährung und gesundeA Kleidung —- uno Die Urzieisung zurs Schönheit wird erreicht werden. Die Anteil-er Brauen-sahn Ein hübscher Himmelfahrtsbrauch hat sich in der ostfriesischen Hauptstadt Aurich erhalten und ist auch heuer wieder gepflegt worden. Frühzeitig, am Himmelfahrtsmorgen oder auch am Abend vorher werden aus den Fußsteigen vor den Thüren sogenann te Brautpsade angelegt. Aus weißem Sande und niedlichen, abgepsliictten Blumen werden lleine Gärtchen in den verschiedensten Mustern hergestellt. Macht man dann zur Zeit des Glo ckenläutens einen Spaziergang, er scheint die ganze Stadt wie durch ei nen Zauber in einen niedlichen Mi niatnrgarten verwandelt. Diese Sit te geht aus den alten Bliicher zurück, der in dem eine reichliche halbe Stun de entfernten Schlosse Sandhorst sei ne Sommerresidenz hatte. Als sich die Tochter des Marschalls Vorwärtg an einem Himmelfahrtstage ver wählte, streute ihr die Auricher Ju gend aus dem ganzen Wege bis in die Auricher Kirche Blumen, und diese sestliche Veranstaltung wurde dann zu einer Voltssittr. —- HyperbeL »Der Baron soll ja so viele Schulden haben wie Sand am Meer.« —- ,,Schlimmer; wie Dentmäler in Berlin!'« —- Jn der Buchhandlung. Bauer: »An mein n Advotat n möcht’ i’ schreib’n, der rna an Prozeß ver lor’n hat, und da brauchet i' halt an’ Briessteller — aber an’ recht grob’nt« r W I; die Kühe. « SemmelpuddingManrübrt 1X4 Pfund Milch mit halb so viel But ter und vier Eiweiß zu Sahne, fett langsam 1X2 Pfund fein gesiebtes tie benes Weißbrod und eine große ass ooll Milch zu. Jst alles gut gemischt, so gibt man eine Handvoll süßer Man deln, gewiegt, dazu, etwas fein gewür feltes Citronat und den- Schnee der Eiweiße, worauf die Masse in eine mit Butter ausgeftrichene Pudding - Form gefüllt und etwa zwei Stunden gekocht wird. Wenn der Pudding ordentlich fest ist, wird er ausgestiirzt, in Schei ben geschnitten auf einer runden Schüssel angerichtet und mit gewärmi tem Obst überdeckt. Nach Belieben kann auch Obst und Pudding talt ge geben wetden, ebenso kann man die Mandeln und das Citronat fortlassen, wodurch die Speise noch verbilligt wird, ebenso kann man auch eine Klei nigkeit Butter weniger nehmen, ohne der Schmackhaftigteit des Gerichtes zu schaden. Reistöpfchen Man tochtden abgebrijhten Reis in Milch und Waf ser mit einer Prise Salz und ucker nach Geschmack gar, füllt dann ne in kaltem Wasser ausgespiilte Becher mit dem Reis und läßt sie erkalten. Jst dies erzielt, so werden die Miste gel ausgeftiirztz es ist stets eine beson dere Freude, wenn jedes Kind auf seit nem Teller so einen kleinen Reisberg mit Frucht ringsum erhält. Will man das Gericht nicht so anrichten, so were den die Reistegel alle nebeneinander auf einer Schüssel ausgestiirzt und die Frucht wird ringsum gegeben. Gefüllte Schweinsbrufh Die Schweinsbrust wäscht man, trock net sie sehr schnell sorgfältig ab, löst das Fleisch von den Rippen, streicht die unten angegebene Füllung darauf, rollt das Fleisch und näbt es zu oder umwickelt es mit Baumwolle. Zur Füllung läßt man eine feingehaclte Zwiebel mit 3 Unzen feingehacttem Speck gelblich rösten, fügt 6 Unzen enthäutete und geschabte Kalbsleber, ebenso viel feingeshacktes mageres Schweinesleisch- etwas eingeweichte Semmel, Salz, Pfeffer, 2 Eier dazu und vermischt alles recht gut. Nun legt man die Brust in eine Bratpfanne mit wenig Wasser, läßt sie im eigenen Fett im Ofen unter öfterem Begießen gar dunsten, macht, nachdem das Fleisch weich ist, die Sauce mit etwas Braunmehl seimig und würzt sie mit 8 bis 10 Tropfen Maggis-Wiirze. Reis -Pudding. 14 Pfund Reis wird mit einem Eßcöffec Butter und einem Quart Milch weich gekocht (am besten in einem Doppeltopf), nach dem dieseg erkaltet ist, giebt man 1 Quart Schlagsahne mit Vanillege schmack, 1,(4 Pfund Zucker sowie unge fähr 10 Blätter Gelatine, aufgelöst und durchgeseiht, daran, giebt das Ganze in eine Form und auf Eis. Schatcmgebacienes. (Spani scher Wind.) Eine 2 Zoll lange Va nilleftange stößt man mit 2 Pfund Zucker, treibt es durch ein Sieb, mischt es leicht unter festen Schnee von 8 — 9 Eiweiß und legt mit dem Löffel klei ne Plättchen davon auf mit Zucker be fireuteg Papier, auf dem man diesel ben nun langsam gelb bäckt. Fiillt man die Schneemasfe in eine steife Pa pierdiite, dnnn kann man sie zu belie bigen Formen, Ringen, Buchstaben, Ziffern u. s. w. ausdrücken Beefsteal mit Sauce b is a r n a i s e. —— Ein sehr feines franzöfifches Gericht find folgende Beeffieats mit Bäarner Saure. Man schneidet aus einem Lendenbraten 1 Zoll dicke Scheiben, klopr dieselben gut, bestreut sie mit Salz und Pfeffer nnd läßt fie 10 Minuten lang auf nicht en itartem Feuer rdften gcmmiirbens läßt man auf 4 Beefsteakg 2 Pfund Butter in einer Fiasserolle gelb werden, fügt 2 Eidotter hinzu, wobei man fleißig umriihrt, ferner einen Löffel voll Weinessia, Salz, Pfeffer und wenn man will, etwas Mustatnuß, schließlich kommen noch gehackte Scha lotten und Petersilie daran. Dies Al les rührt man um. bis es die Dicke ei ner Mayonnaifefauce bat, fügt sehr gute Jus oder einen Theelöffel voll Liebiais Fleischextrakt bei und richtet die Sauce über die auf erwärmter Assiette zurechtgeleaten Beefsteats an. Diese Sauce muß natürlich der Eiet wegen fort und fort gerührt werden, damit dieselbe nicht zusainmenläuft. Am besten rührt man sie im Wasser bade. Dort tann man sie auch heiß halten, so lange man will, ohne daß sie sich verändert. Zu diesem Gericht können Kartoffeln jder Art oder Blu mentohl gereicht werden. Hammelteuleaufproven c i a l i f ch e Art. Man spickt dieHams melteule mit dickenSpectstreifem bringt sie mit tleingehacltem Speck in eine Kasserolle und läßt sie in derselben auf allen Seiten sich braunen. Dann fügt man die üblichen Küchenträuter bei, ferner ein Glas Weißtoein, sowie ein Glas recht kräftige Auflösung von Liebig’s Fleischextrakt und endlich noch 3 Eßlöffel Cognac. Hieran schließt man die Kasserolle sorgfältig und läßt sie 4 bis 5 Stunden über geltndem Feuer. Inzwischen tocht man circa 5 Knoblauchszehen in Salztoasser weich, läßt sie abtrocknen. drückt sie durch ein Sieb und fügt sie, sobald der Brate gar ist, zu der Bratensauce, die ma mmmehr gleichfalls durch ein Stei drückt und apart lett-iet.