Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 08, 1904, Zweiter Theil, Image 11
Mem smeisevrief m · LIM- Unmensch ------------------------ No. 11«. E paar Dag zu rück hot so gleich nachDin nerzeit die Beil an die Froni dohr gerunge Jch sin gleich hingelaufe un . do hot en arig T ......... «· . . . gutguckiger Scheiitelniann genannt. Jch hen ge fragt, was ich for ihn duhn tönntun to bot er gesagt, er bebt gleiche mich enial en Augeblict zu sehn. Jch hen ihn dann gefragt, inseit zu komme un juhlseit, ich sin arig froh gewese, daß der Tehbel getliert war un auch das ganze Hauc- schon uffgestrehtend war. Jch hen ihn mit in den Parlor ge: nomine un hen genol)iifit, wie er sich iinverall ernin gegiiiii bot. Er hot kann e Weil von bog Wetter getiihkt Am ig dann uff e nnnercs Sol-schreckt iimoernefieiiicjit Er hist mich gefragt, nsie es ennidnu ineim Hei-band iehn link un ob ich keine N pih leide behi, like :- er när doch an so lang fort; to Den ich gesagt, indied nati, ich sin fi) neiidsi, dass, isdgvenzeg gar iein Differenz dehte mach-; mein Hos lnnd un mich inir hen pleniie Geld an die Ban un wann mir Fu fiihle keine, Dann konnte nier alle Jahr e Tkiisp nan Juropp mai-tm Do bot der S·i«-eiiielinnnn neskun Wei. feil isJ r.ei—:—, do brauche Sie sich nifo for Ed spenieg aar nit »in batieres Ratt e bitt, hen ich gesagt, ei tell juh, es hoti mich ordentlich gut gedahn, emol es wenig blohe zu könne. Well, das steut mich, hot der Schentelmann gesagt un hot in sei Kohtpacket gegrisfe un hot e Pehpee erauggefischt, »dann iönne Se schuhr genug auch diese hier Bill bezahle; ich sin nämlich der Colleiter for den Krnckeriedielerz i will Jhne awwer gleich sage, daß s- die Bill mich nit zu bezahle brauche, wenn Se nit zu fühle. Mir gehn in den Fall an die Kohri un der Spaß iost Jhne höchstens siinfunzwanzig Dahier ecksita.« Well, do hen ich awwet doch puttiniehr gefehntet! Die Bill war hunnert un siwtve zehn Dahin! Un do is all den Kid sein Fonn sor zu blehme! Der Colleiter hot gesagt, er hätt nie nit gedenkt, daß die Bill zu kollektire wär, awtoer er hätt jetzt aus eiunne, daß ich in seine feinanschiei girkumstenzes wär un do könnt er kein Riesen sehn, warum ich die Bill nit bezahle ollt. Kinnek wäre Kids un se müßte ennihau e wenig , onn hen. Well, ich hen mich ganz i reck lich gesuchst un hen gesagt« besohr daß ich bezahle deht, müßt ich erscht emols mein Lahjer sehn. Ahlkechi, hot er gsagh toann die Bill nit mitin drei säg geiettelt is, dann gehn mer on tie Kehrt. Dann is er sort gange un ich hen mich gleich eettig gemacht zu mein Lahiet zu gehn, das meint zu den Wedesweiler. Wie ich do hin sin komme, do hot er schon geschmeilt; et hot gesagt, ek wißt sor warum ich komme wär, biiahs der Rollekter wär schon bei ihn geioese un häit aussinne wolle, od er mich kenne deht un ob ich tiespannsibbel for meine Detts wär. Er hätt ihn dann alles gesagt, um was es sich drehe deht un do hätt er gesagt: »Ich will Jhne emol ebbes jage, die Lehdie bezahlt alle ihre Bette-, answer so ebbes tann se nit be,zohle, tveik se iehk hart abd ig. Jhr Hos band iz schon sor e lange Zeit zurück fort un se weiß nit, wo er is un dann hot se a ganze Latt Ridsx gewioe Se liewer den Sieh-z usi, bitahs Se .KIIII- fes-II III-«- Ivöshs Rom-O IF- ' --------- ennibau müßte et emoi an die Lehdie kahle, bikahs et mißt doch iwwer den sieh-«- riepottr. »Gell. Lizzie, do hen ich dich widdet emol schön etaus ge tisse.« Weil, Misiek Editboe, do hen ich doch partiniet die Fitz kriegt! Denke Se emol an, wann met so e Kameel ij un duhi jedem Stkehnscher. wo mer gar nit kenne duht, seine ganze ieinanschiiel Aandiichen verzählel Jch hen gar nit die Nöhef gehabt, den Wedesw ilee die Sach zu vetzäble.i ctvtvei feinelie ben ich’s doch gethan un ich den so schlecht gefühlt, daß ich dabei hen geeine müsse, wie e Vehbir.1 Sell bot den Wedesweilet getotschtH Er bot giagt: »Mit-wer meind, LizzieZ in die etichte Lein nemm cniol e Min melche, das is gut for dei Nöhrfs un dann losz mich emol die Sach in die Händ neininr. Jch kenne den Maske tiedieblet, et duht mich auch noch Geld for Deinks obe un ich will emol sehn, ob ich nit deine Bills init ihn settele kann; mehbie et is satisfeit, wann ich ihn en Dahin oddee en Dahlee un e halb ofietite duhn.« Well, do is mich widder en Stein vom Her-i gefalle; der Wedestveilet is doch ahlteit un do kann eins sage was es will. Wie ich niei Kimmelche gehabt ben, do sinich fort un grad an die Steitt hen ich den Meblkettiee getroffe, wo gesagt bot, et hätt en Brief for mich. Schuhe genuk, der Brief is von den Philipp gewee un so schnell wie ich geibnnt ben, sin ich widdee eeduhe zu den We degtveiiet. Wedesweiler. hen ich ge sagt, geb mich noch e Aimmelche, ich sen kanz schrecklich eetseiiet. Ich hen do ewe en Brief von den Philipp kriegt un ich deine gar nit ihn usizumache; mehbie et is doht. Du Rindvieb,hot der Wedesweilee gesagt, wann et doht end-, dann könnt et dich ppch may-H fchreiwe. Das is fo. den ich gesagt, o ei tell juh, der Wehe-weiter ts en schmarter Mann, ahtreit, ahtreit. Er hat den Brief betracht un hat gesagt: »Schiewiß, der Philipp is ja wtdder in die-Juneitet Steht-ist« Jch denke, das hot er an den Stemp gegefzt. Jch den den Brief uffgemacht un schuht Ding, der Phil hat gefchriwwe, et war in lesz denn zwei Woche widder heim; f for die nächste paar Dag hätt er noch simportentes Bißnes an Hand, dann deht er awwer heim komme un deht nie nit mehr fort gehn. Well, da hen ich mich awwer gefreut wie alles. Alt-« meine Sorge un mein Batter war ver gesse un ich hätt bis an die Sieling tschumpe könne, so häppig hen ich ge xtihli. Der Wedesweilee hot mich ge ragt, for noch e Kimmelche an ihn zu emme, awwer ich hen gesagt, noch nit for e Million. Zwei is plentie, drei is e Kraut. Mer tann auch in e Kraut Ionn hen, hat der Wedesweiler gesagt un do sagt ich, well, wann du’s denn gar nit annerfcht duhst, dann scheni mich noch ein ein. O, es geht doch nicks iwwer en gute Freund un sell is der Wedesweiler. Mit beste Nieaards Lizzie Hanfstengei. Das schlon am Mund. Jm ungarischen Nationalmuseum befindet sich seit langem eine mensch liche Kinnlade, durch die zwei Schlös ser durchaeschlaaen sind. Bis vor Kur zem brachte man diesen z- und mit ir gend einer in Vergessenheit gerathenen Schnueriiefchichte in "-)ufammenhana, und tiiminerte sich nicht weiter darum; als man aber seit dem Jahre 1901 nacheinander in drei verschiedener-. ober nngarifchsn Ortschaften ähnliche Fun de macht-X Wurde es offenbar sdnb tmä Anhangen oon Schlössern an den Mund in« gewissen Fällen allaemeiner gebräuchlich war. Welche Fälle es wa ren, daruber geben die alten ungeni fchen Urkunden und Gesetzt-tiefrer leinen Aufschluß Am wahrscheinlichsten ist es- daß es sich um eine Strafe handelt, dre sur irgend eine mit dem Munde be gangeneSande, z. B. Gottez.ätteruna, verhanat wurde. Dietes Veraehen wur de auch in anderen Ländern ähnlich bestraft, so wurde in solchen Fällen dem Uebelthäter in Spanien die Kanne aus schnitten, in Frankreichs die Livue mit eurigem Eisen verbrannt, in Holland die Zunge durchstochen. Die Strafe tonnte selbständig an gewandt worden sein, indem man sich mit dem Anhesten der Schlösser sae tvohnlich sind es zwei) an der Kinn lade benannte, in welchem Falk- binnen weniger Tage der Tod eintreten mußte, oder man wandte das Asheften oon Schlossern aus den Kinnladen als Ver schärfung der Todesstrase an. nnd zwar entweder vor oder nach der Hin richtuna. Die ungarifchen Gesetze ten nen wohl leine solche Strafverschär- . fung, doch ist es bekannt, das( in Wirt lichteit ähnliche Verschärfunaen zur Anwenditna gelangten. Di: Gesetze enthielten im alten Unaarn überhaupt teine Verfügungen iiber den Vollzug der Strafen, in diesr Richtung war also- nebst dem richterlichen tlrtheil ausschließlich die Gewohnheit maßge bend. Die T.eit, aus der die ernsähnten Kinnladen stammen, lsiszt sich aus der Form der Schlösser annähernd bestim men. Die Schlösser lind nämlich frü hestens ans dem lfnd- des 1't. Jahr hunderts und spätestens aag dem 16. Jahrhundert. « Grabeude Krebse. Gewisse Krebsformen Nordameri las sind besonders interessant durch die Bau- und Grab-arbeiten, die sie verrichten. Wohl mag die Mehrzahl der Süßwassertrebse an den Ufern ih rer Wohngetoässer turze Gänge anle en; besonders aber entwickelt ist die ser Jnstintt bei Cambarus Diogenes und einer Reihe von anderen Spezies per nanmcyen Gattung pure Unwe senheit der genannten Formen ertennt man häufig aus der großen Anzahl von ,,Erdschornsteinen«, die bis 10 Zoll hoch werden und sich aus-strahlend von einem Getvässer, über mehrere Morgen Land hin vertheilen können. Diese Bauwerle besitzen eine ziemlich regelmäßige, lonische oder pyramidale Gestalt und tragen am Ende kine Oessnuna. die manchmal verschlossen ist. Sie bestehen aus sest mit einan der verlitteten Lehmllürnpchen, so daß die Anszenseite etwa rusticirt erscheint. Von der Basis der Schornsteine er streclt sich in die Erde hinein schacht artig ein Gang, der eine erhebliche Länge aufweisen lann. DieBauari betten werden meist dann ausgeführt, wenn das Wohngewässer der betresi senden Thiere eintrocknet. Je weiter ron dem letzteren der Krebs in die-« Erde gräbt, desto tieser muß er na turgemäß hinabsteigen. wenn anders er aus das Grundwasser stoßen will. Ost haben diese unterirdischen Schlupfwintel mehrere Ausgange. Stets sindet sich an der tiessten Stelle eine cisternenartige Erweiterung, in der sich der Bewohner aushält. Der Schornsteinartige Fortsatz entsteht ossenbar dadurch, daß der Erdgräber das ausgeschachtete Material so aus die einsachste Weise unterbringt. Die geschilderten eigenartigen Gewohnhei-« ten stellen ossenbar ein Schutzmittel gegen die Gesahr des Vertroclneps dar. Damit steht in Einklang, daß die Mehrzahl der grabenden Spezies lediglich während der Trockenzeit das Grundwasser sich erschließt; nur einige wenige Formen leben das ganze Jahr über in ihren Gängen. . fl—-—-— Wer Privilegien säet, wird Revo lutionen ernten. Ver Taucher. dumme-te von Gertrud Sapia Es tst unglaublich, was man zu weilen in kleinen Städten an Kurtesi täten entdecken kann, in alten vergesse nen Schubladen, unter ehrwürdigen Vorhängen und Bezügen und in Rum peltammern. So entdeckte ich in dem Museum einer kleinen Stadt zwischen einer Sammlung von Steinen Vögeln, Gipsabgüssen und bemalten Glas fenstern die Rüstung von einem Taucher. Auf meinen erstaunten Blick ant wortete mein Freund und Begleiter: »Ja, ja, das ist das Koftiim des ftäd tischen Tauchers.« Jch war baff. Denn das Städt chen ist auf einen felsigen Hügel ge baut und weit und breit kein Bach, geschweige denn ein Fluß zu sehen. Dieser städtische Taucher schien mir denn auch anfangs nichts weiter als ein Phantasiegebilde, eine Art mythi sche Persönlichkeit zu fein. »Aber nein, sagte mir mein Freund, ,,durchaus nicht, die Sache ist ganz rnsthaft. Wir haben hier in der That einen Taucher gehabt.« »Erzähl’ mir das«, sagte ich eifrig, denn ich witterte, dahinter müsse etwas stecken. « »Bor etwa fünfzehn Jahren,« be gann er, ,,mufzte der neue Stadtrath sich-, nachdem die Neuwahlen gewesen waren, damit beschäftigen, für die An- s hänger feiner Partei Anstellungen zu : finden. Wie Du wohl weißt, ist das ! die erste Pflicht des Gewählten nach! dem Sim- i Der Herr Bürgermeister fügte sich also dieser einträglichen Tradition. Eines Tages tommt einer seiner einflußreichsten Wähler zu ihm und sagt: »Herr Bürgermeister, ich hoffe, Sie Iergessen mich nicht?« »J! Wie werd’ ich denn, mein Lie ber! Aber sagen Sie mir doch, was haben Sie sür Wünsche? . »O, Herr Amtmann, ich mach’ keine großen Ansprüche, ich begnüge mich lnit einer bescheidenen Stellung.« »Und das wäre?« J»Jch möcht gekn ais stiivtischek Tau rbser angestellt werden« »Städtischer TaucherL ..... « Der Bürgermeister sprang mit einem Satz tin tie Höhe. »Ja, Mensch Gottes, wag in aller Welt soll die Stadt mit einem städtischen Taucher?« Aber der Mann ließ nicht locker, er hatte es sich nun einmal in den Kopf gesetzt. Vergebens schlug man ihm andere Stellen vor, er blieb aber dabei, er wolle Taucher werden, »einzig die ser Beruf sage ihm zu. Wenn sie nicht wollten, brauchten ste’s nur zu sagen, die Gegenpartei würde ihn init offenen Armen aufnehmen. . . .« Was blieb dem Bürgermeister ande res übrig. Er mußte nachgeben und seine offizielle Unterschrift tonzesfto nirte dieses sonderbare Gesuch. So bekam die Stadt ihren Tau chtt. Ein sehr angenehmer Posten, wie To Dir denken kannst, und gar nicht anstrengend. Der gute Mann führte ein beschau liches Dasein und lobte den lieben Gott, der so trefflich sür Alle sorgt. Fett und dick wurde er in seinem Amt und war sehr vergnügt und guter Dinge. Regrlmikig einmal in der Woche ging er aui das Rathhaus-, um sein Gehalt cinzuftreichem den Rest der Zeit verbrachte er in Wirthshäusern wo er als lustiger stuman gern gesehen Wllcccp Die Behörden wechselten, die Be amten auch — er aber blieb auf feinem Posten, und er hätte wohl noch lange dieses bequeme Amt verwaltet, wenn nicht eines Tages ein unvorber gesehenes Ereigniß ihn aus seiner be schaulichen Ruhe aufgeschreckt hätte. Eines Morgens war die Stadt in furchtbarer Aufregung über ein Ver brechen: eine Frau wurde beschuldigt, il,r neugeborenes Kind in einen Brun nen geworfen zu haben. Nun kam der Magistrat: »Der Brunnen muß untersucht werden« Das trifft sich ja ausgezeichnet,« meinte der Bisrgermeister, »wir hab-n ja unseren Tat-schen der muß sofosc hinabsieigen.'« Welrix ein Glück fiir die Stadt. disk man endlich Gebrauch machen tonnn·: von sein Tau-Ihrr, doch ein Beweis, daß das Amt durchaus nicht überfliisi figM non r. Mar- tiesz den Taucher holen — laber der war teineswegs begeistert. e Ich h « ja gar ieinen Anzug, wie solt ich Ia arbeiten?« sagte er. Ter Men. hatte recht: wenn di Veamten, die Polizisten die Briiis tragen die tiierichtiuollzieher u. s. tu. schon einer Uuisurm bedurften, wieviel dringender rnd unbestreitbarer ist die-J Bedürfniß bei .inem Taucher!« Der brave Mann hoffte wahrschein lich, daß man ihn Angesichts solche-. Kcmplitntionen in Ruhe lassen würd-: —- fieiitesmere: der Stadtrath gene:, migte mit ubetrcschenedr liebereinstinp mung und Sttxusltixjeit die Aus-bä fung einer Teu-?erriistung nebst allesn erforderlichen Zubehör. Der Anzug kam und der Taucher betrachtete ian voll Begierde und Misp - .- - —....- . . trauen. Er versuchte ein Stiick nach dem andern und erklärte schließlich, der Helm sei ihm zu klein. »Gut", sagte der Stadtrath, ,,nun lassen wir einen anderen tommen.« Neue Sendung-neuer Versuch — neue Einwendung. . . . Diesmal funk tionirte die Luftpumpe nicht, wie der gute Mann behauptete. Nun wurde gar eine neue Luftpum pe beordert — wahrhaftig sie schreckten vor nichts zurück! Der Taucher versuchte Einwendun gen zu machen, aber der Bürgermeister fing an, die Geduld zu verlieren über diese etvige Verzögerung, und dieStadt konnte es kaum noch erwarten, ihren Taucher in voller Arbeit zu sehen. .. . Endlich verbreitete sich in dem Städtchen eines guten Tages die lang ;ersehnte Kunde: morgen wird er tau cheni. . . . » Am folgenden Tage drängte sich zur festgesetzten Stunde eine zahlreiche Menge um den Brunnen; fiir die Ho norationen waren Ehrenpliisze refer virt. Die Rüstung wurde auf einem Kar ren herbeigebracht, und durch die Men ge lief ein aufgeregt-es, erwartungsvol leg Gemurmel. . . . Endlich erschien der Held des Ta deg auf der Bildsläche, aber er schien sich der Ehre — heute die Haupiperson zu spielen — gar nicht recht bewußt zu sein« jedenfalls empfand er es als ein höchst fragiviirdigeg Vergnügen Sein meistens so blühendeg Gesicht war heute fahl — langsam, mit gedruckter Miene, tsam er näher. Dann zog er unt-er den aufmerksamen Blicken der gespannten Unsre-is «;n FOR-l »H-« SM-. .-.-)»-».» k » .g. .».... ......, ».... -...-..... ».«. der Rüstung na· Als er den Helm ausgesetzt hatte, wurde es ganz still in der Menge. . . . der feierlich-e Moment war gekommen. Rein, doch nicht, der Mann nahm den Helm wieder ab: »Ist schrecklich heiß darunter,·' sagte er mit einem tiefen Seufzer, »ich möchte wohl erst noch ’n Glas Wein trinken.«« Diensteisrig wurde es ihm gebracht. »Na, sind wir nun so weit?« fragte der Bürgermeister. »Je, ’ne kleine Zigarrefrverd’ ich doch wohl erst noch tauchen dürfen ?« Von allen Seiten wurde ihm das lraune Kraut angeboten, und dann verharrte die Menge in stiller Samm lung und betrachtete den rauchenden Taucher. »Ja, wird’s nun bald?« rief der Bürgermeister endlich ungeduldig. Der Taucher ging an den Brunnen hinan, beugte sich über den Rand, schüttelte bedentlich den Kopf und sagte tleinlaut: »Ist höllisch tief!" »Na, das tann Jhnen doch egal sein, Sie haben Jhren Apparat.« »Egal, egalZ Ne, gar nich egal!. . . . Und überhaupt, in einem Brunnen ar beiten ist gar nicht die Sache eines Tauchers Wir brauchen Raum, das Meer oder wenigstens einen Fluß. . . .'« »Sagen Sie mal, wollen Sie uns noch lange zum Narren halten?« »Und das Wasser ist so schmutzig« »Mir-e Fisamenth weiter!. . . Wol len Sie jetzt endlich hiniintersteigen?« »Ganz bis zum Grunds« «,Natiirlich!" »Hören Sie mal, Herr Bürgermei ster. . . Aber der Bürgermeister hörte nicht, er gab vielmehr den Leuten, die Hilfe leisten sollten, einen Wink und befahl ihnen, die Stricke um die Achseln des Tauchers zu befestigen. Der Arme hielt seinen Helm unter hin Use-in nnd market-I ein »He-Unfug Gesicht. Plötzlich heilte sich seine Miene aus und mit großer Entschlossenheit sag te er: »Nein, wahrhafiig,- ich thu’s nicht. . . lieber nehme ich meine Entlassung!« Und damit setzte er seinen Heim zur Erde und begann seine Rüstung aus-« zuziehen Ein allgemeiner Schrei der Entrü stung. Der Bürgermeister drohte, die Menge schimpste, nichts versing. Der Taucher war nicht zu bewegen, in den Brunnen hinabzusteigen Aus diese Weise verlor die Stadt ihren städtischen Taucher, aber die Rüstung blieb ihr erhalten, und weil man nicht recht wußte, was man damit anfangen sollte, wurde sie als Kurie sum dem Museum übergeben. Sie hat ja auch allerdings ihre ei gene Geschichte und ist ein werthvolles Stück; wenn man das Gehalt berech net, welches der Taucher während acht Jahren bezog, so kostet diese Acauisi tion der Stadt 12,45() Mart. Das Sprichwort ,,Lihrlich währt am längsten« stammt von einem er tappten Diebe. so- se Preußen hat eine wasserwirthschast liche Vorlage. Was könnte cs dasiir von unsern Figanxleuifen alles lernen. Die russische Feldarmee ist jetzt 200000 Mann start. Auf solche Weise erschwert sich die Heeresleitung mrnshwillig selbst die Rückzug-; - Be wegungen J . sie Viele halten sich siir Thiersreunde, wenn sie einen gesangenen Vogel füttern ... »Es-- -. . oeiuschek cotiekieekieg Ein Menschenalter nach Begriin dung des Deutschen Reichs herr schen in Deutschland aus den Gebiete des Lotterietvesens Zu stände, die die traurigsten Erinnerun gen an die Zeiten dis seligen Bundes tags wacht-usw« Wie einst zwischen Preußen und Anhalt oder Baden und Hessen Zolllriege bestanden, so geht ietzt Preußen im Lotterielrieg mit Sachsen und Braunschroeig, mit Hessen und Mecklenburg. War man früher ge neigt, über diese leisten Auswüchfe der deutschen Kleinstaaterei zu lächeln, so wachsen jetzt diese Dinge zu einer für das aesammte Publikum recht fühlba ren Belästigung heran. Das Lotterierecht ist nicht auf das Reich übergegangen, es ist den Ein zelstaaten verblieben, diese haben zum Theil auf seine Ausübung verzichtet lganz Süddeutschland), zum Theil ba ben sie einen ganz übermäßigen Ge brauch davon gemacht und durch die Lotterie ihre Finanzen aus Kosten der Nachbarn verstärkt. Das jährliche Spielkapital der deut schen Staatslotterie beträgt: Spic’laojtal Julil dar Bose Preis der Lofe Preneste-n («-«-,.-«-J0,20() M. WCUNU 200 M. Su.«.;s:sn .t7,-2».»»0 M. mal-Un 2-'-u M. Licsscnpxhiimmen :-,s«,nI-.-««(m M. Incuiuo ists- M. anrsnsnnsm .I.I.·.,-»»«« LU, 1011000 144 M. Mini- sit-html 11 ll.«,ts(s0 M. Ums-W 144 M. mel um 21,71:;,I«.--t M. 111,s:ssu 114 M Lilllick MADE-» M. Inn-Ho Halblole I« M. ·(ss leuchtet ohne weiteres ein« daß hxer ein außerordentlicher- Mißver bijltmft Zur Ihman her Nehiilsenmn besteht und daß die einzelstaatlichen Lotterien aus den Losabsatz außerhalb ihres Landes, und zwar hauptsächlich in Preußen, angewiesen sind. Von ei ner dieser Lotterien wurde der Absatz in Preußen aus 40,000 Lose, also auf fast die Hälfte der ganzen Lotterie ge schätzt. Begreiflicher Weise lann Preu ßen sich diese Ausbeutung zu Gunsten der Finanzen der Vundegstaaten nicht gefallen lassen. Nachdem zunächst eine Strömung der öffentlichen Meinung aus gänzliches Verbot der staatlichen Lotterien überwinden werden mußte, trat eine Verdoppelung der Zahl der preußischen LotteriesLosse ein« und dann folgte ein Strafgesetz gegen das Spielen in auswärtigen Lotterien. Für die Aufrechterhaltung der staat lichen Lotterien ist wirthscbaftlich gel tend zu machen, das-; der Spielirieb hier die denkbar beste und gesundeste Be friedigung findet. Würde die Lotterie wegfallen, so würde das Spielen nicht aufhören, sondern das Spiel der Aus beutung durch weniaer zuverlässige und augländische Lotterien überantwortet werden. Dazu lonmt der Charakter der Lotterie als einer freiwilligen Steuer, die zumeist von den Wohlha benden getragen wird. Das finanzielle Ergebniß ist sijr Preußen ein Rein iiberschuß von 9,1 Millionen Mart, wozu 12,8 Millionen Mart Reichs stempel hinzukommen. Fiir Reich und Staat würde demnach die Beseitigung der preußischen Klassenlotterie einen Einnahmeauszfnll ron fast 22 Millio nen Mart jährlich bedeuten. Die preußische Abwehrmaßregeln haben den Betrieb der lleinstaatlichen Lotterien sehr erschwert, den Absatz der Lose verhindert und dadurch den Rein gewinn beeinträchtigL Die Folge war eine Vermehrung der Logzahl in den Einzelstaaten, und deren Zusammen schluß durch LotteriesVerträge (.s)essen, Thüringen), wobei leider auch eine Vermehrung der Lotterien stattfand tHessem Liiberl). Jsm Reichstage schei terten unter der Hand angestellte Ver suche, eine reichsgesetzliche Regelung des Lotterieweseng herbeizusiilsrenspan k-- «»..«-,«s.1«.:i«s;-c«-»« its ..--«»-. UID Jst-urs- Iuvs tust-I MUIIG Hut- q »t-« Süddeutschen gegen die Staatslottes rien. Es war zu fürchten dafz ein Be schluß auf Aufhebung der Lotterien zu Stande kommen könnte. Als ich vor einigen Jahren in der Bndgetcoinmis sion das unerträgliche Verhältniß zur Sprache brachte, gab der Abgeordnete Eugen Richter die Anregung, die Reichsstempel zu verdoppeln, eine An regung, die auf der Hoffnung berhute, die Lotterie dadurch lebensunfähig zu machen. Der Reichstag, bemüht, die Mittel siik die Flottenvorlage aufzu bringen, gab dieser Anregung sofort Folge; die Stempclabgabe fiir Lotte rielose wurde auf 20 v. H. erhöht, im Reichsetat fiir 1904 ist an Lotterie stempel angesetzt: zon Staatslotterien k9,354,0(10 Mark, von Privatlotterien 4,7()4,000 Mark, iusaminen 44,058, RGO Mart. Der Arg. Richter hat nach der Verdoppelung der Lotterieavgabe nicht nur nicht seinen Zweck verfehlt, sondern auch der Lotterieeinnahme eine solche finanzielle Bedeutung fiir das Reich gegeben, daß an die Beseiti gung der Lotterie hier Praktisch nicht mehr zu denken ist. Durch einen von mir gestellten, von der Budgettoinniis sion angenommenen Antrag werden künftig die Reichsstempelabgaben ialso auch der Lotterieftempeu neben der Branntiveinsteuer zu den lieberweisnn gen deg Reichs an die Bundesimaten gehören, so dafz die Buiidegstnaten hiercm ein besonderes Interesse behal ten. Wenn aber due-Reich so hohe nnd für die Reichgfinanzen fo wichtige Einnahmen von den Uotterien bezieht, fo hat es auch die Verpfiichtnng,fiir eine reichsgesetzliche Regelung des Lotteriewefens zu soc-en und dem Lotteriekrieg zwischen den Bundes ftaaten ein Ende zu machen. Es gab eine Zeit, wo die Kleinstaa ten Notenbanten mit dem Recht nn beschräntter Notenausgaben begrün ä deten -—- die »milden du bundesstaatltchen Bergen t — das Reich machte durch Ordnung des Vantnotenwesens diesem Unfug ei Ende. Sollte es nicht auch bei den Lotterien unmöglich sein, ahnli zu verfahren? Zuerst Verbot der eu beschaffungen bei Lotterien und der Ausdehnung der bestehenden, sodann Schasfung einer Reichslotterie unter Aufnahme der Landeslotterie gege billige Entschädigung, endlich scharie Sondermaßregeln gegen Staaten, di ihre Landeelotterien einseitig aus rechterhalten. Auch in Süddeutschland ist ein Um schwung der öffentlichen Meinung im Werden. Süddeutschland würde finan ziell den größten Vortheil von der Reichslotterie haben, weil es die Staatslotterien gänzlich entbehrt. Die Lotteriestaaten aber müssen heute so hohe und steigende Unkosten fiir den Absatz ihrer Loose tragen, daß ihr Reingewinn bei einer billigen Absin dung durch das- Reich ihren Antheil an der Reidiglotterie nicht wesentlich über steigen dürfte. Bei Preußen ist das sicher der Fall. Der jetzige Zustand des Lotterie trieges ist des Deutschen Reichs völlig unwiirdig. Wie man einst die Unter thanen zu fremden Kriekigdiensten ver taustljat, so begiebt man jetzt durch Staatsverträge das Recht, die Unter thanen für eiue bestimmte Lotterie auszudeuten Man verbietet unter Strafe-— jetzt nicht nur in Preußen, sondern auch in Sachsen —-— das Spir len in ,,augwärtigeu«, d.l). anderen deutschen Lotterien. Preußen will die ses Epielverbot jetzt derscifärsen Es ist das eine Maßregel der Nothwehrz Abse- hen-n spBisOktkzlwtnncxisain hol-i mnI4 kes widerfpricht diese Lotterie-Strafs gesetzgebung durchaus. Kein Preuße begreift, daß Sachsen oder Hessen ,.Ausland« ift und daß er eine verbo tene und strafbare Handlung be eh; wenn er ein Loog kauft, das das ei geftempelt und wovon das Reich Ein nahmen bezieht. Dieser Widerspruch zwischen der Staatgräson und dem Reichsbewußtsein muß beseitigt wer den. Das einfachfte, befie, allen Jn teressen am gleichmäßigften entspre chende Auskunftsrnittel ist die Rei s lotterie. Bis dies erreicht ist-e ne Anregung nach dieser Richtung hin gedenke ich in der Budgetkommifsion des Reichstags zu geben — muß Preußen so fcharf wie möglich gegen die einzelftaatlichen Lotterien vor gehen. Je schwerer den Einzelstaaten die Aufrechterhaltung und Augbeutung ihrer Landeglotterien gemacht wird, je mehr der Reinertrag durch Erschwe rung des LoofeiAbfatzes fich vermin dert, um so leichter wird eine Eini cung über eine Lotteriegemeinschaft sich herstellen lassen, die eine Reichs lotterie anbahnen —- aber auch über flüssig machen kann. Die große Rüh rigteit der preußischen Lotterieverw-al tung in den letzten Jahren ist deshalb freudig zu begrüßen. Die Reform des Spielplang und die Vers ärfung des preußischen LotteriesStra gesetzes werden der preußischen Regierung den Weg erleichtern, der zur Herstellung des Lotteriefriedens führt. Ein reich baltigeg Material, das nun zur Hand ist, beweist, daß die jetzige Art des Loogbetriebs für die einzelftaatlichen Lotterien um so unwiirdiger ist, daß die Bundesregierungen auch nach die irr Richtung Bedenken tragen müssen, tilligen Vergleichgvorschlägen gegen über fich ablehnend zu verhalten. Die öffentliche Meinung könnte fonft bei der Unerträglichteit des jetzigen Lot teriekriegeg die Durchführung der Lteichszlrkkerie erzwingen, und dann wiirdezi finanziell die Bedingungen bielleiift weniger günstig ausfallen. als jetzt bei einer freiwilligen Anglie derung an Preußen. M- Hut- Os..-.-L4 Ol-· UOÅU acclsUso -————. Blaue-e Beut des Adels. Von dem ,,blauen Blute« des Abels wird viel gesprochen. Wenn man durch die zartere weiße Haut der »Edel sten der Nation« die Blutadern deut licher blau durchschimmern sieht .als durch die dicke Epidermis der Proleta rier. so bedeutet die Uebertragung die ser Sinneswahrnehmung auf die wirk liche Farbe des Blutes eine Täuschung des llrtbeili. Das Blut, welches wir durch die Haut in den dicht unter der Haut liegenden Blut-Ideen (Hautvenen) sehen, ist dunkler als das mehr schar lachrdthe Schlagader- (Arterien-) Blut. Nach Abgabe des Sauerstoffes an die Gewebe ist das Vlutader- (Ve nen:) Blut gewissermaßen verdorben und wenig geeignet, eine Norm für die Farbe des ,,aaru besonderen Lebens safteis«, deg Blutes-, abzugeben. Je weniger Sauerstoff das Blut enthält, um se- weniaer roth, mehr schwärzlich wird ex. Blaue-is Blut kommt-beim UJLenseben überhaupt nicht vor, wohl aber findet exi- sieli in der Natur bei Saskseeten und .ltrebsen, Krabben und Tinteusisitxen Erben 1848 entdeckte Har!es:, daß dieses blaue Blut höch - ftenkxs Spuren den Eisen, danean stets I Kupfer enthält. Wässeuschaftlich sfiidrt dieser blaue Blutsarbstoff den Utameu Haernocyaxin Die blaue I Fast-e ist auch hier nur verbanden, so s lauae sag Blut mit Sauerstofs gesät l tiat ist. Weiber die genannten Thiere I da-: fiir Bildung ihres Blutiarlsiiosses nieder-liebe Kupfer entnehmen, ist noch völlig riithselhast. ——-— . ..--.-—.-.-——-.-. Vielen wird es später zum Unglück. idaß sie das Glück zu friih lennes lernten.