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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 8, 1904)
. z« s- M HE, ( ·.; H )« J..« ! , , (6. FortsesungJ ,Netn, aber a den Thalsohlem such überschreitet e nicht eine Höhe M einigen hundert Fuß.« «Zedenfalls thun Sie gut daran, set chtsmaßregeln zu treffen; denn diese Lust wird entsetzlich dünn sein.« »Oh, bester herr, sur einen einzigen Menschen wird sie stets genug sein; bin ich übrigens erst einmal oben, so werde ich bemüht sein, mit meinem dessen sparsam umzugehen und nur sei ro en Gelegenheiten zu athmen!" ,, a wir also.« fuhr Michael Ardan sit heiterer Miene fort, »üher die Existenz einer ewissen Atmosphäre einig sind, so sind wir gezwungen, das Vorhandensein einer gewissen Wassermenge zuzugebem Wir ten Ien nur eine Seite des Mondes, und Denn es auf der Hälfte, die er uns za!ehrt, nur wenig Lust giebt, so ist es möglich, daß es aus der entgegen gesetzten Seite recht viel giebt.« »Und aus welchem Grunde?« »Weil der Mond unter dem Ein sluß der Anziehungsirast der Erde die Gestalt eines Eies angenommen hat, das uns die schwächere Spitze zu wendet. Hieraus ergiebt sich der Schluß der Hansenschen Rechnungen, daß sein Schweremittelpunkt in- der nseitigen Hälfte liegt. Daher auch ie Anschauung, daß alle Lust- und Wassermassen in den ersten Tagen nach der Entstehung unseres Traban ten auf die andere Seite gezogen Horden sind.« Einstimmig bezeigten ihm 300,000 Jehörer ihren Beifall. Der Gegner ichael Ardans wollte noch reden, aber er konnte sich nicht verständlich machen. Es wurde geschrien, und die Drohungen hagelten auf ihn ein. »Vor die Thür! vor die Thür!'« schrie die ausgeregte Menge. Er aber, fest an die Rampe ge lehnt, rührte sich nicht und ließ den Sturm austobem der mächtig ange wachsen wäre, wenn ihn Michael Ar dnn nicht mit einer Gebärde besänf tigt hätte. »Sie wünschen noch einige Worte hinzuzufügen?« srug er ihn auf die perhindlichste Art. »Gewiß, hundert, tausend,« ant wortete der Unbekannte erregt. »Oder vielmehr nein, ein einziges-. Um aus m Vorhaben zu beharren, müssen ie ein — —-—« »Ein Narr sein! Wie können Sie Iir etwas der Art vorhalten, da ich seinen Freund Barbicane um ein sy Mroionisches Geschoß gebeten habe, weil ich unterwegs nicht wie ein Eich hörnchen in der Trommel rund her um springen willi« «Iber, Unglücklicher, der ungeheu te Gegenstoß wird Sie bei der Ab sahrt in Stücke zertrümmern.« »Mein verehrter Gegner, Sie be rühren da eine nicht zu leugnende, denn auch die einzige Schwierigkeit; W habe ich eine viel zu gute Meinung von dem industriellen Ge nie der Ameritaner, um zu glauben, Aste dieselbe nicht überwinden wür «Aber die Hine, die sich bei der Sexgwindigieit des Projettilz in den Ln äumen entwickelt?« »Oh! die Wandung ist start, und II werde die Atmosphäre sehr schnell durchmessen haben." »Aber LebengmittelZ Wasser?« »Ich habe berechnet, daß ich mich siir ein Jahr verproviantiren kann, nnd meine Fahrt dauert nur vier Tage.« »Aber die Lust die Sie unterwegs einathmen müssen?« »Diese werde ich aus chemischetn Wes erzeugen.« « ber der Sturz aus den Mond, wenn Sie überhaupt je eintressen?'« »Der wird sechsmal weniger rasch Jesva als der Sturz aus die Erde, da M Gewicht auf der Maul-ober ftsche echsrnal geringer ist« »Hu lich aber vorausgesetzt, alle «Schwierigteiten seien gelöst, alle Hin - Wisse entfernt, und alle Umstande vereinigen sich zu JhreyGunftery ser Ier a enommen, Sie omrnen heil Und ge nnd aux dem Mond an, ans Ieichem Wege ehren Sie zurück?« M tehre nicht zurück!« diese in ihrer Einfachheit er Antwort bliebdie Versamm g samm. Dies Schweigen aber Iar beredter, als ein begeisterter Ju Hl gewesen wäre· Der Unbekannte kenn te die Gelegenheit zu einem les K bewund. Sie morden sich unfehlbar selbst!" er ans, »und Jhr Tod, der Tod sites Wahnsinnigem hat nicht einmal — Or Eigenschaft irgend einen Dienst »Sitz-Leise eigne-i Un , - , n rop ringen Dies seh-i einen ten Klang-· - idat B nvieltguries der Geg - I , »und ich weiß W ich eine so wen« ernst W gritsehe Zähren tolle Met »Und wer ifi dai?« frug Micharl ; Ardan mit gebieterischer Stimme. l »Der Jgnorant, der diesen ebenso unmöglichen, als lächerlichen Versuch geplant hat.« Der Angrifs war direlt. Seit der Einmischung des Unbekannten streng te sich Barbicane gewaltig an, ruhig Zu bleiben, und wie ein Sparherd sei nen eigenen Rauch zu verzehren. Da er sich aber auf diese verletzende Weise gekennzeichnet sah, erhob er sich mit Qeftigteit und ing auf seinen Geg ner los, als er sich plöylich von ihm getrennt sah. Mit einem Male wurde die Nam pe von hundert kräftigen Armen em porgehoben, und der Präsident des Gun-Kluhs theilte mit Michael Ardan die Ehre des Triumphes. Während des Triumphzuges hatte das Jubelgeschrei der ungeheuren Menge seinen Höhepunlt erkeichi. Michael Ardan ließ sie mit offenba rem Vergnügen gewähren. Einige Male schien die Rampe zu rollen und zu stampfen, wie ein von den Wogen aeschleudertes Schiff. Aber die dei Len Helden des Meetings hatten See mannssiifzez sie strauchelten nicht, und ohne Unsall lief das Schiff in Tampa-Town ein. Michael Ardan gelang es glücklich, sich den letzten Huldigungen seiner träftigen Gegner zu entziehen. Er flüchtete in das Hotel Franllin, erreichte mit lnapper Noth sein Zimmer und warf sich auf das Bett, während ein Heer von 100, 000 Menschen unter feinen Fenstern Wache hielt. Während dieser Zeit hatte sich eine kurze, entscheidende Scene zwischen dem geheimnißvollen Unbelannten u. dem Präsidenten des Gan-Kling ab gespielt. Barbieane war stracks auf seinen Gegner zugegangen. »Kommen Stel« sagte er kurz. Dieser folgte ihm über den Quai, und bald befanden sich beide allein vor dem Eingang des Gestades von Jone’S-Fall. »Wer sind Sie«? frug Barbicane. ,,Der Kapitän Nicholl.« ,.Jch ahnte es. Bisher hatte der Zufall Sie niemals auf meinen Weg geführt.« »Ich selbst habe diese Begegnung USie haben mich beleidigt und wer den mir über diese Beleidigung Re chenschaft ablegen.« »Aus der Stelle.« »Nein. Jch wünsche, daß es ein Geheimniß zwischen uns beiden bleibt. Drei Meilen von Tarnpa-Town liegt das Gehölz von Shersnam Sind Sie damit einverstanden, das Gehölz morgen früh 5 Uhr von der einen Seite zu betreten.« ,.Sie werden Jhre Büchfe nicht ver gefiew ,Ebensowenig, als Sie die Jhrige,« antwortete Nicholl. Einundzwanzigstes Kapi tel. Wie ein Franzose eine Angelegenheit ordnet. Während zwischen dem Präsidenten und dem Kapitän die Vereinbarungen zum Zweikampf getroffen wurde-, ruhte Michael Ardan von den An sirengungen seines Triumphes aus. Ausruhen isi eigentlich nicht der-rich t.ge eAusdrua, denn die unternommen « Betten können an Härte mit Marmor oder Granitplatten wetteifern. i Ardan schlief schlecht genug; et« drehte sich herüber und hinüber zwi- . schen denServietten, die ihni als Bett- ; tücher dienten, als ihn ein heftiger Lärm aus seinen Träumen riß. Un- . regelmäßige Schläge erschütterten sei ne Thür. Sie schienen von einem ei sernen Jnstrurnent herzuriihrem Lau tes Stimmengewirr mischte sich in die sen friihzeitigen Lärm. »Aufmachen!« rief man. »So öff nen Sie doch um Gottes willenl« Ardan stand auf und öffnete die Thür in dem Moment, too sie der Kraft des hartnäckigenBesuchers nach Iugeben im Begriff war. Der Sehe tär des Gun-Klubs stürzte in das Zimmer, und selbst eine Bombe hätte kaum mit weniger Anstand erscheinen können. »Gesie-rn Abend,« schrie J. T. Ma sion, «ist unser Präsident im Meeting öffentlich beleidigt worden. Er hat seinen Gegner, den Kapitiin Richoll. Mart-ern Sie schlagen sich diesen orgen im Gehölz von S rs.nan) Ich weiß alles aus Barbicanes und. Wird er getödtet, so bedeutet das den Untergang unseres Projettet. Dieses Duell muß verhindert werden. Nur ein einziger Mensch auf Erden besitzt Macht gen iibet Varbicane, urn ihn davon abzu lten. und dieser eine ist M Atdan.« , "hrend -T. Matten also sprach, legte l Ardam indem er die Störung verzieh, seine weiten Mleider an, und nach wenigen Mi nuten hatten diea beiden Freunde die Trafndtein aPfui-n erreicht. act-Un cb machte sämischen suchte-»in Hat nich-a in n, daffes Weins tgntn den ee it zwi chen atte und Geschoß han - deiteRuZd dassi das Meeåiäg nurs eine von t oll et langer t ttchte Ylegenheit toar, seinen alten Gall zu »Ihrge seid ja wahre Teufeläteriek rief Michael Art-an, als fein Beglei ter ihm mit vielem Rachdruet den gan åätxteBergang der Sache geschildert »Wir sind eben so,« antwortete J. T. Maston gelassen. »Doch eilen wit.« So schnell auch Michael Ardan nnd der andere über die noch tansettchten Ebenen nnd durch dieBiiche nnd Creeiz eilten, um den Weg möglichst abzuwe zen so konnten sie doch das Gehölz von Sbersnaw nicht vor ein halb sechs Uhr erreichen. Barbicane mußte schon seit einer halben Stunde vorüberge gangen sein. Da arbeitete ein alter Buschmann, der damit beschäftigt war, die abge schlagenen Holzstämme in Bündel zu samtnen zu fchniiren; schreiend gtng J.-T. Maston auf idn los: «Haben Sie einen mit einer Büchie bewaffneten Mann in das Gehölz ge hen sehen den Präsidenten Barbicane, lieber Freunds« Der treffliche Schriftsiibrer des Gun Klubs war derMeinung, daß der Prä sident in dir ganzen Welt bekannt sein müßte. Aber der Bufchmann schien ihn nicht zu verstehen. fEin-en Jäger?« sagte Ardan dar-» an . » »Einen Jäger, ia,« versetzte der T Basel-wann T »Ist das schon lange her?'« Schon eine Stunde ungesähr.« »Ja spät!« ries Mast-m » Athen Sie einen Flintenichufz ver nommen?« frug Michael Ardan. »Nein.« Reinen einzigen?« »Mir nen einzigen Der Jäger schien nicht gerade jagdlustig zu sein.« Ninä ift da m thm D« temerkte Maston. »Wir gehen in das Gehölz, wenn uns auch eine Kugel erwischen sollte, die nicht fiir uns bestimmt ist." »Ah!' rief Maston mit einem nicht mißzuverstehenden Ausdruck. »Mir sind zehn Kugeln in meinem Kopf lie ber, als eine einzige in Barhicanes Kopfe.« »Also vorwärts!« sagte Ardan, in dem er die Hand-seines Begleiter-s er griff. X Nach einer Stunder vereehlichen Suchens mochten die beiden Gefährten Halt. Jhre Angst wuchs mehr und mehr. »Es ist alles vorbeit« sagte Maston entmuthigt. »Ein Mann wie Barbi cane hat seinen Feind nicht überlistet, ihm leine Schlinge gestellt oder ihn in einen Hinterhalt gelockt. Dazu ist er zu ehrlich, zu muthig.« Die Nachforschung währte noch eine Stunde, während welcher sie den größ ten Theil des Gehälzes durchsuchtem Nichts verrieth die Anwesenheit der beiden Gesiner. Das machte die Aus sage des Bdschrnannes zweifelhaft, und Ardan verzichtete schon daraus. eine zwectlose Retognoszirung länaet satt eusetzem als Maston plötzlich still stand. «Still!« sagte er. »Dort ist etwas!« «Was?'« versetzte Michael Ardan «Ein Mann!« «Ertennst du ihn?« srug Michael Ardan. « »Es es ist der Kapitän Nicholl!" ., hen wir zu ihm!« sagte Michael Ardan. »Wir wissen dann wenigstens, woran wir sind-« Die beiden Gefährten waren noch nicht siinszig Schritte weit gegangen als sie anhielten, um den Kavitän ge nauer ins Auge Zu fassen. Sie bilde ten sich ein, einen Menschen« ganz von seinen Rachegedanken eingenommen, zu c;-h»- ush Ists-fu- sfä II iß- List-n erstaunt flehen. Zwischen zwei riesenhaften Zuwen bäumen war ein Netz ausgespannt, in dem ein ileiner Vogel mit den Flü geln hängen geblieben war und ein jämmerliche-z Klagegefchrei ausstieß. Der Vogelfteller, der diese gefährliche Schlinge gelegt hatte, war tein mensch liches Wefen, sondern eine giftige Spinne, die nur in diefen Gegenden vorkommt, von der Größe eines Tau beneies und mit riesigen Beinen ver sehen. In dein Augenblick, als fich das boshafte Thier auf feine Beute ftiirzen wollte, mußte es plötzlich um tehren und auf den hohen Zweigen des Tulpenbaurnes eine Zuflucht neh men; denn ein gefährlicher Feind trat ihm drohend in den Weg. Kapitiin Nichall nämlich legte feine Büchfe nieder. vergaß die Gefahr fei ner Lage und versuchte fa forgfältig als möglich das in dem Spinnennetze gefangene Opfer zu befreien. Als er damit zu Ende war, gab er dem klei nen Vo el. der freudig rnit den Flü Kl? fch ug und verschwand, die Frei r . Geriihrt fah ihn Nicholl durch die weige entfliehen, ali er eine bewegte timrne diefe Worte sprechen hörte: «Sie sind ein wackerer Mann!« Er drehte sich mer. Michael Ardan stand vor ihm. «Michael Ardan!« rief der Kapitiin aus. ««Wai führt Sie hierher, mein rr »Ich will Ihre hand drücken, Ri chpll, und Sie hindern, Barbieane zu ttödten oder von ihrn getödtet zu wer en.« Barbier-IX agte der Kapitäm «dentchfeitzwet txt-den nche,o e Ensinwkmw,m lter mes- e « MKIB M W Ums-, «an ist nicht sein. Man niu seinen net tinnier achten; seien S e ruhig, ist arbikane anr Leben, so stnden w r ihn, und zwar um so leichter, da er doch Sie suchen muß, wenn er sich nicht damit vergnügt hat, esanaenen Vögeln zu Dilse zu eilen. aden wir. ihn aber gesunden, so sagt Ihnen Mi- » chael Art-am dass von einem Duell weiter teine Rede sein tann.« »3wischen dem Präsidenten Barbi cane und mir,'« sagte Richoll mitNach- l druck, «ist ein derartiger Zwist ent brannt, daß nur der Tod des einen von uns . . . .« »Gehen Sie doch! Gehen Sie doch!« bemerkte Michael Ardans «Wackere Leute, wie Sie sind, können ch wohl hassen, aber sie achten sich. ie wer den sich nicht schlagen." »Ich werde mich schlagen, mein iherrK ; »Gewiß nicht« » »Aapitän,« sagte hieraus J.-T. IMaston sehr herzlich, »ich bin der Freund des Präsidenten, sein alter cgox wollen Sie durchaus Jemand tödten, so zielen Sie nach mir. Das ist genau dieselbe Geichichte.« . »Mein Herr,« sagte Nichle nnd griff unwillkürlich nach feiner Büchse; »Nicht Scherze . . ." »Freund Maston scherzt nicht,« ant wortete Michael Ardan, »und ich ver stehe den Gedanten. sich siir einen Menschen, den er liebt, tödten zu lassen. Aber weder et noch Barbicane werden ton Nicholl’s Kugeln sollen, denn ich habe den beiden Nivalen einen so ver lockenden Vorschlag zu machen, daß tsie ihn-bereitwilligst annehmen wer en.« »Und welchen?« srua Richoll mit offenbarer Ungliiubiateit.« »Geduid,« erwiderte Ardan, »ich tann dies nur in Barbicanes Gegen wart mittheilen.« .,-,·Suchen wir ihn also» rief der Ka inton Sosort machten sich die drei Männer au»i den Weg; der Kavitän hatte seine Buchse ausgenomnsen und um die Schulter gehängt and ging schweigend mit raschen Schritt-en vorwärts. Eine halbe Stunde suchten sie ver gebens, als J.-T. Maston innehielt. Aus- fünszig Schritt Entfernung, zur Halste von den Gräsern verborgen, lehnte ein Mann unbeweglich mit dem Rucken an einein riesigen Trompeten baum. »Das ist er!" meinte J.-T. Maston und ries: »Barbicane! Bsirlsieane!« Keine Antwort! Ardan stürzte aus seinen Freund los; in dein Augenblick aber, wo er ihn in seine Arme schließen wollte, blieb er plötzlich stehen und stieß einen Schrei der Ueberraschung aus. Barbieane zeichn:te, mit dein-Blei siist in der hand, geometrische For meln und Figuren in sein Notizbuch während sein Gewehr am Boden ruhte. »Ah!« rief er endlich. »Du hier? Jch habe es Fiesunden Freund, ich habe es gefunden.« »Was?« »Mein Mitiel.« »Wlches Mittelisp »Das Mittel, bei der Abreise des Projektils die Wirtung des Gegensto ßes auszuheben.« »Wirllich??« sagte Ardan, indem er dern Kapttän zuzwinlertg »Gewiß, Wasser-. einfaches Wasser hält den Druck aus« Ach, Maston,« ries Barbicane, »auch Sie?« »Er selbst,« antwortete Michael Ar dan, »und gestatte. daß ich dir gleich zeitig den trefflichen Kapitiin Nicholl borstelle.« »Nicholl!« versetzte Barbicane. der einen Augenblick stehen geblieben war. »Verzeichen Sie, Kapitäm ich habe ganz vergessen, ich tin bereit . . .« Ohne den beiden Feinden Zeit zu lassen, sich auszusprechen mischte sich« Michael Ardan in die Angelegenheit." »Es ist ein Glück, meiner Treu.« sagte er, »daß zwei wackere Männer Jhrer Art noch nicht aneinander ne rathen sind. Wir hätten jeßt den einen oder den anderen en beweinen. Doch, Gott« der eingegrissen, sei Dant, es ist nichts mehr zu siirchtetn Wenn man seinen Haß vergehen kann, weil man sich in mechan«sche Probleme oder in die Vernichtuna von Spinnenge weben vertiest, so ist dieser baß wohl Niemandetn gefährlich. « Diese, Lage war etwas lächerlich und die Wendung so unerwartet ge kommen, daß Baioicane und NicholL nicht wußten, wie einer dem andern eniiber seine Fassung wahren sollte. rchael Ardan suhlte das wohl und beschloß, die Versihnung zu beschim ntgen. »Werthe Freunde.« sagte er rnit dem liebendwiirdt sten Qiicheln au keinen Lippen. »zwifchen Ihnen hat «ets nur ein Mißverständniß obgewaltet, nichts weiter. Nun guts Um zu beweisen, daß zwischen Jhnen alles aus ist« und da Sie bereit sind, das Leben in die Schanze zu schlagen, so nehmen Sie den Vorschlag an, den ich Ihnen ma chen will.« »Sprechen Sie,« sagte NicholL Freund Barbtrane glaubt, daß sein Projektil direkt den Mond erreicht. « »O gewiß, « versetzte der Präsident. :Und Freund Richoll ist überzeugt, daß es aus die Erde zurücksiillt « »Besten bin ich gewiß,« sagte der Kapitckrn »Gut!« suhr Michael Ardan sort. K behaupte zwar nicht, Ihrer ung zu sein; aber ich sage Ihnen kurz und bündig: reisen Sie mit mir und sehen Sie, ob wir die Reise aus siihren.« Bei diesem unerwarteten Vorschlag blickten beide M einander an und beobachteten sich. - « s «Runf« srug Michael Urban bochil verbindlich. »Ein Gegenstoß ist is »nicht mehr zu besitrchten.« ; »Angenommen!" ries Vatbicane ’aus. So schnell er aber auch dies· Wort ausgesprochen hatte, Richoll ließ ei genau in demselben Augenblick hören. «Ourra! Bravo! Vivat! Htphtps hip!« ries Michael Ardan und faßte die Hände der beiden Ge ner. »Bit da die Angelegenheit eor net ist, mei ne reunde, gestatten ie mir, Sie zum Fr hstiick einzuladen.'« Zweiundzwanzigstes Ka pite l; Der neue Bürger der Vereinigten Staaten. Noch an demselben Tage erfuhr ganz Amerika gleichzeitig das Aben teuer zwischen dem Kapitiin Nicholl und dem Präsidenten Barbicane und dessen ungewöhnlichen Ausgang. Die Rolle, die bei diesem Ereigniß der rit terliche Europäer spielte, sein uner warteter Vorschlag, der die Schwierig leiten völlig bes itigte, die gleichzeitige Iustimrnung beider Parteien, diese ·roberung des Mondcontinents, die Frankreich und die Bereinigten Staa ten miteinander im Schilde führten, alles dies zusammen steigerte die all gemeine Beliebtheit Michael Ardans bedeutend. Von diesem Tage an hatte Michael Ardan leinen Augenblick Ruhe mehr. Unaushörlich trafen Deputationen aus allen Ecken der Bereiniaten Staaten ein. Wohl oder übel mußte er sie em pfangen. Er schüttelte ihre Hände und duzte sie, ohne sich darüber Re chenschaft zu geben; er war bald er schöpft, seine Stimme wurde von den vielen Audienzen heiser. und seinen Lippen entfuhren nur noch unverständ liche Laute, und beinahe hätte er sich eine Magenentziinrung zugezogen, ins folae der vielen Toafte, die auf das Wohl aller Staaten ausgebracht wur den« unter den Denistationen aller Art, die ihn bestürmtem hütete sich diejenige der Lunatisten sehr wohl zu vergessen, was sie dem zukünftigen Eroberer des Mondes schuldia waren.««Eines Taaes suchten ihn einige dieser armseligen Menschen aus, die in Amerika sehr zahlreich waren, und verlangten, mit ihm in ihr Vaterland zurückzulehren Einige don ihnen behaupteten, »seleni tisch« zu sprechen, und wollten es Mi chael Ardan lehren. Gutmüthig ging er aus ihre unschuldige site Jdee ein und nahm von ihnen Auftriige an ihre Freunde aus dem Monde entgegen. Inmitten seines Triumphes konnte Michael Ardan keiner Verdslichtuna entgehen, die berühmten Leuten auser legt wurden. Einige Unternehmer wollten ihn ausstellem Barnum bot ihm eine Million, um ihn von Stadt zu Stadt durch die Vereiniaten Staa ten zu siihren und wie ein Wunderthier zur Schau zu stellen. Michael Ardan nannte ihn einen Elesantensiihrer und meinte, er sollte sich nur selbst herum sühren. Er hatte nicht allein die Männer, sondern auch die Frauen siir sich. Welch ungeheure Zahl reicher heirathen wa ren ihm geboten. Die alten Missis. besonders diejenigen, welche schon vor vierzig Jahren alte Jungfern gewor den waren, schwärmten Tag und Nacht vor seinen Photographien Zweifellos hätte er Lebensgesiihr tinnen zu hunderten gesundem selbst unter der Bedinguna, i m in die Lüste zu solgen. Unter gewissen Umständen tönnen Frauen von unerschiitterlichem Muth sein. Seine Absicht aber war es keineswegs, den Mond zu bevöl lern, und dahin eine aus skanzösischem und ameritanischeni Blute gemischte Rasse zu verpflanzen. Er lehnte da her ab. »Dort oren," iaaie er, »nur einer Evastvchter dieNolle eines Adam zu spielen, dafür danke ich. Ich brauchte dann nur noch die Bekanntschaft einer Schlange zu machen!« Bei dieser Gelegenheit sei ein Vor schlag J.-T. Maitons eingetchaltet. Als der Schriftfiihrer des Grin:Klubs vernahm, wie Barlsicane und Nicholl auf den Gedanlen Michael Ardans ein ingen, beschloß er, fich ihnen anzu chließen, und den vierten bei der Partie zu spielen. Er verlanate also eines Tages, an der Reife theilzuneh men. Barbirane, rintröftlich abschla gen zu müssen, gab ihm Hut-erstehen das Projektil könne eine fo große Zahl von Reisenden nicht fassen. Jn feiner Verzweiflung fuctxte J.-T. Maiton Michael Ardan auf, der ihn aufiorder te, sich zu bescheiden, und Argumente ad honiinein geltend machte. »Siehft »du, mein lieber Mastan sagte er zu ihm, »du darfst meinen Worten teine böse Bedeutung unter fchieben. Aber schau, du bift doch wahrlich nicht vollständig genug, um dich auf dem Monde zeigen zu tönnen.« »Nicht vollständig genugt« rief der wackere Invalide. »Gewiß, werther Freud; setze den Fall, da wir rnit den Einwohnern da oben zu annnen gerathen. Möchteft du ihnen denn einen fo traurigen Be griff von dein, was hier ernten vor geht, beibringen, sie lehren« was Krieg ist, ihnen zeigen, daß es ein lehr guter Zeitvertreib ist, sich niederzumehelrn aufzufreffen und alle Gliedmaßen zu brechen, und alles das auf einein Welt siirper, der imstande ist, Milliarden von Einwohnern zu ernähren, aber de ren kaum 1200 Millionen beherbergt? Du würdej also, toerther Freund. die Veranlassung fein, daß man uns vor « die Thüre feste« · Pein one It·). Otttägie arggefkrfzei» uchse vereinen n n : Erfolg giebt nnd berechtigte zu den i ...— s-- —- .- — »-«.-.. schönsten hossnun n. Barbteane wünschte don der W rtung des Sto tm Moment der Absobrt des Prosett l Beweise zu baden und ließ daber einen Weser von 32 soll aus dem Arsenal von Pensarola lommen Derselbe wurde am Ufer der Reede von tllesi boro ausgep tanzt, damit die ombe ins Yteer sollen und ihr Sturz abge schwocht werden sollte. Es handelte ich nur um die Erschlttterung beim Abschieszen, nicht tun den Stoß beim Austressen. Mit großer Sorgfalt wurde ein hohlprofettil zu diesem be Inertenswerthen Versuch hergestellt« die innere Wandung war mit einem ar len Flockseidenpolster verkleidet, das aus einem Netze von Federn aus bestem Sta l ruhte. Dies war in der That ein baglich auswattirtes Nest. « »Wie schade, daß man·darin nicht Platz nehmen lann,« sagte « .-T. Ma ston, der es bedauerte, daß eine Ge stalt ihn daran hinderte, das Aben-— teuer zu bestehen. Jn diese niedliche Bombe, die mit tels eines Schraubendeckels eschlossen wurde, sperrte man zuerst e ne große Katze, sodann ein Eichhörnchen, wel ches dem Schriftsii "rer des Gundtlubs gehörte, und dem .-T. Maston eine große Zuneigung widmete. Man woll te erfahren, wie ieseö wenig zu Schwindel qeneigte bierchen die Vet suchsreise überstehen würde. Der Mörser wurde mit 160 Pfund Pulver geladen, die Bomke in das Stück eingestellt, und der Schuß abge- - geben. Das Projektil erhob sich mit rasen der Grschwindigleit, beschrieb man-stä tisch seine ParabeL erreichte ungefähr eine Höhe von 10W7f11sznnd sentte sich in einem eleganten Boaen in die Flu ten. Ohne einen Augenblick zu verlieren, steuette eine Barte nach dem Ort des Austressen5. Geschictte Taucher stiirzi ten sich in die Welten nnd befestigten Tau: an den Henkeln der Bombe, die rasch an Bord gezogen wurde. Kaum fiinf ssssinnton du«-»- Unsflnsssn uni ichea dem Aug-ahnen ais vie Thiere eingesperrt wurden, und dem, als matt den Deckel ihres Gefängnisses öffnete. Ardam Barbirnne, Mafton und Nicholl befanden sich auf der Barte u. widmeth sich ihrer Aufgabe mit einem leicht verständlichen Interesse. Kaum war der Deckel geöffnet, als die Kayh nur wenig zerzaust, heraussprang, in voller Lebenstraft. ohne es sich anmers ten zu lassen, daß sie von einer Luft reife heimkehrte. Aber von dem Eich hörnchen fand man, als man es suchte, keine Spur. Hierüber war man . re doch nicht lange im untlaren. Die Kotre hatte ihren Reisegefährten aufge fressen. lFsortfenung folgt. W «T«ute« Löst-tm Ueber den Besuch des kleinen unga riichen Geigers Franz v. Beciey bei der Königin Atexandra oon England in London werden folgende hübsche Einzelheiten betonnt. Die Königin hatte seinerzeit aus Petersburg, als der Knabe dort concertirte und unter anderen der Kaiserin von Russland und den Großfürsten privatirn dor fpielte, schon sehr oiel über ihn gehört, und die anin hatte der Königin an’z setz gelegt, ihn einzuladen, wenn er nach London kommen sollte. Dies ge schah denn auch, und Königin Alexan dra, die durch das Spiel des genialen Kindes buchftäblich zu Thränen ge rührt war, äußerte sich iiher feine Lei stungen in den Auf-drücken größter Be wunderung. Wiederholt nahm die Kö nigin nach dem Coneerte den Jungen auf den Schooß und küßte ihn herz hoft ab. Tie Königin sprach mit ihm deutsch und ließ sich oon ihm allerlei erzählen Der muntere Knabe antwor tete höchst ungenirt der »Tante«-Köni Igin und ließ tich wiederholt in dein 1 Geipräche aus den »Ontel":Grosisiirsi skonstantin von Rußlano, der ihn in iPetersburg häufig aus dein Klavier begleitet hatte. Als der Thee siir die Königin und fiir Herrn uns Frau u. Versen seroirt wur:e, sagte die Köni gin zum tleinen Versen in deutscher Sprache: »Jetzt aber, Franz, geh’ in’s Zimmer nebenan und spieie ein wenig s mit den Kindernt« —- »s3pielen?" ant wortete tleinlaut der Knabe. ,,Geige« Tante-Königin?« —- ,;Nein, nein!'« »ries nie Königin lachend. »Du bist schon müde. Du wirst mit den Kindern (des Prinzen von Waies) spielen und Dann betoinrnst Du Thee und Back wert!« Die Königin war nicht wenig erstaunt, zu hören, daß der Knabe zur Aufrechterhaltung und Befesti Hung seiner phänomenale-i Technik nur einer täglichen Uebungsdauer von zwei lStunden bedürfe. Schlie lich verab I schiedete sich die Königin n derzlicher ; Weise von dem Knaben und dessen El stern und batiie , den Besuch im Bu sctinghain - Palais zu wiederholen. ! WH-— » Der Oberländer Bote Mo. 119) Jschreibt in seinem Leitartitel: »Ernste Zeichen am Horizont unserer äußeren olitit haben in ven siir die haltung unserer Diplomatie eiusschlnggebendeni Kreisen Besorgnisse wegen Erhaltung des Weltstiedens wachgeeusen. Diese Feststellungen tlangen wie ein rothes gaben durch die drei Ansprachen des aisers hindurch, die er seit seiner Ritcktehr von der Mittelmeerreise ge balten.« Der tiingende rothe Faden scheint eine wichtige Erfindung . der steuieti zu sein. ·- - i Gerechtigteit mag blind sein. aber ibtkie dieljngereetptigtett is jedenfalls viel . U «