Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 01, 1904, Zweiter Theil, Image 16

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    M
Sommer-Pläne
Die »Misses Meyer an bek Ect« et
schemt John Nitsch als Retter
in der Roth.
Mistet Cditeri
For was? Des möcht Mk wisse!
For Fvas fein eigentlich Inanbe Leitj
vkthettach Beifamme fein thun fies
me un wann sie emol beisamme fein,
da qebt Feder,
bcroo wo an
wcrfcht hi. De
einzige Zeit, wo
sien ennu« zefdm
me kume des
is wem sie c
Jnvitäschm for
Tinner oder so
wag gewim, un
dann setzt die
Frau allemal mit
erek annnchmu
Ihren Mann un
der mit erme ans
nere Mann feiner
an Zekasssmk
Awtvet sunschU
Wann kimrne sie
da zesarnmes
Wann die Frau
emol mit ihr’rn
Mann zegleich in New York is. da geht
sie an ergend en südliche Wintervlatz
oder wann die Frau in New York die
Apperiisiesen oder die Bäll un Kan
zerts mitmache will, da iollävst dem
Mann sei Sistemrn, un er Fuß nach
t Sprinas oder Palm Bietsch.
an die Frau in Päris oder ir- Itali,
da bot der Mann Büsineß in London
und wann der Mann in New York is-,
geht die Frau nach Newport.
Jetzt frag Ich, Mister Editer, is des
e Lebe, is des e Ehesiand? No, Mister
Editer, des is es nir, awrver es is
sischonäbelk Das is, was es is.
Of course, Jch thät es nit gleiche, so
immer mit der Alti nit vereint ze sei,
awwer mer muß eigentlich als Pro:
minenter die Fäschen aach so e Bißle
mitmache, muß mer nit. Mister Edi
ters denk, mer sollt. Wannkä
aach s wer fällt.
Deswege hen Jch der Altj, wo of
course ietzt schun wieder allerhand
Plän vun wege dem Sommer hor,
Jägde wie eme krante Gaul, daß
r e Bißle mehr auf zu Datum un
de fafchionäble Weg lebe sollte, des
hißh daß sie for Instanz an en wert
liche Sommerplatz gehn sollt und Jch
Ih- äs- hkd- .«»- h- Et--»h Os
III-hu III-os- ist-sk
htt. Oder ich tiiiii in Neu Yori
teibe un sie sollt nach Juropp. Miftet
Editer, es thät Mir «a schwer werde.
Ctvwer es wär doch Jäichionäbei. Any
wer die Atti will nix dervo wisse. Sie
will Mich nit alleenig hier toße un will
Mich nit alleenig eraend wohi loße.
Un es helfe alle Argument-J nix un
feinelli timmt sie dann immer damit
erauö, daß Jch Mei Necktei nit selber
Kinde könnt. Es helfe Alles nir. ze
age, daß Jch ja immer solche Necktie
ag, wo schun gebunde sein und wo
met blos so an de Knopp eitnipft, es
lft nix, ze sage, das; ch noch jede
mmer mitaus die Atti rticz geworn
bin un erst neulich alleenig in St.
Levis war. Bei dem letztere Argument
kt die Altti blos mit so eme gewisse
tick gesagt· »Du hoscht answer aach
dran bauögsesehe, wie Du zeriickge
Iimme ist
Jetzt bitt Jch Ihne, Mister Editer,
wie soll ich dann des aushalte? Mit
der gan. Familie in die Kauntri —
Mister fiter blos der, wo des schun
mitgemacht bot, weeß, was des ist
Un miticmmt die Fämiti hier bleibe
Un jeden Tag die spitzimoige Rimarts
Ism, was annere Fraue mitmache, un
Do die hingehti könne un lauter so
Sache. No, Mister Editer, de- is ze
«viel verlargtt
So hawwe die Dinge gestaisne, Mi
Editer, un Jch war schun in der
Este Verzweiflung im ben schun aller
nd Fluwtversuch un Ausbrechim s
«t ausgeheckt, da is Mir die Mii es
Ehe an der Eck als unbewußte Bun
desgenossin He hilfe getimme. (Werm
die das gewüßt hatt, da hätt sie sich
such lieber die Zun abgebisse!)
Nämlich die Witzes Meyer fängt
skder dervo a, daß die Maud immer
M ieeii Bräuiigam gefunne bot, wo
cui gemacht hot un daß es doch
Mä« Zeit «wern«th·ät-.« Yie Atti hot
II course ge1agk, oatz ote Mai-o einige
«t an jedem Fing-se zehn hawwe
«smt, un so weiter.
Biseits, hot die Alti gesagt, dieer
Sommer, wann sie, die Alti und die
Mund un of course aach »dier Hob
bie« (des soll ch sei) ergend wohi qehn
Mie. da thät Ich ja fchu was finde.
Da hot die Misses Meyer sehe süß
ges cum un gesagt: »Wä, des thät sie
glaube namentlcch wem die Alti
i wär, un dann hot sie der Altj»
cidkinglichst gerathe, die Maud nor ja !
di alleenig ze lossc, sonneen immer der
sti zu sei. s
Ilaum war dse Misses Meyer fort,
II ietzt die Akti: »Maud, die Person,
dermit meint sie ihre intimste
mindrer, die Misses Meyer) hot e
M, da es besser wär, wann « ch
, sit wit it geh, warm Du in ie
Mute bist, drum hot sie des Gege
- Mk Osti«
pMMt bot sie Recht. Es soll ja
Hm gewiss-, wo söddenli sick vun
E - M Sösrl weid, wenn sie die Mutter
— Zwei-Zu WILL-aß Ich Dåch
, m. ge me ’m ein ie
M — nach Etehskdt Lake bei
Iwane oder foL wo hi. Fö- gebt
H M junge eit aus Truge-,
its-. Zins Leut-gen se Städt
, IS ist Fig-ichs bu«
f J , Editers Nämlich
, da M Ich Wer nip
Die is teil Die muß thun, was Jch
will oder sie loszt Mich anhhow thun.
was Zch will, wann Ich sie thun los
was will.
Al o, Meiner Tochter und-der Alti
Lieb un weil es so isäschm is, werd
Ich diesen Sommer getrennt vun der
Alti bei-bringe müsse. Wir gehn viel
leicht die Woch noch.
Jhne des Nämliche wünschend
Mit Rigards durs
John D itsch, Esa.
—-——
Die Ists-ge t- stieseh
Ein junger englischer Ossizier war
in ein indischeg Regiinent versetzt wor
den. Während des ersten Abends sei
nes Aufenthalts in der neuen Garni
son, als die Mehrzahl der Ofsiziere
des Regiments im Kasino versammelt
war, wurden zu Ehren des Neuange
tonirnenen auch die üblichen Jagd- und
Jägergeschichten zum Besten gegeben
und man lachte manchmal recht herz
lich über das Jägerlatein einiger alter
Graubärte, die sich schon ein Menschen
alter und mehr in Jndien aufhielten.
Schließlich kam auch das Gespräch
auf Gistschlangen. und hierbei nahm
der Oberst des Regiments selbst das
Wort und erzählte ein »eigenes Er
lebniß'«.
»Ich hatte mich eines Morgens ver
schlasen,« erzählte er. »und mein Die
ner tain zum zweiten Male, mich zu
wecken. Jetzt sprang ich natürlich
schnell auf und kleidete mich in aller
Eile an. Jn wenigen Minuten war
ich fertig bis aus die Stiefel. Jch
sahre hastig mit dem Fuß hinein, als
ich plötzlich aus ein sich bewegendes
Hinderniß stoße. Sosort sährt mir
durch den Kopf. daß es eine Schlange
fein könne« die sich während der Nacht
den Stiefel zum Quartier ausersehen
hatte. Den Fuß zurückzuziehen, wäre
sichererTod gewesen, denn dieSchlange
wurde mich in den Fuß gebissen haben.
Zehn izreßte gis-Mit auzk Kzaft den
-- x-.. .
Ouo US All Wslcfcl UIIU Isulllpssc UUIUI
auf, fo fest ich konnte. Als ich end
lich den Stiefel auszog, zog ich eine
todte Brillenschlange von etwa zwei
Fuß Lii e aus meinem Stiefel.«
Diese rzählung hatte auf den jun
gen Offizier einen tiefen Eindruck ge
macht, und als er am anderen Morgen
feinen Fuß in den Stiefelschaft steckte,
um ihn anzuziehen, verspürte er Nöß
lich einen scharfen Stich in der Fuß
sohle. Kein Zweifel, eine Schlange
hatte sich in feinem Stiefel verkrochen
Mit aller Kraft zwängte er den heftig
fchmerzenden Fuß in den Stiefel, fing
dann wie wahnsinnig heruinzuftanr
pfen an, stieg auf einen Stuhl und
sprang mit voller Wucht hinunter, da
bei fortwährend vor Schmerz und
Schreck aus vollem halfe schreiend:
»Kerl-ra! Kobra!« wie die Engländer
die Brillenschlange nennen.
Auf den Lärm eilen einige Diener
dem fett ohnmächtig zusammenba
chenden jungen Mann zu Hilfe. Auch
andere foiziere und ein Arzt waren
fchnell zur Stelle. Man entlleidete
ihn haftig, aber erft als man ihm den
Stiefel auszog, entdeckte der Arzt die
Ursache des ganzen Lärms: ein Nagel
war durch die Sohle gedrungen.
Oh
Ins der Scheu-.
Jn einer großen Stadt, deren
Schulen jetzt fleißig besichtigt werden,
erhielt der prüfende Schulrath türzlich
eine unerwartete Antwort. In der
4. Klasse einer Mädchenschule verlangte
der Herr, die Lehrerin follte das
Sprichwort: »Man soll den Teufel
nicht an die Wand malen!« entwickeln,
d. h. aus den Kindern herausholen, so
daß diefe es von felbft fänden. Als
diese Absicht trotz alles Fragens und
hinleitens nicht erreicht wurde, meinte
der herr Schulrath: »Wissen Sie was,
Fräulein, malen Sie doch einmal einen
Teufel an die Wandtafel — vielleicht
Dönh-- h--- Lä- 0:-h-.. --- AL- --I
u sie-.- II Uns crust-TI, sWI IUII IUUI
llen!" —- Die Lehrerin versucht es, aber
alle Persuche mißlingen tliiqlich da sie
in dieser Art von Malerei durchaus
keine Erfahrung hat. Da greift der
Schulrath selbst zur Kreide, und unter
seinen händen entsteht zwar tein
Kunstwerk, aber doch ein deutlich zu
erdennender Teufel mit Hörnern,
Schwanz, Pferdefuß und ein Paar er
schrecklichen Au en. »Nun. Kinder,
was habe ich uch da an die Wand
gemalt?«
»Einen Teufel!«
»Richtig! Und welches recht bekannte
Sprichwort habe ich euch damit vor
Augen füsten wollen?«
Lanae ause. ;
Endlich meldet sich ein Kind und
stellt triumphirend das aesucksteSpriche :
wort fest-. »Unniitze Hände beschmieren
Tisch und Wände!« « »
Der Herr Revisor wandte sich sehr
betreten ab und nahm sich vor, den
Teikfel nicht wieder an die Wand zu
ma en
Gestirn-sites
Vater: «Sag’ mal, Sohn, ich denke,
Du studirst, und gleich bei meinem er
sten Besuch finde ich Dich in der Pro
bierstube ?«'
Student: »Na, Vater, Probiren geht
doch über Studiren.«
Gute charitiesiftth
As »Wer ift denn der rr dort mit
dem durchbohrenden Bli?
. B: »Das ist ei-. der Jntzenieure
vom hudson Wider-«- instit-sauf'
!
l Ex- -« Iris-«- « «
ttin new e i
sS Stäiusge «LFIIae,(JFwi-rft wohl jetli
» wieder nichts Eil igetei sit thun haben,
EZIW Im W W
vkk schönste Tod. X
(Von J. »V. stoan Uebersed von
-W. Thal.)
»Der schönste Tod, den ich Friedens«
begann der alte Jamblin, »ift gleichs
zeitig der, der den tiefsten und furcht
barften Eindruck auf mich hervorge
bracht hat. Sehr lange Zeit glaubte
ich, es wäre einer der gräflichstem die
sich denken lassen. Die Erfahrung hat
mich gelehrt, wie sehr er beneidcnsq
werth war. Es war im Jahre 1863
während des Sezesfionslrieges. Jch
befehligte ein Regiment des Nordens
mit foMsagen elastifchem Bestande:
Einen onat hatte ich etwa 1000
Mann unter Waffen, einen Monat
darauf nur noch 300« dann wuchs das
Kontingent wieder, um turz darauf
wieder abzunezmem Nur das Offi
zierstorps blie sich ungefähr gleich.
Jm April 1863 waren wir also mit
den Streitkiäften der Südarmee in
Tennessee zusammengerathen. Ein
Fluß und überschwemmte Aeaer trenn
ten uns; unsere Kämpfe waren nur
Scharmuyei. Indessen nahm die Be
wegung doch eine gewisse Dauerhaf
tigkeit an und gleichzeitig wuchs die
Fahl der Kämpfer auf beiden Seiten.
Eegen Ende April stieg mein Regiment
auf 1500 Mann, und das ganze Ar
meetorps erhob sich auf 10,000 Mann.
Der Feind mußte weniger zahlreich
sein, war aber besser gegliedert und
hatte Grschiitze von größerer Trag
weite.
sWir warteten aus einige Kanonen,
die man uns seit langer Zeit verspro
chen hatte, um ein entscheidendes Ge
secht zu liefern, doch die Kanonen ta
men nicht. Ohne die Vortrefflichieit
nnd Auedebnnng unserer Stellungen,
im Verein mit gut gehüteten, vorzüg
lichen Rückzugsltniem wären wir in
qrosie Bedrangniß getoinnien. Unsere
Tbätiateit erstreckte sich auf sieben bis
acht Dörser, die sich Pornvbaster Weise
den Namen Städte beigelegt hatten.
Die Lebensmittel waren einfach, aber
reichlich. namentlich das Fleisch: einige
Quellen lieferten uns ein vorzügliches
Wasser. Grob und gesiäszia, wie
meine Leute waren, schänten sie melir
die Quantität, als die Qualität; da
rum gefiel ihnen der Ort auch voll
kommen, und sie warteten ohne Unge- «
duld die Fugesagten Artilleriererstär
lungen ab.
Unter meinen stiiieren befand sich
ein junger Mann aus Kansas dessen
Charakter mir sehr gestel, und der mir
bei jeder Gelegenheit eine grosie An
hänglichkeit bewiesen hatte. Er war
ein naives, leidenschaftlich-ec- und stür
misches Gemütl), dem jede Sache gut
oder schlecht, entsetzlich häßlich oder
wunderbar schön erschien, eine iener
Seelen, die keinen Mittelweg kennen,
immer gleich Partei ergreifen isnd stets
glauben, ern Ding müßte sich auch so
ereignen, wie sie es sich gedacht.
Herberi Buchenan war nicht-Zinsw
weniger ein erstaunlich energischer H
Mann voll Scharssinn und Kliialteitz ’
niemand verstand es besser als er, eine ’
Relognosszirung zu leiten oder ein
Scharrnuhel zu beginnen.
Dieser Mensch verliebte sich in eine s
Squattertochter, von der man wenig-s -
stens sagen tonnte, das-, sie eine schöne,
kräftige Person war. Es war ein Ber
nügen, ihr bei der Arbeit zuzuseben,
ksest und ausgeglichen waren alle ibre
wegungen. Dieses Mädchen war
gesund an Leib und Seele, wie selten
eine. Dazu hatte sie einen so blühen
den, kräftigen Teint, so blitzende, le
benstrotzende Augen. daß meine Leute
bewizndernd zu·»sluchen»anfingen, trenn
sie umkri uuf lylell Wgell vqugllelk.
Sie ließ sich Vuchanans Huldigungen
gefallen, und dieser gab ihr sast so
gleich sein Wort, er wolle nie ein ande
res Weib heirathen. Doch nenn der
junge Mann ihr auch sympathisch war,
so wollte sie sich doch Zeit nehmen, um
sich datiiber tlar zu werden, ob sie
auch mit ihm glücklich werden könnte.
oen den Pausen seines Dienstes siihrte
rbert seine herzallerliebste Maty in
der Umgegend des Dorfes, in dem sie
wohnte, spazieren. Wohl mehr als ei
ner unserer Leute mochte dem jungen
Kapitän Un lück wünschen, doch zu al
ler Ehre mu ich gestehen, daß es auch
nicht einein einfiel, ·ihin eine Kugel
zwischen di- Rippen zu schießen oder
Streit mit ihm zu suchen.
Jch billigte diese Jddlle, denn ich
wußte sehr wohl, daß sie den Kamera
den leiiien Augenblick hinderte, seine
Pflicht zu thun; ja, ich interettirte inich
sogar dafür. Ich saiid nur, daß Ma
ry hanthorn die Liebe die man ihr ge
weiht hatte, etwas langsam erwidere.
So standen die Dinge, als wir drei
Tage hintereinander recht tüchtige
Scharmiitzel am User des Flusses zu
bestehen hatten. Unsere Leute hielten
sich tapfer, und auch die Osiiziere be
nahm-en sich nicht allzu ungeschickt
kolßdem errangen wir ieinen Vor
t i.
Zu wiederholten Malen lähmten die
großen Artilleriegeschiixe der feindli
chen Armee unsern Anpturm, und wir
stonnten unsere Truppe Grade noch
ordnet zurückfii ren. m vierten
: age ruhte man ich auf beiden Sei
! ten aus« Die Konföderirten hatten sich
nicht fiir stark genug gehalten, um ge
gen uns loszu ehen; wir dagegen fühl
ten uns unsei g, den Fluß ohne Un
terstüsu einer wirksamen Kanonade
zu iiberxchreitem Am Oierten Tage
hielten ch also alle zurück. Nur ab
und zu sagte uns eine Kugel daß das
Land n cht ganz öde war, und wir
antworteten, aber mehr der Form ine
n.
geGegen Abend, als ich von der Jn
speltion meiner Wachen zuriiatany er
M ich Mark und herbe-et die auf
sder Sptse eines ilgels aus« und ab
lwandelten Sie brachen eifrig mit
lernander und ihre Gestalten nahmen
f sich in den: rot schimmernden Vimmel
äußerst reizvo aus. Von Natur aus
bin ich neugierig d. h» wenn die Na
Ltur tein Unglück anrichtet. Ich sehte
»mich unter.einen Baum und beobach
! tete die Spaziergänger, ja, ich benutzte
sogar« mein Fernrohr, um sie deut
licher betrachten u können. Herbert
sprach viel und arh hörte aufmerk
sam zu. Schließlich machte sie eine
s zuftimmende Bewegung. Dann pflückte
ier eine große rothe Blume von einem
sStrauch und reichte sie dem jungen
IMädchem Sie steckte sie an ihr Mie
j der, und als herbert die Arme öffnete,
smachte sie, laube ich, zum erstenmal
eine liebevolJe Bewegung; sie erwiderte
» die Umarmung.
’ Jhre Lippen berührten sich und in
Idemselben Augenblicke verschwanden
ihre Köpfe. Es blieben nur zwei um
fchlungene Körper übrig, zwei ent
hauptete Körper, denen das Blut ent
strömtr.
Das war so phantastisch und tam
so plödlich daß ich trog meiner langen
Ersahrung zuerst gar nichts verstand.
Ich hatte die beiden Köpfe buchstöblich
verschwinden sehen. und begriff erst
nach einigen Selunden, als der Knall
einer großen seindlichen Kanone zu
meinen Ohren drang.
Natürlich erschien mir dieser Tod
als ein geradezu entsetzlichen und von
diesem ganzen Kriege. wo ich doch fort
während furchtbare Episoden verlebte,
«- Je s. .- »Ja-«
uk k: :-t-«e Ic--:-..:r. —
Is-» zuq Ist-Ils- Olsclvlllv Ulls lhcssscls·
in mein Gedächtniß ein. Lange Zeit
lsetlagte ich von ganzem Herzen diese
beiden schönen jungen Leute, die in der
Blüthe ihrer Kraft dahingerafft wor
den waren
Mit der Länge der Zeit jedoch lernte
ich ihr Glück beneiden. Jm Grunde ge
nommen, waren sie im schönsten Au
aenblick ihres Lebens dahingeschieden.
.inen schöne-ten Moment gab’s für sie
nicht mehr-, während doch das Elend
dieser Welt jeden Augenblick auf sie
lauerte. Sie waren in der reinsten,
absolutesten Freude, ohne jeden
Schmerz, ohne jede Unruhe gestorben,
sie hatten nicht einmal die Zeit, etwas
zu fühlen, denn in diesem Schnellig
leitsgrade hört selbst das Denken· und
das Schmerzgefiihl auf·«
Be tratst-, vers-Ine. . J .
Gras Geza Zichy, der einarmige un
arifche Klavierkiinstler, erthlt aus
einem Verkehr mit Franz Liszt: «Jn
der Rearl heiter und aufgeräumt,
tonnte Liszt manchmal sehr melancho
lisch fein. Ein Abend blieb mir beson
ders in Erinnerung. Wie vereinbart,
sollten wir den Abend bei Frau v. B.
oerbringm. Die Dame erkrankte plötz
lich, und ich fand Liszt im bausflur
stehend, in Gedanken versunken.
»Sehen Sie, Geza das ist das Los
eines alleinstehenden, alten Künstlers
. . .. Meinem Diener gab ich Urlaub,
nun ist niemand in meiner Wohnnukn
der Ofen kalt, alles finster, ja, ja, w r
haben Feste, hell erleuchtete Salons,
doch nie ein heim. Die Töne der
tlingen, die herzen verlöschen und der
Re t ist Schweigen.«
r nahm mich beim Arm, und eine
heiße Thriine fiel auf meine Hand
Wie brannte mich diese Thriinei Nie
lah ich Liszt zuvor und nie danach wei
nen. Die ganze Energie meiner fro
hen, ftarten Jugend raffte ich zusam
men, führte ihn in seine Wohnung,
zündete die Lampe an, tniete vor dem
Kamin hin und heizte ein. Auf ein
mal fühlte its- soinen Aus ans mein-n
damals noch blonden Locken.
«Meister," s rach ich lachend, »man
ist doch nicht fo sehr verlassen, wenn
einem die Freunde den Ofen beizen.«
Liszt nickte lächelnd. Jch ließ ein
gutes Nuchtmahl kommen« und in ei
ner Stunde sah ich den aeliebten Mei
ster in seiner alien Laune ausbliihen
HDa saß er nun, der »griiue Jüngling« ,
jivie ich ihn nannte und erzählte, er
s zählte die Kunstgeschichie eines Jahr
Ihunderts Und es klang so schön, wie
kindklingender Baum im Märchen
an .«
W
Die Dame ine- dee spiegel.
Eine lurzsichtige junge Dame,
einige Packete in der hand tragend,
schritt den Corridor eines eleganten
Hotels in Boston entlang. Da kam
eine zweite Dame aus entgegengesetzter
Richtung auf sie zu und trat, mit
Parteien beladen, der ersten direlt in
den Weg. Diese jedoch bog höflich
nach der rechten Seite aus, als nun
aber die zweite Dame ebenfalls nach
rechts schritt, sprach, hierüber etwas
erregt werdend, die erste Dame:
»Bitte, lassen Sie mich doch passiren!«
Die Lippen der Dame No. 2 bewegten
sich ebenfalls-, aber lein Laut wurde
hörbar, aber ein Kichern im hinter
grunde des Corridors schreckte No. 2
auf und ließ sie erkennen, daß sie vor
einem eleganten Wandspiegel sich selbst
ini Wege gestanden hatte.
H
Falsch see-them
Sniiggs: »Da geht ein Mann, wel
cher schon viel gethan hat« uin die
Menschen anszuriitteln.«
Sma ge: «Großer Arbeiter-Agita- »
tor, wie « i
Sniiggö· »Nein, Fabrikant voni
1
i
Weiter-Uhren.«
Zickzack-eh
Hausherr: »Es hat doch diesen Mor
gen Niemand gesehen, wie ich nach
hause trank
Gärtner-: »Nein, gnä’ Herr» .und»
die Spuren tin Schnee habe ich anchl
schon wieder verwilchtl« .
Ists see untere altes Zett.
Justizturtosa aus dein Mini reich
dannooer erzählt jemand in der « eif.
Zig.« Da heißt es u. a. Bei einem
kleinen Gerichte war ein neuer, sehr
wohlhabender Asfessor eingetreten, der
einen erbitterten Prozeß um einige
Groschen an Werth dadurch beendigte,
daß er jeder Partei einen Thaler aus
händigen und sie dann durch den Ge
richtsdiener fchleunigst entfernen ließ.
Am nächften Gerichtstage befanden sich
über fünfzig Menschen im Vorzim
mer, welche erklärten, miteinander
Prozesse zu haben, die sie sofort ver
bandeln wollten (ein auch noch heute
zulässiges, wenn auch selten geübtes
Berfahren). Der «Affessor lä eltever
schmißt, als er dies erfuhr. ffenbar
war seineAri, Prozesse zu beendigen.
im Bezirk bekannt geworden. Er trat
in die Thür und las aus der Prozeß
ordnung vor:
»Wer einen andern böswilligerweise
verklagt oder schilanirt, wird mit
Geldstrafe bis zu zehn Thalern oder
mit Gefängniß bis zu acht Tagen be
ftraft!«
Dann zog er sich zurück und fchloß
die Thür. Als er sie nach einigen Mi
nuten wieder öffnen ließ, waren noch
—- drei Parteien anwesend.
Bei demselben Gerichte wird wohl
noch heute eine Rechnung aufbewahrt,
die der Bellagte au gestellt hatte. Der
Mögen Vermiether der vom Betlagten
benußten Wohnung, hatte eines
Abends in der Trunkenheit auf der
Hausdiele einen fürchterlichen Lärm
gemacht und den Betlagten bedroht, fo
daß diefer und fein Sohn in Angst
gerathen waren. Wortlaut der Rech
nung:
,,Gegenrechnung des N. für Klager:
Eine Nacht Todesangst ausgestanden,
zwei Mann a 1 Thaler —2 Thaler.«
Jch hoffe auch, daß dieProzeßalten
dort noch existiren, die anläßlich des
Schützenfeftes entstanden sind. Wäh
rend des Festes lam es nämlich zwi
schen zwei Bürgern zum Streit über
den letzten Schuß auf die Königs
scheilze. ·Urtheil:
»Der deriagie wird verurtheilt, oen
Kläger als Schützentönig anzuerken
nen."
Der alte Oberamtsrichter v. W.
hatte einem Fechtbruder einen Gro
schen geschenkt« Im nächsten Schöss
engericht, einem der ersten seit Ein
führung dieses Instituts-, stand der
Fechter des Vettelns angetlagt vor
dem alten Herrn und bestritt die Be
schuldigung. Da erhob sich der Nich
ter, sagte zu dem ältesten Schösfem
»Uebernehmen Sie den Vorsitz!« stieg
herunter, trat vor den Nichtertiich,
vereidigte sich selbst als Zeugen und
sagte aus, daß der Angetlagte bei ihm
selbst gebettelt habe. Daraus über
nahm er den Borsitz wieder und ver-s
urtheilte den Angellagten auf Grund
des glaubwiirdigen Zeugnisses des
Oberamtsrichters v. W.
Dieser Richter war etwas kurzsich
tig, und so glaubte er denn eines
Tages zu bemerken, daß jemand aus
dem Publikum während einer Eides
leistung schen blieb. Aetgerlich blickte
der Richter nach dem Missethäter.Der
reagirte aber nicht daraus und blieb
selbst dann noch sitzend, als der Ober
amtsrichter mit ernster Stimme ries:
«Anwesender, erhebt Euch!«
Auch eine zweite und dritte gleiche
Aufforderung hatte teinen anderen
Erfolg. Da ties ein altes Weiblein
aus dem Zuschauerraum:
»Herr Oberamisrichter, de Kerl is
nich grötier (größer)t«
ctn Jeekhmm
Jm »New Willard otel'«, einem
der feinsten Gastböse f asliington’s,
erschien eine hübsche und elegant ange
zogene junge Dame und trat zu dein
Cleri. Dieser steckte sein liebenswür
digstes Gesicht aus und sraate devot:
»Sie wünschen ein Zimmer?«
»Jawvhl, mein herr.«
»Wol1en Sie bitte, Ihren werthen
Namen einschreiben?«
«- awohl mein den-«
«,, abeu Sie einen Kosser2«
,»s wohl, mein Fern«
»Möchten Sie i n gleich in Jhrem
Zimmer -haben«i«
»Dann-bl, mein Herr.« «
« ie lange gedenken Sie hier zu
bleiben?«
»Ja, wissen Sie, das kann ich »h
nen noch nicht sagen. Jch blu» MIM Ich
als Stubenmiidchen engagirt undl
da. . . .
Sie hatte ieine Zeit, den Satz zus
beendigen, denn der Fragestellet wars
ihr ein-en wüthenden Blick zu und
verschwand eiligst.
Ins des Inei- eteiee sag-.
Aus Satzhur wird berichtet: hier
starb nach einer itthetlung der Salz
burger Chronik das 73iiihrige Fräu
lein Katharina Schretdreiter, eine ge
botene Nadstadterim Als Ufährigei
Mädchen trat sie in einer amilte als
Magd ein, verließ ihre math und
bete-sie mit ihren « r cha ten alle
fünf Erdtheile«, sich bei dekorat
nisz der englischen, französischen, ita
lienischen, arahischen, neugrrechischen
nnd tiirtischen Sprache aneignend.
Das Verständnis der lehteren machte
sie im russischstiirtischen Krieg den
französischen Krantenschwestern will
tommen, denen sie als Dolmctfch die
nen konnte. »Mehrere Jahre war sie«
in Amerika, noch länger in Konstanti
napel; sie hat der Eröffnung des
Suezianals beigetvohnt, zweimal
Schiffbruch gelitten und einmal bei
einem Brande alle ihre bfeligieiten
verloren.«' Bei dem im ugust 1886
gelegentlich des sechshundertjährigen
Stadtjubilänms von Radstadt abge
haltenen historischen Festzug stellte
Katharina Scheidreiter die Mar arete
Maultasch dar, »eine martante net
gie verrathende Gestalt,« wie ein da
maliger Berichterstatter ionftatirtr.
Vielen Fremden und Besuch-en der
Salzburger Domtitche wurde die
Radstadter Herzogin als Besitzerin der
Zahaltrafit unter den Dombogen he
anni.
Er tennt sich ans.
Bezirlsbaumeisten »Noch eins, Lö
tvenwirthwenwirth, die Thüren an
Eurem Saalneubau müssen der Si
cherheit wegen nach außen aufgeh’n.«
»Woaß scho’ damit ma’ die Leit«
besser ’nausschmeiß’n la’.«
So sind sie.
Freundin: »Die Settgläser, die Du
mir für die Festlichteit geliehen hast,
sind alle zerbrochen; das macht aber
nicht-: ich trage es Dir nicht nach, daß
sie so schlecht toaren.«
Bedingung.
,,; a, Sie haben so auch nicht das ge
ring te besondere Kennzeichen Wenn
ich Sie als Rassirer anstellen soll, müs
sen Sie sich mindestens zwei Vorder
zähne ziehen lassen.«
Stisifenfzer einer Haus«-am
»Ach. wenn doch unsere Minna mit
ihrem Schoß wechseln wollte. damit
wir nicht gar so viel Schweinesleisch zu
essen betömen!«
Speis-tatst
rr (beicn» Heirathsvermittler):
»Wtrd sich der sunge Mann nicht im
ganz rothen Haar meiner Tochter sto
en «
Heirathsvermittler. »Er liebt das
sogar, wie er mir anvertraut hatt«
Herr :»So da könnte ich ja einige
Zausend Mark von der Mitgift abzie
en.
Je nachdem.
Unterofsiziert »Ja wie viele Theile
zerfällt dap Gewehr?«
Retrut: »Das tommt ganz draus
an, wie man’s hinschmeiszt.«
Mslitistb
Gekl: »Ja, nädige Frau, mein
Schatz ist mein EdissenV -
Dame: »So, so! Darf man fragen,
ad TSie diesen Schuh vergraben ha
n «
Mulier.
Kellner (zum Gast» der soeben seine
Mahlzeit beendet hat): »Wünschten
Sie noch etwas?«
»Nun, ich wünschte wohl gespeist zu
haben!« -
Die Anme.
häßliche rau (Ikunstliebbaberin):
»So viel sie t fest, das Alte ist immer
wieder schön!«
Mann: ,Einverstanden, aber nicht
—die Alte!·«
serstsndlicher Sink.
Fräulein: »Sieh doch, Karl, welch’
schsnen Anblick es gewährt die beerde
trinlen zu sehen.«
Schafhirt: «Diis is noch gar nir,
Röukm da sullten S’ erst mi’ sausen
e ’n.«
Aussen-um
Waben Sie den Wein auch gut ad
gelagett,den ich Ihnen neulich schicktei«
Student: »O ja, ich habe den ganzen
nächsten Tag im Bett gelegen.«
Ein Vom-siechen.
« Q- W
»Aber TU Mkin Güte, Mc siehst Du denn auss«
T »sich ich habe einen hol-tell Zahlh und der quält mich nun schon seit vier
en "«
Maske-. um«- zögerft Du denn da? ouan mit ils-us
»Das mochtk tch schmer get-se,—— aber meine Its-a ist verreist. und U
ihn- ptinzipiell rucht- ohne ihre Mammon-Isr