Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 01, 1904, Zweiter Theil, Image 12

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Wink-how
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It if— Ei brannten auf dem
Bot-vers Gesiyer Karl
WScheune und Siallung nie
set-. Drzi Stück Rindvieh, sowie Fe
Iewith fanden den Tod in den Flam
M
»Die —- Der fünfjährige Sohn
Its U ·iers Pönieck zu Kleinsilber
U Reis wurde zum Suchen von
Immsseln ausgessandt Er fiel dabei
in die Jhna und ersirani.
Rappen. — Auf dem Gehöfi des
Wirth Henschke zu Neue Welt
brach Feuer aus, wodurch ein Viehsiall
« mir u- und Striohvorräihen u. s. w.
Ungeaschert wurde. Der Knecht des
Zeus-sie wurde wegen Verdachtg der
andstifsisung in Haft genommen.
Wi tie n b e r g e.——Jn derPickeri’
schen Wohnung im Hersan Stifi
wollte die Ehefrau das Feuer im Ofen
Ichürem wobei ihre Kleider in Brand
geriethen, während der Ehemaun, der
evblindei ist, davon nichts gewahr
wurde. Die Feuerwebr fand den ver
Wien Leichnam der Frau und brach
cke den Ehemann nach Unterdrückung
des Brandes in Sicherheit.
Zielenzig —- Eg verunglückie
der im Dienste des Malzsabrikbesitzers
Dräfener stehen-de Fuhrmann Sae
maan beim Kohlenfabren auf der jetzt
I- s-- in-« Läc· -« ---- s-:. «-7. -l--- .
iåiszith«c"x«ipi1"ifs«e«e«ft« Täuf« III « M« visit-T
von Tempel fiel der Mann so unglück
lich, daß sdie Räder des Gefährt-i über
ihn bintveggingen und der Tod bald
eintrat.
Its-III Ihn-M
Di. K r o ne. — Jn Freudenfier
I esschoß fich der Gastwirth Pisnnoso aus
ntbetannten Gründen.
Mühlhausen —- Jm Januar
b. J. verschwand spurlos die in den
b iget Jahren stehende geistestranke
ltfi rin Schmidt aus Breunten. Alle
Ra rfchungen blieben erfolglos-, bis
vor einigen Tagen eine Brodfrau in
der Carwinder Fovft eine start in Ver
wesung übergegangene Leiche san-d, in
der man die Berichroundene wiederer
tannte. Man nimmt an, daß die Sch.
erfroren ist.
Soldan. —- Vor Kurzem wurde
auf dem Felde amStadtwaloe der pol
nifche Arbeiter Johann Szeplinsti aus
Szechanowo festgenommen Drei wei
tere Wegelagerer und ein Mädchen, die
gemeinschaftlich die Gegend unsicher
machten, konnten noch nicht ermittelt
werden. Nach den Aus-sagen des der
hafteten S hat sich die Bande von
Mk und Diebstahl genährt und seit
längerer Zeit im Walde gelebt. Das
Mädchen hat die gestohlenen Enten
sind Hühner im Wald-e gekocht. Die
Bande hat in- einer der letzten Nächte
hinter Lautenburg auf der Landstraße
einen Mann überfallen, ihm die Baar
Lchaft von 7 Mi. abgenommen, ihn
am- aber seines Weges ziehen lassen.
Vor Lautenburg soll auch eine junge
Dame beraubt worden sein.
Wehlau. —- Die Leiche des Apo
iheterlehrlingss Erwin Zalewkti aus
Tupiau wurde im Pregel zwischen
Kleinhof und Milchbude durch den
Schiffer Adolf Moritz mit der Anker
kette an die Oberfläche gezogen und in
die Leichenlhalle nach Tapiau gebracht.
Zalewsii war am 7. März d.J. auf
idem Rückwege von Wehlau nach Ta
pian in eine offene Stelle des Pregels
gerachen und ertrunten.
fee-ins Lebte-sein
Neuteich —- Zum technischen
Dirigenten der hiesigen Zuckerfabrit ist
herr Bedau, bisher in Znin, gewählt
worden.
-!-k--k---..- m--A!». Ast
II I I I c sc UU I Ja — Jlkslslcl UNBEH,
der 12 Jahre lang Besitzer bei Gutes
Liebste war, ift im Alter von 48 Jah
ren in Riva am Gardaiee, wohin er
zur Erholung begeben hatte, ac
- « arbeit. Er war ein Sohn des Geh.
E Medizinalraths Dr. Abegg in Danzig.
! M III-ren.
Neustetiin. — Erschaffen hat
sich der neue Besitzer des Bahnhofgho
tell K» der dieses erst vor etwa zwei
l
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Es Monaten übernahm. K. begab sich
i Inweit Marienthron einige Schritte
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in den Streitzigfee und jagte sich eine
Kug- in den Kopf. Die Leiche wurde
;- pä gefunden. Ueber die Ursache
i s Selbftmordes ist Bestimmtes noch
nicht ermittelt.
» Ue enwalde. —- Von einem
F- Un M ifall wurde die Ehefrau des
;r It teri Krüger von hier betroffen.
Sie bemitte, um im Walde trockene
ans den Bäumen zu holen, ei
- len. Dabei entglitt der Stiel
Datentz ihren blinden und traf bie
· te auf den Kopf, so daß die Haut
.» Mk»
targårtn — Das Arbeiter
warten ’sche Ehepaar in Zartzig
, die goldene hochzeih Das noch
« « Jubelpaar wurde nochmals
; , eingefegne und erhielt das
s-Hser iche Gnaden schenk.
Zielp. —- Der Zimmergeselle
« is trank ans einer Flasche in der
, , : " vermuthete, die aber Salz
- - enthielt; er·starb an den Folgen
- , Verletungen int Kran
lchissers Lteckfeld. ans welchem Kloß
defchäfti t war, durch einen Dampfe-r
X chlepp wurde, hatte er sich mit dem
us in die Trosse oerwickelt und war
dadurch schwer verlest worden.
M III-.
Schroda. — An dem an der
Prornenade gelegenen, der Zleischev
wittwe thytowsia hörenden Fau
se zeigten sich plöyli mächtige isse,
worauf die Polizei die sofortige Räu
mung fämmtlicher Wohnun n an
ordnete. Während der im Er eschoß
wohnende Arbeiter Storupsli sich
gleich den Anordnungen der Polizei
fügte, und sich mit seinem Kinde in
Sicherheit brachte, war es nicht mö -
lich, die Inhaberin der hinterwä
nung, weil eines ihrer Kinder im
Sterben lag, während ein anderes be
reits todt dalag, gutwillig zum Ver
lassen ihrer Behausung zu bewegen.
Kaum hatte Poli eiwachtmeister
Gwizdziol die Frau nebst den Kindern
mit Gewalt in’s Freie gebracht, als
auch schon die Wände zusammen
stürzten. Leider konnten die Bewoh
ner, die fämmtlich dem Arbeiterstan
de angehören, nur das nackte Leben
retten.
Wittowo. —- Der Klempner
Hoffmann, ein dem Trunle ergebener
Mann, hat sich in Gegenwart seiner
Familie mit Salzfäure vergiftet. Der
sofort herbeigerufene Kreisarzt wollte
ihm Gegenmittel geben und den Ma
gen auspumpen. Dem widersetzte sich
H. mit aller Etxtfchiedenheih das-»er,
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— k--ll
lUlS Es sussk, IIILRLI IUU.ULO »Es los-I
terläszt eine Wittwe mit funf Kin
dern, von denen drei noch die Schule
besuchen.
Inst-I ZOIM
R ybnil. Jn Rydniterhammer
fiel das 2jährige Söhnchen des Ar
beiters Ciolta in den Rudahach und
ertrant. Die Leiche konnte nicht ge
borgen werden« Auf den Rath »wei
ser« Frauen wurde nun in ein Laih
Brod eine geweihte Kerze gesteckt, die
se entzündet und das Brod dann auf
das Wasser des Baches aus der Stelle
gele t, wo das Kind hineingesallen
Dort, wo das Brod infolge Stru
delg stehen blieb, bezw. sich im Kreise
zu drehen begann. sollte die Leiche lie
gen. Leider haben sich die weisen
Frauen oerrechnet.
Striegau. Der Mörder Her
mann, welcher einen Mord an seiner
Ehesrau verübte, deren Leichnam er
dann im Keller eingemauert hatte, ist
seht im Striegauer Zuchthause. wo
hin er vor fünf Jahren zur Addit
ßung sein-er lebenslänglichen Strafe
ebracht wurde, verstorben. Hermann
satte bis zum letzten Augenblick vor
seinem Tode seine Unschuld hetheu
ert.
Z a h o r z e. Vor Kurzem brannte
auf der Coatsanitalt Poremba in
folge einer Erplosion ein Lagerhau5.
Bei der Explosion sind zwei Personen
tödtlich und eine dritte schwer verun
glückt.
pro-ins Musik«-sechste
Nordfriesland. Der Vor
steher der Bretlumer Mission in Jn
dien, Timmcke, ist in Brellum einge
troffen und wird dort vorläufig woh
nen bleiben. Auch die Missionare Ge
brüder Ahtens befinden sich zur Wie
derherstellung ihrer Gesundheit in
der Heimath, und zwar in KieL
T ·o" n n i n g. Ein Leichenzug, wie
ihn unsere Stadt noch nie gesehen
hat, bewegte sich durch die Straßen,
als es galt, den so plötzlich aus dem
Davis zur letzten Ruhestiitte zu gelei
ten. Die Zahl der dem Sorge fol
genden Personen, unter denen sich
fast alle auf der hiesigen Eiderwerft
Beschäftigten besanden,wirdauf etwa
12003efchatzt.
Its-its Bissen us INDIR
Quedlinburg. Am 20. Mai
ward in Gegenwart des Oberpräsi
denten von Bötticher, des Regierungs
präsidenten Dr. Bdltz unddesmLam
chyclllpllllullllcs Das LIle Nil-lup
Dientmal enthüllt, das diesen namhaf
ten Pödagogen, der in Quedlinghurg
geboren wurde und in Schnepfenthal
ixber 50 Jahre lang wirkte, zusammen
mit seinem Lieblin sschiiler Carl
Ritter, dem bedeutend ten Geographen
des 19. Jahrhunderts, darstellt.
S o n n r b e r g. Durch einen Stu
benbrand sind im nahen Oberlind 2
Kinder einer Arbeiterfamilie um’s Le
ben gekommen, während ein drittes
auf den Tod darniederliegt. Das
Ehepaar Zeller hat seine vier Kinder
während eines Ausganges im Zimmer
eingeschlossen Die an der Decke hän
gende Petroleumlampe war herabge
fallen. Stoffe, auf die die Lampe
fiel, wurden in Brand gesetzt und
durch den sieh entwickelnden Qualm
zwei Kinder erstickt.
S t a ß f u r t. Die Ehefrauen der
Bergleute Könnecke aus Neudors und
Bade aus cklingen erhielten die tele
eraphische achricht seitens der Direk
tion, daß ihre Männer beim Abieufen
eines Schachtes bei Roßleben durch
plötzliches Niedergehen einer schweben
den Bühne getödtet worden seien.
Unterlauter. Bei dem Ber
suche, einen Zuchtbullen, der sich im
Stalle losgerissen hatte, anzubinden,
wurde die in den 60er Jahren stehende
Landwirthswittwe Walde-e von dein
Thiere zu Boden geworfen und schreck
lich zugerichtetz die Frau starb an den
erlittenen Verleßungem
Beisenfels. Die 82«iihrige
Zar- Jinseh war nichttdeånolsei lkäger
gegen , um o s zu en.
lBei passe-F ei der Steiß-n das He
hinfiel nnd ein Bein brach.
Viisseldors. —- Ein gemein
gsiilyrlicher Schwindler ist der in der
trastarnrnersiiung aus dem uchti
hause in Siegburg vorgesiihrte gent
Bruno Graus-neu der erst kürzlich an
hiesiger Gerichtöstätte zu 2 Jahren
Zuchthaus verurtheilt wurde. Er hatte
in Diisseldors ein »Bant- und Jntas
so - Institut« gegründet, durch Inse
rate in den Tagesblöttern Theilhaber,
Buchbalter und sonstiges Geschäfts
personal gesucht und den vielen Re
slettanten aus Rheinland und West
salen mehr oder weniger erhebliche
Kautionögelder abgeschwindelt. Das
Urtheil lautete aus 3 Jahre Zucht
haus, Aberlennung der bürgerlichen
Ehrenrechte und Stellung unter Po
lizeiaussichtk
Duiöburg.—— DerMaurer Leo
Behr aus Styrurn hatte mit einem
Revolver Fespielt und dabei seinen
jüngeren ruder in den Leib geschos
sen, daß der Verletzte starb. Die Stras
iamrner verurtheilte den Unvorsschtigrn
zu nur einer Woche Gefängniß.
Elberseld. — An einem Bissen
Fleisch erstickt ist der 55jährige Schuh
machermcister Georg Körber; ärztliche
Hilfe tam zu spät.
E sse n. — Wegen Beleidigung des
Marine - Ossiziertorp5, begangen
durch eine Plauderei in der »Essener
Voltszeitung« iiber den Prozeß Misse
ner, wurde Redakteur Cappert zu 200
M. verurtheilt.
H alter n. — Jn der Liesiaen
, K---..-t4-.tt D--e.—!- .
VFUIIZIUAH - uussu Utuuy ()«(u(t Kup·
Ein Gebäude, in dem sich Miihlen und
Wert euge fiir die Pulverherftellung
besan n, brannte nieder. Zwei Ar
! heiter kamen in den Flammen um. Die
I Ursache des Brandes konnte noch nicht
» ermittelt werden.
, Haue-et ad Dranpr
W es s e l n. —- Der hier bedsenstete
! 17jähri Knecht Meyer fiel kurz hin
ter We eln vom Wagen und war so
unglüalich, daß dem jungen Ilsenfchen
! die Räder über den Leib gingen. Der
sofort aus Düngen berbeigerufene Arzt
fand den Berungliickten nur noch als
Leiche vor.
) L o c c u m. —- Vor Kurzem brann
te die Windmühle auf dem Loccumer
Berge an der Chaffee nach Leise bis
auf die Außenwände ab. Wie das
Feuer entstanden ist, tonnte nickt fest
I gestellt werden« Die Soccumer
. Sprihe bezwang das Feuer bald.
M ii n de r. -—— Der bei dem Eisen
bahnbau Münder : slkenndnrf beschäf
tigte Vremier Heinrich Beefe wollte
in der Nähe von Eaeftorf einen in
langsamer Fahrt befindlich-n stn der
Maschine arichobenen Zug besteigen,
fiel aber hinunter und erlitt einen
Bruch des Oberschentel53.
Norddrebber. ——— Bor Kur
zem entstand in der Scheune des Röt
ners Heinrich Oehlerting ein größeres
- uer, welches auch bald das Wohn
Fckus ergriff. Die Gebäude wurden
total eingeiischert. Von den Mobilien
konnte leider nur wenig gerettet wer
den. Dem bei dem Oehlerting wohn
haften Arbeiter Arend verbrannten
drei Ziegen. Man vermuthet Brand-;
stiftung.
fide-Ists und Decke-sub
I N e de sin. —- Kiirzlich brannte in
!Gr.-Krams das Wohnhaus und der
Stall des Büdners Krbsch total nieder.
R ö be l. — Es feierten der Schuh
machermeifter Fleisch-eh Ackerbiirger
Reinte und der Kaufmann Niederhöf:
fer ihr 50jiihriges Bürgerjubiliium
Stolzenau.—Der von hier ge
bürtige, jeht 70 Jahre alte aeiftess
tranle Reimann, welcher 40 Jahre
lang in der Jrrenanftalt zu Hildegs
heim zugebracht, war auf Wunlch aus
J der Jrrenanfialt zu Wunstori, wo er
lzuleht einiae Zeit noch unterqebracht
H war. entla en und weilte seitdem hier
’ c-: t-:--- ,- -..-«tz-- h-.. Gott«-- st-e.r
! UIJ III-Its- OWOWPSI, »I- HUUUUL Its-ja
I buß, geb. Reimann. Ltor Kurzem nun
während der Nachtzeit that der alte
geisteslrante Mann einen fo q-fährli:
chen Sturz aus dem Fenster feiner
Wohnung und zog sich so schwere Ver
letzungen zu, dafz er fchon nach einigen
Tagen darauf starb.
status Hefe-.
Unterebersbach —- Eå er
höngte sich in feiner Behaufung der
verheirathete Oetonom Michael hil
denbrand. Er ftand itn 56· Lebens
jahre und dürfte die That in nicht
normalem Geifteszueftande ausgeführt
haben. ,
Wißenhausem —- Kürzlich
wurde die Leiche des ertruntenen Ar
Täters Kamann aus der Werra gelan
giuesms Hasses-.
Roßweln —- Vermsißt wird in
Marbach seit acht Tagen der Bäcker
meifter Bonatti-. Er hat von Döbeln
aus feiner Wirthfchafserin mitgetheilt,
daß er Selbst-word verüben werde.
Schneeber . —- Die unter dem
Verdachte des Gi mordverfuchs an ih
rem Ehemanne, dem taubfrsrnmen
Schuhmacher Gansberger, verhaftete
Ehefrau desselben ift aus Mangel an
Beweier wieder auf freien Fuß geletzt
worden.
Tharandt. —- Der Professor an
der Forftatademie Thorandt, Geh.
hofrath Dr. Kanze, feierte fein 40jähs
rigei Druftjubiläum
Waden-is —- Ckn der Nacht ift
vie Wolf-inh- qucmähte niederge
brannt.
Z w i ck a u. —- Giegenarün bei
Mist-et der lt We
ber Mär-zwika Mai-Fähre alte
Ebesrau ermordet. Daraus bat er set
nen 29 Jahre alten Sohn. der seiner
Mutter zu Hälse eilen wollte, durch
mehrere Schnitt-e mit dern Rasirrnesser
tchwer·derle t. Sodann brachte er sich
der Mordrr elbst mehrere Schnittrouw
den arn Halse bei, die zwar schwer aber
nicht tödtlich sind.
KMM Ism
Marquartstein. — Herr B.
Weirlstorfer und seine Frau Köthi
geb. Mauer, begingen das Fest der
goldenen hochzert
Mutterstadt.—Derverhei
rathete, in den 50er Jahren stehende
Acker-et Johannes Wetter von hier
versuchte zweimal, sich das Leben zu
nehnsen. »An dem Auftomme des
Schwetderlesten wird gezweifelt.
Neusahrn.—j’em benachbar
ten Mintraching brach im Stadel des
Güilers Lutz Feuer aus. Neben dem
genannten Anwesen sikl dem Element
auch das Unwesen des Oetonomen Io
seph Denk sowie dasjenige des Zugk
lers Michael Braun nnd ein Stadel
des Gütlers Georg Schwender zum«
Opfer.
Nürnberg.—Hierwurdeim
Hofe des Untersuchungs-Ochsngnisses
der wegen Mordes an der Obsthänd.s.
lerin Moder In Tintelzbiibl tun Tod
verurtheilte Miährige Metallpolirer
Gustav Roscher hingerichtet
Riedelberg.—Voneinem
bedauerlichen Malheur wurde Herr
Adam buhcr betroffen. Du Stall
desselben stürzte zusammen, wobei 4
Criho III-h F- AMan norsrbiittoe thus
den.
»»Schc:eisweiler.·—Der60
Jahrige ofulsrmann Iris Handschuh
macher iiel so unglücklich von dem
Pagen, daß er mittelst Kutsche in
arztliche Behandlung gebracht werden
mußte.
Sienelbach.—DieLeichedes
verschwundenen früheren Polizeiw
nets Daniel Anefeld von biet wurde
im tiolbenweiher gefunden.
T e u n z. —- Es schlugen die
Finmmentaulen aus der Stimme und
dem Hause des Backe-re- und Firäniers
Lambert Sollen bei drin herrschenden
Winde war das ganze Anwesen in
Kurzem ein Trämmer.;aufen.
»Wärzburg.—Der bei der
! Blitztatastrapbe in Reichenberg W
J vermuthete Ernst Freilerr t. Schien
; ding ist im Juliushospital gritcrbew
I weiss-fakt
i Kaiserslaute1n.— An der
I Wormser Straße hier gerieth der Ists
Jjährige Schmied Peter Sprenger mit
; dem 23jährigen Fuhrmann Jakob
; Elosset in Wortwecttsei. Jm Verlause
desselben erhob Sprenger das Mes
ser und stach es dem Closset in die lin
- le Schulter. Die Verletzung hatte den
; alsbaldiIn Tod sur Folge Spren
Eger wur , nachdem er zuertt in den
» Wald gefliichtet war, späte: aber wie
der zuriiettain. in der Wirtlilctiaft zu
den «Drei Mooren« verbastet und in
das Untersuchungsgeföngnisk eingelu
fert. Kurz darauf machte er seinem
Leben durch Erhängen ein Ende.
Hinweis Hütte-setz
S ö n a i ch. —- Hier wurde das
zwei alire alte Kind des Wagners
Hablkzel rsen einein Fuhrwerk überfah
- ren und getödtet.
Seibranz.-—DaYAnwesen des
. Bauern F. Krug in der Nähe des Wei
lerö anrnreute brannte· Die Octo
» nomiegelasse brannten total nieder.
T ii bin g e n. —- Der Fabrilar
better Erde-in Ziealer von 6tonningen,
welcher am 13. März seinen Kamera
den Viitor Haid mit dem Taschen-ries
ser ersiochen hat, wurde zu 2 Jahren
» Gefängniß verurtheilt.
m ! .- 4 - - I- - «- QT:--I!I- k!-l
t
O I II I ( C U U W« -f IFUCJIIW Ilsl
» das 4 Jahre alte Söhnchen des Wein
gärtnets G. Keser von biet beim Spie
! len in der Küche in einem unbewachten
z Augenblick in eine mit lochendem Was
; set gefüllt: Wasiergölt), wol-ei sich das
L Kind derartig-e Brandwunden zugezo
gen hat daß es starb.
heisses-pass- m
Mannheim.—'1)er messen Er
mordung seiner Geliebten zum Tode
verurtheilte Landwirth Johannes
Knapp aus Ettesheim ist Dorn Groß
herzog zu lebenslängliche-m Zuchthaus
begnadigi worden.
Pforzheim.-—Aufnichtae
wöhnlichs Art brachte sich der Postiek
Christian Gaissert am ltädtischen
Schlachtbaf in seinem Viöstnerhiiusi
chen uns Leben. Er schoß sich mit
dem Schußapparat fiir Große-ich in’s
rz.
Gifte-Mermit
Lagelbach. —- Dee Fabrikant
Einil erzog, der Inhaber des gro
ßen hiesigen Etablissements bewog,
ist im Alter von 77 Jahren gestorben.
Saatgemiind. —- Ein gefähr
licher Geldmatder wurde von der hie
sigen Straftammer fiit einige Zeit un
schädlich gemacht. Es ist dies dee Tag
net Undiger, der ein s enstet der Woh
nung der Rentnerin chinin in Schö
neeten zertrümmerte, durch dasselbe in
die Mahnung eindrang und daselbst
einen Selretiit erbrach. hierbei Zielen
ihm 2,100 Fres. - Scheine, drei 50
Fett - Noten, zwei 20 Martstiicke und
einiges Silbergeld in die hande.
Sankt - Johann. —- hier hat
sich in einein hatel der Einiährigs
Freiwillige Wiedstettee von dem Che
veauxlegees - Regiment in Sange
miind mittels Evanlali vergiftet. Die
ngtände strd unbekannt
.---.—-·.—- «.« W--«.—.——- -
Jede stät-e.
h a in bu r g. —- Jn Gegenwart des
Senats und der Bürgerschaftsvertreter
wurde auf dem Central - Friedhof in
Ohlsdotf das Grabdenlntal fiit bie
Verungliickten der »Primus« - Kata
stropbe am 20. Juni 1902 eingeweiht
»Du Ebrmann Gangel hat in feiner
Wohnung Siioetlnistraße 1, wohin er
erst kürzlich gezogen war seine Frau
erschvssen uns darauf iich selbst er
hängt. Was den Mann zu der schreck
lichen That bewogen ’hat«, ist nicht fest
gestellt.
schöpfen-.
Sigmaringen. —- Es starb
biet Eugenie Freifrau v. Frant von
Fünftenwetth, die Wittwe des ehema
ligen Regierung g - Präsidenten fiir
Hohenzollerm -
Este-Ists
Rumelingen. —- Eö brach in
einem Gebäude der Minengefellschaft
Phönit, worin sich die Buteaus und
die Lagereiiume befinden, ein Feuer
aus. Trotz der Anstrengungen der
Feuektoehr brannte das große Ge
bäude gänzlich nieder.
Waldbillig.—-—Jn der Scheune
des Ackerers Glodt entstand Feuer.
Dasselbe theilte sich dem Rock-barge
bäude des Herrn Binefeld mit, undt
in kurzer Zeit waren Haue, Stall und’
Zehenne bis aufs Mauerxvert abge:
brannt.
Gebraus-Inser
L e m b e r g. — Jn Rzegzptv Mir-I
. I-- L- I-- I«LL-- «.I c l J- I
"’ VIII Ils III skpscsl Obst IUIIIsi odWIIOIZY
Kronen-Boten in der hohe von bei
läufig 6000 Kronen oerausgabL Die
nach den Falschmünzern eingeleitete
Untersuchung fiihrte auf die Spur des
aus Rufsifch-Polen eingewanderten
Lithographen Pomizoinsti, der hier
oerhaftet wurde.
Märzzuschlag — Bei einer
in der Menagerie Kluzhy abgehaltenen
Vorstellung ftolperte der 11jiishrige
Knabe Leopold Reitel und fiel gegen
den Löioentiifig Ein Löwe erfaßte
Reitel an der Schulter und zerfleifchie
sie ihm.
Salzburg —Der bei der Mit
terberger Kupierge.vertfchaft beschäf
tigte Bergarbeiter Aioyg Huber hat in
plötzlich ausbrechendem Wahnsinn den
Schmiedmeifter Johann Zeferer durch
Schläge mit einem Stein gegen den
Kopf getödtet und die Schmieomeifte
rin und eine Hebamme auf dieselbe
Weise mehr oder minder schwer verletzt.
St. PölterL —— Jn dem benach
harten Orte Geblashruck wurde die
Gemifchtroaarenhänblas-Gottin Ent
ter mit ihrem achisährigen Töchterchen
ermordet aufgefunden. Es ist zweifel
los. daß oie 40iiilirige Frau mit ihrem
Kinde einem Raubmorde zum Opfer
fiel.
S te p a n o w bei Wlaichim.—.dier
wurde der Böjährige Landstreicher
Franz Swoboda uerhaftei und in den
Gemeindearreft gebracht. Der Wach
rnann Tomaides heizte den Ofen der
Zelle ein undging dann in eine be
nachbarte Schnapsschente. Beim Ein
heizen mußten glühende Kohlenftiicke
auf das im Arrrftlotale ausgebreitete
Stroh gefallen fein. denn plötzlich de
mertten Vorübergehende Rauch aus
dem Lotale dringen. Als man die
Thür erbrach, fand man den Arrestan
ten, mit Brandwunden bedeckt, todt
vor.
Trautenau. — Jn der Gr
meinde Oder-Brausnitz bei Arnau hat
sich der dortige Oderlehrer Hugo
Brandner durch-einen Revoloerfchuß
entleibt. Seine junge Frau, die erst
vor acht Tagen einein Kinde das Le
ben geschenkt »hat:e, schnitt sich mit ei
IIOM Navaossss des-e cuslj du«-se nnd
blieb fosort todt. Familienzwistigtei
ten waren die Ursache der That.
T r o p p a u. ——— Der beim Ersatz
bataillsonsradre des Zeisswerk-Regi
tnents No. 1 eingetheilte Hauptmann
Rechnunggsiihrer erster Klasse Karl
Lauer hat sich in seinem Bureau er
schvtsem
Wiener - Neustadt. —- Der
Oberossicial und Stationstassier der
hiesigen Südbahnstation, Ludwig
Quartal wird vermißt. Die Gründe
seines Verschwindenz sind nach unaus
getlärt.
Its-eu
Davoi-Dors.——(sö starb Ad
volat P. -Salzgeber, nachdem- bei ihm
schon seit einiger Zeit Spuren einer
abnormen Geistesthätigteit sich be
merkbar genracht hatten.
DoztoiL —- Der 69 Jahre alte
Landwirtd Konrad Rutishauser ist
mit Verlehungen am Kopfe todt in sei
ner Scheune ausgesunden werden.
Gens. —- Ein gewisser Gustav
Gilliard machte in einein Eifersucht-Z
ansalle einen Mordverluch aus seine
rau and verletzte diese durch einen
ssctftsch seht schwer
L uze r n. —- Der in Hochdors ver
haftete Raubmörder hofiietter steht
nun auch unter dem schweren Verdach
te, den Doppelmord an dem Ehepaar
Lustenberger in Malters begangen zu
haben.
N e u e n d u r g.———Die Assisen ver
urtheilten den gewesenen Telephonches»
Weißtntmer von La Chaux de Fonds
wegen Unterfchlagung III ea. 40,000
Fr. zu vier Jahren suchst-us
ceassmhfchose in Cassius
Vom industriellenEnaland weih alle
Welt, man stellt es sich gar nicht an
ders vor als ein Land, wo die Schlote
rauchen, die Räder der Maschinen
rasen und der dazwischen wohnende
Mensch zur Arbeitsbiene geworden ist,
deren Prodult unablässigen Iletßej die
gandeleslotte nach allen Ländern des
rdballs trägt. Daß auch noch so et
was wie Ackerbau existirt, daran denkt
man erst, wenn Chamberlain mit sei
ner neuen Tarispolitil die Op osition
gegen Getreidezölle heraus ört.
Hm Grunde genommen ist ei damit
s auch nicht« weit her,denn derBoben sann
Jlsei Weitem nicht die Nahrungsmittel
l beschaffen, deren die Bevölkerun
ider Jndustriebezirte bedarf. Diesei
; aus die Zusuhr aus den continentalen
; Ländern und aus Amerika angewiesen.
’Die Ver. Staaten, Canada und Ar
gentinien senden von dieser Seite des
Ozeans Mehl, Getreide und Fleisch,
aus Nußland und Rumänien gehen
ungeheure Ladungen von Eiern nach
England, aus Dänemarl Butter und
Schinlen; alles Gemüse, das die Nor
mandie produzirt, wird in England
verbraucht und siir Alles, was die
continentale Landwirthschast entbeh
ren kann, sind die Briten willige Ab
nehmer.
Die Abhängigkeit wird in England
gut genug empfunden, man sucht sich
damit aber in echt englischer Weise
abzufinden. Kennzeichnend dafür ist
eine Aeußerung, die sich in einer
Schrist von Edwin Pratt über die
,Organisation der Landwirtbschast«
findet und worin e5 heißt: »Gruppen
fremder Bauern sind in die britischen
Märkte eingebrochen und haben einen
commerziellen Sieg über Former er
rungen, die hinsichtlich ihres Vermö
gens und ihrer sozialen Stellung den
ausländischen Farmern bei weitem
liberlegen sind, doch zufrieden sind,
allein zu bleiben.« Das erinnert an
die sauren Trauben. Der englische
Former würde sich ganz gern der com
merziellen Eindringlinge erwehren,
wenn nur die eigenthiirnlichen Verhält
nisse der Bodenwirthschast es gestat
teten. Aber da liegt der Fehler.
Während in anderen Ländern große
Anstrengungen gemacht werden, die
Landwirthschast zu beleben, thut Eng
land nichts, tann nichts thun, weil der
Proßgrundbesitz hindernd ini Wege
teht.
Jn. der genannten Schrift weist der
Verfasser daraus hin, was in anderen
Ländern zur Hebung der 5tlclerham
Interessen geschehen ist« speziell nimmt
er aus Däneinart Bezug. Er zeigt,
wie die Diinen sich nach dein Kriege
mit Preußen entschlossen daran mach
ten, ihre Landwirthschast aus gesunder
Grundlage zu reorganisiren, wie sie
sandige Dünen oder öden Moorboden
aus viele Meilen hin in fruchtbares
Ackerland verwandelten. wie sie ein
überaus praltisches System nationaler
Erziehung und landwirthschastlicher
Fachbildung schusen, wie sie das
Pachtsnstem resormirten, die Zahl der
Bauernhöse um ein Bedeutendes ver
inehrten und das landwirthschastliche
Cooperativsystem einführten, das,ob
wohl es erst im Jahre 1882 in Dane
mart begründet wurde, heute bereits
über das ganze Land ausgebreitet ist.
Nicht minder anerlennend spricht sich
der Versasser iiber die Anstrengungen
aus, die in Deutschland zwecks Repr
ganisirung der Landwirthschast ge
macht worden sind und die gleichfalls
durch das landwirthschastliche Coope
rationssystem bedeutend gefördert
worden sind. Auch Belgien, Frank
reich und Jtalien zieht der Verfasser
als Beispiel heran, um zu zeigen, wie
sich die Landwirthe der ausländischen
Conlurrenz gegenüber sehr wohl be
haupten können, wenn sie sich nur ein
ander helsen wollen, und wenn über
dies die Regierung, die Kirche und
die politischen Parteien sich das Wohl
der heimischen «L.andw»ikrthschast ernst
luy Ulsgclcscu sclll IUIIIUs
Daß dies noch nicht geschehen, liegt,
wie oben gesagt, in der englischen
Grund- und Bodenvertheilung Jn
England gibt es in der haupttache
nur große Pachtgüter, die nicht vom
Pächter selbst, sondern von seinen
Tagelöhnern bearbeitet werden. Einem
solchen Landsyitein ist aber das Co
operativsystem nicht angepaßt, das sich
nur stir lleine Bauern eignet, die ihren
eigenen Grund und Boden rnit eigenen
Händen bewirthschaiten. Solange
nicht die großen Pachtgiiter in tleine
Bauernhose verwandelt werden« wird
auch das landwirthichastliche Coopes
rativsystern nicht in England heimisch
werden. «
Die Schwierigkeiten, die in Eng
land der Umwandlung von Pacht
gätern in Bauernhöse entgegenstehen,
sind sehr bedeutend. Der Besitz großer
Gitter sichert den wohlhabenden Klas
sen in England große soziale und po
litische Vortheilez die wohlhabenden
Klassen wollen sich daher nicht von
ihrem Besitz an Grund und Boden
trennen und ziehen es vor, wenn tie
ihre Güter nicht gewinnt-ringend be
wirthlchasten können, sie in Weide
land und in agdgriinde zu verwan
deln, anstatt e ihren Pächtern stück
weile zu vertausen. Wosern sich das
englische Parlament nicht dazu ent
schließt. sitr England ein ähnliches
Landgese zu erlassen. wie es bereits
in Jrlan erlassen worden ist, das
wenn es auch den Gutsherrn nicht
zunr Verlauf seines Gutes zwingt
doch die Veräußerung der rohen
Gitter durch Gewährun eines aatlts
chen Bonus erleichtert, Jst auch an eins
der-bang ver mguicheu Lands-inh
schast nicht zu denken