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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 1, 1904)
it Meint schreitet-tief us Linie Innfiienget « -------------------- No. 1()9. Es hot mich drei Däg genomme, besohr ich iro ioer den Schock enaug komme sin, wo mich Die seid-J rei die letzte Par ; iie gewwe hen. s .......... Ich sin ja ofs du«-ev Hoy Hin-»O uug Es den Weg ausgeiörnt hol, aivrver for drei Däq hen ich ein Schill nach den annere kriegt un ich hen kein Mensche sehn wolke. Die Wedegweilern is oss Kohrs jeden Tag so elaui zehnmal, awioer immer nur sor e Minnit bei mich ge wese un se hot recht viel Simpetkie gezeigt. Well, so bei un bei sin ich ja widder riekowivert un ich den den ganze Tag nicks nnnersihter gedahn wie die siids geir-atschi. So oft wie eins ans den Hang sort is, do hen ich schon foscht die Giikncr kriegt nn se hen mich immer erscht prammisse miisie, daß se nit nier zu den Wasser gehn wollte, daß se von die Stritks knhrkredg un die Rehkrohd Treäg soridkein«e, das-, se keine Feii starke-, dask se immer keine Fenzeg kleime, das-, se Don die Hunde einen stehn idolLe un noch hunnert nnnere Bache mehr. ikrscht Wann se dnsz alle-z qeprmnmisu hatte, hen ich se fortgehn lossc. Den Weg hen ich doch ideninskencs newissk das-, ihne niikiz iiiippene konnt. Tie Lisedecsmeiletn hok immer gesnnlx «).«izzie, du machst mich iia un teiert, denkst du denn mehbie die Buwe dehte dich besser meinde, wann se dich alles pramisse duhn? Se sin nit schneller on die Stritt odder auch nur autfeit das Haus un dann tin-' alle Pramip fes vergesse." Jch hen’s aivtver besser wißt; ich kenne mei Binne, das fin o keine Tasse wie annere Feger, die meinde ihre Ma —- befahr daß ich die Sentens fertig gedenkt gehabt hen, da hörm ich mit einem mai e Gehaller an die Stritt, daß ich puttinier die itz krieg hen. Oss tohrs is es der ennie gewese wo ins Haus gerannt komme is un gehallert hat, als wann ihn einer den Neck erum gedreht hätt. Wie er mit Greine e wenig gestappt hat, da hen ich ericht aus ihn eraus gebracht was gehäppend war. Er un noch e anneres Kid henn e Miit getetscht un hen sie e Tamehtatänn an den Tehl geteit; dann hen se die Kätt in en Butscherschapp lauft lasse· Da is se mit die Winnie’g un die Be lohnies umgange, als wann se den anze Butfcherichapp austiiene wollt. r Butscher hat en Hähmbahn ge täeteit un is for die Kätt gange. Die is answer suspifches gewarde un hat en geordnete Rückzug darch die Dicht angetrete. Grad wie te autieit war, hat der Butfcher den Hehmbahn nach «e gefchlentert un hat schuhr genug ie Kätt gestradr. Die hat en tchrecb liche H ul von sich gewwe un is nächst Dohr in den Kracterieitahr geiauir. Da hat aivwer der Faun gestatt. Die Kätt hat in die erichte Lein en Törn nach die rechte Hand Seit gemacht, wo en große Beil Glässes uffgepeiit war. To hat«-z annaer gernppelt, der Stohrtieper is herbeigelanfe tamme Un hat in seine Wirth en Stuhl uffs grpictt roo et mit nach die Ratt ge worse hat. Er is answer en pnhre Schott geivese un hat dent ich genah tißt, daß sie heiser den Schaut-las Von ihre Thätigteit verlege deht un is auf den Kaunter getichumpt wo die Brickebrärtg ariianne hen. Mit die Lametotann hat se altes was an den Kaunter war, ernnner geschweipt un in die ganze Zeit hen dte zwei Aidss an die Stahrdihr gestanne un hen den Faun aeioatscht. Du liewe Zeit, mag tann mer dann von Kids annerschter edgipedtes Jn ihrem jugendliche Unverstand hen se sich so recht von Herze gesrent un da is der Iais von Statrtieper erbei gelanie komme un hat nach die Bunde ge aräbbL Wie das ja immer den Weg geht« is der annere sattgeschniett un er hat den Bennie getäetelt un da bei stn ich schuhr, daß der arme Bub ganz innesent dabei war. Ennihau hat et schuhr genug die Kött nit ge sagt, daß se in den Krackeriestahr lause sollt. Well, enniweg hat er den Bennie gehabt un ich sage Ihne, er hat tein Ding zu ihn gedahn. Er hat den arme Bub sa verschmisse, daß er hardlie hat wahke könne. Jch stn Wahn wann der Bennie nit von sein Pa so e tasse Kanstituschen inhenitet hätt, dann hätt er das gar nit stende tönnr. Awwer tnähd hat mich's ge macht wie alles. Zuerscht hen ich zu den Krackeriemann lause un ihn e Pies von mein Mean gewtve walle. awtoer die Wedesweilern hat gesagt, ich sollt nit suhlisch sein« un soll sat tisseit sein, wann der Startieper mich nit sar den ganze Denrmetsch case deht. Bei Galle hen ich gesagt, o bist du gar nit so viel aus den Weg. da dran hen ich ja nach gar nit gedenkt un je mehr ich da dritvtver nachgedentt den, deita mehr Schill hen ich kriegt. Denke se doch nur emal an, was mich der Kanne da e Bitt hat schicke könne! ch icn - sithtt, als wann t den nn ton nelweich schmeiße pat, answer dazu bat ja schon der Krageriemann ge tsnd gehabt un ich den also mein Muth tn nreilde Watte Last gemacht. dikahi der arme Bubfiö schon genan nischt enug gewese. »Du verdollter, misera licher Lausbub, hen ich ge sa t, do siehst du widder, was du an gestellt host. Jn die erschte Lein host du die schreckliche Licken kriegt un dann dent emol, was die arme Mo sor en Peil Geld bezahle muß, for den Demmetsch, wo du angestellt host. Hast du mich nit versproche, daß du en guter Vub sein wollstZ« Do hot er gesagt: »Ich hen dich nit versproche, daß ich kein Konn mit die Katze hen wollt un do n ich gedenkt, daß ich das duhn derst.« Ei du misserabli cher Kerl, hen ich gesagt; duht mer denn e Katz e Tomehtolänn an den Tehl teie? Lernst du das mehbie in die Schul?« »Ja« Ma, wo soll ich denn die Känn dran teie? An die Ohre geht’s doch nit.«.-s Wige Se, was ich da gedahu heit? E hkfei hen ich den sässige Kid gewtve, da er sich siwwe mol um sich selbst erum gedreht hot, ecksäcktlie wie en Topp. Dann hen ich ihn mit sein Gehaller alleni gelosse un sin in die Kitschen Zunge, wo ich e Kimmelche genomme en for mei Nörss zu beruhige. Mit beste Riegards, Yuhrö, Lizzie Hansstengei. s-———-·-..-—-—— Wann heirathen die Japaner-? Das Volk von 42 Millionen kleiner Leute, das das Jnfelreich von Dai Nippon bewohnt, lebt nach dem Sprichwort: »Jung gefreit hat noch Niemand gereut!« Die Bevbltetun s tafel für 1900, die letzte, die im i nifterium des Innern fertiggestellt wurde, weist für das Jahr 1900 846, 590 Ekyeschließungen aus. Recht junge Estkemänner sind in dieser Zahl re giftrirt, nämlich je einer von 18 Und von 14 Jahren und 42 von 15 Jah ren. Mit 16 Jahren verheiratheten sich 759, aber mit 17 Jahren traten bereits 5484 Japaner in den Ehe stand. Die Heirathsziffer steigt dann schnell aus 12,491 Heirathen, die mit 19 Jahren geschlossen wurden, 17,406 mit 20, 26,149 mit 21 Jahren u. er reicht mit 30,831 den Höhepunkt stir die Ghen, die mit 22 Jahren einge gangen wurden. Man kann daher an nehmen, dasz die meisten Japaner im Alter von 22 Jahren verheirathet sind. Die Mädchen der unteren Klassen, der armen Bevölkerung werden in großer Zahl schon in sehr frühem Alter, als Kinder, »aus Zeit« vermiethet. Aber die Japanerin geht auf die gesetzmä ßige heirath sehr friih ein. Es verhei ratheten sich im Jahre 1900 1 Mäd chen von 12 Jahren, 22 von 13 Jah ren, 852 von 14, 9245 von 15 Jah ren. Die Ziffer erhebt sich dann plötz lich: mit 16 Jahren heiratheten 15,388, mit 18 Jahren 30,623 Japa nerinnen und mit 20 Jahren 35,899. Das ist der höhepunkt für das Hei rathsalter der Japanerin. Jan Alter von 24 Jahren schlossen nur noch 20,189, mit 30 Jahren nur noch 7514 Japanerinnen die Ghe. Mit 35 Jah ren heitatheien nur noch 2430, mit 40 Jahren 1004, mit 50 aber doch noch ZW, mit 60 Jahren noch 76 Damen. Aber 13 rüstige alte Mädchen schlossen noch mit 70 Jahren den Bund fiir’5 Leben, nnd Die Tafel oerzeichnet sogar sieben ehrwürdige Japanerinnen, Die ihre Lebensjahre aus ,,iiber su« an gaben, idie höheren Ziffern oerschijmt oerschioeigeno. Nach dieser Aufstel lung sind also die meisten Japaner im 22., die Japanerinnen im 20. Jahre verheirathet. Mit dem 30. Jahre hei ratheten i. J. 1900 nur noch 12,756 Männer — etwa ebensoviel wie mit 19 Jahren, mit 40 Jahren nur 2888, mit 50 nur noch 1().'tl, mit 60 nur 2t58, doch findet sich noch die Zahl von 69 alten Herren, die mit 70 und 10, die mit 80 Jahren heiratheten. Am frühesten finden ie Heirathen in NOWTJCPM WH- sp z. B. in den Provinzen Niigata und Aomori; so waren in Niigata mit 16 Jahren 46, mit 17 schon 401 junge Leute verhei-» rathet, mit 21 Jahren 1239, während im gleichen Alter in der Hauptstadt Totio selbst nur 649 heiratheten, bei einer fehr viel dichteren und größeren Verfeinerung Jm Allgemeinen das zeigt die Tafel deutlich, baut sich der. Japaner in früher Jugendfrische feini eigenes Nest. L Wie man aus dem Donauufrigeni Wien berichtet, hat die dorten arm-s liche k. k. Post- und Telegraphendirets tion beliebt, das fchöne Wort, ,,hier bezirtig" einzuführen. Damit ist der driibengrenzliche Sprachfchatz wieder um eine hierortöneue Perle bereichert. Nebenerwähnlich sei bemerkt, daß das unterundobderennsübliche, oder besser cisleithagangundgäbe Amtsdeutfch euch anderweitbezüglich einigermaßen wunschiiberläfsig genannt zu werden verdient. Möchten doch die jenerseitss ymaßgeblichen Persönlichkeiten durch amtsvertautgebende Verordnungen diesem allerweltlächerbaren Unfug ein Ende bereiten! . . . »Schlachtschiffe« find gut, aber «Schifffchlöchter«, die Torpedoobote, iichkinen besser zu sein. f I I U ! Keine Tugend kommt einem im Le iben so zu ftatten, wie die Bescheiden iheit —- der andern. f o i i Wenn man jung ist, erhofft man sich ein Leben. das den Neid der Göt ter herausfordere, und im Alter muß man afts chon xlzufrieden fein, wenn Fast nur das ttleid der Menfchen n e« Verunglückte Feier-. Leute, sprach zu seinem Sohne —rnst der Vater; heut’, mein Sohn, Denk ist National-Geburtstag — Hole gleich ’mal die Kanon’. Dunste Republit besteht noch ( Kräftig, mächtig, hoch und hehr. Lange soll sie noch bestehen — Lang« mir ’mal das Pulver her. Und die Männer-, die der Freiheit Tempel damals ausgebaut, Sollen ewig weiter leben — Nur den Psxopfen brav gelaut. Ja, die edlen Männer hielten Unverbriichlich ihren Schwur, Jagten aus dem Land die Briten — Wo ist denn der Ladstocl nur? Ohne diese Männer wäre Unser Land noch heut’ nicht frei, Darum Heil und Segen ihnen — Hol’ jetzt rasch ein Mätsch herbei Nimm ein Beispiel dir an ihnen, Werde einst wie sie so brav, Trag ihr Beispiel stets im Herzen-— s Ssgss — prrr! hass! 4 Junge! Himmel Elemente! Siehst du was-? Ich bin ganz blind, Zweie meiner schönsten Finger Ganz und gar heim Henker sind Papa, heult der Junge, Papa, Das verwünschte Ding zersprang! Einen Riß hal)’ ich im Kopfe, Ungefähr zwei Spannen lang. »Hu dem Sohne sprach der Vater, Als der Doltor sie geslickt: Tit mir-sc Irnbmonnmmon hab-n Daß dies Feier« iiichftffgesgiiiaissp" Lieber Sohn, ich war ein Esel, Fährt er fort dann voller Reu, Und du auch, du guter Junge; Esel war n wir alle zwei. Und am nächsten vierten Juli Sind sie wieder heil und froh, Wenn sie Geld für Pulver haben, Machen sie es wieder so ——-—--.--.-——— Die Rivalen. Eine lustige Geschichte zum »Glorrei chen Vierten«. Frei nachPeTerMcArthur. Die Ereignisse stürmten mit folcherj Heftigteit aus May Welltvrod ein, daß · es tein Wunder war, wenn das seeli sche Gleichgewicht der jungen Damei dabei insWanlen kam. Es war aber auch zu drollig! Tom Murran und Harry Smythe, die beiden Rivalen um ihre Gunst, von denen der eine immer ? den andern in’5 Psesferland wünschte, waren fast gleichzeitig in dem stillenl »Strandorte» dem Sommerquartier« ’ Maus und ihrer Mutter, eingetroffen, » um dort ihre Ferien zu verbringen, " nnd der schönen May nach allen Re geln der Kunst den Hof zu machen Jn. Stillen hatte natürlich Jeder gehoift allein siir sich das Schlachtfel d beherr schen und die Abwesenheit des andern - zu seinem Vortheil ausniitzen zutön nen. Und nun hatte ihnen der tückische Zufall einen dicken s-trich durch ihre Pläne gemacht! May war sogtausani sich darüber herzlich zu freuen. Jhr machte es Spaßs zu beobachten, wie die Beiden in edlem Wettstreite sich gegenseitig den Rang . abzulaufen suchten. Dabei schienen sowohl Tome wie Harry ernste Absichten zu hegen und sich siifzen Hoffnungen hinzugeben Sicher wollten sie ihre Ferienzeit dazu benutzen, die gewisse ernste Fraae an las Schicksal zu stellen, das in diesem » » ts-- , . JJUUT JJLUIJ qcksjo Der gewissenhafte Erzähler dieser höchst wahrhaftigen Geschichte mus; leider lonftatiren, daf; sich die junge Dame der Verantwortung, zwei Men schenleben in unbeiannte Bahnen zu weisen, nicht irn Geringsten bewußt war. Sie lachte sorglos vor fich hin, wenn sie an ihre beiden Verehrer dachte z nnd im Grunde genommen hätte si. felber nicht zu sagen gewußt, welchem ihr herz den Vorzug gab. Sie ent- , fchlofz sich, die folgenschwere Entschei- , dung dieser Frage ebenfalls dem Zufall « anheimzuftellen. Die Sache eilte ja nicht. Vorläufig hatte sie auch Noth z wendigeres zu thun: H es galt, die morgige Feier des Unabhängigkeitg: tageg würdig vorzubereiten. T Plötzlich durchzuckte ihr reizendesz Köpfchen eine Jdee, die Fräulein May in gewissenhafter Selbstbeurtheilung und rührender Vefcheidenheit »einfachi großartig« fand. »Gewiß so wird es gehen und es wird prächtig werden!«i sagte sie zu sich selbst »Ich werde niei i nen Kourmachern sagen daß ich deni 4. Juli morgen damit feiern will, daß « ich so »unal)ha«ngig«, als irgend mög: . lich bin Dann werde ich ja sehen j welcher oon Beiden mir den Tag am schönsten zu gestalten weiß « Als die jungen Leute des Abends ;auf der Veranda des kleinen Strand Z hotels in eifrigem Gespräche saßen« irerliindete Man ihr Programm fiir Eden Festtag. Die Details desselben. f überließ sie gönnerhaft den zwei Skla tzen ihrer Schönheit zur weiteren Aus Earbeitung, und in ernstem Sinnen empfohlen sich bald darauf Tom und Harm. Sie zweifelten keinen Augen iblick daran, daß der morgige Tag die Iersehnte Entscheidung bringen würde Iund wie zwei feindliche Generäle vor der Schlacht erwogen sie die gegen feitigen Chancen des Erfolges. — Jn Tom Murrahs Jnnern hatte fich, soweit Harrh Smythe in Frage kam, die Milch der frommen Den tungsart längst in gährend’ Drachen eist verwandelt. Von den gleichen zärtlichen Gefühlen war Harry für Tom durchdrungen und die Strategie Beider ging dahin, womöglich ein Al seinsein mit der Geliebten herbeizufüh ren, um jeden Preis aber ein solches der Angebeteten mit dem Nebenbuhler zu verhindern. Die Lage war also bei Weitem schwieriger, als auf dem Kriegsschauplatze in Ostafien und so ist es denn nicht weiter nunderbar, daß sich sowohl Tom wie Harry, vonSehn sucht und Mißtrauen getrieben, am nächsten Morgen noch vor Sonnen aufgang an der Pforte des Strand hotelg einfanden. Jeder trug eine schöne seidene Fahne und Beide gaben nach einer ziemlich lühlen Bgrüszung mit uberraschender Uebereinstimmung dem Gedanteni Ausdruck, daß man am ,,Glorreis:hen Vierten« derlei Geschenke gar nicht zeitig genug überbringen konnte. Immerhin war die Begegnung etwas peinlich, und wie einc Friedens fchalmei aus Himmelshöhn tlang ihnen daher der Gruß der schönen May in s Ohr, die eben in Begleitung eines Dienstmädchen-Z erschienen war, um bei ten ersten Strahlen der Sonne das-v Sternenbanner am Flaggenmaste dei Hotelg emporzuziehen ,,(stuten Morgen, Fräulein May!« rief Tom mit lustiger Stimme. »Ich wollte Ihnen mit einer amerikanischen Flagge eine lleine Ueberraschung bes reiten.« Dem armen Ham) hatte der Zorn Tiber den Nebenbuhler, der ihm so iect zuvorgekommen war, fast die Stimme verfchtagen Muhsam stammelte er einige Worte, die etwa denselben Sinn halten mochten, wie die des Vorred nirg. »Wie schön von Jhncn Beiden!« lachte May. »Zwei Seelen und ein Gedanke, zwei Herzen und ein Schlag! Aber Sie miissen sich beeilen, wenn die Fahnen bei Sonnenaufgang im Winde wehen sollen! Schnell, JhrHandtverls zeug und nageln Sie die Flaggen an Das Geländer der Veranda!« Halb willenlos langten die Beiden wie auf Kommando in die Taschen, brachten je einen Hammer zum Vor schein und schnell war das « rl vol lendet, leider nicht, ohne daf; ich Harry einmal kräftig auf den Finger geschla gen hätte. Der Kanonendonner von einem nahen Fort, der den Anbruch deg- jungen Tages lündete, und May-Z fröhliches Gelächter übertönten feinen Schmerzensfchrei. Aber Tom und Harry fühlten sich etwaswiquirt von Maus spöttischem Wesen· Sie lehnten Beide die Einladung zum Frühstück dankend ab und entfernten sich in nichts weniger als gehobener Stint mung. Den ganzen Tag über wagten sie sich nicht wieder in die Nähe der aus gelassenen May. Erst als der Abend hereinbrach, trafen sie, jeder mit einem Packet voll Feuerwertgtörpern im Arme, neuerdings am Vorplatze des Hotelg zusammen. May hatte sich ei gentlich vorgenommen, ihren ,,nnal) hängigen« Sinn zu bethiitigen, indem ; sie ihre Anbeter recht kühl dehandelte, s weil diese sie so lange allein gelassen. E Als die Rivalen nun aber wieder ge meinsam und in scheinbarer Eintracht erschienen, während sie sich heimlich wiithende Blicke zuwarsen, tonnte sie ihre Lachlust nicht bezähmen und mußte wohl oder übel ihren Vorsätzen untreu werden. »Ich hoffe, Sie werden mir gestat ten, etwas Feuerwert hier abzubreni nen,« beeilte sich diesmal Harry zu lagen, und nun war es an Tom, voll timpörung iiber diese Kühnheit sprach los dazustehen. »und Die hatten ocefeloe »Im-, ne der Tom?« tam ihm die schöne May in einer Anwandlung von Mitleid zu Hilfe. »Nun ja, aber es geht doch wohl nicht an, daß Sie Beide in der gleichen Zeit darauf lostnallen Das würde unsere Feier abzn bald been den.« Tom und Harrn fühlten, das-, die Stunde der Entscheidung über ihr Schicksal nahe war. Und diesmal glaubte Harm, einen kühnen Hand steeich gegen den Nebenbuhler führen zu dürfen. Rasch erbot er sich, die erste Abtheilung des pnroteehnisehen Schaustücks durchzuführen »Denn,« so tallulirte er, »wenn Tom alsZwei » ier an die Reihe iommt, bleibt mit , Gelegenheit, seinen Platz an der Seite ; der schönen Man für den Rest des l Abends einzunehmen und Tom mag dann seine llnterhaltungggabe an der ; Mutter Mays erproben!« Er lächelte : schadenfroh vor sich hin und der etwas ! überschwängliche Dank Toms machte i ihn nicht im Geringsten iiiißtraiiisch.! Die Nacht war langsam hereinge s I brochen und als iihre Schatten immer tiefer wurden, begann Harry niit«sei nen Produktionen als Feuerwerlen Von der Veranda, wo Tom neben May Platz genommen hatte, grüßte ein »Ah!« der Bewunderung die erste Ratetr. Und während sich der arme Harry an einem zweiten dieser hölli schen Dinger die Finger verbrannte, entwickelte sich dort die folgende Kon tersatiom « »Fräulein Wellwood,« stammelte Tom mit zitternder Stimme, »Man — nicht wahr, ich darf May zu Ihnen sagen? —- liebste May, ich dachte eben daran, wie ich den heutigen Unabhän gigteitstag besonders bedeutungoooll für Sie gestalten tönnte.« »Ah!« rief May, denn eben expla dirte mit lautem Knall eine Bombe. — »Und —?« wandte sie sich dann fra gend an ihren Nachbar. »Ich-ich wollte Sie fragen, ob Sie sich entschließen könnten, meine Frau zu werden. Sie wären dann unabhängig für’s ganze Leben, ich würde alles thun —« »Ich glaube taum, daß ich meine Unabhängigkeit beweisen würde, wenn ichh sie am Unabhängigkeitstage auf ae e.« »Das sollen Sie nicht!« protestirte Tom. »Unsere Ehe wäre von moder ner Art, das Wort ,,gehorchen« elimi niren wir aus dem HeirathskontrakL Darf ich hoffen, süße May?« Tom war im besten Zuge, da kehrte Harry zurück und störte das dell mit der tategorischen Aufforderung: »Nun ist die Reihe an Ihnen, lie ber Freund!« Dabei rieb er sich mit dem Taschentuche die fchinerzenden Finger und nahm dann strahlenden Untlitzes Toms Sessel ein. Tom hatte in der Erregung, die schließlich jede Liebesertlärung zur Folge haben soll, Mays Hand erhascht, und er glaubte, einen leisen Gegen druck zu fühlen. Glücks-trunken eilte er nach dem Rasenplat3, um nunmehr sein Theil des phrotechnischen Pro gramms zu absolviren· Und wieder erleuchtete die erste tstatete in oielfältiger Farbenpracht die Nacht, alg die schöne May mit wickeln dem Wohlgefühl abermals süße Lie Lesworte vernehmen mußte. »Liebste May nicht wahr, ich darf Sie so nennen?« flüsterte Harsh, »Sie wollten heute einen besonders dentwiirdigen Unabhängigkeitcstag feiern?« Sie nieste und » fuhr lebhaft fort »Nun, ich habe einen reisenden Plan hierfür entworfen.« »Da bin ich aber wirklich neugie rig!« entgegnete mit leichter Koketterie die schöne Man. »Ich dachte mir nämlich,« fuhr Harrh mit heroischem Entschlusse fort, »wenn Sie mir heute gestatten wür den, Jhnen meine Unabhängigkeit zu opfern, würde Jhr ferneres Leben ein einziger-, langer Unabhängigkeitgtag werden. May, süße May, wollen Sie die Meine werden?« Leider unterbrach diesmal Tom, der offenbar nicht darauf aus war, Pahne nnd Llohd um ihre Lorbeeren als Feuerwerter zu berauben, das inter essante Zwiegespräch Er nahm an der anderen Seite der schönen May Platz und die Konversation bewegte sich wieder in alltäglichen Bahnen. Als sie jedoch Abschied nahmen, ver-: nahm der eine der Rivalen von den Lippen der schönen May ein leise ge flüsterteö «Ja!« Man sah ihnen eine Weile nach, dann eilte sie auf das Zimmer ihrer Mutter und warf sich der alten Dame stürmisch in die Arme. »Mama, denke Dir, ich habe mich berlobt,« rief sie zwischen Lachen und Weinen. »Verlobt? Und mit wein?« fragte erregt die präsumptive Schwieger mutter. »Ach, Mama, das war alles so drollig,« lachte Man. »Du weißt, heute Morgen präsentirten mir Tom und Harrn zwei gleiche Flaggen, Abends erschienen sie wieder gemeinsam und brachten Feuer-wert von ganz gleicher Urb« »Nun ja, eg ist eben nur ein Laden im Städtchen Doch weiter —« »Na, und Abends machten mir Beide die gleiche Liebegerllärung! Sie .neinten, das wäre die beste Art, den Unabhiingigleitgiag zu seiern.« »Und Du? Wem opferst Du nun Deine Unabhängigkeit?« »Ich? steinern von Beiden! Im Gegentheii. sie legen ihre Unabhängig leit mir zu Fiifzen.« »Ja, aber, wer ist der Gliietliches« »Wer?« Der schönen May blieb das Wort in der Kehle stecken. »Wer?« fragt-e sie nochmals-» dann wandte sie sich mit einer unsagbar tragischen Ge berde an die voll Spannung aufhor: chende alte Dame. ,,Mama, das weiß ich nicht!« »Das « weißt Dir-s--nicht?« »Ach, Monta, die Beiden haben mich so lonsus gemacht, daß ich mich nun wirklich nicht erinnere, welchem ich das Jawort gegeben habe,« stöhnte Mah, indem ihr Thränen der Verzweiflung iiber die frischen Wangen rollten. di- sk di· Wie die Sache schließlich endete? Nun, die schöne May heirathete »s Beide. Zuerst beglüdte sie Tom mit ihrer Hand, doch schon nach einem Jahre ließ sie sich von ihm scheiden. Bald darus folgte sie Harrh zum Al tare. Doch auch diese Ehe war nicht von Bestand und wurde wieder gei irennt. Aber Tom und Harm, die einstigen Rioalen, sind heute weit bes sere Freunde, als ehemale Es ist eine alte Geschichte: im gemeinsamen Schmerz finden sich die Herzen und getheiltes Leid ist eben halbes Leid! ——--·-O.--——— Einst und ietzt. »Old Glorh«, das Banner der Sterne und Streifen, flattert lustig im Winde, Freudenschiisse und Böller schallen, und mit Trommelwirbel und Hörnerllang mischt sich heller Kinder- : jubel. Ein Rarneval der Geräuschet Das ist heute die Signatur der Feier des Unabhängigkeitstageg und nicht viel anders-war es vor 100 Jahren, als Alt und Jung noch unter dem frischen Eindruck der Losreiszung der liolonien von England lebte. Viel leicht war sogar die Feier damals noch tiirmender, als heute, wenn es uns auch schwer fallen mag« uns von einer H Ä möglichen Steigerung des Spott-usw« wie er in unseren Tagen die Nerven attactirt, die richtigen Begriffe zu ma chen. Jn manchen Dingen war eben die sogenannte »gute alte Zeit« den noch minder gut, als die Gegenwart Zweifellos war das patriotische Ge fühl, das ungeftüm in irgend einer l Form zum Ausdruck kam, bei den Zeit Haenossen des Revolutionsirieges und ihren Kindern höher entwickelt. Be- — lustigungen sportlicher Natur, die in unseren Tagen auch am 4. Juli einen großen Theil des allgemeinen Inter esses absorbiren, waren beinahe un oekannt und die stundenlange Fahrt, die man oft zurücklegen mußte« um Festgenossen zu treffen, die Freude des Wiederseheiis, all’ das trug auch nicht gerade dazu bei, den Enthusiasmus abzuschwächen Tage und Wochen lang iibte allaibendlich das Trommet und Pfeifertorpg in der Taverne an der Landstraße und tündete als eine Art musikalisches Präludium von al lerdings- recht zweifelhafteiu künstleri schen Werth das Nah-en des ,,glorrei chen Vierten«. Mit jedem Trommel wirbel, der den stillen Abend durch tlang, stieg die Erwartung in allen Herzen und oft machte sich der Fest jubel Luft, noch ehe die Sonne am Unabhängigkeitgtage die ersten Strah len warf. Die alten Flinten und Mit-Hirten die einst Tod und Verderben in die Reihen der Briten sandten, wurden hervor-geholt, bald füllte dichter Pul » Verrauih die Luft und die einaerosteten ’Nohre wurden schwarz und drohten, ! unter den Freudenscbiissen zu zersprin i am. Gron war die Lust an Maskera !s«" Hist- iiøccosinctsspfy fu«-· Hafer-einl . ------ · was-I- sa-· qsssss » Armee waren äußerst begehrt, die Kna ben und jungen Leute überboten sich geqenseitig in dem Bestreben, sich mit Ioldatenröelen, mit bunten Mützen zu schmücken und blitzende Schwerter um den Leib zu schnallen. Vielsach wur den wichtige Kriegsereigntsse in heite rem Spiele wiederholt. Man kämpfte die Schlachten von Lexington und Bunker Hill ausk- Neue durch und er rang herrliche, oft sogar durchaus nicht unblutige Siege über die verhaßten Bitten. Die einzige Schroicrigteitbei Tdiesen Krieggspielen bestand gewöhn lich darin, opferwillige Freiwillige zu finden, die sich als ,,Briten« ungestraft verhauen ließen. —--—-.-.--———· Kein Nationntfeiertag. Weitberbreitet ist der Glaube, der 4. Juli sei auch dem Gesetze nach ein nationaler Feiertag der Ver. Staaten· Dem ist jedoch nicht so. Einen natio nalen Feiertag im Sinne des Gesetzes gibt esI in den Ver.Staaten überhaupt nicht, und auch der Unabhängigkeit-Z tag ist, wie der Gräberschniiickungstag, der Danksagunggtag der Geburstog Washington-» wie Weihnachten und Neujahr u. s. w., nur ein durch die Gesetzgebung der meisten Einzelstaaten sestgesetzter legaler Feiertag. Vielsach ist sogar der Gräberschiniidungstag in lestimnirerer Form als gesetzlicher Feiertag vorgeschrieben, als der 4. Juli, und wenn auch dekUnabhängixk teitstag tut ganzenLande festlich be gangen wird, so ist er doch nicht in alten Staaten legaler Feiertag Auch Washiisatong Geburtstag t:-32. FiebU ist beispielsweise im Staate Virginia kein gesetzlicher Feiertag —----«——O—-s—— Wie man aus dem Donanusrsgen Wien berichten hat die dorten ärm lichet. t Post und Telegrapheudiret tion beliet—,t das schone Wort, Jster rezi-. rig« einzuführen Damit ist der dirit «kengre liche Sprachschatz wieder inn eine lxierortgneue Perle bereichert. Etkebenernäbnlich sei beniertt, daß das untern-wol dereunsiibliche, oder besser cisleithaaanaundgiibe Muts-deutsch euch anderweitbeziiglich einigermaßen wunschiiberlässig genannt zu werden Verdient. Möchten doch die jenerseitö maßgeblichen Persönlichkeiten durch cmtgxnerlautgebende Verordnungen diesem allerweltlächerbaren Unfug ein Ende bereiten! ils O ,,Schlachtschiffe« sind gut, aber «S-chifsschlächter", die Torpedoobote, scheinen besser Zu sein. di- III Keine Tugend kommt einem im Le ben so zu statten, wie die Bescheid-« heit —-— der andern. ·- « - 65 dauert ziemlich lange, bis Du Deinen Garten in Ordnung gebracht hast; aber für ein altes Huhn ist es eine Kleinigkeit, ihn wieder in Unord nung zu bringen. «- -i· si Echte Gedanken strömen hervor mir Lava aus dem Berg. Sie bringen die Wärme einer unbekannten Tiefe, mit sich. slt It- It Wenn eine Frau Blumen ,,obne Draht« liebt, glaube nur ja nicht, daß sie überhaupt den ,.Dttaht« ber schmäht. » « sk Merkwürdig, daß die schmutzigsten Geschäfte meist den größten Reinge winn abwersen. I h Ul Wenn die »Fulton«, nachdem sie auf und unter Wasser gefahren, auch nur noch das Kunststück über’m Was ser fertig brächte. «- -is s i Der Weg zur Wissenschaft geht nicht durch harte Köpfe hindurch, son dern an ihnen vorbei. st- slt st Nielitcs läßt so in Hitze gerathen« als Kälte des Gegners.