Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 24, 1904, Zweiter Theil, Image 16

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    Schwache-it dkk pubiicim «
Joh- IUth qu., bälütwottet eme
Einschränkung der keßfkeiheit.
Misiet Evttett
Die gehören aach dekzus Nämliches
ihujMtt merklich leid, daß Jch Sänkt
Luts fchun erlasse den, indem da grad
Schotnellistt un Editerg versammelt
fein un Ich grad
so fühle thät, um
dene e ornlicheö
Stück mm Mcj
ner Meinung ze
gemin
Ich wi 11 Jtme
nämlich i.:qe,
uns- der Mättcr
is nur Der Prefz
m dieserCountm
un mit de Edi
terg vun die Pä
pers. Eie sokne
mehr ihr eigenes
Büßnifz memde
un sich nit um
wer annet Leit
Büßnisz de Kopp
battern. Es iii zu
viel Publissiti
herbei, de Weg
wie die Päpers
jetzt ge-ediiet wein. Die Päpers
mache sich mausig, die Editers meine
Bißle gar ze sresch. Des is, was der
Mätter is.
So lang e Päper zu sein Büßniß
stictt, die Nuho reported, Feuersbrünst,
Hochzeite, Ball, Suwwiseit5, Todes-,
fäll, Mörder-T Pictnickg, Singerfestiw
weis-, Verlobunge, dorgebrennte Stop
pels, gesäntte Battelschirsps, Mo
narchesAttentätts. Preistegle un an
nere Vergnügungse gewissehaft meldet
un die Schreiboufg sor prominente
Piepels net vergeßt, das is e Papier
e gutes Ding.
Of course, so e Editer will nach als
emol sein Fon hawwe. Un des kann
er auch. Er vers uss die oppesit Party
schimpfe so viel er will. Er bersdes
Rausschrneiße von die Rästelg dono
iate un er derf die Editers vim Oppe
sischen-Päpers einige Name nenne.
Des nemmt ihm Niemand übel.
Wo Jch awwer die Editers dersor
hlamir, des is, monn sie sich mit Pu
. hlissitti eilosse un mit preivät Büßneß
usfmixe. Also sor Jnstenz so e We
stern Junion Deirettor oder größerer
Stockholder, der nemmt vie Dividenos,
wo horch de Sörwiß an die Wool
rooms gemacht weni. Des is Büßneß.
Un Sonntags geht er in die Kerch
oder er is anhhow e passives Cis-neh
member un bezahlt all right un gebt
Geld for e aemalteg Fenster oder e
große Orgel oder so was un sei Frau
brlangt zu ergend erer wohlthatige
Relies-Assassinäschen. Des is Morä
litn. Un des is Respeltäbility. Un
des is plenty dervo.
Wann awwer die Publifsity dertnit
usfgernixt un erpetted werd, daß e
Mann die Moralith aach in’5 Büßneß
eneibringt dann is es Zeit, die Lein
zeiehe
zeDie poblil Marälith vun erne Mann
—da b Jch nix dagege, wann des
gehoin cht werd. Awwer sei Büßneß,
der Weg, wie er Geld mache thut, des
is jedem Mann sei preivät Büßneß,
un da muß die Publisstty dort-s ge
halte wern.
erwerhaupt, Mister Editer, die
Ruhspiipers sticle ihr Nase in viel ge
viel Sache un nemrne sich zu große
Lihertiei eraus.
Un Jch behaupt, daß des es is, wo
die seite schlecht macht. Ergend e
Büßneß, Ballidix, Bänling, Saluhn,
Gämbling, lorz ergend was-wann
eMann asängt, en ehrliche Doller ze
- mache, da werd die Publissith mit aff
gernixt un esw erd »Budel« oder
«Korruptschen« oder »Tro·st« oder
«Mouopol« oder »Bice" gekrische un
oun dem abgenommene Deckel getollt.
Mir könnt ei Worscht sei, Mister
Editor. Jch brauch ja lei Geld mehr
Z mache, weil Ich, Gott sei Dank,
mer vun die Leit bin, wo dorchFleiß
Jndustry« Jntellidschenz, Jnterpreiz
tin-lässt not liest-Ehrlichkeit ·ei
do der-for war Jch bekannt, Mi er
Editer, Jch hen noch e Nuhspäpev
Mppi wo es wörtlich drein steht)
ils-Hi il gemacht hawwe. Un des is
e Glück. Dann heint könnt Jch’s nim
mer. Warum? Well, ebe wege der
dumme Publifsith.
Deswege bin Jch in Fävor daß e
Aneendment zu der Preßfreiheit ge
—--I4 —- -- ---kI--- .......
Iauqcp UUU II UUDYWLIIUI, »Hu UIUIUCI
me prominente Mann sei Büßneß nix
in Publisstty gebracht wern verf, ex
sept es is ihm vorher e Ptuhv dervc
geschickt wokn un er hot es Oh-Ka«ht.
Jch glaub, daß Jch im Sinn vun
tiele Prominente un hervorragend
Miptäns of Jndustry un Kommer
getatkt heu.
Ich wisse Sie, wag Jch hawwe will
un Jch hoff, des is suffischent voI
ne.
Damit sein Jch einstweilig so lang
Mit Regakds
Youks
JohnRitfch,Esq.
Der Oel-.
BL: »Ich kann Ihnen sagen ich
habe dem Kerl die größten tsstobheitevl
Such Er If zweimal so stark wie
als-r itW habe ich mich nicht
IF »Es, tax-i et sich das ruhig ge
ML c:Läg, Othcketuichi hadnq
»00qem0e Oe. mu
Eine Ingiburger bürgeriiche doch
zett des Mittelalteri wird im legten
Zeit der Zeitschrist wAntiquitäten
unbschau« sehr ergiijlich wie solgt
geschildert. Zu Augmrf verheira
thete im Jahre 1493 ein re cher Bäcker,
Bett Gundlinger, feine einzige Tochter
an einen Zinkenoläser (8intenisten
Blauch)- der aber Bürger werden
mußte, um sein-: Braut zu erlangen.
und hernach einen Weinhandel anlegte.
Der Vater, der seine Tochter außer
ordentlich liebte, ließ ihr ein tostbares
Brautlleid machen, das-aus lauter
einzelnen zusammengesetzten Stoff
stiicken und blauem Seidenzeu e be
stand. Damals setzten sich nämlich die
kostbarsten Frauenlleider aus lauter
einzelnen Stücken zusammen, die mit
schmalen Treffen zusammengefügt
waren. Die Nähte waren mit golde
nen Spangen besetzt; den Saum des
Oberkleideö umfaßte eine breite Gold
spange, und der Unterrock »war mit
löstlicher Arbeit gar wohl genägt«.
Um die Taille schlang sich gleichfalls
eine Goldspange, und die Armbänder
»waren besegt mit edelm Gestiin«, die
Strümpfe hatte die Braut gebunden
»mit guldenem Fädlein" und die
Schuhe waren reich beblecht mit Sil
ber. Kurz, die Braut war so trefslich
herausgeputzt, daß die »Leutlein asf
der Gassen« sie ins Angesicht lobten,
und an dem »löftlichen Bräutlein sich
nicht ersättigen konnten« —- der Bräu
tigam »trug ein graues Röcklein«,
große Schnabelschube und um den Hut
eine breite Goldspange. An den
Schuhen gemeiner Leute waren die
Schnabel einen halben Fuß, an den
Schuhen großer Herren zwei Fuß
lang. Sie waren mit allerlei Figuren
und Schnörtlein geziert, auch wohl
die Spitzen mit Schellen besetzt. Nach
mittags nach der Trauung wurde an
— »si
OU Llscykll gcipclsl, Uns Cll Icsclll
Tische saßen 12 Männer, Junggesel
len, Frauen und Jungfern, zusammen
770 Hochzeitsgäste, unter denenRatbg
herren und vornehme Frauen waren,
»was viel Freude und Lustigkeit gab
durcheinander«.
Die hochzeit dauerte acht Tage. Es
wurde so gegessen. getrunken, getanzt
und geschwörmt, daß am siebenten
Tage schon viele wie todt hinfielen,
und nur durch den Lärm der anderen
wieder zu srch gebracht wurden. Auch
wurde gar freundlich und zärtlich ge
buhlet, geneckt und geliebt, und die
erfreuten Rathsherren sagten den hüb
schen Bürgermeibern viel Schönes vor,
was diese ihrer lieben Obrigteit gern
glaubten. Zu diesem Ehrentage hatte
Gundlinger ins Haus geschafft: 20
Ochsen, 49 Zicklein 500 Stuf allerlei
Federvieh, 80 Hirsche, 15 Auerhähne,
46 gemästete Kälber, 900 Würfte, 95
gemästete Schweine. 25 Pfauen. 1006
Gänse, 15,000 hechte, Barben, Aal
raupen, Forellen,Krebse u. s·w. Nach
ausgerichteter Hochzeit blieb aber noch
lsoviel übrig, dafz es noch ein großes
Traktament hätte geben können. An
baareni Gelde gab er seiner Tochter
,.3000 gulene Stücke« mit, die übrige
Aussiattung war so reichlich, daß die
gute junge Frau davon noch aufheben
tonnte »für ihre Kindestindlein«. Die
Siiste schenkten ansehnlich, wobei der
Chronist jedoch bemerkt: »Die ärmsten
Bürger gaben mehr als die fettesien
Rathsherrlein.« Die BäckettneOg
ihrer 170 an der Zahl, ließen sich ih
rem Herrn und Meister gegenüber
nicht schlecht finden und verehrten
einen eine halbe Elle hohen PotaL in
welchem ein zweiter, dritter und vier
ter stat, immer einer klein-er als der
andere. »Und damit« —heißtes zu
leht—«tvaren die beiden zusammen
gegeben. Gott segne ihnen das alles!"
Ein hieb
k ZU «Dein Mantel ist heuntergesal
. n.«
Q(Schriststeller): «Wahrscheinlich
war er sin den Riegel zu schwer —- ich
hatte zu viele Zeitungen in den Ta
schen!«
A.: Aha! Na Du bist ja daran ge
wöhnt, daß die Zeitungen Deine Sa
chen runterreißenk
stach m seiten-ein
I. Muts base: »Man kann ihr kein
Vertrauen chenten.«
2. Klatschbase: »Wieso?«
1. Klatschbasu ".Jch erzählte ihr die
qanze Standalgeschichte, nnd sie ver
sprach mir, nichts weiter zu eriählen.«
2. Klatschbase: »Und hakt- doch
gethan?«
1. Klatschbasc »Nein, sie hat’s eben
wirklich nicht gethan."
Sein sinnt-er,
Butt: »Ich bin überzeugt, daß Sie
über den Tod Jhres Onkels aufrichtig
trauern, wenn Sie auch dadurch in den
Besitz eines hübschen Vermögens ge
kommen sind.
West: »Ja. Denn sehen Sie, er
machte ein vorzügliches Geschäft und
er würde mir, wenn er noch ein oder
zwei Jahre länger gelebt hätte, ein
bedeutend größeres Vermögen hinter
lassen haben«
Der seplnste Ebene-neu
A.: Rennen Sie meineFrau schon?«
B.: »Ich habe nicht dasVergniigen!«
A.: »Na, ein Vergnügen ist’s auch
nicht!«
Ost seh-.
»Ich-i D. Rockeseller sagt, kein
Mensch sei so arrn als er, weiter nichts
ngfp the-Bei nicht se den- noch
er an r
di- Ordners-F
Mino-)
Von Kapttän zur See. a. D. do n
Pustam
Jm Anfange des-Is. Jahrhunderts
wurde ein hoher hofbeamtet Namens
Kotsule in die Provinz Darmina in
Japan entsandt, um hier zwei Dai
mios, Talumi und Kamei. iiber ge
wisse Zeremonien zu belehren. sNun
war dieser Kotsule sehr geldgierig,
und da die landesüblichen Geschenke
der beiden Edelleute ihm nicht werth
ooll genug erschienen, so gab er sich
beim Unterricht nicht die geringste
Mühe und behandelte eine Schiller
mit so großer Gerings "Iung, daß
Kamei eines Abends seine Diener zu
sammenrief und ihnen seinen festen
Entschluß mittheilte, am nächsten Tage
sich für die ihm und seinem Freunde
widerfahrene Beleidigung zu rächen
und Kotsule zu erschlagen.
Eine solche That wäre aber gleich
bedeutend gewesen mit dem Verderben
Kameis und aller seiner Angehörigen;
und da es ausgeschlossen erschien,d.1ß
Graf Kamei sich durch Ueberredurig
von seinem Vorhaben abbringen lassen
würde, so sammelte sein obersterhau5
rerwalter llugerweise so viel Geld wie
nur irgend möglich und überbrschtees
rwch M Uririhnswchthrimtich Mm
habsüchtigen Kotsulr. Hocherfreut ta
riiber bat dieser am folgenden Tage
Aamei wegen seiner früheren Unhdf
lichleiten um Entschuldigung und l«e
handelte ihn mit solcher Achtung, daß
liamei seine Rachegedanken fallen ließ.
llm so anmaßender aber benahm s:ch
Kotsule gegen den Grafen Taturni.
und als er sich gar von jenem die San
dalen festbinden ließ und ihn dabei
einen un eschiaten Bauern nannte, der
von hösifchen Sitten überhaupt nichts
verstande, verlor dieser Edelmann end
lich die Geduld und stürzte ch mit
gezücktem Dolche aus ihn. ber er
wurde iiberwältigt, ehe er seinenFeind
erreichte, und in Hast genommen.
Dem Gesetze gemäß wurde er slir den
schweren riedensbruch im Palaste
mit dem ode bestrast: er mußte Hu
ratiri begehen, d. h. sich selbst den Leib
cusschlihem seine Güter wurden ton
siszirt und seine Vasallen wurden
Roninz; zum Theil mußten sie bei
fremden Daimios Dienste annehmen,
zum Theil wurden sie Kaufleute und
Handwerker.
Einer aber unter ihnen, Otistri
Kuranosute, ein treuer und tluger
Mann, derahredete mit 46 anderen
Gefährten, die Beschimpfung und den
Tod ihres herrn zu rächen, und daer
sich sortgeseht durch Spione des oor
seinem Zorn sich sürchtenden Kotsute
beobachtet wußte, so suchte er zunächst
dessen Argwohn zu entwassnen, indem
er ein ganz liederliches Leben mit
Dirnen und Zechbriidern zu führen
begann.
Als seine Frau ihm deswegen Vor
wiirse machte, jagte er sie, die zwanzig
Jahre lang seine treue Lebensgesiihp
tin gewesen war, mit den Kindern aus
dem Hause und behielt nur seinen
ältesten Sohn bei sich, weit dieser, ob
wohl erst ·sechszehn Jahre alt, zur
Theilnahme an dem ehrenvollen Rache
wert mitbestimmt war.
Eines Tages sah ihn ein Mann aus
der Provinz Satsurna betrunken aus
der Gasse lre en; der war so entriisiet
iiber ihn, da er ihn mit dem Fuße
trat, aus ihn spie und einen ehrlosen
Feigling nannte, weil er den Tod sei
nes herrn nicht rächte. Kurz er he
nahm sich derartig, daß Katsute, der
von allem diesem genaue Nachrichten
erhielt, sieh täuschen ließ und allmäh
lich die für seine Person getroffenen
Sicherheitimaszregeln nicht mehr fo
stritt wie anfan i aufrecht erhielt.
Und nun war die eit zur Ausführung
des in allen Einzelnheiten vorbereite
ten Racheplanei getommen. Heimlich
berief der treue Kuranosute seine
Freunde zusammen und drang mit
ihnen in einer finsterrn Dezember
nacht in den Palast des Feindes ein,
von dessen Einrichtung er sich dadurch
genaue Kenntniß verschafft hatte, daß
er einen der Berfchrvorenen die Toch
ter des Baumeifiers hatte heirathen
lassen.
Jm blutigen Handgemenge wurden
die Thorroache und das bewaffnete
Gefolge Kotiutes nieder emacht, und
fchließlich wurde er felbt aus einem
Verfiecke hervorgezogen und vor Kura
nofute gebracht. Refpettvoll ließ sich
dieser vor ihm nieder und redete ihn
»Wir sind hergekommen, um den
Tod unseres Herrn, des Grafen Ta
turni, und den Untergang feines Hau
ses zu rächen; Euer Gnaden wreden
anerkennen, daß wir hiermit nur un
sere Pflicht als getreue Ritter und
Diener thun. ert bitte ich Eure
Gnaden ehrerbietigft, Haraliri zu be
gehen. Jch felbft werde dabei die Ehre
haben, zu fetundiren, und werde spö
ter mit aller schuldigen Ehrfurcht Jhr
Haupt in Empfang nehmen und es
als Todtenopfer auf dem Grabe un
seres Herrn niederlegen.«
Der feige Kofute indessen konnte sich
trotz mehrfachen Zuredens nicht dazu
entschließen, zu thun, was richtig war.
Deshalb fchlug ihm Kuranofute das
Haupt ab, und nahm es mit fuh, als
er das Haus verließ und sich mit fei
nen Gefährten zum Mann-Tempel
in einer Vorftadt von Yeddo begab.
ier wusch er das Haupt in einer
uelle und legte ei unter den üblichen
Opfergebeten auf dem Grabe feines
it ts- M »so-ein« bedeutet tn Jason
steten Menteaczslsdaesaäehirxem Orter
heis- Mast-ges ts
herrn nieder dann warteten alte ge
duldig den pruch des Gerichts ab
der, wie «der vorher gewust hatte,
nur auf rattrt lauten konnte. n
würdt er und vornehmer Weife fihl -
ten si alle 47 Ren nd, darunter aurh
der junge Sohn Kuranofutei, den
Leib auf und wurden darauf ehren
voll neben ihrem herrn beftattet.
Unter dem Volte, das in Schaaren
herbeiftrörnte, uin auf den Gräbern fo
getreuer Männer Opfergebete zu ver
richten, befand sieh auch der Mann aus
Satfuma, der Kuranofute früher un
gerechterweise befchinipft hatte. Jest
kniete er vor dem frifchen Grabhügel
nieder, und indem er um Verzeihung
bat, daß er einen-tapferm und ehren
tverthen Ritter beleidigt hätte, entleibte
er sich zur Sühne in der vorgefehrie
benen Form. Er wurde neben den 47
Ronins begraben, und fo kommt es,
daß 48 Gräber das Grab Tatumis
umsiehen.
Millionen von Japanern sind feit
jener Zeit zu dieser Stätte gepilgert
und haben sie in ihrer Weise rnit rü
nen Zweigen geschmückt und dein n
denten der treuen Ronins Weihrauch
cpfer gebracht. Mit pietätvoller Ehr
furcht werden die Waffen und Klei
der, die sie trugen, aufbewahrt und
jährlich der bewundernden Menge ge
kzeigtz alle 60 Jahre findet iin Tempel
; von Sengatuji ein zwei Monate wäh
Trendes Gedentfeft ftatt, und die rei
!chen, dabei gemachten Tempeleinnah
jmen legen ein deutliche-s Zeugnifz für
’ die unbegrenzte Verehrung ab, die das
japanische Volk für die Männer br
.feelt, die ein Opfer der nationalen
Klassnann Inn ich-O nnd VII-HENNIN
v-.--«---v --» v-,-- s-.-—
geworden find.
Es ift nun fehr charalteriftifch, daß
; das merkwürdige Jnfelvolt fich nicht
l nur für Leute wie Ronins dauernd zu
begeiftern vermag, deren eldenhaf
s tigteit und Treue auch uns · uropäern
-zur Bewunderung zwingt, sondern,
daß es eine ähnliche Begeifterung auch
fanderen Männern entgegenbringt, die
Inach unferen Begriffen nichts weiter
Hals gemeine Berbrecher waren. Ein
werte-nimmer Mörder, der 1874 den
deutschen Konful in Halodate von hin
ten erftach, und der JustizminifterEio,
der wegen hochverraths und Eint-ö
rung gegen den Mitado fchimpflich
bin erichtet wurde, werden faft eben
to ebr gefeiert wie die Ronins: Tau
fende wallfabrten auch zu ihren Grä
bern, und Männer wie Weiber
fchrnücken sie täglich mit frifchen Blu
men.
Den moralischen Maßftab müssen
iwir alfp beiseite lassen bei der Ein
fchätzung der hier zu Tage tretenden
Charattereigenfchaften des japanifchen
Voltes, und es bleibt nur die That
fache bestehen, daß in Japan die
Außergewöbnlichteit einer eIbat ge
nügt, um Anspruch auf den Ruhm
einej helden zu erlangen. Eine folche
Auffassung lornmt natürlich in erfter
Linie der Entwicklung militärifcher
Jiickitialkit maute der Futchtlosiuleit
i und dem tolllühnen Wagemuihe, wie
jdet Ausbauet und vet Anschlagen
J heit. und daß dem fo ifi, haben die
» Unternehmungen der japanischen Tot
; redoboote im chinesifchsjapanifchen
leiege,-und bei den nächtlichen An
griffen gegen Port Atidut llae erwie
fen. Wie man auch die fttaiegifche
Befähigung der japanifchen Kriegs
leiiung einfchötzen mag: fo viel darf
man bestimmt behaupten, daß das he
roifche Elemeni im japanischen Volks
charatiek ein Kriegjfaiioe von der
tößien Bedeutung ift, der den Ruf
en die Niedekwetfung des tapfeeen
Gegnees unendlich etfchweken kann.
Intifmn
Onkel: »Auf welchen Termin bafi
Du denn Deinen hochzeiistag festge
fejiik
Reffe (Rechtsankoali): Auf einen
Tag, an dem ich keinen Sapia habe!«
WAIVIUG O
Heer: «Darf ich Ihnen vielleicht inei
neneSchittn anbieten, gnädigei Fräu
lein "
Trödletstochien »Was wollen Sie
denn vor das alte Ding habenf«
l
sue anhat-ich
Mein alter Gro vater— so erzählt
ein Le er der Läg . Rdfch.' — war tn
dethte des ve an n Jahrhun
derts Paftot im Edlchenssannoden
Landmirthschaftll ter en fähr
ten ihn in nähere ziehungen zu
einem alten Bauers-nann, der seinen
Ausdrücken gern den Stempel höherer
Bildung und größerer Weisheit aus
zupriigen suchte. Dabei begegnete es
ihm meistens, daß er entgleiste und
verschiedene Redewendungen undWorts
bildet durcheinander warf. Wollte er
darauf aufmerksam machen, daß IS
Zeit zum Düngen wäre. so mahnte
er: »Den Pastet, das Düngen darf
man nie aus die lange Schulter schie
ben, sonst wird man zu leicht über das
Ohr balbirt.« War es hohe Zeit zum
Kartoffelrodem dann bemerkte er:
»den Pastor, der Zahn der Zeit frißt
ghon an ihren »Preußifchen«. Eines
ages fand er meinenGroßbater nicht
zu hause; da er ihm aber eine wich
tige Mittheilung zu machen hatte.he
schloß er, zu warten. Das Dienst
mädchen, das fiir solche Fälle die Wei
sung hatte. dem alten Graulops mit
einem Glas Wein aufzuwarten, hatte
sich-ob mit, ob ohne Absicht-ver
griffen und ihm statt Wein Essig ein
eschentt Als mein Großvater lam,
Paß der Alte vor seinem Glase und
hatte es gegen seine Gewohnheit erst
halb aeleert. — -Nun. alter Freund.
schmeckt Jhnen der Wein nichts« —
«O ja,« ent egnete der Gast, »der
Wein ist an ich ganz gut, aber er
sechint mir ein ,,Syrntom« von Säure
annehmen zu wollen.«
- «·----» —
chinesische ddsltchteim
Wenn jemand in China nach dem
Weg fragt, so wird er sich niemals
an den Betres enden in plumper Weise
wenden und direkt fragen· Wenn ein
»tattloser« Reisender es thun sollte, so
würde der Landmann sich vermuthlich
anstellen. als verstünde er ihn nicht«
und der Reisende wird einen Weg
fortsetzen mit der stillen merlung
wie dumm diese Landbeoöllerung ist,
verwundert darüber, wie schlecht seine
eigene chinesische Aussprache ist.
Jeder aber, der seine Leute tennt,
ob eingeboren oder fremd, wird sol
gendermaszen zu Werte gehen:
»Mein älterer Bruder, der du eine
schwere Last trägst,« oder «Ehrwiir
di er Onkel, der du beim Grasmähen
b chästigt bist, ich wage es, dich zu
stören; ich möchte zum gelben Felsen
Martislecken gehen; ist das der rechte
Wes-IV
I achdem der erste Zug im Spiel
Lalso richtig gethan ist, geht der Chi
nese sosort daraus ein:
»Ganz recht,« sagt er, »gehe gerade
aus weiter« und verläßt feinen Weg
siir einige Schritte, um den Fremden
»aus dem seinigen zu begleiten.
-Der verehrte Schüler kommt von
Swatow?« fahrt er fort.
»Ja, verehrter Onkel, wir haben
Swatow vor drei Tagen verlassen.«
»Ah,« ruft er aus« »wic- klug du
bist und wie klar dus brichst!«
»Ich wage nicht dein Kompliment
anzunehmen; ich habe dich gestört und
bemüht-«
»Von Störung zu sprechen!« erwi
dert er, »das sind aber Ausdrücke!
Lebe wohl und gebe langsam» Lebe
wohll«
J .Lebe wohl!' erwidert man, da sich
jeder bemüht, das leIte höfliche Wort
isu sagen.
serllner Sssllmsar.
Jn »der Schöpfung-geschicht( beißt
ei: »Und der liebe Gott schuf Alles,
" was in der Luft fliegt.«
! Lehrer-; Was fliegt denn in der
Luft? ,
Fand (se jährig): Die VZaeL
ehrer: Das bestens-Fig noch;
ans: ie . u, n anset
schäk
ssessse bei Inder-est
»Ich lage Dir, lieber Freund, auch
die tut-deine Frau hat ihre Vorsilae!"
»Und die wären»
«S"Ie kocht nicht selbst und braucht
ebenfalls einen hausschliissel!«
W
cis utee Wie-.
»Sie Sehen Jhke wes win- aus
dein Wasser gezogen un dann gehet
rathetk« ·
nFreilich —- umgetehrt hatt’ tchks
nimmer gethan!«
—
Jn ers-I Athen.
Studiasus: »Ach, ware das prächtig,
wenn ich jeht Gedankenleser wäret So
weiß ich nicht, aus wieviel die Allm
rin nicht herausgeben kann, um heut
Abend tie Zeche wieder schuldig z
bleiben.«
Unter- Kindern.
Paul: »Wenn nun mal tein Wasser
mehr aus der Erde ist« dann mii en
doch alle Menschen verdursten.«
Max: »Warum denni C- giebt
doch noch genug andere Geträntel'
heiser-enden.
-Kadett: »Neh, neulich auf Temper
jtniigen Ianz tolossal Mädchenherzen
ebrochen.«
herr: ,So! . . . Wann war denn
der Kinderball?«
Glück tin Unslttck.
Vater. »Du bist also im Examen
durchgesallen; Deine Schwester hat es
bestanden.'«
Sohn. »Du hast aber Glück. Papa!
Wie leicht hätten wir alle zwei durch
sallen lönnen.«
Uebertreibunq.
»Ist der berühmte Dichter denn
wirllich so verschuldet?«
»Unheimlich; ich sage Ihnen, wenn
der sich die Locken scheeren läßt, daan
steht gleich ein Gerichtsvollzieher ba
neben und psändet sie!'«
Intention-.
Kund: lbeim Weinhändler): »Als-)
ich tann gewi sein, daß der Wein gut
und unversiil cht ist?«
Weinhiindler: »Ich sag« Jhnen blos,
wenn Sk- den trinten. da lauft thun
’s Wasser im Munde zusammen
Der stle Kreis.
»Aus. der Weliausstellung in St
Louij ist ein WOO Jahre alter Krug
ausgestellt.«
»Die betr. Familie muß eine Perle
von einem Dienstmädchen gehabt ha
ben.«
Ein Rentierlcherz.
Gattin: »heinrich, und wenn ich
Dich mit Gewalt zwinaen müsste» Du
wirst ießt mit mir spazieren gehen.
schneiden.«
Rentier: .Aber Bertha, das ist ja
Terrorisirung eines Arbeitswilligen.«
Der Ores.
»Mprin. was werden wir morgen
unseren Gästen sür einen Kunstgenuß
lbieten2 Wie wär’ö, wenn wir den
Is---- ---.-..4-814I---4.— .:—I—L-.- .-.«1
Deine Coupong kannst Du nachher ab- ;
ss
(
i
H
OLIIUL UUIIIOIUUIILIUOCI CIUIUUIII VIII
den?'«
»Hör’ mir auf! Was ist das Be
sonderes? Ein Mann, den mer täg
lich for drei Mark hdren iann!"
III einer setideidisnnssredr.
»Zum Mindesten inö ie ich die bo
hen Herren bitten, den inbruch Inei
nes Klienien mildernd deuriheiken Du
wollen. Er ist ein Opfer seines bösen
Weib-L Sie bat ihm nie einen haus
ichliissel gegeben und da hat et stch
halt den veriiihreriichen Dieirich an
geschafft "
sereesnend.
Freund izum Schiiflsteller): »Deine
rau muß Dich doch rechi lieb haben,
se hat Dir ja zuin Geduriilage eine
S reibmaschine gekOanst!«
chrifisteller: »O es ist nichts als
Rassinirihest von ide, denn wenn ste
Hi in meinem Schreibsirnnnr eine
Eile nicht llappern hört, ist gleich der
Teufel loss« k
II
subst. I
Meister idetahlassend zu feinem Ge
iellen aus die Bose schlagend):
chnupien Sie einmal. das reinigt das
Gei ten und macht klar-en Verstand. «
selie lschnupfi langsam milKens
neriniene): »Na von dem schmipr
Sie aber noch nicht lange!«
Esset su- Max
. Licutenanh »Die Duknmcn einen Schritt vor.« CTaraufhin treten einige vor, der Ti.unmstc bleibt sichs-; ,- »Nu«
Zchmezch zu was geh-wen Sie Ums-" '
echmepek «Herr Lunte-rang zu Ihrer Kompagmek