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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 24, 1904)
Va- Thermometen Von Ferd. Gruner. Die Uraltafaken laaen in einem er- ; bittenan Rest in Marnison Wenn? man db Stadt nämlich nach dem Maß Fbe St. Petersburgs maß, aus dem berleutnant Alex-ei Zinjor eben ge kommen Die große aierne, in der r großte Theil des Regiments unter ebracht wat,lag to ziemlich am äußer n Ende der Stadt. In der Nach rschaft aab ei nur einige Einkehri böse, in deren Extrazimmern die Un terossiziere zu zecdenspflegten, wenn p; gerade Geld hatten, sonst saßen unter den Fuhrleuten nnd wurden be wirthet, wenn sie dies und das aus ihrem wilden Kosatenleben Im Yes-H Zien gaben. Außer diesen W tkhshsus i ern und ein paar kleinen hätten, die! armen Leuten ehörten, gab es noch! eine Fabrik. i atte und anhliche Ar . tikel, die ür einen Kosaken keinerlei Peter-essen Haben, wurden dort erzeugt. as aber ür die Kaserne von Bedeu tung war, waren die Arbeiterinnen der Fabrik Fedor Konicy. Waren darun ter ein Dutzend oder etwas darüber Mädel, die wie zum Ankeiijen aus fahen und manchmal us Vorbeigehen einen lachelnden Blick nach derliaserne warfen. — Und Fedor Konicvg Wat tefabrit war die Ursache, weehalb die iiraltofaten mit der Laterne zufrieden waren, trotzdem die Lage sonst, wie ge sagt. nicht einladend war. Obetleutnant Alexei Finjor gefiel es aber in der Stadt durchaus nicht. Denn das- Aafino beitand nur aus drei ’ Stuben, deren Decken niedrig und ohne z Ventiiation waren. Außeer lagen» III-i Wes-A- for-Zeiss- «s-I aufs FZD Inn ..... ..,....,,. » ...... «.., ....· » k wahl der Speisen war und blieb trotz feiner Beschwerden eine « ringe. Also i konnte Finjor nicht heimi ch werden. Finjors Auftreten nenierte tin we- l nig seine Kameraden. Man war es nicht gewohnt, dreimal des Tages sei ne handfchuhe zu wechseln und zum Ahendausaang ins Kasino eine aus rangirte Galamontur anzulegen. Oberst Gregor Waldic hatte bei der f Eintheilung der Rettuten Oberleut nant Finjor besonders bedacht. Er war ihm Saal Nummer Z zugewiesen worden. Lauter Kerle, die in Frei heit aufbewachsen traten. stumeists groß, einige bärenitart, gutmütbia, ! aber entsetzlich unwissend und ebenso; verschlagen. Eber tonnte man dies anze Bande über das KasernendachI m Laufschritt treiben, als ihnen tlar machen» was für ein Unterschied zwi chenx Kehrt Euch! und Halb lintgt ei. Der Oberst schmunzelte, als er Fin jor auf dem Ererzierbtatz briillen hör te, als ob er einem Jahrgang Tauber die Tonlriter singen lehren wollte· Der Oberleutnant war anfangs wiitbend, dann verzweifelt. Es wurde ihm un endlich schwer, sich in die Dentweise der Leute hineinzufinden Denn bis her hatte er immer Rekruten aus den roßen Stadien unter den Händen ar bt, Knie-mis, Frisenre, Handwerker, kurz Leute« die alles im Nu begriffen, bei denen man nach techs Wochen auf der Hut sein mußte, daß man nicht ein falsches Kommando gab. Sonst lach ten sieyfrech eine halbe Stunde dar über. iatiirlich nicht mit den Lippen, das hätte ihnen ein fester Stoß ver leidet, wohl aber mit den Augen! Finjor sah ein, daß man diesen Uralmenschen gegenüber-, die laum wußten, wie Väterchen Aar hieß, an ders begeanen mußte. ifr lernte den Kameraden manches Mittel ab. So ging es dann schließlich. Seine Leute exizirten nicht schlechter als die ande: ren. Aber sie schlüpften Abends hin aus, wenn längst Zapfenstreich gebla sen und geschlagen worden war. Das machte die Wattefabrit deg Fednr Ko nich oder vielmehr dessen Arbeiterin nen. Freilich hatte es gerade Saal It sehr bequem; am dequernsten in der Panzen Kasernet Er lag im Hinter ratt, dessen Fenster auf der einen Seite direkt ins Freie mündeten. Ueber dern Saal waren Konzeleiensp also Nachts unbewohnt, und darunter im Souterrain der Kartoffelleller, dabei die Fenster kaum zwei Meter vorn Boden entfernt. Für Kerle, die wie Eichhörnchen llettern und laufen konn ten, wie geschaffen zum Auereiszen Ei hats ouch nicht-. daß der Ober teutnont Finsor einen Unterofsizier zur Aussicht in den Saal tontrnandirte. Der war dem Wutlu nicht abhold, und die Retruten wickelten aus dein Strumpf manchen tiopeterh utn den · rrn in gnädiger Laune tu erhalten. n schlief denn Ursul tief und lang und hörte nichts. Finsor qepeniiber aber beschwor er am nächsten Tag, daß, Mesnand hinausgestieaen sei, trotzdem der Oberteutnant einmal selbst von weitem wahrgenommen hat« te, wie ein Mann aus dem Verputz vor dem Fenster stand. Er war aber zu weit entfernt gewesen, urn ihn zu er kennen. Als bei einer Raufszene zwi schen verliebten Kosaten auch einMann aus denr Saal Z eingebracht worden war, denuste Lberst Gregor Waldic die Gelegenheit Finjor einen Vortrag zu halten Eber die LIiotlswendSateit ei ner Unterscheidung des Dienstes in St. Petereburg und einein Streu-roth wo der Soldat erst eigentlich Soldat sei. Der Oberleutnnnt dnntte natürlich siir die freundlichen Anreguntttn und drückte seinerseits den Wunsch nach einer baldigen Versehung in die Hauptstadt oder»Mostau aus. Be ejflichiweise äußerte er diesen Hist-z nicht in Gegenwart det Korn Wts, der frisch gethrante Stiefel tru sssdern su hause, ais er ganz use n tut gd seine Mitte oerdtistert Aber die Mute schweier ließ. Er isann nach einem Mittel, den Saal 3 » vor den Lockun n der Wattesabril zu bewahren und istm die nächtlichen Aus giinge abzugew« hnen. Um einsachsten wäre es allerdings gewesen, die Fenster mit Gittern zu versehen. Doch aus mancherlei Gründen war dieser einfache Weg nicht gangbar. Da fiel sein Blick aus das Thermometer an der Wand. Und pldhlich leuchtete es in Oberleut nant Finjors Augen aus. Er seufzte, doch nicht melancholisch, eher fröhlich war der Ton. Am nachsten Morgen trat Finjor zu so ungewöhnlicher Stunde in Saal Z, daß selbst Ursul den untersten Knon seiner Bluse offen hatte nnd Bastl Turgew liimmelnd aus seiner Pratsche saß und lachend von der kleinen Mar anla erzählte, die er vor allen Mäd chen der Wattesabril stir die schönste erklärte. Sergei. der Basehkikre, hatte eben unter den Pritschen nach etwas Verlorenem gesucht. Er blieb gan starr im Dunkeln liegen und wcæte si nicht zu erheben, als er das litten eines Säbels und dann des Oderleut nants Stimme hörte. »he," sagte dies-r und machte ein drohendes Gesicht, während er aus der Tas des Mantels ein in Panier ge wicke tes langes Ding herauszog, in dem er sich nach allen Seiten umfah, »hier habe ich etwas mitgebracht, das im Saale bleiben muß!« Er hob das Din in die Höhe: aus einem schwar zen Eäfekchen mit Strichen ein Glas röhrchen, in dem eine silberne Linie funkelte. Ursul, der Unterossi·;ier, ers innette sich, daß im Oisizierstasino ein ähnliches Ding hin. »le ist gest-ihr lich, damit umzugehen.« suFr Finjor fort. »Man kann verunglii en, wenn man es nicht in Ruhe läßt. Daß es Mif in mit-erhob »n-;ifn-H« lcsv feste-its durch den Saal und blieb vor denkt-sen ftern, die dirett ins Freie führten, stehen. Just ihnen gegenüber hängte er es an einer Wand des Kompagnie tastens mittelst eines Nägelchens auf, das SeUrliil herbeischaffen mußte Sergei der Baschtiere, der dicht da neben stand entsetzliche Pein aus, denn er iirchtete, daß ihn der Offizier erblicken und ihm Arrest geben würde. Doch Finjor entfernte sich, ohne ihn M bemertm Nun stand die ganze annschaft mit langen Hallen doch in gemessener Entfernung um das Therrnometer und schien zu warten, dasz etwas geschehen würde. Ursul war ihm zunächst. »Das sindStrickse.« sa te er nach einer langen Weile, »und Zi fern!" »Eine Null,« bemerkte Sergei, der sich endlich wieder auf den Beinen be and lkr hatte eine Zeitlang eines Händlers P erd gefuhrt und konnte gut rechnen. »3ehn, iivanzixL dreißig«« las er mit vorgebeugtem Hals. »Was ioll das?'« fragte Bafil Tur qew und sah nach Ursiil hin. Dieser stopfte fiih die Pfeife und en. gegnete barsch: »Du brauchst es nicht «u wis sen. Verstehst es doch nicht! Wenn ich Euch sage, riihrt es nicht an!·« Ursul wußte selbst nicht, warum das Ding gerade in seinem Saal hing und sonst nirgends. Er beschl--f3 ckber, sich bei Nitolaj, der im Kasino Bier trua, zu erlundigen. »Tremo — Zatra « Tr —- emo — netr heißt das Dina,« ertlörte er ge ivichtig, als er Abends zurückkam »Und das Silber ist tein Salt-m Es ist bald so bald so Wie es ihm ge fällt!« Und die iungeii Uri.ltosa!en betrach teten das »Treinoiietr" mit Scheu und Neugierde. Und des Nacht-I sah man cher, wenn er aufwachte, nach dem sta sten, ob er die glänzende Lini. wahr nehme. Jn dieser Nacht wagte nie mand hinauszusteigen. Arn nachften Morgen trat der Ober leutiiant in denc -aal und schritt, wäh rend Ursul rapportirtc, stracks auf das Therinometer zu. Er betracht.ie es ei nen Augenblick sehr anaelegentlich. »Daß die Fenster Moraens nlcht frü her all gemacht werden, bis ich kom mer«« sabl er und wars Basil.Tur geto» der ihm im Wan stand, mit ei nem Sto auf die Pritsche· .,Ursul, hörst Du.« »Ja Beseblt« entgegnete dieser uno subr andrer iahlgeschorenen Kopf. — Jn ruhiger Haltung ent sernte sich sodann Finior. Der Tag war beiß, unerträglich schwül. Nachts folgte freilich nne jähe Abliiblung, wie sast immer in diesem Gebiet. Am nächsten Morgen betrat des Oberleutnant den Saal 3 mit einer gewissen Neugierde Kaum tsatte er einen Blick aus das Thermometer ge worsen, so verfinsterte sich sein Gesicht und er schrie: Verdammte Bande! Jbr wart doch draußen Nachts bei den Mädchen!« —- Blitzscbnell wandte er sich um und liesz das drohende Auge itber die Soldaten sliegen, die mit er-: blassenden Gesichtern, in denen doch ein Zug der Ueberraschung lag, den Zorneoousbruch Finjors bravo-bieten Der nahm war» diß Basil Turgetv seinem Blicke aus-wich nnd die Hände rückwärts zu beschäftigensuchte. »Schioeig!« besabl er, alo tlrsul zu schwören cnbeben wollte. Mit einem Satz war er bei Bassl und hob dessen hönde in die hobe. Einige Finger hatten an den Spitzen die Haut aufge: ritt, augsnscheinlich Ison dem Festhal ten an der Mauer. »Du. Basel; wartt draußen!« trie deebolte er. »Ich miß es» Der Rekrut wagte nicht zu leugnen: »Weil Anitschla deute kortgeht," sagte er zitternd. «Iiins Tage in's Loch,« befahl Fin for. «er werde Euch solgen lehren.« — Als ee den Saal ver-lassen hatte, spielte ein zufriedenee Lächeln um die Mundnnnleb Drinnen aber sahen alle sit langen hälsen nach dem gebeten ni vollen Thermometer, va- dem O erleutnant die nächtlichenEretgnisse verrieth. Sergei gelobte der Mutter gottes eine armdicke Kerze, wenn er ni t verrathen würde. «ags darauf aber war er es, den Finjor beim Arme erwisckite. Wieder war er gekommen und auf das Ther morneter losgeschritten Sergei suchte sich durch die anderen still zur Thüre zu drücken und deckte sich durch den breiten Rucken eines Kameraden Doch der Oberteutnant hatte ihn beim Durchschreiten des Saales bemerkt, und als er ihn nun nicht sali, rief er drölinend Sergeis Namen. Dieser zuckte zusammen und schob seine lange Gestalt seufzend wieder hoch. »Du warst draußen,« sagte in be stimmten Tone der Ossizier, als er in das verlegene Gesicht des Rettuten sah. Vierzehn Tage Arrest, irar das Ergebnifi. Denn einen Augenblick hatte er zu leugnen versucht. Serger aber beklagte sich im Stil len, daß er zuerst eine Kerze von der Dicke seines eigenen Armes-» sckfieszlich aber nur eine von dem Umsange eines Säuglingsarmes gelobt hatte. . Drei age wagte dann niemand die nächtliche Fensterpromenade und drei Tage tonnte daher das verrätberische Ding an der Wand des Kompagnie tastens nichts anzeigen. Dann aber lam der Samstag und Kariic, der mit einem achtzehniährigen Ding ein zartes Verhältniik hatte, wußte, dass an diesem Tage lttoalj von der Artillcrie kommen werde. Das aber hatte er nicht überwindet-. lönnen. Damit duc- Thermometer ihn nun nicht fah und verrieth, wenn er aus dem Fenster stieg, nahm er eg mit zittern den Händen vom Nagel und legte es nnf feine Nritsrbp ih- ivckte sa dick mit Polster und Decke zu. Hieran ging er zur Liebsten und verlebte eine zärtliche Stunde. Zurückgekehrt, brachte er da-? Ther mvmeter wieder an seine Stelle und freute sich, daß es ihn nicht verrathen konnte. Am Morgen aber schrie der Ober leutnant iuit Stentorstimme und wur de dabei bluthroth im Gesichte: »Ist doch wieder einer von Euch, verdammte Brut draußen gewesen!« Karlic erstarrte fast zu Stein, denn er hatte sich in die Nähe des Officiers geschoben, und dann fing er zu zittern an, trotzdem er sich dagegen wehrte. Das geschah aber allemal, wenn er in Zorn gerieth. Und er hatte eine ganz entsetzliche Muth über das Ding, das ihn verrathen, trotzdem es ihn unter der Decke nicht hatte sehen tönnent Er knirschte mit den ;?ähnen, als er von Ursul in den Arret abaefiihrt wurde, in dem er 21 Tage bleiben sollte, wäh rend deren der Artillerist frei-J Spiel bei Maranta hatte! Seit jener Szene wagte niemand aus dem Saale 8 durch die Fenster zu kriechen. Denn das schwarze Ding verrieth auf wunderbare Weise alles. Es dauerte eine lange Weile« endlich fiel es dem Obersten lltreaor Wladic doch auf, daß sich Finiors Leute nun so musterhaft benahmen, und er fragte ihn» wie er dies zustande gebracht. ,,Durck, die Disziplin, wie ich sie in St. Petersburg gelernt habe,« entgeg nete dieser. Denn sie konnten einander nicht ausstehen. Im stillen aber freute sich der Ober leutnant der erfreulichen Abwechslung der heißen Tage und eisigen Nächte, die ihn in die Lage versetzte, aus dem Fallen eine- der talteu Naelitluft durch das Oeffnen der Fenster auggrsetzten Thermowcters die llevertretuna seines Befehl-Z zu erkennen und seine Rettu ten zu baut-Egert Berume Herabgekommener Sänger lder ein Engagement sucht, zum Coucertunteri nehmer): »Man sagte mir früher, ich bätte Millionen in meiner Kehle« »Ja, aber es scheint, die haben Sie —. heruntergespiilt!« Sie kennt ihren Mann. Er: »Was meinst Du, Alte, soll ich einen Posten als Nachtwächter anneh men?« Sie: »Du? Du kannst lein Nacht wächter sein, dazu bist Du ein viel zu großer Nachtwächter." Uns ich-ankern Grunde. ,,,Nun machst Du schon Fortschritte im Nadfahren?« »O ja; zuerst bin ich allerdings ziemlich oft heruntergefallen, aber ge stern bin ich schon ein paar Mal oben geblieben.« Rücksichtslo- nlser galant. Junge Frau: »Also Du willst wirk lich allein ausgehen und mich in Rum mer versetzsrn?« Gatte: »Du weißt ja, Erna, daß man immer nur Kostbarkeiten versetzt!« Kleinee Mißverständniss. Herr Plane igroßer Hunde-Hedw ber): »Meinen Sie nicht, Fräulein Waite, baß Sie ein intelligente-J- Ge schöpf hier im Hause haben sollten, weiches Sie bewacht und s—-« Fri. Wann »O, herr Plane, das kommt so plötzliche« Im Jenes-selten Klölta schwamm, um sich vor ihren Verfolgern zu retten, über die Tiber brtickr. Die Tiroler warfen Steine von dein Felsen herunter, Weiber und Kinder such mit. i WalomeisterLSfpull ) » Eine Maiengeschichte von Franz Kurz -Elsheim. Sie kamen alle, die er geladen. Denn Onkel Eberhards Waldmeister bowlen waren weit und breit be rühmt. Der graue« Förster Haber mann lam mit seinem ältesten Jun Rm der, wie er hoffte, einmal sein achfolger werden sollte, der Kantor Siebel aus dem nahen Dorfe, der Pfarrer Haus-mann, der so herzlich lachen konnte, daß jeder, der ihn hörte, von seiner Heiterkeit angestecktwurde, und noch verschiedene andere gute Ereunde und Bekannte des Herrn berhard Lauschig, Gutsverwalter auf Reuschenberg, auf dem er nun schon fast 20 Jahre wirthschaftete und sich gebärden konnte, als sei er selbst Herr dieses stattlichen Gutes. Fuhr doch die Herrschaft höchstens im Herbst zierher und dann auch nur auf einige age zur Jagd. Man mußte diesen nahezu fünfzig-« jährigen Mann liebgewinnen, dem deri graumelirte Bart etwas patriarchali-; Liches verlieh und dessen stahlblaue ugen noch so leuchten und blitzens lonnten wie die eines traftgeschwellten « Jünglinge-. Und man hatte ihn auch lieb, den prächtigen Menschen, nnd nannte ihn einfach Onkel Eberhards im ganzen Dorf, das im Saum des Waldes fast versteckt lag nnd dessen rothe Ziegeldächer in das Grün derJ Eichen und Buchen eine eizendc Far » lenunterbrechung hineinzeichneten Am » liebsten aber hörte er ih von der klei- ; nen blondbezopsien Rathe, die ibni,! dem Junggesellen, die Hauswirthschaft I ciibnp ums-ihm Eli-« ,«»».- in)»«» » » sterben war. Die hatte nicht viel Kunde vom Leben gehabt. Jung ber irathet, mußte sie erleben, wie diet Liebe ihres etwas heißbliitigen Man-; nes nach der Geburt ihres Töchter-; chens immer mehr ertaltete und auf; Abwege gerieth. Und alser einst in einem Streite das Messer gar bös ge- T braucht hatte, verschwand er auf Nim- ! merwiedersehen nnd ließ Frau und Kind im Elend zurück. Da nahm Lau schig beide zusich. Und seitdem war» es ihm, als hätte er so etwas wies eine Familie. Man hatte sich übrigens schon so oft gewundert, daß er nicht auch sich derehelicht hatte. Und sein Herr fragte ihn jedesmal, wenn er auf Menschen berg erschien: »Na, Eberhard, noch immer ledig? Ja? Taugt nicht. Eine Frau muß der Mann haben.« Aber danach richtete sich Onkel Eberhard nicht. Einmal hatte er geliebt, mit allen Fasern seines Herzens. Und die Liebe war ihm mit Untreue ber. golten worden. Seitdem verzichtete er . . . · Und jetzt beklagte er sich auch nicht mehr darüber. Käthe hing an ihm wie ein Kind an seinem Vater und ihre Lustigkeit, ihr ewiger Frohsinn, der wie ein Sonnenschein durchs Zim mer huschte, erheiterte seine Tage, daß er es nie mehr anders wünschte Aber einmal merkte er doch, daß aus dem Kinde eine blühende Jung frau geworden, der die jungen Män ner des Dorfes eifrig nachschauten, wenn sie Sonntags schlicht und stolz in die Kirche und von dort wieder nach Hause ging. Und damals hatte ihn fast eine Art Eifersucht erfiillt auf die Jugend und hingesetzt hatte er sich da und, seine lange Pfeife rauchend, trüben Gedanken nachgehangen unds sich endlich vor den Kopf geschlagen? und gesagt: »Dummer Kerl du! Was lsildest du dir ein. Du könntest ins Ier Tha ihr Vater fein.'« : Und dann hatte er sich einen energi- i schen Ruck gegeben nnd war wiederz licllcl llllc HUUUO Uclllill lluc IU dtilll)c« nicht merkte, welchen Traum er ge l träumt. Nun war ein wonniaer Maienabend niedergegangen. Das war ringsum! ein wundersame-H Dusten und Bliihen dessen Zauber in die Herzen der Men schen drang und sie mit neuem Glück erfüllte. Jm Garten sana die Nach tigall ihre lockenden Liebesweisen Aber die Herren, die aus der Veranda Platz genommen und Eberhards Waldmeisterbowle alle Ehreanthaten, lauschten ihr nicht mehr. Jhr fröh liches Lachen itberti.inte den Gesang, ljedoch nicht die helle Stimme Rath chens, die sich ihrem Kreise hatte an schließen müssen und tapfer mit trank. War übriaens gar nicht so schwer, sdenn die Bowle dustete zu verführe srisch und der goldgelbe Trank rann » wie priclelnde Perlen die Kehle hinun »ter. Und die Geister des iviirziaegn FWaldmeistertrauteg särbten die Wan ken röther und machten die Pulse schneller klopfen. Ein Scherz löste den andern ab. Am sidelsten war der Försterssohm der sich neben Räthchen gesth hatte. Denn Jung Blut gehört züsainmen«, meinte er und stieß mit seiner hübschen · Nachbarin an, die ihm willig Bescheid« that. Die beiden lannten sich zudem von der Schulzeit her. War also gar lein Grund zu irgend welcherZiererei vorhanden. Wie er ihr ing Nesichts guckte. daß ihr ganz seltsam zu Muthe . wurde und eine heiße Blntwelle ihre seinen Wangen mit aliihendem Pur- s pur überzog! Oder machte das gar der s l l Maiweini Und als es endlich an’s Abschied-: . nehmen ging, als unter dem Hoftborei der Verwalter seinen Freunden ,.GuleZ Nacht" sa te, da stand der junge. Bursche Im bei dem Mädchen aus ver I Veranda nnd schwähte allerlei tolleö , —.-....—-...- .-—..-—«--. -.--.-..·.·- «—- M»-·—— Zeug daher, daß sie aus dem Lachen gar nicht mehr Frau-lam. Und aus« Ieinmal hatte er te um die Taille ge »saßt ünd sie, ehe sie sich wehreni lonnte, aus die schwellenden Lippen; geküßt. Der Kuß rollte durch ihre! Adern wie wildes Feuer und machtes sie am ganzen Leibe erbeben. Aber nur einen Augenblick. Dann stieß sie den tecken Menschen zurück und flüch tete in’s Jnnere des Hauses. Nur einer hatte die Szene bemerkt, Onkel Eberhard, dem sie einen Stich in’s Herz gab. Das war das, was er immer gefürchtet . . . Doch er lsagte nichts, wenn er auch seiner Verstimmung nicht ganz Herr werden konnte. Allerdings trug das dazu bei, daß Käthe ihm nichts von ihrer jungen Liebe sagte. Und das that ihm weher als manches andere. Denn nun, da er sie verlieren sollte, fühlte er erst wieder, wie sehr sie ihm ans Herz gewachsen. Und auch Käthe war merkwürdig still die nächsten Tage und wich seinen Blicken aus, als habe sie tein gutes Gewissen. Und draußen lachte die vlintende Esjiaiensonne. Bis der Sonntag tam. Da hielt es das Mädchen nicht mehr aus. Nach dem Mittagessen, als sie den Tisch ab-i geräumt, als Lauschig den alten Großvaterstuhl, der noch von seinen Eltern stammte, ans offene, auf den Garten und den nahen Wald hinaus-s gehende Fenster gerückt und sich hinein; gesetzt hatte, stand sie plötzlich hinterk ihm. »Oui« Elterhard was ist dirs« . Er fuhr erschrocken herum, denn er" hatte ihren leichten Schritt til-erhärt» Unh snb ihr in hin lmnnpn Nun-In Und zog sie zu sich, daß sie por ihm niedertnieete, wie sie als Kind fo gern gethan. Und segte seine Rechte auf ihren Scheitel, sagte aber nichts, son dern blickte träumerifch in die Weite. Und sie wiederholte die Frage. Da erst begann er mit einem leichten Zittern in der Stimme: »Hast du mir nichts zu deichten, Kindl-m Sie aber schaute ihm nun voll und klar ins Auge. »Wie meinst du das, Onkel?« »Nun, solltest du das wirklich nicht wissen? Rathe, ich habe dich doch so lieb. Sag doch nur ein Wort und quäle dich nicht, und ich gehe hin zu meinem Förster und spreche mit ihm wegen dir und dem Jungen.« Ihre Augen füllten sich mit Thra nen. « »Du willst mich wohl gerne los sein?" ,,.Kind, aus dir werde ein anderer tlug.« fuhr er nun erregt aus. »Hab’ ich diese Heimiichthuerei um dich ver dient? Jch habe doch selbst gesehen. wie du ihn küßtest. dort aus der Ve randa.« Nun sprang auch sie auf. »Das ist nicht wahr· Jch ihn nicht. Er mich. Und dafür konnte ich nicht. Jch war ja dumm, das; ich es mir ge: fallen ließ. Aber die Waldmeister bowle hat mich verwirrt gemacht. Das war’g. Und sonst nichts.« Sie stand hoch aufgerichtet da in« ihrer vollen Jugendschönheit. Und leuchtenden Blickes sah sie tilderhard an, während eine innige Freude ans-« seiner Frage heraustlang: ! »Du liebst ihn also nicht?« . »Nein,« entgegnete sie. Und woher" sie auf einmal den Muth betam, wußte sie selbst nicht. Aber im närtsten Augenblick hing sie an seinem Halse und schluchzte: «Onlel, ich möchte ja immer bei dir bleiben. Du weint ia. aar nicht, wie gern ich dich habe« Schicke mich nur nicht fort von bir.«» Und da unrfaßte er ihre Gestalt und bog das verschätnte Köpfchen zu sich herauf. Und er fragte nun nichts mehr. s Denn in ihren Augen lag er genug, fah er, daß aus ihnen eine andere Liebe zu ihm leuchtete als die der Dankbar keit . . . Als im Herbst der Herr wieder zur, Jagd kam, da wußte er schon Be scheid. llnder klopfte dem Alten ver aniiat auf die Schulter und lachte der jungen Frau zu und sagte: ,,Recht so Beim ersten Junaen steh ich Pathe.« —--——---.--—s — Mancher hält sich für einen Märty-i rer der Wahrheit und ift doch nur ein Opfer feiner ththijmer. der vers-Ieise seit-Osts. Rechtsamvalt Dr. Fri Meyer, seit kurzer Zeit glücklich verhe rathet, zählt zu seinen Klientinnen einige hübsche Schauspielerinnen, was seine Frau et was, aber die bei ihnen lebende Schwiegermutter sehr nerviis macht. Diese hat sich daher einen Trick erson nen, ·um jederzeit in das Bureau ihres Schwiegersohnes eintreten und diesen sonach tontrolliren zu können. Jn einer Fensternische des Bureaus lehnt immer hinter den Vorhängen ein Regenschirm Besindet sich nun ein weiblicher Klient bei Dr.Meyer, so klopft es nach einer gewissen Zeit an die Thüre und mit einem: » ardon, lieber Schwiegersobn, ich habe meinen Rxaenschirm vergessen,« erscheint die Schwiegermutter, um, mit einem ra schen Blick hierbei die Situation re lognoezirend, ihren Schirm aus der Ecke zu langen und mit einem süß ge slöteten: »Pardon, Fritz, wenn ichs ge stört hab-IX wieder zu verschwinden. Dr.Meher nahm die Sache nicht allzu tragisch: schließlich aber ärgerte er sich doch ein wenig darüber-, und alg wieder eine Filientin erschien, de ren Aeußereg entschieden darauf hin deutete, daß die Schwiegermutter ihren Schirm vergessen haben dürste, beschloß er den Trick der Schwieger mutter durch einen Gegentrick unmitt sam zu machen. Er nahm, bevor er sich mit der Klientin ing Sprechzim mer zurückzog, den Schirm aus der wohlbekannten Ecke und übergab den selben dem Bureaufräulein. »Meine Schwiegermama hat ihren Schirm in meinem Sprechzimmer ver messen, wollen Sie ihr denselben, wenn sie darum staat, geben,« beauftragte er Ul? Oalllc ullU lollllcc clll Ulqu UUVI haftes Lächeln nicht Unterdrücken. als er die Tbiire feines Bureaus schloß. Fünf Minuten später klopfte es. ,,.L-.erein!« rief Dr.Meyer, und in der qeöffneten Thür erschien die Schwie germutter ,,Pardon, lieber Schwiegersohn, ,,t habe meinen Regenschirrn vergessen? »Aber liebste, beste Schwieger mama,« rief Dr. Meyer, ,,l1at Jhnen denn nicht das Bureaufräulein drau sien den vergessenen Schirm gegeben?« »Einem Schirm gewiß, aber nicht den Schirm, den ich vergessen habe-« Und damit aina die Schwiegermama auf das zweite Fenster zu und brachte aus der Ecke dessean einen zweiten Schirm zum Vorschein, den Dr. Meyer noch nie gesehen hatte. Dr. Meyer war sprachlos. »Das ist der Schirm, den ich-ver aessen habe. —--Pardon, wenn ich ge stört habe.« Und mit einem triumphirenden Blick ihren verbliifften Schwiegersohn messend, verließ die Schwiegermutter liocherhobenen Hauptes das Zimmer. —- ——-.- O-————· Erkannt-. In dem kleinen Städtchen S. in der Lijneburaer Heide standen zwei junge Bauernburschen vor dem Schös fenaerichi, um sich wegen einer Schlä aerri zu verantworten Der dringen den Aufforderung des Aintsrichters, ihr Betrieben einzuaestebem setzten sie beharrlichen Widerstand entgegen. Nur mit größter Miihe ließ sich der eine endlich zu der Bemerkung verlei ten: ,,«.Itee, nee, Herr Amtsrichter, slan tielsitset wi eni nich. Wi tiebbetem man that en bäten mitn Snubbdauk is ctmupftuctit dorcb dat Gesicht wischt.« »Ja, teuf, min Jung,« ent aeanete der Anitsrichter, »dat Snubb daut, dat Jn brutt, tenn’ ick. Jt sammot In in danstt tJhr schnaubt Euch in die Fausts 15 Mark Strafe oder drei Tage Hast!« - «.—.--— Cim- uöntgin mit Admtealöratig. Die Tocttster des griechischen Groß siirsten Konstantin ist die einzig le bend-e Frau, die Admiralsrang in einer Flotte inne hat; sie wurde von dem verstorbenen Zaren in Anerken nung ihrer Hilseteistnng siir die rus fiichen Zeeleute, ihres Interesses siir die Marine nnd ihrer umfassenden Fienntnisse aus diesem Gebiete zuni Admiral der rtissischen Flotte er nannt. Jhr Gatte, König Georg. ist gleichfalls ein Seemann von Profes sion und diente als Seetadsett in der engtischen Motive, als er zum König von Griechenland erwählt wurde. Jc nachdem · wind. »Es nun-Hm Dc Lzsuuclyt 1k."l,st Unm- jxlntukcn LH bis LIMJUUU Huuxu jc Ums numhch for antidj!"