Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 10, 1904, Zweiter Theil, Image 14
( ( »f » ······· stmvxw '-W NW Goldene Blumen. Eriminalroman von Champoi. M.0·o-d-p«ks0-H , .sp,.» » .« — WW —.-.-.-4--.4.A.—.-4.-.-.---—.-.-.-.-.----—---.---.---------.-.----.---. A (10. Jortsezu ) se länger sie spra , agifti- heiterer ihre Stimme, nndw ührend Ger In allerlei Entschuldigungen stam Ieltgtzpchien Te nicht übel Lust zu ha ben. gr«ndlirh auszulachen. Er Idee beinertte nicht mehr davon, denn er K P Germaine gegenüber. reudi en Schreck über fein un berniutheles richeinen hatte sie sich unwillkürlich an einen der alten, von einem Rosenstrauch umranlien Pseiler Ielepih während im gleichen Augen blick die in den alten Sanlengang her einsluthende Sonne ihr blondes Kopf ehen umstrahlte und eine zweite ihrem nern entströmende Sonne aus ihren lauen Augen, ans ihrem Lächeln und von ihrer Stirne herab zu leuchten chien. Vincent stand angesichts all ieses Glanzes wie geblendet. War es denn der Frühling, der ihm Gerinaine fest erst in ihrer ganzen Anmuth zeig te, oder war es Germaine, die ihm den Frühling offenbarte? Wie hatte er sich nur so lange dieses doppelten wohlthuenden Anblicks berauben tön nenli Wenige Augenblicke nur dauerte der Zauber. Schon war die gewohnte uhe auf Germaine’s Züge zurückge lehrtx Vincent aber ließ sich nun nicht mehr täuschen. Tief in seinem Herzen bewahrte er das strah ende Lächeln, das ihn nach der langen Abwesenheit be küßt hatte. Es war» das heiß er se te Pfand, die Bestätigung seiners lühendsten Hoffnungen, und glückse-; i folgte er lachend, Plaudernd unds s zend den beiden jungen Mädchens durch den Kreuzgang «Seben Sie nur, wie schön es jetzt tft!« wiederholte Eftelle. »Und Tante Lamelot, die sich da oben einschließt und schläft . . . es ist eine Sünde! Wie froh bin ich. endlich wieder meiner Kranienstube entflohen zu sein!« Diese Worte erinnerten Vincent an den Grund oder vielmehr Vorwand eines Vefuches, und voll Gewissens ·ffe betrachtete er prüfend feine tleine reundin. Wiek onnte man behaup , sie sei kranker-? Niemals hatte er kee frischer, rostger und heiterer gese t n, als an diefem schönen Frühlings age. »Sie se n aber durchaus nicht wie eine Kr ke aus«, sagte Vincent be Sie hatte ihn .h«im1ich beobachtet nnd antwortete nun, vons einer Auf richtigkeit überzeugt, in glücklichen-c Tone: »Sie finden mich wirklich nicht verändert seit der langen Zeit, die Sie mich nicht gesehen haben? Und doch spat ich trank, eigentlich zum erstenmal recht krant... und besonders wurde tch von allerlei dummen Einbildungen derfolgt.« Ueber ihr reizendes Gesicht buschte ein Schatten, der sich sofort auch auf Oerniaine's Züge übertrug. »Ich kann es nun einmal nicht laf fen.« fuhr Estelle fort, »stets muß ich Herrn Hauptmann meine lleinens Erlebnisse erzählen, gerade wie Tantej Lancelpt Eine Folge unserer Miti tcitderwandtschaft wahrscheinlich. denn Sie miifsen wissen, daß ich einen studer hatte, der jetzt auch Lffizier säu. Währer ek sich auf die Intui nng fiir die Kriegsfchule in Samt-Cur vorbereitete, starb er . . an einem Lun leiden. Sie erinnern mich an ihn. denke übrigens auch ohnedies häu sig an ihn, ganz besonders seit einiger i Zeit» . und an noch viele andere! Dingef ; Eine lange Pause folgte, dann sagte! trotz Getmaimss Bemühung, sie! on abzuhalten: »Nein, nein, laß! mich. Vielleicht werde ich diese ver-; wünschten Gedanken, die mir keinen Augenblick Ruhe lassen und mich bei Tag und Nacht quälen, durch Aus prechen los. Dieses fortgesetzte Ver lgtwerden von all-einen Einhildun- · sen und Traumgesichtern ist doch ganz unnatürliche das kommt sicherlich» »Von einer überreiztenEinbildnngs It ,debeeilte sich Vincent den Satz zu pp »O nein, durchaus nicht. Ob Sie nun auslachen oder nicht, sagen mich ei: es tommt daher, weil mich junand dehext hat « C lle wurde dunkelroth, als schäme nun doch ihres Geständnisse5, aber gewann ihre Entschlossen tvieder die Oberhand: »Ich behext hat man mich! Und ich auch genau, wann und wo: aus sea- Rollint Ball!« - In leichtes Unbehagen erfaßte Vin - riet, dein- däesåIltprte ri en ihm sein J W« m h vie im intergarten kks sedächtni zurück. -, thatEtsusetu tesich der Ohnmacht, Mlich besieli« suhr Estekle war die erste Wirtun des - users, nnd seither sind schon ffstss schlimme Fotgen zu Tatze ZU Ietßand et sie. Gieichwohl Weit er anscheinend Meinst ha:tt - bitte Sie, Sie werden doch Ast-, sOITM. III-Unmitt dass« sovqswvtmss Sie sollten der leite sein. der dariiber fpottet... denn auch auf Sie ift ein böser auber ausgeübt worden.« »An michi" «Jawohl, ich habe Sie beobachtet. Ganz verändert waren Sie die beiden le ten Monate. Sie waren verstimmt, be angen, unruhig. Jhr Lachen klang gezwungen; wie geistejabwefend gin Sie umher, und etwai, das Sie igigl nicht zu erklären und das Sie nicht u überwinden vermochten, lähmte hre Willenstrafi. Irgend ein frem der Einflusz, dein Sie sich fügen muß ten, der Sie widerstandklos einmal » hierhin, dann wieder dorthin zog. hatte Isich Jhrer bemächtigt und Jhre Ge i fühle umgewandelt, sogar Jhre u Freundschaft für uns beeinträchtigt. ! Nun denn. dies alles sind die deutlichen Anzeichen eines bösen Zaubers, wenn » auch nicht im abergläudischen Sinne.« . Sprachlos hatte Vincent diese ziem « lich zutrejfende Beschreibung feines türzlichen Seelenzustaan mit ange hört, und da er auch jetzt noch schwieg· fuhr Eftelle triumphirend fort: »Ha, nicht wahr, Sie wagen mir nicht zu widersprechen! Die Besserung in meinem Befinden aber, Jhre Rück kehr zu uns, das Gefühl der Erleich terung und Befreiung, das Sie fest empfinden, das alles kommt daher, daß der böse Zauber seit heute endlich seine Macht iiber uns verloren hat. Jch fühle es deutlich; Sie nicht auch?« Doch, auch er fühlte et. Seit we nigen Minuten, seitdem er hier neben Germaine stand, waren die heim nißdollen Fesseln gefallen, die ieier IskaFOn QWZIII nnd EDITIOHIHUIIOH verschwunden. Glühende Sehnfucht ergriff ihn, den im Salon der Frau Rollin begonnenen und nun mit neuer Lebhastigteit aufgenommenen Traum zur Wirtlichteit zu machen. Ob Ger maine wohl etwas von dem ahnte, was in seinem Innern vor sich ging? »Nun hast Du aber lange genu die feuchte Lust eingeathmet, E telle; TanteLancelot wartet gewiß aus uns,« sagte Germaine, einen Borwand zum Rückzug anbahnen-, Allein die ge wohnte Sicherheit sehtle ihr, auch sie sühlte sich durchschaut. »Nun denn, so will ich htniengehen und Dir Taste Lancelot schicken,« ries Cstelle mit verstellter Unterwürfigkeit »Warte nur hier aus sie.' Jede Entg nung abschneidend,eilte sie davon, nr t ohne dem hauptmann rasch einen ermuthigenden Blick zuge worfen zu haben. So wenigstens deutete er ihn. Und warum auch sollte sie, die den Fremden vor sechs Monaten an dieser selben Stelle als giitige Fee des Hauses will kommen geheißen hatte, ihm nicht heute als Beschützerin seiner Liebe dienen? Unwillliirlich sprach er von ihr, als er sich in dieser entscheidnngsvollen Stunde Germaine allein gegenübersah. »Ich tann es Jhnen nur wieder holen, Fräulein Germaine,« begann er, eifrig bemüht, den auf den geliebten Zügen zurückgebliebenen Schatten zu verscheuchen, »daß ich Jhre Patientin bedeutend besser sinde.« »Wirilich?« »Ja, ganz ausrichtig.« Germaine’s Traurigkeit aber wollte nicht weichen. »Gott gebe est« sagte sie mit einem Seus er. »Wenn Sie wüßten, was siir orgen und Vor würfe ich1 mir seit jenem oerwiinschten uuusii «Verwünfchter Ball? Dieser Aus druck ift doch wohl zu hart. Jch fand ihn fo hübsch und Sie«, —- fast hatte er gesagt: Und Sie waren fo reizend, aber er unterdrückte es noch bei Zeiten —- »Sie hatten so hübsche Anziige«, vollendete er. Ob Germaine feinen ersten Gedan ken wohl errathen hattet Ob sie irn Geiste den hübschen Herold wieder vor sich fah und sich jener Quadrille erin nerte?« »Jch werde meinen Anzug nie mehr tragen.« erklärte fre hastig, «und wahr scheinlich auch nie mehr auf einen Ball gehen.« »Und weshalb diefer ernste Ent fchlußi« »Weil die große Welt nicht fiir mich ; taugt und ich nicht fiir fie.' i »Dürfte ich fragen, warum Sie Lnicht ehenfogut wie andere junge Mädchen für die Welt geschaffen fein follen?« »Weil ich mich nicht in den gleichen Verhältnissen befinde und mich nie mals darin befunden hahe.« Klar und deutlich fielen die Worte von Germaine’l Lippen. Es war, als wolle ste möglichst rafch zu Ende lern men init dein, was fie ihm zu fagen ite. ( »Ich habe eine fehr ernste Kindheit gehabt, here Hauptmann, fuhr , aus der bisher til-er ihre eigene Per on be teten Zurückhaltung heraustre tend, et. «Jnfslge einer Krankheit blieb meine arme Mania Plähmt Niemals habe ich fie andert, als auf ihrem Kuhesofa gesehen. Natürlich war ich Es in ihrer Nähe, uin zu nie-hol und später, uin zn Wiss seist-toter einein Als IW sie-im mus to lich nicht schnell reich wird, de okivrh wenn man ein echter Kiin ler si und künstlerische Wha is teit si u den anderen Schwierigl i ten e e t. Und Talent hatte mein gelie Vater, dazu das beste z und einen klugen. hochfliegenden si. Meine Mutter war gut und sanft und sogar heiter troi all ihrer Leiden. Sie können sich seine Vorstellung von dem glücklichen Leben machen, das wir drei zusammen siihrten, und es war durch aus kein Verdienst meinerseits, wenn ich nach nichts anderem Verlangen wes-»F it wehmüthigem Blick s ute Germaine um sich, als haste ein Wiederschein von diesem Glück auf dem see umgebenden elterlichen Besitz m. »Aber auch Jhre Eltern waren im Besih einer solchen Tochter glücklich zu preisen,« murmelte er. Sie schien seine Worte zu überhö ren. hingenommen von ihren Erin nerungen sprach sie in leisem Tone weiter: «Da plötzlich brach das Unglück über uns herein. Schlag auf Schlag. Auf einem Bauplay bei der Ueberwa chung von Canalarbeiten hat sich mein Vater ein böses Fieber geholt, dem er innerhalb weniger Tage erlag, und meine arme Mama, deren Leben nur an einem Faden hing, nahm er mit sich. So stand ich mit achtzehn Jah ren allein und verlassen da. ätte nicht mein Schmerz mich von der elt setngehalten, wäre so schon meine ver einsamte Lage Grund genug zu einem zurückgezogenen Leben gewesen« «Die Lage lann sich ja aber än dern.« .Nein, here auptmann.« »Wie wollen Sie das wissen?« xuhr er mit einem Versuch zu scherzen ort. »Der ausschlaggebende Trumps im Leben eines jungen Mädchens isi be kanntlich ein Mann, und ehe diese Karte nicht ausgespielt ist...« »Sie wird niemals ausgespielt werden« Jliissen Sie das so aani aemiii?«L ZJaFdeim ich habe dei- fxfiia Eist Ichluß gefaßt, mich nicht zuverheira n « Dieses rasche Eingehen auf feine Anspielung sah der wohlerzogenen, uriickhaltenden Germaine so gar nicht ahnlich. Vincent war aber nicht im Stande, ftch Rechen chaft darüber zu geben; denn ihre orte hatten ihrs to tief getroffen. daß er nur mit Mühe seine Ruhe zu bewahren vermochte. »So unbedingt tann man einen sol chen Entschluß doch wohl nicht fassen. Jst man erst einmal »dem Rechten« oder »der Rechten« auf seinem Le benswege begegnet . . .« »Steine Begegnung vermag meinen Entschluß zu ändern.« «So berwerfen Sie also die Ehe an und fiir sichs« »Nein, durchaus nicht, aber beson dere Verhältnisse verhindern mich per sönlich und werden mich auch in "u tunft verhindern, an eine heirath ür mich in denken« Jhr Ton klang fest und bestimmt. So wohlthuend Vincent aber sonst von ihrer klaren, offenen Ausdrucks weise, die keinen Zweifel über ihre Ab sichten bestehen ließ, berührt wurde. so entsetzlich litt er jetzt darunter; mehr cls er es je fiir möglich gehalten hatte. Nun erst, nachdem er seine Hoffnun gen unbarmher ig zerstört sah, fühlte er, wie tief sie schon in seinem Herzen Wurzel geschlagen, sein ganzes Den len und Sein ausgefüllt hatten. Zufällig war Germaine an dem gleichen Pfeiler stehen geblieben, wo ran sie sich bei seinem Kommen gelehnt hatte. Ueber ihrem Kopfe ragten die das Cabitiil bildenden steinernen Franen hervor, welche Vnicent höh-» nisch anzusehen schienen, so baß er’ keinen Blick mehr sür die grünen Ranken und Blüthenknospen hatte, die ihr Bild so lieblich umrahmien Auch der Himmel hatte sich umwöllt; er war erblaßt wie Germaine’s vorhin noch so strahlendes Gesicht. Auch sie schien zu leiden, Vincent fühlte es, und neuer Muth erfüllte ihn. «Fräulein Germaine, ist es nicht unbescheiden, wenn ich Sie frage, wel ches die Ihrer Ansicht nach unüber windlichen indernisse sinbi« » ben ie ei denn nicht erra then « Als er schwieg, suhr sie lebhaft fort: »Ja, es ist wahr, noch können Sie lei nen nii enden Einblick in unsere Verhaltni e haben. hören Sie mich also weiter an, und Sie werden be greifen. Der Tod meiner Eltern hat mir nicht nur mein Glück genommen; an die Arbeit meines Vaters allein hatte sich auch unser Wohlstand ge nüpst, sein sriiher Tod liess mich sast mittelloö zurück. Nur dieses hans und ein jährliches Einkommen von zwölshundert Franken verblieb mir. Meine Verwandten, wohlhabende Leute, betlagten mein Schicksal und sagten mir wiederholtsagten mir wie derholt, was ich ihnen auch glaubte, baß sich wohl nie ein selbstloser Mann stnben wiirde, der mich heirathen lönnte, und baß et am besten sei, ich ziehe mich gänzlich von der Welt zu rück. Zu allem Möglichen wollten sie mich ben: zur Klostersrau, zu einer Er ie rin in Brasilien oder u einer Gesellschafterin in Rußlanin wei mich aber. Mir schien es, als nne man au ohne verheirathet zu säh« selbststån ein niislichet Leben ' , o es n mag. hing an meinem GM Yes-: ik,amith-,uen - was sie noch vor der setaanseuheit U ner Unabhängigkeit scheute ich vor tei ner Irbeit und Cntbehruna zuritch »Die Verwandten aber. empört, daß ich ihre Rathschliise nicht befolgte wandten sich von mir ab und über lie mich meinem Schicksal. Da na rn ich meine Zu sucht zu Frau Laneelot, einer alten reundin meiner Mutter und tinder en Wittwe, die ebenso verlassen und taum vermögli cher war alt ich. Sie zog in mein us, und die Vereinigung unserer iderseitigen Existenzen fchuf uns nicht nur ein amilienleben, sondern auch einen gewissen Wohlstand. Au herdem · habe ich von meinem Vater ein wenig Talent zum Malen geerbt, und ei glückte mir. es zu ver werthen. Aber wie der Mensch nun einmal ist, bald genügte es mir nicht mehr, im Frieden in sicherer Obhut zu leben. Jch sehnte mich danach, auch Jemand anders meine Sorgen angedeihen zu lassen, und da gerade führte der liebe Gott unsere kleine Eftelle auf meinen Weg. Ohne Zwei fel wird sie Ihnen ihre Lebensge schichte schon erzählt haben, aber was sie uns — zum Dank fiir das Wenige, was wir für sie thun konnten —- ge worden ist, das hat sie Jhnen nicht ge sagt. Sie ist die Freude, die Sonne unseres tleinen Haushattes, ihr ver dante ich es, wieder Interesse am Le ben gewonnen zu haben. hre zarte Gesundheit, ihre Hülfsbe ürftigteit machen Sie rnir erst recht lieb, und fo ist sie mir Tochter und Schwester zu lfqltejich geworden, und ich liebe sie so e r...« »Daß Sie sonst keine Liebe mehr zu verschenken haben," vollendete Vincent bitter. «Germaine machte unwilltiirlich eine adwehrende Bewegung, die sie zwar? sofort unterdrückte, die aber Vincent nicht entging und ihn mit neuer Hoffnung erfüllte. i «Fräulein Germaine«, sagte er, »Jhre Hindernisse sind leicht zu befie nktlhs Mit-erstr- Dnä Inst-« tin os-l biirmlicher Mann, der Sie an der Cr- » fullung Jbrer Lebensaufgabe hinderte, Sie nicht vielmehr darin unterstügte, und Jhre gute Tante sowie Jhre süße J lleine Schwester nicht von herzen lied- ; gewönne mit dem besten Willen, auch ihr Leben glücklich zu gestalten. Wa rum sollen Sie nicht auch fiir diese beiden ebenso wie fiir sich selbst einen; Befchiiger und Berather annehmenZI Fragen Sie sie doch wenigstens...«’ »Da wert-e ich mich wohl hüten-i rief Germaine, nun ebenfalls erregt. .Jhre Liebe und Selbstlosigleit würde ihr Urtheil beeinflussen. Nein, ich haeb mein Leben nun einmal so ge staltet, daß eine heirath nicht hinein paßt, und lann es nicht mehr ändern. Auch vom practischen Gesichtspunkte aus«-. Ach, muß ich denn mit dem Finger darausstoszenL Esielle ist ganz auf mich angewiesen. Wir beide allein haben zwar genug zu leben, hätte ich aber einen Gatten, dessen Vermögen rielleicht seinem Edelmuih nicht leich liime, so tönnte sie ihm ine Las und Sorge mehr, vielleicht s r ein Tit - dernisz in seiner Laufbahn wer n. Nein, ich möchte weder mein geliebtes Schwesterchen, noch Gefahr laufen, demjenigen zu schaden, dessen Glück zu begründen ich übernommen hätte. Aber auch damit sind meine Gründe noch nicht erschöpft. Esielle bedarf meiner ganzen Fürsorge. Wie wäre dies in vollem Maße möglich, ohne andere Verpflichtungen zu oerleheni Meine Pflichten gen Estelle gehen aber allen vor. reitoillig habe ich fie bei mir aufgenommen. ihr meine Liebe geschenkt und die ibrige ange nommen zu einer Zeit, da die Zukunft mir nichts anderes zu bieten schien. Mich von ibr loszuoeiszenk wäre er k-«-«---IL-I-- If-"--—Ik--—t-14 « - — Ductusle usIUUIIIUIIIIIli II III( VII Sachen stehen, ist es übrigens ja auch ganz gut; worum also etwas daran änderni« »Ist das alles, was Sie einzuter den hoben?« Vincent war jehi der ruhigere von den beiden. da ihm die hast« womit Germaine die hindernisse zwischen ih nen aushiiuste, als ein gutes Zeichen erschien. »Nein, es iit nicht alles.« Mit gesenktem Kopfe begann sie fieebrhast die Blättchen des Rosen iioets abzureißen und fortzuschleus der-n- Eine Pause trat ein« endlich murmelte sie in größter Verwirrung: »Ich glaube, ich habe Jhnen nun ge nug gesagt.« »Und doch giebt es einen Fall, den Sie nicht vorausgesehen haben.« »Was denn für einen?« Sie hatte eine Bewegung gemacht, als wollte sie sich entfernen, Vincent aber vertrat ihr den Weg. «Der ll, daß sie einen Mann durch J re Zurückweisung tief un liietlich machten, einen Mann, der zu Shnen tiime und sagte: Jch liebe Sie, folglich haben Sie auch gegen mich eine Verpflichtung!« »Ich würde ihn anslehen, mich nicht zu lieben.« Germaine war so blaß, dasz Vin cent oui Furcht, sie vollends zu ver scheuchen, den fcheezenden Ton von torIZn wieder anschlag. »O un, räulein Germaine, da wir ja doch s on bei diesem Gegenstande angelangt sind, fo wollen wie jehii auch noch die unwahrscheinlichsten Borsussegungen annehmen. Wenn ei nun eines Tages ereignete, daß S , geriihtt von der Ihnen en en gebrachien Liebe, schlie lich selb da von erg en wiirden « M hu sein M daraus. Und Ve Mnheit wuchs; denn sie schien ihm Wieder hielt sie inne. Jhre Griinde nicht sagen u wollen, nicht sagen zu tbnnem ie machte einen Schritt, um sich zu entfernen, kenn indes dadurch dem noch immer vor ihr stehenden Vincent nur noch na . endlich faßte sie, ihre ganze Willensirast zusammennehmend, den Entschluß zu einer endgültigen Er llärung: »Wer mir auch immer aus meinem Lebenswege bege nen würde, ich hätte immer nur bie e ne Antwort stir ihn: »Sie kommen zu spät, ich habe bereits iiber mein Leben versitgt.« Sie selbst sagten es vorhin, here hauptmanm und Sie hatten recht: alles, was ich an Liebe zu verschenken habe, ist be reits vergeben« Voll Besungenheit und mit einer Anstrengung, als spreche sie eine Lüge aus, stieß sie diese Worte hervor, und ohne Vincent Zeit zu einer Antwort zu lassen, eilte sie —- bie sonst so Mu thige —- in hastiger Flucht an ihm vorüber. An Vincent wäre es jeßt gewesen· ihr zu folgen, die heißen Worte der Liebe auszusprechen, bie er bis dahin mit so vieler Mühe aus seine Lippen gebannt hatte. Der Grund, den sie ihm verschwieg, den einzig stichhalti gen wahrscheinlich, hätte er ihr ent reißen miissen, um ihn mit der Macht seiner Liebe zu besiegen. Und dennoch that er es nicht. Ein kalter Schauder dur bebte ihn. Die sich her-niedersenken Abendtiihle hat te sich aus seine Schultern gelegt, die Worte erstorben ans seinen Lippen, die Willenslrast erlahmte. Und ein Augenblick des Zögerns — und schon war Germaine verschwunden. I I I Einen trüben Blick wars Vincent über den Hof, aus bem sich die Däm rnerung niedergesenrr harte. Grau uno dåister lag auch die Zulunft wieder vor r m. »Sie hat die Wahrheit gesagt,·' murmelte er, .sie liebt mich nicht« sie wird mich niemals lieben. Jch war ein Narr, mich in falsche Hoffnungen gewiegt zu haben-« Langsam lehrte er in seine Woh nung zurück, wo er, entgegen seiner Gewohnheit, die Thüre hinter sich ab schloß Dur Bursche war noch nicht von Dulaurier zurück elehrt; ungestört lonnte Vincent al o über seine Ent töuschung nachgritbeln. Wie kam es nur, daß das Feuer im Kamin des Wohnzimmers noch brannte, und daß der große Lehnstuhl davor stands Gortsegung solgt.) Die preusstsrhe canulvorlugr. Gebaut wird er doch! Das geflü gelte Wort, das zuerst der von der preußischen Regierung planten Ka nalanlage galt, die die ö lieben-Strom Iebtete mit denen des Westens verbin den soll, hat auch hier Geltung gesun den, als das Unternehmen des Jsth mustanals in Frage stand. Troß Co lombier und Süd-Parificbahn-Jnter essen galt die Losung. Nun ist es er reicht und nun gilt das Wort wieder für die deutschliindische Canalproiette. die neuerdin s dem preußischen Abge ordnetenhau e zugegangen sind »Was serwirthfchaftliche Gesetzentwilrfe« nennt man es brausen und aus poli tischen Rücksichten at die Regierung sie in zwei Gruppen getheilt, deren eine die «herstellung aud den Ausbau von Wasserstraßen« im Allgemeinen be zeichnet der zweite zur Abwehr der eberschwemmungsgesahren an der s - Oh- ---h Eh--- c-. ------ - III-h-! uns-sit- Ivs , Hub-so stut- VFZSL Us ftinrrnt ist. Die eine Vorlage hat ei nen mebr industriellen, die weite mehr agrarischen Charakter. it beiden wird die Regierung ermächtigt, insge fammt 280 Millionen Mart zu ver wenden, nämlich: 1. fiir die Herstel lung eines Schiffahrtslanals vom Rhein nach Hannoverx 2. für einen Grofzschifffabrtsweg Berlin - Stettin; s. firr Verbesserung der Wafserstrasze zwifche Oder und Weigsel und 4. fiir die Kanalisirung der der von der Mündung der Glatzer Reiffe bis Bres lau, sowie zu Versuchsbauten fiir die Strecke von Breslau bis Fürstenberg an der Oder. Diese Aufzählung zeigt fofort den Unterschied der alten und der neuen Vorlage: nur die westliche Hälfte des Mittllandtanals soll gebaut werden, auf die Verbindung des Rheins rnit der Elbe wird durch den Wegfall der Kanalstrecke bannt-ver M deburg einftweilen verzichtet. Das Projekt ist der Ausdruck des augen blicklich politisch Erreichbaren; werden einmal die ute geplanten Linien fer tig geftellt ein« dann wird auch der Zwang der wirtdfchaftlichen Ereignisse den Wider and der-heute tanalfeindli chen politi chen Parteien brechen. Bon dern Rkinshannovwskanal erwartet man, daß die dadurch dem Rhein auf deutfchem Gebiete gegebene Mündung die neu erbtübende Stadt Emden zu einem Handelshafen erften Rangei machen wird. Durch die Er bauung einer Schiffahrtsftrafze von Berlin nach hobenfaatben an derOder foll die bedrobte Coneurrenzsöbigteit Stettins gegenüber hamburg und Lit beet gestärkt werden. hanibur ist durch die Erbauung des Nordost eeta nati, die Berbe erung der Elbe und der märtischen afserstrafzen zu im mer größerer Bedeutung auch in jenen Landeit ilen langt, die nach ihrer Lage au Stett n alt Seebafen ange wiesen erscheinen, und Litbeck ist nach W der critsfnu des Elbe - Free-e · so nals in der age, fast unter Mich giinstigen Bedi ungen wie Rom rz out den von die ern und Stet n inn ttenen Märtten auszutreten. Um ch von dern drohenden Niedergan fu bewahren· t die r preußifche OF rede-sen rnit nein uftoande von Millionen seine Dasenanlagen der dolltonnnt, und seine Kau mannfchaft bat ein Viertel der zur erbesserung der Fahrrinne des soffs derwendeten Bau ummen übernommen. der desserung der Wasserftrasße Iwis n Oder und Weiclzxel handelt es ch nicht um einen eudau, sondern unt einen Umbau. Die durch die Marthe, die Rese, den Bromberger Kanal und die Brahe ge bildete Verbindung zwischen Oder und Weichsel soll umgebout werden. Durch die Erbauung dieses Wassermeges hofft nicht allein die Industrie, son dern auch die LandwirtbschaftNutzem s durch die Besserung des jetzt erschwer- « ten Absaties landwirdschaftlicher Er zeugnisse nach dem Westen, sondern auch durch den verbilligten Bezug von Chilisalpetek, Kunstdünger und fo wei ter. Die Kanalisirung der Oder von der Mündung der Glatzer Neisfe bis Breslau soll größere Wassertiefe ge schaffen werden, so daß der jeht durch niedrigen Wasseritand öfters unter brochene Vertehk ungestört vor sich ge hen kann. Die Verbesserungen in der unteren Oder, der Hovel undSpree sind haupt fiichlich zum Schutze gegen Hochroassev fchiiden bestimmt. Hiermit ist nament lich auf die Landwirthschaft Rücksicht genommen. Um ganze Landstriche vor der Gefahr der Versump ung und des dauernden tvirthschaftli n Rückgan ges zu sichern, betrachtet es der Staat als ffeine Aufgabe, dort helfend einri grei en, wo die großen Kosten über te Kräfte der Anwohner und der betheis ligten Gemeinde gehen. Einen Gedan len weitblickenden · staatsmännische-I OTTO-A U-k·-l.--- kä- (n--.l---- ä-h Vssssss Ussfsvsss Its UUOIUHIIIU IUIUIII sie aus die Vertheilung industrieller Anlagen iiber ein möglichst großes Ge biet abzielen. Die Ydustr e hat sich vorzüglich an ·enen rten angesiedelt, wo die Rohstoslfe sunden oder wohin sie mit gerin en Kosten gebracht wer den können; te hat sich in den Berg wertsbezirlen zusammengedriingt und dort eine besonders dichte Siedelung von Menschen bewirkt. Die Erfah rung der le ten zwanzig Jahre hat ge zeigt, daß ich gewerbliche Betriebe mit Vorliebe an Wasserstraszen anzusiedeln beginnen. Grund hiezu ist nicht allein die Frachtersparniß, sondern auch an dere mit den Wasserstraszen verbundene sBortbeilez es sind dies insbesondere billiger Grundeerb und die Mög i lichteit späterer Erweiterung ohne übermäßige Kapitalssestlegung, billi Arbeitskräfte aus der Umgebung. s· r deren Unterbringung nicht gesorgt zu » werden braucht oder fiir die billige und gesunde Wohnungen mit etwas Gar tenland leicht her stellt werden tön nen, seßhafte Ar iter, die während » Betriebspausen aus dem ihnen gehöri gen Lande rder in benachbarten agra tischen Betrieben Beschäftigung finden und deshalb nicht zur Auswanderung neigen, Ausnutzunåeron Wasserkäf ten, ausreichendes triebäwasser und leichte Entfernung der Abs-passen bal Plige Eisbefchaisung Da aber die ; Erbauung von Wasserstra en zur De « zentralistrung der Industrie beitra en » kann, ergibt sich daraus, daß Wa er »wege fast an jeder Stelle Gelegenheit zur Anlage von Lösch- und Ladestellen bieten, während der Anschlu an die Eisenbahn in der Regel nur i einem Bahnbofe möglich ist. Die Berufs und Gewerbeftatistit für das Deutsche Reich stellt fest, das; die Zahl der im Bergbau, der Industrie. dem dandel und dem Bett-ehre auf einen Quadrat ritomeler tm sagte usw armer-nnqu tigen in den an den Wasserstraßen ge legenen Kreisen doppelt so groß war als in den übrigen, und daß die Zu nahme der.Erwerbztliötig-,n von 1882 bis 1895 in den an Wasserweaen ge legenen Kreisen dreimal lo groß war als in allen anderen. Die Wasser straßen sind daher besonders geeignet, die Industrie zu dezentralistren und die in den Kohlenrevieren zusammen gedriingte Industrie zu entlasten. Ueberblielt man den ganzen Plan, o wird man anerkennen müssen, da ie preußische Regierung mit einem Aufwande von 840 Millionen Mark der Industrie, der Landwirtbichaft u. dem Handel eine mächtige Förderung Izu theil werden lassen will. i i » « Die bittersten Enttöulchungen erlebt der vertrauensoolle und edle Menlch darum, weil er das für ihn Selbstver ständliche auch bei anderen voraus i est. ; - a i Seitdem der Krieg im Osten im Gange, hat Rudyard Kipling feine iMeinung darüber noch nicht von Fig gegeben. Wahrscheinlich ist er i noch nicht llar darüber, ob die Nu en oder die Japaner die «Gothen und Hunnen« ind. « a i i Wenn man Glück haben tolle, findet man es auf dem Holzxoegr. O I I Die »Mir-argen Schate' sollen aus der New Yorker Altienbörle ausgesta ßen werden. Die «Liinnner« tin na tiirlich nach toie vor willkommen. i o i Wenn Ckina die Neutralität nicht behaupten ann, wird das lolali«irte Lriegstdeater wohl bald einen l nen Indem im chinesischen Stil erhalten«