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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 10, 1904)
Die Vigtianten von Scotke Bat Inkin sei-sche- m Roms N s that seiner Zeit ver Editor-. nier , all arn Abend, um bat W dolzseuer heutnisiyenv, alte Wen zu hören, uno wenn man He auch vielleicht schon ein Bodenb rnial gehört hatte, sie e en doch noch immer Interesse, wen ie nur in der vechten Weise erzählt wurden — wie Sanft-h Brown unten arn Gulch nach Gosb grub und immer tiefer sing, bis das Wasser ihn vertrieb und wie dann ein Ginwarkderer kam, noch sechs Zoll tiefer grub, unb ein reich-i Gocblager saritb. Oder wie Ned Jenes beim Spiel Alles verlor uni- dann ein Pferd stahl und lital-ei abgefaßt wur -de, unsb wie er, ehe er gehängt hunde, bat, daß man seiner alten Mutter sa gen sollte, er sei von den Jirdianern ermordet worden; oder wie »Da-entn ohne Ju« am Farotsische sein Bis-a Vis niederschoß und dann die ganze Nacht über weiter spielte, während tbie Leiche in demselben Zimmer auf einem Bett lag. Lauter solche Ge schichten waren es, und sie waren im mer interessanit, wenn man auch ost wußte, daß sie nicht ganz wahr wa ren. Aber es war nun einmal so Sitte geworden, daß eine echte californische Geschichte von dieser Aris sein mußte, sonst gefiel sie nicht. Brei Hatte hat das gewußt darum hat er in seinen Argonaiitens Geschichtan ncsr herrschend solche Themata behandelt »So saßen wir beim auch eines AWIM Illl Wllllck Ugcsplllov M KOCH tiyou Counth heim Feuer zusammen, untd Tom Gran erzählite feineGeschich ten. Tom Gran war einer von ten unglücklichen Burschen, auf welche das Unglück eine Hypotshet genommen zu haben scheint, er hatte nie irgendwo Glück, und sdoeh wurde er nicht müde, das Glück zu versuchen Wo er Gele gnhoit dazu fand, nahm er am Poter heil —- aher er verlor immer —- er verlor Alles, wag er hatte, wenn er etwas hatte, ja er verlor sogar, soweit bat möglich war, feine Hosen, denn die Knopfe fehlten daran, und wenn er sie nicht immer hinauf zog, so rutfchien sie herunter. Aber wir hat ten ihn alle gern, denn er war stets in uter Laune, und Keiner lonnte besser erzählen als er. Uroo heute war er daran, unt zu erzählen, wie es .Jahre 1852 in Brot« Bar- zugiing und wie dort die V kanten Gericht über einen Mann hie en, der feinen Partner beftohlen hatte· Also im Jahre 1852.« erzählte er« «tam nach Scott« Nat ein junger Ad votat Namens Si»nh· Er hatte in den Staaten prattizirt, aber er hatte tein stillt damit gehabt. und fo war er denn nach Californien gekommen, um dasselbe zu thun, was wir alle thaten, b. h. um sein Glück zu versuchen. Er war ein guter Kerl, das merkten wir bald, fiir Jeden hatte er ein freund liches Wort, und er war immer hei Fkb So nahmen wir, Sarn Petterson uno ich, uns feiner an und halfen klim, ainen leidlich guten »C!airn'· zu finden und dort arbeitete er und hielt sich fiir sich —- er trant nicht, er spiel te nicht, er sagte, er habe da draußen irgendwo in Illinois eine tleine gute grau und ein Baby, und die brauch n das Gekd nothwendiger als die Spieler. Also er blieb fiir sich« aber wir mochten ihn alle gern. Dieser Srnith wohnte und arbeitete zusammen mit einem Franzosen Na mens Baiv, Dottor Baid, zrie er sich nannte. Wir nannten ihn nicht anders als Irenchy und hatten eine izlvaihie non-II ihn nhmnlil mir siwntlikfs stirbt sagen konnten, warum, Ienn er hatte Niemanden etwas Böses gethan. Auch Snrtth schien ihm nicht recht zu krauen-, denn wenn er out die Arbeit ging, lsiesz er seinen Beutel mit Gold Tub nie in der Kabine zurück, son rn steckte denselben stets ein. Nur einmal hatte er es vergessen, Er er schrak erst darüber, doch als er den Beutel unversehrt sand, dachte er nicht weiter daran. Aber als er am näch M Samstag, wie gewöhnlich am Sumstaz seinen Beutel wiegen liest, Da war ideeselde sechs Unzen leichter, ais er nach seiner Meinung hätte sein sollen- Da kam ihm wohl der Ge danke, daß er bestehlen worden sei, aber er war viel zu harmlos, als dasz er siegend Jemand direkt beschuldigt hätte, er tonnte sich ja vielleicht geirrt haben. Uto er verschmertte den Ver lust und sprech nicht weiter davon. Bald daraus aber ging Frenehy nach humbug und Sinith btieb nun allein tn seiner Kerl-ine. Sein Beutel war · emlich schwer worden« er bezisferte fein Vermögen chon auf etwa 815m, »und als eines Abends Sam und ich bei ishm waren, da theilte er uns mit. daß er in einer Woche nach seiner Heimath stell-lehren werde. Wie gtttctttch war er dabei. Er malte sich aus« zvie er zu seiner amens tletnen Frau kommen und sich zuerst sa stellen werde. als ab er ohne einen Dallat in der Tasche wieder getornmen sei« nur ujn zu ie hen, ob sie dann noch bereit iein wer de, tnit ihm zu Leben. Und wie er dann aets einmal das Geld ans der Tasche ziehen und es ihr tn den Streits schütten werde. unterhielten tote uns und er sitt-e seine Lustschlössen in der Kn kine see et finster, etnd totr saßen vor der Thäkr. Einmal taatn es unt sovor, alsabeotrlsinienindetsas btne ein leises Geräusch hörten, als ob etne Maus dort an Smttlfl Betts wäre, aber dann war alles wieders still und wir Wen nichts weiter va bei. Erst eine Stunde später, alt Sentth seinen Rock anweisen wollte denn ei war kühl geworden da meet-te er, daß sein Beutel mit Gold fehlte; der Rock hatte aus dem Bette gelegen, und Smith war fest davon überzeugt, daß lver Beutel noch in der Tasche des Rockes gerwesen war, als er ihn am Abend dort aufs Bett gelegt hatte .Wir untersuchten alles und san-den, daß ein Stilck Brett aus der hinte iren Wand der Kabine am Bett her ausgesägt worden war aus jeden Fall sschon vfor längerer Zeit; dieses Stück shatteo ossenlbar Jemand, der sich an die jKabsine herangeschlichen hatte, heraus -genonnnen und hatte »dann mit der thand oen Rock erreichen können. Wie unglücklich war der Aermste, wie war er aus einmal aus allen set nen himmeln gefallen! Mit ver Heim lehr nach Illinois konnte es jetzt noch lange dauern, vielleicht Jahre lang, wenn er kein Glück hatte. Uns that unser Freund sehr leid —— er sagte nicht« viel, aber dicke Tlsränen rollten ihm über die Wangen Am nächsten Morgen wußte Jeder in Scott’s Bar, was geschehen war, und wir hielten eine Versammlung — eg herrschte grosse Erbitterung gegen den Dieb. Zunächst tranlen mir alle zusammen Eines, dann iiberlegten its-il- ims nun tin Ostens fpi tin-s Hilfst ten ein Vigilanz- Coniite sie-der von uns wurde Mitglied desselben Smith erklärte sofort, nur ein einzigerMann könne ider Dieb sein denn nur diesem Einen traute er den Diebstahl zu und nur dieser Eine habe die Gelegenheit genau gekannt, nur ,,«Frenchy« sei der Dieb. Wir waren ebenso davon über zeugt, unsd wir wählten Cy Nerd zum Constabler und A. Boles zum Vor sihenden ldes Vigilanz-Coniiies. Der Letztere erliesz einenHastbesehL in dem er die Behörden von humbug ausfin derte, den des Diebstahls dringer verdächtigen Dr. Baid sestzunehmen und nach Scott’s Bat auszuliesern Dieses Schriftstiick unter-zeichnete Bo les dreimal, es that ihm gut, sich als Vorsitzender des Comites unterschrei ben zu können, und Constabler Nerld wurde damit nach Humhug geschickt Und richtig, :er Doktor wurde dort festgenommen und der Conleer Neid und der dortige Constabler Thompson brachten den Mann zu uns herüber. Er schwo Stein und Bein. daß er seit vierzehn Tagen nicht mehr in Scotts Bat gewesen sei und da unser Constabler Neid in Humbug in Erfahrung gebracht hatte daß nchh an dem Tage, wo der Dieb hl geschehen war, bei Sonnenunter gang noch in Humbug gesehen worsen war, und daß er ani nächsten Morgen dort gearbeitet hatte, so glaubten »wirtlieh Manche, das-, er doch wohl »unschul'dig sein müsse Ader Snieith Jblieb mit aller Bestimmtheit dabei, ldaß Frenchh der Dieb sei. So standen die Sachen, als man ssdaran ging, iiber den Arrestanten zu sGericht zu sitzen. Eine Jury wurde gebildet, und in :erselben sasz ein ge wisser Beet, der so eine Art von ge borenem Advotaten war, er verstand es zu reden. Er nahm sich des An igetlagten den er wirtlich sür nnschul dig hielt, an, und bewies in einer lan Igen Rede, daß unter den von den Zeugen und von unserem Constahler bestätigten Umstän:en Frenchy der Dieb gar nicht sein tönne —— es war wirklich nahe daran, daß derselbe sreigesprcckxen wurde Beet wenigstens eriiatie, von er eher verhungern wer de, ehe er solchem Zeugniß gegenüber »den Angeklagten siir schuldig ertliiren i.verde, und wenn nicht alle Mitglieder dHr Jurh so dachten, wenn auch die Majorität derselben aus Smith’s Seite stonv, so chien es doch nicht Linehr wahrscheinl . oaß Frenchh ver irrt-theilt wurde. Da trat Smith selber ian und sagte: «Laszt mich mit Frenchh allein-. wen-n er dann in einer halben SMnde das Geld nicht herausgiebt, dann will iich selber sagen, das; er un schuldig ist.« Die Geschworenen be willigten das und blieben einst-weilen in Berathung. Smith nahm Frenchy bei Seite und versuchte zuerst, an das her-z des Burschen zu appelliren, in dem er ihm vorstellte, baß et mit dem Golde zu seiner Frau und seinem klei nen Kinde habe zurückkehren wollen, seht sei das alles vorbei —- er solle ihm does Gold wieder-geben Frenchn blieb dabei, er habe M Gold nicht; — da zog Smith seinen Revolven setzte seinem früheren Partner die Wasse«aus die Brust. und sag-te: »Wenn du mir jeht nicht sagst, wo Das Gold ist, dann schieße ich dich nieder wie einen Hund« Jn diesem Moment lam Co Nat-, der Constabler, gelau sen und sagte, die Jurh habe sich ge einigt. die beiden Männer sollten kom men. Sie lamen, und nun ereignete sich Folgendes: DieGeschtvorenen hat ten sich nicht einigen können. da hatte schließlich einer Derselben den Vor schlag macht, sie wollten sagen, sie hätten geeinigt, Frenchh solle ge hängt werden. Dann sollte er mit ei nein Stricke ein wenig in die Höhe ge en werden — wenn et dann nicht ge and, dann wollten sie ihn lausen lassen, dann sei er doch vielleicht nicht Idee Dieb« Dieser Vorschlag na schließlich angenommen worden und Icnr nun sur Unsflthrung Und rich -—- ehe weitere sehn Minuten ver gangen waren, hatte Fee-rechts gebe-ich stet urtd mich sehn , wo er un Gulch das gestohlene Go d siohohl als sein eignes Gold versteckt hat-te. Smith, in tdet Freude seines Her zens, plasidirte je t dafür, sdsasß man French sausen la e; das aber ge ·el den anderen nicht. Am wüthe en auf den Dieb war jetzt sder Geschwo rene Beet, der sich vorher des Ange klagten so warm angenommen hatte —- es ist ja in der Welt oft so, daß man einem Anderen irgend etwas ver zeiht, nur nicht, wen man von demsel ben zum Narren gehalten worden ist und sich dabei blamirt hat. Dieses Gefühl mußte Beet jetzt haben, er ver langte strenge Bestrafung des Diebes. Und schließlich einigte man sich dahin, daß Frenchy neunundzwanzig Peit schenhrebe aus den bloßen Niicten er halten sollte, das; Smith die Ziichti gung ausführe, und das-; drittens dem Gesan enen süns Minuten Peit zum Berla en der Gegend gegeben werden sollten; wen er dann noch hier gesun den wurde, so solle er gehängt werden· Sein Gold aber sollte ihm genommen werden. Davon sollte znerst Smith das Seine wieder erhalten, dann soll ten alle etwaigen andren Forderungen gegen ihn davon bealichen werden, nachdem dieGerichtetosten gedeckt seien. Unter den Letztercn snnairte natürlich ein guter »Drint« für atle Betliiligtem Frenchn war unterdessen an einen dicken Eirbbaum vor De Rai-kais La den angebunden worden nnd erwartete kkvizia fein Geschick iiiner der Man-. net war von Missouri und wußte, wie so was dort gemacht wurde; er schnitt eine große Peitsche aus Kuhhaut zu . recht,« und Srnith sollte nun die Strafe dollzvehen Aber der erklärte, daß er » sur so etwas nicht der rechte Mann sei; zer set froh, daß er sein Gold wieder habe und er fiir seine Person verzeihe ’ dem Dieb. Aber damit waren dieMiin ner nicht zufrieden, und so wurde denn der Konstabler Thompson damit be auftragt. Gern that dieser es auch nicht, aber er that es. Beet zählte die Hiebe, eins, zwei, drei, und Thompson schlug nicht zu hart zu. Schon wars man bei fiinfxehn angelangt, da zischte defr Gesangene mit der Wuth einer wilden Katze: »Sacre Bleu -—— ich wer de dich umbringen, sobald ich kanni« Jetzt war es mit der Gutmüthigteit Thompsons vorbei: er streifte db Hemdärmel auf, und wie er vorher zu milde gewesen war, so war er nun das E Gegentheil; die Diebe hagetten aus den Schuft herab, daß das Blut floß, und als der neuenundiwanziaste gezählt war, da hörte er nicht auf, sondern hieb noch auf eigene Rechnung und Gefahr ein paar dazu, um ihm den Teufel auszutreiben, wie er erklärte. als die anderen Männer gegen diese freiwil lige Zugabe protestirten. Dann wurde der Gefangene losge bunden; er war in bettagensweethem Zustande und wurde fortgeschafft Von seinem Gold gab man ihm drei Unzen zurück, damit er Reisegeld hatte, und er machte, fz er sorttam· »Das war eine drecki Arbeit.« suate Thompson, »aber sie mußte gethan werden« Dann wurde eine Runde getrunken und das Gold Frenchhs an Smith und iNerd vertheilt; der Letztere war schon jvorher bestohlen worden. als er mit ;Frenchy zusammen geschlafen hatte, Hund man zweifelte nicht daran, dafk igrenchy auch diesen Diebstahl verijht atte· » Uebrigens hat diese Strafe den Bur ischcu nicht gebessert — es ist wohl überhaupt noch nie Jemand durch eine Strafe besser geworden. Er ist später bei einem Pferdediehstahl erwifcht und Igehänat worden. —-— Scott’s Bar aber s tam durch diese Geschichte in den Ruf, idasz «es ein böser Platz siir Diebe sei, fund ich habe nicht gehört, dass später sdort jemals wieder ein Diebstahl vers Akt «.--..L-- »I-- cis-»F ;-h--- EIN-ff s-. su se ist«-- III »Ja-s - uu spukt- »u- -. ein solches Verfahren, wie es hier an aewendet worden war, von besserem Erfolg, als ein reanliires Gerichte-ver fahren. Denn wenn ein Kerl nur Geld genug hat, dann sindet er immer Ad volaten, die ihm bei dem reaulären Verfahren aus der Patsche helfen und ihn von dem wohlverdienten Galgen retten.« W Die jun-e Fest-. Gatte: »Nun sieh nur« Emilie, da schwimmt ja eine Fliege in derSuppe!« Gattin: »Ach Gott, wie niedlicl)!« tlnansenehme Bestättsnns. Kommis: »Ich habe viel gesehen und gereist, ich kann in alles dreivie den.« . Chef: »Ja. ja, nur schlimm, daß Sie es auch thun!« same Ertnnerunsem Ehemann: »Ja, Riekchen, alg ich Dich vor vierzig Jahren kennen lernte, da waren Deine Haare noch diond.« Frau: «— und Deine Nase noch weiß.« I Dann dicke aus. »Ich wollte, ich könnte Georae ans irgend eine Weise davon avbtingen, daß er mir immer so ils-eure Geschenke kauft.'« »heirathe ihn.« Uns-tadeln Arzt: »Ich fürchte, Jhr Gatte hat Blinddarmentziindung.« Frau Cumrox: »Das sieht ihn ganz lähnlich. Immer wartet er, bis etwas-Z iaußer Mode gekommen, ehe er ’5 an schsist « W Nur ein Augenblick. ! Dummste von Ftbr. v. Schlicht. Jch möchte wohl einmal wissen, wozu ich mit Dir verheirathet bin,« sprach meine Frau neulich zu mir; »den ganzen Åormittag iiber bist Du im Geschäft, nach dem Frühstück liest Du Deine Zeitung, wobei Dich mit Ausnahme des Geldpostboten Nie mand bei Todesstrase stören dars; dann kommt ein kurzer Schlummer, dann abermals ein Gang ins Ge schäft, und wenn Du « endlich zum Abendbrod heim kehrst, bist Du zu hungrig, um zu sprechen, zu müde um zu essen. Wo sind die Zeiten geblieben, da Du mir Abends vorlai«eft, wo die Nachmittage» an denen Du mit mir spazieren gingst? Sähe ich nicht immer den Trauring an meiner Hand, ich wüßte manchmal wirilich nicht, ob ich retheirathet bin oder nicht!« »Las; Deine Klage, Rassandra!« gab ich zurück, »und fün; Dich mit Würde in das Unvermeidlichei Es ist so, wie Du sagst, aier ich will versuchen, mich zu bessern.' Trotz dieses Vorsaizeg blieb esJ den noch eine geraume Weile so, wie es aewesen mai-. Vor drei Tagen alser war ein köst licher Frühlingstaa und fo iam es, daß ich bei Tisch die Absicht äußerte, am Nachmittag zu Hause zu bleiben und snich ganz zur Verfügung meiner Frau zu stellen. »Mit einem Freudenfchrei wurde dieser Entschluß l«eartif-,t. »Und wie sciqu es sich trifft, daß Du gerade heute xjcit hasti« sprach unun- Vikulclktllh ,,c!t’.U) BU) LIUUT nichts Besonderes zu :hun, da wollen wir einen ordentlichen Spaziergang zusammen machen. Ach, wie lange ist Es· klet, daß ich mit Dir ausgegangen m.« Eine Stunde später verliehen wir unser Haus und schlenderten Arm in Arni durch eine herrliche Lindenallee, die von unserer Wohnung zur Stadt führt. Die Zeit der eriien t-:be ftieg vor uns wieder auf, als wir so Arm in Arm, Hand in Hand, Anders-mit ten, und wir erneuert-m unser Gelöb niß, von nun an wieder ieden Tag einen gemeinsamen kurzen Spazier-— gang zu unternehmen Wir hatten die Stadt erreicht be grüßten die vielen Bekannten, sahen in die Schaufenster und sprachen iiber die ausgelegten Gegenstände Dreimal waren wir die Hauptftraße schon auf und ab gegangen, als ich zu meiner Frau sagte: »Mir fällt soeben ein, daß ich dern Papierhiindler noch die letzte Lieferung schulde -—— ich kann die Kleinigkeit ja gleich beial,slen, — willst u so lange warten?«' Meine Frau stimmte niii bei, fügte dann aber nach kurzem Besinnen hin zu: »Weißt Du, ich lönniedie Ge legenheit benutzen, rasch bei meiner Schneiderin vorzuspreibem sie wohnt Deinem Lieferanten ja fchräg geqens um« ich will ihr uuk heiterm daß sie lieber morgen Nachmittag statt am Morgen, wie wir verabredet haben, zur Anprobe kommt, dann brauche ich heute Abend das Mädchen nicht er·st wieder zur Stadt zu fchicken.« Jch konnte ihren En«schluß nur billigen, und so trennten wir uns fiir einen Augenblick Ich ging iur Rech ten - meine Frau zur Lin-ein Jch betrat den Laden, erklärte den Zweck meines Kommens und leate ein Zwanzig-Markstiick auf den Tisch des auses nieder. ,,; a, wenn ich nur wechseln könnte!« klang es von der anderen Seite des Ladentisches zurück; ich werde den Laufjungen rasch zur Post schicken —- die liegt ja nebenan·« ,,Wenn’s nur nicht lange dauert,« versetzte ich, »meine Frau wartet auf mich!« Trotzdem aber dauert es eine geraume Zeit, ehe ich den-trauriaen seen meine-«- goioenen Aeutztuum wieder in Händen hatte, und als ich endlich auf die Straße iuriicktrat, war meine Frau nicht da. Ich sah die StraFe rsschts her aus. ich sah die Stra -,e links hinun ter, meine Frau war nicht da. Meine Augen schweiften wieder in die Ferne. « sie sahen vieles, nur meine Frau nicht. Ich ging auf und ab: fünf Schritte nach rechts und fünf Schritte nach links, und als mir das iu langweilig wurde, machte ich Iviedtr vor den Schausenitern Halt. Und meine Frau tam noch immer nicht. Schon wollte ich in die heiligen Hallen der Schneiderin eindrinaen, als ich meinen lieben Freund Blean aus wich zusammen lah. Ein Hoff nungsschimmer durchdrana mech. »Hast Du vielleicht meine Frau ge sehen?« fragte ich ihn, nachdem wir uns begrüßt hatten. ,.Leider nein,« gab er zurück. Und wir suchten zu zweit Aber meine Frau kam sum-er noch nicht. Eine halbe Stunde waren wir so mit einander aus- unn abgewan dert, als Blecken zu mir tax-ite: »Nimm es mir nicht übel, wenn im Dich allein lasse. Dei: e Frau Nemah lin muf ja auch jiden Augen- lid trun men, —- ich hats-e mich zum Etat im Case verabredet, und ixli darf nicht aus mirs warten lassen.'« Ich kealeitete ihn nach vie iiuiiinen Schritte liis zum Reitauraut. Schon wollte ich link-Zum Kehrt machen, als ich hinter der nur halls auceiaaenen Gardine den Kauf meines Freundes Hameitter entdeckte Mein Gott ist das nicht LI« »Jawohl das iit er," untersrach mich Bienen, »und Maltrahn ist auch drinnen. Soll ich Dir einen Vorschlag machenf Komm einen Augenblick mit heren und sage den Beiden guten Tag· Vom ster aus kannst Du die sganze traße iibeeselym und wenn Deine Frau Gemahlin aus dem Hause tritt, bist Du in weniger als einer halben Minute bei ihr.« Zuerst wollte ich nicht —- aher schon in dem Worte »zuertt« liegt, daß ich schließlich doch mitginq. Jch war müde iaeworden von dem Aus- und Ab ;«qehen. Eine Minute später saß ich ; in einer Sophaecle am Fenster und i labte mich an einem Glas Bitten-eh l während meine Augen unverwandt an i der Straße hingen. z Aber nicht fiir immer. Jdi qlaube, i der Mensch muß erst geboren werden, I der nelxenSlutspielern finen Lrenn, ohne I sich im Geringsten an dem Spiel zu be j theiligen, und so dauerte es nicht lange, bis ich nur noch mit dem rechten Auge auf die Straße, mit dem linken aber auf das Spiel sali. Beides zusammen konnte ich auf ! die Dauer nicht ertraqen. »Na, da hört denn doch wirklich T Verschiedenes aufl« rief da Plötzlich "tljialtrahn unserem qemeintckiaftlichen »Freunde Hameister zu: »das Spiel H mußte immer gewonnen werden, wenn Du skatt dir Takt-Zehn die Flarcau Dame spieltest nnd Du erst mal mit eiktsrst tleinen Treff vortiihltefi. Jch hätte dann geschnittcn nnd wir hät » ten glänzend gewonnen « » Wenn Skatsnieler sicli zanken, eini I nen sie sich bekanntlich nie, denn Jede T ist nach feiner Illkeiiiuiia der beste sSpieler, den eg giebt· Die Wogen i des Streites gingen hol-tu bis ich mich Hlchliefilich in’s Mittel leate und die i titnmiittkwk lmssukists til-, «.;- kl -.--,-- s--»-,·v ) aber gelungen war, mochte-r doch wohl » sünf Minuten vergangen sein. » Und ich hatte in der ganzen Zeit inicht einmal aus die Straße gesehen, sund ais ich es schließlich that, war meine Frau noch nicht da, oder aber i sie war schon dagewesen. Schnell erhob ich mich von meinem Platz, aber die Freunde hielten mich zurück. »Ist Deine Frau Gemahlin noch bei der Schneiderin, so kannst Du sie besser hier bemerken, als aus der Straße, ist sie aber jetzt fortgegangen, so kannst Du ruhig noch hier bleiben, denn Deine Frau wird sicher anneh men, Du seiest nach Hause gegangen.« So blieb ich denn, often und ehrlich gestanden, ich blieb gern: das Pilsener Bier war vorzüglich und die Statpar: t·ie so interessant, dah ich endlich das Oerzensgeliiste nicht mehr beprshmen konnte und um Erlaubniß bat, als Vierter eintreten zu dürfen. Als ich nach Hause aina überlegten die Nachtwächter gerade, ob sie auch schon nach Hause gehen sollten. Als ich nach Hause kam, wollte ich meine Frau nicht stören und legte mich aus dem Sopha nieder. Erst ge gen acht Uhr Morgens sah ich sie wie r. Sie hatte geweint, ich sah es aus den ersten Blick, doch that ich, als ob nichts oorgesallen wäre. Ich bot ihr meiner Guten Morgen-Gruß und Iesszte mich dann an den Frühstücks i ch. ,,Uebrigens, was ich noch sagen wollte, liebes Rind« bemerkte ich im Lause des Gespräches leicbthin »sei nicht böse, das; ich gestern Nachmittag nicht länger aus Dich gewartet habe. Leider aber war es mir unmöglich Wie Tu weißt, hat der Arzt mir strengstens verordnet, jeden Morgen um sechs Uhr aufzustehen. Ties kann man aber nur, wenn man Vorher Nett gegangen ist. Da Du aber nicht kamst —« Wie ich bereute, dieses Wort ge kvracheu zu haben! ,,Pfui. wie schlecht Du bist « spru delte meine kleine Frau nun hervor, »Ihr Männer tauat im Grunde ge UUtllPlcll Jus Illull LUch UllU U.·ll. UULTU natürlich immer die Schuld Ich bin natürlich auch die Veranlassung daiz Du heute Morgen erst um vier Uhr nach Hause lanisL --— ich bat-e Dein-e Schritte wohl gehört -—-— Lic« Inn-ils Uhr habe ich mit dem Abendtsind ans Dich gewartet und wohl esne Stunde bin ich aus der Straße agfi und ab aeaanaen, um Dich zu treffen Alter dinas hätte ich es mir vorher saqu können, daß es vergeblich war eg wäre ja auch ein zu arnßes Opfer von Dir gewesen, wenn Du ei..en Augen blick auf mich gewartet hätt-lit« »Halt ein«« bat ich. »Ein Augen blick ist zuweilen ein Nichts-. ein Ge danke — oft aber auch, wie gestern, eine endlose Spanne Zeit. Sei wahr, wie stets, wann bist Du qcitern nach Haus gelomrnen2« Ein dunkles Noth ifiea in die Man aen meiner Frau: »Emen I)lssa-nb!ict. nachdem ich Dich vom Fenster aus hatte in das lsafe aehen sehen « »Und tvic lange dauerte dxeier Au genblicl?« ,,H75chitens —- höchstens eine Vier telftunde.« »Sage-n wir also getrost eine -tunde,« entaeanete ich; »und darf ich wissen, was Dich to lanae aufge halten hat?« »Aet).« klagte meine lleine Frau, »die Schneiderin iit zu dumm nnd ungeschickt, da gab es so Vic! zu le iprechen ———« »Daß ich Dich dar-Tiber aanz per qaß,« craänzte ich, ales fie iclnoiea Und nach einer kleinen Pause siigte ich hinzu: »Was Gott zulammenaefiihrt hat, solt eine cclneiderin nicht trennen Laß uns wieder Frieden schtieszenn und damit er »ewig« wahrei. selklvöre mir, daß Du fortan liei unseren Spa ziergängen nie wieder eine Vesorgnug O W machen willst, auch darin nicht« W sie nur etnen Augenblick danert.« Fetkrlicko erhob sie ihre Rechte, Und treu hat sie ihren Schwur gehalten. Die Denkern-M »Ja, meine herren,« sagte der sitt ster Grünrsoch als wieder einmal M Gespräch aus vie Klugheit der Thiere kam, »ich habe damals, als ich mit meiner Frau verlobt war —- ich M Adjunststs, sie war »die Försterstachter vvsm Nachbarrevier —- zwesi Darfst ge habt, Peterl unid Schnitsferl, ich sagte Jhnrrh ein minderner Bernhardsiner ist ein Käugsuruh gegen-das-, was diese zwei Thiere an Intelligenz geleistet haben. —- Den einen, Peterh hatte ich damals meiner Braut geschenkt, es war ja keine Trennung aus ewig, unvd jeden Nachmittag ums vier Uhr trasen wir uns ohnehin, ich mit ·Schnijsserl, meine Braut mit Peter-l, an einem bes stimmten Platze aw ver Reviergrmze. Nach einiger Zeit warteten idiie beiden Hunde gar nicht mehr aus uns, son dern trafen sichs soft schon lange vor uns an der ihnen-s wohlbekannten Stelle. Da kommst ein-es Nachmittags Möh lksh der Herr Forstsneifter angefahren nnd an ein Fortgehen ist nicht zu dien ken. Wie nun mein-e Braut verständi aen, Die sich wahrscheinlich schon- auf Jem Wege nach Dem Rendezvous be fand? Da fällt mir plötzlich mein Zitsniijserl cin. szch schreibe also frisnszll cis-Las Zeiten, schließe sie ins sein Carl-sein pfeife Zittmiiffcrl untd stecke es ilnn in’g Maul - »Schön, apart, sum grau-Iri, suryx — eus suy eyup auch noch die Richtung zeigte, hatte Schniifferl sofort begriffen unld ging in gestrecktem Trabe ab. Jn unglaub lich kurzer Zeit aber kommt er wieder zurück, den Brief noch im Mir-ab »Na,« denke ich, ,,verdammtes Von-. devieh, du bist als-o steh nächst so ge schenkt« als-« irly mir gedacht hab-e.« Jch nehme ihm den Brief aus dem Maul nnd erkenne Isie Schrift meiner Braut Ja) war bafs. Meine Braut konnte doch unmöglich im Walde Pa pier und Tinte mitgehabt haben. An dererseits war die Zeits, Wenn Seh-tritts ferl Vielleicht meine Braut noch nicht VoraefuiiEen und daher direkt in’s Förfterhaus gelaufen sein sollte, viei zu kurz, als daß er schon wieder hätte da sein können. Jch öffne also den- Vrief und finde Des Räthsels Lösung« Meine Braswis schrieb mir: »Liebe-H Herz! Soeben ift meine Erbtsanie unverhofft eingetrof fen, ich lann Daher nicht kommen. Ich sende Dir diesen Brief sdsurch Peter-L Ewig Dein.« . Peterl und Schniifferl hatten sich also am gewohnten Platze Betroffen und die Briefe ausgef-auscht —- das soll ’mal einer nachmachen!« HO Ctuft nnd Jetzt. Jm Jahre 1790 gab ein Archiva amter aus Eisenach eine Auswahl kulturhistorifch interessanier Rech nungen aus- 'rin dortigen Renten-i Verwaltuna heraus-. Aus denselben ifi ersichtlich, daß iin Laufe des 17. uno 18. Jahrhunderts osie Preise für Lercngtnittel und Hantaxoerlerarbeii War im beständig-en Steigen bit-grif fen paaren, daß aber diese Preisfteis «·:un«a, auets wenn man den Untier "·:D im Gelameth in Betracht zieht, cht unbedeutend ift im Verhältniss J rer Preigsteiaeruna Vom Enae des Ida Jahrhunderts bis Zu unseren Ta csen. Eg- iriro aeniigicm wenn wir als Beispiel c·c Aufstellungen iiber die «?-.lstst:;arreit heranziehen JnrJahre isilikk nxxcsgtc der Herze-a Johann Ernst Usn Eise-mai fiir ein Paar hohe Stie k i .sp»q.--ssp-».«-i-k«-·ers-»,«- « »Man-N i--w « M . fcl l LIJULUCU l·) stcUch Wöllyscch « hundert Jakte später tsofteten sie unge siiihsk daz» Doppelte wieder hundert Itaka später das Dreifachr. Wieviel aber Satz-It ein Hekzca tzieute für ety IITaar tot-e Rief-IN Ein Paar Schuhe. Edie schaun Ernst in Wien kaufte, lustetm 24 Kreuzer, fiir das Aus Jbessem eines Paats refelt geworde ln:r«T-,tiefel wurden fectsj Kreuzer ver ilanat Endlich sei noch eine kleine lRechnung fiir die Frau Herzogin aus zem Jahre 1591 im Wortlaut ange kfiihri. »Ein Paar Sohlen« —«-- so lerifzt es Da —-- ,,an meiner anädigsten "Fiititin und Frauen Schuh zu ma rtsm 12 Kreuzer.« Heute kostet das ettrais mein-, Dafiix aicbt es aber so nar Dienstmädchen, die Schuhe über haupt nitlst befohlen lassen —- weil sie dann Most »kleine schön-i- Fotm« mehr bar-en . . · —--——-.0------—— Anders- aiitgetattt. . Fräulein lzu einem Studenten): »Liebe« Sie das-«- Pfänderspielt« Emban »Ja, aber nur so um den Letzten ’rum.« si Rede-neuen Banlim »Ich hatte durchgehenbs l mit mckncn astssiretn schlimme Erfah runan gemachi.« »O frcitiiiz, wenn sie Michaelan Wint. Leutnanh «Jhte Jiinafic ist noch Lebt-L Herr Konnnetzienrathf« Bankier: »Ja, ja. Izuzkdetttausend Mart find noch zu izabcn.« — Dass Wichtigste-. wasser muß jede Stadt liabeuW Nenn sonst das Bier brauch« »Nicht wahr, Vater, ein guteSTctsTs »Feeilich, freilich! Womit Ioces "M-»-« «- w . Wu- s-« N